Datum: 12.09.2014 Der Landbote 8401 Winterthur 052/ 266 99 01 www.landbote.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 30 174 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 540.003 Abo-Nr.: 1088177 Seite: 9 Fläche: 60 577 mm² Weinbauern bangen um ihre Ernte ef-r,kr> Auf dem Isellsberg hat die Kirschessig lege rote Trauben der Sorte Muscat bleu befallen. Winzer Roland Lenz hofft auf eine baldige Lösung mit Nützlingen. INEINLAND Die aus Japan eingeschleppte Kirschessigfliege hat die ersten Trauben befallen. Fachleute setzen auf vorbeugende Massnahmen wie das Aufstellen von Fallen. Die Bauern haben Angst. Die Weinbauern im Zürcher wird und ob mit Totalschäden zu rechnen ist, können im Moment selbst Fachleute nicht sagen. Die zuständige Forschungsanstalt Agroscope in Wädenswil registriert seit der zweiten Woche August eine starke Zunahme von gefangenen Fliegen in den Rebbergen des Kantons Zürich. Andreas Wirth, Rebbaukommissär beim Strickhof Lindau, will allerdings (noch) nicht von einer alar- Weinland sind sehr verunsichert. Plötzlich haben sie es mit einem Schädling zu tun, um den sie sich bis anhin nicht kümmern muss- mierenden Situation sprechen. ten: Es ist die Drosophila suzukii, Derzeit seien vor allem frühreife, zu Deutsch Kirschessigfliege. blaue Traubensorten befallen. Die vor drei Jahren erstmals in Machte sie bis vor kurzem vor alder Schweiz aufgetretene und aus lem das Leben der Obstbauern Japan eingeschleppte Fliege legt schwer, befällt sie nun auch vermehrt die frühen Weintrauben. ihre Eier in gesunde, reife Beeren. Welche Auswirkungen das haben Die Eier entwickeln sich zu Larven. Sind in einer Beere sehr vie- Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen le Larven vorhanden, können sie die Beeren letztlich von innen zerstören. Essiggeruch stellt sich ein Befallene Traubenbeeren seien aber für die Weinlese nicht zwin- gend «verloren», sagt Rebbaukommissär Wirth. Denn können sich die Fliegenlarven nicht oder nur teilweise entwickeln, lassen sich die Früchte trotzdem für die Weinproduktion verwenden. «Sind die Beeren aber faul, ist es vorbei», sagt Wirth. Dann stellt sich auch der Geruch nach Essig ein, den man von den Früchten her kennt, auf denen sich Fruchtfliegen niedergelassen haben. Dass die Lage ernst ist, beweist ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 55121986 Ausschnitt Seite: 1/2 Datum: 12.09.2014 Der Landbote 8401 Winterthur 052/ 266 99 01 www.landbote.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 30 174 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 540.003 Abo-Nr.: 1088177 Seite: 9 Fläche: 60 577 mm² eine vor wenigen Tagen gebildete land Lenz aus Uesslingen vor, BeTaskforce aus Experten von meh- cherfallen aufzuhängen. «Ich disreren Deutschschweizer Kanto- tanziere mich von Insektiziden», nen, Vertretern von Landwirtschaftsämtern, Forschungsinstitutionen, Rebbauern, Kelterern und Herstellern von Pflanzen- sagt er. Bis anhin hat er für das Anbringen solcher Fallen 10 000 Franken ausgegeben. Offen ist, wie stark etwa die Haupttrauben- schutzmitteln, darunter auch die Agroscope und der Strickhof. Sie haben die von der Agroscope herausgegebene Pflanzenschutzstra- sorte Pinot noir gefährdet ist. regelmässig kontrolliert werden. Da sich die Fliege gerne in schattigen Bereichen aufhält, hilft das Entlauben um die Traube herum. einem Nützling gibt». Regelrecht «Die Fliege ist im Rebberg vorhanden, ob sie einen Schaden an- richten wird, weiss ich nicht», tegie überarbeitet und sich auf sagt Lenz. Nichtsdestotrotz gibt Massnahmen geeinigt. er sich zuversichtlich, «dass es So sollen die Trauben früh und nächstes Jahr eine Lösung mit erschrocken ist der Benkemer Weinbauer Roland Müller, als er den Befall an seinen Regent-TrauAuch Fliegenfallen mit einem Ge- ben entdeckte und merkte, «wie misch aus Essig, Weisswein und schnell das gehen kann». Er sagt, Spülmittel wirken vorbeugend. was viele denken: «Die Situation Ist die Ernte ernsthaft bedroht, ist für uns alle völlig neu und dardürfen derzeit drei Pflanzen- um beängstigend.» Müller hat die schutzmittel eingesetzt werden. Trauben vor wenigen Tagen ge- Jedoch «nur mit grösster Zurück- spritzt. «Ich hoffe, das hilft», sagt haltung», wie die Agroscope in er. Rebbaukommissär Andreas ihrem Infoblatt festhält. Wirth beruhigt: «Wir gehen da10000 Franken ausgegeben von aus, dass wir mit geeigneten Massnahmen den Befall bis zum Obwohl eines der Insektizide Wümmet verhindern oder auf auch von Bio-Weinbauern ver- einem tiefen Niveau halten könwendet werden darf, zieht es Ro- nen.» Nadja Ehrbar Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 55121986 Ausschnitt Seite: 2/2