Theaterspiegel 02/2014 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV

Werbung
Bayerischer
Theaterspiegel
VERBAND
BAYERISCHER
AMATEURTHEATER e.V.
2 / 2014
30. Jahrgang
Stücke für die Herbst- und Wintersaison:
Gerhard Loew
Der Weihnachter
Volkskomödie in 3 Akten für 3 Damen – 3 Herren – 1 Deko
J. Meindl/
Die verflixte Weihnachtsfeier
Chr. Muggenthaler Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 5 Herren – 1 Deko
Robert A. Nemecek Das Testament des Rumpelbauern
Lustspiel in 3 Akten für 5 Damen – 4 Herren – 1 Deko
Reinhard Seibold
Schlüsselfertig
Realsatire in 3 Akten für 3 Damen – 5 Herren – 1 Deko
Schon an die Freilicht-Saison denken:
Gudrun Ebner
Der Gartenzwerg-Mord
Nachbarschaftskomödie in 3 Akten für 4 Damen – 4 Herren – 1 Deko
Monika Nitschke
Da braut sich was zsamm
Komödie in 3 Akten für 5 Damen – 5 Herren – 1 Deko
Josef Parzefall
Der Jäger von Fall
Volksstück in 3 Akten für 2 Damen – 7-9 Herren – 2 Deko‘s
Josef Schoder
Madam Bäurin
Volksstück in 3 Akten für 11 Damen – 9 Herren – 3 Deko‘s
Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-,
Weihnachts- Jubiläums- oder Familienfeier?
Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketchen.
Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage
www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie und helfen Ihnen
gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.
ImpressumInhaltsverzeichnis
Herausgeber:
Verband Bayerischer
Amateurtheater e.V.
Innstraße 2a
83022 Rosenheim
Verantwortlich:
Präsident Horst Rankl
Telefon: 0 80 31/ 3 26 74
Telefax: 0 80 31/ 3 47 83
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amateurtheater-bayern.de
www.facebook.com/
VerbandBayerischerAmateurtheater
Geschäftszeiten:
Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr
E-Mail:
[email protected]
Zuschriften/Beiträge bitte ausschließlich an diese Adresse!
Die Zeitschrift erscheint dreimal
jährlich (April, August, Dezember).
Redaktionsschluss
15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung
der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden nur
zurückgesandt, wenn dies vom Einsender
ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit
Quellenangabe und gegen Übersendung
eines Belegexemplars an die Redaktion
gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos
zugestellt.
Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten.
Anzeigenpreise 2014/2015:
1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00
Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage.
Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass
von 20 v.H. gewährt.
Layout und Satz:
Sybille Evers, Geschäftsstelle
Druck: Druckerei Kolbeck, Rott a. Inn
Überblick.................................................................................4
Wir gratulieren.........................................................................5
Aktuelle Bühnenstücke............................................................7
BDAT - Medieninformation Ausschreibung ...........................13
Verband Aktuell - Musik und Klänge im Amateurtheater.......14
Verband Aktuell - 2. Amateurtheaterpreis Rückblick.............17
Verband Aktuell - 3. Amateurtheaterpreis 2014 / 2015..........20
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern...........................................................................22
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern.........................................................................30
Berichte aus den Bezirken
Schwaben..............................................................................34
Berichte aus den Bezirken
Franken.................................................................................42
Titelbild: „Hexe“ Kerblin (Kabarettistin Sigrid Kraus) vom Amateurtheater Stötten am Auerberg in „Hexenwahn und Schwedentrunk“.
Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern, der Bezirke Oberbayern, Niederbayern,
Mittelfranken und Unterfranken.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 3
Überblick
Das neue Festival des Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT)
heißt “THEATERWELTEN” und findet 2015 das erste Mal statt. Die Stadt Rudolstadt ist Gastgeberin des viertägigen Festivals, das alle zwei Jahre in Kooperation
mit dem Thüringer Theaterverband mit jeweils einem anderen Schwerpunkt, international ausgerichtet wird. Sieben Gruppen aus aller Welt werden nach Rudolstadt
geladen, um ihre Stücke zu zeigen, ihr künstlerisches Know-How weiterzugeben,
Seite 13
Begegnungen zu genießen.
Das Festival wird begleitet durch theaterpraktische Workshops, eine begleitende Fachtagung zu einem Schwerpunktthema. 2015 wird das Thema „Theater in Afrika“ sein.
Auch deutsche Gruppen können sich bewerben und bei diesem außergewöhnlichen Theatererlebnis dabei sein!
Interessierte Gruppen sollen sich bitte bis zum 31.10.2014 hier beim BDAT bewerben. Wir freuen uns.
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.bdat.info
Musik und Klänge im Amateurtheater
Seite 14
Die Beschaffung von Musik und Klängen zum Einsatz im Theater ist ein besonders heikles
und oftmals mit viel Unsicherheit behaftetes Thema.
Wir können Euch hier leider nicht die umfassende Rechtsberatung liefern, da es sehr viele
Faktoren gibt, die die rechtliche Lage beim Einsatz von urheberrechtlich geschützter Musik
beeinflussen.
Wir haben in diesem Artikel ein paar „Eckpfeiler“ der Beschaffung von Musik und Klängen
zusammengefasst, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Trotzdem sind die Informationen sicherlich ein guter Wegweiser.
Die Preisverleihung des 2. Bayerischen Amateurtheaterpreises - „Larifari“
Seite 17
am 03.05.2014 fand ab 19:00 Uhr die Preisverleihung zum Zweiten Bayerischen Amateurtheaterpreis „Larifari“ in Martinszell im Allgäu statt.
In noch viel größerem Rahmen als die erste Verleihung war es den Gastgebern gelungen
mit imposanten Rahmenbedingungen eine perfekte Atmosphäre für diese Preisverleihung
zu schaffen.
Das Jugendtheater Martinszell war als einer der Gewinner des „ersten Larifari“ diesjähriger
Ausrichter der Festlichkeiten rund um diese beeindruckende Veranstaltung.
5. Ordentlicher Bezirkstag des VBAT e. V.
Bezirk Niederbayern – am 10.05.2014 in Jandelsbrunn
Seite 30
Am 10. Mai 2014 lud der VBAT-Bezirksverband Niederbayern seine Mitgliedsbühnen zum 5. Bezirkstag nach Jandelsbrunn in die „Alte Schule“, die Heimstätte des ausrichtenden Kultur- und
Theatervereins Jandelsbrunn.
12 Mitgliedsbühnen sind der Einladung gefolgt und haben ihre jeweiligen Vertreter nach Jandelsbrunn abgesandt. Zu Beginn des Bezirkstags begrüßte der 1. Vorsitzende Werner Helbig alle Teilnehmer auf’s herzlichste. Namentlich den Vorstand des Kultur- und Theatervereins Jandelsbrunn, Herrn Andreas Hackl als Ausrichter,
sowie den Bürgermeister der Gemeinde, Herrn Roland Freund, die ihrerseits ihre Grußworte an die Anwesenden
richteten.
4 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Wir gratulieren
Silberne Ehrennadel
des VBAT
Gusti Grafetstetter
Heimatbühne Palling e.V.
Florian Günther
Wolfgang Lau
Jürgen Richter
Jugendtheater Martinszell e.V.
Johannes Liessel
Bezirksschatzmeister in Oberbayern
Goldene Ehrennadel
des BDAT
Elisabeth Voringer-Kaffl
Georg Plankl
Theatergemeinschaft Prutting e.V.
Gerhard Huber
Heimatbühne Palling e.V.
Helmut Nachlinger
Stettenhofener Bühne
Silberne Ehrennadel
des BDAT
Bernadette Bucher
Birgit Heigl
Eberhard von Berswordt
Josef Huber
Theatergemeinschaft Prutting e.V.
Petra Hofer
Irene Holderied
Theatergruppe Wald e.V.
Klaus Biehl
Richard Unterseer
Harlekin - Die Komödie in Rohrdorf
e.V.
Barbara Westermair
Günter Beßner
Heimatbühne Gernlinden
Luise Asenkerschbaumer
Walter Bauer
Karl Prager
Innauen-Bühne Stammham e.V.
Christine Gürster
Erwin Gürster
Maria Kiening
Theaterfreunde Feldgeding
Silberne Ehrennadel
des BDAT
Christian Brandl
Silvia Brandl
Michaela Knoblauch
Bettina Sandl
Christine Spindler
Feldmochinger Volkstheater e.V.
Hans Schmid
Heimatbühne Starnberg e.V.
Dieter Helmer
Münchner Heimatbühne e.V.
Jörg Bauer
Andreas Huber
Marion Huber
Anita Stempfle
Theaterverein Volksbühne Oberndorf e.V.
Bernd Bäppler
Evi Wolf
Neuaubinger Volksbühne e.V.
Heinrich Grafetstetter
Heimatbühne Palling e.V.
Rudolf Schwab
Heimatbühne Starnberg
Sigrid Erdle
Gesang- und Theatervereinigung e.V. Diedorf
Horst Keller
Volksbühne Hergensweiler e.V.
Erich Hof
Margarita Hof
Rosemarie Springer
Münchner Heimatbühne e.V.
Robert Ammer
Ernst Baumann
Erich Woidy
Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V.
Ihr
fa ir er
Pa r t n e r
r u n d u m k!
d en D r u c
Postfachadresse:
Postfach 1012 · 83011 Rosenheim
Hausadresse:
Königstraße 7b · 83022 Rosenheim
Telefon: (0 80 31) 3 24 53
Telefax: (0 80 31) 3 39 68
E-Mail: [email protected]
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 5
Wir gratulieren
Besondere
Verbandsehrungen
10 Jahre
Hanna Beyerle
Elena Geist
Peter Mader
Andre Schmid
Jugendtheater Martinszell e.V.
Bernhard Asenkerschbaumer
Innauen-Bühne Stammham e.V.
Wolfgang Maier
„Feldkirchner Gmoatheater“
im SV Oberfeldkirchen e.V.
Besondere
Verbandsehrungen
40 Jahre
Karl-Heinz Eberle
Marlen Kus
Karl Völkl
Gesang- und Theatervereinigung e.V. Diedorf
43 Jahre
Ludwig Woidy
Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V.
Roland Roder
Theatergruppe Musikforum Blutenburg e.V.
46 Jahre
Franz Zellmeier
Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V.
20 Jahre
Stefan Prager
Innauen-Bühne Stammham e.V.
49 Jahre
Franz Xaver Kropf
Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V.
Klaus Landvogt
Waldemar Kaplanek
Theatergruppe Musikforum Blutenburg e.V.
50 Jahre
Christa Jäger
Heimatbühne Palling e.V.
25 Jahre
Adolf Gabler
Jugendtheater Martinszell e.V.
Reinhardt Kragl
Klaus Lechelmair
Pfarrer Stefan Ried
Stettenhofener Bühne
Johanna Jiresch-Spengler
Gesang- und Theatervereinigung e.V. Diedorf
Margarita Hof
Rosemarie Springer
Münchner Heimatbühne e.V.
30 Jahre
Annemarie Thurner
Johann Thurner
Theatergemeinschaft
Mammendorf e.V.
60 Jahre
Anna Kühnel
Richard Harslem
Margot Schneider
Gesang- und Theatervereinigung
e.V. Diedorf
Brigitte Dürr
Josef Haider
Feldmochinger Volkstheater e.V.
6 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Manfred Herreiner
Theaterfreunde Kesseltal e.V.
Bühnenjubiläum
10 Jahre
Die Künstlerwerkstatt e.V.
50 Jahre
Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V.
Neue Bühnen
Bezirk
Oberbayern
Entity Theatre e.V.
Vors. Jennifer Mikulla
www.entitytheatre.com
Junge Bühne Kochel
Vors. Dagmar Jochner
Bezirk
Schwaben
Theaterverein Wolfertschwenden e.V.
Vors. Rainer Gropper
Figurentheater Kladderadatsch
Frau Angelika Albrecht-Schaffer
www.figurentheater-kladderadatsch.de
Bezirk
Franken
Alfeld-macht-Theater
Vors. Theresa Linhard
Aktuelle Bühnenstücke
Grabengasse 5 · 69469 Weinheim
Telefon: 06201 . 87 90 710
Fax: 06201 . 50 70 82
E-Mail: [email protected]
Thorsten Böhner
Aus dem Ruder gelaufen
Sechs Comedy-Szenen für ein abendfüllendes Programm.
Wie in allen Stücken von Thorsten Böhner sind auch hier
Wahn & Sinn nicht voneinander zu trennen.
Geld Her! – 3w 3m: Wie ein eingespieltes Ehepaar und
eine unmotivierte Bankangestellte einen Bankräuber zur
Verzweiflung bringt.
Nachtwache – 4w 1m, (nur 1w ist auf der Bühne): Die
diensttuende Polizistin am Telefon in der Dienstwache an
diesem Abend ist um ihren Job nicht zu beneiden.
Bis zum bitteren Ende – 10 Spieler/innen: Im Jahr 2020
zieht eine Moderatorin in Form von Interviews mit zwei älteren Damen, einer Sozialarbeiterin und drei Politikern über
die Rente mit 85 Bilanz.
Verkehrte Welt – 3w 3m: Hier sind Männer in „typische“
Frauenrollen und Frauen in „typische“ Männerrollen geschlüpft und treffen sich jeweils zum „geschlechtertypischen“ Fernsehereignis.
Billiger geht’s immer – 5w 4m: Eine Warnung an alle
Männer, deren Frauen dem Inter-Bestell- und dem RabattSammel-Wahn verfallen sind!
Double TV – 4w 2m: In diesen beiden Fernseh-Shows haben sie leider den Studiogast vertauscht … Sowohl für die
Moderatorinnen als auch für die beiden Gäste heißt es nun:
„Augen zu und durch“.
7 Frauen, 3 Männer, (Mind. Bes.) je ca. 15 Minuten
Christine Steinwasser
Mörderstund ist ungesund
Der Hausherr von Schloss Putzstein kann seiner Lebensgefährtin Dr. Franziska von Kümmersbrück, die im Schloss
ein psychiatrisches Sanatorium betreibt, leider nur eine
Gartenbank vom Baumarkt zum Jahrestag schenken. Die
maßlosen Ansprüche seiner Exfrau gestatten ihm bedauerlicherweise keine großen Sprünge. Als diese zusammenmit einer Unternehmensberaterin das Schloss vollkommen
umkrempeln und Personal und Patientenhinauswerfen will,
schrillen endgültig die Alarmglocken. Auch die Patienten
haben mit ihren multiplen Persönlichkeiten vielfältige und
ungewöhnliche Rettungsvorschläge, während der Graf zur
Lösung des Problems lieber auf den klassischen Gärtner
zurückgreift. Aber weil die Exfrau ebenfallseinen Gärtner
angeheuert hat, wenn auch zu ganz anderen Zwecken,
verlieren nicht nur Kommissarin Klara Fall und ihre Assistentin Mechthild Witzig bald den Überblick.
Krimikomödie in 2 Akten für 4 Frauen, 4 Männer, ca. 120
Minuten
Sitta Breitenfellner
Sol y Sombra
Obwohl das kleine Hotel „Sol y Sombra“ schon bessere
Zeiten gesehen hat, ist der Hotelmanager José mit ebenso
viel Fingerspitzengefühl wie Kreativität bemüht, die Bedürfnisse seiner Gäste zu befriedigen, seien es die der Großfamilie aus Deutschland oder die zweier frischgebackener
Ehepaare, die sich um die einzige Honeymoon-Suite streiten.
Mit José‘s Ehefrau Theresa gibt es allerdings haufenweise
Missverständnisse statt Harmonie. So wird ein hypernervöser Hoteltester mit einem gesuchten Geisteskranken
verwechselt, und dass das Hotel ganz in der Nähe des
Pilgerwegs nach Santiago de Compostela liegt, sorgt für
zusätzliche Herausforderungen an das Hotel-Ehepaar.
Als Josè einen versifften Teppich aus der Lobby entfernen
soll, entsorgt er gleich unabsichtlich die darin eingewickelte
Schwiegermutter eines anderen Hotelgastes. Erst Commisario Iglesias kann durch gezielte Verhöre das Wirrwarr klären, doch am Ende sind nicht nur alle Gäste abgereist ...
Krimikomödie für 13 Frauen, 7 Männer, ca. 45 Minuten
Peter Zeller
Trau – schau – wem
Susi Steiner besitzt ein Juweliergeschäft, ihr Mann Georg,
ein Mann mit dunkler Vergangenheit, betreibt ein Reisebüro. Beiden geht es soweit ganz gut, nur die Flaute in Susis Juwelenreich macht ihr Sorgen.
Und dann wird Georg entführt und Susis Juweliergeschäft
ausgeraubt. Wer steckt dahinter? Ist Jasmin, die Komplizin aus Georgs früherem Leben, wieder auf Beutezug? Hat
Susi etwas damit zu tun? Hat womöglich Karl, Susis vergeblicher Verehrer und Versicherungsagent, seine Finger
im Spiel? Trau - schau - wem ... Nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen.
Krimi für 3 Frauen, 3 Männer, ca. 90 Minuten
Birgit Diebels
Inselträume
Auf der kleinen Insel Hohlsand ist nicht viel los. Treffpunkt
ist die Gaststätte und Pension „Fährwell“. Hier führt die alleinerziehende Henrike mit resoluter Freundlichkeit das
Regime, ab und an unterstützt von Tochter Imke, die mit
dem Dorfpolizisten Bent verlobt ist und sich auf der Insel
furchtbar langweilt. Fenno, der Fischer, war lange Zeit weg
und weiß erst seit kurzem, dass er der Vater von Imke ist.
Sein Bruder Kresten ist ebenfalls Fischer und beide verkehren regelmäßig im Fährwell, ebenso wie die alte Göntje,
die stets an der Tür sitzt und strickt. Nun haben sie das
erste Mal einen Pensionsgast! Er heißt Thomas, ist ziemlich
überheblich und bringt Unruhe ins beschauliche Dorfleben.
Nicht nur flirtet er heftig mit Imke, die zu Bents‘ Ärger darauf
auch noch eingeht, er verbittet sich auch „die Rumschnüffelei“, als Henrike sein Zimmer aufräumen will. Als sich
herausstellt, dass auf dem Festland ein Juweliergeschäft
ausgeraubt wurde, beginnen die Spekulationen. Doch die
Sache ist ganz anders, als es scheint, und das Stück nimmt
auf einmal eine völlig überraschende Wendung.
Krimi für 3 Frauen, 4 Männer, 80 Minuten
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 7
Aktuelle Bühnenstücke
DURCHANGSVERKEHR
Komödie in 3 Akten von Frank Grupe
Besetzung: 4 D, 4 H, 1 Deko
Spieldauer: ca. 120 Min.
Anni ist auf der Suche nach einem ruhigen Zimmer zur
Untermiete und glaubt im Haus von Frau Müller-Meisenstein ein solches gefunden zu haben, zumal diese
es ihr in den schönsten Tönen anpreist. Doch schon
am ersten Tag erlebt Anni eine Überraschung, denn
was Frau Müller-Meisenstein verschweigt: es handelt
sich um ein Durchgangszimmer, welches der unausstehliche Nachbar Ernst Morgenroth mehrmals täglich
durchquert. Überhaupt erweist sich die neue Blei1be
im Laufe der Handlung als das reinste Tollhaus. Eine
ketten rauchende Putzfrau, ein ehemals erfolgreicher
Schauspieler, der sich nicht von der Schilderung seiner einstmals „großartigen“ Rollen abbringen lässt,
eine scheinbar taubstumme alte Dame sowie ein gut
meinender Verehrer vereiteln mit Penetranz, dass Anni
auch nur einen Augenblick zur Ruhe kommt. Ganz zu
schweigen von der unentwegt kontrollierenden Hausbesitzerin, die stets und ungebeten erscheint. Anni ist
dem Verzweifeln nahe und will schnellstens wieder
ausziehen. Doch in dem heillosen Durcheinander spielt
plötzlich die Liebe ihre Karte…
DAS IST CHEFSACHE
Komödie in 3 Akten von Elke Woltering
Besetzung: 5 D, 5 H, 1 Deko
Spieldauer: ca. 90 Min.
Michael führt mit seiner Verlobten Steffi, seinem Freund
Paul und den beiden Angestellten Hannes und Cilli einen Ferienhof. Auf dem Volksfest verliebt sich Paul unsterblich in die hübsche Evi. Um sich bei ihr interessant
zu machen, gibt er vor, der Besitzer des Hofes zu sein.
Dies bringt ihn arg in die Bredouille, als Evi ihn eines
Tages besucht und auch gleich ihre Eltern mitbringt.
In seiner Not bittet er Michael, für den einen Tag die
Rollen zu tauschen. Aus Freundschaft und um Paul die
peinliche Enthüllung zu ersparen, willigt Michael ein.
Dies soll sich jedoch bald als großer Fehler herausstellen, denn als Hannes, der nicht rechtzeitig eingeweiht
wurde, Evi’s Eltern erzählt, dass der Chef des Hauses
bereits mit Steffi verlobt ist, sind diese außer sich über
Paul’s vermeintliches Doppelspiel und informieren sofort ihre Tochter. Michael hingegen hat alle Hände voll
zu tun, dass der zwar angekündigte, aber zu früh aufgetauchte Hoteltester nicht durch den neuen „Chef“
vergrault wird.
Eine turbulente Verwechslungskomödie nimmt ihren
Lauf…
8 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Elfriede Wipplinger-Stürzer
Hochreit 14, 85617 Aßling
Tel. 08092/853716
Fax 08092/853717
wipplinger@mundart-verlag. de
www.mundart-verlag.de
ZIRKUS-ZIRKUS
Posse in 3 Akten von Georg Maier
Besetzung: 2 D, 4 H, 1 Deko
Spieldauer: ca. 100 Min.
Buale und Othello, zwei vagabundierende Zirkusleute,
landen mit Achsenbruch zufällig bei einem Schmied
nahe der bayerischen-tirolerischen Grenze. Der vermeintliche Glücksfall entpuppt sich jedoch als heißes
Eisen für die beiden, denn hinter der Schmiede verbirgt
sich ein Lager für Schmuggelware. Zudem hat GrenzGendarm Niedertrachtinger den Schmied bereits im
Visier und ist außerdem auf fahrendes Volk sowieso
schlecht zu sprechen…
OH DU LIEBER AUGUSTIN
Lustspiel in 3 Akten von Margit Suez
Besetzung: 3 D, 3 H, 1 Deko
Spieldauer: ca. 120 Min.
Augustin hat im Lotto fünfzigtausend Euro gewonnen.
Von nun an hat er keine ruhige Minute mehr, denn
seine beiden Nichten Herta und Luise bedrängen ihn,
sein Testament zu ihren Gunsten zu machen. Ja sie
durchsuchen sogar sein Haus, um eventuell verstecktes Bares zu finden. Das bringt ihn auf die Idee, vorzugeben, er hätte sein Gedächtnis verloren. Nur seine
Wirtschafterin Leni, der er vertraut und die er heiraten
möchte, weiht er in den wahren Sachverhalt ein. Als
Leni seinen Antrag annimmt, ist er überglücklich und
vererbt ihr in seinem Überschwang ohne deren Wissen
schon jetzt die Hälfte seines Gewinns. Doch gerade als
für ihn alles perfekt scheint, läuft plötzlich alles aus dem
Ruder. Die unter der Diele versteckten Geldscheine haben über Nacht die Mäuse angeknabbert, Leni wendet
sich von ihm ab, nachdem sie zufällig mit anhört, dass
Augustin seinem Freund gegenüber damit prahlt, dass
sie nur auf seinen Antrag gewartet hätte und zuletzt
drohen seine Nichten sogar damit, ihn entmündigen zu
lassen.
Ob sich doch noch alles zum Guten wendet oder ob
es am Ende heißt „oh du lieber Augustin, alles ist hin“?
Aktuelle Bühnenstücke
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 9
Aktuelle Bühnenstücke
10 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Aktuelle Bühnenstücke
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 11
Aktuelle Bühnenstücke
Verlagsnachricht Schauspiel
SOMMERMIX
ON THE ROAD: Wer ist im Sommer nicht gerne draußen unterwegs? Die Figuren in unseren
„Roadmovies“ (DER WUNDERBARE MASSENSELBSTMORD; STRAWBERRY FIELDS; DER DU)
machen auf jeden Fall die Umgebung unsicher ...
Eine Auswahl an Neuerscheinungen präsentieren wir Ihnen unter der Rubrik WHAT’S ON
(MEINE IRMA, DEINE IRMA; DAS GRÜNE LAND).
Und welche Stücke in der nächsten Spielzeit u.a. ON STAGE sind, erfahren Sie im dritten
Teil dieser „Verlagsnachricht Sommermix“, mit der wir uns in die Theaterferien (ON
LEAVE) verabschieden.
ON THE ROAD
Arto Paasilinna/ Kathatrina Schöfl
DER WUNDERBARE MASSENSELBSTMORD
2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung)
& Der wunderbare Massenselbstmord. Deutsch von
Regine Pirschel: editionLübbe, Bergisch Gladbach 2002
¸ Verfilmung: Hurmaava joukkoitsemurha (2000)
» Hörspiel, WDR 2007 (55 Min.); Bearbeitung und
Regie: Claudia Kattanek; ¯ Matti Kontio
UA: 04.05.11, Metropoltheater München, R: U. Arnold
ð ÖE: 02.03.13, westbahntheater. AT-Innsbruck; R: T.
Schilling ð 28.03.14, theater noster, Hamburg; R: J. Lieb
ð SE - frei A. Paasilinna * 1942 in FI-Kittilä
www.artopaasilinna.com
K. Schöfl * 1965 in Esslingen; lebt in München
„Am Morgen nach Johannis, dem mittsommerlichen Fest
des Lichts, ist das Wetter ruhig und klar. Onni Rellonen
findet die Patronen zu seinem Revolver. Vier Konkurse
und eine lieblose Ehe sind genug. Sein Entschluss steht
fest. Doch die Scheune, die er sich in der Einsamkeit der
finnischen Landschaft für sein Vorhaben aussucht, ist
schon besetzt. Ein Oberst der stolzen finnischen
MODERATORIN ELSA
RELLONEN
MODERATORIN ELSA
RELLONEN
Streitkräfte, ebenfalls bereit, seinem traurigen Leben ein
Ende zu setzen, legt sich gerade die Schlinge um den
Hals, als die Scheunentür sich öffnet:
„Kemppainen, Oberst Hermanni Kemppainen.“ – „Onni
Rellonen. Freut mich.“ Jetzt sind sie schon zu zweit.
Ein melancholisch-skurriles Roadmovie über das Glück
des Scheiterns. Voll liebenswerter Klischees, lakonischen
Humors und mit einem Hauch von Anarchie.“
(Metropoltheater München)
„Die groteske Komik des makabren Themas entfaltet sich
in dieser Aufführung mit birkenheller Heiterkeit.“
(Abendzeitung, 06.05.11)
„Arnold versteht das Spiel mit Zitaten und Klischees.
Auch das macht die Aufführung zum Vergnügen.“
(Süddeutsche Zeitung, 06.05.11)
„Aus dem Roman des in Finnland populären Arto
Paasilinna hat Katharina Schöfl eine 90-minütige
Uraufführung, im finnischen Sinne: ein ’hochprozentiges
Destillat’ [...] gefiltert. [...] Darf man so mit ’Selbstmord’
spielen? O ja, wenn er wie hier zu einem melancholisch
witzigen Plädoyer fürs Leben wird – und Jubel auslöst ...“
(Landshuter Zeitung)
Wenn ein Selbstmord missglückt, so ist das nicht unbedingt die traurigste Sache
der Welt.
Dem Menschen gelingt nicht alles.
Dem Menschen gelingt nicht alles.
Onni Rellonen war Geschäftsmann. Nach einem abgebrochenen Studium und einer
fast abgeschlossenen Lehre hatte er ein paar Jahre unternehmerischer Tätigkeit
hinter sich, schneller Anfangserfolg, eine Schar Angestellter, Geld, Geschäfte.
Mein Name ist Onni Rellonen, ich bin 42 Jahre alt. Ungünstige Konjunkturen und
gierige Konkurrenten haben meine Rellonen-Traufen- und Bleche-AG 1999 in den
THEATERSTÜCKVERLAG · BRIGITTE KORN-WIMMER & FRANZ WIMMER (GbR)
MAINZER STR. 5, 80804 MÜNCHEN · TEL. +49/ (0)89/ 36101947 · FAX +49/ (0)89/ 36104881
Email: [email protected] · Homepage: www.theaterstueckverlag.de USt-IdNr.: DE170559109
12 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Medieninformationen des BDAT
THEATERWELTEN RUDOLSTADT 2015 vom 11. – 14. Juni
7 Gruppen aus 5 Kontinenten 4 Tagelang an 7 verschiedenen Orten der Stadt
THEATERWELTEN
ist ein Festival der besonderen Theaterformen THEATERWELTEN ist ein Festival der unerwarteten Räume Für jede
Aufführung gibt es einen eigenen Aufführungsort Das Festival wird begleitet durch theaterpraktische Workshops,
eine begleitende Fachtagung zu einem Schwerpunktthema. 2015 wird das Thema „Theater in Afrika“ sein.
THEATERWELTEN
soll ein Ort des kreativen Austauschs und der kulturellen Nachhaltigkeit sein. Das Festival THEATERWELTEN wird
deshalb Partnerschaftsabkommen mit Festivals in aller Welt abschließen. Dieser Brückenschlag soll den kulturellen
Dialog, den Austausch von Amateurtheatergruppen und Fachkräften in aller Welt nachhaltig verankern Wir laden
neben deutschen Amateurtheatergruppen aus allen Sparten und Bereichen und der ganzen Welt ein, sich für die
Teilnahme an THEATERWELTEN 2015 bis 31.10.2014 zu bewerben.
4 Tage/ 7 Gruppen/ 6 Kontinente/ 1 Schwerpunkt
Das neue Festival des Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) heißt “THEATERWELTEN” und findet 2015 das erste
Mal statt. Die Stadt Rudolstadt ist Gastgeberin des viertägigen Festivals, das alle zwei Jahre in Kooperation mit dem
Thüringer Theaterverband mit jeweils einem anderen Schwerpunkt, international ausgerichtet wird. Sieben Gruppen
aus aller Welt werden nach Rudolstadt geladen, um ihre Stücke zu zeigen, ihr künstlerisches Know-How weiterzugeben, Begegnungen zu genießen.
WORKSHOPS
Während des Festivals werden praktische Workshops angeboten. Die WorkshopleiterInnen kommen aus Afrika
(Schwerpunkt 2015). Die Teilnahme ist kostenpflichtig, aber offen für jedermann. Für Festivalteilnehmer ist sie kostenlos.
DIE FACHTAGUNG
Schwerpunkt und Thema der Fachtagung 2015 ist „Theater in Afrika“: Wie sieht die (Amateur-)Theatersituation in
ausgewählten afrikanischen Ländern aus. Wie funktioniert der künstlerische Austausch zwischen Deutschland und
afrikanischen Ländern. Welche Netzwerke gibt es? Welche Formen der Finanzierung des Kulturaustauschs gibt es?
Wie kann der Austausch nachhaltig gestaltet werden? Die Fachtagung wendet sich an SpielleiterInnen, FestivalmacherInnen ebenso wie an nationale und internationale Verbandsvertretungen.
PARTNERSCHAFT
Im Sinne nachhaltiger Strukturen soll am Ende des Festivals ein Partnerschaftsvertrag mit einem Festival des jeweiligen Schwerpunkt-Kontinent geschlossen werden. Die Idee der Partnerschaft bildet einen Brückenschlag um
auf verbandlicher und fachlicher Ebene stabile bilaterale Beziehungen aufzubauen, aber auch um den (Gruppen-)
Austausch in beide Richtungen zu unterstützen.
weitere Informationen
Besuchen Sie unsere Homepage www.bdat.info und kontaktieren uns: Stephan Schnell, [email protected] und
Josefine Jochum, [email protected]
Das Bewerbungsformular sowie die Teilnahmebedingungen finden Sie ebenfalls auf der Homepage des BDAT.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 13
Verband aktuell
Musik und Klänge im Amateurtheater
Musik und Klänge im Amateurtheater
Die Beschaffung von Musik und Klängen zum Einsatz im Theater ist ein besonders heikles
und oftmals mit viel Unsicherheit behaftetes Thema.
Wir können Euch hier leider nicht die umfassende Rechtsberatung liefern, da es sehr viele
Faktoren gibt, die die rechtliche Lage beim Einsatz von urheberrechtlich geschützter Musik
beeinflussen.
Wir haben in diesem Artikel ein paar „Eckpfeiler“ der Beschaffung von Musik und Klängen zusammengefasst, die
keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Trotzdem sind die Informationen sicherlich ein guter Wegweiser.
Immer wieder werden uns Fragen gestellt. Wir haben die häufigsten Fragen im folgenden Text zusammengefasst.
Der Text beinhaltet einige Internetadressen, die zum Zeitpunkt der redaktionellen Bearbeitung dieses Artikels alle
aktuell waren. Wir bedauern es sehr, wenn ein genannter Link nicht mehr aktuell sein sollte.
Einsatz von urheberrechtlich geschützter Musik im Theater
Generell ist es nicht gestattet, urheberrechtlich geschützte Musik ohne Anmeldung bei der GEMA im Theater zu spielen. Die Anmeldung sollte VOR der Aufführung des Theaterstückes mit der GEMA geklärt werden, um in Nachhinein
nicht mit bösen Überraschungen konfrontiert zu werden.
Aber kurze Ausschnitte sind doch frei verwendbar, oder?
Die landläufige Meinung, dass man Ausschnitte von 4/8 Takten oder von 10/20 Sekunden (mit variierenden Zahlen)
frei verwenden darf, entbehrt jeder rechtlichen Grundlage. So können zum Beispiel schon die ersten beiden Takte
des Gitarrenriffs von „Smoke on the Water“ als geschützt anzusehen sein, bei Realaufnahmen („Samples“) reichen
teilweise schon 2–3 Sekunden zur Lizenzpflicht aus. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass eine einzelne
Instrumentenbegleitspur auch nach 3 Minuten noch frei verwendbar ist.
„Für das Erreichen der Schöpfungshöhe ist die Länge eines Ausschnittes völlig unerheblich – es kommt auf den Individualisierungsgrad des Inhaltes an. Bei den Zitaten ist dagegen eher das Verhältnis zwischen besprechenden Text
und Musik ausschlaggebend.“ (Quelle: Wikipedia)
Ein „Komponist“ ist Mitglied im Theaterverein und „spendet“ sein Werk...
Oder aber kennt aus dem Theaterverein jemanden, der Musik erschafft. Grundsätzlich ist das in Ordnung. Dabei ist
jedoch sicherzustellen, dass dafür sowohl Komponist, Bearbeiter, Texter als auch alle beteiligten Musiker der GNULizenz (vor allem auch der Veränderung und kommerziellen Nutzung!) zugestimmt haben und keine weiteren Rechte
(zum Beispiel durch Verlage) mehr bestehen. Hierfür ist eine Freigabe der Rechteinhaber per OTRS erforderlich;
entsprechende E-Mail-Vorlagen finden sich hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Textvorlagen
Mitglieder der GEMA (Komponisten) oder der GVL (Interpreten) können und dürfen ihre Aufnahmen/Werke nicht
unter einer freien Lizenz zur Verfügung stellen, da sie die entsprechenden Nutzungsrechte pauschal an die entsprechende Verwertungsgesellschaft abgetreten haben.
Grundsätzlich kann ich allen „Musikschaffenden“ empfehlen, sich hier ausreichende Informationen über die weitere
Verwendung ihrer Werke einzuholen. Eine geeignete Plattform bietet hier zum Beispiel der „Deutsche Rock- und
Pop-Musik-Verband“, der unter www.drmv.de kontaktierbar ist. Dieser Verband bietet neben einer umfangreichen
Rechtsberatung (Ole Seelenmeyer) auch die Möglichkeit, Werke zu „archivieren“, um im Streitfall einen Nachweis
über die Entstehung des Werkes zu belegen. Zwar schießt der Verband regelmäßig gegen die Institution „Gema“,
doch ist der Nutzen dieses Verbandes für mich von großem Wert. Natürlich gibt es aber auch andere Wege, Rechtslagen umfangreich zu klären.
Eine für Theatervereine andere interessante Art der „Klangschaffung“ sind die „Creative Commons-Lizenz“-Modelle
(http://creativecommons.org/). Es gibt im Internet ausreichende und weitgehende Informationen zu diesen Lizenzmodellen, bei denen in aller Regel wenig bis gar keine Gebühren anfallen, solange man sich an die dort definierten
Regeln hält.
Beispielhaft kann man hier www.freesound.org oder http://nobudgettv.jimdo.com nennen. Zum Auffinden der Klänge,
die sich dieser Lizenzmodelle bedienen, kann man Google oder andere Suchmaschinen nutzen, indem man zusätzlich zum Suchbegriff „Klang“, „Klänge“ oder „Sounds“ den Zusatz „Creative Commons“ anfügt.
Leider sind viele Seiten in englischer Sprache, sodass es hier zuweilen Erfahrung und einen ausgereiften Sprach-
14 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Verband aktuell
Musik und Klänge im Amateurtheater
wortschatz erfordert, um das Gewünschte zu erhalten.
Ein anderes Problem ist oftmals die Qualität der im Internet heruntergeladenen Klänge. Diese sind schlichtweg oftmals nicht zu gebrauchen.
Was kostet es denn, wenn man Musikstücke, die auch im Radio laufen, auf der Bühne spielen will?
Grundsätzlich hängt die Beantwortung der Frage von sehr viele Faktoren ab und kann nicht eindeutig beantwortet
werden. Folgende Internetadresse kann aber zu mindestens einen weiteren Aufschluss bieten:
https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/Musiknutzer/Tarife/Tarife_ad/tarif_bm.pdf
Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass man nicht „blauäugig“ an die Sache herangeht. Frei nach dem Motto „Wird
schon keiner merken“ ist man in vielen Fällen überrascht, wenn einem plötzlich eine Aufforderung der Gema ins Haus
flattert. Hält man sich hier nicht explizit an die Regeln, kann es sehr sehr teuer werden.
Gibt es auch Musik, die nichts kostet?
Eindeutiges „JA“. Dazu muss man aber zuerst folgende, unter Wikipedia formulierte Definition beachten:
Bei einer musikalischen Komposition wird ein Werk 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten gemeinfrei; es darf
dann also ohne Einschränkungen bearbeitet und verbreitet werden. Diese Frist betrifft allerdings nur das Urheberrecht. Es ist erlaubt, derartige Werke selbst einzuspielen, in Noten zu setzen oder als MIDI-File zu programmieren
um diese hier frei zu verwenden. Bei „verteilten“ Rechten – wie zum Beispiel in der Popmusik üblich – ist dieses im
Einzelfall für Melodiedichter, Texter und Bearbeiter zu überprüfen!
Das bedeutet grundsätzlich zunächst einmal, dass man Musikstücke, deren Komponist mehr als 70 Jahre tot ist, frei
verwenden darf. Ein fast aussichtsloses Unterfangen, das eigenständig zu klären. Hat allerdings ein „Bearbeiter“
eine Komposition dahingehend verändert, dass z.B. die instrumentale Besetzung des aufzuführenden Musikstückes
geändert bzw. umarrangiert wurde (meist zu erkennen an dem Zusatz „Bearbeitet.....), dann wird es schon wieder
sehr schwierig.
Eine wirklich gute und lohnenswerte Adresse ist hier das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (http://www.
volksmusik-archiv.de/). Die meisten der hier angebotenen Veröffentlichungen erfüllen diese Anforderungen. Ernst
Schusser, Leiter des Archivs, kann hier sehr ausführlich Informationen geben. Gleichzeitig ist er ein sehr gefragter
Kenner der Musikstile der Epochen der vornehmlich bayerischen Musik und kann hier auch beratend bei der Auswahl
der Musikstücke zur Seite stehen. Eine entsprechende Bestätigung über die Nutzbarkeit der Musikstücke in Theaterproduktionen kann bei Bedarf bei ihm angefordert werden. Diese Bestätigung reicht der Gema im Allgemeinen aus,
um Verwertungsrechte zu klären.
Gibt es auch Klänge, die genutzt werden dürfen?
Wieder ein eindeutiges „JA“
Es gibt sehr viele Firmen im Internet, die frei nutzbare Klänge anbieten. Überlicherweise gibt es auch hier wieder Regeln, die sich
im Einzelfall voneinander unterscheiden. Ihr solltet Euch also gut
mit den Bedingungen beschäftigen.Eine sehr gute Empfehlung
stellt hier der weltgrößte Versand von solchen nutzbaren Klängen,
die Firma „bestservice“ in München dar. Die Fülle der angebotenen Sounds ist sehr umfangreich und von bestechender Qualität.
Eine Kooperation des Verbandes Bayerischer Amateurtheater mit dieser Firma ermöglicht es, dass alle dem VBAT angeschlossenen Bühnen einen Rabatt von 40% auf die Produkte
des Herstellers bestservice bekommen.
Wir haben uns mal ein Produkt zur Beschreibung herausgesucht,
welches den „Theatervereinen“ bei der Klangbeschaffung sehr
hilfreich sein wird:
Die Studiobox gehört mit nunmehr über 20 GB an Sounddaten
zu einer der umfangreichsten und vielseitigsten Soundeffekt Libraries. Wenn Sie ein großartiges Geräuscharchiv für Film, Video
oder Werbung suchen, werden Sie hier von der Fülle und der hervorragenden Qualität beeindruckt sein.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 15
Verband aktuell
Musik und Klänge im Amateurtheater
Studio Box Vol. 1
Hier finden Sie eine umfassende Sammlung von Hintergrundgeräuschen (backgrounds) aus fast allen Bereichen der
Natur.
Dschungel, Regenwald, ländlich, Gebirge, Regen, Hagel, Gewitter, Wasser (Küste, Fluss, See, Blubbern, Fontäne,
Tropfen, Spritzen, Unterwasser, Ozean, Wasserfall, Wind, Sturm), Tiere (Vögel, Hühner, Enten, Gänse, Stiere, Kühe,
Hunde, Elefanten, Frösche, Ziegen, Pferde, Insekten (Bienen, Zikaden, Grillen, Fliegen, Grashüpfer), Löwen,
Affen, Schweine, Schafe, Wale, Delphine, Wölfe.
Studio Box Vol. 2
Hier finden Sie eine riesige Sammlung an allen möglichen von Menschen erzeugten Geräuschen.
Vom stehenden Applaus bis zum intimen Dinner im Restaurant, Schritte, verschiedenste Sportarten (Baseball, Basketball, Billard, Bowling, Boxen, Fechten, Fußball, Turnen, Eishockey, Karate, Skateboard, Skilaufen, Snowboard,
American Football, Schwimmen, Tennis, Volleyball, Wrestling), allgemeine Stadt und Umland Atmosphären aus aller
Welt, Kinder, Konzerthalle, Folklore, Jahrmarkt, Revolution, Stimmen (Durchsagen, Lachen, Mystisches, Lärm, Radioansager, Schreie...
Studio Box Vol. 3
Diese DVD beinhaltet eine umfangreiche Sammlung an technischen Geräuschen aller Art, perfekt aufgenommen
und überzeugend authentisch.
Flugzeuge, Ballone, Militärjets, Flughafen, Ambulanz, Busse, Autos (Unfälle, Jeeps, Motorräder, Motorrad Rennen,
Parkhaus, Tankstelle, Werkstatt) Motorschlitten, Hubschrauber, Gabelstapler, Maschinengeräusche, Mobiltelefone,
Handwerk, Segler, Hafen und Schiffe, Dampfmaschine, Straßenverkehr, Büro (Computer, Papier, Drucker). U-Bahn,
Schwebebahn, Eisenbahn, Straßenbahn, Lastwagen, Lastwagenrennen, Propeller.
Studio Box Vol. 4
Auf dieser DVD befinden sich eine unglaubliche Vielfalt an Soundeffects, gewöhnlichen und ungewöhnlichen Geräuschen.
Alarmtöne, Glocken, Explosionen, Kamera, Cartoon Film Effekte (Glocken, Kazoos, perkussive Effekte, lustige Stimmen, Pfeifen, Rasseln), Reißverschlüsse, Gameshow, Feuer, Feuerlöschboot, Feuerwerk, Uhren, Glas, Schüsse,
Hausgeräusche (Türen, Schlüssel, Schalter, Rollladen) Layout Bänke / Construction Kits: Atmos, Computer, Stimmen, Unheil, Drakula, Sierra, Liebesstimmungen, Weltraum, Raumschiff, Gespenster, „the darkness beyond“,
„Cosmic Bowls“, kurze Geräusche, Einzelgeräusche, Spielzeug Stimmen.
Inhalt
Jede DVD beinhaltet ein einfach zu benutzendes alphabetisches Inhaltsverzeichnis mit Suchfunktion. Eine Vielzahl der neuen Aufnahmen wurde in aufwändiger 4 Kanal Technik erstellt (optional nutzbar). Als Bonus ist in dieser
Sammlung zusätzlich die komplette Soundeffects Collection FX PAC(Psy-Fx, X-FX, AD-FX, Action Cutz) enthalten.
Solltet Ihr Interesse am Bezug der oben beschriebenen Sound-Bibliothek haben, vermerkt beim Bestellvorgang bitte,
dass Ihr Mitglied beim VBAT seid. Gerne dürft Ihr Euch auch direkt auf mich berufen. Beim Bestellvorgang einfach
„VBAT und Wolfgang Evers“ angeben und die Vorteile des VBAT nutzen. Das gilt im Übrigen für alle Produkte der
Firma Best Service. Ihr findet die Homepage unter www.bestservice.de. Die Firma ist in München und kann nach
telefonischer Rücksprache auch gerne persönlich besucht werden. Ansprechpartner ist Robert Leuthner oder Lupo
Greil.
Weitere Quellen im Internet:
http://soundbible.com/http://www.grsites.com/archive/sounds/
http://www.salamisound.de/ http://soundjax.com/
http://www.soundalbum.de/89.htmlhttp://www.soundjay.com/
Wir hoffen, dass die Informationen dieses Berichtes ein wenig „Licht ins Dunkel“ gebracht haben. Wichtig bei der
Klangbeschaffung ist ein gewisses „Feingefühl“ um nicht unnötig in rechtliche Schwierigkeiten zu gelangen.
Bei Fragen könnt Ihr mich gerne unter [email protected] anmailen. Allerdings darf ich keine
rechtsverbindlichen Auskünfte geben.
Gerne aber gebe ich auch Tipps, Tricks und Informationen über die Nachbearbeitung von Klängen.
Wolfgang Evers
Öffentlichkeitsreferent
16 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Verband aktuell
Rückblick auf den
2. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2013
Die Preisverleihung des 2. Bayerischen Amateurtheaterpreises - „Larifari“
am 03.05.2014 fand ab 19:00 Uhr die Preisverleihung zum Zweiten
Bayerischen Amateurtheaterpreis „Larifari“ in Martinszell im Allgäu
statt.
In noch viel größerem Rahmen als die erste Verleihung war es den
Gastgebern gelungen mit imposanten Rahmenbedingungen eine
perfekte Atmosphäre für diese Preisverleihung zu schaffen.
Das Jugendtheater Martinszell war als einer der Gewinner des
„ersten Larifari“ diesjähriger Ausrichter der Festlichkeiten rund um
diese beeindruckende Veranstaltung.
Die Larifari
Etwas anders als im letzten Jahr gab es auf Wunsch der Jury, die aus dem
Landesspielleiter Gerhard Berger, dem stellvertretenden Landesspielleiter
Josef Kumminger, der Schauspielerin und Regisseurin Christiane Ahlhelm
, dem Spiel- und Theaterprädagogen Makus Bassenhorst und dem Öffentlichkeitsreferenten des VBAT Wolfgang Evers bestand, einen Sonderpreis
für Kindertheater.
Der Grund für diesen Sonderpreis bestand in dem Eindruck der Jury, dass
Kindertheater zum einen eine besondere Aufmerksamkeit verdient und zum
anderen, dass Kindertheater niemals mit Erwachsenentheater vergleichbar
sein wird. Wie wir an den diesjährigen Preisträgern gesehen haben, war
diese Entscheidung wichtig und auch goldrichtig.
Der Preis ging an Spectaculum04 Vöhringen e.V. mit dem Kindertheater
„Das tapfere Schneiderlein“.
Beeindruckend war hier im Besonderen die Disziplin und die Leidenschaft
der Kinder im Alter von ca. 6 bis 12 Jahren.
Der Regisseur hatte das Stück so umgeschrieben und umgestaltet, dass
sehr viel mehr Kinder auf der Bühne präsent waren, als es ursprünglich einmal vorgesehen war. Alle beteiligten Kinder kamen gleichberechtigt zum Einsatz und waren mit Herz und Seele bei der Sache. Eigentlich hätte man das
Stück „Die tapferen Schneiderlein“ nennen sollen, waren doch zum dargebotenen Ausschnitt, zu dem jede der preisgekürten Bühnen aufgefordert war,
annähernd 20 aktive Kinder auf der Bühne - alle als Schneiderlein.
Die Jury
Spectaculum 04 Vöhringen mit „Das tapfere
Schneiderlein“
Das Erwachsenentheater bekam in diesem Jahr drei gleichberechtigte
Preise verliehen.
Auch hier war das Augenmerk der Jury, nicht eine „Staffelung“ der Preise zu verleihen sondern ein möglichst breites
Spektrum an Theaterqualität der bayerischen Amateurtheater darzustellen. Eine wahrliche Sisyphusarbeit.
Insgesamt erhielt der Verband Bayerischer Amateurtheater 67 Einsendungen. Die Jurymitglieder sahen jeweils unabhängig voneinander alle Einsendungen an und bewerteten die Beiträge nach einem ausgeklügelten und immer
gleichen Schema. Alleine diese Aktion war eine logistische Meisterleistung unseres Landesspielleiters Gerhard Berger, denn es musste ja zum Einen in einer absehbaren Zeit geschehen und zum Anderen mussten die Termine und
„freien Zeiten“ der Jurymitglieder berücksichtigt werden, denn diese Begutachtung aller Einsendungen erfordert sehr
viel Zeit und Aufmerksamkeit und keine Bühne soll zu kurz kommen.
Im März 2014 traf sich die Jury in München, um die ersten 10 nochmal gemeinsam zu begutachten, zu diskutieren
und dann zu einem Ergebnis zu gelange. Wieder ein Aufwand, der sich, wenn man die Vielfältigkeit der Einsendungen und die daraus ausgesuchten Preisträger betrachtet, voll und ganz gelohnt hat.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 17
Verband aktuell
Rückblick auf den
2. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2013
Gewonnen haben die folgenden Amateurtheaterbühnen:
Altmühlbühne Riedenburg e.V. mit dem Lustspiel „Thomas auf der Himmelsleiter“
Kolpingbühne Starnberg mit dem Musical „Die Bettleroper“
Theaterbühne Unterreit e.V. mit dem Musical „Noah“
Die Altmühlbühne Riedenburg e.V. gewann mit „Thomas auf der Himmelsleiter“, einem eher volkstümlichen Theaterstück, einen der Larifaris.
Die schauspielerische Leistung war beeindruckend, hatte der Regisseur den
Schauspielern doch einige Extras „auf dem Leib“ geschrieben, die das Publikum begeisterten. Das Bühnenbild war ebenfalls beeindruckend und die
Inszenierung war von Anfang bis Ende mitreißend. So soll Theater sein. Da
war selbst Thomas Stammberger vom Bayerischen Rundfunk, der gespannt
an der Preisverleihung teilnahm, sehr beeindruckt. Herr Stammberger zeichnet verantwortlich für die Serie „Dahoam ist dahoam“, für den Komödienstadl
und für viele andere Sendungen beim Bayerischen Rundfunk.
Die Kolpingbühne Starnberg bot mit „Die Bettleroper“ eine Inszenierung,
die an Leidenschaft, Können und Leistung kaum zu überbieten ist. Alle
Schauspieler nahmen 6 Monate lang Gesangsunterricht um nicht nur die
perfekte schauspielerische Leistung zu bieten sondern auch um eine perfekte musikalische Darbietung zu präsentieren. Respekt, liebe Kolleginnen
und Kollegen von der Kolpingbühne Starnberg.
Der dargebotene Ausschnitt, der zum Besten gegeben wurde, begeisterte
die über 400 Zuschauer im Saal in Martinszell sehr.
Diese Auszeichnung belegt einmal mehr, mit welcher Professionalität an bayerischen Bühnen dem Publikum Kunst und Kultur geboten wird - und dass
alles ehrenamtlich.
Die Theaterbühne Unterreit e.V. präsentierte ein selbst geschriebenes und
komponiertes Musical. Mit „Noah“, einer kurzweiligen Inszenierung, wurde
das alte Thema „Arche Noah“ und der „moderne“ Bürokratismus vereint. Dieses Mal gab es keine Sintflut, die Menschheit scheiterte an Vorschriften, Regeln und Starrsinnigkeit.
Der Engel Susi erhielt von Petrus die Aufgabe, noch einmal eine Sintflut zu
arrangieren, so, wie sie es beim letzten Mal ja auch schon so gut gemacht
hatte.... Herrlich.
Toll gespielt, die musikalischen Einlagen professionell dargeboten mit einer
kurzweiligen Story - da war das Publikum und die Jury begeistert. Hier sah
die Jury vor allem das „Gesamtpaket“ im Vordergrund.
Altmühlbühne Riedenburg mit „Thomas auf
der Himmelsleiter“
Kolpingbühne Starnberg mit „Die Bettleroper“
Theaterbühne Unterreit mit „Noah“
Der Rahmen dieser Preisverleihung wurde vom Jugendtheater Martinszell organisiert. Mit viele schönen und beeindruckenden Ideen, mit einer herrlichen Moderation durch Claudia Lau, mit Speisen und Getränken und einer Menge
Rahmenprogramm war das „Drumrum“ der Preisverleihung zum Zweiten Bayerischen Amateurtheaterpreis „Larifari“
ebenfalls „preisverdächtig“. So gab es als Abschluss der Feierlichkeiten eine Feuershow, die trotz Nieselregen Jung
und Alt begeisterten. Vielen lieben Dank liebe Martinszeller für diesen unvergesslichen Abend!
Nachdem der Bayerische Rundfunk zur ersten Preisverleihung in Fürth nicht anwesend war, haben die Programmverantwortlichen des BR dieses Mal Wort gehalten. Es gab am gleichen Abend noch einen Bericht in der Rundschau.
In der Mediathek des BR kann der Beitrag angesehen werden.
Die Dinge entwickeln sich. So haben die diesjährigen Vorbereitungen zur Preisverleihung sowie die Resonanz auf
die Auszeichnung inzwischen soviel „Früchte“ getragen, dass die Ausschreibungsbedingungen entsprechend vieler
Vorschläge aus dem Kreis der Amateurtheater, der Jury und des Präsidiums angepasst wurden. Die Besetzung der
18 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Verband aktuell
Rückblick auf den
2. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2013
Jury im Rahmen einer Aufteilung zwischen „Vorjury“ und „Endauswahljury“ mit hochkarätiger Besetzung durch den Bayerischen Rundfunkt
und erfahrenen Theaterprofis macht die Wichtigkeit dieses Preises, unseres „Larifaris“, mehr als deutlich.
Mittlerweile hat sogar unser Ministerpräsident Horst Seehofer sein
Kommen zur nächsten Preisverleihung, welche in Neuburg an der Donau stattfinden wird, zugesagt.
Wir dürfen gespannt sein.
Spectaculum 04 Vöhringen
Text: we
Altmühlbühne Riedenburg
Altmühlbühne Riedenburg
Mehrzweckhalle Martinszell
Kolpingbühne Starnberg
Kolpingbühne Starnberg
Feuershow des Jugenddtheaters Martinszell
Theaterbühne Unterreit
Theaterbühne Unterreit
Empfang und Wegweisung des JTM
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 19
Verband aktuell
Bewerbungsbogen für den
3. Bayrischen Amateurtheaterpreis 2014 / 2015
Bayerischer Amateurtheaterpreis 2014 / 2015
Ausschreibung
Der Bayerische Amateurtheaterpreis ist eine Auszeichnung, die der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. (VBAT)
vergibt.
Entscheidend für die Auswahl ist u.a., dass die Preisträger mit ihrer künstlerischen Arbeit exemplarisch den Verband
Bayerischer Amateurtheater repräsentieren. Im Vordergrund der Vergabe steht die künstlerische Arbeit eines Ensembles, die repräsentativ und zugleich wegweisend für das bayerische Amateurtheater ist.
Ziel ist es, die Vielfalt des Amateurtheaters einer Öffentlichkeit vorzustellen und über die künstlerische Reflexion
den gesellschaftlichen Diskurs anzuregen. Theatermacher und Publikum können sich so über Inhalt und Form der
prämierten Arbeiten austauschen.
Die Preisverleihung erfolgt anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung. Die Preisverleihung ist mit einem Workshop
verbunden, der sowohl den Preisträgern als auch weiteren Verbandsmitgliedern die Möglichkeit eröffnet, unter Leitung eines der Jury angehörenden Referenten, die prämierten Arbeiten zu erörtern.
Die Preisträger erhalten die Bronzefigur des „Larifari“ und eine angemessene Dotierung. Die Höhe der Dotierung
richtet sich nach der jeweiligen Finanzsituation des Verbandes, also nach den zu erwartenden Zuschüssen und
Spenden.
Die Preisverleihung ist verbunden mit einer max. 15-minütigen Darbietung des prämierten Werkes in Ausschnitten
oder als Videoaufzeichnung in einem Zusammenschnitt auf Großleinwand oder als Kombination beider Möglichkeiten.
Formalien
Der Amateurtheaterpreis wird in folgenden Kategorien ausgeschrieben:
• Theater mit Kindern und Jugendlichen (Erwachsene können mitspielen)
• Theater aus der Region (Mundarttheater)
• Boulevardtheater
• Schauspiel
Der Preis wird alle 2 Jahre vergeben. Die Bekanntgabe der prämierten Vereine/Gruppen erfolgt durch den Vorsitzenden der Jury.
Die Teilnahme am Wettbewerb zum Bayerischen Amateurtheaterpreis steht nur Mitgliedern des VBAT offen.
Auswahl
• Die Bezirke des VBAT sowie Theatergruppen des VBAT können Bewerbungen für die Teilnahme am Bayerischen
Amateurtheaterpreis 2014 / 2015 bei der Geschäftsstelle des VBAT, Innstr. 2a, 83022 Rosenheim innerhalb von
3 Monaten nach der Premiere einreichen. Spätester Einsendeschluss ist der 31.01.2016 (Poststempel).
• Bewerbungszeitraum ist die Spielzeit 01.06.2014 – 31.12.2015.
• Die Jury wählt anhand von ungeschnittenen, in der totalen aufgenommenen Video-Dokumentationen den Preisträger aus. Die Bewerber erklären mit der Bewerbung, dass sie im Besitz der Rechte für Ton, Foto, Filmaufnahmen
und Textvorlagen sind und mit deren Nutzung für den Bayerischen Amateurtheaterpreis Einverständnis besteht. Die
Verhandlungen mit den jeweiligen Verlagen / GEMA u.a. führen die Bewerber eigenständig.
• Den Jurymitgliedern bleibt es vorbehalten, Aufführungen der nominierten Inszenierungen zu besuchen.
Nominierungsjury
• Für jede Kategorie benennt das Präsidium des Verbandes Bayerischer Amateurtheater
zwei Juroren. Die Nominierungsjury wählt aus den Bewerbungen jeder Kategorie zwei Produktionen aus und schlägt
diese der Prämierungsjury zur weiteren Entscheidung vor.
Prämierungsjury
• Die Prämierungsjury besteht aus drei Mitgliedern, die das Präsidium des Verbandes Bayerischer Amateurtheater
benennt. Diese wählen aus den Vorschlägen der Nominierungsjury die Preisträger aus.
Sowohl in der Nominierungsjury als auch in der Prämierungsjury führt der Landesspielleiter des VBAT den Vorsitz.
Die Entscheidung über die Gewinner des Wettbewerbs fällt mehrheitlich.
Bei Stimmengleichheit entscheidet der Landesspielleiter des VBAT.
20 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Verband aktuell
Ausschreibung für den
3. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2014/ 2015
Bühnenname: ______________________________________________________________
Vorsitzende/r: ______________________________________________________________
Anschrift d. Ersten Vorsitzenden: _________________________________________________
_________________________________________________
_________________________________________________
_________________________________________________
An den
Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
Innstraße 2a
83022 Rosenheim
Datum
Bewerbung um den Bayerischen Amateurtheaterpreis 20114 /2015
Zum Verein:
(Gründung, Mitgliederzahl, Spielstätte, kurze Übersicht über bisher gespielte Stücke)
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
Zum Stück:
(Warum dieses Stück, wie inszeniert, Beteiligte (z.B. Profis...)
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
Wir erklären, dass wir im Besitz der Bildrechte für Bilder und Filmaufnahmen sind und mit der Nutzung für den Bayerischen Amateurtheaterpreis einverstanden sind. Zur Bewertung der Bewerbung legen wir Informationsmaterial bei
(z.B. Rollenheft, Presseartikel, Plakat, Pro-gramm (Flyer) usw.).
Anlage: CD/DVD (ungekürzt), Programmheft, Flyer und
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
(Ort, Datum, Unterschrift des/der Ersten Vorsitzenden)
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 21
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Offizieller Akt auf Anregung der Theatergemeinschaft Amerang
Pfarrer-Fischer-Platz geweiht, Hottowa-Skulptur enthüllt
Der Platz hinter dem neuen Ameranger Rathaus wurde schon vor einigen Jahren
gestaltet und heißt auch schon einige Zeit Pfarrer-Fischer-Platz entsprechend
einer Anregung der Theatergemeinschaft Amerang. Im vergangenen Jahr kam
in der Obstbaumblumenwiese die Hottowa-Skulptur hinzu, die an historische Ereignisse in der Region erinnert, aber auch an deren künstlerische Verarbeitung
in einem Theaterstück, mit dessen Freilichtaufführung im Bauernhausmuseum
die Theatergemeinschaft Amerang einen wichtigen Beitrag zur Ameran-ger
1200-Jahr-Feier im Jahre 1988 geleistet hat. Nun wurde in einem offiziellen Akt
der Pfarrer-Fischer Platz vom Ameranger Pfarrer Josef Reindl geweiht, im Beisein von seinem Vorgänger Josef Kreuzpointner und Prälat Peter Neuhauser.
Danach erhielt mit der Enthüllung die Hottowa-Skulptur ebenfalls feierlich ihren
endgültigen Platz im Dorf Amerang in der Nachbarschaft des Rathauses.
Hottowa-Skulptur
Bereichert wird nun das Ensemble rund ums neue Ameranger Rathaus durch
die Holzskulptur, die in zwei lebensgroßen Figuren eine Schlüsselszene des
historischen Freilichtspiels „Hottowa“ darstellt. Sie führt zurück in die Zeit des
Spanischen Erbfolgekrieges um das Jahr 1705, die in der bayerischen Geschichte durch die „Sendlinger Mordweihnacht“ bekannt geworden ist. Auch in
v.l.n.r.: Maria Willeit und Konrad Guder Region Amerang musste die Bevölkerung, vor allem die Bauern, unter der
bisch, im Hintergrund Rupert Westner
Besatzung durch habsburgische Truppen leiden und so ist das Geschehen um
und Hans Flötzinger
den schikanösen ungarischen Tambour Hottowa in der Gegend mündlich und
schriftlich überliefert, auch seine weitere Existenz als Geist in Heinrichsberg zwischen Amerang und Pittenhart, und
manch ein Teilnehmer der etwas unter den unwirtlichen Wetterverhältnissen leidenden Feier vermutete darin immer
noch das Wirken des zu Streichen aufgelegten Hottowa-Geistes. Eine Tafel am Rande der Wiese weist auf die Zusammenhänge hin.
Bürgermeister Augustin Voit erläuterte die Beweggründe, die die Gemeinde Amerang zu Beauftragung und Aufstellung dieses Kunstwerks veranlasst habe. Man wolle so einen Teil der regionalen Geschichte auf Dauer in Erinnerung halten. Dies stimme mit dem Ziel des regionalen Entwicklungskonzepts der Leader-Aktionsgruppe Chiemgauer
Seenplatte überein, die Schätze der Heimatkultur zu erhalten, und so habe man für Skulptur und Informationstafel
die Leader-Förderung aus EU-Mitteln erhalten. Und dem Sinn dieses Konzeptes für die Region entspreche es auch
besonders gut, freute sich Voit, dass die Gemeinde Amerang für die Eichenholzskulptur mit Thomas Hans einen
Künstler unmittelbar aus dem Gemeindegebiet beauftragen konnte.
Der Vorsitzende der Theatergemeinschaft Amerang, Konrad Gubisch, berichtete von der Entstehung des historischen Freilichtspiels, das von dem bekannten Heimatdichter Sepp Faltermaier den Schauspielern der Theatergemeinschaft auf den Leib geschrieben worden war - daraus war eine enge Verbundenheit entstanden, die sich in
der Teilnahme der Familie Fal-termaier an der feierlichen Enthüllung der Hottowa Skulptur ausdrückte. Der Männergesangsverein Amerang umrahmte die Feier mit einigen Liedern aus ihrem Repertoire für die Ausgestaltung der
Hottowa-Aufführungen der letzten Jahrzehnte. Schließlich ehrte Konrad
Gubisch jene zwei Theaterspieler für 25 Jahre des Wirkens in der Theatergemeinschaft, die besonders eng mit dem historischen Freilichtspiel
verbunden sind: Rupert Westner, der Hottowa aller Aufführungen, und
Maria Willeit, die im Jahre 1988 die kindliche Traudi darstellte, die als einzige dem Treiben Hottowas auf dem Leiboldsberger Hof Einhalt gebieten
konnte, im übrigen durchaus erkennbar die Urbilder der jetzt enthüllten
Skulptur.
Für 25-jährige Bühnentätigkeit wurde auch Ludwig Thaller geehrt, der bei
allen drei Hottowa-Inszenierungen den Bauern spielte.
Text: Inge Graichen
22 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
v.l.n.r.: Konrad Gubisch, Ludwig Thaller und Hans
Flötzinger
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Die Rosenheimer „Nikoläuse“ spielen „Egmating“
ein bayerisches Stück mit schwarzem Humor
„Egmating“ erzählt die Geschichte vom Hias (gespielt von Andreas
Brandmaier) und vom Lenz (Thomas Stadler), die am Haberfeldtreiben
teilgenommen haben. Der Dorfgendarm Doppelhofer (Robert Mayr) ist
hinter den beiden Haberern her, lauert ihnen auf, kann sie aber nicht
dingfest machen. Die beiden können gerade noch entwischen und verstecken sich beim alten Ex-Haberer und Dorfwirt Vordermoar (Peter
Kirmair) und dessen zauderndem Eheweib (Angelika Heigermoser).
Herrlich kurzweiliges Theater der „Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus
e.V.“ unter der Regie von Florian Schrei, dem BR-Moderator von „Zwischen Spessart und Karwendel“ und „Unser Land“.
P. Kirmair, A. Brandmaier, T. Stadler
Der Verband Bayerischer Amateurtheater war herzlich zur Premiere mit
anschließender Premierenfeier eingeladen.
Die Rollen mal wieder hervorragend besetzt, gilt es noch zwei Schauspieler zu benennen, die dem Stück mit ihrem Mitwirken zu einer weiteren Aufwertung dieser Inszenierung verholfen haben. Da wäre zum
Einen der „g´studierte Kriminalrat Gfrettinger“ (Richard Martl) und die
kesse Kellnerin Emmerenz (spitzfindig gespielt von Daniela Englmeier). TOLL!
Respekt liebe Kolleginnen und Kollegen von den „Nikoläusen“, Danke
für die Einladung - und - wir kommen gerne wieder.
R. Martl, R. Mayr
Text: we
Foto: batchfield.de
T. Stadler, R. Martl, D. Englmeier
R. Martl, T. Stadler
T. Stadler, D. Englmeier, A. Brandmaier, P. Kirmair
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 23
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
50 Jahre Heimatbühne Palling
Die Heimatbühne Palling eV konnte ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum feiern. Ein großer Festabend, anderntags der
feierliche Gottesdienst und Festzug mit den 30 Ortsvereinen und ihren Fahnenabordnungen bildeten den äußeren
Rahmen.
Die Ursprünge des Theaterspiels in Palling liegen eigentlich sehr weit zurück. Bereits aus dem Jahre 1724 ist belegt, dass man beim „Hochfürstlich-löblichen Consistorium Salzburg“ die Erlaubnis zur Aufführung einer Passion
einholte. Um 1900 wurde dann der „Katholische Arbeiter- und Burschenverein“ gegründet, dem dann eine rege
Schauspieltruppe angehörte, welche Einstudierungen von lustigen Heimatstücken zur Aufführung brachte. In den Anfängen profitierte das Pallinger Laienspiel vom Ideenreichtum
des unvergessenen Ludwig Miesgang, dem „Schneider Lucki“,
der sich später auch an anspruchsvolle Schauspiele mit Chor
und Orchester, wie „Genoveva“ oder „Leonore (Fidelio), heranwagte. Später wurde es dann, bedingt durch die politische
Lage und den Kriegswirren, recht ruhig um das Pallinger Theatergeschehen. Erst in den 50er-Jahren gab es wieder regelmäßige Aufführungen, die so erfolgreich waren, dass man sich zur
Gründung der Heimatbühne Palling entschloss. Diese wurde
dann 1964 unter Vorstand Konrad Parzinger zum Volksspielkunstverband Bayern angemeldet und in das Vereinsregister
eingetragen. Der Verein entwickelte sich aus kleinen Anfängen
schnell zu unerwarteter Blüte. Das erste Stück, die „BergheiFoto v.l.n.r.: Sepp Käser, Rudi Guggenberger, Christa Jäger,
mat“, hatte bei drei Vorstellungen gerademal 690 Besucher, in
Gerhard Huber, Christian Berreiter, Heinrich Grafetstetter.
der späteren Blütezeit konnte man um die 8000 Zuschauer pro
Nicht auf dem Bild das Ehrenmitglied Gusti Grafetstetter
Einstudierung begrüßen. Mittlerweile besuchten fast 350.000
Theaterfreunde die über 1100 Aufführungen von etwa 80 Stücken in den 50 Jahren des Bestehens. Unter der Führung von tüchtigen Funktionären war man immer bemüht, nicht
nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu wachsen. Besonders während des 20-jährigen Wirkens von Spielleiter
Sepp Winkler ergab sich eine bedeutende künstlerische und technische Entwicklung, mit Thoma-Komödien und
großen Erfolgen, wie dem „Brandner Kaspar“, oder der „Pfingstorgel“. Die Heimatbühne Palling hat sich mittlerweile
zu einem Pfeiler des Pallinger Kulturlebens entwickelt, die auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist.
So betonte auch der Bezirksvorsitzende des Verbandes Bayerischer Amateurtheater, Sepp Käser, beim Festabend,
dass man sich den Ruf als „Juwel“ im Verband erarbeitet habe. Er ehrte persönlich einige verdiente Mitglieder. Zuerst die Bühnenjubilare Heinrich Grafetstetter (25 Jahre), Vorstand Gerhard Huber (40 Jahre) und Christa Jäger (50
Jahre), dann Rudi Guggenberger für den ununterbrochenen Einsatz als Bühnentechniker seit der Gründung und
ganz besonders das Heimatbühnen-Urgestein Auguste Grafetstetter. Die „Gusti“, wie die Seele des Vereins jeder
nennt, war von Anfang an, die ganzen 50 Jahre lang, in der Vorstandschaft und als Kassier und Schriftführer tätig.
Außerdem war sie – mit ganz wenigen Ausnahmen – bei den Proben und Vorstellungen immer als äußerst verlässliche Souffleuse im Einsatz. Für ihre Verdienste wurde sie zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.
Durch Sepp Käser persönlich, wurde ihr die besondere Ehre zuteil, die Ehrennadel in Silber und die dazugehörige
Ehrenurkunde des VBAT zu erhalten, die nur vom Präsidenten des Verbands Bayerischer Amateurtheater, Horst
Rankl, vergeben wird. Diese Auszeichnung erhielten bisher nur fünf Personen.
Die Heimatbühne Palling braucht sich auch für die Zukunft keine Sorgen zu machen. Das bewiesen junge Schauspieler mit den lustigen Sketchen „Altbayerisch-Einführung“ und „Der Festausschuss“ sowie der Jugendnachwuchs
mit dem „Wolpertingertreffen“ und „Ski am Kilimandscharo“, unter der Regie von Heidi Jung, die für eine gelungene
Abrundung des Festabends sorgten.
Text: Christian Berreiter, 2. Vorstand
Heimatbühne Palling eV
24 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Theatergesellschaft Bad Endorf e.V.
Seit Jahrzehnten engagiert sich Annemarie Ramoser im Endorfer Theaterverein. Sie steht nicht nur als Spielerin
auf der Bühne, sie führt auch Regie beim lustigen Sommerspiel und amtiert als 2. Vorstand. Vor kurzem feierte die
quirlige Dame im Kreis von Freunden, Verwandten und Theaterspielern ihren 70. Geburtstag. Tochter Sabine stellte
die Räumlichkeiten zur Verfügung, Sohn Matthias übernahm zusammen mit den Enkelkindern den Barbetrieb. Das
Jubiläum ließ sich zweifellos als Familienbetrieb bezeichnen.
Für die musikalische Untermalung sorgten neben den Theaterkindern auch Hans Plank, Konrad Hamberger und
Hermann Siferlinger. Theaterspielerinnen brachten zahlreiche Torten mit. Vorstand Markus Mädler überbrachte der
Jubilarin im Namen der Theatergesellschaft Blumen und ein großes Geschenk In seiner Rede würdigte er Frau Ramosers Verdienste, ohne die der Verein in seiner derzeit hervorragenden Form undenkbar wäre.
Zum Ausruhen nach der langen Feier bleibt
Annemarie Ramoser nur wenig Zeit. Die Proben für das neue Stück „Edith Stein“ laufen
bereits auf Hochtouren, für den Sommer
muss ein lustiges Theaterstück gefunden und
die Rollen besetzt werden. Die nächste Ausschuss-Sitzung steht an, theaterspielende
Partnervereine wollen besucht werden. Wie
jedes Jahr wird auch die Spielsaison 2014
allerlei unvorhergesehene Überraschungen
bereithalten. Und wie jedes Jahr wird sich so
mancher fragen: „Was täten wir nur ohne Annemarie?“
Markus Hermannsdorfer
Schriftführer/Pressesprecher Theatergesellschaft Bad Endorf e.V.
v.l.: Markus Mädler, Emmeran Aiblinger jr., Markus Hermannsdorfer, Annemarie
Ramoser
Nicht vergessen!
Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2014
Berichte,
Artikel und Bilder an:
[email protected]
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 25
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
10 Jahre „Die Künstlerwerkstatt e.V.“
Am Samstag, den 10.05.2014 feierte der in Stegaurach bei Bamberg ansässige Verein „Die Künstlerwerkstatt e.V.“
sein zehnjähriges Bestehen. 18 Projekte konnten die Künstler in den vergangenen Vereinsjahren auf die Bühne bringen; das Repertoire ist breit gefächert: In diversen Theater- und Musicalprojekten konnten die Mitglieder ihr Können
beweisen. Die Aufnahme zeigt die Ensembles der beiden Jubiläumsprojekte „HAUS & GARTEN“ sowie „HAIR“ bei der Übergabe
der Glückwunschurkunde des Verbands Bayerischer Amateurtheater e.V. für zehn Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit.
Weitere Informationen zu den Jubiläumsproduktionen sowie zum
Verein unter www.die-kw.de
Text: Sebastian Burkard
Ein Leben für die Theaterbühne
Hohe Ehrenamt-Auszeichnung für Gerhard Berger aus Rott a. Inn
Text: Renate Drax
Foto: Theaterverein Rott
26 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Abtenau war Bühne
Eine große Bühne für die Welt. Großartiges Theater, Leidenschaft und Hingabe.
Vom 28. Mai bis zum 01. Juni 2014 fand im österreichischen Abtenau das siebte internationale Festival für Amateurtheaterbühnen statt. Veranstalter waren der Salzburger Amateurtheaterverband sowie das Theater Abtenau. Mit
zahlreichen hiesigen Sponsoren als auch durch den Tourismusverband Abtenau konnte eine einzigartige Plattform
für ein sehr erfolgreiches Festival geschaffen werden, an dem 12 internationale Amteurtheatergruppen teilnehmen
konnten. Zwei weitere geplante Amateurtheater waren aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten leider nicht angereist. So konnten die Künstler aus dem Iran als auch aus Afganistan leider nicht an diesem großartigen Festival
teilnehmen.
Der Theaterverein Rott am Inn e.V. durfte mit seinem Passionsspiel unter der Regie von Gerhard Berger Deutschland vertreten. In einer kleinen Kirche nahe Abtenau boten die Schauspieler aus Rott den fast 100 Zuschauern ein
professionelles und kurzweiliges Theaterstück zum Besten, welches bei vielen Zuschauern sämtliche Bandbreiten
der Emotionen zutage förderten.
Zum Auftakt des Festivals spielte das Theater Abtenau „Ich bin Medea“,
ein Drama nach Euripides in einer Uraufführung. In den Hauptrollen dieses beeindruckenden Stückes glänzten Veronika Pernthaner und Andreas
Winklhofer. Hier stimmte einfach alles. Dramaturgie, Schauspiel, Sprache,
Handlungsbogen, Licht und Musik waren so sehr im Einklang, dass dem Zuschauer die 60 Minuten Spieldauer ausgesprochen kurz vorkamen.
Begleitet wurde die Eröffnung durch eine Gruppe aus Nigeria, die traditionelle afrikanische Musik darbot.
Der englische Beitrag der Gruppe „Moot House Players“ aus Halrow im
Nordwesten von London mit der Komödie „Post Mortem“ aus der Feder von
Brian Clark läutete den zweiten Veranstaltungstag ein. Mit Witz, Charme, viel
englischem Humor und Chaos fesselten die Engländer das Publikum an ihren Sitzen. Professionelles Amateurtheater ist auch in England „ganz großes
Kino“. Unter der Regie von Michael Branwell glänzten die Schauspieler in
ihren Rollen und im Nu war die „Sprachbarriere“ durchbrochen und die Zuschauen mittendrin.
Kurz vor der englischen „Teatime“ überboten sich um 15:00 Uhr die Gäste
aus Georgien mit den Mimodram nach Moliere „Don Juan“ unter der Regie
von Zurab Pkhadze und bewiesen, dass die Qualität, der professionelle Anspruch an Amateurtheater, die Leidenschaft und Hingabe in Georgien ebenfalls zu Hause sind.
An diesem Donnerstag, dem zweiten Festivaltag hatten es die Zuschauer
nicht leicht. „Aller guten Dinge sind Drei“, ging es unmittelbar nach dem Beitrag aus Georgien in die Kirche Mühlrain. Hier spielte wie anfangs erwähnt,
der Theaterverein Rott am Inn e.V. sein Mysterienspiel „Der Pakt mit dem
Teufel - Theophilus in Not“ nach einer Bearbeitung von Gerhard und Gertraud
Berger. Die agierenden Schauspieler boten dem begeisterten Publikum ein
Theaterstück im Altarraum einer Kirche. Mit Teufel, Teufelshelfern, einer einfühlsamen, fordernden und Teufel verscheuchenden Maria und einem Priester namens Theophilus, der seine Seele dem Teufel verkauft hatte. Das
Publikum war wirklich gerührt
„Medea“
„Teatime“
„Der Pakt mit dem Teufel“
An diesem Abend des zweiten Festivaltages sollte eigentlich noch der Bei-
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 27
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
trag der Gruppe aus Afghanistan dargeboten werden. Die Gruppe konnte leider nicht teilnehmen. Sie bekam im
Durchreiseland Pakistan von der österreichischen Botschaft kein Einreisevisum, obwohl im Vorfeld bereits alle bürokratischen Hürden genommen schienen und die Flugtickets im Wert von 11.000 Euro bereits bezahlt waren. Die
Gründe für diese Entscheidung der österreichischen Botschaft mögen vielfältig sein, führten jedoch landesweit in
Nachrichten, öffentlichen Diskussionen und Printmedien zu heller Aufregung. Man darf gespannt sein, ob die österreichische Regierung hier Zeichen setzt, den Weg für die zukünftige Teilnahme ebnet und der afghanischen Gruppe
die für sie unglaublich hohen Kosten von 11.000 Euro erstattet.
Der dritte Festivaltag begann gegen Mittag mit einem großen Grillfest am Fuße des Karkogels im Restaurant Traunstein. Speisen auf hohem kulinarischem Niveau wurden serviert und einmal mehr Stand der Austausch der Theatergruppen im Vordergrund.
Mit einem gemeinsamen Spaziergang ging es dann zum lettischen Beitrag in das Abtenauer Heimatmuseum. „Fräulein Julie“ des Theater Salaspis aus Lettland begeisterte die Zuschauer erneut. Unter der Regie von Edit Neimane bot
die Theatergruppe das Mimodram von August Strindberg auf perfekte und fesselnde Weise dar. Der Schlussapplaus
bescheinigte auch dem Letten, dass Amateurtheater auch hier einen besonderen Stellenwert hat. Die „Sprachbarriere“ des in Französisch und Lettisch dargebotenen Theaterstückes war schnell gefallen und das Publikum in den
Bann gezogen.
Das Festival glänzte besonders durch eine reichhaltige Vielfalt. Keines der
dargebotenen Stücke stand in Konkurrenz. Die Programmauswahl, für die
Veronika Pernthaner verantwortlich zeichnete, war dermaßen perfekt, dass
bei den Zuschauern statt einer gewissen „Festivalmüdigkeit“ eher noch die
Anspannung auf das Kommende stieg.
So war der Beitrag aus den Niederlanden (im Programmheft stand ausschließlich standesgemäß „Holland“) wieder ein Höhepunkt. Die Eigenproduktion „Tagträumer und Nachtwandler“ der Theaterkompanie Kruimels aus
Rotterdam riss das Publikum wahrhaftig aus den Sitzen. Perfekt arrangiert,
inszeniert und gespielt gelang den „Holländern“ eine beeindruckende Show
ihrer kreativen Kraft. Typisch holländisch herrschten auf der Bühne Chaos,
Gefühl und Emotionen. Mit wenig Worten gelang es den Schauspielern sich
in die Herzen der Zuschauer zu spielen und unvergessliche Erinnerungen
mit nach Hause zu nehmen.
Der letzte Beitrag des dritten Festivalabends war von Paolo Avataneo aus
Italien. Mit seiner Eigenproduktion „Clownerie - die Show“ bot er eigentlich
Pantomime der besonderen Art. Schnell und provokativ hielt er der „Gesellschaft“ mit seiner Darbietung, die ausgesprochen aufwändig vorbereitet war,
zuweilen den Spiegel vor. Wieder ein Beweis dafür, dass die Organisatoren
wirklich breitgefächert an alles gedacht hatten.
Ein wirkliches Highlight gab es am vierten Festivaltag. Das Kindertheater
„Commedia 2000“ aus Ungarn bot mit „Bastien und Bastienne“ einer Bearbeitung aus der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Theater der Spitzenklasse an. Warum das ein besonderes „Highlight“ war zeigt sich, wenn man
das Alter der perfekt agierenden Kinder betrachtet: Die Alterspanne der 5
leidenschaftlich spielenden Mädchen betrug 8 - 12 Jahre. Der Respekt gilt
den Schauspielerinnen als auch der Regisseurin Eva Preisinger. Das Publikum war begeistert und am Ende hatte mindestens jeder zweite Zuschauer
Tränen der Rührung und Ergriffenheit in den Augen. Die besondere Idee, die
Schauspielerinnen wie Marionetten an Schnüren agieren zu lassen, war wie
viele andere kreative Ideen, Amateurtheater lebendig und attraktiv zu inszenieren, von professionellen Inszenierungen definitiv nicht zu unterscheiden.
28 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
„Tagträumer und Nachtwandler“
„Clownerie“
„Bastien und Bastienne“
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Das Theater Zhuki aus der Ukraine spielte viersprachig das Stück „Über die
Schädlichkeit des Tabaks“ von Anton Cechov. Allein die Sprachgewandtheit
und der tiefgründige Witz in dem sehr gut umgesetzten Stück, sorgten beim
Publikum für Begeisterung und für langen Applaus. Die im Hintergrund wirkende Gattin - sie war für die Geräusche zuständig - verwöhnte nach dem
Theaterstück das Publikum noch mit einem ukrainischen Volkslied.
Den eigentlichen Abschluss des Festivals bildete am Abend das theaterQuartett aus Salzburg mit dem Stück „Venedig im Schnee“. Die Komödie
von Gille Dyrek begeisterte das Publikum ein weiteres Mal. Diese sehr professionell und schnell gespielte und mit Witz gespickte Darbietung, bei der
die Schauspieler viele Lacher und viel Applaus ernteten war ein erneuter
Beweis für die Vielfältigkeit dieses Festivals.
„Über die Schädlichkeit des Tabaks“
Nach dem Stück „Venedig im Schnee“ bat die Organisatorin Veronika
Pernthaner nochmals alle Mitwirkenden auf die Bühne. Jeder durfte sich
aus einem gestrickten Kunstwerk, welches symbolisch alle Flaggen der teilnehmenden Nationen vereinte, seine eigene Flagge als Andenken aus dem
„Kunstwerk“ herausschneiden. Nach einem Gruppenfoto wurde dann noch
ordentlich gefeiert.
Als Extraeinlage fand am darauffolgenden Sonntag noch das Kindertheater „Dicke Luft in Orange County“ eine Produktion des Schülertheaters „The
Twenty 4 Stars“ der Hauptschule Abtenau statt. Vor prall gefülltem Saal präsentierten 6 Mädchen und 18 Buben ein schönes und kurzweiliges Westernstück.
„Venedig im Schnee“
Theater ist nicht nur das, was der Zuschauer auf der Bühne sieht. Vielmehr
steckt hinter jedem Amateurtheater, hinter jedem Stück, hinter jedem Schauspieler, hinter den unzähligen vor und hinter der Bühne agierenden wichtigen Mitarbeiter viel mehr, als der Zuschauer im kurzen „Ausschnitt“ eines
dargebotenen Stückes erkennen kann. Leidenschaft, Zeit, Investition, Gemeinschaft, Zusammenhalt, Kommunikation und „an einem Strang ziehen“
ist das, was für viele aktive Theaterspielerinnen und Theaterspieler auf der
ganzen Welt das Theater so wichtig macht. Oft ist es Lebensinhalt, oftmals „Dicke Luft in Orange County“
Selbsterhalt, Sinn und manchmal auch „Unsinn“ des Lebens. Netzwerke zwischen Amateurtheatergruppen sind wichtig, oftmals nur regional. allenfalls
national ausgeprägt. Das Theaterfestival „Abtenau ist Bühne“ kommt dabei, internationale Netzwerke zu bilden, eine
besondere Bedeutung zu. Fachsimpeln, Austausch, zukünftige gemeinsame länderübergreifende Projekte, gegenseitige Besuche waren nur ein paar der Themen, die von den zahlreichen begeisterten Festivalteilnehmern aufgegriffen wurden.
Kurzum: Wir wünschen uns mehr. Wir möchten wiederkommen, wir wollen mitwirken. Wir sagen von
Herzen DANKE
Wolfgang Evers,
Öffentlichkeitsreferent des VBAT und
Mitglied des Theatervereins Rott am Inn
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 29
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
5. Ordentlicher Bezirkstag des VBAT e. V.
Bezirk Niederbayern – am 10.05.2014 in Jandelsbrunn
Am 10. Mai 2014 lud der VBAT-Bezirksverband Niederbayern seine Mitgliedsbühnen
zum 5. Bezirkstag nach Jandelsbrunn in die „Alte Schule“, die Heimstätte des ausrichtenden Kultur- und Theatervereins Jandelsbrunn.
12 Mitgliedsbühnen sind der Einladung gefolgt und haben ihre jeweiligen Vertreter
nach Jandelsbrunn abgesandt.
Zu Beginn des Bezirkstags begrüßte der 1. Vorsitzende Werner Helbig alle Teilnehmer auf’s
herzlichste. Namentlich den
Vorstand des Kultur- und Theatervereins Jandelsbrunn, Herrn
Andreas Hackl als Ausrichter,
sowie den Bürgermeister der
Gemeinde,
Herrn
Roland
Freund, die ihrerseits ihre
Grußworte an die Anwesenden
richteten.
Anschließend hielt Steuerberater Herr Marc Braun einen sehr interessanten, und vor
allem für „Nichtjuristen“ gut verständlichen Vortrag zum Thema Vereins- u. Steuerrecht. Er musste anschließend viele Fragen beantworten und tat dies sehr ausführlich.
Nach der verdienten Kaffeepause
ging es mit den Berichten der Vorstandschaft weiter. Werner Helbig
appellierte nochmal an alle Vereine, die angebotenen Lehrgänge
zu nutzen. Er mahnte auch, dass
kein
ausgefallener
Lehrgang
nachgeholt werden kann und
dadurch auch die Fördermittel gekürzt werden können.
In Abwesenheit unserer Schatzmeisterin Waltraud Hoffmann verlas Medienreferent Klemens Molzahn den Kassenbericht des vergangenen Geschäftsjahres. Bezirksrevisor Wolfgang Bernkopf bestätigte die ordnungsgemäße Kassenführung und stellte den Antrag auf Entlastung des Vorstandes, der von den stimmberechtigten Teilnehmern einstimmig angenommen wurde.
Werner Helbig stellte anschließend das geplante Lehrgangsangebot für das Jahr 2015
vor und kündigte den kommenden Verbandstag an, welcher vom 3. bis 5. Juli 2015 in
Simbach am Inn stattfinden wird. Ob zeitgleich ein Bezirkstag stattfindet, ist noch nicht
bekannt. Nach der allgemeinen Aussprache ging der 5. Bezirkstag schließlich zu Ende.
30 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
Die gesamte Vorstandschaft bedankt sich herzlich für die zahlreicheTeilnahme und vor
allem beim Kultur- und Theaterverein Jandelsbrunn für die perfekte Ausrichtung und
die hervorragende Bewirtung.
Nach einem sehr guten Abendessen gaben die Jandelsbrunner Schauspieler den Einakter
„Alter schützt vor Klugheit
nicht“ und sehr hintergründige
Gedichte von Emerenz Meier
zum Besten. Der Zwieseler
Mundartdichter Eberhard Kreuzer erzählte in seiner unnachahmlichen, heiteren Art unter
anderem über die Tücken eines
Anrufbeantworters und über
ungewöhnliche, aber durchaus
nachvollziehbare
Ereignisse,
die man bei einem Bierzeltbesuch erleben kann, wenn’s mal „dumm läuft“.
In gemütlichem Beisammensein bis
in die späte Nacht, ging ein harmonischer und perfekt organisierter
Bezirkstag zu Ende, für den sich die
Bezirksvorstandschaft
nochmals
herzlich beim Kultur- und Theaterverein Jandelsbrunn bedankt.
Zeitgleich zum Bezirkstag in
Jandelsbrunn fand unter der Leitung von Herrn Jürgen Peter der
Lehrgang „Improvisationen“ statt.
Alle Fotos: © J. Schinagl, Jandelsbrunn
Klemens Molzahn
Bezirksmedienreferent
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 31
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
Hervorragende Unterstützung durch die Arnbrucker Theatergruppe e. V.
„Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren“ des Arnbrucker Jugend- und Kindertheaters begeisterte Alt und Jung
Was eine funktionierende Gemeinschaft theaterbegeisterter Leute zu leisten vermag – dafür boten die vier Aufführungen des Märchens der Gebrüder Grimm „Der Teufel mit den 3 goldenen
Haaren“ besten Anschauungsunterricht. Das Jugend- und Kindertheater
der Arnbrucker Theatergruppe e. V. hatte die Geschichte des Glückskinds
Hans in sechs kurzen Aufzügen in einer mitreißenden Inszenierung auf die
Bühne im Dorfwirtssaal gezaubert, in dem vom dreifachen Bühnenbild bis zu
Maske, Kostümen, Sounds und Beleuchtung einfach alles stimmte. Alle vier
Vorstellungen waren sehr gut besucht. „Eine schöne Geschichte, tolle Bühnenbilder, passende Geräuschkulisse, stimmige Kostüme und bemerkenswerte Schauspieler!“ fanden die Zuschauer.
Sieben Wochen lang hatten die zwanzig Kinder und Jugendlichen die einzelnen Szenen geprobt, sieben übernahmen sogar Doppelrollen. Einstudierung
und Regie oblagen Hans Weiß, dem Christian Triffo assistierte. Lieder und
Choreografie studierte Andrea Heimpel ein. Wer bereits beim „Wolf und die
sieben Geißlein“ (2012) und „Schneewittchen“ (2013) mitgespielt hatte, war
längst aus diesen kindlichen Rollen herausgewachsen. „Der Teufel mit den
3 goldenen Haaren“ in der Fassung von Ulrike Möller (Deutscher Theaterverlag) war die richtige Herausforderung für die junge Spielerschar, zu der
weitere Darsteller kamen.
So konnten sie in anspruchsvollere Rollen schlüpfen, wie die des aufmüpfigen Teufels und seiner raubeinigen Großmutter oder des habgierigen und
rücksichtslosen Königs; reizvolle Aufgaben boten auch die Räuber, die trotz
rauer Schale das Herz am rechten Fleck hatten, die fleißigen Müllersleute
und braven Frauen aus dem Dorf, der guten Märchenfee, der Leute im Königsschloss und die Rolle des Glückkindes Hans, der stets an das Gute
glaubt und das Rechte schafft.
Eine Herausforderung war das Stück auch für die Theatermannschaft,
die eine drehbare Kulissenbühne baute, viele Kostüme nähte, an den
passenden Sounds bastelte, Maske und Requisiten vorbereitete. Eine
große Hilfe war der Kostümfundus des Bezirks Niederbayern, aus dem
man sich viele Kostümteile gebührenfrei ausleihen konnte. Dass in Arnbruck sehr gutes Amateurtheater gemacht wird, davon überzeugte sich
schon letztes Jahr Landesspielleiter Gerhard Berger bei einer Aufführung des „Brandner Kaspar“, die er mit seiner Gattin besuchte und im
„Bayerischen Theaterspiegel“ ausführlich würdigte.
Fotos: Andreas Schirrmacher.
Text: Hans Weiß
Vorstand der Arnbrucker Theatergruppe e. V.
Vier fantastische Vorstellungen des Märchens „Der Teufel mit den drei goldenen
Haaren“ boten die 20 Darsteller des Arnbrucker Jugend- und Kindertheaters; sieben spielten Doppelrollen.
32 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Der König versucht immer wieder, das
Glückskind Hans zu vernichten.
Hans, das Glückskind, will die drei goldenen
Haare des Teufels.
Die Räuber haben wohl eine raue Schale,
aber ein gutes Herz und überlisten den König.
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
50 Jahre Laienspielgruppe Ergoldsbach
»Der Gedanke eine Laienspielgruppe zu gründen, ist etwa zwei Jahre älter als seine Gründung. Im August 1964 endlich wurde nach einigen unerfreulichen Erfahrungen die Gründung der Laienspielgruppe Wirklichkeit.«
Dies ist der Text der Gründungsurkunde und so begannen 1964 zehn
junge Leute Theater nach ihren eigenen Vorstellungen zu spielen.
Anspruchsvolles Theater sollte es sein und so begann man in Ergoldsbach Stücke wie: Die Schelmenstreiche des Scapin, Was ihr wollt, Ein
Sommernachtstraum usw. zu spielen.
Zum 50 jährigen Jubiläum wurde ein Wiener Klassiker auf die Bühne
gebracht. „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ von Ferdinand Raimund.
Zum Festabend luden die Ergoldsbacher die Gründungsmitglieder, die
ehemaligen Regisseure und Vorstände sowie Ehrengäste aus Politik
und Theaterverband ein.
Nach der gelungenen Aufführung, die mit minutenlangem Applaus der
Zuschauer gewürdigt wurde, nahm Werner Helbig einige Ehrungen vor.
So bekam die Laienspielgruppe selbst eine Ehrenurkunde zum 50-jährigen Bestehen.
Des weiteren wurden Robert Ammer, Erich Woidy und Ernst Baumann
für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Für 43 Jahre Treue zum Verein erhielt Ludwig Woidy eine Urkunde. Bereits 46 Jahre lang auf der
Bühne steht Franz Zellmeier und Franz Xaver Kropf wurde für 49 Jahre
Mitgliedschaft geehrt.
Alpenkönig Hans Rohrmeier
Menschenfeind Ernst Baumann
Im Anschluss der Feierlichkeiten gab es ein gemütliches Beisammensein mit sehr interessanten Gesprächen.
Text: Ernst Baumann
Der Alpenkönig und der Menschenfeind mit den Alpengeistern
von links: stellvtr. Landrat Alfons Satzl, Werner Helbig, Ernst Baumann,
Erich Woidy, Robert Ammer, Franz Zellmeier, Franz Xaver Kropf, Ludwig
Woidy, Laienspielbeauftragter Bezirk Niederbayern Peter Glotz und Bürgermeister Ludwig Robold
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 33
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
50 Jahre Theaterverein Altisheim/Leitheim
Der 31. Mai 2014 war ein besonderer Tag für den Theaterverein Altisheim/Leitheim. Zum 50. Jubiläum feierte der
Theaterverein Altisheim/Leitheim zwei Tage mit einer Freilichtbühne auf der drei Generationen vertreten waren.
Kaisheim/Altisheim (ms). Am Freitag Dankandacht, Festzug mit Blaskapelle, interne Feier mit Mitgliedern und deren Angehörigen - Samstag
Kindernachmittag und großartiges Freilichtbühnenprogramm vor vielen
Interessierten, zum Festausklang ein nicht mehr enden wollendes Feuerwerk und allseits nur Lob für die tollen Festtage.
So präsentierte sich der Theaterverein am Freitag und Samstag im
Garten vom Landgasthof Grünenwald in Altisheim. Die Verantwortlichen des Jubelvereins hatten sich so einiges einfallen lassen. Nicht
nur die 128seitige Chronik, die extra zum Fest erarbeitet wurde, sondern das ganze Fest sollte zu einem besonderen Highlight im Vereinsleben werden.
Bereits am Freitag wurden mit einer Dankandacht, die Feierlichkeiten
in der Altisheimer Kirche um 18 Uhr begonnen. Diakon Georg Steidle
fand die richtigen Worte und ging in seiner Predigt so richtig auf den
Theaterverein ein, er stellte fest, dass die Rollen im Theater und die
Rollen im Leben oft gar nicht so weit auseinander liegen und man nur,
wenn man an einem Strang zieht, eine harmonische Gemeinschaft erzielen kann.
Nach dem Gottesdienst machte man sich mit der Musikkapelle Kaisheim auf den Weg zum Festgelände beim Gasthof Grünenwald. Etliche
Zuschauer verfolgten den Festzug des Jubelvereins. Beim Wirt angekommen, wurde erst mal mit einem Gläschen Sekt angestoßen, bevor man sich unter den Klängen der Kapelle zu
den festlich, geschmückten Tischen begab. Vorstand Richard Fackler begrüßte alle Gäste und eröffnete auch gleichzeitig, das bereitgestellte Buffet.
Noch eh man sich versah, begann das abwechslungsreiche Festprogramm, durch das in charmanter
Weise Manuela Fackler und Markus Harsch jun. führten. Den Anfang machte die Kindergruppe, die sich
aus dem Nachwuchs von aktiven bzw. ehemaligen Spielern zusammenstellte. Dass der Apfel nicht weit
vom Stamm fällt, zeigten die Jungakteure unter der Regie von Tom Lier. Perfekt brachten sie ihren einstudierten Einakter auf die Bühne und steigerten sich unter dem nicht mehr endenden Applaus zu Höchstleistungen. Für einige war dies sicher der Start für einen späteren Einsatz auf der Altisheimer Bühne.
Der Überraschungsauftritt, der „Zwei verschmähten Festjungfrauen“ brachte die Menge zum toben und alle machten
bei der gemeinsamen Gymnastikeinlage mit.
Nun folgte die „ältere Generation“ – Spieler aus den Gründungsjahren bzw. ehemalige Aktive, ließen es sich nicht
nehmen, auch bei einem amüsanten Sketch unter der Regie von Ehrenvorstand Günther Förg, ihr immer noch vorhandenes Talent zu präsentieren. Sogar der Älteste im Verein, Ehrenmitglied Karl Grünenwald sen. mittlerweile 82
Jahre, glänze als Postbote. Es gab jede Menge zu Lachen und auch hier, wollte der Applaus nicht enden.
Zum Abschluss wurde noch ein letzter Einakter zum Besten gegeben. Hier wurden unter der Regie von Tom Lier die
„Mittleren“ aktiven. Einige Spieler die bis zu 20 Jahren nicht mehr aktiv auf der Bühne waren, verstanden es in alter
Manier, das Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Ein gemeinsames Abschlusslied und ein leckeres Eisbuffet rundeten den Abend ab und so konnte man sich auf den
Samstag freuen, an dem gemeinsam mit allen Interessierten gefeiert wurde.
34 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
Der Kindernachmittag mit Spielen und einer Hüpfburg war sehr gut besucht und am Abend freute man sich über
die hereinströmenden Zuschauer. Das Wetter spielte sehr gut mit und so konnte man nochmals, das am Vorabend
aufgeführte Programm zum Besten gegeben. Ein rundum gelungener Abend, der mit einem nicht mehr endend wollenden Feuerwerk zu Ende ging.
Drei Generationen auf einer Freilichtbühne sieht man nicht alle Tage und man merkte das die Spielerschar mit Begeisterung bei der Sache ist. Davon profitierte natürlich „ihr treues Publikum“, darum ist der Beifall nicht nur einfach
eine Geste des Anstandes, sondern die mit den Händen zum Ausdruck gebrachte herzliche Teilnahme der Zuseher.
Der Applaus ist nicht unbeachtlich, sondern das am meisten motivierende Honorar für den Fleiß, das Engagement
und die Inkaufnahme privater Entbehrungen der Spieler und allen die in irgendeiner Weise am Fest beteiligt waren.
So kann man mit Stolz sagen, die Verantwortlichen des Jubelvereins haben ein Fest auf die Füße gestellt, dass Altisheim und Leitheim noch nicht gesehen hat und das sicher noch lange in den Köpfen präsent sein wird.
Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt stimmen beim Theaterverein, dies haben die Festtage gezeigt und so
kann man optimistisch in die Zukunft blicken.
Text: Manuela Fackler
Die erfolgreichsten und
die neuesten: Eine Auswahl unserer
Stücke für die Freilichtbühne
Victor Hugo / Cornelia Wagner
Les Misérables
Mindestens 25 Spieler / innen, 150 Min.
Ludvig Holberg / Herbert Stoepper
Jeppe vom Berge oder
Die Verwandlung des Bauern
Mindestens 11 Spieler / innen, 120 Min.
Gaston Leroux / Cornelia Wagner
Charles Dickens / Bernd Klaus Jerofke
8 D / 5 H, 150 Min.
Freie Dramatisierung von Charles Dickens „Der Raritätenladen“.
19 D / 16 H, 12 Jugendliche, beliebig viele Nbr., 150 Min.
Das Phantom der Oper
Victor Hugo / Matthias Hahn
Nelly Trent
Der Glöckner von Notre Dame
Jules Verne / Susanne Heydenreich / Katharina Scholl
Bram Stoker / Bernd Klaus Jerofke
5 große Rollen (1w 4m), 14 Mehrfachrollen, 150 Min.
Mindestens 25 Spieler / innen, 120 Min.
In achtzig Tagen um die Welt
Dracula
R. L. Stevenson / Clemens Allweyer
Bernd Klaus Jerofke
14w 10m, Nebenrollen, 120 Min.
12 D / 8 H, beliebig viele Nebenrollen, 120 Min.
Jedermann – Das Spiel vom Leben und
Sterben des reichen Mannes
12 bis 20 Darsteller, auch Kinder u. Jugendliche,
Mehrfachbes. mögl., 100 Min.
NEU
Die ungeheure Geschichte von Jekyll und Hyde
NEU
Brüder Grimm / Heiner Schnitzler
Ich habe einen Kater!
NEU
12 Erwachsene, (davon mind. 4m),
7 Kinder (oder mehr), 120 Min.
Deutscher Theaterverlag · Grabengasse 5 · 69469 Weinheim · Tel: 06201 . 87 90 70 · Fax: 06201 . 50 70 82
Online unter
www.dtver.de
E-Mail: [email protected]
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 35
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
„Gnadentod“ - das etwas andere Stück
Theater-Schmiede Bobingen überzeugt mit künstlerisch wertvoller Darbietung
„Nicht vergnüglich, aber wertvoll“ betitelte die
Schwabmünchner Allgemeine ihren Premierenbericht
zur Aufführung „Gnadentod“ der Theater-Schmiede.
Denn was das Bobinger Amateurtheater an drei Abenden in der Singoldhalle servierte, entpuppte sich als
keine leicht verdauliche Kost. So war die Besucherresonanz nicht so wie bei anderen Stücken, da sich
selbst das treueste Publikum mit dieser schweren
Thematik über die Gräuel der NS-Zeit nicht befassen
wollte. Doch diejenigen, die diese historische Tragödie in 18 Szenen miterlebten, nahmen mit Sicherheit
eine Erkenntnis mit nach Hause: So ein menschenverachtendes Handeln darf es nie mehr geben.
Es war die Zeit 1933-1940, als die Nationalsozialisten
unter Adolf Hitler die Macht ergriffen und die normale
deutsche Familie Bitter völlig aus dem Gleichgewicht
brachten. Eugen Bitter (gespielt von Peter Sedlacek) versteht nicht mehr, was so alles um ihn herum geschieht. Er,
der für seine Tapferkeit im Ersten Weltkrieg ausgezeichnet wurde, muss miterleben, wie Sarah (Anita Mayer), die
jüdische Freundin seiner Tochter Lena (Theresa Adolf)
plötzlich verschwindet und sein jüdischer Nachbar David
Goldbaum (Kurt Kronberger) von brutalen SS-Männern
abgeholt wird. Sein Sohn Max (Michael Ditz), ein begeistertes Mitglied der Hitlerjugend, erklärt ihm zudem bei der
Hochzeitsfeier seiner Tochter Lena mit Heinrich (Ralph
Miethig), dass er sich als Kriegsfreiwilliger für die Front
gemeldet hat.
36 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Da Eugen Bitter eine im Krieg erlittene Kopfverletzung
immer mehr zu schaffen machte, beschließen er und seine
besorgte Frau Eugenie (Ingrid Schmid), diese massive gesundheitliche Beeinträchtigung im Krankenhaus operativ
beheben zu lassen. Statt einer ärztlichen Behandlung wird
sein Gesundheitszustand jedoch von den Nazi-Ärzten
wegen Verdacht auf paranoide Psychose als unlebenswert
eingestuft. Dies hat zur Folge, dass Eugen Bitter letztendlich im Konzentrationslager der „Gnadentod“ gewährt wird.
Der riesige Aufwand, den die Theater-Schmiede mit beeindruckenden, ständig wechselnden Bühnenbildern betrieben hat und die schauspielerischen Leistungen aller
rund 60 Beteiligten hätte mit Sicherheit ein größeres Publikum verdient. Aber die heutige Gesellschaft zieht
scheinbar Inhalte mit Lacheffekt vor. „Spaß wird das Stück
mit Sicherheit nicht machen“ charakterisierte Autorin Ingrid Storz ihre Inszenierung als Premierengast treffend.
Theater-Schmiede-Leiterin Ingrid Schmid wagte sich zum
25-jährigen Bestehen ihrer Organisation an eine bisher
noch nie dagewesene Thematik. „Mit dem Stück Gnadentod wollten wir an die vielen Opfer des Nazi-Regimes erinnern und zum Nachdenken anregen“ lautete das
Ansinnen von Ingrid Schmid. Und dies ist ihr mit der
künstlerisch hochwertigen Aufführung auf jeden Fall voll
gelungen, was die nachfolgenden Fotos bestätigen sollen.
Franz Kaufmann, Fotos Jürgen Baur
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
Sieben Mitglieder der Laienspielgruppe Maihingen
wurden für 25jährige Vereinszugehörigkeit geehrt
Im Rahmen des Grillfestes wurden bei der Laienspielgruppe Maihingen, die 1980 gegründet wurde und zwischenzeitlich 90 Mitglieder zählt, sieben weitere Vereinsmitglieder für 25 jährige Vereinszugehörigkeit geehrt. Somit sind
bereits 36 Mitglieder 25 Jahre und mehr in der Laienspielgruppe Maihingen aktiv.
Bei der Ehrung überreichte ihnen Vorstand Josef Taglieber eine Ehrenurkunde vom Verband Bayerischer
Amateurtheater mit den besten Glückwünschen des
Präsidenten Horst Rankl.
Vom Bund Deutscher Amateurtheater erhielten sie
ebenfalls eine Ehrenurkunde mit Ehrennadel.
Für die Laienspielgruppe bedankte sich der Vorsitzende mit einem gravierten Weinglas bzw. Bierkrug
für die jahrelange Treue und Vereinstätigkeit, sei es
auf der Bühne, beim Bühnenbau, bei der musikalischen Gestaltung oder bei den Platzreservierungen.
Text: Elisabeth Koukol
von links. 2. Vorstand Gerhard Haas, Claudia Rudel, Conny Kotz,
Franz Kotz, Bärbel Kraut, Günter Thorwart und Vorstand Josef Taglieber.
Auf dem Bild fehlen Hans Seifert und Klaus Spegel.
Wilhelm Köhler Verlag
Verlag und Vertrieb dramatischer Werke
80805 München Ungererstraße 35
Telefon: 089 / 361 50 26 und 089 / 360 54 89-0
Telefax 089 / 361 51 96
[email protected]
www.wilhelm-koehler-verlag.de
Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard
in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit:
Bräutigam, Kaspari, Kling, Landstorfer, Pfaus, Wallner u.v.m.
sowie der beliebtesten Volksstückautoren:
Maly, Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 37
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
„Schweden und Hexen“ – großes Theater in Stötten am Auerberg
Seit über 100 Jahren wird bei uns in Stötten mit Leidenschaft Theater gespielt - Stücke, dem Geschmack und den
gesellschaftlichen Anliegen der Zeit entsprechend. Geboten wurden sie von der Kirche, von Familien für ihre Feste
und vor allem von den Dorf-Vereinen. Das war und ist immerwährende lebendige Tradition und Lebensfreude bei uns
im alpenländischen Raum.
Stötten aber ist in der glücklichen Lage, dafür auch heute die erfahrenen
Laien-Akteure zu haben. Darüber hinaus besitzt es einen erstklassigen, heimatverbundenen, kundigen und geschliffenen Autor: Walter Sirch, geborener Stöttener und zudem noch Theater- und Dialektbeauftragter des Bayerischen Trachtenverbandes.
Schon vor 11 Jahren hat er mit dem „Lehenhof am Auerberg“ ein Heimatstück geschrieben und aufgeführt, ein Stück jenseits von abgeschmackter
Heimatschnulze und platter Gaudi. Damals zeigte es sich schon, dass ein
Theater die lokalen Zuschauer in den Bann zieht mit Stücken, die meist die
unbekanntere Seite der eigenen Heimatgeschichte klar und farbig aufzeigen.
So etwas wurde wieder dargeboten von unseren engagierten, altbewährten
Dorfschauspielern, verstärkt mit neuen, jungen Akteuren. Die Uraufführung
war ein Erlebnis an Ostern.
Von 1602 bis 1634 amtierte und regierte in Stötten der Pfarrer und Magister Hieronymus Tauler, der - nicht alltäglich - ein sehr umfangreiches und
genaues Tagebuch hinterlassen hat. Über die grausame Zeit der Schwedeneinfälle im Dreißigjährigen Krieg wird dort berichtet. Pest, Kriegsgreuel,
Hungersnöte, „Hexen“-Verbrennungen, Raub und Mord drangsalierten die
Menschen damals. Tauler hat das wahrheitsgetreu beschrieben und beklagt.
Das hat prallen Stoff hergegeben für ein erneutes Stück über eine Zeit der
Dorfgeschichte, die vielen hier unbekannt war. Es heißt: „Hexenwahn und
Schwedentrunk“. Darum waren die Stöttener so neugierig drauf, denn sie
vermuteten ja, dass sie von Walter Sirch nur das Beste zu erwarten hätten.
Pfarrer Tauler /Richard Bottner), Bauer Settele (Heribert Rauh), Pfarrer Wölflin, (Richard
Sirch)
Amtsrichter Wachter (Seppl Hengge),
Gesamtleiter, Pfarrer Tauler
Zum Ablauf: Im Verlauf des Krieges fallen 1632 schwedische Soldatenhorden in´s Allgäu und in Stötten ein und hausen grausam. Verwoben in diesen
Überbau werden die Schicksale der kleinen Dorfbewohner klar dargestellt.
In ihrer zeitgemäßen Beschränktheit können sie die Ursachen dieser peinigenden Lebensumstände nicht wissen - so schieben sie die Schuld Hexen
und bösen Geistern zu.
Der Pfarrer - seiner Magd sehr verbunden - führt quasi das Dorf, der Amtsrichter leidet es nicht, dass seine Tochter Vroni den kleinen Häusler heiraten
will, der bischöfliche Visitator ist auf seinen Vorteil aus, die Bauern werden
von Banden ausgeplündert, Diebe stehlen auch noch die letzte Henne, eine
kluge, rothaarige Dörflerin wird als Hexe denunziert und mit dem Tode bedroht. Vronis Liebster wird von der Schwedensoldateska gemordet, sie wendet sich aus Verzweiflung einem Schwedenleutnant zu: Die menschlichen
Verwerfungen in Not und Tod werden eindringlich und überzeugend von den
Laienspielern dargestellt.
Hier wird keine Schenkelklopfer-Gaudi gezeigt, obwohl doch so mancher
Humor aufblitzt - es menschelt eben. Auch die eingestreuten erklärenden
Mahnungen klingen nicht belehrend - sie regen eindringlich an, immer mitfühlend Mensch zu bleiben - eine Forderung, die zeitlos ist. Am Ende versammeln sich alle Mitwirkenden in beeindruckender Weise auf der Bühne
38 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Nachtwächter Korbinian (Mich. Hindelang)
und Bärbel Heberle, Michaela Albert, Alfred
Kindler, Tobi Erhard als Räuber/innen
Räuberin (Albert Micha) und Bauer Wind
(Markus Endrass)
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
und schließen mit einem berührenden Schlusslied die Verbindung mit dem dankbar mitsingenden Publikum. Langer,
stehender Applaus.
In Szene gesetzt wird das Ganze von 55 Darstellern - untermalt von zeitgemäßer Bläsermusik - in sparsamen und
genauen Kulissen und passenden Gewändern, mit Quellentreue und Begeisterung. Wochenlange Proben zahlen
sich eben aus. Die Dialoge kommen ungekünstelt und klar im Dialekt daher. So bieten alle eine überzeugende Leistung dar, vom Tauler über die „Hexe“ bis zum jüngsten Statisten - nicht zu vergessen die hilfreichen Geister hinter
der Bühne. Begeisterung allerorten - Sie können´s eben.
Die Grenze zum gelegentlichen Laienspiel wird hier eindeutig überschritten. Man sieht und spürt die Erfahrenheit,
das Können und Liebe der Darsteller zu ihrem Dorf, ihrer
Geschichte und auch zu ihrem Spiel-Vergnügen. Garant
dafür ist hier neben dem kundigen Autor Walter Sirch der
engagierte Gesamtleiter Josef Hengge - auch ein Trachtler.
Übrigens: wesentlich zum Erfolg trägt auch das informative
und liebevoll illustrierte Begleitheft bei - eben keine Reklamebroschüre wie so oft, sondern ein kurzer und kundiger
Führer durch das Stück und die verworrenen Zeitläufte damals.
Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden für diese reife Leistung.
Das gesamte Ensemble
Manfred B. Müller
Stötten a.A. – im Mai 2014
Über 200 Stücke für Saalbühnen und Freilichttheater
Neuer Name Bewährtes Programm!
Theaterverlag Arno Boas, vormals „Arnos Theaterladen“
Theater für alle Generationen
Mit neuen, ausgezeichneten und empfohlenen Stücken!
Drama - Komödie - Lustspiel - Einakter - Sketche
Theaterverlag Arno Boas
Finsterlohr 46
97993 Creglingen
Telefon 0 79 33 / 2 00 93
Fax 0 79 33 / 2 00 94
Das Gesamtprogramm auf unserer neuen Homepage:
www.theaterverlag-arno-boas.de
[email protected]
www.theaterverlag-arno-boas.de
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 39
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
„Zum Auftakt tanzten die Puppen des Puppentheaters „Am Schnürl“
Ein „höllisches Experiment“ hatte Schnürl-Chef Helmut Glatz die geplante Inszenierung des „Herzog-Errnst-Spiel“
noch in der Planungs- und Probenphase genannt. Erstmals agierten Marionetten gemeinsam mit einem Schauspieler, mehreren Statisten und dem Gitarrenduo Gruber & Maklar auf der Bühne des Stadttheaters - zum Auftakt des
Festivals „Faszination Gitarre“.
Erzählt wurde die Geschichte vom Besuch Herzogs Ernst in Landsberg 1434, der bekannte Tanz mitder weißen und
der gelben Dame und der Stiftung des Jungferngeldes. Doch wer wußte schon, dass der Herzog den Kasperl als
Ratgeber dabei hatte, das der hohe Herr des Nachts heimlich auf Freiersfüßen durch die Gassen schlich und das Liebesständchen unter dem Fenster der Damen ein jähes Ende
fand?
Besonderen Reiz gewann dieses Stück durch die Interaktion
der verschiedenen „Arten“ der Akteure. Da diskutierte die
Kasperl-Figur mit dem „echten“ Schauspieler, tanzten die
Puppenspieler gemeinsam mit ihren Figuren ein Menuett,
sprach die Herzogs-Marionette mit den Musikern, der Kasperl saß bei einem Stück vertraulich auf dem Knie Christian
Grubers und schaute ihm buchstäblich auf die Finger.
Text:Patricia Eckstein
Bild: Eckstein (Kreisbote LL)
40 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Happy End: der Herold (Juri Olbrich) verliest die Beschlüsse des
Herzogs
TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1
Freude am
Theater
Komödien
–
Lustspiele
–
Schwänke
Franz Rieder
Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren)
Franz Rieder
Omas Himmelfahrt und zurück (4 Damen, 4 Herren)
Franz Rieder
Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Der ledige Bauplatz (4 Damen, 6 Herren)
Jürgen Schuster
Finger weg vom Internet, Opa! (4 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Rebellische Weiber (4 Damen, 4 Herren)
Boulevardstücke – Kriminalkomödien
Regina Rösch
Die Nacht der Nächte (4 Damen, 5 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Mord im Hühnerstall (4 Damen, 5 Herren)
Alexander Ollig
Lügen und andere Wahrheiten (4 Damen, 3 Herren)
Michael Haidner
Zur Kasse Schätzchen (4 Damen, 3 Herren)
Wolfgang Bräutigam
Die überfüllte Wohngemeinschaft (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Maximilian, jetzt bist du dran (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Heiße Nacht und kalte Dusche (3 Damen, 4 Herren)
Bühnenstücke in bayerischer Mundart
Michael Haidner
Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3 Damen, 4 Herren)
Michael Haidner
Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren)
Michael Haidner
Der kurierte Liebhaber (3 Damen, 4 Herren)
Ingrid Klameth
A so geht’s (6 Damen, 7 Herren)
Ingrid Klameth
All inclusive (5 Damen, 7 Herren)
Ulla Kling
Salut für Berta (5 Damen, 5 Herren)
Ulla Kling
Der Deifi und die Kramerin (3 Damen, 4 Herren)
Felix Buchmair
Poldis Traum (3 Damen, 5 Herren)
… noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog
und Leseproben auf unserer Homepage www.theaterverlag-rieder.de!
Theaterverlag Rieder
Postfach 11 64
86648 Wemding
Tel.: 0 90 92 - 2 42
Fax: 0 90 92 - 56 07
eMail: [email protected]
THEATERVERLAG RIEDER
THEATERVERLAG RIEDER
www.theaterverlag-rieder.de
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 41
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Internationales Amateurtheater Festival in Marktredwitz
Eine stillgelegte Fabrik, leere Web-Säle, kahle Wände, diese Eigenschaften alleine genügen natürlich nicht ein Festival zu veranstalten. Nein, die Inspiration der gespenstisch anmutenden
Räume und die Vorstellung mit seinem Amateurtheater einen besonderen Akzent zu setzten, bewogen den Leiter vom Amateurtheater Marktredwitz, Kurt Rodehau, ein Amateurtheaterfestival
der besonderen Art und an einen besonderen Ort, in einer alten
Fabrik, zu veranstalten. Und wenn schon ein Festival, dann schon
International. Aus dem Nachbarland Tschechien, konnte die wohl
beste und bekannteste Amateurtheatergruppe „Rádobydivadlo
Klapy“ mit dem Mozart-Thriller „Amadeus“ gewonnen werden.
Aus Sachsen, genauer gesagt aus Dresden, kam die Gruppe
„Spielbrett“ unter der Leitung von Uli Schwarz und
präsentierte eine eigenwillige Inszenierung von
„Romeo und Julia“. Den Auftakt machte am Freitag das Amateurtheater Marktredwitz, die in einer
eigenen Bearbeitung, den „Woyzeck“ von Georg
Büchner, nicht nur in die alte Benker-Fabrik verlegte sondern auch die Hauptdarsteller im eigenen
Dialekt spielen ließ.
„Amadeus“
Ein buntes Rahmenprogramm mit originellen Musikgruppen aus der Region, Diskussionen und bester Verpflegung gaben dem Festival einen fröhlichen und ausgewogenen Charakter.
Zahlreiche Ehrengäste zollten dem Festival mit Ihrem Erscheinen hohen Respekt und große Anerkennung für die Organisation und die hohe Qualität der drei Theaterproduktionen. So bot
die Präsidentin des tschechischen Amateurtheaterverbandes
Lenka Laznovska weiterhin eine kooperative Zusammenarbeit
an und lud Kurt Rodehau, den Organisator des Festivals, zum
jährlich stattfindenden Festival nach „Hronov, CS) „ ein. Der Bildungsreferent des BDAT, Stephan Schnell und der Vizepräsident
des BDAT Jürgen Peter lobten den Mut des Veranstalters und
waren beeindruckt vom Festival-Wochenende in Marktredwitz.
Gitty Gstöttl, Vizepräsidentin des VBAT, überbrachte die Grüße
vom Präsidenten des VBAT Horst Rankl, würdigte die Verdienste
aller Amateurschauspieler in Bayern und stellte fest dass das
Amateurtheater eine große wichtige Aufgabe als Kulturträger in
Bayern übernimmt. Die örtlichen Politiker (stellv. Landrat, Oberbürgermeister und Kulturreferenten) bedankten sich beim Veranstalter für die Ausrichtung dieses wohl bislang einmaligen Festivals in der Region.
Kurt Rodehau
42 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
„Romeo und Julia“
„Woyzeck“
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Nach dem Theater ist vor dem Theater -
Rückblick auf eine grandiose Theatersaison des Heimat- und Kulturverein Ammerthal
Eine große und illustre Gästeschar konnte Regisseur Jörg Johannes Fehlner bei den Theateraufführungen des Heimat-und Kulturverein Ammerthal wieder begrüßen, darunter Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche,
Politiker aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik und viele weitere Vertreter des öffentlichen Lebens. Sogar
Bischof Dr. Walter Mixa besuchte während der Aufführungen die ihm bekannte Ammerthaler Theatergruppe, da er
zu einem Gottesdienst in der Nachbargemeinde Illschwang eingeladen war. An den Anblick von Schauspieler und
Entertainer Ron Williams sind die Besucher mittlerweile gewöhnt, gehört er doch schon seit Jahren zum Stammpublikum in Ammerthal
Erstmalig hingegen reihte sich, der allseits aus Funk und Fernsehen bekannte Chorleiter Gotthilf Fischer, in die Zuschauerschar ein. Wer die Ammerthaler Laienbühne kennt, weiß genau dass dort kein Ehrengast vor einem spontanen Mitwirken gefeit ist. So hatte Landstreicher Sigi Röhrmoser (Seppi Stöckelmeier) beim betreten der Bühne die
Lacher auf seiner Seite, als er auf den weltberühmten Chorleiter zeigte und zu seinem Kumpel Otto Schusslinger
(Klaus Eichenseer) sagte: “Schau mal Otto, das ist doch der mit den weißen Haaren, der immer mit den Armen wedelt und dann kommen alle durch einander.“ Spätestens dann war es auch dem Letzten in der vollbesetzten Sporthalle klar, dass tatsächlich der echte Gotthilf Fischer und kein nur ihm sehr ähnliches Gesicht unter den Anwesenden
ist. Die zahlreichen Autogrammjäger nutzten die Gelegenheit,nach der Vorstellung auf ein paar Worte mit dem rührigen 86–Jährigen, der sich geduldig seiner vielen Fans annahm. Ganz in seinem Element, war der Chorkönig, als er
auf die Bühne geholt wurde um das Lied „Muss i denn zum Städtele hinaus“ zu dirigieren, denn der HKV verabschiedete einen Ehrengast, der jedes Jahr zum Theater kam, nämlich den VIP Bodygard und Sicherheitsexperten Roland
Finser, der beruflich nach Schweden auswandert . Seine komplette Auswanderung wird von einem Fernsehteam des
Senders VOX begleitet und in der Sendung „Goodbye Deutschland“ ausgestrahlt.
Aber man konnte nicht nur viele prominente Persönlichkeiten begrüßen, sondern auch über 1500 zufriedene Gäste aus nah und fern, zu den 7 jeweils ausverkauften Vorstellungen in der Ammerthaler Sporthalle, die wie immer
passend zum Stück mit viel Liebe dekoriert war und den Zuschauern das Gefühl vom Kreuzfahrturlaub auf Hawaii
schenkte. So war die Theatersaison 2014 mit dem Stück „Aloha oe auf hoher See“ wieder ein voller Erfolg auf ganzer
Linie und die Verantwortlichen planen schon
wieder die Aufführungen für das Jahr 2015,
denn nach dem Theater ist vor dem Theater. Als Dank für die vielen Helferinnen und
Helfer auf, hinter und vor der Bühne gibt es
noch zum Abschluss ein großes Fest in den
kommenden Wochen, denn was hier ehrenamtlich geleistet wird, ist unbeschreiblich und
nicht selbstverständlich und muss honoriert
werden. Das zeichnet sie aus die Ammerthaler Theatercrew, jeder ist bereit vollsten
Einsatz unter Aufopferung von vielen Stunden Freizeit, zu bringen, der Erfolg und das
wachsende Interesse in der Bevölkerung bestätigt sie in ihrem Tun.
Text: Jörg Johannes Fehlner
Foto: Heimat- und Kulturverein Ammerthal
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 43
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Der „Schauhaufen“ aus Kulmbach gewinnt das „Theaterpärla“
bei den 22. Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tagen in Kersbach
„Das Theaterpärla geht in diesem Jahr … an den „Schauhaufen“ aus Kulmbach!“ Die letzten Worte der Jury gingen
regelrecht unter in dem Jubel des Publikums und der Mitwirkenden der Kulmbacher Theatergruppe in der Mehrzweckhalle der DJK Kersbach. Nach 2006 und 2010 geht der Wanderpokal der fränkischen Mundart-Theater-Szene,
der von dem Gründer der ARGE Mundart-Theater Franken Franz Och gestiftet wurde, zum dritten Mal mit dem
„Schauhaufen“ nach Kulmbach und wird in dem Theater „Das Baumann“ einen Ehrenplatz zieren. Ausgezeichnet
wurde damit die Inszenierung „Der Krug is hie“ nach dem Klassiker „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich v. Kleist bei
den 22. Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tagen in Kersbach. „Die Inszenierung, das Kostüm- und Bühnenbild,
die schauspielerische Leistung und der Umgang mit der Mundart haben uns überzeugt“, so die Begründung der Jury
für ihre Entscheidung.
Unter der Federführung von Marianne Höller hatte in diesem Jahr die DJK Kersbach die Organisation der Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tage übernommen, die alle zwei Jahre von der ARGE Mundart-Theater Franken veranstaltet werden. Insgesamt, so das Fazit der Veranstalter, überzeugten die Inszenierungen bei den Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tage in Kersbach durch ihr durchweg
hohes Niveau. Eine Neuerung gab es erstmals Jahr bei der Besetzung
der Jury, die aus Studierenden der Theaterwissenschaften und Theaterpädagogik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen bestand. Schauspiel
und Textsicherheit, Kostüm- und Bühnenbild, Inszenierung und Spielfreude
der Mitwirkenden und der Einsatz der Mundart zählten zu den Kategorien,
nach denen die Jurymitglieder die dargebotenen Inszenierungen beurteilten.
Beeindruckend zeigten die fränkischen Theatergruppen in der Mehrzweckhalle der DJK Kersbach, wie vielfältig Mundart-Theater in Franken sein
kann. Wie sehr man in Mundart aneinander vorbei reden kann, demonstrierten die Gastgeber, die Theatergruppe der DJK Kersbach, mit ihrem
Stück „Blaue Zipfel“, in dem fränkische, hanseatische und sächsische
Mundart aufeinandertrafen. Vergnüglich und zugleich zeitaktuell präsentierte sich die Walberlabühne aus Kirchehrenbach mit ihrem Stück „Drei
und Drei macht glücklich“ und das Forchheimer Brettla brachte das Stück
„Der Onkel mit der langen Nase“ von Hans Sachs auf die Bühne. Mit dem
Loriot-Sketch „Das Frühstücksei“ begeisterten die „mundARTisten“ aus
Uettingen. Ein Familien-Gottesdienst ebenfalls in Mundart eröffnete am
Sonntag die Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tage. Diesem schlossen sich die Autorenlesungen mit Walter Tausendpfund, Reinhold Schmitt
(beide Oberfranken), Helmut Haberkamm (Mittelfranken) und Herrmann
Hehn (Unterfranken) an. Die Bletsch’n Bühna aus Unterleinleiter eröffnete
die Theaterrunde an diesem Tag und ging der Frage nach, ob der „Herr
Pfarrer“ immer die Wahrheit spricht. Diesem Stück folgte der Monolog „Frau auf dem Sockel“ nach Martin Walser mit
dem „Theatervogel“ Jutta Vogel aus Bamberg. Für turbulente Szenen im Gerichtssaal und damit in der Mehrzweckhalle der DJK Kersbach sorgte die Inszenierung des „Schauhaufens“, während sich die Dinge nicht weniger rasant in
dem 2-Personen-Stück „Familienbande“ der Theatergruppe Rohr entwickelten. Mit einem „Schafskrimi“ begeisterte
die Theatergruppe „Schau mer X“ aus Rothenburg, die damit auch ihr zehnjähriges Jubiläum feierte. Außer Konkurrenz lief „Der Fußmord und andere Liebesdramen“ mit dem Fußtheater von Anne Klinge, die mit ihrem Fußtheater die
Theaterwelt im wahrsten Sinne des Wortes von den Füßen auf den Kopf stellte. Ebenso kurzweilig zeigte sich das
fränkische Kabarettprogramm von Gerd Fischer, der deutlich machte: „Franken, der Mittelpunkt der Welt.“
So unterschiedlich die Theaterstücke und die Texte der Autoren aus Ober-, Unter- und Mittelfranken auch waren, in
einem waren sich das Publikum, die Organisatoren und die Mitwirkenden einig: die 22. Gesamtfränkischen MundartTheater-Tage in Kersbach präsentierten die fränkische Mundart als kurzweilige Unterhaltung auf hohem Niveau.
Dr. Barbara Pittner
Fotos: „Schauhaufen“, Rüdiger Baumann
44 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Die Theatergruppe Brand
hat in Ihrer Saison 2014 mit dem Dreiakter „Der Ehestreik” den Geschmack des Publikums mehr als getroffen und
die Zuschauer begeistert. Die Umsetzungen auf der Bühne waren sehr gelungen. Und diese Qualität hat sich wohl
schon rumgesprochen. Bereits wenige Tage nach Beginn des Vorverkaufs waren die Plätze für die insgesamt sechs
Aufführungen nahezu restlos ausverkauft. Die Verantwortlichen bewiesen bei der Besetzung der Rollen ein geschicktes Händchen. Sogar Mitarbeiter der nahegelegenen Luisenburg-Festspiele hatten diese Jahr die Aufführen besucht
und waren von der Laienspielgruppe angetan.
Im Haus von Bartl (Bernhard Schindler), dem Schmied, und seiner Frau Annamirl (Veronika Krauß) herrscht fröhliche
Eintracht. Auch das Zusammenleben unter einem Dach mit dem jungen Paar Jochen (Torsten Erhardt) und Pepi
(Veronika Söllner) ist sehr harmonisch. Diese vier Darsteller tragen das Stück und überzeugen auf ganzer Linie. Die
Harmonie im Haus schwindet aber sehr schnell, als die Bürgermeisterin des Ortes, sehr energisch und dominant
dargestellt von Carmen Lehnert, eine Resolution in Umlauf bringt, mit der die neue Bedienung im “Wirtshaus zum
Bären” ihrer Stellung enthoben werden soll.
Diese hübsche Kellnerin Hanni, die vom Nachwuchstalent Lisa Heise ausdrucksstark gespielt wird, soll der wahre
Grund dafür sein, dass die Männer des Ortes ihr Bier nicht mehr so gerne zu Hause trinken. Nach einen Besuch
Ihrer Freundin Wurzel, glänzend und sehr stimmungsvoll gespielt von Katharina König, sieht Pepi die nächtlichen
Wirtshausbesuche ihres Mannes mit anderen Augen; eifersüchtig versucht sie, ihn daheim zu halten. Leider erreicht
sie damit bei beiden Männern im Haus das Gegenteil. Nun treffen sich die Frauen des Ortes – dazu stoßen noch die
Zelgerin (Melanie Graf), die Bayerin (Anja Bayer), sowie die Wimpfingerin (Maria König) - um bei einem abendlichen
Treffen mit dem Pfarrer (Benedikt Drehobel) eine neue Strategie überlegen:
Ehestreik! Die Männer werden aus dem Schlafzimmer verbannt. Dieser Plan
ging zwar selbst den Pfarrer zu weit, verhindern konnte er es aber nicht.
Nach der ersten Streiknacht treffen Sich die Männer des Dorfes in diesen
bewegten Zeiten beim Schmied. Der Bühnenerfahrene Markus Philipp spielt
gekonnt den Schubert, und der Bayer wird überzeugend dargestellt von
Florian Söllner. Stefan Daubner, seit 20 Jahren erstmals wieder mit auf der
Bühne, schlüpft in die Rolle des Junggesellen Göppler, der im Gegensatz zu
den bestreikten Männern noch alle Freiheiten genießen kann. Als die Männer gerade beratschlagen überrascht sie der Wimpfinger (Tobias König) mit
der bedrückenden Neuigkeit, der Mann der Wurzel hätte die Nacht bei der
Hanni verbracht.
Nun sieht es nicht gut aus für die Männer. Aber die Ironie des Stückes will es,
dass nach verschiedenen Wirrungen letztlich heraus kam, dass der ganze
„Weiberaufstand” der eben von der Bürgermeisterin angezettelt wurde, nur
deshalb initiiert wurde um sich Konkurrenz bei den Männern vom Leib zu
halten. Sie selbst war es, die die Nacht mit dem Mann der Wurzel verbracht.
Alle Darsteller spielen insbesondere durch kleine Gesten und Mimiken ihre
Rollen nahezu perfekt. Die Zuschauer belohnten das Können aller Akteure
mit viel Szenen- sowie begeistertem Schlussapplaus.
Dank gilt insbesondere dem Regisseur und Vorsitzendem Jochen Erhardt,
der mit viel Energie und Teamgeist dieses Stück gemeinsam mit seiner
Truppe auf die Bühne gebracht hat. Aber auch den unsichtbaren Helfern
gilt der Dank. Angefangen von Team für die gelungene Maske, sowie der
Mannschaft des Bühnenbau für ein tolles Bühnenbild über die Souffleuse,
die Technik bis hin zu allen Helfern im Servicebereich. Immerhin benötigt die
Theatergruppe für einen Abend rund 40 Personen, um diesen reibungslos
über die Bühne zu bringen.
Das Brander Theater hat auch 2014 wieder gehalten was es verspricht. Etliche Besucher freuen sich schon heute auf die ersten Januartage im kommenden Jahr, wenn es wieder heißt „Vorhang auf” beim Brander Theater
Text: Jochen Erhardt
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 45
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Vorschau
Das TiF (Theater in der Frauentorstraße e.V.) präsentiert
THEATER, THEATER!
Eine Komödie von Sabine Misiorny und Tom Müller
Es ist der Abend vor der Premiere, am Theater herrscht große Betriebsamkeit: Offene Generalprobe.
Gezeigt werden soll ein überaus spannendes Kriminalstück. Der Zuschauerraum ist zum Bersten gefüllt.
Doch der Ersatzschauspieler, der für einen kurzfristig erkrankten Darsteller einspringen soll, ist noch
nicht aufgetaucht. Zu allem Übel weiß auch niemand, wie er aussieht, aber seine Rolle soll er perfekt
"drauf haben". Als nun der zu spät kommende Zuschauer Schmidt irrtümlicherweise für diesen unbekannten Kollegen gehalten und kurzerhand auf die Bühne geschubst wird, wähnt dieser sich in einem
Mitmachtheater. Das Chaos nimmt seinen Lauf: Stichworte bleiben wirkungslos und die Handlung wird
immer verrückter. Aber der fernsehgeschulte Laie Schmidt entwickelt sich mehr und mehr zum KrimiSpezialisten und lässt seine vermeintlichen Kollegen ziemlich alt aussehen. Als dann auch noch echter
Cognac serviert wird mit der Folge, dass sich Doppelmord, private Eifersuchtsszenen und Entgleisungen
auf der Bühne mixen, gibt es kein Halten mehr und das Theaterpublikum bricht in helle Begeisterung
aus, denn schließlich steht da einer "von ihnen" auf der Bühne, die die Bretter dieser Welt bedeuten ...
Inszenierung
Hanspeter Plocher
Premiere
Samstag, 18. Oktober 2014 (20 Uhr)
Theatersaal des Kolpinghauses Augsburg
(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)
Weitere Aufführungen (bitte beachten Sie die Uhrzeiten)
Freitag,
Sonntag,
Freitag,
Samstag,
24. Oktober (20 Uhr)
26. Oktober (18 Uhr)
31. Oktober (20 Uhr)
1. November (18 Uhr)
Sonntag,
Sonntag,
Samstag,
Sonntag,
9. November (18 Uhr)
16. November (18 Uhr)
22. November (20 Uhr)
23. November (18 Uhr)
Theatersaal des Kolpinghauses Augsburg
(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)
Vorverkauf (ab Anfang Oktober)
1. Abendkasse
2. Reservierung (Reservierte Karten werden an der Abendkasse zur Abholung zurückgelegt):
• Telefonisch bei Familie Oswald: 0821 / 657 90 (täglich 14 bis 18 Uhr)
• Per E-Mail: [email protected]
Kartenpreise: 12 € / 9 € ermäßigt (Schüler, Studenten)
46 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
In 80 Tagen um die Welt mit der “Neue Tettauer Theatergruppe“
Das Musical „In 80 Tagen um die Welt“ feiert in Tettau (Oberfranken) eine umjubelte Premiere. Sie läutet die Festlichkeiten
zum 500. Geburtstag des Ortes ein. Hunderte von Zuschauern
sind begeistert.
Die Zuschauer staunten über das zauberhafte Geschehen auf
der Bühne.
Mit zwei Koffern begibt sich der britische Gentleman Phileas/
Willy Fogg - dargestellt von Regisseur Benjamin Baier - auf
eine abenteuerliche Reise. Das Musical „In 80 Tagen um die
Welt“ wurde am Wochenende des 28. März 2014 erstmals in
Tettau aufgeführt.
Rund 40 Darsteller in fantasievollen Kostümen, ein farbenprächtiges Bühnenbild, tolle Musik und ein großartiges Stück
- das sind die Zutaten für die gelungene Premiere von „In 80
Tagen um die Welt“ in Tettau gewesen. Der von Jules Verne
verfasste Klassiker der Weltliteratur war unter Leitung von
Benjamin Baier und Michelle Knappe gekonnt für Tettau umgeschrieben worden. Die Rolle des exzentrischen britischen
Gentlemans Phileas Fogg - der in der Tettauer Version auf den
Namen Willy hörte - übernahm dabei Benjamin Baier, der auch
Regie führte. Die anderen beiden Hauptrollen spielten Michelle
Knappe und Nancy Gerisch. Chorleiterin Anja Knabner und
Wolfgang Milich, Dirigent der Tettauer Blasmusik, trugen ebenfalls zum Erfolg der dreistündigen Aufführung bei. Nicht nur die
Bühne nutzten die Schauspieler für ihre Darbietungen, sondern
auch den Mittelgang durch den Zuschauerraum, sodass das
Publikum hautnah ins Geschehen einbezogen wurde. Dabei
ging es um den reichen Gentleman Fogg, der in 80 Tagen um
die Welt reisen will, um so einen Wette zu gewinnen. Seine
Tour, auf der er zahlreiche Abenteuer erlebt, führt ihn unter anderem durch Frankreich, Italien, durch den Suez-Kanal, mehrere asiatische Länder und Amerika zurück nach London.
Mit knapp 3000 Besuchern bestand die relativ junge Bühne ihre
zweite „Musical - Feuertaufe“. Nach dem Musical „Der Geist
der Weihnacht“ erreichte „In 80 Tagen um die Welt“ erneute
Rekordzahlen an Besuchern. Im Moment arbeiten die Verantwortlichen um Benjamin Baier an einem Tourprojekt welches
im Frühjahr 2015 durch Oberfranken und Südthüringen startet.
Für 2016 ist nach nächste eigene Musical in Arbeit. „Habemus
Papam - ein Pfarrer wird Papst“ soll ein lustiges, rockiges aber
dennoch die Kirche nicht veralberndes Musical werden. So die
Idee des Autors und Leiters des Theater & Musicalensemble
Tettau, Benjamin Baier.
aus „In 80 Tagen um die Welt“
aus „In 80 Tagen um die Welt“
aus „In 80 Tagen um die Welt“
Text und Foto: Neue Tettauer Theatergruppe e.V.
aus „der Geist der Weihnacht
Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 47
DARWINS ERBE
Jugendstück von Evelyne de la Chenelière
Deutsch von Gerda Poschmann-Reichenau
2 H / 1 Dek.
– ab 10 Jahren –
Die ungleichen Freunde Jacques, aus einfachen Verhältnissen, und Julien, aus wohlhabendem Elternhaus, geraten bei dem Versuch, schnell an viel Geld zu
kommen, in ernsthafte Schwierigkeiten. Gemeinsam
warten sie darauf, diese dumme Geschichte zu Ende
bringen zu können. Angst und Vorwürfe, Mut und
Jungengespräche, und immer wieder die Frage, warum bei der Gattung Mensch das Geld bestimmt, wer
sich durchsetzt.
DIE ERMITTLUNG: DISKUSSION EINES AMOKLAUFS
Stück von Julia Kersebaum
var. Besetzung (ca. 9 Darst.) / minimale Grunddek.
– ab 14 Jahren –
Nach dem Amoklauf an einer Schule verschränken sich verschiedene Stimmen chorisch, um der Frage nach dem Warum
nachzugehen. Gehört werden Hinterbliebene, Angehörige der
Opfer und des Täters, Anwohner und Tatzeugen, auch die Toten
kommen zu Wort. Zu Verzweiflung und Fassungslosgkeit der
Überlebenden kontrastiert die nüchterne Beschreibung des
Tathergangs durch den Täter selbst. Eindrucksvolles Oratorium.
Preisträgerin des 3. Literaturwettbewerbes des BDAT.
LIEBELIEBE? LIEBE!
Jugendstück von Thomas B. Hoffmann
1 D, 2 H / angedeutete Dek.
– ab 14 Jahren –
Wer bin ich? Was ist mit meinem Körper los? Ist das Liebe? –
Drei junge Leute reden über Pubertät, Verliebtsein, Sex und
Liebe, mal cool, mal unerwartet emotional, spielen szenisch
verschiedene Situationen durch und stellen Fragen, auf die
einem Schule und Eltern die Antwort schuldig bleiben: Musikalisch komponierte, leicht und spielerisch vorzutragende
Variationen über ein wichtiges Thema.
EGO-SHOOTER
(First Person Shooter)
Stück von Paul Jenkins
Deutsch von Hagen Horst
1 D, 3 H / variable Dek.
Ade droht an seiner Spielkonsole in der Welt der EgoShooter-Spiele zu versinken. Um an ihren Sohn heranzukommen, sucht seine allein erziehende Mutter Hilfe bei
Tom, einem Computerfreak aus ihrer Abteilung. Als die
Rüstungsindustrie in einem von Tom entwickelten Wärmesensor-Steuersystem plötzlich das Potential zur Wunderwaffe erkennt, verschwimmen die Grenzen zwischen
reellem und virtuellem Krieg.
SHANG-A-LANG
Stück von Catherine Johnson
Deutsch von Michael Raab
3 D, 2 H / Simultandek
Drei Frauen um die 40, die nach gemeinsamer Schulzeit unterschiedliche Wege gegangen sind, sehen sich zu einer nostalgischen Geburtstagsfeier im Stil der 70er Jahre wieder. Ihre Ausgelassenheit ist aufgesetzt: Sie sind alle unzufrieden, gefangen
zwischen Verklärung der Vergangenheit und Sehnsucht nach
einer unerreichbaren Zukunft. Missgunst und Eifersucht machen
sich breit ...
WAS UNS BLEIBT
(After You)
Jugendstück von Brendan Murray
Deutsch von Maren Monnée
1 D, 2 H / variable Dek.
– ab 14 Jahren –
Nach dem Unfalltod seines Vaters trifft der 16-jährige Chris an dessen Grab einen
Fremden, der sich als Freund des Vaters vorstellt. Die beginnende Freundschaft zwischen den beiden wird erschüttert, als Chris begreift, dass sein Vater eine Beziehung
mit Steve hatte und ein Doppelleben führte. Zwischen Trauer, Wut, Abscheu und Empörung auch gegen die schweigende Mutter findet der Junge zu sich selbst.
Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH
Per H. Lauke Verlag • TM Theaterverlag München
Deichstraße 9 • D-20459 Hamburg • Tel. (040) 300 66 780 • Fax (040) 300 66 789
E-Mail: [email protected] • Internet: www.ahnundsimrockverlag.de
E-Mail: [email protected] • Internet: www.laukeverlag.de
E-Mail: [email protected] • Internet: www.theaterverlagmuenchen.de
48 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014
Herunterladen