SemesterProjekt: Sommer 2009 SEX uell übertragbare Erkrankungen t h c i n s s Man mu . . . n e b a s h e l l a Mi t machen & gewinnen Online-SemesterGewinnspiel mit tollen Preisen auf SCHÜTZ DICH ! MIT KONDOM WAS IST HIV? WAS IST HPV? WIE STECKT MAN SICH AN? www.schulaerzte.at Eine Informationsinitiative der Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs Ready2win? SEMESTER-GEWINNSPIEL MIT TOLLEN PREISEN! en & Mit mach n gewinne mestere S e n i l n O iel mit p s n n i w e G sen auf i e r P n e l l to t laerzte.a u h c s . w w w CHECk dein wissen zu sexuell übertragbareN ERKRANKUNGEN! nnst : Du ka H in w e is H il f e a g e m it r F e d je in s Magaz d ie s e s o r te n ! b e a n tw Mitmachschluss ist der 15. Juni 2009! Die Gewinner/Gewinnerinnen werden in der letzten Schulwoche auf der Website veröffentlicht! Diese und weitere Preise gibt es zu gewinnen: Xpress - Jahresabo DigiCam von Panasonic Durex Save-Packages Willst du wissen, wie Herpes genitalis, Syphilis, Genitalwarzen und andere Erkrankungen wirklich aussehen? Wenn du echt wissen willst, was du dir ersparen kannst: Schau dir mal die Bilder an auf www.schulaerzte.at unter „Semesterprojekt 09“! 2 1 Tag in der Redaktion des Jugendmagazins Xpress für dich und deine Klasse! MP3-Player von Sony Die Teilnahme am Gewinnspiel ist ausschließlich online auf www.schulaerzte.at möglich und ausschließlich Schülerinnen/Schülern gestattet. Die Teilnehmerin/der Teilnehmer akzeptiert die Teilnahmebestimmungen des Online-Gewinnspiels der GSÖ. Diese Bestimmungen werden auf www.schulaerzte.at veröffentlicht. Teilnahmeschluss ist 15. Juni 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Vorwort Liebe Schülerinnen und Schüler, uns Schulärztinnen und Schulärzten ist es ein wichtiges Anliegen, euch zum Thema Gesundheit, in der aufregendsten Zeit eures Lebens – auf dem Weg zum jungen Erwachsenen – zu begleiten! Wissen rund um Gesundheitsthemen gibt euch die Chance, Erkrankungen zu vermeiden, gesund zu bleiben und – falls ihr wirklich einmal Hilfe braucht – zu wissen, wo ihr sie bekommt. Wir Schulärztinnen/Schulärzte sind eure Ansprechpartner zu allen Fragen der Gesundheit und Gesundheitsbildung in der Schule. Unser Ziel ist es, dass ihr in wichtigen Gesundheitsfragen gut informiert ins Leben hinausgeht. Gesundheit ist ein Grundrecht für Kinder und Jugendliche! Ab sofort wird es jedes Semester Infomaterial zu Gesundheitsthemen von der Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs geben. Projektschwerpunkt in diesem Semester sind sexuell übertragbare Erkrankungen, kurz STD (Sexually Transmitted Diseases) genannt. Auf der Website www.schulaerzte.at findet ihr laufend aktualisierte Infos rund um dieses und andere Gesundheitsthemen. Schaut einfach mal rein! Dr. Judith Glazer Präsidentin der Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs Liebe Schülerinnen und Schüler, die Sexualität ist der intimste Bereich jedes Menschen. Wenn es darum geht, muss jeder für sich selbst Verantwortung übernehmen – nur ihr selbst könnt dafür sorgen, dass ihr euch vor sexuell übertragbaren Erkrankungen schützt. HIV, Gonorrhoe oder Syphilis sind den meisten bekannt, von einigen anderen Infektionen wie Chlamydien oder Kondylomen (Genitalwarzen) haben vermutlich viele von euch noch nicht einmal gehört. Hier gibt es einiges, was man sich in der Liebe am besten ersparen sollte! Welche sexuell übertragbaren Erkrankungen es gibt, wie ihr euch davor schützen und Spätfolgen vermeiden könnt, zeigen wir euch in dieser Broschüre! Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary Ärztliche Leiterin der Pilzambulatorien Wien Pilzambulatorium Floridsdorf 1210 Wien, Franz Jonas-Platz 8/2/3 Tel.: 270 76 60, Fax 270 76 60 9 Pilzambulatorium Hietzing 1130 Wien, Lainzer Straße 58 Tel.: 877 00 57, Fax 877 00 576 Pilzambulatorium Schlösselgasse 1080 Wien, Schlösselgasse 19 Tel.: 408 08 81, Fax 408 08 816 3 Sexuell übertragbare Erkrankungen Was ist das genau? Sexuell übertragbare Erkrankungen sind jene Krankheiten, die auch oder hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können. In den letzten 15 Jahren ist die Anzahl an sexuell übertragbaren Erkrankungen in Österreich wieder deutlich angestiegen, z.B. haben sich die Syphilis-Fälle in den letzten 15 Jahren mehr als verdreifacht! Damit steigt auch dein ganz persönliches Risiko, dir eine sexuell übertragbare Erkrankung einzuhandeln! Ganz egal ob du schon sexuelle Erfahrungen gemacht hast oder dieses Thema noch ein paar Jahre vor dir liegt: Wichtig ist, sich zu informieren, um den Bereich der Sexualität – wenn es soweit ist – ohne „bitteren Beigeschmack“ entdecken zu können. Der richtige Zeitpunkt für Sex? Da hat jeder seine eigene Uhr! • Das ist ganz alleine deine Sache und richtet sich nicht danach wer deiner Freundinnen und Freunde wann, wie und mit wem schon hat oder nicht. DU musst es wollen, für DICH muss der Zeitpunkt passen. • Wer sich bereit fühlt für erste sexuelle Kontakte, sollte auch bereit sein, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Das gilt sowohl für die Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft, als auch für die Übertragung von Erkrankungen und deren Spätschäden. ! 4 Wissen schützt nur, wenn du auch was tust! Man kann sich vor nahezu allen sexuell übertragbaren Erkrankungen sehr gut schützen! Der springende Punkt ist: Du solltest es auch TUN! Wenn es um sexuell übertragbare Erkrankungen geht, ist schlampig sein einfach kein Spaß mehr – da geht es wirklich um dich, um dein Leben und darum, dass Sexualität für dich etwas Tolles und Schönes werden und bleiben soll. Sexy durch Warzen? Sicher nicht! AIDS und Gebärmutterhalskrebs sind schwere Erkrankungen, die auf sexuellem Weg übertragen werden. Aber es muss ja nicht immer gleich das Schlimmste sein: Warzen oder Bläschen an Scheide und Penis? Übel riechender Ausfluss? Abgesehen von den gesundheitlichen Folgen – das macht dich ganz sicher nicht besonders sexy! Viele dieser Erkrankungen legen dein Sexualleben für Monate oder auch für Jahre komplett auf Eis. Unerfüllter Kinderwunsch? Du wirst dir vielleicht auch einmal Kinder wünschen. Manche Erkrankungen können aber zu einer Verklebung oder Verengung der Eileiter führen. Das kann mitunter große Probleme bei einer gewünschten Schwangerschaft bereiten. Gerade dann, wenn du dir ein Kind wünscht, klappt es dann nicht. Die psychische Belastung kann dann deine Lebensqualität ganz schön beeinträchtigen. Was genau du dir ersparen kannst, erfährst du auf den nächsten Seiten oder unter www.schulaerzte.at! Be safe Vorweg dein sicherheitsprogramm gegen sexuell übertragbare erkrankungen: die absoulte nummer 1 : das kondom! Hier geht´s nicht nur um Verhütung. Auch wenn ihr ein anderes Verhütungsmittel verwendet, sollte das Kondom euer ständiger Begleiter sein – auch bei Oralverkehr. Wenn ihr es irgendwann weglassen wollt, solltet ihr euch schon echt gut kennen und davor checken, ob ihr beide wirklich gesund seid. Absolute Treue ist dafür natürlich die Grundvoraussetzung. schau genau! Mehrere sexuell übertragbare Erkrankungen bringen sichtbare Veränderungen im Genitalbereich mit sich. Auf den nächsten Seiten zeigen wir dir welche. Schau also besser genau und verzichte auf Sex mit jemandem, bei dem du solche Veränderungen bemerkst. Viele Erkrankungen sind jedoch „unsichtbar“. Wie du dich trotzdem schützen kannst, erfährst du in dieser Broschüre. just4yourself Im Endeffekt bist du ganz alleine verantwortlich für deine Gesundheit. Sorg also dafür, dass du dich selbst so gut wie nur möglich schützt! wo das kondom : nicht reicht impfen! Traurig aber wahr: Es gibt sexuell übertragbare Erkrankungen, bei denen das Kondom zwar das Ansteckungsrisiko verringert, aber nicht verlässlich vor einer Übertragung schützt (Warum erklären wir dir später), z.B. bei Hepatitis B (Leberentzündung) oder HPV (Krebsformen im Genitalbereich & Genitalwarzen). In beiden Fällen schützt aber eine Impfung. einander kennenlernen macht sinn! Natürlich ist es klug zu wissen, wen man so nah´ an sich heran lässt. Lernt euch kennen, sprecht darüber, ob ihr vorher schon sexuelle Erfahrungen gemacht habt, ob es sein kann, dass sich einer von euch schon irgendwo angesteckt hat bzw. ob einer von euch schon einmal einen Test gemacht hat. Auch ein gemeinsamer HIV-Test macht natürlich Sinn. kann ist: Man e ll o T Das gahne ne o h c u Sex a hmack e ig e s c tiven B an ein wenn m , n e b a h e n k t! e n m it d h c s is b 5 HIV immunschwächeerkrankung, die durch viren übertragen wird WAS istHIV? HIV = „Human Immunodeficiency Virus” (Engl. für „erworbenes Immundefektsyndrom“) Spricht man davon, dass jemand „HIV-positiv“ ist, bedeutet das, dass sie/er das HI-Virus in sich trägt und auch übertragen kann. Sie/er weiß oft selbst noch nichts von der Infektion, weil es sein kann, dass man jahrelang nichts davon merkt, sich gesund fühlt und gesund aussieht. Das Virus vermehrt sich in dieser Zeit still und leise im Körper und befällt vor allem Zellen, die für die körpereigene Abwehr von Krankheiten verantwortlich sind. Es schwächt so nach und nach das Immunsystem. Man wird immer empfänglicher für Infektionen, mit denen der Körper normalerweise problemlos fertig werden würde (Viren, Baktieren etc.). WAS ist AIDS? AIDS = „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ (Engl. für „erworbenes Immundefektsyndrom“) Nach durchschnittlich 8 bis 10 Jahren (ohne Behandlung) ist der Schaden im Immunsystem so groß, dass es sich gegen Krankheiten verschiedenster Art nicht mehr zur Wehr setzen kann. Ab diesem Zeitpunkt spricht man von AIDS-krank. Wie steckt man sich an? • HI-Viren befinden sich bei infizierten Menschen in allen Körperflüssigkeiten. • Übertragen werden die Viren in erster Linie durch Sex ohne Kondom (vaginal, oral, anal) wenn Sperma und Scheidenflüssigkeit mit den Schleimhäuten in der Scheide, am Penis, im Mund oder Enddarm, mit Blut (z.B. während der Regel) oder auch mit offenen Wunden in Kontakt kommen. • Speichel, Schweiß, Tränen, Urin und andere Körperausscheidungen enthalten weit weniger Viren – daher kann man sich auf diesen Wegen kaum infizieren, außer diese Flüssigkeiten sind mit Blut vermischt. Auch beim Küssen kannst du dich nicht anstecken. Gesundheitliche Folgen? Nach Jahren ohne Symptome folgen die AIDS-Vorstadien mit Anzeichen wie geschwollenen Lymphknoten, Fieber, Durchfällen, permanenter Müdigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme etc. Im Endstadium der HIV-Infektion, der AIDS-Erkrankung, kommt es zu einem nahezu völligen Zusammenbruch der körpereigenen Abwehr und es wird für die Betroffenen sehr schlimm. Erreger, die bei einem gesunden Menschen keine Erkrankung oder nur harmlose Infektionen auslösen, sind nun lebensgefährlich. Es kommt zu Lungenentzündungen, verschiedenen Krebsarten und Infektionen durch Viren, Bakterien und Pilze. Behandlung AIDS ist immer noch eine Krankheit, für die es keine Heilung gibt. Mittlerweile gibt es aber gute Medikamente, die das Leben verlängern, die Lebensqualität verbessern und eine annähernd normale Lebenserwartung ermöglichen. Ziel der Behandlung ist es, die Ausbreitung der Viren einzudämmen und die Zahl der Abwehrzellen möglichst lang hoch zu halten bzw. die Viren am Eindringen in die gesunden Zellen zu hindern. 6 HIV immunschwächeerkrankung, die durch viren übertragen wird Wie häufig ist HIV? Auch wenn du vielleicht schon 100 Mal von diesem Thema gehört hast – die Zahlen zeigen, dass sich viele Jugendliche des Risikos immer noch nicht bewusst sind. Die Anzahl der Neuinfektionen steigt wieder an: Im Jahr 2006 waren es 442 Neuinfektionen, 2008 waren es 505 ÖsterreicherInnen, die sich mit HIV angesteckt haben. Was musst Du tun, wenn Du nicht sicher bist, ob Du Dich angesteckt hast? Wenn du glaubst, dass du dich mit HIV angesteckt haben könntest bzw. sicher sein möchtest, dass du ganz gesund bist, kannst du dich testen lassen. Wo? • bei den sieben lokalen Stellen der AIDS-Hilfen Österreichs wird der Test anonym und kostenlos angeboten • bei deinem Hausarzt • in Krankenhäusern • in einem Labor oder Ambulatorium Der Schutz: Kondom Das Kondom schützt, wenn du es richtig anwendest, zuverlässig vor einer Infektion mit HIV. Viele Betroffene wissen selbst nicht, dass sie das HI-Virus in sich tragen! Übernimm Verantwortung für Dich selbst! Die Österreichischen AIDS-Hilfen bieten den HIV-Antikörpertest anonym und kostenlos an, du musst nicht einmal eine E-Card mitbringen. Der Test misst die Antikörper im Blut, die als Reaktion auf eine Infektion gebildet werden. Erst 12 Wochen nach einer Infektion müssten genügend Antikörper da sein, um das HI-Virus verlässlich ausschließen zu können. Wenn du dich vorher testen lässt, kann es sein, dass der Test nicht stimmt. Neben dem anonymen HIV-Antikörpertest bieten einige AIDS-Hilfen auch Tests auf Syphilis und Hepatitis B/C anonym und teilweise kostenlos an. PEP („Postexpositionelle Prophylaxe“) Wenn man einer Risikosituation ausgesetzt war (z.B. ungeschützter Sex, Kontakt mit offenen Wunden, z.B. bei Erste-Hilfe-Leistung, Vergewaltigung) gibt es auch die Möglichkeit einer so genannten „Postexpositionellen Prophylaxe (PEP)“ (Einnahme von Medikamenten für 4 Wochen, die verhindern können, dass eine HIVInfektion in Gang kommt). Dein Arzt oder die AIDSHilfen können dich diesbezüglich beraten! Wichtig zu wissen: Ein großer Teil der Neuinfektionen erfolgt über den sexuellen Kontakt zwischen Mann und Frau! Es kann auch dich treffen – also schütz dich mit Kondom! V erkehrssicherheit Risikoprofil: HIV Häufigkeit: 1-2 Neuinfektionen pro Tag in Österreich Schweregrad: Superernst, keine Heilung, tödlicher Verlauf ohne Behandlung Schutz: Kondom Ganz genaue Infos zu HIV findest du auf: www.safe4fun.at und www.aidshilfen.at Good2know Für die meisten sexuell übertragbaren Erkrankungen gilt, dass man sich auch über Blut anstecken kann. Das betrifft in erster Linie Drogenabhängige, die sich Spritzen miteinander teilen. Die Ansteckung über Blutkonserven ist bei uns so gut wie ausgeschlossen. 7 HPV HUMANE PAPILLOMVIREN Hpv? NICHT das T IS HIV? DAS GLEICHE? NEIN! ist es nicht! Viele Jugendliche wissen rund um dieses Thema noch kaum Bescheid. Bei denen, die davon gehört haben, gibt es auch an die Schulärztinnen/Schulärzte viele Fragen dazu – besonders, seit man sich durch eine Impfung vor diesen Viren schützen kann. Darum wollen wir dir das Thema hier ein bisschen genauer erklären: Was sind humane Papillomviren? Humane Papillomviren sind sehr häufig: 2 von 3 Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens damit an. Die meisten infizieren sich als Jugendliche oder im jungen Erwachsenenalter damit. Burschen genauso wie Mädchen. Bei diesen Viren gibt es viele verschiedene Virenstämme. Einige haben ein geringes Erkrankungsrisiko (so genannte „low-risk-Stämme“) – andere aber nicht („high-risk-Stämme“)! Die Entdeckung dieser Viren war in der Medizin eine große Sache, weil man damit die Ursache für einige Krebsarten gefunden hat. Der Wissenschafter, der entdeckt hat, dass diese Viren Krebs auslösen, hat 2008 dafür den Nobelpreis bekommen. Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal, oral, anal) • Achtung: Auch gegenseitiges Berühren im Intimbereich kann für eine Übertragung ausreichen. Was verursachen diese Viren? Die „high-risk-Stämme“ bringen ein erhöhtes Risiko für Krebsformen im Genitalbereich mit sich: • Allen voran: Gebärmutterhalskrebs Nahezu alle Gebärmutterhalskrebsfälle werden durch eine Infektion mit humanen Papillomviren verursacht, d.h. man kann diesen Krebs nicht einfach so bekommen, sondern nur, wenn man sich vorher mit „high-risk“ HP-Viren infiziert hat. 8 • Auch Krebsarten an den Geschlechtsorganen (an den Schamlippen, der Scheide, dem Penis oder Anus) werden zum Teil durch HP-Viren verursacht. Diese Krebsarten sind aber weit seltener als Gebärmutterhalskrebs. • Auch die Vorstufen dieser Krebsarten entstehen daher durch eine chronische Infektion mit HP-Viren. Bei Gebärmutterhalskrebs sind das pro Jahr etwa 6.000 Mädchen und Frauen, bei denen eine solche Krebs-Vorstufe im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt entdeckt wird. Man kann sie zwar meistens noch rechtzeitig entfernen, mit großem Stress und Angst verbunden ist es natürlich trotzdem. Die „low-risk-Stämme“ verursachen zwar keinen Krebs, sind aber • für die Bildung von Kondylomen (Genitalwarzen) verantwortlich. Das sind Warzen an Scheide und Schamlippen, Penis und Darmausgang (Anus). Infektionen mit „low-risk“ HP-Viren gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und betreffen Mädchen und Burschen gleichermaßen! Beide können an Genitalwarzen erkranken. Gebärmutterhalskrebs VERURSACHER: „high-risk-stämme“ der humanen papillomviren Krankheitsanzeichen Bei HPV ist das ein bisschen tückisch: Wenn du dich mit Hochrisiko-HP-Viren ansteckst, merkst du gar nichts und hast auch keinerlei Beschwerden. Oft verschwinden die Viren wieder ganz von selbst – in manchen Fällen wird die Infektion jedoch still und heimlich „chronisch“, die Viren bleiben dauerhaft im Körper. Wenn das so ist, können Hochrisiko-HP-Viren im Laufe vieler Jahre Krebsvorstufen an den inneren Genitalien (va. Gebärmutterhals) verursachen – die wiederum können dann irgendwann zu Krebs werden. Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal, oral, anal) • Achtung! Auch gegenseitiges Berühren im Intimbereich kann für eine Infektion mit HP-Viren schon ausreichen. ausdruck PAP-Abstrich), d.h. sie/er entnimmt mit einer kleinen Spatel ein paar Zellen vom Gebärmutterhals (das tut absolut nicht weh), um diese zu untersuchen. So kann man Veränderungen früh erkennen und möglichst rechtzeitig entfernen, bevor sie zu Krebs werden. Dafür ist eine kleine Operation (Fachausdruck: Konisation) nötig. Zusätzlich kann man auch HP-Viren direkt in einem Abstrich nachweisen. Gesundheitliche Folgen Werden die Krebsvorstufen nicht rechtzeitig entfernt, entwickeln sie sich mit der Zeit zu Gebärmutterhalskrebs weiter. Der Schutz! Kondom (schützt nur zum Teil!) Intimer Hautkontakt reicht für eine Übertragung aus. Ein Früherkennung & Behandlung Wenn man sich mit Hochrisiko-HP-Viren angesteckt hat, Kondom reduziert daher das Risiko, schützt aber nicht merkt man das nicht. Leider lässt sich dann aber nicht verlässlich vor HPV-Infektionen. mehr viel machen, da es keine gezielte Behandlung einer Infektion gibt. Man kann nur versuchen, eventuelle Veränderungen am Gebärmutterhals möglichst früh zu Eine Impfung gegen HPV verhindert eine Ansteckung mit erkennen. Darum sollten alle Mädchen ab dem 18. Le- den Hochrisiko-HP-Viren der Stämme 16 und 18. 75% bensjahr unbedingt einmal pro Jahr zur Frauenärztin/ aller Gebärmutterhalskrebsfälle werden durch diese beizum Frauenarzt (GynäkologIn) gehen, um eine Vorsor- den Stämme verursacht und können durch die Impfung geuntersuchung machen zu lassen. Die Ärztin/der Arzt verhindert werden (mehr Infos findest du auf S. 11). macht dann einen so genannten „Krebsabstrich“ (Fach- Impfung gegen HPV V erkehrssicherheit Risikoprofil: Gebärmutterhalskrebs Häufigkeit: In Österreich erkranken 550 Frauen pro Jahr, viele davon schon in sehr jungen Jahren Schweregrad: Bei Früherkennung sehr gute Heilungs chancen, trotzdem sterben in Österreich 180 Frauen jährlich Schutz: Die Erfolgskombi: Kondom, Impfung gegen HPV & jährliche Vorsorgeuntersuchung (Krebsabstrich) 9 Kondylome [Feig- oder Genitalwarzen] VERURSACHER: „LOW-RISK-STÄMME“ DER HUMANEN PAPILLOMVIREN Krankheitsanzeichen Warzen an den Schamlippen, in der Scheide, am Penis oder auch am Darmausgang (Anus). Auch im Mundbereich möglich. Die Warzen treten anfangs einzeln auf, breiten sich dann weiter aus und ordnen sich als „blumenkohlartige“ Gebilde an. Gesundheitliche Folgen? Da nur sichtbare Teile operativ entfernt werden können, kommen die Warzen häufig wieder und man wird sie oft nur sehr schwer wieder los. Auf das Sexualleben hat eine Infektion daher oft großen Einfluss und kann sehr belasten. Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal, oral, anal) • Achtung! Auch gegenseitiges Berühren im Intimbereich kann für eine Infektion mit HP-Viren schon ausreichen. Der Schutz! Kondom (schützt nur zum Teil!) Behandlung Die Warzen werden mit chemischen Substanzen entfernt, unter örtlicher Betäubung weggeschnitten oder elektrisch bzw. mit dem Laser entfernt. Eine ganz spezifische Therapie wie bei einer bakteriellen Infektion, einen sogenannten „Viruskiller“, gibt es nicht. Intimer Hautkontakt reicht für eine Übertragung aus. Ein Kondom reduziert daher das Risiko, schützt aber nicht verlässlich. Impfung gegen HPV Eine Impfung gegen HPV kann auch Genitalwarzen in 9 von 10 Fällen verhindern. Die Impfung ist für Mädchen/Frauen von 9 bis 26 Jahren und für Burschen von 9 bis 15 Jahren möglich. V erkehrssicherheit Risikoprofil: Kondylome Häufigkeit: Sehr häufig – ungeschützt ist jeder 10. im Laufe seines Lebens betroffen. Tritt in erster Linie bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Schweregrad: Nicht lebensgefährlich, aber sehr unschön und beeinträchtigend!! Schutz: 10 Kondom (nur bedingt, Hautkontakt reicht aus); Impfung gegen HPV PICS! „UGLY ch wisu wirkli d t s ll i W s p a re n u dir er d s a w enitalsen, r von G e ld i B en Erka n ns t ? d a nde r n u n e z u auf war nde s t D fi n e g k ra n k u n te.at“ hulaerz c s . w w w Impfung gegen HPV Good2know Man kann sich mittlerweile durch eine Impfung vor einer Infektion mit humanen Papillomviren schützen. In Amerika, Kanada, Australien und nahezu allen westeuropäischen Ländern wird die Impfung mittlerweile für ganze Jahrgänge von Mädchen kostenlos zur Verfügung gestellt. In Österreich wird die Impfung leider bisher nicht vom Staat bezahlt. Es gibt derzeit zwei Impfstoffe. Beide schützen vor den Hochrisiko-HPV-Stämmen 16 und 18, die für rund 75% aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich sind. Einer schützt zusätzlich noch vor den NiedrigRisiko-Stämmen 6 und 11 und kann damit 90% aller Genitalwarzen bei Männern und Frauen verhindern. + Viele Krankenzusatzversicherungen übernehmen zumindest teilweise die Kosten für die HPVImpfung! Falls du eine Zusatzversicherung hast - erkundigen! Für wen? Die Impfung wird derzeit für Mädchen und junge Frauen von 9-26 Jahren und für Burschen von 9-15 Jahren empfohlen. Die Impfung ist auch dann sinnvoll, wenn du schon sexuellen Kontakt hattest – kaum jemand trägt schon alle HPV-Stämme in sich, die die Impfung enthält – sie ist daher für jeden sinnvoll. Eine Impfung gegen HPV wirkt rein vorbeugend. Bestehende Veränderungen und Erkrankungen müssen wie bisher ärztlich beobachtet und behandelt werden. HPV-Impfung mutterhals% aller Gebär 75 nd ru n n Ka Impfstofdern. Einer der in rh ve le äl aller sf kreb lich auch 90% tz sä zu rt de in fe verh Genitalwarzen. Infektion g kann eine Nur die Impfun rein verhindern. Der rnhe r die wirklich von vo bstrich kann nu A PA /P ch ri st rebsKrebsab eränderungen/K ev eb ew (G Folgen erkennen. vorstufen) früh auch einen g kann damit un pf m -I PV H ärmutterDie tufen von Geb rs Vo r de il te Groß indern. halskrebs verh re Impsicher wie ande so t is g un ipf Die Im vom Österreich d ir w d un ch len. Die fungen au offiziell empfoh erzen an pl pf Im n he m sc ötung und Sch (R en ng ku ir w höhte Neben , manchmal er le el st ch ti ns Ei an der nd gering. Temperatur) si e! en für Dich kein Gefahren besteh – Die Impfung kann Gebärmut terhalskrebs nicht zu 100% verhindern (son dern eben „nur“ zu 75% ). Auch für G en it gibt es weiterh alwarzen in ein Restrisik o. Die Impfung is t in Österreich nicht kostenlos und kost et 190 EUR pro Teilimpfung (x3). Einzelne Bundesländer (B urgenland, NÖ) und Gemei nden bieten bi sh er Impfaktionen an. Es ist wegen de s Restrisikos du rch andere Stämme in jedem Fall auch nach einer Impfung nötig, ab 18 weiterh in jährlich zur Vorsorgeun tersuchung be i de ärztin/beim Fr r Frauenauenarzt zu ge hen!!! Thema „Langzei tstudien“. Tatsache ist: D ie Impfung gibt es 2006, die Stud ien laufen aber erst seit schon viele Jahre. Die Impfung wird in Österreich behördlich empf ohlen und wur de weltweit bisher rund 40 Millionen Mal ve rabreicht. 11 Herpes genitalis verursacher: herpesviren MÖGLICHE Krankheitsanzeichen 2-7 Tage nach der Ansteckung kommt es im Bereich der Genitalien zu Rötungen und Schwellungen. Es bilden sich im Scheidenbereich, auf der Vorhaut und Eichel des Penis oder am Po Bläschen, die stark jucken und brennen. Nach einigen Tagen öffnen sich die Bläschen und bilden kleine Geschwüre, die innerhalb von 2-3 Wochen ohne Narben verheilen. Manche Menschen fühlen sich zudem krank, bekommen Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, auch Schmerzen beim Wasserlassen sind möglich. Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal, oral, anal) bzw. schon bei intimen Berührungen. • Wenn man mit offenen Hautveränderungen in Kontakt kommt. • Herpes kann auch vom Mund („Fieberblase“) auf die Genitalien übertragen werden oder umgekehrt. Good2know Herpes genitalis, Syphilis u.a. Erkrankungen, die offene Hautstellen im Intimbereich verursachen, erhöhen deutlich das Risiko einer Ansteckung mit HIV. Behandlung Unbedingt zur Ärztin/zum Arzt! Salben oder Tabletten helfen gegen die Beschwerden, können die Viren aber nicht aus dem Körper entfernen. Leider kann Herpes daher immer wieder kommen. Gesundheitliche Folgen? Die Viren bleiben dauerhaft im Körper. Herpes genitalis kann immer wieder ausbrechen, wenn das Immunsystem geschwächt ist, wenn man krank ist oder Stress hat. Bei Menschen mit verminderter Abwehrkraft (z.B. durch andere schwere Erkrankungen) können die Viren auch innere Organe wie Leber oder Lunge, Augen oder Gehirn infizieren und gefährliche Komplikationen verursachen. Der Schutz! Bedingt: Kondom Verringert die Ansteckungsgefahr bedeutend. Auch eine Übertragung durch Hautkontakt ist jedoch möglich. V erkehrssicherheit Risikoprofil: Herpes genitalis Häufigkeit: Schweregrad: Schmerzhaft, unangenehm, kann immer wieder kommen Schutz: 12 Statistisch gesehen ist jeder fünfte erwachsene Mitteleuropäer immer wieder betroffen Kondom Hepatitis B/C hepatitisviren vom typ b oder c Hepatitis b MÖGLICHE Krankheitsanzeichen Rund 1-6 Wochen nach der Ansteckung können Beschwerden ähnlich wie bei einer Grippe auftreten: Müdigkeit, Gliederschmerzen, Übelkeit, manchmal Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit. Nur ein Teil der Infizierten bekommt auch „Gelbsucht“. Diese Erkrankungsphase dauert im Normalfall 2-12 Wochen, nach 3-5 Monaten hören die Beschwerden bei 90% der Erkrankten ganz auf. Bei den restlichen 10% wird die Erkrankung chronisch (d.h. bleibt dauerhaft im Körper). Die Leber wird nach und nach von den Viren zerstört. Behandlung Bleibt die Erkrankung im Körper, was in rund 10% der Fall ist, gibt es keine Heilung. Es kann nur versucht werden, die Viren im Körper mit Medikamenten einzudämmen. Gesundheitliche Folgen? Nach und nach schwere Leberschäden (Leberzirrhose, Leberkrebs) sind die Folge einer chronischen Infektion mit Hepatitis B. Der Schutz! Impfung gegen Hepatitis B Wie steckt man sich an? Aller Wahrscheinlichkeit nach wurdest du bereits als Das Virus befindet sich in fast allen Körperflüssigkei- Baby geimpft. Mit ca. 13 Jahren wird die Impfung ten und ist sehr leicht übertragbar! aufgefrischt, meist bei deiner Schulärztin/deinem • Beim Sex (vaginal, oral, anal) Schularzt. Achtung! Auch beim Küssen ist eine Übertragung über den Speichel möglich. verringern hier nur das Anste• Beim Tätowieren oder Piercen, wenn hygienische ckungsrisiko, schützen aber nicht zuverlässig. Vorschriften nicht eingehalten werden. • Selten auch durch gemeinsam benutzte Handtücher oder gemeinsam benutzte Zahnbürsten. Kondome kurzinfo: Hepatitis C V erkehrssicherheit Risikoprofil: Hepatitis B Häufigkeit: In Österreich ist weniger als 1% der Bevölkerung von Hepatitis B betroffen, in Nachbarländern wie z.B. Italien sind es jedoch bereits 5% – also auch im Urlaub aufpassen! Schweregrad: Akute Erkrankung verläuft unterschiedlich schwer, schwere Leberschäden möglich Schutz: Impfung gegen Hepatitis B, Kondom Hepatitisviren vom Typ C können nur über Blut übertragen werden. Eine Gefahr besteht daher in erster Linie bei Blutaustausch. Häufig sind Drogenabhängige betroffen, doch auch beim Piercen und Tätowieren mit verunreinigtem Besteck besteht die Gefahr einer Ansteckung. Eine Infektion beim Sex ist also nur möglich, wenn du mit einer infizierten Person schläfst, die eine offene Wunde hat. Bei Hepatitis-C-infizierten Frauen kann sich der Sexualpartner während der Regelblutung besonders leicht anstecken. Die Ansteckung beim Sex ist weit nicht so wahrscheinlich wie bei Hepatitis B, die Folgen dafür umso schwerer: Hier verlaufen 50-80% der Infektionen chronisch und zerstören die Leber. Einen Impfstoff gibt es hier noch nicht – da schützt allein das Kondom! 13 r! Die Klassike Syphilis [Lues] verursacher: Bakterien MÖGLICHE Krankheitsanzeichen Am Übertragungsort, meistens am Penis oder Hodensack, an der Vulva und am Scheideneingang, Darmausgang oder Mund entwickelt sich ein Knoten oder ein Geschwür, das allerdings nicht weh tut. Nach einigen Wochen verschwindet es wieder von selbst. Das bedeutet jedoch KEINE Heilung! Etwa acht Wochen bis zwei Jahre nach der Ansteckung treten Fieber, Schwellungen der Lymphknoten und Hautausschläge auf, die nicht jucken. Auch Veränderungen an den Handflächen und Fußsohlen können Zeichen einer Ansteckung mit dem Syphiliserreger sein. Wie steckt man sich an? Wenn verletzte Haut oder Schleimhäute mit SyphilisBakterien in Kontakt kommen, d.h. • vor allem beim Sex (vaginal, oral, anal) • auch beim Küssen ist eine Übertragung möglich (bei Kontakt mit Geschwüren im Mund). Good2know Die meisten sexuell übertragbaren Erkrankungen können bei einer Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen werden. Die Folgen sind zum Teil schwer. Das fühlt sich noch ewig weit weg an – in zehn oder fünfzehn Jahren ist es dir aber wahrscheinlich nicht mehr egal. 14 Behandlung Syphilis ist am Anfang durch Antibiotika vollständig heilbar. Daher gleich zur Ärztin/zum Arzt. Gesundheitliche Folgen? Mehrere Jahre nach der Ansteckung können bei einer nicht behandelten Infektion die inneren Organe und das Nervensystem schwer geschädigt werden, z.B. Herz, Gehirn, Augen und Knochen. Die Erkrankung kann auch tödlich verlaufen. Ihr habt sicher von Musikern oder Künstlern gehört, die an der Syphilis verstorben sind. In der Schwangerschaft kann Syphilis das Ungeborene schwer schädigen (z.B. Verformung der Knochen, geistige Behinderung). Der Schutz: Kondom Bedingt: Kondom – Verringert die Ansteckungsgefahr bedeutend. Jeder direkte Kontakt mit den entzündeten Hautstellen kann jedoch ansteckend sein. V erkehrssicherheit Risikoprofil: Syphilis (Lues) Häufigkeit: Die Zahlen steigen wieder, 1 – 2 Neuinfektionen pro Tag in Österreich Schweregrad: Sehr „unschön“, am Anfang gut heilbar, unbehandelt schwere Folgeschäden möglich Schutz: Kondom Gonorrhoe [Tripper] verursacher: bakterien (gonokokken) r! e k i s s a l K e i D Mögliche Krankheitsanzeichen Erste Symptome machen sich ca. 2-5 Wochen nach der Ansteckung bemerkbar. Eitriger, oft grün-gelblicher Ausfluss (vor allem morgens) aus Penis (Harnröhre) oder Scheide. Brennen beim Wasserlassen. Halsschmerzen nach Oralsex. Bei Mädchen zudem oft lang anhaltende Unterleibsschmerzen. Während Burschen meist auffällig Symptome zeigen, kann die Infektion bei Mädchen auch unbemerkt bleiben. Auch ohne Anzeichen können die Bakterien übertragen werden. Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal, oral, anal) • Selten auch durch intime Berührungen Good2know Was sind Antibiotika? Antibiotika sind Medikamente mit denen Infektionserkrankungen behandelt werden. Es gibt sie in Tablettenform, als Saft, als (Scheiden)zäpfchen oder als Infusion. BEHANDLUNG Gonorrhoe ist durch Antibiotika gut heilbar. Gesundheitliche Folgen? Nicht oder zu spät behandelte Gonorrhoe-Infektionen können im Erwachsenenalter zu Unfruchtbarkeit führen, d.h. man kann keine Kinder bekommen bzw. zeugen. Auch eine Übertragung auf die Augen (durch die Hände) ist möglich. Wird die Infektion nicht behandelt, kann sie sich auf den ganzen Körper ausbreiten und u.a. auch die Gelenke schädigen. Hat die Mutter zum Zeitpunkt der Geburt eine Gonorrhoe, kann die Infektion auf das Neugeborene übertragen werden und eine gefährliche Entzündung auslösen, die sogar zu Erblindung führen kann. Der Schutz! Kondome V erkehrssicherheit Risikoprofil: Gonorrhoe Häufigkeit: Die Zahlen steigen wieder, 2-3 Neuinfektionen pro Tag in Österreich Schweregrad: Sehr unangenehm, gut heilbar, unbehandelt schwere Folgeschäden möglich (Unfruchtbarkeit) Schutz: Kondom 15 Trich omonaden & Die Unbeka nnten? Chlamydien Trichomonaden Chlamydien MÖGLICHE Krankheitsanzeichen Typische Anzeichen bei Mädchen sind Schmerzen beim Wasserlassen, übelriechender grau-gelblicher, schaumiger Ausfluss, starkes Jucken und Brennen im Intimbereich. Bei Burschen verläuft die Infektion oft symptomfrei, manche bemerken Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss aus der Harnröhre oder ständigen Harndrang. MÖGLICHE Krankheitsanzeichen Eine Chlamydieninfektion im Genitalbereich ist ebenfalls eine bakterielle Erkrankung, wie die Gonorrhoe, verläuft aber meist milder. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie sich angesteckt haben, weil in rund 70% der Fälle keine oder nur leichte Symptome auftreten. Anzeichen, die auf eine Infektion hindeuten können sind: Brennen/Schmerzen beim Wasserlassen, das Gefühl ständig auf die Toilette zu müssen, schleimig-eitriger Ausfluss aus Scheide, Penis oder Darm. Bei Mädchen Störungen der Regelblutung, unklare Schmerzen im Unterleib oder beim Sex. verursacher: EINZELLER (GEISSELTIERCHEN) Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal, anal) • Selten aber doch: Auf unsauberen Toiletten, in der Sauna oder in Schwimmbädern Behandlung Die Infektion ist durch Antibiotika gut heilbar. Gesundheitliche Folgen? Eine Trichomonaden-Infektion erhöht die Infektionswahrscheinlichkeit für andere sexuell übertragbare Erkrankungen. Bei Burschen kann es zu einer bleibenden Entzündung der Prostata oder der Nebenhoden kommen. Bei Schwangeren mit Trichomonaden-Infektion kommt es häufiger zu Komplikationen wie vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung und Frühgeburten. Der Schutz: Kondom V erkehrssicherheit Risikoprofil: Chlamydien Häufigkeit: Mindestens 5% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind mit Chlamydien infiziert, die meisten ahnen nichts davon. Schweregrad: Heimtückisch, weil oft kaum zu merken, gut heilbar, unbehandelt teils schwere Folgeschäden (Unfruchtbarkeit, Frühgeburten) Schutz: Kondom 16 verursacher: bakterien Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal, oral, anal) • Selten eventuell auch durch intime Berührungen • Eine Ansteckung kann eventuell bereits Jahre zurückliegen Behandlung Die Infektion ist durch Antibiotika gut heilbar. Gesundheitliche Folgen? Bei Mädchen: chronische (bleibende) Schmerzen im Unterbauch, Entzündungen, Verklebungen und Vernarbungen der inneren Geschlechtsorgane – mit Folgen bis zur späteren Unfruchtbarkeit. Auch Probleme in der Schwangerschaft können auftreten. Das Neugeborene kann während des Geburtsvorganges von einer infizierten Mutter angesteckt werden. Eine Augeninfektion und einige Wochen später auch eine Lungenentzündung können die Folge sein. Auch bei Burschen kann eine unbehandelte Infektion zu Entzündungen der Harnröhre, der Nebenhoden und der Prostata führen, was mitunter sehr langwierig verlaufen kann. Der Schutz: Kondom Willst du wissen, ob Du eine Chlamydieninfektion hast? Es gibt sehr einfache Möglichkeiten einer Untersuchung! Die Infektion kann man im Harn nachweisen. Du kannst auch selbst einen Scheidenabstrich machen und ins Labor bringen. Erkundige dich bei deinem Arzt oder im Pilzambulatorium. : Bakterielle Vaginose ! n e g i t s a L e i & Pilzinfektion D Bakterielle Vaginose Pilzinfektion verursacher: ANAEROBE BAKTERIEN verursacher: PILZE (HEFEPILZE/CANDIDA ALBICANS) Mögliche Krankheitsanzeichen Weiß-grauer bis gelblicher, dünnflüssiger Ausfluss aus der Scheide, Juckreiz oder Brennen. Charakteristisch für eine Infektion ist ein unangenehmer fischiger Geruch. Mögliche Krankheitsanzeichen Bei Mädchen: starker Juckreiz, Brennen, stark gerötete Haut, manchmal Bläschen im Genitalbereich. Weißbröckeliger Ausfluss. Entzündung der Scheide und des Scheideneingangs. Manchmal hat der Partner Flecken am Penis. für BEIDE GILT : Wie steckt man sich an? • Beim Sex (vaginal) • Es können aber auch die Einnahme von Medikamenten (vor allem Antibiotika), übermäßige Intimhygiene, Stress, hormonelle Veränderungen oder lang anhaltende Regelblutungen für die Verschiebung des Gleichgewichts in der Scheide verantwortlich sein. BEHANDLUNG Antibiotika (bei der bakteriellen Vaginose) oder Antimykotika (bei der Scheidenpilzinfektion) als Scheidenzäpfchen oder Tabletten beheben die Infektion meist rasch. Leider können besonders Pilzinfektionen immer wieder auftreten. Du musst das Problem dann genau mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen. Gesundheitliche Folgen? Bakterielle Vaginose und Pilzinfektion sind in gesundheitlicher Hinsicht wenig dramatisch, aber sehr wohl unangenehm! Der Schutz: Kondom Vor sexueller Übertragung kann man sich mit Kondom schützen, es kann aber auch „einfach so“ zu einer solchen Entzündung der Scheide kommen. Manche Menschen haben eine gewisse Immunschwäche auf bestimmte Keime, neigen daher zu einem immer wiederkehrenden Auftreten der Beschwerden. V erkehrssicherheit Risikoprofil: Vaginose/Pilzinfektion Häufigkeit: Rund 20-30% aller Mädchen und Frauen haben irgendwann eine Bakterielle Vaginose; ca. 2/3 leiden im Leben zumindest einmal unter einer Pilzinfektion (viele immer wieder). Schweregrad: Unangenehm, aber wenig dramatisch, keine Langzeitfolgen Schutz: Kondom (vor Infektion) Good2know Diese Scheidenentzündungen kannst du als Mädchen auch ohne sexuellen Kontakt bekommen! 17 s! D ie w ic h ti g s te n T ip p Das Kondom sicher mit gummi! Das Kondom kann dich, bei richtiger Anwendung, als einziges Verhütungsmittel auch vor sexuell übertragbaren Erkrankungen schützen. Auch wenn du schon ein anderes Verhütungsmittel verwendest, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, sollte der Gummi also unbedingt zum Sex dazugehören! 2 in 1: SICHERHEIT & SPASS AM SEX! Syphilis, Tripper, Genitalwarzen, geschweige denn HIV – da hört der Spaß einfach auf! Spätestens wenn du dir alle Erkrankungen in dieser Broschüre angeschaut hast, sollte klar sein: Man ist ganz sicher lockerer und hat mehr Spaß, wenn man weiß, dass man sich nichts dabei holt! ! KONDOME Kondome gibt es mittlerweile in unendlich vielen Farben, mit Geschmack, genoppt, gerillt, hauchdünn oder extrastark – ganz wie du´s magst. Probier´s aus und bau das Kondom ins Vorspiel ein. Das Drüberstülpen eines Gummis kann mit ein bisschen gefühlvoller Fingerfertigkeit sehr anregend sein. Befeuchtete Kondome erleichtern das Eindringen, extra starke zögern den Samenerguss hinaus und dank neuer Technologien spürt man bei hauchdünnen Kondomen so gut wie gar nicht mehr, dass man eines trägt. Die wichtigsten Tipps rund um den Gummi: • Verwende nur Markenkondome, die ein CE-Prüfzeichen haben. Das ist ein europäisches Sicherheitszeichen und bestätigt, dass das Kondom nach gültigen Qualitätsstandards hergestellt und geprüft wurde. • Hände weg von Scherzkondomen! (die sind nur für einen Lacher gut) • Check das Ablaufdatum! • Wenn du ein Kondom seit Wochen in der Geldbörse herumträgst, ist es möglicherweise nicht mehr brauchbar. Prüfe ob der Luft polster unbeschädigt ist. Wirf es im Zweifelsfall weg und nimm ein neues! • Massageöl, Body Lotion & Co beschädigen den Gummi. Es gibt spezielle Gels, die für Kondome verträglich sind. • Ein Kondom immer nur 1x verwenden! 18 Die Anwendung NUR WENN MAN EIN KONDOM RICHTIG VERWENDET, SCHÜTZT ES WIRKLICH! Good2know UND SO GEHT‘S: Schritt 1: Öffne die Folie vorsichtig und entnimm das Kondom (Achtung! Kondome können durch Fingernägel und scharfe Gegenstände wie z.B. Schmuck beschädigt werden). Benutze jedes Kondom nur einmal! Verwende nur öl- und fettfreie Gleitmittel gemeinsam mit Kondomen! Schritt 2: Halte den Zipfel, der sich vorne am Kondom befindet (Reservoir), zwischen Daumen und Zeigefinger fest und setze das Kondom auf die Spitze des erigierten Penis. Achte darauf, dass im Reservoir keine Luft mehr ist und dass der Rollrand dabei nach außen zeigt. Schritt 3 Rolle das Kondom glatt soweit wie möglich über den erigierten Penis. Halte das Reservoir dabei immer noch zusammengepresst. Achte darauf, dass das Kondom während des Geschlechtsverkehrs abgerollt bleibt. Falls das Kondom vollständig abrutscht, verwende zur Fortführung unbedingt ein neues Kondom. Schritt 4: Ziehe den Penis möglichst bald nach dem Samenerguss und vor dem Erschlaffen aus der Scheide. Halte das Kondom am Gliedansatz fest, damit es nicht abrutscht. Warte, bis der Penis vollständig herausgezogen ist, bevor Du das Kondom entfernst. Denke daran, dass sowohl Penis als auch Kondom nicht in Berührung mit dem Körper der Partnerin kommen. Wickle es in ein Taschentuch und wirf es in den Mülleimer, nicht in die Toilette. Weitere Infos findest du unter: www.durex.at! 19 ! Die Unterlagen zum Semester-Projekt „Sexuell übertragbare Erkrankungen“ werden von der GSÖ ab dem 14. Lebensjahr empfohlen! IMPRESSUM Herausgeber: GSÖ – Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs, www.schulaerzte.at, [email protected] Wissenschaftlicher Beirat: Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary, Ärztliche Leiterin der Pilzambulatorien Wien Konzept/Redaktion/Gestaltung: Fotos: eXakt PR, www.exakt-pr.at Für die zur Verfügung gestellten Fotos danken wir: Steirische AIDS-Hilfe (Kampagne von RoRo+Zec „Wer‘s bringt, bringt‘s mit“) Kooperationspartner: Österreichische Gesellschaft für Familienplanung Mit freundlicher Unterstützung von: