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SemesterProjekt: Sommer 2009
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Mitmachschluss ist der 15. Juni 2009!
Die Gewinner/Gewinnerinnen werden in der letzten Schulwoche
auf der Website veröffentlicht!
Diese und weitere Preise gibt es zu gewinnen:
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Willst du wissen, wie Herpes genitalis, Syphilis,
Genitalwarzen und andere
Erkrankungen wirklich
aussehen? Wenn du echt
wissen willst, was du dir
ersparen kannst: Schau
dir mal die Bilder an auf
www.schulaerzte.at unter
„Semesterprojekt 09“!
2
1 Tag in der Redaktion des Jugendmagazins Xpress für dich und deine Klasse!
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Die Teilnahme am Gewinnspiel ist ausschließlich online auf www.schulaerzte.at möglich und
ausschließlich Schülerinnen/Schülern gestattet.
Die Teilnehmerin/der Teilnehmer akzeptiert die Teilnahmebestimmungen des Online-Gewinnspiels
der GSÖ. Diese Bestimmungen werden auf www.schulaerzte.at veröffentlicht.
Teilnahmeschluss ist 15. Juni 2009. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!
Vorwort
Liebe Schülerinnen und Schüler,
uns Schulärztinnen und Schulärzten ist es ein wichtiges Anliegen, euch zum Thema Gesundheit, in der
aufregendsten Zeit eures Lebens – auf dem Weg zum jungen Erwachsenen – zu begleiten! Wissen rund um
Gesundheitsthemen gibt euch die Chance, Erkrankungen zu vermeiden, gesund zu bleiben und – falls ihr
wirklich einmal Hilfe braucht – zu wissen, wo ihr sie bekommt. Wir Schulärztinnen/Schulärzte sind eure
Ansprechpartner zu allen Fragen der Gesundheit und Gesundheitsbildung in der Schule. Unser Ziel ist es,
dass ihr in wichtigen Gesundheitsfragen gut informiert ins Leben hinausgeht. Gesundheit ist ein Grundrecht für Kinder und Jugendliche!
Ab sofort wird es jedes Semester Infomaterial zu Gesundheitsthemen von der Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs geben. Projektschwerpunkt in diesem Semester sind sexuell übertragbare
Erkrankungen, kurz STD (Sexually Transmitted Diseases) genannt. Auf der Website www.schulaerzte.at findet
ihr laufend aktualisierte Infos rund um dieses und andere Gesundheitsthemen. Schaut einfach mal rein!
Dr. Judith Glazer
Präsidentin der Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs
Liebe Schülerinnen und Schüler,
die Sexualität ist der intimste Bereich jedes Menschen. Wenn es darum geht, muss jeder für sich selbst
Verantwortung übernehmen – nur ihr selbst könnt dafür sorgen, dass ihr euch vor sexuell übertragbaren
Erkrankungen schützt. HIV, Gonorrhoe oder Syphilis sind den meisten bekannt, von einigen anderen Infektionen wie Chlamydien oder Kondylomen (Genitalwarzen) haben vermutlich viele von euch noch nicht
einmal gehört. Hier gibt es einiges, was man sich in der Liebe am besten ersparen sollte!
Welche sexuell übertragbaren Erkrankungen es gibt, wie ihr euch davor schützen und Spätfolgen vermeiden
könnt, zeigen wir euch in dieser Broschüre!
Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary
Ärztliche Leiterin der Pilzambulatorien Wien
Pilzambulatorium Floridsdorf
1210 Wien, Franz Jonas-Platz 8/2/3
Tel.: 270 76 60, Fax 270 76 60 9
Pilzambulatorium Hietzing
1130 Wien, Lainzer Straße 58
Tel.: 877 00 57, Fax 877 00 576
Pilzambulatorium Schlösselgasse
1080 Wien, Schlösselgasse 19
Tel.: 408 08 81, Fax 408 08 816
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Sexuell übertragbare
Erkrankungen
Was ist das genau?
Sexuell übertragbare Erkrankungen sind jene
Krankheiten, die auch oder hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden können. In den
letzten 15 Jahren ist die Anzahl an sexuell übertragbaren Erkrankungen in Österreich wieder deutlich angestiegen, z.B. haben sich die Syphilis-Fälle in den
letzten 15 Jahren mehr als verdreifacht! Damit steigt
auch dein ganz persönliches Risiko, dir eine sexuell
übertragbare Erkrankung einzuhandeln!
Ganz egal ob du schon sexuelle Erfahrungen gemacht
hast oder dieses Thema noch ein paar Jahre vor dir
liegt: Wichtig ist, sich zu informieren, um den Bereich der Sexualität – wenn es soweit ist – ohne „bitteren Beigeschmack“ entdecken zu können.
Der richtige Zeitpunkt für Sex?
Da hat jeder seine eigene Uhr!
• Das ist ganz alleine deine Sache und richtet sich
nicht danach wer deiner Freundinnen und Freunde
wann, wie und mit wem schon hat oder nicht. DU
musst es wollen, für DICH muss der Zeitpunkt passen.
• Wer sich bereit fühlt für erste sexuelle Kontakte,
sollte auch bereit sein, Verantwortung für sich und
andere zu übernehmen. Das gilt sowohl für die Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft, als
auch für die Übertragung von Erkrankungen und deren Spätschäden.
!
4
Wissen schützt nur, wenn du auch was tust!
Man kann sich vor nahezu allen sexuell übertragbaren Erkrankungen sehr gut schützen! Der springende
Punkt ist: Du solltest es auch TUN! Wenn es um sexuell übertragbare Erkrankungen geht, ist schlampig
sein einfach kein Spaß mehr – da geht es wirklich um
dich, um dein Leben und darum, dass Sexualität für
dich etwas Tolles und Schönes werden und bleiben
soll.
Sexy durch Warzen? Sicher nicht!
AIDS und Gebärmutterhalskrebs sind schwere Erkrankungen, die auf sexuellem Weg übertragen werden.
Aber es muss ja nicht immer gleich das Schlimmste
sein:
Warzen oder Bläschen an Scheide und Penis? Übel
riechender Ausfluss? Abgesehen von den gesundheitlichen Folgen – das macht dich ganz sicher nicht besonders sexy! Viele dieser Erkrankungen legen dein
Sexualleben für Monate oder auch für Jahre komplett
auf Eis.
Unerfüllter Kinderwunsch?
Du wirst dir vielleicht auch einmal Kinder wünschen.
Manche Erkrankungen können aber zu einer Verklebung oder Verengung der Eileiter führen. Das kann
mitunter große Probleme bei einer gewünschten
Schwangerschaft bereiten. Gerade dann, wenn du dir
ein Kind wünscht, klappt es dann nicht. Die psychische Belastung kann dann deine Lebensqualität ganz
schön beeinträchtigen.
Was genau du dir ersparen kannst,
erfährst du auf den nächsten Seiten
oder unter www.schulaerzte.at!
Be safe
Vorweg dein sicherheitsprogramm gegen sexuell übertragbare erkrankungen:
die absoulte
nummer 1 :
das kondom!
Hier geht´s nicht nur um Verhütung. Auch
wenn ihr ein anderes Verhütungsmittel verwendet, sollte das Kondom euer ständiger Begleiter sein – auch bei Oralverkehr. Wenn ihr es
irgendwann weglassen wollt, solltet ihr euch
schon echt gut kennen und davor checken, ob
ihr beide wirklich gesund seid. Absolute Treue
ist dafür natürlich die Grundvoraussetzung.
schau genau!
Mehrere sexuell übertragbare Erkrankungen bringen sichtbare Veränderungen im Genitalbereich mit sich.
Auf den nächsten Seiten zeigen wir
dir welche. Schau also besser genau
und verzichte auf Sex mit jemandem,
bei dem du solche Veränderungen
bemerkst. Viele Erkrankungen sind
jedoch „unsichtbar“. Wie du dich
trotzdem schützen kannst, erfährst
du in dieser Broschüre.
just4yourself
Im Endeffekt bist du ganz
alleine verantwortlich für
deine Gesundheit. Sorg also
dafür, dass du dich selbst so
gut wie nur möglich schützt!
wo das kondom
:
nicht reicht
impfen!
Traurig aber wahr: Es gibt sexuell übertragbare Erkrankungen, bei denen das
Kondom zwar das Ansteckungsrisiko verringert, aber nicht verlässlich vor einer
Übertragung schützt (Warum erklären wir
dir später), z.B. bei Hepatitis B (Leberentzündung) oder HPV (Krebsformen im
Genitalbereich & Genitalwarzen). In beiden Fällen schützt aber eine Impfung.
einander kennenlernen
macht sinn!
Natürlich ist es klug zu wissen, wen man so nah´ an
sich heran lässt. Lernt euch kennen, sprecht darüber,
ob ihr vorher schon sexuelle Erfahrungen gemacht
habt, ob es sein kann, dass sich einer von euch schon
irgendwo angesteckt hat bzw. ob einer von euch schon
einmal einen Test gemacht hat. Auch ein gemeinsamer
HIV-Test macht natürlich Sinn.
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HIV
immunschwächeerkrankung,
die durch viren übertragen wird
WAS istHIV?
HIV = „Human Immunodeficiency Virus”
(Engl. für „erworbenes Immundefektsyndrom“)
Spricht man davon, dass jemand „HIV-positiv“ ist, bedeutet das, dass sie/er das HI-Virus in sich trägt und
auch übertragen kann. Sie/er weiß oft selbst noch nichts
von der Infektion, weil es sein kann, dass man jahrelang nichts davon merkt, sich gesund fühlt und gesund
aussieht. Das Virus vermehrt sich in dieser Zeit still und
leise im Körper und befällt vor allem Zellen, die für die
körpereigene Abwehr von Krankheiten verantwortlich
sind. Es schwächt so nach und nach das Immunsystem.
Man wird immer empfänglicher für Infektionen, mit denen der Körper normalerweise problemlos fertig werden
würde (Viren, Baktieren etc.).
WAS ist AIDS?
AIDS = „Acquired Immune Deficiency Syndrome“ (Engl. für „erworbenes Immundefektsyndrom“)
Nach durchschnittlich 8 bis 10 Jahren (ohne
Behandlung) ist der Schaden im Immunsystem
so groß, dass es sich gegen Krankheiten verschiedenster Art nicht mehr zur Wehr setzen
kann. Ab diesem Zeitpunkt spricht man von
AIDS-krank.
Wie steckt man sich an?
• HI-Viren befinden sich bei infizierten Menschen in allen Körperflüssigkeiten.
• Übertragen werden die Viren in erster Linie durch Sex ohne Kondom (vaginal, oral,
anal) wenn Sperma und Scheidenflüssigkeit mit den Schleimhäuten in der Scheide,
am Penis, im Mund oder Enddarm, mit Blut (z.B. während der Regel) oder auch mit
offenen Wunden in Kontakt kommen.
• Speichel, Schweiß, Tränen, Urin und andere Körperausscheidungen enthalten weit
weniger Viren – daher kann man sich auf diesen Wegen kaum infizieren, außer diese
Flüssigkeiten sind mit Blut vermischt. Auch beim Küssen kannst du dich nicht anstecken.
Gesundheitliche Folgen?
Nach Jahren ohne Symptome folgen die AIDS-Vorstadien mit Anzeichen wie geschwollenen Lymphknoten, Fieber, Durchfällen, permanenter Müdigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme etc. Im Endstadium
der HIV-Infektion, der AIDS-Erkrankung, kommt es zu einem nahezu völligen Zusammenbruch der körpereigenen Abwehr und es wird für die Betroffenen sehr schlimm. Erreger, die bei einem gesunden Menschen keine Erkrankung oder nur harmlose Infektionen auslösen, sind nun lebensgefährlich. Es kommt
zu Lungenentzündungen, verschiedenen Krebsarten und Infektionen durch Viren, Bakterien und Pilze.
Behandlung
AIDS ist immer noch eine Krankheit, für die es keine Heilung gibt. Mittlerweile gibt es aber gute
Medikamente, die das Leben verlängern, die Lebensqualität verbessern und eine annähernd normale
Lebenserwartung ermöglichen. Ziel der Behandlung ist es, die Ausbreitung der Viren einzudämmen und
die Zahl der Abwehrzellen möglichst lang hoch zu halten bzw. die Viren am Eindringen in die gesunden
Zellen zu hindern.
6
HIV
immunschwächeerkrankung,
die durch viren übertragen wird
Wie häufig ist HIV?
Auch wenn du vielleicht schon 100 Mal von diesem Thema gehört hast – die Zahlen zeigen, dass sich viele Jugendliche des Risikos immer noch nicht bewusst sind.
Die Anzahl der Neuinfektionen steigt wieder an: Im Jahr
2006 waren es 442 Neuinfektionen, 2008 waren es 505
ÖsterreicherInnen, die sich mit HIV angesteckt haben.
Was musst Du tun, wenn Du nicht sicher bist, ob
Du Dich angesteckt hast?
Wenn du glaubst, dass du dich mit HIV angesteckt haben könntest bzw. sicher sein möchtest, dass du ganz
gesund bist, kannst du dich testen lassen.
Wo?
• bei den sieben lokalen Stellen der AIDS-Hilfen
Österreichs wird der Test anonym und kostenlos angeboten
• bei deinem Hausarzt
• in Krankenhäusern
• in einem Labor oder Ambulatorium
Der Schutz: Kondom
Das Kondom schützt, wenn du es richtig anwendest,
zuverlässig vor einer Infektion mit HIV. Viele Betroffene wissen selbst nicht, dass sie das HI-Virus in sich
tragen! Übernimm Verantwortung für Dich selbst!
Die Österreichischen AIDS-Hilfen bieten den HIV-Antikörpertest anonym und kostenlos an, du musst nicht
einmal eine E-Card mitbringen. Der Test misst die Antikörper im Blut, die als Reaktion auf eine Infektion
gebildet werden. Erst 12 Wochen nach einer Infektion
müssten genügend Antikörper da sein, um das HI-Virus verlässlich ausschließen zu können. Wenn du dich
vorher testen lässt, kann es sein, dass der Test nicht
stimmt. Neben dem anonymen HIV-Antikörpertest bieten einige AIDS-Hilfen auch Tests auf Syphilis und Hepatitis B/C anonym und teilweise kostenlos an.
PEP („Postexpositionelle Prophylaxe“)
Wenn man einer Risikosituation ausgesetzt war (z.B.
ungeschützter Sex, Kontakt mit offenen Wunden, z.B.
bei Erste-Hilfe-Leistung, Vergewaltigung) gibt es auch
die Möglichkeit einer so genannten „Postexpositionellen Prophylaxe (PEP)“ (Einnahme von Medikamenten
für 4 Wochen, die verhindern können, dass eine HIVInfektion in Gang kommt). Dein Arzt oder die AIDSHilfen können dich diesbezüglich beraten!
Wichtig zu wissen: Ein großer Teil der Neuinfektionen erfolgt über den sexuellen Kontakt
zwischen Mann und Frau! Es kann auch dich
treffen – also schütz dich mit Kondom!
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: HIV
Häufigkeit: 1-2 Neuinfektionen pro Tag
in Österreich
Schweregrad: Superernst, keine Heilung,
tödlicher Verlauf ohne Behandlung
Schutz: Kondom
Ganz genaue Infos zu HIV findest du auf: www.safe4fun.at und www.aidshilfen.at
Good2know
Für die meisten sexuell
übertragbaren Erkrankungen gilt, dass man sich
auch über Blut anstecken
kann. Das betrifft in
erster Linie Drogenabhängige, die sich Spritzen
miteinander teilen. Die
Ansteckung über Blutkonserven ist bei uns so gut
wie ausgeschlossen.
7
HPV
HUMANE PAPILLOMVIREN
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HIV?
DAS GLEICHE?
NEIN! ist es nicht!
Viele Jugendliche wissen rund um dieses Thema noch kaum Bescheid. Bei denen, die davon gehört haben, gibt es auch an die Schulärztinnen/Schulärzte viele Fragen dazu – besonders,
seit man sich durch eine Impfung vor diesen Viren schützen kann. Darum wollen wir dir das
Thema hier ein bisschen genauer erklären:
Was sind humane Papillomviren?
Humane Papillomviren sind sehr häufig: 2 von 3 Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens damit an.
Die meisten infizieren sich als Jugendliche oder im
jungen Erwachsenenalter damit. Burschen genauso wie Mädchen. Bei diesen Viren gibt es viele verschiedene Virenstämme. Einige haben ein geringes
Erkrankungsrisiko (so genannte „low-risk-Stämme“)
– andere aber nicht („high-risk-Stämme“)! Die Entdeckung dieser Viren war in der Medizin eine große
Sache, weil man damit die Ursache für einige Krebsarten gefunden hat. Der Wissenschafter, der entdeckt
hat, dass diese Viren Krebs auslösen, hat 2008 dafür
den Nobelpreis bekommen.
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal, oral, anal)
• Achtung: Auch gegenseitiges Berühren im Intimbereich kann für eine Übertragung ausreichen.
Was verursachen diese Viren?
Die „high-risk-Stämme“ bringen ein erhöhtes Risiko
für Krebsformen im Genitalbereich mit sich:
• Allen voran: Gebärmutterhalskrebs
Nahezu alle Gebärmutterhalskrebsfälle werden
durch eine Infektion mit humanen Papillomviren
verursacht, d.h. man kann diesen Krebs nicht einfach so bekommen, sondern nur, wenn man sich
vorher mit „high-risk“ HP-Viren infiziert hat.
8
• Auch Krebsarten an den Geschlechtsorganen
(an den Schamlippen, der Scheide, dem Penis
oder Anus) werden zum Teil durch HP-Viren verursacht. Diese Krebsarten sind aber weit seltener als
Gebärmutterhalskrebs.
• Auch die Vorstufen dieser Krebsarten entstehen
daher durch eine chronische Infektion mit HP-Viren.
Bei Gebärmutterhalskrebs sind das pro Jahr etwa
6.000 Mädchen und Frauen, bei denen eine solche
Krebs-Vorstufe im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt
entdeckt wird. Man kann sie zwar meistens noch
rechtzeitig entfernen, mit großem Stress und Angst
verbunden ist es natürlich trotzdem.
Die „low-risk-Stämme“ verursachen zwar keinen
Krebs, sind aber
• für die Bildung von Kondylomen (Genitalwarzen)
verantwortlich. Das sind Warzen an Scheide und
Schamlippen, Penis und Darmausgang (Anus). Infektionen mit „low-risk“ HP-Viren gehören zu den
häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und
betreffen Mädchen und Burschen gleichermaßen!
Beide können an Genitalwarzen erkranken.
Gebärmutterhalskrebs
VERURSACHER: „high-risk-stämme“ der humanen
papillomviren
Krankheitsanzeichen
Bei HPV ist das ein bisschen tückisch: Wenn du dich mit
Hochrisiko-HP-Viren ansteckst, merkst du gar nichts und
hast auch keinerlei Beschwerden. Oft verschwinden die
Viren wieder ganz von selbst – in manchen Fällen wird
die Infektion jedoch still und heimlich „chronisch“, die
Viren bleiben dauerhaft im Körper. Wenn das so ist, können Hochrisiko-HP-Viren im Laufe vieler Jahre Krebsvorstufen an den inneren Genitalien (va. Gebärmutterhals)
verursachen – die wiederum können dann irgendwann zu
Krebs werden.
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal, oral, anal)
• Achtung! Auch gegenseitiges Berühren im Intimbereich kann für eine Infektion mit HP-Viren schon ausreichen.
ausdruck PAP-Abstrich), d.h. sie/er entnimmt mit einer
kleinen Spatel ein paar Zellen vom Gebärmutterhals (das
tut absolut nicht weh), um diese zu untersuchen. So
kann man Veränderungen früh erkennen und möglichst
rechtzeitig entfernen, bevor sie zu Krebs werden. Dafür
ist eine kleine Operation (Fachausdruck: Konisation) nötig. Zusätzlich kann man auch HP-Viren direkt in einem
Abstrich nachweisen.
Gesundheitliche Folgen
Werden die Krebsvorstufen nicht rechtzeitig entfernt,
entwickeln sie sich mit der Zeit zu Gebärmutterhalskrebs
weiter.
Der Schutz!
Kondom (schützt nur zum Teil!)
Intimer Hautkontakt reicht für eine Übertragung aus. Ein
Früherkennung & Behandlung
Wenn man sich mit Hochrisiko-HP-Viren angesteckt hat, Kondom reduziert daher das Risiko, schützt aber nicht
merkt man das nicht. Leider lässt sich dann aber nicht verlässlich vor HPV-Infektionen.
mehr viel machen, da es keine gezielte Behandlung einer Infektion gibt. Man kann nur versuchen, eventuelle
Veränderungen am Gebärmutterhals möglichst früh zu Eine Impfung gegen HPV verhindert eine Ansteckung mit
erkennen. Darum sollten alle Mädchen ab dem 18. Le- den Hochrisiko-HP-Viren der Stämme 16 und 18. 75%
bensjahr unbedingt einmal pro Jahr zur Frauenärztin/ aller Gebärmutterhalskrebsfälle werden durch diese beizum Frauenarzt (GynäkologIn) gehen, um eine Vorsor- den Stämme verursacht und können durch die Impfung
geuntersuchung machen zu lassen. Die Ärztin/der Arzt verhindert werden (mehr Infos findest du auf S. 11).
macht dann einen so genannten „Krebsabstrich“ (Fach-
Impfung gegen HPV
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Gebärmutterhalskrebs
Häufigkeit:
In Österreich erkranken 550 Frauen pro Jahr,
viele davon schon in sehr jungen Jahren
Schweregrad: Bei Früherkennung sehr gute Heilungs
chancen, trotzdem sterben in Österreich 180
Frauen jährlich
Schutz: Die Erfolgskombi: Kondom, Impfung gegen
HPV & jährliche Vorsorgeuntersuchung
(Krebsabstrich)
9
Kondylome
[Feig- oder Genitalwarzen]
VERURSACHER: „LOW-RISK-STÄMME“ DER HUMANEN PAPILLOMVIREN
Krankheitsanzeichen
Warzen an den Schamlippen, in der Scheide, am Penis
oder auch am Darmausgang (Anus). Auch im Mundbereich möglich. Die Warzen treten anfangs einzeln
auf, breiten sich dann weiter aus und ordnen sich als
„blumenkohlartige“ Gebilde an.
Gesundheitliche Folgen?
Da nur sichtbare Teile operativ entfernt werden können, kommen die Warzen häufig wieder und man wird
sie oft nur sehr schwer wieder los. Auf das Sexualleben hat eine Infektion daher oft großen Einfluss und
kann sehr belasten.
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal, oral, anal)
• Achtung! Auch gegenseitiges Berühren im Intimbereich kann für eine Infektion mit HP-Viren schon
ausreichen.
Der Schutz!
Kondom (schützt nur zum Teil!)
Behandlung
Die Warzen werden mit chemischen Substanzen entfernt, unter örtlicher Betäubung weggeschnitten
oder elektrisch bzw. mit dem Laser entfernt. Eine
ganz spezifische Therapie wie bei einer bakteriellen
Infektion, einen sogenannten „Viruskiller“, gibt es
nicht.
Intimer Hautkontakt reicht für eine Übertragung aus.
Ein Kondom reduziert daher das Risiko, schützt aber
nicht verlässlich.
Impfung gegen HPV
Eine Impfung gegen HPV kann auch Genitalwarzen in
9 von 10 Fällen verhindern. Die Impfung ist für Mädchen/Frauen von 9 bis 26 Jahren und für Burschen
von 9 bis 15 Jahren möglich.
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Kondylome
Häufigkeit:
Sehr häufig – ungeschützt ist jeder 10. im
Laufe seines Lebens betroffen. Tritt in erster
Linie bei Jugendlichen und jungen
Erwachsenen auf.
Schweregrad: Nicht lebensgefährlich, aber sehr unschön
und beeinträchtigend!!
Schutz: 10
Kondom (nur bedingt, Hautkontakt reicht
aus); Impfung gegen HPV
PICS!
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Impfung gegen HPV
Good2know
Man kann sich mittlerweile durch eine Impfung vor
einer Infektion mit humanen Papillomviren schützen. In Amerika, Kanada, Australien und nahezu allen
westeuropäischen Ländern wird die Impfung mittlerweile für ganze Jahrgänge von Mädchen kostenlos
zur Verfügung gestellt. In Österreich wird die Impfung leider bisher nicht vom Staat bezahlt.
Es gibt derzeit zwei Impfstoffe. Beide schützen vor
den Hochrisiko-HPV-Stämmen 16 und 18, die für rund
75% aller Gebärmutterhalskrebsfälle verantwortlich
sind. Einer schützt zusätzlich noch vor den NiedrigRisiko-Stämmen 6 und 11 und kann damit 90% aller
Genitalwarzen bei Männern und Frauen verhindern.
+
Viele Krankenzusatzversicherungen übernehmen
zumindest teilweise
die Kosten für die HPVImpfung! Falls du eine
Zusatzversicherung hast
- erkundigen!
Für wen?
Die Impfung wird derzeit für Mädchen und junge Frauen von 9-26 Jahren und für Burschen von 9-15 Jahren empfohlen. Die Impfung ist auch dann sinnvoll,
wenn du schon sexuellen Kontakt hattest – kaum jemand trägt schon alle HPV-Stämme in sich, die die
Impfung enthält – sie ist daher für jeden sinnvoll.
Eine Impfung gegen HPV wirkt rein vorbeugend. Bestehende Veränderungen und Erkrankungen müssen wie
bisher ärztlich beobachtet und behandelt werden.
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Herpes genitalis
verursacher: herpesviren
MÖGLICHE Krankheitsanzeichen
2-7 Tage nach der Ansteckung kommt es im Bereich
der Genitalien zu Rötungen und Schwellungen. Es
bilden sich im Scheidenbereich, auf der Vorhaut und
Eichel des Penis oder am Po Bläschen, die stark jucken und brennen. Nach einigen Tagen öffnen sich
die Bläschen und bilden kleine Geschwüre, die innerhalb von 2-3 Wochen ohne Narben verheilen. Manche Menschen fühlen sich zudem krank, bekommen
Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen, auch Schmerzen
beim Wasserlassen sind möglich.
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal, oral, anal) bzw. schon bei intimen Berührungen.
• Wenn man mit offenen Hautveränderungen in Kontakt kommt.
• Herpes kann auch vom Mund („Fieberblase“) auf die
Genitalien übertragen werden oder umgekehrt.
Good2know
Herpes genitalis, Syphilis
u.a. Erkrankungen, die
offene Hautstellen im
Intimbereich verursachen,
erhöhen deutlich das
Risiko einer Ansteckung
mit HIV.
Behandlung
Unbedingt zur Ärztin/zum Arzt! Salben oder Tabletten helfen gegen die Beschwerden, können die Viren
aber nicht aus dem Körper entfernen. Leider kann
Herpes daher immer wieder kommen.
Gesundheitliche Folgen?
Die Viren bleiben dauerhaft im Körper. Herpes genitalis kann immer wieder ausbrechen, wenn das
Immunsystem geschwächt ist, wenn man krank ist
oder Stress hat. Bei Menschen mit verminderter Abwehrkraft (z.B. durch andere schwere Erkrankungen)
können die Viren auch innere Organe wie Leber oder
Lunge, Augen oder Gehirn infizieren und gefährliche
Komplikationen verursachen.
Der Schutz!
Bedingt: Kondom
Verringert die Ansteckungsgefahr bedeutend. Auch eine
Übertragung durch Hautkontakt ist jedoch möglich.
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Herpes genitalis
Häufigkeit:
Schweregrad: Schmerzhaft, unangenehm, kann immer
wieder kommen
Schutz: 12
Statistisch gesehen ist jeder fünfte
erwachsene Mitteleuropäer immer wieder betroffen
Kondom
Hepatitis B/C
hepatitisviren vom typ b oder c
Hepatitis b
MÖGLICHE Krankheitsanzeichen
Rund 1-6 Wochen nach der Ansteckung können Beschwerden ähnlich wie bei einer Grippe auftreten:
Müdigkeit, Gliederschmerzen, Übelkeit, manchmal
Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit. Nur ein Teil der
Infizierten bekommt auch „Gelbsucht“. Diese Erkrankungsphase dauert im Normalfall 2-12 Wochen, nach
3-5 Monaten hören die Beschwerden bei 90% der Erkrankten ganz auf. Bei den restlichen 10% wird die
Erkrankung chronisch (d.h. bleibt dauerhaft im Körper). Die Leber wird nach und nach von den Viren
zerstört.
Behandlung
Bleibt die Erkrankung im Körper, was in rund 10% der
Fall ist, gibt es keine Heilung. Es kann nur versucht
werden, die Viren im Körper mit Medikamenten einzudämmen.
Gesundheitliche Folgen?
Nach und nach schwere Leberschäden (Leberzirrhose,
Leberkrebs) sind die Folge einer chronischen Infektion mit Hepatitis B.
Der Schutz!
Impfung gegen Hepatitis B
Wie steckt man sich an?
Aller Wahrscheinlichkeit nach wurdest du bereits als
Das Virus befindet sich in fast allen Körperflüssigkei- Baby geimpft. Mit ca. 13 Jahren wird die Impfung
ten und ist sehr leicht übertragbar!
aufgefrischt, meist bei deiner Schulärztin/deinem
• Beim Sex (vaginal, oral, anal)
Schularzt.
Achtung! Auch beim Küssen ist eine Übertragung
über den Speichel möglich.
verringern hier nur das Anste• Beim Tätowieren oder Piercen, wenn hygienische ckungsrisiko, schützen aber nicht zuverlässig.
Vorschriften nicht eingehalten werden.
• Selten auch durch gemeinsam benutzte Handtücher
oder gemeinsam benutzte Zahnbürsten.
Kondome
kurzinfo:
Hepatitis C
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Hepatitis B
Häufigkeit:
In Österreich ist weniger als 1% der Bevölkerung von Hepatitis B betroffen, in Nachbarländern wie z.B. Italien sind es jedoch
bereits 5% – also auch im Urlaub aufpassen!
Schweregrad: Akute Erkrankung verläuft unterschiedlich
schwer, schwere Leberschäden möglich
Schutz: Impfung gegen Hepatitis B, Kondom
Hepatitisviren vom Typ C können nur
über Blut übertragen werden. Eine
Gefahr besteht daher in erster Linie
bei Blutaustausch. Häufig sind Drogenabhängige betroffen, doch auch
beim Piercen und Tätowieren mit
verunreinigtem Besteck besteht die
Gefahr einer Ansteckung. Eine Infektion beim Sex ist also nur möglich,
wenn du mit einer infizierten Person
schläfst, die eine offene Wunde hat.
Bei Hepatitis-C-infizierten Frauen
kann sich der Sexualpartner während
der Regelblutung besonders leicht anstecken. Die Ansteckung beim Sex ist
weit nicht so wahrscheinlich wie bei
Hepatitis B, die Folgen dafür umso
schwerer: Hier verlaufen 50-80% der
Infektionen chronisch und zerstören
die Leber. Einen Impfstoff gibt es
hier noch nicht – da schützt allein
das Kondom!
13
r!
Die Klassike
Syphilis [Lues]
verursacher: Bakterien
MÖGLICHE Krankheitsanzeichen
Am Übertragungsort, meistens am Penis oder Hodensack, an der Vulva und am Scheideneingang,
Darmausgang oder Mund entwickelt sich ein Knoten oder ein Geschwür, das allerdings nicht weh
tut. Nach einigen Wochen verschwindet es wieder
von selbst. Das bedeutet jedoch KEINE Heilung!
Etwa acht Wochen bis zwei Jahre nach der Ansteckung treten Fieber, Schwellungen der Lymphknoten und Hautausschläge auf, die nicht jucken.
Auch Veränderungen an den Handflächen und Fußsohlen können Zeichen einer Ansteckung mit dem
Syphiliserreger sein.
Wie steckt man sich an?
Wenn verletzte Haut oder Schleimhäute mit SyphilisBakterien in Kontakt kommen, d.h.
• vor allem beim Sex (vaginal, oral, anal)
• auch beim Küssen ist eine Übertragung möglich
(bei Kontakt mit Geschwüren im Mund).
Good2know
Die meisten sexuell übertragbaren Erkrankungen
können bei einer Geburt
von der Mutter auf das
Kind übertragen werden.
Die Folgen sind zum Teil
schwer. Das fühlt sich
noch ewig weit weg an
– in zehn oder fünfzehn
Jahren ist es dir aber
wahrscheinlich nicht
mehr egal.
14
Behandlung
Syphilis ist am Anfang durch Antibiotika vollständig
heilbar. Daher gleich zur Ärztin/zum Arzt.
Gesundheitliche Folgen?
Mehrere Jahre nach der Ansteckung können bei einer
nicht behandelten Infektion die inneren Organe und
das Nervensystem schwer geschädigt werden, z.B.
Herz, Gehirn, Augen und Knochen. Die Erkrankung
kann auch tödlich verlaufen. Ihr habt sicher von Musikern oder Künstlern gehört, die an der Syphilis verstorben sind. In der Schwangerschaft kann Syphilis
das Ungeborene schwer schädigen (z.B. Verformung
der Knochen, geistige Behinderung).
Der Schutz: Kondom
Bedingt: Kondom – Verringert die Ansteckungsgefahr
bedeutend. Jeder direkte Kontakt mit den entzündeten Hautstellen kann jedoch ansteckend sein.
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Syphilis (Lues)
Häufigkeit:
Die Zahlen steigen wieder, 1 – 2
Neuinfektionen pro Tag in Österreich
Schweregrad: Sehr „unschön“, am Anfang gut heilbar,
unbehandelt schwere Folgeschäden
möglich
Schutz: Kondom
Gonorrhoe [Tripper]
verursacher: bakterien (gonokokken)
r!
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K
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D
Mögliche Krankheitsanzeichen
Erste Symptome machen sich ca. 2-5 Wochen nach der Ansteckung bemerkbar.
Eitriger, oft grün-gelblicher Ausfluss (vor allem morgens) aus Penis (Harnröhre) oder Scheide. Brennen beim Wasserlassen. Halsschmerzen nach Oralsex.
Bei Mädchen zudem oft lang anhaltende Unterleibsschmerzen. Während Burschen meist auffällig Symptome zeigen, kann die Infektion bei Mädchen auch
unbemerkt bleiben. Auch ohne Anzeichen können die Bakterien übertragen
werden.
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal, oral, anal)
• Selten auch durch intime Berührungen
Good2know
Was sind Antibiotika?
Antibiotika sind Medikamente mit denen Infektionserkrankungen behandelt werden. Es gibt sie in
Tablettenform, als Saft,
als (Scheiden)zäpfchen
oder als Infusion.
BEHANDLUNG
Gonorrhoe ist durch Antibiotika gut heilbar.
Gesundheitliche Folgen?
Nicht oder zu spät behandelte Gonorrhoe-Infektionen können im Erwachsenenalter zu Unfruchtbarkeit führen, d.h. man kann keine Kinder bekommen
bzw. zeugen. Auch eine Übertragung auf die Augen (durch die Hände) ist
möglich. Wird die Infektion nicht behandelt, kann sie sich auf den ganzen
Körper ausbreiten und u.a. auch die Gelenke schädigen. Hat die Mutter zum
Zeitpunkt der Geburt eine Gonorrhoe, kann die Infektion auf das Neugeborene
übertragen werden und eine gefährliche Entzündung auslösen, die sogar zu
Erblindung führen kann.
Der Schutz! Kondome
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Gonorrhoe
Häufigkeit:
Die Zahlen steigen wieder, 2-3 Neuinfektionen pro Tag in Österreich
Schweregrad: Sehr unangenehm, gut heilbar,
unbehandelt schwere Folgeschäden
möglich (Unfruchtbarkeit)
Schutz: Kondom
15
Trich
omonaden
&
Die Unbeka
nnten?
Chlamydien
Trichomonaden
Chlamydien
MÖGLICHE Krankheitsanzeichen
Typische Anzeichen bei Mädchen sind Schmerzen beim Wasserlassen, übelriechender grau-gelblicher, schaumiger Ausfluss,
starkes Jucken und Brennen im Intimbereich. Bei Burschen
verläuft die Infektion oft symptomfrei, manche bemerken
Schmerzen beim Wasserlassen, Ausfluss aus der Harnröhre
oder ständigen Harndrang.
MÖGLICHE Krankheitsanzeichen
Eine Chlamydieninfektion im Genitalbereich ist ebenfalls
eine bakterielle Erkrankung, wie die Gonorrhoe, verläuft
aber meist milder. Viele Menschen wissen gar nicht, dass
sie sich angesteckt haben, weil in rund 70% der Fälle keine
oder nur leichte Symptome auftreten. Anzeichen, die auf
eine Infektion hindeuten können sind: Brennen/Schmerzen
beim Wasserlassen, das Gefühl ständig auf die Toilette zu
müssen, schleimig-eitriger Ausfluss aus Scheide, Penis oder
Darm. Bei Mädchen Störungen der Regelblutung, unklare
Schmerzen im Unterleib oder beim Sex.
verursacher: EINZELLER (GEISSELTIERCHEN)
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal, anal)
• Selten aber doch: Auf unsauberen Toiletten,
in der Sauna oder in Schwimmbädern
Behandlung
Die Infektion ist durch Antibiotika gut heilbar.
Gesundheitliche Folgen?
Eine Trichomonaden-Infektion erhöht die Infektionswahrscheinlichkeit für andere sexuell übertragbare Erkrankungen.
Bei Burschen kann es zu einer bleibenden Entzündung der
Prostata oder der Nebenhoden kommen. Bei Schwangeren
mit Trichomonaden-Infektion kommt es häufiger zu Komplikationen wie vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung und
Frühgeburten.
Der Schutz: Kondom
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Chlamydien
Häufigkeit: Mindestens 5% der Jugendlichen
und jungen Erwachsenen sind mit Chlamydien
infiziert, die meisten ahnen nichts davon.
Schweregrad: Heimtückisch, weil oft kaum zu
merken, gut heilbar, unbehandelt teils schwere
Folgeschäden (Unfruchtbarkeit, Frühgeburten)
Schutz: Kondom
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verursacher: bakterien
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal, oral, anal)
• Selten eventuell auch durch intime Berührungen
• Eine Ansteckung kann eventuell bereits Jahre
zurückliegen
Behandlung
Die Infektion ist durch Antibiotika gut heilbar.
Gesundheitliche Folgen?
Bei Mädchen: chronische (bleibende) Schmerzen im Unterbauch, Entzündungen, Verklebungen und Vernarbungen
der inneren Geschlechtsorgane – mit Folgen bis zur späteren Unfruchtbarkeit. Auch Probleme in der Schwangerschaft können auftreten. Das Neugeborene kann während
des Geburtsvorganges von einer infizierten Mutter angesteckt werden. Eine Augeninfektion und einige Wochen später auch eine Lungenentzündung können die Folge sein.
Auch bei Burschen kann eine unbehandelte Infektion zu
Entzündungen der Harnröhre, der Nebenhoden und der Prostata führen, was mitunter sehr langwierig verlaufen kann.
Der Schutz: Kondom
Willst du wissen, ob Du eine Chlamydieninfektion hast? Es
gibt sehr einfache Möglichkeiten einer Untersuchung! Die
Infektion kann man im Harn nachweisen. Du kannst auch
selbst einen Scheidenabstrich machen und ins Labor bringen. Erkundige dich bei deinem Arzt oder im Pilzambulatorium.
:
Bakterielle Vaginose
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& Pilzinfektion D
Bakterielle Vaginose Pilzinfektion
verursacher: ANAEROBE BAKTERIEN
verursacher: PILZE (HEFEPILZE/CANDIDA
ALBICANS)
Mögliche Krankheitsanzeichen
Weiß-grauer bis gelblicher, dünnflüssiger Ausfluss aus
der Scheide, Juckreiz oder Brennen. Charakteristisch
für eine Infektion ist ein unangenehmer fischiger Geruch.
Mögliche Krankheitsanzeichen
Bei Mädchen: starker Juckreiz, Brennen, stark gerötete
Haut, manchmal Bläschen im Genitalbereich. Weißbröckeliger Ausfluss. Entzündung der Scheide und des
Scheideneingangs. Manchmal hat der Partner Flecken
am Penis.
für BEIDE GILT :
Wie steckt man sich an?
• Beim Sex (vaginal)
• Es können aber auch die Einnahme von Medikamenten (vor allem Antibiotika), übermäßige Intimhygiene, Stress, hormonelle Veränderungen oder lang
anhaltende Regelblutungen für die Verschiebung des
Gleichgewichts in der Scheide verantwortlich sein.
BEHANDLUNG
Antibiotika (bei der bakteriellen Vaginose) oder Antimykotika (bei der Scheidenpilzinfektion) als Scheidenzäpfchen oder Tabletten beheben die Infektion meist
rasch. Leider können besonders Pilzinfektionen immer
wieder auftreten. Du musst das Problem dann genau
mit deinem Arzt oder deiner Ärztin besprechen.
Gesundheitliche Folgen?
Bakterielle Vaginose und Pilzinfektion sind in gesundheitlicher Hinsicht wenig dramatisch, aber sehr wohl
unangenehm!
Der Schutz: Kondom
Vor sexueller Übertragung kann man sich mit Kondom schützen, es kann aber auch „einfach so“ zu einer solchen Entzündung der Scheide kommen. Manche
Menschen haben eine gewisse Immunschwäche auf
bestimmte Keime, neigen daher zu einem immer wiederkehrenden Auftreten der Beschwerden.
V erkehrssicherheit
Risikoprofil: Vaginose/Pilzinfektion
Häufigkeit:
Rund 20-30% aller Mädchen und Frauen
haben irgendwann eine Bakterielle Vaginose; ca. 2/3 leiden im Leben zumindest einmal unter einer Pilzinfektion (viele immer wieder).
Schweregrad: Unangenehm, aber wenig dramatisch,
keine Langzeitfolgen
Schutz: Kondom (vor Infektion)
Good2know
Diese Scheidenentzündungen kannst du als
Mädchen auch ohne
sexuellen Kontakt
bekommen!
17
s!
D ie w ic h ti g s te n T ip p
Das Kondom
sicher mit gummi!
Das Kondom kann dich, bei richtiger Anwendung, als einziges Verhütungsmittel auch vor
sexuell übertragbaren Erkrankungen schützen. Auch wenn du schon ein anderes Verhütungsmittel verwendest, um eine ungewollte Schwangerschaft zu vermeiden, sollte der
Gummi also unbedingt zum Sex dazugehören!
2 in 1:
SICHERHEIT &
SPASS AM SEX!
Syphilis, Tripper, Genitalwarzen, geschweige denn HIV – da hört der Spaß einfach auf!
Spätestens wenn du dir alle Erkrankungen
in dieser Broschüre angeschaut hast, sollte
klar sein: Man ist ganz sicher lockerer und
hat mehr Spaß, wenn man weiß, dass man
sich nichts dabei holt!
!
KONDOME
Kondome gibt es mittlerweile in unendlich vielen Farben,
mit Geschmack, genoppt, gerillt, hauchdünn oder extrastark – ganz wie du´s magst. Probier´s aus und bau das
Kondom ins Vorspiel ein. Das Drüberstülpen eines Gummis kann mit ein bisschen gefühlvoller Fingerfertigkeit
sehr anregend sein. Befeuchtete Kondome erleichtern
das Eindringen, extra starke zögern den Samenerguss hinaus und dank neuer Technologien spürt man bei hauchdünnen Kondomen so gut wie gar nicht mehr, dass man
eines trägt.
Die wichtigsten Tipps
rund um den Gummi:
• Verwende nur Markenkondome, die ein CE-Prüfzeichen haben.
Das ist ein europäisches Sicherheitszeichen und bestätigt,
dass das Kondom nach gültigen Qualitätsstandards hergestellt
und geprüft wurde.
• Hände weg von Scherzkondomen!
(die sind nur für einen Lacher gut)
• Check das Ablaufdatum!
• Wenn du ein Kondom seit Wochen in der Geldbörse herumträgst,
ist es möglicherweise nicht mehr brauchbar. Prüfe ob der Luft polster unbeschädigt ist. Wirf es im Zweifelsfall weg und
nimm ein neues!
• Massageöl, Body Lotion & Co beschädigen den Gummi.
Es gibt spezielle Gels, die für Kondome verträglich sind.
• Ein Kondom immer nur 1x verwenden!
18
Die Anwendung
NUR WENN MAN EIN KONDOM RICHTIG VERWENDET,
SCHÜTZT ES WIRKLICH!
Good2know
UND SO GEHT‘S:
Schritt 1:
Öffne die Folie vorsichtig und entnimm das Kondom
(Achtung! Kondome können durch Fingernägel und
scharfe Gegenstände wie z.B. Schmuck beschädigt werden).
Benutze jedes Kondom
nur einmal! Verwende
nur öl- und fettfreie
Gleitmittel gemeinsam
mit Kondomen!
Schritt 2:
Halte den Zipfel, der sich vorne am Kondom befindet
(Reservoir), zwischen Daumen und Zeigefinger fest und
setze das Kondom auf die Spitze des erigierten Penis.
Achte darauf, dass im Reservoir keine Luft mehr ist und
dass der Rollrand dabei nach außen zeigt.
Schritt 3
Rolle das Kondom glatt soweit wie möglich über den
erigierten Penis. Halte das Reservoir dabei immer noch
zusammengepresst. Achte darauf, dass das Kondom
während des Geschlechtsverkehrs abgerollt bleibt. Falls
das Kondom vollständig abrutscht, verwende zur Fortführung unbedingt ein neues Kondom.
Schritt 4:
Ziehe den Penis möglichst bald nach dem Samenerguss
und vor dem Erschlaffen aus der Scheide. Halte das
Kondom am Gliedansatz fest, damit es nicht abrutscht.
Warte, bis der Penis vollständig herausgezogen ist, bevor Du das Kondom entfernst. Denke daran, dass sowohl Penis als auch Kondom nicht in Berührung mit
dem Körper der Partnerin kommen. Wickle es in ein
Taschentuch und wirf es in den Mülleimer, nicht in die
Toilette.
Weitere Infos findest du unter: www.durex.at!
19
!
Die Unterlagen zum Semester-Projekt „Sexuell übertragbare Erkrankungen“ werden von
der GSÖ ab dem 14. Lebensjahr empfohlen!
IMPRESSUM
Herausgeber: GSÖ – Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs,
www.schulaerzte.at, [email protected]
Wissenschaftlicher Beirat:
Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary, Ärztliche Leiterin der Pilzambulatorien Wien
Konzept/Redaktion/Gestaltung: Fotos: eXakt PR, www.exakt-pr.at
Für die zur Verfügung gestellten Fotos danken wir:
Steirische AIDS-Hilfe
(Kampagne von RoRo+Zec
„Wer‘s bringt, bringt‘s mit“)
Kooperationspartner:
Österreichische
Gesellschaft für
Familienplanung
Mit freundlicher Unterstützung von:
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