Handel der Zukunft

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Handel der Zukunft
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Shoppingmall im Wohnzimmer
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Öfter mal den Kanal wechseln
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Bitte zahlen! Nur wie?
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In Zukunft ökologisch und fair handeln
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August 2011
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Handel der Zukunft
Eine Publikation der Reflex Verlag GmbH
am 17.08.2011 im Handelsblatt.
Der Reflex Verlag und die Verlagsgruppe Handelsblatt
sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige
Unternehmen.
I N H A LT
In Zukunft so vielfältig wie nie zuvor
Shoppingmall im Wohnzimmer
Das Handy als Geldbörse
Öfter mal den Kanal wechseln
Schneller als jedes Plakat
Sicher gehandelt
Bitte zahlen! Nur wie?
Her mit den Schnäppchen!
Geschickt verschickt
Erfolg in der Nische
Die Zukunft ist ökologisch und fair
Büropapier, Billigländer und Brötchen
Möglichst nah am Kunden
Vom Tauschhandel zum Mobile
Business – alles bleibt neu
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mobiler Endgeräte verlagert das Einkaufen dorthin, wo die
Kunden gerade sind. Doch Smartphones und Tablet-PCs
bieten auch Anbietern große Chancen – zum Beispiel in
Form von ortsabhängigen Diensten oder durch bessere
Kommunikation von Außendienst und Verkaufspersonal
mit der Zentrale. Und schließlich denke man an neue
Bezahlmodelle – etwa über das Handy – oder die Potenziale,
die moderne, digitale Werbetechnik bietet. Zuletzt ermöglichen neue Technologien auch immer bessere Systeme zur
Warensicherung während des Transports und im Verkauf –
eine zentrale Herausforderung unserer Branche.
I M P R E S S U M
Projektmanager
Benina Knothe
benina.knothe@reflex-media.net
Redaktion
Mike Paßmann, Andrea Bittelmeyer, Just Burger, Otmar
Rheinhold, Astrid Schwamberger, Wiebke Toebelmann
Produktion/Layout
Sonja Vandrei, layout@reflex-media.net
Fotos
Thinkstock / Getty Images
Druck
Süddeutsche Societäts-Druckerei
Lise-Meitner-Str. 7, D-82216 Maisach
Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und
Produktpräsentationen, Interviews, Anzeigen sowie
Gastbeiträgen geben die Meinung der beteiligten
Unternehmen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit
der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung
liegt bei den jeweiligen Unternehmen.
V.i.S.d.P.
Redaktionelle Inhalte:
Mike Paßmann, Mike.Passmann@reflex-media.net
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an
Sascha Bogatzki,
sascha.bogatzki@reflex-media.net
„A
m Handel lernt man den Wandel“, sagt ein altes
Sprichwort. Es stimmt: Der Austausch von Waren,
später der Tausch von Waren gegen Geld, gehört zu den
frühesten wirtschaftlichen Handlungen des Menschen.
Handel gab es schon immer. Und immer schon spiegelten
sich im Handel auch die Veränderungen wider, die in einer
Kultur passierten.
In unserem jungen 21. Jahrhundert ist der Handel fundamentalen Wandlungen unterworfen. Manche Beobachter
ziehen Vergleiche zur Erfindung des Geldes. Denn nicht nur
der Handel als Ganzes hat sich verändert. Ansprüche von
Kunden und ihr Kaufverhalten sind kaum noch mit denen vergangener Zeiten zu vergleichen. Früher war es normal, passend zur sozialen Schicht in den immer gleichen Geschäften
Waren ähnlicher Kategorien zu kaufen. Heute zeigen
unsere Kunden tendenziell weniger Treue zu bestimmten
Geschäften, Waren – oder auch nur zu Einkaufskanälen. Wer
heute in die Filiale kommt, kauft morgen online und bestellt
in der nächsten Woche per Telefon. Und will auf all diesen
Kanälen auch betreut sein.
Nicht nur E-Commerce und E-Business verändern das
Kundenverhalten. Auch andere technische Innovationen bestimmen, wie wir Handel treiben. Die steigende Verbreitung
Auch der Wandel im sozialen Bereich geht an uns nicht
vorbei. Nachhaltigkeit in all ihren Formen – ökonomisch,
ökologisch und sozial – steht immer öfter auf der Liste an
Forderungen, die an den Handel gestellt werden. Viele
haben das schon erkannt und setzen diese Wünsche an
das Sortiment erfolgreich um. Und sie wissen, dass man
anspruchsvollen Konsumenten am besten mit spezialisiertem Fachpersonal begegnet. Kundige Verkäufer erhöhen die
Glaubwürdigkeit eines Handelsunternehmens. Wem man
vertraut, zu dem kommt man gerne wieder.
Im sozialen Bereich findet seit einigen Jahren auch
eine andere, große Veränderung statt: die zunehmende
Bedeutung von Social Media-Angeboten. Gerade für jüngere
Kunden ist es normal, ihr soziales Leben über Facebook,
Twitter und Co. zu organisieren. Es liegt auf der Hand,
dass diese Plattformen auch für Handelsunternehmen
neue Kommunikations- und Marketingkanäle öffnen. Klug
eingesetzt ermöglichen Social Media-Angebote noch nie da
gewesene Möglichkeiten der Kundenbindung.
„Am Handel lernt man den Wandel“: Wer unsere Branche
aufmerksam beobachtet, der kann diesem Spruch nur
zustimmen. Denn sie ist nur deshalb so erfolgreich, weil sie
immer neue Herausforderungen annimmt und mit der Zeit
geht. Der Weg führt in eine Zukunft, die in vielem schon
jetzt zu erahnen ist. Einige der Dinge, die am Horizont stehen
oder bereits Wirklichkeit sind, wollen wir Ihnen in dieser
Beilage vorstellen. Wir wünschen Ihnen spannende Lektüre
und viele Anregungen!
Mike Paßmann,
Chefredakteur
Reflex Verlag GmbH
Hackescher Markt 2–3
D-10178 Berlin
T +49 (0)30 / 200 89 49–0
www.reflex-media.net
Der Reflex Verlag hat sich auf themenbezogene
Sonderveröffentlichungen in deutschen, niederländischen
und schweizer Tageszeitungen spezialisiert. Diese liegen
unter anderem der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
(F.A.Z.), dem Handelsblatt, der Financial Times Deutschland, dem Tagesspiegel und der Berliner Zeitung bei.
So kombiniert der Reflex Verlag den thematischen Fokus
der Fachpublikationen mit der Reichweite der Tagespresse.
Der Verlag zeichnet sich durch eine unabhängige
Redaktion sowie die Trennung zwischen redaktionellen
Artikeln und Kundenbeiträgen aus.
Mehr Informationen unter www.reflex-media.net
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Das Papier für diese Reflex Verlag
Sonderveröffentlichung stammt
aus verantwortungsvollen Quellen.
HANDEL DER ZUKUNFT
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
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LEITARTIKEL
In Zukunft so vielfältig wie nie zuvor
Social Media, Smartphones und mobile Bezahlmöglichkeiten verändern den Handel. Die Ansprüche der Kunden wachsen.
VON ASTRID SCHWAMBERGER
E
ine Karotte geht als neues Symbol
für die Macht des Verbrauchers
um die Welt. Die Bewegung Carrotmob verwendet sie und spielt damit
auf das Bild mit dem Esel an, dem eine
Karotte vor die Nase gehalten wird,
um ihn an ein Ziel zu locken. Denn so
ähnlich funktioniert Carrotmob. Um
Unternehmen zu klimafreundlichen
Maßnahmen zu bewegen, stellt ihnen Carrotmob gebündelten Umsatz
in Aussicht. Wie bei einem Flashmob verabreden sich die Aktivisten
über Social-Media-Dienste, um allesamt zu einer bestimmten Uhrzeit
in einem bestimmten Geschäft einzukaufen oder zu konsumieren. Im
Vorfeld werden die Inhaber gefragt,
welchen Anteil des Gewinns, den sie
im Rahmen der Aktion erzielen, sie
in klimafreundliche Maßnahmen investieren würden. Wer am meisten
bietet, bekommt Besuch.
Nachhaltigkeit ist entscheidend
Die Aktivisten nutzen ihre Marktmacht, um die Guten zu belohnen.
„Bei einem Boykott gibt es nur Verlierer. Beim Carrotmob gewinnt jeder“, so die Grundüberlegung der
im Jahr 2008 in San Francisco gegründeten Bewegung. Anhänger hat
sie mittlerweile weltweit, auch in
Deutschland wurden bereits Aktionen durchgeführt. Dass Verbraucher
Wert auf Nachhaltigkeit legen, hat das
Institut für Handelsforschung (IfH)
vor Kurzem bestätigt. Eine repräsentative Online-Umfrage ergab: Eine
nachhaltige Produktgestaltung und
Unternehmensführung beeinflusst
bei jedem vierten Deutschen die Wahl
der Einkaufsstätte. Nachhaltigkeit ist
damit zwar nicht das Entscheidungskriterium Nummer eins, „dennoch
wird ein gewisses Engagement im
Sinne eines Hygienefaktors erwartet“, sagt Forschungsleiterin Bettina
Willmann. Die Unternehmen agieren
beziehungsweise reagieren entsprechend. Forscher der Universität St.
Gallen haben herausgefunden, dass
Nachhaltigkeit in Handelsunternehmen längst ein unverzichtbarer Bestandteil des Kerngeschäfts und ein
Differenzierungsmerkmal ist. Anhand der Nachhaltigkeitsreporte von
36 führenden Unternehmen haben
die Wissenschaftler vier Strategieansätze ausgemacht, die auf Prozesse
und Ressourcen, Geschäftsabläufe,
Produkte oder Kosten abzielen.
Auf allen Kanälen unterwegs
Kunden stehen heute viele verschiedene Einkaufskanäle zur Verfügung:
vom stationären Handel über das Internet bis zum klassischen Versandhandel. Online und offline ergänzen
sich zunehmend. Nach Erkenntnissen der Forscher des IfH geht jedem
dritten Kauf im stationären Handel
eine Informationssuche im Internet
voraus. „Es wird abseits der Güter des
täglichen Bedarfs keinen Handel ohne
Internet mehr geben“, sagt Geschäftsführer Dr. Kai Hudetz. Eine wichtige
Rolle bei der Kaufentscheidung wird
auch Smartphones vorausgesagt. Sie
gelten als Bindeglied zwischen Onund Offlinehandel. Ein Viertel der
Early Adopters informiert sich vor
dem Kauf im Laden mobil. Etwa die
Hälfte von ihnen greift vor dem Besuch des Geschäfts zum Smartphone.
Mehr als ein Drittel nutzt das Gerät
auch im Geschäft. „Vertriebskanäle
existieren aus Kundensicht nicht
nebeneinander, sondern werden während der Kaufentscheidung beliebig
kombiniert“, so Hudetz.
Der Auf- und Ausbau von Multichannel-Aktivitäten hat laut EHI Retail
Institut „hohe Priorität“. Die technische Einbindung neuer Marketinginstrumente wie Mobile Couponing
und Smartphone Apps werde, so die
Experten, stark an Bedeutung gewinnen. Über 40 Prozent der Handelsunternehmen halten es außerdem für
realistisch, in den nächsten drei Jahren Mobile Payment in ihren Filialen
zu ermöglichen. „Die Zeit für eine erfolgreiche Etablierung von mobilen
und kontaktlosen Zahlungssystemen
im Markt war noch nie so aussichtsreich wie jetzt“, sagt Stephan Tromp,
stellvertretender
Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE.
Verfahren wie das Bezahlen mit dem
Handy müssen sich jedoch mit den
etablierten Systemen messen. Noch
sind beim Bezahlen am POS laut dem
EHI nach Barzahlung, Girocard mit
Anzeige
Pin und EC-Lastschrift mit Unterschrift am beliebtesten.
Hype oder Revolution
Auf der Suche nach den Marktplätzen,
auf denen sich die Kunden tummeln,
folgen nicht nur die Shop-Betreiber
ihren Zielgruppen ins Internet. Als
Instrument zur Kundenansprache
wird auch Social Media immer beliebter. Etwa ein Viertel der deutschen
Handelsunternehmen haben laut EHI
bereits eine Strategie fürs Social-Media-Marketing, 61 Prozent arbeiten
immerhin daran. Für viele OnlineHändler gehören diese Kanäle bereits
zum Alltag: Ende vergangenen Jahres
waren bereits ein Drittel der Shops bei
Facebook präsent, 21 Prozent hatten
einen Twitter-Account. Doch auch im
stationären Handel gewinnt Social
Media zunehmend an Relevanz, sagen
die Fachleute. Hier sollten Unternehmer alsbald tätig werden, um den Anschluss nicht zu verlieren.

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HANDEL DER ZUKUNFT
ARTIKEL
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
E-Commerce
Shoppingmall im Wohnzimmer
Die Deutschen kaufen immer öfter online ein. Webshops boomen ungebremst – und sind immer öfter auch Kommunikationsplattform.
VON OTMAR RHEINHOLD
S
echs von zehn Deutschen haben
2010 im Internet eingekauft – das
haben die Statistiker der Europäischen Union ermittelt. Damit liegt
unser Land deutlich über dem Europadurchschnitt von 40 Prozent.
Vieles spricht dafür, dass wir uns in
absehbarer Zeit Spitzenreiter Norwegen (71 Prozent Onlineeinkäufer)
nähern. Denn obwohl bei uns im Gegensatz zum nordischen Nachbarn
Geschäfte und Geschäftsmöglichkeiten fast überall nahe liegen, erfasst
immer noch mehr Menschen die Lust
am Onlinekauf. Haben die Deutschen
2009 für 15,5 Milliarden Euro im Internet gekauft, sollen diese Umsätze
laut der Marktforschungsgruppe Forrester Research bis 2014 auf 44 Milliarden Euro steigen. Vor allem Bekleidung, Textilien und Schuhe kauft
man hierzulande über das Internet,
aber auch Elektronik und Computer,
Bücher, Tonträger und Musik und alles fürs Hobby.
Nonstop geöffnet
Und es ergeben sich neue Trends:
Umfragen des Branchenverbandes
BITKOM ergaben zum Beispiel, dass
im vergangenen Jahr immerhin 4,5
Millionen Menschen Lebensmittel
über das Internet kauften. Rund 13
Millionen buchten 2010 ihren Urlaub
online, und neun Prozent aller Bundesbürger haben schon einmal online
eine Kfz-Versicherung abgeschlossen. Es gilt, was BITKOM-Präsident
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer zum
Thema sagt: „Online-Shopping ist
INTERVIEW
bequem, orts- und zeitunabhängig,
man kann Preise vergleichen und die
Rückgaberechte sind sehr verbraucherfreundlich.“ Vor allem die Möglichkeit, jederzeit und von überall auf
Einkaufstour zu gehen, dürfte viele
Menschen zu Onlinekäufern machen.
Waren, Preise und Angebote lassen
sich leichter vergleichen, und vielen
Menschen gefällt, dass alles bequem
branchenspezifische Verkaufsplattformen bieten ihre Dienste an, Spezialanbieter erlauben das Andocken
mit dem eigenen Angebot.
Vorteil persönliches Profil
Moderne E-Commerce-Plattformen
sind aber mehr als nur ein Webshop.
Längst sind E-Business-Angebote
auch Kommunikationsplattformen
Ein guter Webshop ist eine niedrigschwellige
Möglichkeit, Kunden zu binden
nach Hause geliefert wird, zumindest, sofern es sich um Erzeugnisse
der physischen Welt handelt. Die Bezahlmöglichkeiten sind in der Regel
flexibler und in den vergangenen Jahren sicher und schnell geworden. Anbieter stehen zudem nicht mehr vor
technischen Hürden: Längst gibt es
leicht anzupassende Shopsoftware,
– Kommunikation mit den Kunden,
Kommunikation der Kunden untereinander (nicht zuletzt über das Angebot), und je nach Geschäftsfeld auch
Kommunikation mit Zulieferern.
Ein guter Webshop ist eine niedrigschwellige Möglichkeit, Kunden an
sich zu binden. Daher auch der Trend
zur Personalisierung des Einkaufs.
Ohne persönliche Ansprache, ohne
den „My ...“-Button geht auf vielen
Seiten kaum noch etwas. Der Zugang
über ein persönliches Profil mit individuellen Einstellungen ermöglicht
Produktempfehlungen, die Darstellung der Einkaufshistorie, das Verfolgen von Vorlieben und vieles mehr.
In der Praxis beginnt hier für viele
Kunden auch der sensible Bereich.
Auch wenn viele Menschen wenig
Empfinden für die eigene Privatsphäre im Netz haben, als Anbieter
sollte man sie achten und keinen
Missbrauch mit Kundendaten treiben. Ganz abgesehen von der Notwendigkeit, Datenschutzbestimmungen einzuhalten, will zweimal
überlegt sein, ob man seine Kunden
mit aufdringlichen E-Mails und allzu
viel Werbung traktiert.
Dass die Zahlungsabwicklung,
Rechnungsstellung, Versand und
Rückgabemöglichkeiten nicht nur
den Gesetzen entsprechen müssen,
sondern auch bequem und vor allem
sicher sein müssen, klingt logisch,
wird allerdings immer wieder von
Händlern „vergessen“. Und es muss
schnell gehen mit der Lieferung.
Sonst geht viel verloren vom Vorteil
des Onlinehandels, und es passiert,
was viele Anbieter fürchten und Studien belegen: Noch wird im Netz vor
allem verglichen, aber im Laden gekauft. Andererseits: Wenig ist so befriedigend wie das Gefühl, in einem
gut gemachten Webshop genau das
Wunschprodukt aufgestöbert zu haben. Vielleicht nur noch übertroffen
vom erhebenden Moment, wenn der
Postbote das Paket bringt …

Handel der Zukunft
„Multichannel-Commerce: Zeit zum Umdenken und Handeln“
Warum wird der Ruf nach
Multichannel-Commerce
immer größer?
Vom Laden um die Ecke über gewaltige Shoppingcenter bis hin zum
Online-Shop – das Kaufverhalten
der Konsumenten hat sich verändert. Im Zeitalter von Shopping 3.0
haben sich Kunden die Kompetenz
angeeignet, über die verschiedensten
Kanäle schnell das richtige Produkt
zum optimalen Preis zu finden. Für
Unternehmen bedeutet das, dass sie
umdenken müssen, um die Abhängigkeiten zwischen den unterschiedlichen Kanälen verstehen und positiv
beeinflussen zu können. Nur Unternehmen, die die Bedeutung von Multi-
channel erkennen und jetzt aktiv
werden, können ihre Kunden langfristig zufriedenstellen.
Viele Unternehmen bedienen
bereits Online- und OfflineVertriebskanäle. Wo liegt
der Unterschied zum
Multichannel-Commerce?
In der Tat bedienen Unternehmen
schon die verschiedenen Kanäle, aber
ohne diese unter einander zu vernetzen. Der Schlüssel für einen nachhaltigen Erfolg ist jedoch eine kanalübergreifende Geschäftsstrategie
- Multichanneling. Und das bedeutet
die Verzahnung der einzelnen Kanäle
und damit einhergehend ein konsis-
tenter Informationsfluss, der gewährleistet, dass dem Kunden beispielsweise sowohl in der Filiale als auch im
eShop der gleiche Preis und die gleiche
Produktbeschreibung angezeigt wird.
Denn im Grunde möchte der Kunde
immer den gleichen Service und die
gleichen Informationen erhalten.
Preisvergleich genutzt wird, sollten
Unternehmen schnellstmöglich eine
nutzerfreundliche mobile App entwickeln, den Mobile-Channel in ihre
Multichannel-Strategie integrieren
und mit den anderen Vertriebskanälen synchronisieren.

Welche weiteren Trends
kommen in Zukunft auf den
Handel zu?
Der Mobile-Channel kristallisiert
sich zu einem wichtigen Wachstumsmotor für den Handel. Nachdem die
Anzahl der Smartphone-Besitzer
steigt und das Mobiltelefon für eine
schnelle Informationssuche oder
Ariel Lüdi,
CEO von hybris software
HANDEL DER ZUKUNFT
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
ARTIKEL
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M-Commerce
Das Handy als Geldbörse
Dank Überall-Internet kann überall eingekauft werden. Hinter dem mobilen Business steckt mehr als der Onlineshop in der Hosentasche.
VON JOST BURGER
D
as Internet ist immer und überall: Für immer mehr Menschen
ist es völlig normal, von unterwegs
aus auf das Netz zuzugreifen – mobilen Endgeräten wie Tablet PCs,
Note- und Netbooks mit schnellen
Netzanbindungen und Smartphones
sei Dank. Allein Letztere sollen in
Deutschland laut Branchenverband
BITKOM im Jahre 2011 mehr als 10
Millionen Mal über den Ladentisch
gehen. Damit wird die Handelswelt
mobil, Mobile Commerce – kurz MCommerce – steht als Schlagwort für
diese Entwicklung. Verstärkt wird
dieser Trend von immer schnelleren
Mobilfunkstandards. UMTS wird in
absehbarer Zeit vom neuen Standard
LTE (Long Term Evolution) abgelöst,
oft auch als 4G bezeichnet. Der ermöglicht mehr und schnellere Datenübertragung – wichtig zum Beispiel für
Menschen, die sich mal eben ein Hörbuch oder einen Film für die Zugfahrt
kaufen wollen. Und auf die Frage nach
der Sicherheit antworten Experten:
M-Commerce
ist so sicher oder
unsicher wie das
Telefonieren übers Handy.
Verschlüsselt werden zum Beispiel
Kreditkartendaten vom Server des
Online-Shops – ob diese verschlüsselten Daten dann über eine Leitung
oder drahtlos übertragen werden, ist
zweitrangig.
Und doch verbirgt sich hinter MCommerce mehr als der Online-Shop
in der Hosentasche. Auf zwei Feldern
liegen hier die Potenziale. Da sind die
ortsabhängigen Dienste, zu deren
bekanntesten das Bezahlen
des Parktickets oder
der Busfahrkarte mit
dem Handy gehört.
Per SMS und Abrechnung über
den Mobilfunkprovider funktioniert das selbst mit
„unsmarten“ Handys.
Eine schlaue App braucht
allerdings, wer sich nicht nur
das nächstgelegene Kino mit
dem Wunschfilm anzeigen lassen,
sondern auch gleich eine Karte vorbestellen will. Auch ortsabhängige Werbung, die zum Beispiel im Stadtplan
auf dem Smartphone angezeigt wird,
ist keine Zukunftsmusik mehr. MCommerce ist eben die Verknüpfung
von Online-Angebot mit dem jeweiligen Standort. Weniger ortsabhängig,
aber immerhin mobil ist es, wenn sich
immer mehr Menschen von der Bahn
oder der Fluggesellschaft einen Barcode per MMS schicken lassen, der
dann als Ticket gilt. Noch ein wenig
in der Zukunft liegt dahingegen die
Vorstellung, zum Beispiel per Bluetooth mit dem Gate zu kommunizieren und so Zugang zum Flieger oder
der Bahn zu bekommen. Funktechniken spielen auch beim aktuellsten
M-Commerce-Trend eine entscheidende Rolle. Im Handy-verrückten
Japan ist es schon länger üblich, mit
dem Mobiltelefon zu bezahlen. Und
auch hierzulande laufen Versuche an,
per sogenannter NFC-Technik (Nearfield Communication) das Handy zum
Zahlungsmittel zu machen. Handys,
die mit dieser Technik ausgestattet
sind, können zum Beispiel mit Kassen
oder Verkaufsautomaten kommunizieren, indem sie nahe an ein Sensorfeld gehalten werden. Noch steckt die
Technik in den Kinderschuhen, doch
sie könnte unsere Art zu bezahlen revolutionieren. Immerhin: In einer repräsentativen Umfrage vom vergangenen Herbst konnte sich ein Drittel der
unter 30-Jährigen vorstellen, Kreditund Bankkarte durch das Handy zu
ersetzen. Sie würden das Handy zur
Geldbörse machen.

Werbebeitrag
Advertorial
inAPPay
net mobile AG demonstriert die mobile Zahlungsmethode der Zukunft.
M
obile Payment hat sich in den
letzten Jahren zur allseits akzeptierten Zahlungsmethode entwickelt. Dass diese positive Entwicklung auch in Zukunft weiter anhält,
unterstreichen zwei aktuelle Studien.
So werden laut Juniper Research im
Jahr 2015 2,5 Milliarden Handynutzer für digitale Waren bezahlen, 40
Prozent mehr als 2011. 141 Millionen
davon werden allein in diesem Jahr
mit Mobile Payment bezahlen, eine
Steigerung von 38 Prozent gegenüber
dem Vorjahr, so eine aktuelle Prognose des Marktforschungsinstituts
Gartner.
In-App Payment ist dabei die zukunftsweisende Weiterentwicklung
der gängigen Mobile Payment Zahlungswege. Mit In-App Payment kann
ein Nutzer zumeist eine Applikation
als sogenannte Freemium App kostenlos herunterladen. Will er später
Premium Funktionen oder Inhalte
jeglicher Art wie beispielsweise Artikel oder Add-ons innerhalb der App
nutzen, kann er diese durch Zahlung
mittels In-App Payment freischalten.
Die net mobile AG, der international
führende Full-Service-Provider für
mobile und interaktive Mehrwertdienste und Payment-Lösungen, demonstriert mit inAPPay die Vorteile
eines integrierten In-App Payment
für mobile Inhalte. inAPPay ist die
einfache One-Click Bezahlmethode,
die ohne vorherige Registrierung auskommt und dem Händler dennoch
100 Prozent Sicherheit bietet. Damit
entfallen für den Endkunden eine
Vielzahl von Zahlungsschritten, die
etwa bei Kreditkartenkäufen von
Nöten sind. Die Eingabe von persönlichen und sensiblen Daten im Internet ist ebenfalls nicht notwendig, da
die Käufe oder Abonnements direkt
über die Telefonrechnung des Mobilfunkanbieters eingezogen werden.
Damit erleichtert inAPPay Spontankäufe und ist somit eine der bisher
einfachsten, schnellsten und sichersten Methoden mobiler Zahlungsvarianten ohne Media Break.
Aber auch für den Anbieter bietet
inAPPay viele Vorteile. So stellt die Lösung für zukunftsorientierte Anbieter
mobiler Inhalte eine innovative Möglichkeit der Umsatzsteigerung und
garantierten Gewinnausschüttung
ohne Lastschriftrisiko dar. Die höheren Umsatzerlöse resultieren nicht
zuletzt aus der fünfmal höheren Zahl
an Mobilfunkkunden gegenüber Kreditkartennutzern und daraus, dass die
mobile Bezahlvariante inAPPay von
allen Altersgruppen gleichsam genutzt
wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass
inAPPay entwicklungsseitig leicht in
neue und bestehende
Apps eingebaut werden kann und auch
für den Händler keine
technische Herausforderung darstellt. Darüber hinaus haben Händler und App-Entwickler mit
inAPPay die Möglichkeit, auch nach
Veröffentlichung ihrer Applikationen
Änderungen an zentral hinterlegten Bezahleigenschaften wie Länder,
Netzbetreiber, Preise und Bezahlmethoden vorzunehmen. Die äußerst sichere In-App Payment Lösung der net
mobile AG besticht nicht zuletzt durch
eine breite Carrier Abdeckung.

Weitere Informationen
net mobile AG
Georg Schmitgen
Vice President Payment & Interactive
T +49 (0)211 970 20–160
[email protected]
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HANDEL DER ZUKUNFT
ARTIKEL
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Multichannel-Commerce
Öfter mal den Kanal wechseln
Erfolgreiche Handelsunternehmen müssen ihren Kunden sämtliche Verkaufskanäle anbieten – und immer öfter alle zugleich.
VON OTMAR RHEINHOLD
W
er nur auf die Filiale setzt, den
holen sich irgendwann die
Online-Geister, das zeigen die aktuellen Zahlen eines europaweit nicht
ganz unbedeutenden Elektro- und
Elektronikhändlers. Umgekehrt entdecken Online- und Callcenterhändler die Vorzüge der Filiale. Kurz:
Verkauft wird immer öfter auf allen Kanälen, das Zauberwort heißt
Multichannel-Commerce. Wo früher eine klare Kanaltrennung galt,
herrscht heute ein munteres Springen. Vor allem vonseiten der Kunden.
Die recherchieren im Netz und lassen
sich telefonisch beraten, gehen dann
in die Filiale, wo sie über ihr Smartphone Erfahrungsberichte Dritter
checken und vielleicht googeln, ob es
das gleiche nicht woanders billiger
gibt. Gibt es Probleme mit einem online oder telefonisch bestellten Pro-
Online-Umsätze mit Waren im deutschen Versandhandel im Jahr
2010 vs. 2009 nach Versendergruppen (in Millionen Euro)
Deutschland; TNS Infratest, Quelle: BVH 2011
dukt, erwarten sie, dass sie mit ihrem
Anliegen auch in der Filiale vor Ort
Gehör finden. Wer sein Multichannel-Commerce ernst nimmt, muss
sich darauf einstellen.
Vor allem auf zwei Feldern wirkt er
sich aus: auf die Prozesse und das Datenhandling. So sollten etwa Preise,
Produktbeschreibungen oder Abbildungen über alle Kanäle gleich
Je mehr Kontakte es zwischen
Verkäufer und Kunden gibt, desto mehr
Verkaufsmöglichkeiten gibt es
Allerdings bedeutet die Sache nicht
nur, sich den Shoppinggewohnheiten unserer Zeit anzupassen. Erfahrene Verkäufer wissen es: Je mehr
Kontakte es zwischen Verkäufer und
Kunden gibt, desto mehr Verkaufsmöglichkeiten gibt es. Wer telefonisch oder online bestellt hat, hat
zum Beispiel oft die Möglichkeit, die
Waren persönlich in einer Filiale abzuholen. Das baut einen zusätzlichen
Kontakt auf und eventuell kauft der
Kunde im Geschäft gleich noch ein
paar andere Dinge ein.
Wie sieht das in der Praxis aus? Zurecht denken beim Thema Multichannel viele zunächst daran, neben ihrem
stationären Handel einen Onlineshop
einzurichten. Das ist heutzutage kein
Problem mehr: Es gibt erprobte Software, mit der Waren und Produkte
ideal und individuell präsentiert werden können. Die vorhandenen Lösungen erlauben die bequeme Gestaltung
der Einkaufsprozesse und halten sich
an Datenschutzbestimmungen. Vertrauen erweckt Zertifizierung durch
ein Prüfsiegel. Doch MultichannelCommerce ist mehr als ein Webshop.
sein und Lagermengen in Echtzeit
abgeglichen werden. Andernfalls
braucht es eine gute Begründung,
warum dasselbe Produkt beim selben Händler online günstiger zu haben ist. Hier ist gut beraten, wer sein
Warenwirtschaftssystem so neutral
und zentral aufstellt, dass alle darin
enthaltenen Daten kanalspezifisch
aufbereitet werden können und Verkaufs- und Käuferdaten neutralisiert
wieder zurückfließen. Und das berührt eben die Prozesse. Auch wenn
jeder Kanal eigenen Gesetzen folgt:
Keiner darf blind vor sich hin operieren. Sonst gehen die Potenziale verloren, die der Multichannel-Commerce
ja heben soll. Es ist ärgerlich, wenn
zum Beispiel ein Coupon in der Filiale akzeptiert wird, der CallcenterMitarbeiter aber nichts von der Aktion weiß und einen höheren Preis
verlangt. Es geht also darum, dass
die verschiedenen Vertriebssäulen
einander „sehen“ und letztendlich
die Kunden gar nicht merken, in welchem Prozess sie sich befinden. Dann
lohnt sich das „Channel Hopping“ –
für den Verkäufer allemal.

Werbebeitrag
Interview
„Multichannel-Shopping bedarf der Konvergenz“
Was verstehen Sie unter
Konvergenz?
Der Einzelhandel wandelt sich zu einem Multichannel-Modell, bei dem
der Kunde im Mittelpunkt steht. Er
entscheidet wann, wo und wie er mit
dem Händler in Interaktion tritt, und
kombiniert die Vertriebskanäle – sei
es Ladengeschäft, SB-Systeme, Internet oder Handy – während der Kaufentscheidung beliebig. Um zu verhindern, dass er sich im Geschäft über
ein Produkt informiert, es aber zum
Beispiel im Online-Shop eines anderen Verkäufers erwirbt, stehen Einzelhändler vor der Herausforderung,
auf allen Kanälen präsent zu sein und
einen Mehrwert zu bieten.
Wie schaffen
Einzelhändler das?
Stefan Clemens,
Area Industry Leader Retail & Hospitality für die
NCR GmbH
Sie brauchen eine leistungsstarke
Lösung, die sie stringent und kostengünstig ihre Produkte, Preise
und Werbeaktionen verwalten lässt.
Sonderangebote und Werbeaktionen
müssen schnell, durchgängig und zeitgleich über alle Kanäle umgesetzt und
die Lösung einfach in das bestehende
IT-System integriert werden können.
Nur so können Händler Kunden gewinnen, an sich binden und sich gegenüber der Konkurrenz abheben.
Wie sieht eine
solche Lösung aus?
Die RTS Softwaresuite von NCR verbindet alle eingesetzten Interaktionsund Verkaufssysteme mit einer einzigen Abwicklungsplattform. NCR RTS
übernimmt das Warenkorbmanagement, die Artikelpreisgestaltung, die
Durchführung von Werbeaktionen
und die Bereitstellung von Werbebotschaften an unterschiedlichsten
Gerätekonfigurationen über einheitliche Web-Services.
Wie hilft die Lösung
Händlern?
Dank serviceorientierter Architektur
und international anerkanntem NRF
ARTS-Transaktionsmodell ist es problemlos möglich, Schnittstellen zu
anderen Systemen und Herstellern
aufzubauen. Mit NCR RTS können
nicht nur mehrere Filialen verwaltet,
sondern auch mobile Services filialoder vertriebsschienenübergreifend
integriert werden. Der Einzelhändler
kann alle Kanäle mühelos verwalten,
diese für seine Kunden einheitlich gestalten – und so Multichannel-Shopping zum Alltag werden lassen.

HANDEL DER ZUKUNFT
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
ARTIKEL
7
Digital Signage
Schneller als jedes Plakat
Die digitale Darstellung von Werbung und Information ist auf dem Vormarsch. Auch Preise werden bequem und zuverlässig angezeigt.
VON JOST BURGER
E
iner der berühmtesten Plätze der
Welt ist der Times Square in New
York. Eigentlich nur eine Straßenkreuzung, wurde der Platz 1904 nach
seinem berühmtesten Gebäude benannt: dem ursprünglichen Verlagshaus der New York Times. Dieses Gebäude, „Number One, Times Square“,
zeigt die Mehrzahl der vielen Fotos,
die es von der berühmten Straßenkreuzung gibt – und doch sieht man
vom ehemaligen Times-Gebäude und
all den anderen umliegenden Hochhäusern so gut wie nichts. Der Grund
sind die gigantischen Werbetafeln,
die die Fassaden bedecken und den
Platz Tag und Nacht in buntes Licht
tauchen; übrigens per Bauordnung
vorgeschrieben.
Der Times Square ist vielleicht das
berühmteste Beispiel für den Einsatz
von Digital Signage. Denn viele dieser Werbeflächen sind mittlerweile
gigantische LCD-Bildschirme, deren
Botschaften jederzeit computergesteuert geändert werden können.
Der NASDAQ-Börsenticker wird auf
diese Weise ebenso aktuell gehalten
wie die neuesten Schlagzeilen oder
die Werbekampagne internationaler
Unternehmen.
Displays am Einkaufswagen
Auch hierzulande erobert Digital
Signage die Öffentlichkeit. Im Gegensatz zum klassischen Paper Signage
werden dabei Werbebotschaften,
Nachrichten oder sonstige Informationen digital – zunehmend über LCDBildschirme – angezeigt. Immer öfter
begegnen Autofahrern zum Beispiel
durchsichtige Geldschalen an Tankstellen, unter denen auf einem kleinen Bildschirm Werbung läuft. Ganz
generell finden sich an Verkaufsthe-
ken, an Warentischen, zwischen Regalen oder über Supermarktkassen
große und kleine Bildschirme, auf
denen Werbebotschaften oder Präsentationen laufen, oft sogar mit
Ton. Die Mehrzahl der Berliner UBahn-Wagen ist seit dem Jahr 2000
mit Doppelbildschirmen ausgerüstet, auf denen das „Berliner Fenster“
läuft: Kulturtipps und Nachrichten,
finanziert durch Werbeeinblendungen (allerdings ohne Ton). Wo früher
Plakate hingen, finden sich immer öfter große Bildschirme, sogar Displays
am Einkaufswagen ersetzen den Prospekt mit den Sonderangeboten.
Die Vorteile der Technik liegen auf
der Hand: Die Inhalte werden zentral
erstellt, in einem Redaktionssystem
verwaltet und sehr oft auch zentral
über ein Netzwerk eingespielt. Die
höheren Kosten – Plakate drucken
ist immer noch günstiger – lassen
sich durch größere Aktualität und
Flexibilität rechtfertigen. So kann
zum Beispiel in Geschäften abhängig von Uhrzeit und Ort zielgruppenspezifische Werbung laufen. Motive,
Sonderaktionen und Preise sind immer aktuell und auf den berühmten
Knopfdruck zentral änderbar.
Apropos Preise: Zum erweiterten
Digital Signage-Begriff gehören auch
elektronische Preisschilder, wie man
sie zum Beispiel aus dem Großmarkt
kennt. Die elektronischen Schilder
werden per Funk gesteuert und sind
oft direkt mit dem Warenwirtschaftssystem verbunden – das garantiert
die stets korrekte Auszeichnung und
erspart Handarbeit. Zudem kann die
Preisanzeige auf etwas größeren Displays mit einer Werbebotschaft, dem
Hinweis auf eine Sonderaktion oder
einer visuellen Botschaft verbunden
werden – so schließt sich der Kreis. 
Werbebeitrag
Produktpräsentation
Kanban-RFID für C-Teile-Management
Mit turnLOG® Prozesse straffen und Kosten reduzieren.
D
ie drahtlose RFID-Lagerbewirtschaftung revolutioniert die Beschaffung von C-Teilen. Durch Drehen eines zweigeteilten Behälters
wird die Bestellung ausgelöst. Die
Vorteile für Einkauf und Produktion liegen auf der Hand: Die Lösung
überzeugt durch eine hohe Prozesssicherheit und hat eine zeitnahe und
sichere Bestellauslösung zur Folge.
Vollautomatische Bestellung
von C-Teilen für Instandhaltung &
Serienproduktion
Als Vorreiter auf dem deutschen
Markt bietet der C-Teile-Management-Spezialist Keller & Kalmbach
das Kanbansystem turnLOG® für die
Industrie an. Das System ist verblüffend einfach und steigert deutlich die
Effizienz von Beschaffungsprozessen.
Die sich in einem Regal befindenden
Behälter für die Bevorratung von
Schrauben, Muttern, Dübeln et cetera
sind zweigeteilt. Sie verfügen über
einen Verbrauchs- und Sicherheitsbestand. Auf der Behälterrückseite
befindet sich ein aktiver RFID-Transponder. Geht der Verbrauchsbestand
zur Neige, wird der Behälter umge-
dreht und damit in Bestellposition
gebracht. Die Magnetschiene an der
Vorderseite des Regals erzeugt ein
Magnetfeld und aktiviert durch die
geänderte Positionierung des Transponders das Bestellsignal. Der turnLOG® Controller, der sich an einem
beliebigen Ort in der Produktionshalle befindet, empfängt das Funksignal. Nach Plausibilitätsprüfungen
erfolgt die drahtlose Übertragung
der Daten per GSM/GPRS oder
WLAN an das zentrale IT-System
von Keller & Kalmbach. Die LEDAnzeige am Behälter signalisiert das
Auslösen des Bestellvorgangs.
Handelt es sich um große, sperrige
oder schwere Artikel, zum Beispiel
Gewindestangen, tritt das System
pushLOG in Aktion. In diesem Fall
befindet sich der Transponder an einem Regal, Schrank, Behälter oder
ähnlichem. Ausgelöst wird die Order
durch Drücken des am Transponder
angebrachten Knopfes. Erneut wird
die Bestellung mittels Funktechnologie übertragen. Die blinkende LEDAnzeige demonstriert die ausgelöste
Bestellung.
Hohe Prozesssicherheit
In puncto Prozesssicherheit unterscheidet sich turnLOG® deutlich von
anderen RFID-Kanbansystemen.
Jedem Behälter beziehungsweise
Transponder ist eine eindeutige Identifikationsnummer zugeordnet. Mit
dieser ist der jeweilige Artikel „verheiratet“. Nachdem die Transponder kontinuierlich vom Controller
abgefragt werden, können fehlende
Behälter oder defekte RFID-Transponder vom System lagerplatzgenau
identifiziert und gemeldet werden.
Ferner erkennt das System automatisch „unlogische“ Bestellungen (zum
Beispiel plötzliche Bedarfsspitzen,
Doppelbestellungen et cetera). Auch
wird sichergestellt, dass Bestellungen nicht aus Versehen ausgelöst
werden, da die Bestellauslösung erst
nach einer vorher festgelegten Mindestzeit erfolgt.
Im Vergleich zu herkömmlichen
Barcode- oder Wägesystemen besticht turnLOG® neben der Prozesssicherheit durch eine Reduzierung
der Kosten. Das System benötigt
weder Scanner noch Waagen oder
Mechanik und kann unkompliziert
in die bestehende Lagerinfrastruktur
integriert werden.

8
HANDEL DER ZUKUNFT
ARTIKEL
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Sicherheit und Risiken
Sicher gehandelt
Internetgeschäfte sind mit Risiken verbunden. Worauf ist zu achten? Welche Zahlungsmethode ist wirklich sicher?
VON WIEBKE TOEBELMANN
N
icht nur Kunden wünschen sich
unkomplizierte Transaktionen.
Auch Händler wollen sich sicher fühlen. Da viele Online-Shop-Betreiber
wenig Erfahrung im Distanzhandel
haben, müssen sie sich für die eigene Absicherung gründlich über die
Risiken im Zahlungsverkehr informieren. Um sicher zu sein, dass ein
Kunde auch zahlt, gibt es die Möglichkeit, grundsätzlich keine Verkäufe per Rechnung abzuwickeln.
Ebenfalls möglich ist, erst nach einer
bestimmten Anzahl von Bestellungen
einem Kunden den Rechnungskauf
zu „erlauben“. Das Rechnungsverfahren ist für Verkäufer das unsicherste
Verfahren – für Kunden jedoch das
bequemste –, Zahlung per Vorkasse
das sicherste Verfahren.
Ärgernisse und Betrug
Auch das Nachnahmeverfahren kann
für Händler ärgerlich enden, wenn
der Käufer die Annahme vom Postboten ablehnt. Die Postgebühr bleibt
dann am Verkäufer hängen. Beim
Lastschriftsystem kann es passieren, dass der Käufer falsche Daten
angibt. Dem Händler bleibt, auf die
Gutschrift zu warten, doch das ist
zeitintensiv und daher wenig kundenfreundlich. Auch bei der Kreditkartenzahlung können falsche
Angaben gemacht werden. Der Karteninhaber kann abgebuchte, aber
nicht erbrachte Leistungen, zurückbuchen. Dass diese Rückbuchungen
meist ungeprüft verlaufen, machen
Was glauben Sie, wann RFID sich als Standardtechnologie flächendeckend in Produktion und Logistik durchgesetzt haben wird?
Deutschland und EU; 491 Experten für Internet, Kommunikation und Medien; Quelle: TNS Infratest 2011
sich bisweilen Betrüger zunutze.
Eine wachsende Gefahr beim OnlineHandel ist das Phishing, also der
Zugangsdaten-Klau über sogenannte
Trojaner.
Von Geheimcodes und RFID
Um Risiken zu minimieren, wenden
die großen Kreditkarten-Anbieter
ein neues Verfahren an, das einen Geheimcode beinhaltet. Ein System, das
sich nach Auffassung von Experten
immer stärker durchsetzen wird. Gewöhnlich gibt es drei Elemente, die
beim Online-Kauf per Kreditkarte
anzugeben gilt: die Kartennummer,
das Ablaufdatum sowie der sich auf
der Rückseite befindende „Security
Code“, bestehend aus drei Ziffern.
Ein viertes Merkmal kommt nun
dazu. Dabei erhält der Kunde von seiner Bank eine Geheimnummer oder
ein Geheimwort, das bei der Kaufabwicklung mit angegeben wird.
Datensicherheit ist auch beim Transport der Produkte ein wichtiger Aspekt. Die Verpackung spielt da eine
zentrale Rolle. Die wohl zukunfts-
trächtigste Entwicklung sind die
RFID-Etiketten (Radio Frequency
Identification) die eine umfangreiche Zahl an Daten speichern können.
Der Weg von der Produktion bis zur
Abgabe wird transparent. Gerade bei
Arzneimittelverpackungen kann dies
nützlich sein, besteht doch erhöhter
Schutz vor Fälschungen. Diese FunkEtiketten können dafür sorgen, dass
beim Versand von Lebensmitteln die
Ware stets frisch beim Konsumenten
landet, da beim Versanddienstleister
eine bevorzugte Beförderung erkannt
wird. RFID wird wegen ihres Speicherpotenzials oft von Datenschützern kritisiert. Dennoch ist sie auf
dem Vormarsch und kann – seriös angewendet – ein großer Gewinn sein.
Die Transparenz durch die immense
Speicherkapazität von Daten ist beim
Handel von großem Vorteil. Doch
sind Datenbanken gerade durch die
schiere Fülle auch verwundbar, weil
sie attraktive Angriffspunkte von Betrügern darstellen. Daher muss der
Schutz der Daten für Verkäufer Priorität haben.

Werbebeitrag
Messepräsentation
Internetshops und Kundendaten absichern
Messe it-sa gibt Komplettüberblick zur IT-Sicherheit.
U
nternehmen, die im Internet
Produkte und Dienstleistungen
anbieten, sind gut beraten, dem
Thema Sicherheit hohe Priorität einzuräumen. Immerhin ist laut dem
BKA die Internetkriminalität im
letzten Jahr stark gestiegen, besonders die Zahl der Angriffe auf OnlineZugangsdaten von Plattformen und
Internetshops. Auch die Nutzer fühlen sich zunehmend verunsichert. So
gaben in einer BITKOM-Studie 85
Prozent der Befragten an, Angst vor
Internet-Kriminalität zu haben. Für
den Online-Handel ist also Sicherheit
höchstes Gebot. Einerseits um sich
selbst und die Kunden zu schützen,
andererseits um das Vertrauen der
Kunden zu gewinnen.
Welche Cybergefahren es gibt und
wie Unternehmen ihre Onlinedienste
absichern können, darüber informiert die IT-Security-Fachmesse
it-sa in Nürnberg. Die Messe thematisiert alle Aspekte der Informationssicherheit von A wie App-Sicherheit
bis Z wie Zugriffsschutz. Kernelement des Events sind die drei
Fachforen mit über 200 kostenfreien
Vorträgen direkt in der Halle. Zur
Orientierung, auch für Nichtexperten, werden zahlreiche Services wie
geführte Touren und Topic-Routen
angeboten. Parallel finden Fachver-
anstaltungen im Kongresszentrum
in unmittelbarer Nachbarschaft der
Ausstellungshallen statt, zum Beispiel eine Datenschutztagung und
der Mobile-Security-Kongress. Auch
können Besucher mehrere Schnupperworkshops zu diversen Sicherheitsthemen wahrnehmen.
Die it-sa ist Anlaufstelle für Praktiker, Manager, IT-Experten, Sicherheitsverantwortliche und Entwickler. Schwerpunktthemen für dieses
Jahr sind Mobile Security, Sicheres
Cloud-Computing, Datenschutz, Web
Application Security, Authentifizierung und Social Media.
Für das Jahr 2011 rechnet der Veran-
stalter SecuMedia mit über 300 Ausstellern. Die Messe findet vom 11.-13.
Oktober auf dem Messegelände in
Nürnberg statt.

www.it-sa.de
HANDEL DER ZUKUNFT
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
GASTBEITRAG
9
Online-Handel im Wandel
Andere Länder, andere Online-Sitten
Vielfalt der Bezahlverfahren ist wichtiger Erfolgsfaktor im E-Commerce.
D
er E-Commerce boomt. Laut
EU Kommission haben 2010
40 Prozent aller Bürger aus den
EU27-Staaten Waren und Dienstleistungen über das Internet bezogen
– doppelt so viele wie noch im Jahr
2004. 2010 haben in Deutschland
circa 35 Millionen Bürger das Internet zum Einkaufen genutzt. Der Online-Handel unterliegt einem stetigen
Wandel und zeigt aktuell folgende
Tendenzen:
Internationalisierung
und neue Bezahlmethoden.
Internationalisierung
immer wichtiger
gung sprachlicher, kultureller und
logistischer Anforderungen bei der
Gestaltung der Shop-Seiten auch die
Besonderheiten der nationalen Zahlungsgewohnheiten und -methoden
berücksichtigt, um diese effizient und
reibungslos in den Bezahlprozess zu
integrieren. Die Verbraucher wollen auch bei einem Wareneinkauf im
Ausland die ihnen bekannten inländischen Zahlungsarten nutzen. Payment Services Provider für Zahlungsabwicklung im Onlinehandel setzen
daher verstärkt auf Lösungen, die den
Ansatz „think global, act local“ verfolgen. Neben den international bekann-
Mehr als die Hälfte der deutschen Internetkäufer haben mindestens schon
einmal bei ausländischen Webshops
Waren bestellt, so eine internationale Umfrage des Marktforschungsunternehmens Research Now. Solche Zahlen machen die Akteure im
E-Commerce hellhörig – viele von
ihnen möchten über die eigenen Ländergrenzen hinaus ihre Waren und
Dienstleistungen anbieten. Dies setzt
jedoch eine Cross-Border-Strategie
voraus, die neben der Berücksichti-
Marcus W. Mosen,
Geschäftsführer ogone – payment services
ARTIKEL
ten werden auch lokale Zahlungsmethoden angeboten, wie zum Beispiel
Carte Bleue in Frankreich oder iDeal
in den Niederlanden. Mittelfristig
reicht es nicht aus, als Bezahlvarianten die Zahlung per Kreditkarte,
gegen Vorkasse oder Rechnung im
Portfolio zu haben. Notwendig sind
länderspezifische Zahlverfahren, die
in den Onlineshop integriert und in
den jeweiligen Sprachen der Zielländer unterstützt werden.
Konsumenten wollen es
sicher und bequem
Verbraucher wünschen beim Bezahlen im Internet neben Sicherheit vor
allem Komfort. Der Kaufvorgang soll
mit nur wenigen Klicks abgeschlossen sein. Anbieter von „Wallet-Lösungen“ wie zum Beispiel PayPal oder
Amazon Payments werden hierbei
eine wichtige Rolle einnehmen. Vorteil dieses Verfahrens ist, dass Daten
nur einmal eingegeben und anschließend bei jedem Online-Einkauf in
den unterschiedlichsten Onlineshops
wiederverwendet werden können.
Nutznießer sind der Händler, der ei-
nen Zugang zu Millionen registrierter
Kunden erhält, und der registrierte
Konsument, der eine einfach zu nutzende Zahlmethode auswählen kann.
Dieses Verfahren wird sich dauerhaft
gegen solche, die jeweils die Eingabe
aller zahlungsrelevanten Daten abfordern, durchsetzen.
Mobile Payment wird bedeutender
Ebenfalls zunehmend an Bedeutung
gewinnt Mobile Payment. Die Entwicklungen für das Smartphone und
das Heranwachsen der Gruppe der
„Digital Natives“ sorgen für nachhaltige Änderungen des Konsum- und
Bezahlverhaltens. Der Trend zu Payment-Apps wird zusätzlich verstärkt
durch die Einführung von Zahlungslösungen in Social Networks. All das
dient nur einem Zweck: Händler sollen ihr Produktangebot stärker mit
den passenden Zahlungsmethoden
verbinden können, um die Gewohnheiten und Wünsche der Konsumenten in den verschiedenen Online-Kanälen zu unterstützen und damit die
Konversionsrate zu erhöhen – und das
über alle Ländergrenzen hinweg. 
Intelligente Zahlungsmöglichkeiten
Für jeden die passende Methode
Konsumenten haben die Wahl zwischen diversen Zahlungsarten. Dabei sollten Händler die Bonität ihrer Kunden im Auge haben.
VON WIEBKE TOEBELMANN
S
icherheit, Kundenfreundlichkeit
und Effizienz – Anforderungen,
die nicht nur an Produkte und
Dienstleistungen gestellt werden,
sondern auch an moderne Zahlungsmethoden. Gerade im Online-Handel
gibt es heute diverse Möglichkeiten.
Über allen Zahlungsmitteln trumpft
nach wie vor die Kreditkarte, auch in
Online-Shops wird sie bevorzugt. Gut
für die Händler: Die Zahlungssicherheit ist hoch. Und der Kunde freut sich
über die schnelle Auslieferung nach
unkomplizierter Abwicklung. Der
Bankeinzug ist einfach und sicher.
Ein Nachteil ist hier, dass aus Versehen ein zu hoher Betrag abgebucht
werden kann und die Bankdaten
ohne Wissen des Käufers weitergegeben werden können. Zwar kann sich
der Kunde das Geld auch nach mehr
als den von Banken kommunizierten
sechs Wochen zurückbuchen lassen,
doch ist der Organisationsaufwand
recht hoch. Zahlungen per Vorkasse
oder Nachnahme kommen aus der
Mode, oft müssen Kunden dafür einen Aufschlag zahlen, da der Verwaltungsaufwand beim Händler immens
ist. Am schnellsten ist die Abwicklung per Onlinezahlungsmethoden
wie PayPal, Moneybookers oder dem
Bankendienst Giropay.
PIN, wäre obendrein effizient und
kundenfreundlich. Sie würde Kunden aber endgültig zu „gläsernen
Bürgern“ machen, monieren Datenschutzbeauftragte. Und ein HackerAngriff auf die Datenbanken könnte
auch in diesem Bereich katastrophale
Auswirkungen haben.
Kann der Käufer zahlen?
Zahlen mit dem Zeigefinger
Wahrlich futuristisch ist die Zahlung per Fingerabdruck. Eine Supermarktkette testete 2010 in einem
Pilotprojekt das erste filialübergreifende biometrische Bezahlverfahren. An einem Terminal im Laden
wird der Kunde registriert, legt einen
Finger der rechten und der linken
Hand auf einen Scanner, gibt seine
Adresse und Bankverbindung an.
Per Lastschrift wird der Betrag eingezogen. Die biometrische Methode
soll so sicher sein wie das Zahlen mit
Um sich die Gewissheit über die
Zahlungsfähigkeit ihrer (potenziellen) Kunden zu verschaffen, können
Händler Bonitätsprüfungen durchführen lassen. Beim Kreditscoring
wird das Verhalten von Kunden und
damit verbundene Chancen und Risiken bereits im Vorfeld eingeschätzt.
Ein Verfahren, das entsprechende
Dienstleister schon seit vielen Jahren
anwenden. Die vom Besteller zur Verfügung gestellten Daten werden bei
den statistisch-mathematischen Prognoseverfahren mit externen Informationen verknüpft und ausgewertet.
Jeder Webshop- oder VersandhandelInhaber sollte zumindest routinemäßig die Zugehörigkeit der Bankdaten
des Käufers überprüfen. Zusätzlich
wird Online-Händlern empfohlen,
sich durch Zertifikate und Gütesiegel
ihre Seriosität bestätigen zu lassen.
Ein Beispiel ist „Trusted Shops“, eine
Zertifizierung, die sich an den von
Verbraucherschützern empfohlenen
Kriterien orientiert und den Käuferschutz gewährleistet. Auch das EHI
Retail Institute stellt Gütesiegel aus
(„Geprüfter Online-Shop“). Überdies
ist seit 2007 das Handelsregister digitalisiert worden – alle Informationen zu Unternehmen sind über ein
zentrales amtliches Datenportal erhältlich, was Kunden die Möglichkeit
bietet, die Existenz eines Händlers zu
überprüfen.

Weitere Informationen
Bundesverband der Dienstleister für Online
Anbieter (BDOA):
www.bdoa.de
Elektronisches Handelsregister:
www.ebundesanzeiger.de
WERBEBEITRAG
Interview
„Die Zukunft der Zahlungen ist bargeldlos“
nische Zahlungsverkehr einen weiteren Schub erleben – vor allem auch
bei kleineren Beträgen. Bei modernen Ingenico Kartenterminals sind
NFC-Leseeinheiten ebenso Standard
wie beispielsweise bei neuen Karten
und auch bei kommenden Smartphone-Generationen. Dank der kurzen Übertragungsdistanz zwischen
Terminal und NFC-Chip ist das
System im Übrigen sehr sicher.
Herr Birkner, die Welt des
Bezahlens befindet sich im
Umbruch. Neben Karten
gewinnen auch andere, innovative Zahlverfahren an Relevanz.
Wie beurteilen Sie den derzeitigen Entwicklungsstand?
Schon seit geraumer Zeit ist eine Veränderung in den Bezahlstrukturen
des Handels zu beobachten. Höhere
Gebühren für Bargeldhandling sowie der Rückzug der deutschen Bundesbank aus der Bargeldbearbeitung
stellen den Handel vor immer größere
Herausforderungen. Klar ist: Scheine
und Münzen werden in Zukunft eine
immer geringere Rolle spielen. Die
Zukunft gehört dem elektronischen
Zahlungsverkehr. Durch neue Technologien ist der elektronische Zahlungsverkehr im Wandel – das zeigen
alle Indikatoren. Und auch der Blick
über den großen Teich in die USA,
die schon immer eine Vorreiterrolle
im Zahlungsverkehr hatten, unterstreicht dies.
Wohin konkret geht denn die
Reise, wie sieht das Bezahlen
übermorgen aus?
Eines ist sicher: Verfahren, die sowohl dem Handel als auch den Verbrauchern Vorteile bieten, werden
sich durchsetzen. Mobilfunk-Applikationen und NFC-Technologien,
kurz für Near Field Communication, im stationären Handel werden
eine Schlüsselrolle spielen. Dabei
kommunizieren Karten oder Smartphones, die mit einem NFC-Chip ausgestattet sind, mit NFC-kompatiblen
Bezahlterminals – kontaktlos und
schnell. Dieses einfache Handling
und die Tatsache, dass es bereits in
Marc Birkner,
Geschäftsführer easycash GmbH und DI Deutsche
Ingenico Holding GmbH, Ratingen
Kürze eine kritische Masse akzeptierter Geräte geben wird, machen
NFC absolut marktgängig. So werden
sich die Bezahlsysteme und das Einkaufserlebnis, wie wir sie heute kennen, weiterentwickeln. Nehmen wir
beispielsweise das Projekt „Google
Wallet“, an dem auch Ingenico beteiligt ist. Hiermit werden Kunden nicht
nur bezahlen, sie können überdies
Rabatte und Geschenkkarten nutzen
und Treuepunkte sammeln. Die Möglichkeiten sind vielfältig und ich bin
überzeugt, dass wir heute nur einen
Bruchteil davon ausschöpfen.
Große Erwartungen setzt
man ja auch in die nächste
Generation der Smartphones,
die werkseitig mit einem
NFC-Chip ausgestattet sein
sollen.
Wir erwarten bei der Bezahlung über
NFC weltweit in den kommenden
fünf Jahren enorme Zuwächse. Dadurch wird mittelfristig der elektro-
Ein beherrschendes Thema
des Zahlungsverkehrs ist die
Europäisierung im Rahmen
der SEPA-Initiative. Welche
Veränderungen werden sich
hierdurch ergeben?
Der Markt wird sich konsolidieren,
diese Tendenzen sind bereits ganz
klar. Bei den Payment Service Providern werden wir ein „Survival of the
fittest“ erleben: Viele Händler bewegen sich in verschiedensten Märkten
und erwarten dies auch von ihren
Partnern, daher ist Internationalisierung zwangsläufig. Als Payment
Institution verfügt easycash über
die notwendigen Lizenzen, Dienstleistungen über Deutschland hinaus
anzubieten. Jüngst haben wir Niederlassungen in Österreich und Belgien
gegründet. Und als Unternehmen
der internationalen Ingenico-Gruppe
haben wir Zugriff auf Know-how und
Strukturen, die international von
großem Nutzen sind.
stehen wir noch am Anfang einer
Entwicklung: Durch die Vereinheitlichung des Zahlungsverkehrs in der
Euro-Zone sind neue Produkte gefordert. Mit Monnet beispielsweise ist
ein europäisches Projekt angetreten,
die Vorherrschaft der großen amerikanischen Kartenorganisationen bei
den transnationalen Debitkartenzahlungen zu brechen. Auch bei den
Online-Zahlungen sind bis dato amerikanische Modelle Vorreiter. Wir
gehen jedoch davon aus, dass sich
das System Lastschrift, das sich in
Deutschland nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, in einer angepassten
Form auch im europäisierten Markt
behaupten wird. Daran arbeiten wir
als Netzbetreiber im Rahmen des
ELV-Forums gemeinsam mit dem
deutschen Handel.

Weitere Informationen
easycash GmbH
Marketing/Communications
Nicole Ohagen
T +49 (0)2102 973–314
F +49 (0)2102 973–226
[email protected]
www.easycash.de
www.easycash-loyaltysolutions.de
Und wie sieht es mit den
Bezahlverfahren im
gemeinsamen europäischen
Markt aus?
Gerade im Bereich des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs
Werbebeitrag
Produktpräsentation
Payment with a Human Touch – Bezahlen mit einem Lächeln
Biometrie etabliert sich als Zahlungsmittel – Geschwindigkeit und Kundenbindung nutzen dem Handel.
A
n der Kasse stehen und nach Geld
suchen war gestern. Heute legen
Student und „BestAger“ ihren Finger
auf ein biometrisches Lesegerät und
autorisieren damit ihre Zahlung. Die
kleine Geste mit der Hand verdrängt
bis zu 50 Prozent der Barzahlungen
und ersetzt das umständliche Kramen
nach der Geldbörse, die Jagd nach
dem passenden Wechselgeld oder
die Suche nach Karte und PIN. Möglich wird dies durch VINGADO®, den
neuen Standard für biometrisches
Bezahlen. Die Voraussetzungen für
diesen Komfort sind denkbar einfach.
Der Kunde registriert sich einmalig
bei einem autorisierten VINGADO®
Partner und schon kann er bei allen
angeschlossenen Geschäften schnell
und sicher bezahlen. Schnell bedeutet im Durchschnitt sechs Sekunden
schneller als mit einer Karte. Im Vergleich zu Bargeld werden sogar bis
zu 40 Sekunden eingespart. Sicher
heißt, VINGADO® wickelt die Transaktion komplett im Hintergrund ab.
Sensible Kartendaten, Bankleitzahl
und Kontonummer gelangen gar nicht
mehr bis in den Markt. VINGADO®
ist damit immun gegen das bei EC
und Kreditkarten immer stärker um
sich greifende Phishing und Skimming, wogegen auch Verfahren wie
Handy- und NFC-Payment nicht gefeit sind. VINGADO® bringt der Payment Industrie so Kostenvorteile, die
Handel und Verbraucher zugute kommen. Weiteren Nutzen schaffen Value
Added Applications die zum Beispiel Zahlungs- und CRM-Prozesse
zusammenführen. Das bedeutet
zusätzliche Convenience und mehr
Effizienz am POS. VINGADO® nutzt
modernste, fälschungssichere VeinPrint-Multi-Biometrics. Für die Wah-
rung der Privatsphäre sorgt zuverlässige itw-Triple Base Technology.
VINGADO® baut auf den bewährten
biometrischen Lösungen der it-werke
auf. Mit mehr als 1000 Installationen
allein in Deutschland, ist die Firma
der Markführer bei Zahlungs- und
Autorisierungslösungen, sowie im Bereich der virtuellen Kundenkarten. 
Weitere Informationen
it-werke Technology GmbH
Galgenbergweg 4, 77933 Lahr
[email protected]
www.it-werke.de
HANDEL DER ZUKUNFT
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
ARTIKEL
11
Bonusprogramme
Her mit den Schnäppchen!
Der Markt für Bonusaktionen boomt – das Geschäft mit den Rabatten mausert sich zum wertvollen Marketinginstrument.
Smartphone statt Kundenkarte
VON WIEBKE TOEBELMANN
A
ls vor zehn Jahren das Rabattgesetz in Deutschland abgeschafft
wurde, eröffnete sich Händlern eine
neue Chance: Sie können selbst entworfene Bonus-Modelle und Rabattprogramme initiieren und haben
somit eine zusätzliche und wirkungsvolle Marketingstrategie. Denn
Kunden freuen sich nun mal über
Schnäppchen und Vergünstigungen.
Umso besser, wenn die Aktionen
individuell auf den einzelnen Konsumenten zugeschnitten sind. Die
neuesten Entwicklungen in Sachen
Bonusaktionen ermöglichen nämlich
genau das.
Was in den 50er Jahren noch Rabattmarken waren, sind heute E-Coupons
von Anbietern, die vom Frühstück
im Nachbarschaftscafé über das
Wellness-Wochenende bis zur LuxusKreuzfahrt im Programm haben. Der
führende Anbieter Groupon ist eines der am schnellsten wachsenden
Unternehmen der Welt. Die Nachahmer sind dicht auf den Fersen, es
gibt mittlerweile zahlreiche InternetPortale, die mit Rabatt-Gutscheinen
für Produkte und Dienstleistungen
werben. Die Angebote erlangen Gültigkeit unter der Voraussetzung, dass
sich für sie genügend Interessenten
finden. So lassen sich Schnäppchen
mit bis zu 90 Prozent Preisnachlass
ergattern. Groupon-Kritiker haben
Bedenken in puncto Datensicherheit
– Käufer müssen noch vor Zustandekommen des Handels ihre Daten
eintragen – und bemängeln undurch-
sichtige Vertragsbedingungen. Diese
sollten in jedem Fall genau eruiert
werden.
Kundenbindung im Großen
und im Kleinen
Auch die Multipartnerbonusprogramme der Anbieter Payback und
DeutschlandCard erfreuen sich großer Beliebtheit. Dabei sammeln die
Teilnehmer in Geschäften der Partnerunternehmen Punkte, die hinterher in Produkt- und Erlebnisprämien
eingelöst werden. Ein Marketinginstrument, das allen dienen soll, denn der
Käufer erhält Prämien und Rabatte,
die teilnehmenden Unternehmen verbessern ihre Kundenbindung. Und genau darin liegt der Schlüssel bei allen
Bonus- und Rabattaktionen, wie Dr.
Kai Hudetz, Geschäftsführer Institut
für Handelsforschung der Universität Köln, bestätigt: „Rabattaktionen,
gleich welcher Art, machen nur Sinn,
wenn Kundenbindung erzielt werden
kann. Ansonsten würden sich Händler
ja nur den Markt und das Preisgefüge
kaputtmachen.“ Speziell dort, wo sie
auf den Einzelnen zugeschnitten sind.
Die Zukunft ist mal wieder digital.
Ein an der Kasse eines Geschäfts installiertes Terminal erfasst die Daten eines für ein Bonusprogramm
registrierten Kunden. Dieser kann
sich dann bequem per Smartphone
ausweisen. So könnten Bonuspunkte
geladen werden. Doch damit nicht genug. „Das System weiß auch, was ich
bisher eingekauft habe“, sagt der Experte. „Es erkennt, in welcher Filiale
ich mich befinde und kann individuelle Vorschläge für weitere Einkäufe
machen oder einen für mich interessanten Rabatt anbieten.“ Diese
„Location Based Services“ seien eine
der spannendsten Möglichkeiten der
lokalen Ansprache: Dem Konsumenten ein Glücksgefühl schenken; das
Erfolgserlebnis, ein Schnäppchen gemacht zu haben. Denn wer glücklich
ist, kommt gerne wieder.

Anzahl der Personen, die an Rabattaktionen / Bonusprogrammen
teilnehmen oder Kundenkarten besitzen, 2007–2010 (in Millionen)
Deutschland; ab 14 Jahren; Institut für Demoskopie; 2007–2010, Quelle: lfD Allensbach 2011
Werbebeitrag
Interview
„Kundenbindung erhöht den Umsatz“
Herr Lessing, welche Rolle
spielt das Thema Kundenbindung in Zukunft?
Stammkunden sind und bleiben ein
wichtiger Baustein für eine nachhaltige Geschäftsentwicklung. Sie kaufen beispielsweise häufiger und mehr
ein. Das zeigen auch aktuelle Zahlen
der GfK. Im Rahmen regelmäßiger
Erhebungen hat die DeutschlandCard
gerade das Kundenverhalten eines
Hochfrequenzpartners via consumer
panel analysiert. Durchschnittlich
22 Prozent mehr Umsatz bringen
Haushalte, die unser MultipartnerBonusprogramm nutzen. Da sie bei
jedem Einkauf Prämienpunkte erhalten, entscheiden sich die Konsumenten häufiger für teilnehmende
Geschäfte. Dadurch füllt sich das
Punktekonto rasch und die Nutzer
werden schnell für ihre Treue belohnt. Ihre Bindung zu den teilnehmenden Unternehmen erhöht sich
dadurch weiter. Die hohe PunkteEinlösequote von teilweise über
90 Prozent ist zudem ein Beleg für
die große Nutzer-Akzeptanz des Programms.
gramm. Sie bieten eine bestehende
Infrastruktur und große Bekanntheit – die DeutschlandCard hat be-
Welche Vorteile bieten
Multipartnersysteme gegenüber Mono-Programmen?
Auch wenn Mono-Programme auf
den ersten Blick stärker auf die eigene
Marke einzahlen, sprechen überzeugende Argumente für die Beteiligung
an einem Multipartner-Bonuspro-
Markus Lessing,
Vorsitzender der Geschäftsführung
DeutschlandCard GmbH
reits 3 Jahre nach dem Start mehr
als 8 Millionen Nutzer. Als Betreiber
übernehmen wir kostensparend die
gesamte Programmverwaltung und
-abwicklung. Dazu zählt auch, hochwertige Angebote im Prämienshop
bereit zu stellen. Wir ermöglichen
unseren Partnern zudem die Ansprache neuer Zielgruppen und gemeinsame Crosspromotion-Aktionen. Mit
Punktestandmailings und Newslettern bieten wir effiziente Kommunikationskanäle zur Kundenansprache.
Da die Informationen nicht als unerwünschte Werbung wahrgenommen
werden, erreichen sie Öffnungsraten
von mehr als 90 Prozent. Für die meisten Nutzer sind sie und die Angebote
ein wichtiger Teilnahmegrund.

12
HANDEL DER ZUKUNFT
ARTIKEL
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Transport & Logistik
Geschickt verschickt
Der boomende Onlinehandel stellt die Transportwirtschaft vor neue Herausforderungen.
VON SVEN JÜRISCH
M
it der rasanten Zunahme des
Onlinehandels kommt dem
Transportgewerbe eine immer bedeutendere Rolle zu. Effiziente und umweltgerechte Lösungen sind dabei von
zentraler Bedeutung für die Kundenzufriedenheit im globalen Handel.
Sicherheit durch
Nachvollziehbarkeit
Bereits mit der Aufgabe der Sendung
erwartet der Versender heute eine
möglichst lückenlose Überwachungsmöglichkeit der Transportkette. Noch
in den 90er Jahren schien dafür der
Barcode ausreichend genug. Seine
hohe Anfälligkeit gegenüber mechanischen Beschädigungen lässt diese
Lösung jedoch vom Markt verschwinden. Zunehmend auf dem Vormarsch
sind elektronische Systeme. So wird
besonders im industrieellen Bereich
auf das RIFD (Radio Frequenz Identifikation) Kennzeichnungsverfahren
gesetzt, bei der die Sendung mit einem Chip versehen wird, der dann
GASTBEITRAG
von einem genormten Lesegerät berührungsfrei erkannt wird. Träger
der Information sind dabei elektromagnetische Wellen. Der Vorteil:
Hohe Funktionssicherheit und eine
Anbringung auch auf kleinsten Sendungen.
Lieferzeiten begrenzen –
Kunden binden
Durch die lückenlose Nachvollziehbarkeit des Transportweges – sogenanntes Track and Trace – bietet sich
die Möglichkeit, immer zu wissen, wo
sich die Ware zurzeit befindet und darüber die Lieferkette zu optimieren.
Sendungen, die tagelang auf einem
Bahnhof vor sich hin schlummerten, gehören der Vergangenheit an.
Der hohe Standard der Versandsoftwarelösungen macht es möglich, professionelle Versandlösungen auch für
kleine Onlinehändler kostengünstig
zu realisieren. Dies beginnt mit der
Unterstützung durch anforderungsgerechte EDV, bis hin zur Abholung
der Ware beim Versender und umfasst Lösungen für Problemfälle.
Teure Sondergrößen
Entwicklungsbedarf herrscht nach
wie vor bei dem Versand von Spezialsendungen. Haben rund 90 Prozent
der im Onlinehandel eingelieferten
Sendungen ein stapelbares Standardmaß, so stellen die restlichen 10
Prozent Sendungen erhöhte
Anforderungen an die Logistiker. Nicht oder nur
schwer stapelbare Ware verhindert einen störungsfreien, auto-
matischen Ablauf und erfordert kostenintensive Handarbeit. Der Kunde
erwartet jedoch, dass auch diese Sendungen eine identische Laufzeit haben, wie ein standardisiertes Paket.
Die Ökobilanz muss stimmen
Zuverlässigkeit aber auch Nachhaltigkeit sind die entscheidenden
Faktoren des globalen Handels. Das
Suchen nach Möglichkeiten der Ressourcenschonung macht dabei auch
vor der ökologischen Optimierung
des Transportweges keinen Halt.
Nur konsequent, wenn in den CO2Footprint eines Produktes die realen
Belastungen durch den Transport
mit einfließen. Elektronisch optimierte Transportwege, verbesserte
Transportmittel und umweltgerechte Versandverpackungen sind
dabei Bausteine zu einem sauberen
globalen Handel. Denn nur die Berücksichtigung aller Faktoren führt
auf Dauer zu einem fairen Wettbewerb, bei dem es manchmal besser
sein kann, auf lokal verfügbare Ware
zurückzugreifen.

Selfstorage im Handel
Selfstorage Immobilien
Die Lagerhäuser unserer Zeit.
G
ut bezahlte Arbeitsplätze findet
man häufig nur noch in Metropolregionen. Konsequenterweise zieht
es die Menschen dorthin. Man reist
der Arbeit hinterher. Von günstigem
Wohnraum auf dem Lande verwöhnt,
stellt man in Großstädten schnell
fest: größere Wohnungen sind entweder nicht verfügbar oder aber für
viele kaum bezahlbar. In Zeiten immer knapper und teurer werdenden
Wohnraumes ergibt sich der steigende Bedarf an zusätzlichem, externem Lagerraum somit zwangsläufig.
Das fast rund um die Uhr zugängliche,
klimatisierte
Selbstlagerzentrum wird für Privatpersonen
in vielen Fällen zum verlängerten
Wohnzimmer, Möbelzwischenlager
oder Dauerlager für alles, was ideellen oder nostalgischen Wert hat und
in der Wohnung kostbaren Wohnraum blockiert.
Ein deutlicher Mehrwert ergibt sich
ebenso für Gewerbetreibende, die
aufgrund steigender Mieten für Gewerbeflächen externen Lagerplatz
kurzfristig oder dauerhaft, in jedem
Falle jedoch flexibel nachfragen. Lagerboxen werden in verschiedensten
Größen bereits ab 1 m² Grundfläche
angeboten. Der Mieter hat jederzeit die Möglichkeit, den Lagerraum
zu switchen. In Zeiten von „Just in
Time“ – Warenwirtschaften wird
hier auf eine individuelle Nachfrage
bestmöglich reagiert. Außendienstmitarbeiter beispielsweise lassen
sich Waren durch ihren Lieferanten
direkt in den angemieteten Lagerraum liefern und können dann sieben
Tage die Woche nahezu rund um die
Uhr auf ihre Güter, Muster, et cetera
zugreifen. Rechtliche Anpassungen
bezüglich der Aufbewahrungsfristen
von Akten lasten die Archive von Behörden, Ärzten, Steuerberatern und
Gewerbetreibenden zunehmend aus.
Die in unterschiedlichen Größen verfügbaren, mehrstufig gegen Einbruch
gesicherten Lagerräume bieten auch
hier für jeden Bedarf die entsprechend sichere Lösung.
Sowohl private Mieter als auch Gewerbetreibende schätzen die flexiblen Mietverträge mit kurzen
Kündigungsfristen und taggenauer
Abrechnung. Das hohe Maß an Flexibilität, gebotener Sicherheitsvorkehrungen und klimatisierter Lagerräume unterscheidet Selfstorage
Lagerhäuser deutlich von großen Lagerhallen bzw. Logistikhallen im herkömmlichen Sinne. Eine rund um die
Uhr Videoüberwachung, ausgereifte
Zutrittskontrollsysteme, leise Hintergrundmusik in den Gängen, sowie
das ein oder andere Bild an der Wand
schaffen eine angenehm sichere
Wohlfühl-Atmosphäre. Größter Wert
wird auf bestmögliche Lagerbedingungen gelegt. Aufwendige Be- und
Entlüftungssysteme gewährleisten
sowohl eine permanente Frischluftzufuhr als auch konstante Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur.
In Zeiten wackeliger Finanzmärkte
interessieren sich nicht nur Mieter
für Lagerräume, sondern zunehmend
auch Investoren für das Gesamtkonzept beziehungsweise die Immobilie
dahinter. Selfstorage Immobilien vereinen die Vorteile von Wohn- und Logistikimmobilien und machen durch
vergleichsweise hohe Erträge (> EUR
22,00/m²) auf sich aufmerksam. Die
Risikostreuung auf 1000 oder mehr
Mieter je Selbstlagerzentrum steigert
das Interesse nochmals.
Im Vergleich zum übrigen Europa
(circa 1500 Selbstlagerzentren, davon allein 750 in Großbritannien)
scheint das Wachstumspotential für
diese Spezial-Immobilie auf dem
deutschen Markt (derzeit circa 80
Selbstlagerzentren) enorm.

Autor: Christian Lohmann,
Secur Selfstorage Gruppe
HANDEL DER ZUKUNFT
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
ARTIKEL
13
Sortiment
Erfolg in der Nische
Der Einzelhandel erlebt dank Internet und Spezialisierung eine bemerkenswerte Renaissance, die auch Discountern zu schaffen macht.
VON SVEN JÜRISCH
W
ohl kaum ein Jahrzehnt war
für den Handel so stark vom
Wechsel geprägt wie das letzte. Zunächst schrumpfte die Zahl der kleinen Fachgeschäfte in den Städten
durch die Ansiedelung der großflächigen Verbrauchermärkte im Außenbereich besorgniserregend. Kaum
eine Innenstadt blieb danach von
den Leerständen verschont und viele
setzten auf große Ketten als Nachmieter. Trotz der so geschaffenen großen
Produktvielfalt scheint sich das Blatt
erneut zu wenden. Kompetente Beratung steht bei den Kunden auf einmal
wieder hoch im Kurs.
Spezialisten gefragt
Gerade in den Großstädten bot sich
bis vor Kurzem ein trauriges Bild.
Große Geschäfte überregional agierender Handelsketten verdrängten
die alteingesessenen Traditionsbetriebe. Doch die Verbraucher sind,
trotz aller Preissensiblität, wähleri-
scher als manchem Handelsriesen
lieb ist. Persönliche Beratung und
das Eingehen auf spezielle Kundenwünsche sind Argumente, mit denen
insbesondere inhabergeführte Unternehmen punkten können. Dass es
dort mitunter etwas teurer zugeht,
scheint immer weniger zu stören, bieten sie doch gegen diesen Mehrpreis
ein Einkaufserlebnis, das in der Welt
der Großhandelsketten jahrelang in
Vergessenheit geraten schien.
Welche Themen sind heute wichtiger Bestandteil
der PR ihres Unternehmens?
Antworten der PR-Verantwortlichen der Handelsunternehmen (Stand: Februar /März 2011)
Vielfalt und Preisgestaltung
Teure Ladenflächen in den Innenstädten, ein hoher Kapitaleinsatz
durch große Warenbestände, all dies
sind Faktoren, die nachhaltig an den
Kapitaldecken der Einzelhändler zehren. Doch die machen aus der Not eine
Tugend und siedeln sich in der virtuellen Welt an. Dort brillieren viele
von Ihnen mit kompetenter Onlineberatung und großzügigen Rücknahmeversprechen. Bedingt durch die
günstigen Konditionen für ein Lager
abseits der teuren Metropolen ist es
diesen Händlern in der Zwischenzeit
sogar möglich die lange als marktführend betrachteten Preise der Discounter zu unterbieten. Auch im Hinblick
auf eine kompetente Beratung haben
die Discounter häufig das Nachsehen,
denn all zu oft beschäftigen sie ungelernte Aushilfskräfte, um die Personalkosten in den Griff zu bekommen.
Lediglich Kunden, denen daran gelegen ist, die Ware sofort nach Hause zu
nehmen, werden sich mit dem an Lieferzeiten gebundenen Internethändler schwer tun.
Deutschland, Schweiz, Österreich; PR-Verantwortliche aus 65 Handelsunternehmen (1);
Quelle: EHI Retail Institute 2011
Nachhaltigkeit sorgt für
deutliches Umsatzplus
Billig ist nicht alles. Ein Credo, was
vor allem in der Lebensmittelbranche für radikale Umstrukturierung
sorgt. Denn immer mehr Konsumenten legen Wert auf den bewussten Einkauf ihrer Lebensmittel und
wollen vor allem über dessen Herkunft informiert sein. Zahlreiche
Lebensmittelskandale haben bei denen, die es sich leisten können, zum
Gang in den Ökosupermarkt geführt.
Dort wird Vertrauen ebenso groß
geschrieben wie Nachhaltigkeit. Ein
Aspekt, den nun auch zunehmend
die großen Verbrauchermärkte für
sich entdecken. Sie gehen mit eigenen
Ökoproduktlinien, wie Fairtrade gelabelte Ware, auf Kundenfang. Doch
schnell mussten sie erkennen, dass
das bislang niedrige Preisniveau der
Ware sich kaum mehr halten lässt.
Qualität hat eben seinen Preis, was
für das Produkt genauso gilt wie für
den Verkauf.

Werbebeitrag
Messepräsentation
Mut zum Experiment siegt über konservative Ordertätigkeit
Aktionsartikel sind eine lohnende Bereicherung für das Kernsortiment des Fachhandels.
I
n der Flut von Werbebeilagen,
Prospekten und Zeitungsannoncen,
mit der der Verbraucher heute konfrontiert wird, gilt es aufzufallen. Nur
so gelingt es, den umworbenen Kundenstrom in die Läden zu locken. „Bei
festgelegten Artikeln geht dies am
einfachsten über den Preis“, erklärt
Ulrich Zimmermann, Geschäftsführer der gleichnamigen Im- und
Export GmbH und Veranstalter der
größten deutschen Messe für Aktionswaren, IAW in Köln. „Deshalb
sind Aktionen heute ein fester Bestandteil der Verkaufsstrategie jedes
Einzelhandelsbetriebes.“ Dieser Entwicklung müssen Fachmarktbetrei-
ber Rechnung tragen. Dabei stehen
sie immer wieder vor der Frage: Wie
weit können wir uns vom Kernsegment wegbewegen? Mut zum Risiko
oder konservatives Ordern? „Mut
wird bekanntlich belohnt“, meint
Zimmermann. „Daher glauben wir
Dipl. Betriebswirt
Ulrich Zimmermann,
Sonderposten,
Einzel- und Großhandel,
Im- und Export GmbH,
Veranstalter der größten
deutschen Messe für
Aktionswaren und
Importartikel (IAW)
daran, dass Fachmarktbetreiber verstärkt auf Aktionen, die im Trend liegen, setzen sollten.“
Im Einzelhandel gibt es schon jetzt
keinerlei Sortimentsdisziplin mehr:
Bei den Discountern finden Verbraucher beispielsweise nahezu alles für
den Haushalt, so wie im Möbelmarkt
Geschenkartikel.
Für den Fachhandel wird es zunehmend wichtig, sich aus der Masse abzuheben. Um das zu erreichen, können zum Beispiel neue kaufkräftige
Zielgruppen ins Visier genommen
werden. „Warum sollten Fachmärkte
nicht mit speziellen Angeboten für
Jugendliche, Rentner oder Motorrad-
fahrer werben?“, sagt Zimmermann.
Ein zuverlässiges Gespür für die
Trends oder spannende Saisonware
ist dabei besonders wichtig. „Es lohnt
sich einfach, über den Tellerrand
zu schauen“, erklärt Zimmermann.
„Fachmessen speziell für Aktionswaren und Trendartikel wie die IAW
bieten die beste Gelegenheit für Fachhändler ihr Know-How, das häufig
auf das eigene Sortiment beschränkt
ist, zu erweitern und so ein Gefühl
für die Kundenwünsche von morgen
zu entwickeln. Davon können sich die
Einkäufer der Handelsunternehmen
am besten vom 20.–22. September
2011 in Köln überzeugen.“

14
HANDEL DER ZUKUNFT
ARTIKEL
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
Nachhaltigkeit im Handel
Die Zukunft ist ökologisch und fair
Der Boom von Bio- und Fairtrade-Produkten nimmt nicht ab – immer mehr Konsumenten verlangen Nachhaltigkeit.
VON WIEBKE TOEBELMANN
D
ie Botschaft, dass nicht mehr
sorglos mit der Umwelt und lebenswichtigen Ressourcen umgegangen werden kann, ist längst auch
im Handel angekommen. Kaum ein
Unternehmen kann es sich heute leisten, auf Nachhaltigkeit zu verzichten. Dabei gibt es natürlich große
Unterschiede. Die einen richten ihre
gesamte Wertschöpfungskette nach
ökologischen Grundsätzen aus, andere werben lediglich mit der Signalfarbe Grün. Doch die Verbraucher
sind durch diverse Lebensmittelskandale und die Klimadebatte sensibilisiert.
„Bio“ auf dem Vormarsch
Dies zeigt sich auch beim Bio-Boom.
Bio-Supermärkte schießen wie Pilze
aus dem Boden, auch die Discounter
sind bereits vor ein paar Jahren auf
den Bio-Zug mit aufgesprungen. Und
ganz egal in welchem Business tätig
– Händler wollen und müssen sich
heute nachhaltig positionieren, denn
keiner möchte auf den Imagegewinn
verzichten. Auf einem gesättigten
Markt und einem seit Jahren stagnierenden Konsum ist Markenstärke
wichtig. Der Fairtrade-Kaffee steht
schließlich neben der Billigvariante,
und eine Kaufentscheidung wird binnen Sekunden gefällt.
Siegel für Nachhaltigkeit
Eine Vielzahl von Gütesiegeln soll
Käufern Orientierung geben, wie
etwa das „Marine Stewardship
Council“ (MSC) für nachhaltigen
Fischfang. Ähnlich beim FSC-Siegel
(„Forest Stewardship Council“) für
Holz- und Papierprodukte aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Diskutiert
wird zudem ein CO2-Label für Waren. Das größte britische Handelsunternehmen Tesco hatte beispielsweise
angekündigt, den „Carbon Footprint“
aller 70.000 Produkte ihres Sortiments auszuweisen, setzte dies jedoch nur geringfügig in die Tat um.
Zur Nachhaltigkeit gehört aber nicht
nur die ökologische Dimension, sondern auch die soziale Komponente.
Wer gute Bedingungen für Mitarbeiter schafft, steigert nachhaltig seinen
Erfolg. Denn der Verkäufer, der sich
mit dem eigenen Unternehmen und
der zu vertretenden Marke identifiziert, transportiert dies an den Kunden. Auch spielt Nachhaltigkeit eine
gravierende Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg. Laut dem Handelsbarometer 2010 von Ernst & Young sagten
49 Prozent der Unternehmen aus,
den-Württemberg, wird für Arbeitsplätze in der Branche geworben.
2009 stieg in Deutschland der Umsatz mit Fairtrade-Produkten auf 267
Millionen Euro, ein Zuwachs um 26
Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Trotzdem muss sich in dem Segment
noch viel tun, bis es sich wirtschaftlich lohnt. Dennoch zieht immer
wieder das Marketing-Argument:
Zwar ist nicht eindeutig bewiesen,
Händler wollen und müssen sich heute
nachhaltig positionieren, denn keiner
möchte auf den Imagegewinn verzichten
dass Nachhaltigkeit eine große Bedeutung in ihrer Firmenstrategie einnimmt. Die Bedeutung des Themas
Nachhaltigkeit beurteilten zudem 64
Prozent als „steigend“. Ökonomische
Nachhaltigkeit erfolgt auch durch
die Sicherung des Fachkräftenachwuchses. Durch Initiativen und Kampagnen, wie etwa „Die Helden des
Handels“ vom Handelsverband Ba-
dass Verbraucher ihre Kaufentscheidung von der Ökobilanz oder Ethik
eines Produkts abhängig machen.
Entschließt sich ein Handelsunternehmen aber, nur nachhaltige Ware
von nachhaltigen Lieferanten anzubieten, steht es definitiv mit einem
positiven Image da.

Werbebeitrag
INTERVIEW
Going mobile
„Die Zukunft des Einzelhandels“
Herr Gläß, Smartphones und
Tablet-PCs haben in kurzer
Zeit die Consumer-IT maßgeblich verändert. Wie wirkt sich
das auf den Einzelhandel und
das Einkaufen aus?
Diese Geräte haben den Handel bereits nachhaltig beeinflusst – sowohl
auf der Konsumentenseite als auch
im Bereich der Einzelhandels-IT. Die
Kunden sind nicht nur bestens informiert, sondern erwarten, mit ihren
Smartphones auch direkt im Geschäft
agieren zu können. Die Couponeinlösung mit dem Mobiltelefon ist nur der
erste Schritt. Noch in diesem Jahr
werden wir die ersten Einzelhändler
sehen, die das Bezahlen per Telefon
ermöglichen. Mittelfristig wird das
Telefon zum Einkaufen gehören wie
der Chip für den Einkaufswagen.
Rainer Gläß,
CEO der GK SOFTWARE AG
Und was bedeutet
diese Entwicklung für
die Einzelhändler?
Sie müssen sich ihren gut informierten Kunden stellen und dem Verkaufspersonal überall im Geschäft
Informationen in Echtzeit zur Verfügung stellen. Durch die Nutzung der
verbesserten Möglichkeiten für den
Kundenservice bietet sich darüber
hinaus die Chance, sich von den Wettbewerbern abzusetzen. In diesen Bereich gehören zum Beispiel mobile
Kundeninformationen auf dem iPad
oder mobile Kassen auf modernen
Touchgeräten. Auch dies werden wir
bereits in naher Zukunft sehen.
Wie verändern die neuen
Geräte die Prozessabläufe
innerhalb der Handelsunternehmen?
Der Handel verfügt bereits über langjährige Erfahrungen mit spezialisierten mobilen Datenerfassungsgeräten.
Tablet-PCs und Smartphones schaffen
jedoch eine neue Qualität, da diese viel
weitere Bereiche des Unternehmens
erreichen und gleichzeitig effizientere
Prozesse zum Beispiel im Bereich der
Management-Information bieten. 
Messepräsentation
Mehr Erfolg durch CRM
Die richtige CRM-Strategie ist die beste Grundlage für Wachstum.
D
ie Wirtschaft in Deutschland
hat sich nicht nur erholt, sie ist
kräftig im Aufwind. Die Indikatoren
zeigen nach oben, die Auftragslage ist
gut. Kunden haben wieder Vertrauen
in den Markt und geben ihre Zurückhaltung auf. Einen wichtigen Anteil
an der Erholung hat CRM, das Kundenbeziehungsmanagement. Im Vorteil sind hierbei Unternehmen, die
ihre Prozesse unter CRM-Gesichtspunkten bereits optimiert haben,
ihre Kunden spezifisch und individuell ansprechen können, um die Potentiale bei den Kunden wissen und
alle relevanten Daten sauber aufbereitet zur Verfügung stellen können.
Dabei spielt die Größe des Unternehmens keine Rolle. Ob junges ZweiPersonen-Unternehmen, gesetzter
Mittelständler oder weltweit operierender Großkonzern, CRM ist für alle
relevant. Denn wenn sie Erfolg haben
wollen, sind sie alle auf eine durchgängige und durchdachte CRMStrategie angewiesen, die alle Unternehmensbereiche umfasst – von der
Produktentwicklung über das Marketing bis zum Service. Die CRM-expo,
Europas führende und einzige Messe
rund um das Kundenbeziehungs-
management (5. und 6. Oktober,
Messe Nürnberg), zeigt Lösungen
und Best-Practices quer durch alle
Branchen und für alle Unternehmensgrößen. Auf der CRM-expo
geht es um intelligente Strategien
und Umsetzungen ebenso wie um
die richtigen Tools und Softwarelösungen. Exklusiv präsentiert die
CRM-expo in diesem Jahr die neue
mobile business area. Hier werden
Trends und Technologien, Services,
Anwendungen und Best-Practices
des mobile business vorgestellt.

Weitere Informationen
www.crm-expo.com
www.mobile-business-area.de
HANDEL DER ZUKUNFT
Eine Sonderveröffentlichung des Reflex Verlages
ARTIKEL
15
Outsourcing
Büropapier, Billigländer und Brötchen
Handelsunternehmen können zahlreiche Prozesse auslagern. „Outsourcing“ funktioniert aber auch auf lokaler Ebene.
VON WIEBKE TOEBELMANN
D
er Wunsch ist schnell formuliert:
Bereiche, die für das Kerngeschäft nicht entscheidend sind, sollen
andere machen. Die im Unternehmen verbleibenden Kräfte können
sich dann um das „wirklich Wichtige“
kümmern. Die Lösung heißt Outsourcing. Auch im Handel wird outgesourct: Der Einzelhandel lagerte laut
einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
im Jahr 2007 mit 67 Prozent der Unternehmen am häufigsten aus, dicht
gefolgt von den technischen Dienstleistern (65 Prozent) und dem Großhandel (58 Prozent). Das kleinste Segment stellt die Fahrzeugbaubranche
dar mit knapp 40 Prozent.
Papierkram und Produktion
Eine Möglichkeit des Outsourcings
für Handelsunternehmen ist das
„papierlose Büro“, also dem Digitalisieren und Archivieren von Dokumenten, welches dem buchstäblichen
ARTIKEL
„Verzetteln“ ein Ende setzt. Spezielle
Dienstleister scannen etwa Belege
für die Buchhaltung. Gerade für Unternehmen, die Kundenverkehr auf
Papier und eben nicht elektronisch
abwickeln, ist dies eine attraktive Lösung. Ob Rechnungen, Quittungen
oder andere anfallende kaufmännische Dokumente werden von einem
Dokumenten-Manager digitalisiert,
der sie wiederum blitzschnell an die
ebenfalls ausgelagerte Buchhaltung
weiterreicht. Ein Klassiker ist die
Auslagerung der Produktion. Doch
nur auf den Preis zu schauen und billig – und oft ethisch bedenklich – in
Entwicklungsländern zu produzieren, ist kurzsichtig. Die Kommunikation mit den Lieferanten kann leiden,
Know-How- und Qualitätsverlust
sind die Folge. Viele deutsche Firmen
beklagen die politischen Rahmenbedingungen. Die Versuchung ist groß,
in Billiglohnländer auszuweichen.
Doch es gibt auch Beispiele von erfolgreichen deutschen Unternehmen,
die von jeher auf den Standort Heimat
setzen oder auch Betriebe, die ihre
Produktion wieder „zurückgeholt“
haben. Gute Fertigungsqualität und
kurze Lieferzeiten spielen eben eine
größere Rolle in einer zunehmend
qualitätsbewussten und nachhaltig
denkenden Konsumgesellschaft.
Kleine Brötchen – großer Erfolg
Auf dem Vormarsch sind aber auch
inländische Modelle, etwa Möbelhäuser mit Abholschalter oder Selbstbedienungsbäckereien. Beispiel Brötchen: Sie werden in einer zentralen
Produktionsstätte hergestellt und in
Filialen in der gesamten Republik geliefert und dort fertiggebacken – ein
Erfolgskonzept, bei dem die Anbieter
Personalkosten sparen und die Endkunden durch den Faktor Selbstbedienung günstigere Ware bekommen.
Ressourcen und Arbeitskräfte lassen
sich auch sparen durch Modelle wie
das kontaktlose Bezahlen. Es wird
von Dienstleistern betrieben und ermöglicht Kunden, quasi im Vorbeigehen mit der Kreditkarte ihre Einkäufe
zu bezahlen. Bei kleineren Summen
ist keine Autorisierung nötig, so reicht
ein kurzes Anhalten an einem Lesegerät. Zeitdruckgeplagten Kunden werden so lange Schlangen erspart. Auch
gibt es ausgefallene Ideen findiger Unternehmer, die das „Outsourcing“ im
Kleinen praktizieren. Etwa im Berliner „Kochhaus“, einem Lebensmittelgeschäft, das nach Rezepten sortiert
ist. An frei stehenden Tischen voller
frischer Zutaten finden die Kunden
alles, was sie zu einem Gericht brauchen. Zudem bieten die Betreiber einen Lieferservice an. Auslagerungen
können also auch als charmante Geschäftsidee für sich selbst stehen. 
Kundenmanagement
Möglichst nah am Kunden
Seine Kunden gut zu kennen, ist das Ziel eines jeden Unternehmens. Dementsprechend wichtig ist professionelles Kundenmanagement.
VON ANDREA BITTELMEYER
J
e mehr ein Verkäufer über seine
Kunden weiß, desto besser kann
er sie beraten. Etabliert hat sich daher in den Unternehmen das systematische Sammeln und Auswerten
von Kundeninformationen – das sogenannte Customer Relationship Management (CRM). Mithilfe einer Datenbank, in der alle relevanten Daten
über Kunden und Interessenten gespeichert werden, können die Firmen
deren Kaufgewohnheiten, Wünsche
und Bedürfnisse systematisch analysieren. CRM kann sich maßgeblich
auf den Erfolg eines Unternehmens
auswirken, sind sich die Experten einig. Konsequent angewandt reicht es
weit in eine Firma hinein, unterstützt
den Vertrieb, das Marketing und den
Service und kann zudem wichtige
Impulse für die Produktentwicklung
liefern.
Die Mitarbeiter einbinden
Dementsprechend wächst auch der
Markt für CRM-Software ungebrochen. Eine Umfrage des US-Markt-
forschers Gartner sagt für 2011
voraus, dass die Ausgaben für CRMSysteme im Vergleich zu allen anderen Softwarebereichen am stärksten
steigen. Wichtig bei der Einführung
eines neuen Systems ist, dass die Mitarbeiter eingebunden werden und
das System auch wirklich nutzen.
Laut Expertenumfragen erzielt eine
gute Software-Lösung oftmals nicht
den gewünschten Erfolg, weil die
Mitarbeiter die Daten nicht pflegen.
Wird CRM jedoch konsequent eingesetzt, bietet es zahlreiche Möglichkeiten. So kann zum Beispiel ein
sogenanntes Next Best Offer (NBO)System integriert werden. Dieses
ermittelt anhand der vorhandenen
Daten diejenige Produktempfehlung,
die bei einem bestimmten Kunden
mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein wird und für das Unternehmen den höchsten Nutzen verspricht.
Das heißt: Es wird nicht einfach das
Produkt mit der höchsten Abschlusswahrscheinlichkeit vorgeschlagen –
auch der mögliche Ertrag für das Unternehmen wird berücksichtigt.
Ungefilterte Kundenmeinungen
Um die Wünsche des Kunden noch
genauer zu erfassen, engagieren sich
Unternehmen zunehmend im Bereich Social Media. Sie präsentieren
sich in sozialen Netzwerken wie Facebook oder in ihrem eigenen Blog und
treffen dort auf potenzielle Käufer,
die sich ganz offen zu ihren Produkten äußern. Das ist für die Unternehmen zweifelsohne interessant. „Es
erfordert jedoch auch viel Kommunikationsgeschick, da auch kritische
Kundenmeinungen ungefiltert und
für alle Nutzer sichtbar im Netz landen“, erklärt Aline Eckstein vom ECommerce-Center Handel in Köln,
das einen Leitfaden zum Thema herausgegeben hat. Hier sei es besonders
wichtig, souverän auf die negativen
Kommentare zu reagieren.
Ganz direkt und persönlich geht in
den Unternehmen der Key Account
Manager auf die Bedürfnisse und
auch auf die Beschwerden der Kunden ein. Er ist für diejenigen Kunden
zuständig, die eine Schlüsselrolle für
die Existenz des Unternehmens haben. Key Account Manager arbeiten
häufig sehr eng mit einzelnen großen
Kunden einer Firma zusammen. Im
Einzelhandel kann sich ein Key Account Manager jedoch auch gezielt
um ein Kundensegment kümmern –
auch hier bietet sich das Internet als
Kommunikationsplattform an.

WIR
GEBEN DEM
HANDEL
EIN GESICHT!
Ab Herbst informieren wir Sie über die vielfältige Welt des Handels: Fast 3 Millionen Menschen
arbeiten in rund 400.000 Unternehmen des deutschen Einzelhandels. Damit sind wir hierzulande der drittgrößte Wirtschaftszweig. Seien Sie gespannt auf überraschende Fakten aus
unserer Branche und interessante Geschichten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Alle Informationen ab September auf www.alles-fuers-leben.de
Handelsverband Deutschland (HDE)
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