Bayerischer Theaterspiegel VERBAND BAYERISCHER AMATEURTHEATER e.V. 2 / 2014 30. Jahrgang Stücke für die Herbst- und Wintersaison: Gerhard Loew Der Weihnachter Volkskomödie in 3 Akten für 3 Damen – 3 Herren – 1 Deko J. Meindl/ Die verflixte Weihnachtsfeier Chr. Muggenthaler Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 5 Herren – 1 Deko Robert A. Nemecek Das Testament des Rumpelbauern Lustspiel in 3 Akten für 5 Damen – 4 Herren – 1 Deko Reinhard Seibold Schlüsselfertig Realsatire in 3 Akten für 3 Damen – 5 Herren – 1 Deko Schon an die Freilicht-Saison denken: Gudrun Ebner Der Gartenzwerg-Mord Nachbarschaftskomödie in 3 Akten für 4 Damen – 4 Herren – 1 Deko Monika Nitschke Da braut sich was zsamm Komödie in 3 Akten für 5 Damen – 5 Herren – 1 Deko Josef Parzefall Der Jäger von Fall Volksstück in 3 Akten für 2 Damen – 7-9 Herren – 2 Deko‘s Josef Schoder Madam Bäurin Volksstück in 3 Akten für 11 Damen – 9 Herren – 3 Deko‘s Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-, Weihnachts- Jubiläums- oder Familienfeier? Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketchen. Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie und helfen Ihnen gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden. ImpressumInhaltsverzeichnis Herausgeber: Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. Innstraße 2a 83022 Rosenheim Verantwortlich: Präsident Horst Rankl Telefon: 0 80 31/ 3 26 74 Telefax: 0 80 31/ 3 47 83 E-Mail: [email protected] Internet: www.amateurtheater-bayern.de www.facebook.com/ VerbandBayerischerAmateurtheater Geschäftszeiten: Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr E-Mail: [email protected] Zuschriften/Beiträge bitte ausschließlich an diese Adresse! Die Zeitschrift erscheint dreimal jährlich (April, August, Dezember). Redaktionsschluss 15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden nur zurückgesandt, wenn dies vom Einsender ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos zugestellt. Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten. Anzeigenpreise 2014/2015: 1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00 Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage. Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass von 20 v.H. gewährt. Layout und Satz: Sybille Evers, Geschäftsstelle Druck: Druckerei Kolbeck, Rott a. Inn Überblick.................................................................................4 Wir gratulieren.........................................................................5 Aktuelle Bühnenstücke............................................................7 BDAT - Medieninformation Ausschreibung ...........................13 Verband Aktuell - Musik und Klänge im Amateurtheater.......14 Verband Aktuell - 2. Amateurtheaterpreis Rückblick.............17 Verband Aktuell - 3. Amateurtheaterpreis 2014 / 2015..........20 Berichte aus den Bezirken Oberbayern...........................................................................22 Berichte aus den Bezirken Niederbayern.........................................................................30 Berichte aus den Bezirken Schwaben..............................................................................34 Berichte aus den Bezirken Franken.................................................................................42 Titelbild: „Hexe“ Kerblin (Kabarettistin Sigrid Kraus) vom Amateurtheater Stötten am Auerberg in „Hexenwahn und Schwedentrunk“. Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern, der Bezirke Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Unterfranken. Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 3 Überblick Das neue Festival des Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) heißt “THEATERWELTEN” und findet 2015 das erste Mal statt. Die Stadt Rudolstadt ist Gastgeberin des viertägigen Festivals, das alle zwei Jahre in Kooperation mit dem Thüringer Theaterverband mit jeweils einem anderen Schwerpunkt, international ausgerichtet wird. Sieben Gruppen aus aller Welt werden nach Rudolstadt geladen, um ihre Stücke zu zeigen, ihr künstlerisches Know-How weiterzugeben, Seite 13 Begegnungen zu genießen. Das Festival wird begleitet durch theaterpraktische Workshops, eine begleitende Fachtagung zu einem Schwerpunktthema. 2015 wird das Thema „Theater in Afrika“ sein. Auch deutsche Gruppen können sich bewerben und bei diesem außergewöhnlichen Theatererlebnis dabei sein! Interessierte Gruppen sollen sich bitte bis zum 31.10.2014 hier beim BDAT bewerben. Wir freuen uns. Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.bdat.info Musik und Klänge im Amateurtheater Seite 14 Die Beschaffung von Musik und Klängen zum Einsatz im Theater ist ein besonders heikles und oftmals mit viel Unsicherheit behaftetes Thema. Wir können Euch hier leider nicht die umfassende Rechtsberatung liefern, da es sehr viele Faktoren gibt, die die rechtliche Lage beim Einsatz von urheberrechtlich geschützter Musik beeinflussen. Wir haben in diesem Artikel ein paar „Eckpfeiler“ der Beschaffung von Musik und Klängen zusammengefasst, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Trotzdem sind die Informationen sicherlich ein guter Wegweiser. Die Preisverleihung des 2. Bayerischen Amateurtheaterpreises - „Larifari“ Seite 17 am 03.05.2014 fand ab 19:00 Uhr die Preisverleihung zum Zweiten Bayerischen Amateurtheaterpreis „Larifari“ in Martinszell im Allgäu statt. In noch viel größerem Rahmen als die erste Verleihung war es den Gastgebern gelungen mit imposanten Rahmenbedingungen eine perfekte Atmosphäre für diese Preisverleihung zu schaffen. Das Jugendtheater Martinszell war als einer der Gewinner des „ersten Larifari“ diesjähriger Ausrichter der Festlichkeiten rund um diese beeindruckende Veranstaltung. 5. Ordentlicher Bezirkstag des VBAT e. V. Bezirk Niederbayern – am 10.05.2014 in Jandelsbrunn Seite 30 Am 10. Mai 2014 lud der VBAT-Bezirksverband Niederbayern seine Mitgliedsbühnen zum 5. Bezirkstag nach Jandelsbrunn in die „Alte Schule“, die Heimstätte des ausrichtenden Kultur- und Theatervereins Jandelsbrunn. 12 Mitgliedsbühnen sind der Einladung gefolgt und haben ihre jeweiligen Vertreter nach Jandelsbrunn abgesandt. Zu Beginn des Bezirkstags begrüßte der 1. Vorsitzende Werner Helbig alle Teilnehmer auf’s herzlichste. Namentlich den Vorstand des Kultur- und Theatervereins Jandelsbrunn, Herrn Andreas Hackl als Ausrichter, sowie den Bürgermeister der Gemeinde, Herrn Roland Freund, die ihrerseits ihre Grußworte an die Anwesenden richteten. 4 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Wir gratulieren Silberne Ehrennadel des VBAT Gusti Grafetstetter Heimatbühne Palling e.V. Florian Günther Wolfgang Lau Jürgen Richter Jugendtheater Martinszell e.V. Johannes Liessel Bezirksschatzmeister in Oberbayern Goldene Ehrennadel des BDAT Elisabeth Voringer-Kaffl Georg Plankl Theatergemeinschaft Prutting e.V. Gerhard Huber Heimatbühne Palling e.V. Helmut Nachlinger Stettenhofener Bühne Silberne Ehrennadel des BDAT Bernadette Bucher Birgit Heigl Eberhard von Berswordt Josef Huber Theatergemeinschaft Prutting e.V. Petra Hofer Irene Holderied Theatergruppe Wald e.V. Klaus Biehl Richard Unterseer Harlekin - Die Komödie in Rohrdorf e.V. Barbara Westermair Günter Beßner Heimatbühne Gernlinden Luise Asenkerschbaumer Walter Bauer Karl Prager Innauen-Bühne Stammham e.V. Christine Gürster Erwin Gürster Maria Kiening Theaterfreunde Feldgeding Silberne Ehrennadel des BDAT Christian Brandl Silvia Brandl Michaela Knoblauch Bettina Sandl Christine Spindler Feldmochinger Volkstheater e.V. Hans Schmid Heimatbühne Starnberg e.V. Dieter Helmer Münchner Heimatbühne e.V. Jörg Bauer Andreas Huber Marion Huber Anita Stempfle Theaterverein Volksbühne Oberndorf e.V. Bernd Bäppler Evi Wolf Neuaubinger Volksbühne e.V. Heinrich Grafetstetter Heimatbühne Palling e.V. Rudolf Schwab Heimatbühne Starnberg Sigrid Erdle Gesang- und Theatervereinigung e.V. Diedorf Horst Keller Volksbühne Hergensweiler e.V. Erich Hof Margarita Hof Rosemarie Springer Münchner Heimatbühne e.V. Robert Ammer Ernst Baumann Erich Woidy Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V. Ihr fa ir er Pa r t n e r r u n d u m k! d en D r u c Postfachadresse: Postfach 1012 · 83011 Rosenheim Hausadresse: Königstraße 7b · 83022 Rosenheim Telefon: (0 80 31) 3 24 53 Telefax: (0 80 31) 3 39 68 E-Mail: [email protected] Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 5 Wir gratulieren Besondere Verbandsehrungen 10 Jahre Hanna Beyerle Elena Geist Peter Mader Andre Schmid Jugendtheater Martinszell e.V. Bernhard Asenkerschbaumer Innauen-Bühne Stammham e.V. Wolfgang Maier „Feldkirchner Gmoatheater“ im SV Oberfeldkirchen e.V. Besondere Verbandsehrungen 40 Jahre Karl-Heinz Eberle Marlen Kus Karl Völkl Gesang- und Theatervereinigung e.V. Diedorf 43 Jahre Ludwig Woidy Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V. Roland Roder Theatergruppe Musikforum Blutenburg e.V. 46 Jahre Franz Zellmeier Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V. 20 Jahre Stefan Prager Innauen-Bühne Stammham e.V. 49 Jahre Franz Xaver Kropf Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V. Klaus Landvogt Waldemar Kaplanek Theatergruppe Musikforum Blutenburg e.V. 50 Jahre Christa Jäger Heimatbühne Palling e.V. 25 Jahre Adolf Gabler Jugendtheater Martinszell e.V. Reinhardt Kragl Klaus Lechelmair Pfarrer Stefan Ried Stettenhofener Bühne Johanna Jiresch-Spengler Gesang- und Theatervereinigung e.V. Diedorf Margarita Hof Rosemarie Springer Münchner Heimatbühne e.V. 30 Jahre Annemarie Thurner Johann Thurner Theatergemeinschaft Mammendorf e.V. 60 Jahre Anna Kühnel Richard Harslem Margot Schneider Gesang- und Theatervereinigung e.V. Diedorf Brigitte Dürr Josef Haider Feldmochinger Volkstheater e.V. 6 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Manfred Herreiner Theaterfreunde Kesseltal e.V. Bühnenjubiläum 10 Jahre Die Künstlerwerkstatt e.V. 50 Jahre Laienspielgruppe Ergoldsbach e.V. Neue Bühnen Bezirk Oberbayern Entity Theatre e.V. Vors. Jennifer Mikulla www.entitytheatre.com Junge Bühne Kochel Vors. Dagmar Jochner Bezirk Schwaben Theaterverein Wolfertschwenden e.V. Vors. Rainer Gropper Figurentheater Kladderadatsch Frau Angelika Albrecht-Schaffer www.figurentheater-kladderadatsch.de Bezirk Franken Alfeld-macht-Theater Vors. Theresa Linhard Aktuelle Bühnenstücke Grabengasse 5 · 69469 Weinheim Telefon: 06201 . 87 90 710 Fax: 06201 . 50 70 82 E-Mail: [email protected] Thorsten Böhner Aus dem Ruder gelaufen Sechs Comedy-Szenen für ein abendfüllendes Programm. Wie in allen Stücken von Thorsten Böhner sind auch hier Wahn & Sinn nicht voneinander zu trennen. Geld Her! – 3w 3m: Wie ein eingespieltes Ehepaar und eine unmotivierte Bankangestellte einen Bankräuber zur Verzweiflung bringt. Nachtwache – 4w 1m, (nur 1w ist auf der Bühne): Die diensttuende Polizistin am Telefon in der Dienstwache an diesem Abend ist um ihren Job nicht zu beneiden. Bis zum bitteren Ende – 10 Spieler/innen: Im Jahr 2020 zieht eine Moderatorin in Form von Interviews mit zwei älteren Damen, einer Sozialarbeiterin und drei Politikern über die Rente mit 85 Bilanz. Verkehrte Welt – 3w 3m: Hier sind Männer in „typische“ Frauenrollen und Frauen in „typische“ Männerrollen geschlüpft und treffen sich jeweils zum „geschlechtertypischen“ Fernsehereignis. Billiger geht’s immer – 5w 4m: Eine Warnung an alle Männer, deren Frauen dem Inter-Bestell- und dem RabattSammel-Wahn verfallen sind! Double TV – 4w 2m: In diesen beiden Fernseh-Shows haben sie leider den Studiogast vertauscht … Sowohl für die Moderatorinnen als auch für die beiden Gäste heißt es nun: „Augen zu und durch“. 7 Frauen, 3 Männer, (Mind. Bes.) je ca. 15 Minuten Christine Steinwasser Mörderstund ist ungesund Der Hausherr von Schloss Putzstein kann seiner Lebensgefährtin Dr. Franziska von Kümmersbrück, die im Schloss ein psychiatrisches Sanatorium betreibt, leider nur eine Gartenbank vom Baumarkt zum Jahrestag schenken. Die maßlosen Ansprüche seiner Exfrau gestatten ihm bedauerlicherweise keine großen Sprünge. Als diese zusammenmit einer Unternehmensberaterin das Schloss vollkommen umkrempeln und Personal und Patientenhinauswerfen will, schrillen endgültig die Alarmglocken. Auch die Patienten haben mit ihren multiplen Persönlichkeiten vielfältige und ungewöhnliche Rettungsvorschläge, während der Graf zur Lösung des Problems lieber auf den klassischen Gärtner zurückgreift. Aber weil die Exfrau ebenfallseinen Gärtner angeheuert hat, wenn auch zu ganz anderen Zwecken, verlieren nicht nur Kommissarin Klara Fall und ihre Assistentin Mechthild Witzig bald den Überblick. Krimikomödie in 2 Akten für 4 Frauen, 4 Männer, ca. 120 Minuten Sitta Breitenfellner Sol y Sombra Obwohl das kleine Hotel „Sol y Sombra“ schon bessere Zeiten gesehen hat, ist der Hotelmanager José mit ebenso viel Fingerspitzengefühl wie Kreativität bemüht, die Bedürfnisse seiner Gäste zu befriedigen, seien es die der Großfamilie aus Deutschland oder die zweier frischgebackener Ehepaare, die sich um die einzige Honeymoon-Suite streiten. Mit José‘s Ehefrau Theresa gibt es allerdings haufenweise Missverständnisse statt Harmonie. So wird ein hypernervöser Hoteltester mit einem gesuchten Geisteskranken verwechselt, und dass das Hotel ganz in der Nähe des Pilgerwegs nach Santiago de Compostela liegt, sorgt für zusätzliche Herausforderungen an das Hotel-Ehepaar. Als Josè einen versifften Teppich aus der Lobby entfernen soll, entsorgt er gleich unabsichtlich die darin eingewickelte Schwiegermutter eines anderen Hotelgastes. Erst Commisario Iglesias kann durch gezielte Verhöre das Wirrwarr klären, doch am Ende sind nicht nur alle Gäste abgereist ... Krimikomödie für 13 Frauen, 7 Männer, ca. 45 Minuten Peter Zeller Trau – schau – wem Susi Steiner besitzt ein Juweliergeschäft, ihr Mann Georg, ein Mann mit dunkler Vergangenheit, betreibt ein Reisebüro. Beiden geht es soweit ganz gut, nur die Flaute in Susis Juwelenreich macht ihr Sorgen. Und dann wird Georg entführt und Susis Juweliergeschäft ausgeraubt. Wer steckt dahinter? Ist Jasmin, die Komplizin aus Georgs früherem Leben, wieder auf Beutezug? Hat Susi etwas damit zu tun? Hat womöglich Karl, Susis vergeblicher Verehrer und Versicherungsagent, seine Finger im Spiel? Trau - schau - wem ... Nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen. Krimi für 3 Frauen, 3 Männer, ca. 90 Minuten Birgit Diebels Inselträume Auf der kleinen Insel Hohlsand ist nicht viel los. Treffpunkt ist die Gaststätte und Pension „Fährwell“. Hier führt die alleinerziehende Henrike mit resoluter Freundlichkeit das Regime, ab und an unterstützt von Tochter Imke, die mit dem Dorfpolizisten Bent verlobt ist und sich auf der Insel furchtbar langweilt. Fenno, der Fischer, war lange Zeit weg und weiß erst seit kurzem, dass er der Vater von Imke ist. Sein Bruder Kresten ist ebenfalls Fischer und beide verkehren regelmäßig im Fährwell, ebenso wie die alte Göntje, die stets an der Tür sitzt und strickt. Nun haben sie das erste Mal einen Pensionsgast! Er heißt Thomas, ist ziemlich überheblich und bringt Unruhe ins beschauliche Dorfleben. Nicht nur flirtet er heftig mit Imke, die zu Bents‘ Ärger darauf auch noch eingeht, er verbittet sich auch „die Rumschnüffelei“, als Henrike sein Zimmer aufräumen will. Als sich herausstellt, dass auf dem Festland ein Juweliergeschäft ausgeraubt wurde, beginnen die Spekulationen. Doch die Sache ist ganz anders, als es scheint, und das Stück nimmt auf einmal eine völlig überraschende Wendung. Krimi für 3 Frauen, 4 Männer, 80 Minuten Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 7 Aktuelle Bühnenstücke DURCHANGSVERKEHR Komödie in 3 Akten von Frank Grupe Besetzung: 4 D, 4 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 120 Min. Anni ist auf der Suche nach einem ruhigen Zimmer zur Untermiete und glaubt im Haus von Frau Müller-Meisenstein ein solches gefunden zu haben, zumal diese es ihr in den schönsten Tönen anpreist. Doch schon am ersten Tag erlebt Anni eine Überraschung, denn was Frau Müller-Meisenstein verschweigt: es handelt sich um ein Durchgangszimmer, welches der unausstehliche Nachbar Ernst Morgenroth mehrmals täglich durchquert. Überhaupt erweist sich die neue Blei1be im Laufe der Handlung als das reinste Tollhaus. Eine ketten rauchende Putzfrau, ein ehemals erfolgreicher Schauspieler, der sich nicht von der Schilderung seiner einstmals „großartigen“ Rollen abbringen lässt, eine scheinbar taubstumme alte Dame sowie ein gut meinender Verehrer vereiteln mit Penetranz, dass Anni auch nur einen Augenblick zur Ruhe kommt. Ganz zu schweigen von der unentwegt kontrollierenden Hausbesitzerin, die stets und ungebeten erscheint. Anni ist dem Verzweifeln nahe und will schnellstens wieder ausziehen. Doch in dem heillosen Durcheinander spielt plötzlich die Liebe ihre Karte… DAS IST CHEFSACHE Komödie in 3 Akten von Elke Woltering Besetzung: 5 D, 5 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 90 Min. Michael führt mit seiner Verlobten Steffi, seinem Freund Paul und den beiden Angestellten Hannes und Cilli einen Ferienhof. Auf dem Volksfest verliebt sich Paul unsterblich in die hübsche Evi. Um sich bei ihr interessant zu machen, gibt er vor, der Besitzer des Hofes zu sein. Dies bringt ihn arg in die Bredouille, als Evi ihn eines Tages besucht und auch gleich ihre Eltern mitbringt. In seiner Not bittet er Michael, für den einen Tag die Rollen zu tauschen. Aus Freundschaft und um Paul die peinliche Enthüllung zu ersparen, willigt Michael ein. Dies soll sich jedoch bald als großer Fehler herausstellen, denn als Hannes, der nicht rechtzeitig eingeweiht wurde, Evi’s Eltern erzählt, dass der Chef des Hauses bereits mit Steffi verlobt ist, sind diese außer sich über Paul’s vermeintliches Doppelspiel und informieren sofort ihre Tochter. Michael hingegen hat alle Hände voll zu tun, dass der zwar angekündigte, aber zu früh aufgetauchte Hoteltester nicht durch den neuen „Chef“ vergrault wird. Eine turbulente Verwechslungskomödie nimmt ihren Lauf… 8 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Elfriede Wipplinger-Stürzer Hochreit 14, 85617 Aßling Tel. 08092/853716 Fax 08092/853717 wipplinger@mundart-verlag. de www.mundart-verlag.de ZIRKUS-ZIRKUS Posse in 3 Akten von Georg Maier Besetzung: 2 D, 4 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 100 Min. Buale und Othello, zwei vagabundierende Zirkusleute, landen mit Achsenbruch zufällig bei einem Schmied nahe der bayerischen-tirolerischen Grenze. Der vermeintliche Glücksfall entpuppt sich jedoch als heißes Eisen für die beiden, denn hinter der Schmiede verbirgt sich ein Lager für Schmuggelware. Zudem hat GrenzGendarm Niedertrachtinger den Schmied bereits im Visier und ist außerdem auf fahrendes Volk sowieso schlecht zu sprechen… OH DU LIEBER AUGUSTIN Lustspiel in 3 Akten von Margit Suez Besetzung: 3 D, 3 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 120 Min. Augustin hat im Lotto fünfzigtausend Euro gewonnen. Von nun an hat er keine ruhige Minute mehr, denn seine beiden Nichten Herta und Luise bedrängen ihn, sein Testament zu ihren Gunsten zu machen. Ja sie durchsuchen sogar sein Haus, um eventuell verstecktes Bares zu finden. Das bringt ihn auf die Idee, vorzugeben, er hätte sein Gedächtnis verloren. Nur seine Wirtschafterin Leni, der er vertraut und die er heiraten möchte, weiht er in den wahren Sachverhalt ein. Als Leni seinen Antrag annimmt, ist er überglücklich und vererbt ihr in seinem Überschwang ohne deren Wissen schon jetzt die Hälfte seines Gewinns. Doch gerade als für ihn alles perfekt scheint, läuft plötzlich alles aus dem Ruder. Die unter der Diele versteckten Geldscheine haben über Nacht die Mäuse angeknabbert, Leni wendet sich von ihm ab, nachdem sie zufällig mit anhört, dass Augustin seinem Freund gegenüber damit prahlt, dass sie nur auf seinen Antrag gewartet hätte und zuletzt drohen seine Nichten sogar damit, ihn entmündigen zu lassen. Ob sich doch noch alles zum Guten wendet oder ob es am Ende heißt „oh du lieber Augustin, alles ist hin“? Aktuelle Bühnenstücke Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 9 Aktuelle Bühnenstücke 10 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Aktuelle Bühnenstücke Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 11 Aktuelle Bühnenstücke Verlagsnachricht Schauspiel SOMMERMIX ON THE ROAD: Wer ist im Sommer nicht gerne draußen unterwegs? Die Figuren in unseren „Roadmovies“ (DER WUNDERBARE MASSENSELBSTMORD; STRAWBERRY FIELDS; DER DU) machen auf jeden Fall die Umgebung unsicher ... Eine Auswahl an Neuerscheinungen präsentieren wir Ihnen unter der Rubrik WHAT’S ON (MEINE IRMA, DEINE IRMA; DAS GRÜNE LAND). Und welche Stücke in der nächsten Spielzeit u.a. ON STAGE sind, erfahren Sie im dritten Teil dieser „Verlagsnachricht Sommermix“, mit der wir uns in die Theaterferien (ON LEAVE) verabschieden. ON THE ROAD Arto Paasilinna/ Kathatrina Schöfl DER WUNDERBARE MASSENSELBSTMORD 2 D, 3 H (bei Mehrfachbesetzung) & Der wunderbare Massenselbstmord. Deutsch von Regine Pirschel: editionLübbe, Bergisch Gladbach 2002 ¸ Verfilmung: Hurmaava joukkoitsemurha (2000) » Hörspiel, WDR 2007 (55 Min.); Bearbeitung und Regie: Claudia Kattanek; ¯ Matti Kontio UA: 04.05.11, Metropoltheater München, R: U. Arnold ð ÖE: 02.03.13, westbahntheater. AT-Innsbruck; R: T. Schilling ð 28.03.14, theater noster, Hamburg; R: J. Lieb ð SE - frei A. Paasilinna * 1942 in FI-Kittilä www.artopaasilinna.com K. Schöfl * 1965 in Esslingen; lebt in München „Am Morgen nach Johannis, dem mittsommerlichen Fest des Lichts, ist das Wetter ruhig und klar. Onni Rellonen findet die Patronen zu seinem Revolver. Vier Konkurse und eine lieblose Ehe sind genug. Sein Entschluss steht fest. Doch die Scheune, die er sich in der Einsamkeit der finnischen Landschaft für sein Vorhaben aussucht, ist schon besetzt. Ein Oberst der stolzen finnischen MODERATORIN ELSA RELLONEN MODERATORIN ELSA RELLONEN Streitkräfte, ebenfalls bereit, seinem traurigen Leben ein Ende zu setzen, legt sich gerade die Schlinge um den Hals, als die Scheunentür sich öffnet: „Kemppainen, Oberst Hermanni Kemppainen.“ – „Onni Rellonen. Freut mich.“ Jetzt sind sie schon zu zweit. Ein melancholisch-skurriles Roadmovie über das Glück des Scheiterns. Voll liebenswerter Klischees, lakonischen Humors und mit einem Hauch von Anarchie.“ (Metropoltheater München) „Die groteske Komik des makabren Themas entfaltet sich in dieser Aufführung mit birkenheller Heiterkeit.“ (Abendzeitung, 06.05.11) „Arnold versteht das Spiel mit Zitaten und Klischees. Auch das macht die Aufführung zum Vergnügen.“ (Süddeutsche Zeitung, 06.05.11) „Aus dem Roman des in Finnland populären Arto Paasilinna hat Katharina Schöfl eine 90-minütige Uraufführung, im finnischen Sinne: ein ’hochprozentiges Destillat’ [...] gefiltert. [...] Darf man so mit ’Selbstmord’ spielen? O ja, wenn er wie hier zu einem melancholisch witzigen Plädoyer fürs Leben wird – und Jubel auslöst ...“ (Landshuter Zeitung) Wenn ein Selbstmord missglückt, so ist das nicht unbedingt die traurigste Sache der Welt. Dem Menschen gelingt nicht alles. Dem Menschen gelingt nicht alles. Onni Rellonen war Geschäftsmann. Nach einem abgebrochenen Studium und einer fast abgeschlossenen Lehre hatte er ein paar Jahre unternehmerischer Tätigkeit hinter sich, schneller Anfangserfolg, eine Schar Angestellter, Geld, Geschäfte. Mein Name ist Onni Rellonen, ich bin 42 Jahre alt. Ungünstige Konjunkturen und gierige Konkurrenten haben meine Rellonen-Traufen- und Bleche-AG 1999 in den THEATERSTÜCKVERLAG · BRIGITTE KORN-WIMMER & FRANZ WIMMER (GbR) MAINZER STR. 5, 80804 MÜNCHEN · TEL. +49/ (0)89/ 36101947 · FAX +49/ (0)89/ 36104881 Email: [email protected] · Homepage: www.theaterstueckverlag.de USt-IdNr.: DE170559109 12 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Medieninformationen des BDAT THEATERWELTEN RUDOLSTADT 2015 vom 11. – 14. Juni 7 Gruppen aus 5 Kontinenten 4 Tagelang an 7 verschiedenen Orten der Stadt THEATERWELTEN ist ein Festival der besonderen Theaterformen THEATERWELTEN ist ein Festival der unerwarteten Räume Für jede Aufführung gibt es einen eigenen Aufführungsort Das Festival wird begleitet durch theaterpraktische Workshops, eine begleitende Fachtagung zu einem Schwerpunktthema. 2015 wird das Thema „Theater in Afrika“ sein. THEATERWELTEN soll ein Ort des kreativen Austauschs und der kulturellen Nachhaltigkeit sein. Das Festival THEATERWELTEN wird deshalb Partnerschaftsabkommen mit Festivals in aller Welt abschließen. Dieser Brückenschlag soll den kulturellen Dialog, den Austausch von Amateurtheatergruppen und Fachkräften in aller Welt nachhaltig verankern Wir laden neben deutschen Amateurtheatergruppen aus allen Sparten und Bereichen und der ganzen Welt ein, sich für die Teilnahme an THEATERWELTEN 2015 bis 31.10.2014 zu bewerben. 4 Tage/ 7 Gruppen/ 6 Kontinente/ 1 Schwerpunkt Das neue Festival des Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) heißt “THEATERWELTEN” und findet 2015 das erste Mal statt. Die Stadt Rudolstadt ist Gastgeberin des viertägigen Festivals, das alle zwei Jahre in Kooperation mit dem Thüringer Theaterverband mit jeweils einem anderen Schwerpunkt, international ausgerichtet wird. Sieben Gruppen aus aller Welt werden nach Rudolstadt geladen, um ihre Stücke zu zeigen, ihr künstlerisches Know-How weiterzugeben, Begegnungen zu genießen. WORKSHOPS Während des Festivals werden praktische Workshops angeboten. Die WorkshopleiterInnen kommen aus Afrika (Schwerpunkt 2015). Die Teilnahme ist kostenpflichtig, aber offen für jedermann. Für Festivalteilnehmer ist sie kostenlos. DIE FACHTAGUNG Schwerpunkt und Thema der Fachtagung 2015 ist „Theater in Afrika“: Wie sieht die (Amateur-)Theatersituation in ausgewählten afrikanischen Ländern aus. Wie funktioniert der künstlerische Austausch zwischen Deutschland und afrikanischen Ländern. Welche Netzwerke gibt es? Welche Formen der Finanzierung des Kulturaustauschs gibt es? Wie kann der Austausch nachhaltig gestaltet werden? Die Fachtagung wendet sich an SpielleiterInnen, FestivalmacherInnen ebenso wie an nationale und internationale Verbandsvertretungen. PARTNERSCHAFT Im Sinne nachhaltiger Strukturen soll am Ende des Festivals ein Partnerschaftsvertrag mit einem Festival des jeweiligen Schwerpunkt-Kontinent geschlossen werden. Die Idee der Partnerschaft bildet einen Brückenschlag um auf verbandlicher und fachlicher Ebene stabile bilaterale Beziehungen aufzubauen, aber auch um den (Gruppen-) Austausch in beide Richtungen zu unterstützen. weitere Informationen Besuchen Sie unsere Homepage www.bdat.info und kontaktieren uns: Stephan Schnell, [email protected] und Josefine Jochum, [email protected] Das Bewerbungsformular sowie die Teilnahmebedingungen finden Sie ebenfalls auf der Homepage des BDAT. Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 13 Verband aktuell Musik und Klänge im Amateurtheater Musik und Klänge im Amateurtheater Die Beschaffung von Musik und Klängen zum Einsatz im Theater ist ein besonders heikles und oftmals mit viel Unsicherheit behaftetes Thema. Wir können Euch hier leider nicht die umfassende Rechtsberatung liefern, da es sehr viele Faktoren gibt, die die rechtliche Lage beim Einsatz von urheberrechtlich geschützter Musik beeinflussen. Wir haben in diesem Artikel ein paar „Eckpfeiler“ der Beschaffung von Musik und Klängen zusammengefasst, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Trotzdem sind die Informationen sicherlich ein guter Wegweiser. Immer wieder werden uns Fragen gestellt. Wir haben die häufigsten Fragen im folgenden Text zusammengefasst. Der Text beinhaltet einige Internetadressen, die zum Zeitpunkt der redaktionellen Bearbeitung dieses Artikels alle aktuell waren. Wir bedauern es sehr, wenn ein genannter Link nicht mehr aktuell sein sollte. Einsatz von urheberrechtlich geschützter Musik im Theater Generell ist es nicht gestattet, urheberrechtlich geschützte Musik ohne Anmeldung bei der GEMA im Theater zu spielen. Die Anmeldung sollte VOR der Aufführung des Theaterstückes mit der GEMA geklärt werden, um in Nachhinein nicht mit bösen Überraschungen konfrontiert zu werden. Aber kurze Ausschnitte sind doch frei verwendbar, oder? Die landläufige Meinung, dass man Ausschnitte von 4/8 Takten oder von 10/20 Sekunden (mit variierenden Zahlen) frei verwenden darf, entbehrt jeder rechtlichen Grundlage. So können zum Beispiel schon die ersten beiden Takte des Gitarrenriffs von „Smoke on the Water“ als geschützt anzusehen sein, bei Realaufnahmen („Samples“) reichen teilweise schon 2–3 Sekunden zur Lizenzpflicht aus. Auf der anderen Seite kann es passieren, dass eine einzelne Instrumentenbegleitspur auch nach 3 Minuten noch frei verwendbar ist. „Für das Erreichen der Schöpfungshöhe ist die Länge eines Ausschnittes völlig unerheblich – es kommt auf den Individualisierungsgrad des Inhaltes an. Bei den Zitaten ist dagegen eher das Verhältnis zwischen besprechenden Text und Musik ausschlaggebend.“ (Quelle: Wikipedia) Ein „Komponist“ ist Mitglied im Theaterverein und „spendet“ sein Werk... Oder aber kennt aus dem Theaterverein jemanden, der Musik erschafft. Grundsätzlich ist das in Ordnung. Dabei ist jedoch sicherzustellen, dass dafür sowohl Komponist, Bearbeiter, Texter als auch alle beteiligten Musiker der GNULizenz (vor allem auch der Veränderung und kommerziellen Nutzung!) zugestimmt haben und keine weiteren Rechte (zum Beispiel durch Verlage) mehr bestehen. Hierfür ist eine Freigabe der Rechteinhaber per OTRS erforderlich; entsprechende E-Mail-Vorlagen finden sich hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Textvorlagen Mitglieder der GEMA (Komponisten) oder der GVL (Interpreten) können und dürfen ihre Aufnahmen/Werke nicht unter einer freien Lizenz zur Verfügung stellen, da sie die entsprechenden Nutzungsrechte pauschal an die entsprechende Verwertungsgesellschaft abgetreten haben. Grundsätzlich kann ich allen „Musikschaffenden“ empfehlen, sich hier ausreichende Informationen über die weitere Verwendung ihrer Werke einzuholen. Eine geeignete Plattform bietet hier zum Beispiel der „Deutsche Rock- und Pop-Musik-Verband“, der unter www.drmv.de kontaktierbar ist. Dieser Verband bietet neben einer umfangreichen Rechtsberatung (Ole Seelenmeyer) auch die Möglichkeit, Werke zu „archivieren“, um im Streitfall einen Nachweis über die Entstehung des Werkes zu belegen. Zwar schießt der Verband regelmäßig gegen die Institution „Gema“, doch ist der Nutzen dieses Verbandes für mich von großem Wert. Natürlich gibt es aber auch andere Wege, Rechtslagen umfangreich zu klären. Eine für Theatervereine andere interessante Art der „Klangschaffung“ sind die „Creative Commons-Lizenz“-Modelle (http://creativecommons.org/). Es gibt im Internet ausreichende und weitgehende Informationen zu diesen Lizenzmodellen, bei denen in aller Regel wenig bis gar keine Gebühren anfallen, solange man sich an die dort definierten Regeln hält. Beispielhaft kann man hier www.freesound.org oder http://nobudgettv.jimdo.com nennen. Zum Auffinden der Klänge, die sich dieser Lizenzmodelle bedienen, kann man Google oder andere Suchmaschinen nutzen, indem man zusätzlich zum Suchbegriff „Klang“, „Klänge“ oder „Sounds“ den Zusatz „Creative Commons“ anfügt. Leider sind viele Seiten in englischer Sprache, sodass es hier zuweilen Erfahrung und einen ausgereiften Sprach- 14 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Verband aktuell Musik und Klänge im Amateurtheater wortschatz erfordert, um das Gewünschte zu erhalten. Ein anderes Problem ist oftmals die Qualität der im Internet heruntergeladenen Klänge. Diese sind schlichtweg oftmals nicht zu gebrauchen. Was kostet es denn, wenn man Musikstücke, die auch im Radio laufen, auf der Bühne spielen will? Grundsätzlich hängt die Beantwortung der Frage von sehr viele Faktoren ab und kann nicht eindeutig beantwortet werden. Folgende Internetadresse kann aber zu mindestens einen weiteren Aufschluss bieten: https://www.gema.de/fileadmin/user_upload/Musiknutzer/Tarife/Tarife_ad/tarif_bm.pdf Wichtig bei der ganzen Sache ist, dass man nicht „blauäugig“ an die Sache herangeht. Frei nach dem Motto „Wird schon keiner merken“ ist man in vielen Fällen überrascht, wenn einem plötzlich eine Aufforderung der Gema ins Haus flattert. Hält man sich hier nicht explizit an die Regeln, kann es sehr sehr teuer werden. Gibt es auch Musik, die nichts kostet? Eindeutiges „JA“. Dazu muss man aber zuerst folgende, unter Wikipedia formulierte Definition beachten: Bei einer musikalischen Komposition wird ein Werk 70 Jahre nach dem Tod des Komponisten gemeinfrei; es darf dann also ohne Einschränkungen bearbeitet und verbreitet werden. Diese Frist betrifft allerdings nur das Urheberrecht. Es ist erlaubt, derartige Werke selbst einzuspielen, in Noten zu setzen oder als MIDI-File zu programmieren um diese hier frei zu verwenden. Bei „verteilten“ Rechten – wie zum Beispiel in der Popmusik üblich – ist dieses im Einzelfall für Melodiedichter, Texter und Bearbeiter zu überprüfen! Das bedeutet grundsätzlich zunächst einmal, dass man Musikstücke, deren Komponist mehr als 70 Jahre tot ist, frei verwenden darf. Ein fast aussichtsloses Unterfangen, das eigenständig zu klären. Hat allerdings ein „Bearbeiter“ eine Komposition dahingehend verändert, dass z.B. die instrumentale Besetzung des aufzuführenden Musikstückes geändert bzw. umarrangiert wurde (meist zu erkennen an dem Zusatz „Bearbeitet.....), dann wird es schon wieder sehr schwierig. Eine wirklich gute und lohnenswerte Adresse ist hier das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern (http://www. volksmusik-archiv.de/). Die meisten der hier angebotenen Veröffentlichungen erfüllen diese Anforderungen. Ernst Schusser, Leiter des Archivs, kann hier sehr ausführlich Informationen geben. Gleichzeitig ist er ein sehr gefragter Kenner der Musikstile der Epochen der vornehmlich bayerischen Musik und kann hier auch beratend bei der Auswahl der Musikstücke zur Seite stehen. Eine entsprechende Bestätigung über die Nutzbarkeit der Musikstücke in Theaterproduktionen kann bei Bedarf bei ihm angefordert werden. Diese Bestätigung reicht der Gema im Allgemeinen aus, um Verwertungsrechte zu klären. Gibt es auch Klänge, die genutzt werden dürfen? Wieder ein eindeutiges „JA“ Es gibt sehr viele Firmen im Internet, die frei nutzbare Klänge anbieten. Überlicherweise gibt es auch hier wieder Regeln, die sich im Einzelfall voneinander unterscheiden. Ihr solltet Euch also gut mit den Bedingungen beschäftigen.Eine sehr gute Empfehlung stellt hier der weltgrößte Versand von solchen nutzbaren Klängen, die Firma „bestservice“ in München dar. Die Fülle der angebotenen Sounds ist sehr umfangreich und von bestechender Qualität. Eine Kooperation des Verbandes Bayerischer Amateurtheater mit dieser Firma ermöglicht es, dass alle dem VBAT angeschlossenen Bühnen einen Rabatt von 40% auf die Produkte des Herstellers bestservice bekommen. Wir haben uns mal ein Produkt zur Beschreibung herausgesucht, welches den „Theatervereinen“ bei der Klangbeschaffung sehr hilfreich sein wird: Die Studiobox gehört mit nunmehr über 20 GB an Sounddaten zu einer der umfangreichsten und vielseitigsten Soundeffekt Libraries. Wenn Sie ein großartiges Geräuscharchiv für Film, Video oder Werbung suchen, werden Sie hier von der Fülle und der hervorragenden Qualität beeindruckt sein. Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 15 Verband aktuell Musik und Klänge im Amateurtheater Studio Box Vol. 1 Hier finden Sie eine umfassende Sammlung von Hintergrundgeräuschen (backgrounds) aus fast allen Bereichen der Natur. Dschungel, Regenwald, ländlich, Gebirge, Regen, Hagel, Gewitter, Wasser (Küste, Fluss, See, Blubbern, Fontäne, Tropfen, Spritzen, Unterwasser, Ozean, Wasserfall, Wind, Sturm), Tiere (Vögel, Hühner, Enten, Gänse, Stiere, Kühe, Hunde, Elefanten, Frösche, Ziegen, Pferde, Insekten (Bienen, Zikaden, Grillen, Fliegen, Grashüpfer), Löwen, Affen, Schweine, Schafe, Wale, Delphine, Wölfe. Studio Box Vol. 2 Hier finden Sie eine riesige Sammlung an allen möglichen von Menschen erzeugten Geräuschen. Vom stehenden Applaus bis zum intimen Dinner im Restaurant, Schritte, verschiedenste Sportarten (Baseball, Basketball, Billard, Bowling, Boxen, Fechten, Fußball, Turnen, Eishockey, Karate, Skateboard, Skilaufen, Snowboard, American Football, Schwimmen, Tennis, Volleyball, Wrestling), allgemeine Stadt und Umland Atmosphären aus aller Welt, Kinder, Konzerthalle, Folklore, Jahrmarkt, Revolution, Stimmen (Durchsagen, Lachen, Mystisches, Lärm, Radioansager, Schreie... Studio Box Vol. 3 Diese DVD beinhaltet eine umfangreiche Sammlung an technischen Geräuschen aller Art, perfekt aufgenommen und überzeugend authentisch. Flugzeuge, Ballone, Militärjets, Flughafen, Ambulanz, Busse, Autos (Unfälle, Jeeps, Motorräder, Motorrad Rennen, Parkhaus, Tankstelle, Werkstatt) Motorschlitten, Hubschrauber, Gabelstapler, Maschinengeräusche, Mobiltelefone, Handwerk, Segler, Hafen und Schiffe, Dampfmaschine, Straßenverkehr, Büro (Computer, Papier, Drucker). U-Bahn, Schwebebahn, Eisenbahn, Straßenbahn, Lastwagen, Lastwagenrennen, Propeller. Studio Box Vol. 4 Auf dieser DVD befinden sich eine unglaubliche Vielfalt an Soundeffects, gewöhnlichen und ungewöhnlichen Geräuschen. Alarmtöne, Glocken, Explosionen, Kamera, Cartoon Film Effekte (Glocken, Kazoos, perkussive Effekte, lustige Stimmen, Pfeifen, Rasseln), Reißverschlüsse, Gameshow, Feuer, Feuerlöschboot, Feuerwerk, Uhren, Glas, Schüsse, Hausgeräusche (Türen, Schlüssel, Schalter, Rollladen) Layout Bänke / Construction Kits: Atmos, Computer, Stimmen, Unheil, Drakula, Sierra, Liebesstimmungen, Weltraum, Raumschiff, Gespenster, „the darkness beyond“, „Cosmic Bowls“, kurze Geräusche, Einzelgeräusche, Spielzeug Stimmen. Inhalt Jede DVD beinhaltet ein einfach zu benutzendes alphabetisches Inhaltsverzeichnis mit Suchfunktion. Eine Vielzahl der neuen Aufnahmen wurde in aufwändiger 4 Kanal Technik erstellt (optional nutzbar). Als Bonus ist in dieser Sammlung zusätzlich die komplette Soundeffects Collection FX PAC(Psy-Fx, X-FX, AD-FX, Action Cutz) enthalten. Solltet Ihr Interesse am Bezug der oben beschriebenen Sound-Bibliothek haben, vermerkt beim Bestellvorgang bitte, dass Ihr Mitglied beim VBAT seid. Gerne dürft Ihr Euch auch direkt auf mich berufen. Beim Bestellvorgang einfach „VBAT und Wolfgang Evers“ angeben und die Vorteile des VBAT nutzen. Das gilt im Übrigen für alle Produkte der Firma Best Service. Ihr findet die Homepage unter www.bestservice.de. Die Firma ist in München und kann nach telefonischer Rücksprache auch gerne persönlich besucht werden. Ansprechpartner ist Robert Leuthner oder Lupo Greil. Weitere Quellen im Internet: http://soundbible.com/http://www.grsites.com/archive/sounds/ http://www.salamisound.de/ http://soundjax.com/ http://www.soundalbum.de/89.htmlhttp://www.soundjay.com/ Wir hoffen, dass die Informationen dieses Berichtes ein wenig „Licht ins Dunkel“ gebracht haben. Wichtig bei der Klangbeschaffung ist ein gewisses „Feingefühl“ um nicht unnötig in rechtliche Schwierigkeiten zu gelangen. Bei Fragen könnt Ihr mich gerne unter [email protected] anmailen. Allerdings darf ich keine rechtsverbindlichen Auskünfte geben. Gerne aber gebe ich auch Tipps, Tricks und Informationen über die Nachbearbeitung von Klängen. Wolfgang Evers Öffentlichkeitsreferent 16 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Verband aktuell Rückblick auf den 2. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2013 Die Preisverleihung des 2. Bayerischen Amateurtheaterpreises - „Larifari“ am 03.05.2014 fand ab 19:00 Uhr die Preisverleihung zum Zweiten Bayerischen Amateurtheaterpreis „Larifari“ in Martinszell im Allgäu statt. In noch viel größerem Rahmen als die erste Verleihung war es den Gastgebern gelungen mit imposanten Rahmenbedingungen eine perfekte Atmosphäre für diese Preisverleihung zu schaffen. Das Jugendtheater Martinszell war als einer der Gewinner des „ersten Larifari“ diesjähriger Ausrichter der Festlichkeiten rund um diese beeindruckende Veranstaltung. Die Larifari Etwas anders als im letzten Jahr gab es auf Wunsch der Jury, die aus dem Landesspielleiter Gerhard Berger, dem stellvertretenden Landesspielleiter Josef Kumminger, der Schauspielerin und Regisseurin Christiane Ahlhelm , dem Spiel- und Theaterprädagogen Makus Bassenhorst und dem Öffentlichkeitsreferenten des VBAT Wolfgang Evers bestand, einen Sonderpreis für Kindertheater. Der Grund für diesen Sonderpreis bestand in dem Eindruck der Jury, dass Kindertheater zum einen eine besondere Aufmerksamkeit verdient und zum anderen, dass Kindertheater niemals mit Erwachsenentheater vergleichbar sein wird. Wie wir an den diesjährigen Preisträgern gesehen haben, war diese Entscheidung wichtig und auch goldrichtig. Der Preis ging an Spectaculum04 Vöhringen e.V. mit dem Kindertheater „Das tapfere Schneiderlein“. Beeindruckend war hier im Besonderen die Disziplin und die Leidenschaft der Kinder im Alter von ca. 6 bis 12 Jahren. Der Regisseur hatte das Stück so umgeschrieben und umgestaltet, dass sehr viel mehr Kinder auf der Bühne präsent waren, als es ursprünglich einmal vorgesehen war. Alle beteiligten Kinder kamen gleichberechtigt zum Einsatz und waren mit Herz und Seele bei der Sache. Eigentlich hätte man das Stück „Die tapferen Schneiderlein“ nennen sollen, waren doch zum dargebotenen Ausschnitt, zu dem jede der preisgekürten Bühnen aufgefordert war, annähernd 20 aktive Kinder auf der Bühne - alle als Schneiderlein. Die Jury Spectaculum 04 Vöhringen mit „Das tapfere Schneiderlein“ Das Erwachsenentheater bekam in diesem Jahr drei gleichberechtigte Preise verliehen. Auch hier war das Augenmerk der Jury, nicht eine „Staffelung“ der Preise zu verleihen sondern ein möglichst breites Spektrum an Theaterqualität der bayerischen Amateurtheater darzustellen. Eine wahrliche Sisyphusarbeit. Insgesamt erhielt der Verband Bayerischer Amateurtheater 67 Einsendungen. Die Jurymitglieder sahen jeweils unabhängig voneinander alle Einsendungen an und bewerteten die Beiträge nach einem ausgeklügelten und immer gleichen Schema. Alleine diese Aktion war eine logistische Meisterleistung unseres Landesspielleiters Gerhard Berger, denn es musste ja zum Einen in einer absehbaren Zeit geschehen und zum Anderen mussten die Termine und „freien Zeiten“ der Jurymitglieder berücksichtigt werden, denn diese Begutachtung aller Einsendungen erfordert sehr viel Zeit und Aufmerksamkeit und keine Bühne soll zu kurz kommen. Im März 2014 traf sich die Jury in München, um die ersten 10 nochmal gemeinsam zu begutachten, zu diskutieren und dann zu einem Ergebnis zu gelange. Wieder ein Aufwand, der sich, wenn man die Vielfältigkeit der Einsendungen und die daraus ausgesuchten Preisträger betrachtet, voll und ganz gelohnt hat. Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 17 Verband aktuell Rückblick auf den 2. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2013 Gewonnen haben die folgenden Amateurtheaterbühnen: Altmühlbühne Riedenburg e.V. mit dem Lustspiel „Thomas auf der Himmelsleiter“ Kolpingbühne Starnberg mit dem Musical „Die Bettleroper“ Theaterbühne Unterreit e.V. mit dem Musical „Noah“ Die Altmühlbühne Riedenburg e.V. gewann mit „Thomas auf der Himmelsleiter“, einem eher volkstümlichen Theaterstück, einen der Larifaris. Die schauspielerische Leistung war beeindruckend, hatte der Regisseur den Schauspielern doch einige Extras „auf dem Leib“ geschrieben, die das Publikum begeisterten. Das Bühnenbild war ebenfalls beeindruckend und die Inszenierung war von Anfang bis Ende mitreißend. So soll Theater sein. Da war selbst Thomas Stammberger vom Bayerischen Rundfunk, der gespannt an der Preisverleihung teilnahm, sehr beeindruckt. Herr Stammberger zeichnet verantwortlich für die Serie „Dahoam ist dahoam“, für den Komödienstadl und für viele andere Sendungen beim Bayerischen Rundfunk. Die Kolpingbühne Starnberg bot mit „Die Bettleroper“ eine Inszenierung, die an Leidenschaft, Können und Leistung kaum zu überbieten ist. Alle Schauspieler nahmen 6 Monate lang Gesangsunterricht um nicht nur die perfekte schauspielerische Leistung zu bieten sondern auch um eine perfekte musikalische Darbietung zu präsentieren. Respekt, liebe Kolleginnen und Kollegen von der Kolpingbühne Starnberg. Der dargebotene Ausschnitt, der zum Besten gegeben wurde, begeisterte die über 400 Zuschauer im Saal in Martinszell sehr. Diese Auszeichnung belegt einmal mehr, mit welcher Professionalität an bayerischen Bühnen dem Publikum Kunst und Kultur geboten wird - und dass alles ehrenamtlich. Die Theaterbühne Unterreit e.V. präsentierte ein selbst geschriebenes und komponiertes Musical. Mit „Noah“, einer kurzweiligen Inszenierung, wurde das alte Thema „Arche Noah“ und der „moderne“ Bürokratismus vereint. Dieses Mal gab es keine Sintflut, die Menschheit scheiterte an Vorschriften, Regeln und Starrsinnigkeit. Der Engel Susi erhielt von Petrus die Aufgabe, noch einmal eine Sintflut zu arrangieren, so, wie sie es beim letzten Mal ja auch schon so gut gemacht hatte.... Herrlich. Toll gespielt, die musikalischen Einlagen professionell dargeboten mit einer kurzweiligen Story - da war das Publikum und die Jury begeistert. Hier sah die Jury vor allem das „Gesamtpaket“ im Vordergrund. Altmühlbühne Riedenburg mit „Thomas auf der Himmelsleiter“ Kolpingbühne Starnberg mit „Die Bettleroper“ Theaterbühne Unterreit mit „Noah“ Der Rahmen dieser Preisverleihung wurde vom Jugendtheater Martinszell organisiert. Mit viele schönen und beeindruckenden Ideen, mit einer herrlichen Moderation durch Claudia Lau, mit Speisen und Getränken und einer Menge Rahmenprogramm war das „Drumrum“ der Preisverleihung zum Zweiten Bayerischen Amateurtheaterpreis „Larifari“ ebenfalls „preisverdächtig“. So gab es als Abschluss der Feierlichkeiten eine Feuershow, die trotz Nieselregen Jung und Alt begeisterten. Vielen lieben Dank liebe Martinszeller für diesen unvergesslichen Abend! Nachdem der Bayerische Rundfunk zur ersten Preisverleihung in Fürth nicht anwesend war, haben die Programmverantwortlichen des BR dieses Mal Wort gehalten. Es gab am gleichen Abend noch einen Bericht in der Rundschau. In der Mediathek des BR kann der Beitrag angesehen werden. Die Dinge entwickeln sich. So haben die diesjährigen Vorbereitungen zur Preisverleihung sowie die Resonanz auf die Auszeichnung inzwischen soviel „Früchte“ getragen, dass die Ausschreibungsbedingungen entsprechend vieler Vorschläge aus dem Kreis der Amateurtheater, der Jury und des Präsidiums angepasst wurden. Die Besetzung der 18 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Verband aktuell Rückblick auf den 2. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2013 Jury im Rahmen einer Aufteilung zwischen „Vorjury“ und „Endauswahljury“ mit hochkarätiger Besetzung durch den Bayerischen Rundfunkt und erfahrenen Theaterprofis macht die Wichtigkeit dieses Preises, unseres „Larifaris“, mehr als deutlich. Mittlerweile hat sogar unser Ministerpräsident Horst Seehofer sein Kommen zur nächsten Preisverleihung, welche in Neuburg an der Donau stattfinden wird, zugesagt. Wir dürfen gespannt sein. Spectaculum 04 Vöhringen Text: we Altmühlbühne Riedenburg Altmühlbühne Riedenburg Mehrzweckhalle Martinszell Kolpingbühne Starnberg Kolpingbühne Starnberg Feuershow des Jugenddtheaters Martinszell Theaterbühne Unterreit Theaterbühne Unterreit Empfang und Wegweisung des JTM Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 19 Verband aktuell Bewerbungsbogen für den 3. Bayrischen Amateurtheaterpreis 2014 / 2015 Bayerischer Amateurtheaterpreis 2014 / 2015 Ausschreibung Der Bayerische Amateurtheaterpreis ist eine Auszeichnung, die der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. (VBAT) vergibt. Entscheidend für die Auswahl ist u.a., dass die Preisträger mit ihrer künstlerischen Arbeit exemplarisch den Verband Bayerischer Amateurtheater repräsentieren. Im Vordergrund der Vergabe steht die künstlerische Arbeit eines Ensembles, die repräsentativ und zugleich wegweisend für das bayerische Amateurtheater ist. Ziel ist es, die Vielfalt des Amateurtheaters einer Öffentlichkeit vorzustellen und über die künstlerische Reflexion den gesellschaftlichen Diskurs anzuregen. Theatermacher und Publikum können sich so über Inhalt und Form der prämierten Arbeiten austauschen. Die Preisverleihung erfolgt anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung. Die Preisverleihung ist mit einem Workshop verbunden, der sowohl den Preisträgern als auch weiteren Verbandsmitgliedern die Möglichkeit eröffnet, unter Leitung eines der Jury angehörenden Referenten, die prämierten Arbeiten zu erörtern. Die Preisträger erhalten die Bronzefigur des „Larifari“ und eine angemessene Dotierung. Die Höhe der Dotierung richtet sich nach der jeweiligen Finanzsituation des Verbandes, also nach den zu erwartenden Zuschüssen und Spenden. Die Preisverleihung ist verbunden mit einer max. 15-minütigen Darbietung des prämierten Werkes in Ausschnitten oder als Videoaufzeichnung in einem Zusammenschnitt auf Großleinwand oder als Kombination beider Möglichkeiten. Formalien Der Amateurtheaterpreis wird in folgenden Kategorien ausgeschrieben: • Theater mit Kindern und Jugendlichen (Erwachsene können mitspielen) • Theater aus der Region (Mundarttheater) • Boulevardtheater • Schauspiel Der Preis wird alle 2 Jahre vergeben. Die Bekanntgabe der prämierten Vereine/Gruppen erfolgt durch den Vorsitzenden der Jury. Die Teilnahme am Wettbewerb zum Bayerischen Amateurtheaterpreis steht nur Mitgliedern des VBAT offen. Auswahl • Die Bezirke des VBAT sowie Theatergruppen des VBAT können Bewerbungen für die Teilnahme am Bayerischen Amateurtheaterpreis 2014 / 2015 bei der Geschäftsstelle des VBAT, Innstr. 2a, 83022 Rosenheim innerhalb von 3 Monaten nach der Premiere einreichen. Spätester Einsendeschluss ist der 31.01.2016 (Poststempel). • Bewerbungszeitraum ist die Spielzeit 01.06.2014 – 31.12.2015. • Die Jury wählt anhand von ungeschnittenen, in der totalen aufgenommenen Video-Dokumentationen den Preisträger aus. Die Bewerber erklären mit der Bewerbung, dass sie im Besitz der Rechte für Ton, Foto, Filmaufnahmen und Textvorlagen sind und mit deren Nutzung für den Bayerischen Amateurtheaterpreis Einverständnis besteht. Die Verhandlungen mit den jeweiligen Verlagen / GEMA u.a. führen die Bewerber eigenständig. • Den Jurymitgliedern bleibt es vorbehalten, Aufführungen der nominierten Inszenierungen zu besuchen. Nominierungsjury • Für jede Kategorie benennt das Präsidium des Verbandes Bayerischer Amateurtheater zwei Juroren. Die Nominierungsjury wählt aus den Bewerbungen jeder Kategorie zwei Produktionen aus und schlägt diese der Prämierungsjury zur weiteren Entscheidung vor. Prämierungsjury • Die Prämierungsjury besteht aus drei Mitgliedern, die das Präsidium des Verbandes Bayerischer Amateurtheater benennt. Diese wählen aus den Vorschlägen der Nominierungsjury die Preisträger aus. Sowohl in der Nominierungsjury als auch in der Prämierungsjury führt der Landesspielleiter des VBAT den Vorsitz. Die Entscheidung über die Gewinner des Wettbewerbs fällt mehrheitlich. Bei Stimmengleichheit entscheidet der Landesspielleiter des VBAT. 20 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Verband aktuell Ausschreibung für den 3. Bayrischer Amateurtheaterpreis 2014/ 2015 Bühnenname: ______________________________________________________________ Vorsitzende/r: ______________________________________________________________ Anschrift d. Ersten Vorsitzenden: _________________________________________________ _________________________________________________ _________________________________________________ _________________________________________________ An den Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. Innstraße 2a 83022 Rosenheim Datum Bewerbung um den Bayerischen Amateurtheaterpreis 20114 /2015 Zum Verein: (Gründung, Mitgliederzahl, Spielstätte, kurze Übersicht über bisher gespielte Stücke) ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ Zum Stück: (Warum dieses Stück, wie inszeniert, Beteiligte (z.B. Profis...) ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ Wir erklären, dass wir im Besitz der Bildrechte für Bilder und Filmaufnahmen sind und mit der Nutzung für den Bayerischen Amateurtheaterpreis einverstanden sind. Zur Bewertung der Bewerbung legen wir Informationsmaterial bei (z.B. Rollenheft, Presseartikel, Plakat, Pro-gramm (Flyer) usw.). Anlage: CD/DVD (ungekürzt), Programmheft, Flyer und ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ ___________________________________________________________________________________________ __________________________________________________________________________ (Ort, Datum, Unterschrift des/der Ersten Vorsitzenden) Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 21 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Offizieller Akt auf Anregung der Theatergemeinschaft Amerang Pfarrer-Fischer-Platz geweiht, Hottowa-Skulptur enthüllt Der Platz hinter dem neuen Ameranger Rathaus wurde schon vor einigen Jahren gestaltet und heißt auch schon einige Zeit Pfarrer-Fischer-Platz entsprechend einer Anregung der Theatergemeinschaft Amerang. Im vergangenen Jahr kam in der Obstbaumblumenwiese die Hottowa-Skulptur hinzu, die an historische Ereignisse in der Region erinnert, aber auch an deren künstlerische Verarbeitung in einem Theaterstück, mit dessen Freilichtaufführung im Bauernhausmuseum die Theatergemeinschaft Amerang einen wichtigen Beitrag zur Ameran-ger 1200-Jahr-Feier im Jahre 1988 geleistet hat. Nun wurde in einem offiziellen Akt der Pfarrer-Fischer Platz vom Ameranger Pfarrer Josef Reindl geweiht, im Beisein von seinem Vorgänger Josef Kreuzpointner und Prälat Peter Neuhauser. Danach erhielt mit der Enthüllung die Hottowa-Skulptur ebenfalls feierlich ihren endgültigen Platz im Dorf Amerang in der Nachbarschaft des Rathauses. Hottowa-Skulptur Bereichert wird nun das Ensemble rund ums neue Ameranger Rathaus durch die Holzskulptur, die in zwei lebensgroßen Figuren eine Schlüsselszene des historischen Freilichtspiels „Hottowa“ darstellt. Sie führt zurück in die Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges um das Jahr 1705, die in der bayerischen Geschichte durch die „Sendlinger Mordweihnacht“ bekannt geworden ist. Auch in v.l.n.r.: Maria Willeit und Konrad Guder Region Amerang musste die Bevölkerung, vor allem die Bauern, unter der bisch, im Hintergrund Rupert Westner Besatzung durch habsburgische Truppen leiden und so ist das Geschehen um und Hans Flötzinger den schikanösen ungarischen Tambour Hottowa in der Gegend mündlich und schriftlich überliefert, auch seine weitere Existenz als Geist in Heinrichsberg zwischen Amerang und Pittenhart, und manch ein Teilnehmer der etwas unter den unwirtlichen Wetterverhältnissen leidenden Feier vermutete darin immer noch das Wirken des zu Streichen aufgelegten Hottowa-Geistes. Eine Tafel am Rande der Wiese weist auf die Zusammenhänge hin. Bürgermeister Augustin Voit erläuterte die Beweggründe, die die Gemeinde Amerang zu Beauftragung und Aufstellung dieses Kunstwerks veranlasst habe. Man wolle so einen Teil der regionalen Geschichte auf Dauer in Erinnerung halten. Dies stimme mit dem Ziel des regionalen Entwicklungskonzepts der Leader-Aktionsgruppe Chiemgauer Seenplatte überein, die Schätze der Heimatkultur zu erhalten, und so habe man für Skulptur und Informationstafel die Leader-Förderung aus EU-Mitteln erhalten. Und dem Sinn dieses Konzeptes für die Region entspreche es auch besonders gut, freute sich Voit, dass die Gemeinde Amerang für die Eichenholzskulptur mit Thomas Hans einen Künstler unmittelbar aus dem Gemeindegebiet beauftragen konnte. Der Vorsitzende der Theatergemeinschaft Amerang, Konrad Gubisch, berichtete von der Entstehung des historischen Freilichtspiels, das von dem bekannten Heimatdichter Sepp Faltermaier den Schauspielern der Theatergemeinschaft auf den Leib geschrieben worden war - daraus war eine enge Verbundenheit entstanden, die sich in der Teilnahme der Familie Fal-termaier an der feierlichen Enthüllung der Hottowa Skulptur ausdrückte. Der Männergesangsverein Amerang umrahmte die Feier mit einigen Liedern aus ihrem Repertoire für die Ausgestaltung der Hottowa-Aufführungen der letzten Jahrzehnte. Schließlich ehrte Konrad Gubisch jene zwei Theaterspieler für 25 Jahre des Wirkens in der Theatergemeinschaft, die besonders eng mit dem historischen Freilichtspiel verbunden sind: Rupert Westner, der Hottowa aller Aufführungen, und Maria Willeit, die im Jahre 1988 die kindliche Traudi darstellte, die als einzige dem Treiben Hottowas auf dem Leiboldsberger Hof Einhalt gebieten konnte, im übrigen durchaus erkennbar die Urbilder der jetzt enthüllten Skulptur. Für 25-jährige Bühnentätigkeit wurde auch Ludwig Thaller geehrt, der bei allen drei Hottowa-Inszenierungen den Bauern spielte. Text: Inge Graichen 22 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 v.l.n.r.: Konrad Gubisch, Ludwig Thaller und Hans Flötzinger Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Die Rosenheimer „Nikoläuse“ spielen „Egmating“ ein bayerisches Stück mit schwarzem Humor „Egmating“ erzählt die Geschichte vom Hias (gespielt von Andreas Brandmaier) und vom Lenz (Thomas Stadler), die am Haberfeldtreiben teilgenommen haben. Der Dorfgendarm Doppelhofer (Robert Mayr) ist hinter den beiden Haberern her, lauert ihnen auf, kann sie aber nicht dingfest machen. Die beiden können gerade noch entwischen und verstecken sich beim alten Ex-Haberer und Dorfwirt Vordermoar (Peter Kirmair) und dessen zauderndem Eheweib (Angelika Heigermoser). Herrlich kurzweiliges Theater der „Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus e.V.“ unter der Regie von Florian Schrei, dem BR-Moderator von „Zwischen Spessart und Karwendel“ und „Unser Land“. P. Kirmair, A. Brandmaier, T. Stadler Der Verband Bayerischer Amateurtheater war herzlich zur Premiere mit anschließender Premierenfeier eingeladen. Die Rollen mal wieder hervorragend besetzt, gilt es noch zwei Schauspieler zu benennen, die dem Stück mit ihrem Mitwirken zu einer weiteren Aufwertung dieser Inszenierung verholfen haben. Da wäre zum Einen der „g´studierte Kriminalrat Gfrettinger“ (Richard Martl) und die kesse Kellnerin Emmerenz (spitzfindig gespielt von Daniela Englmeier). TOLL! Respekt liebe Kolleginnen und Kollegen von den „Nikoläusen“, Danke für die Einladung - und - wir kommen gerne wieder. R. Martl, R. Mayr Text: we Foto: batchfield.de T. Stadler, R. Martl, D. Englmeier R. Martl, T. Stadler T. Stadler, D. Englmeier, A. Brandmaier, P. Kirmair Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 23 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell 50 Jahre Heimatbühne Palling Die Heimatbühne Palling eV konnte ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum feiern. Ein großer Festabend, anderntags der feierliche Gottesdienst und Festzug mit den 30 Ortsvereinen und ihren Fahnenabordnungen bildeten den äußeren Rahmen. Die Ursprünge des Theaterspiels in Palling liegen eigentlich sehr weit zurück. Bereits aus dem Jahre 1724 ist belegt, dass man beim „Hochfürstlich-löblichen Consistorium Salzburg“ die Erlaubnis zur Aufführung einer Passion einholte. Um 1900 wurde dann der „Katholische Arbeiter- und Burschenverein“ gegründet, dem dann eine rege Schauspieltruppe angehörte, welche Einstudierungen von lustigen Heimatstücken zur Aufführung brachte. In den Anfängen profitierte das Pallinger Laienspiel vom Ideenreichtum des unvergessenen Ludwig Miesgang, dem „Schneider Lucki“, der sich später auch an anspruchsvolle Schauspiele mit Chor und Orchester, wie „Genoveva“ oder „Leonore (Fidelio), heranwagte. Später wurde es dann, bedingt durch die politische Lage und den Kriegswirren, recht ruhig um das Pallinger Theatergeschehen. Erst in den 50er-Jahren gab es wieder regelmäßige Aufführungen, die so erfolgreich waren, dass man sich zur Gründung der Heimatbühne Palling entschloss. Diese wurde dann 1964 unter Vorstand Konrad Parzinger zum Volksspielkunstverband Bayern angemeldet und in das Vereinsregister eingetragen. Der Verein entwickelte sich aus kleinen Anfängen schnell zu unerwarteter Blüte. Das erste Stück, die „BergheiFoto v.l.n.r.: Sepp Käser, Rudi Guggenberger, Christa Jäger, mat“, hatte bei drei Vorstellungen gerademal 690 Besucher, in Gerhard Huber, Christian Berreiter, Heinrich Grafetstetter. der späteren Blütezeit konnte man um die 8000 Zuschauer pro Nicht auf dem Bild das Ehrenmitglied Gusti Grafetstetter Einstudierung begrüßen. Mittlerweile besuchten fast 350.000 Theaterfreunde die über 1100 Aufführungen von etwa 80 Stücken in den 50 Jahren des Bestehens. Unter der Führung von tüchtigen Funktionären war man immer bemüht, nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu wachsen. Besonders während des 20-jährigen Wirkens von Spielleiter Sepp Winkler ergab sich eine bedeutende künstlerische und technische Entwicklung, mit Thoma-Komödien und großen Erfolgen, wie dem „Brandner Kaspar“, oder der „Pfingstorgel“. Die Heimatbühne Palling hat sich mittlerweile zu einem Pfeiler des Pallinger Kulturlebens entwickelt, die auch über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt ist. So betonte auch der Bezirksvorsitzende des Verbandes Bayerischer Amateurtheater, Sepp Käser, beim Festabend, dass man sich den Ruf als „Juwel“ im Verband erarbeitet habe. Er ehrte persönlich einige verdiente Mitglieder. Zuerst die Bühnenjubilare Heinrich Grafetstetter (25 Jahre), Vorstand Gerhard Huber (40 Jahre) und Christa Jäger (50 Jahre), dann Rudi Guggenberger für den ununterbrochenen Einsatz als Bühnentechniker seit der Gründung und ganz besonders das Heimatbühnen-Urgestein Auguste Grafetstetter. Die „Gusti“, wie die Seele des Vereins jeder nennt, war von Anfang an, die ganzen 50 Jahre lang, in der Vorstandschaft und als Kassier und Schriftführer tätig. Außerdem war sie – mit ganz wenigen Ausnahmen – bei den Proben und Vorstellungen immer als äußerst verlässliche Souffleuse im Einsatz. Für ihre Verdienste wurde sie zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Durch Sepp Käser persönlich, wurde ihr die besondere Ehre zuteil, die Ehrennadel in Silber und die dazugehörige Ehrenurkunde des VBAT zu erhalten, die nur vom Präsidenten des Verbands Bayerischer Amateurtheater, Horst Rankl, vergeben wird. Diese Auszeichnung erhielten bisher nur fünf Personen. Die Heimatbühne Palling braucht sich auch für die Zukunft keine Sorgen zu machen. Das bewiesen junge Schauspieler mit den lustigen Sketchen „Altbayerisch-Einführung“ und „Der Festausschuss“ sowie der Jugendnachwuchs mit dem „Wolpertingertreffen“ und „Ski am Kilimandscharo“, unter der Regie von Heidi Jung, die für eine gelungene Abrundung des Festabends sorgten. Text: Christian Berreiter, 2. Vorstand Heimatbühne Palling eV 24 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Theatergesellschaft Bad Endorf e.V. Seit Jahrzehnten engagiert sich Annemarie Ramoser im Endorfer Theaterverein. Sie steht nicht nur als Spielerin auf der Bühne, sie führt auch Regie beim lustigen Sommerspiel und amtiert als 2. Vorstand. Vor kurzem feierte die quirlige Dame im Kreis von Freunden, Verwandten und Theaterspielern ihren 70. Geburtstag. Tochter Sabine stellte die Räumlichkeiten zur Verfügung, Sohn Matthias übernahm zusammen mit den Enkelkindern den Barbetrieb. Das Jubiläum ließ sich zweifellos als Familienbetrieb bezeichnen. Für die musikalische Untermalung sorgten neben den Theaterkindern auch Hans Plank, Konrad Hamberger und Hermann Siferlinger. Theaterspielerinnen brachten zahlreiche Torten mit. Vorstand Markus Mädler überbrachte der Jubilarin im Namen der Theatergesellschaft Blumen und ein großes Geschenk In seiner Rede würdigte er Frau Ramosers Verdienste, ohne die der Verein in seiner derzeit hervorragenden Form undenkbar wäre. Zum Ausruhen nach der langen Feier bleibt Annemarie Ramoser nur wenig Zeit. Die Proben für das neue Stück „Edith Stein“ laufen bereits auf Hochtouren, für den Sommer muss ein lustiges Theaterstück gefunden und die Rollen besetzt werden. Die nächste Ausschuss-Sitzung steht an, theaterspielende Partnervereine wollen besucht werden. Wie jedes Jahr wird auch die Spielsaison 2014 allerlei unvorhergesehene Überraschungen bereithalten. Und wie jedes Jahr wird sich so mancher fragen: „Was täten wir nur ohne Annemarie?“ Markus Hermannsdorfer Schriftführer/Pressesprecher Theatergesellschaft Bad Endorf e.V. v.l.: Markus Mädler, Emmeran Aiblinger jr., Markus Hermannsdorfer, Annemarie Ramoser Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2014 Berichte, Artikel und Bilder an: [email protected] Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 25 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell 10 Jahre „Die Künstlerwerkstatt e.V.“ Am Samstag, den 10.05.2014 feierte der in Stegaurach bei Bamberg ansässige Verein „Die Künstlerwerkstatt e.V.“ sein zehnjähriges Bestehen. 18 Projekte konnten die Künstler in den vergangenen Vereinsjahren auf die Bühne bringen; das Repertoire ist breit gefächert: In diversen Theater- und Musicalprojekten konnten die Mitglieder ihr Können beweisen. Die Aufnahme zeigt die Ensembles der beiden Jubiläumsprojekte „HAUS & GARTEN“ sowie „HAIR“ bei der Übergabe der Glückwunschurkunde des Verbands Bayerischer Amateurtheater e.V. für zehn Jahre erfolgreiche Vereinsarbeit. Weitere Informationen zu den Jubiläumsproduktionen sowie zum Verein unter www.die-kw.de Text: Sebastian Burkard Ein Leben für die Theaterbühne Hohe Ehrenamt-Auszeichnung für Gerhard Berger aus Rott a. Inn Text: Renate Drax Foto: Theaterverein Rott 26 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Abtenau war Bühne Eine große Bühne für die Welt. Großartiges Theater, Leidenschaft und Hingabe. Vom 28. Mai bis zum 01. Juni 2014 fand im österreichischen Abtenau das siebte internationale Festival für Amateurtheaterbühnen statt. Veranstalter waren der Salzburger Amateurtheaterverband sowie das Theater Abtenau. Mit zahlreichen hiesigen Sponsoren als auch durch den Tourismusverband Abtenau konnte eine einzigartige Plattform für ein sehr erfolgreiches Festival geschaffen werden, an dem 12 internationale Amteurtheatergruppen teilnehmen konnten. Zwei weitere geplante Amateurtheater waren aufgrund organisatorischer Schwierigkeiten leider nicht angereist. So konnten die Künstler aus dem Iran als auch aus Afganistan leider nicht an diesem großartigen Festival teilnehmen. Der Theaterverein Rott am Inn e.V. durfte mit seinem Passionsspiel unter der Regie von Gerhard Berger Deutschland vertreten. In einer kleinen Kirche nahe Abtenau boten die Schauspieler aus Rott den fast 100 Zuschauern ein professionelles und kurzweiliges Theaterstück zum Besten, welches bei vielen Zuschauern sämtliche Bandbreiten der Emotionen zutage förderten. Zum Auftakt des Festivals spielte das Theater Abtenau „Ich bin Medea“, ein Drama nach Euripides in einer Uraufführung. In den Hauptrollen dieses beeindruckenden Stückes glänzten Veronika Pernthaner und Andreas Winklhofer. Hier stimmte einfach alles. Dramaturgie, Schauspiel, Sprache, Handlungsbogen, Licht und Musik waren so sehr im Einklang, dass dem Zuschauer die 60 Minuten Spieldauer ausgesprochen kurz vorkamen. Begleitet wurde die Eröffnung durch eine Gruppe aus Nigeria, die traditionelle afrikanische Musik darbot. Der englische Beitrag der Gruppe „Moot House Players“ aus Halrow im Nordwesten von London mit der Komödie „Post Mortem“ aus der Feder von Brian Clark läutete den zweiten Veranstaltungstag ein. Mit Witz, Charme, viel englischem Humor und Chaos fesselten die Engländer das Publikum an ihren Sitzen. Professionelles Amateurtheater ist auch in England „ganz großes Kino“. Unter der Regie von Michael Branwell glänzten die Schauspieler in ihren Rollen und im Nu war die „Sprachbarriere“ durchbrochen und die Zuschauen mittendrin. Kurz vor der englischen „Teatime“ überboten sich um 15:00 Uhr die Gäste aus Georgien mit den Mimodram nach Moliere „Don Juan“ unter der Regie von Zurab Pkhadze und bewiesen, dass die Qualität, der professionelle Anspruch an Amateurtheater, die Leidenschaft und Hingabe in Georgien ebenfalls zu Hause sind. An diesem Donnerstag, dem zweiten Festivaltag hatten es die Zuschauer nicht leicht. „Aller guten Dinge sind Drei“, ging es unmittelbar nach dem Beitrag aus Georgien in die Kirche Mühlrain. Hier spielte wie anfangs erwähnt, der Theaterverein Rott am Inn e.V. sein Mysterienspiel „Der Pakt mit dem Teufel - Theophilus in Not“ nach einer Bearbeitung von Gerhard und Gertraud Berger. Die agierenden Schauspieler boten dem begeisterten Publikum ein Theaterstück im Altarraum einer Kirche. Mit Teufel, Teufelshelfern, einer einfühlsamen, fordernden und Teufel verscheuchenden Maria und einem Priester namens Theophilus, der seine Seele dem Teufel verkauft hatte. Das Publikum war wirklich gerührt „Medea“ „Teatime“ „Der Pakt mit dem Teufel“ An diesem Abend des zweiten Festivaltages sollte eigentlich noch der Bei- Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 27 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell trag der Gruppe aus Afghanistan dargeboten werden. Die Gruppe konnte leider nicht teilnehmen. Sie bekam im Durchreiseland Pakistan von der österreichischen Botschaft kein Einreisevisum, obwohl im Vorfeld bereits alle bürokratischen Hürden genommen schienen und die Flugtickets im Wert von 11.000 Euro bereits bezahlt waren. Die Gründe für diese Entscheidung der österreichischen Botschaft mögen vielfältig sein, führten jedoch landesweit in Nachrichten, öffentlichen Diskussionen und Printmedien zu heller Aufregung. Man darf gespannt sein, ob die österreichische Regierung hier Zeichen setzt, den Weg für die zukünftige Teilnahme ebnet und der afghanischen Gruppe die für sie unglaublich hohen Kosten von 11.000 Euro erstattet. Der dritte Festivaltag begann gegen Mittag mit einem großen Grillfest am Fuße des Karkogels im Restaurant Traunstein. Speisen auf hohem kulinarischem Niveau wurden serviert und einmal mehr Stand der Austausch der Theatergruppen im Vordergrund. Mit einem gemeinsamen Spaziergang ging es dann zum lettischen Beitrag in das Abtenauer Heimatmuseum. „Fräulein Julie“ des Theater Salaspis aus Lettland begeisterte die Zuschauer erneut. Unter der Regie von Edit Neimane bot die Theatergruppe das Mimodram von August Strindberg auf perfekte und fesselnde Weise dar. Der Schlussapplaus bescheinigte auch dem Letten, dass Amateurtheater auch hier einen besonderen Stellenwert hat. Die „Sprachbarriere“ des in Französisch und Lettisch dargebotenen Theaterstückes war schnell gefallen und das Publikum in den Bann gezogen. Das Festival glänzte besonders durch eine reichhaltige Vielfalt. Keines der dargebotenen Stücke stand in Konkurrenz. Die Programmauswahl, für die Veronika Pernthaner verantwortlich zeichnete, war dermaßen perfekt, dass bei den Zuschauern statt einer gewissen „Festivalmüdigkeit“ eher noch die Anspannung auf das Kommende stieg. So war der Beitrag aus den Niederlanden (im Programmheft stand ausschließlich standesgemäß „Holland“) wieder ein Höhepunkt. Die Eigenproduktion „Tagträumer und Nachtwandler“ der Theaterkompanie Kruimels aus Rotterdam riss das Publikum wahrhaftig aus den Sitzen. Perfekt arrangiert, inszeniert und gespielt gelang den „Holländern“ eine beeindruckende Show ihrer kreativen Kraft. Typisch holländisch herrschten auf der Bühne Chaos, Gefühl und Emotionen. Mit wenig Worten gelang es den Schauspielern sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen und unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen. Der letzte Beitrag des dritten Festivalabends war von Paolo Avataneo aus Italien. Mit seiner Eigenproduktion „Clownerie - die Show“ bot er eigentlich Pantomime der besonderen Art. Schnell und provokativ hielt er der „Gesellschaft“ mit seiner Darbietung, die ausgesprochen aufwändig vorbereitet war, zuweilen den Spiegel vor. Wieder ein Beweis dafür, dass die Organisatoren wirklich breitgefächert an alles gedacht hatten. Ein wirkliches Highlight gab es am vierten Festivaltag. Das Kindertheater „Commedia 2000“ aus Ungarn bot mit „Bastien und Bastienne“ einer Bearbeitung aus der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Theater der Spitzenklasse an. Warum das ein besonderes „Highlight“ war zeigt sich, wenn man das Alter der perfekt agierenden Kinder betrachtet: Die Alterspanne der 5 leidenschaftlich spielenden Mädchen betrug 8 - 12 Jahre. Der Respekt gilt den Schauspielerinnen als auch der Regisseurin Eva Preisinger. Das Publikum war begeistert und am Ende hatte mindestens jeder zweite Zuschauer Tränen der Rührung und Ergriffenheit in den Augen. Die besondere Idee, die Schauspielerinnen wie Marionetten an Schnüren agieren zu lassen, war wie viele andere kreative Ideen, Amateurtheater lebendig und attraktiv zu inszenieren, von professionellen Inszenierungen definitiv nicht zu unterscheiden. 28 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 „Tagträumer und Nachtwandler“ „Clownerie“ „Bastien und Bastienne“ Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Das Theater Zhuki aus der Ukraine spielte viersprachig das Stück „Über die Schädlichkeit des Tabaks“ von Anton Cechov. Allein die Sprachgewandtheit und der tiefgründige Witz in dem sehr gut umgesetzten Stück, sorgten beim Publikum für Begeisterung und für langen Applaus. Die im Hintergrund wirkende Gattin - sie war für die Geräusche zuständig - verwöhnte nach dem Theaterstück das Publikum noch mit einem ukrainischen Volkslied. Den eigentlichen Abschluss des Festivals bildete am Abend das theaterQuartett aus Salzburg mit dem Stück „Venedig im Schnee“. Die Komödie von Gille Dyrek begeisterte das Publikum ein weiteres Mal. Diese sehr professionell und schnell gespielte und mit Witz gespickte Darbietung, bei der die Schauspieler viele Lacher und viel Applaus ernteten war ein erneuter Beweis für die Vielfältigkeit dieses Festivals. „Über die Schädlichkeit des Tabaks“ Nach dem Stück „Venedig im Schnee“ bat die Organisatorin Veronika Pernthaner nochmals alle Mitwirkenden auf die Bühne. Jeder durfte sich aus einem gestrickten Kunstwerk, welches symbolisch alle Flaggen der teilnehmenden Nationen vereinte, seine eigene Flagge als Andenken aus dem „Kunstwerk“ herausschneiden. Nach einem Gruppenfoto wurde dann noch ordentlich gefeiert. Als Extraeinlage fand am darauffolgenden Sonntag noch das Kindertheater „Dicke Luft in Orange County“ eine Produktion des Schülertheaters „The Twenty 4 Stars“ der Hauptschule Abtenau statt. Vor prall gefülltem Saal präsentierten 6 Mädchen und 18 Buben ein schönes und kurzweiliges Westernstück. „Venedig im Schnee“ Theater ist nicht nur das, was der Zuschauer auf der Bühne sieht. Vielmehr steckt hinter jedem Amateurtheater, hinter jedem Stück, hinter jedem Schauspieler, hinter den unzähligen vor und hinter der Bühne agierenden wichtigen Mitarbeiter viel mehr, als der Zuschauer im kurzen „Ausschnitt“ eines dargebotenen Stückes erkennen kann. Leidenschaft, Zeit, Investition, Gemeinschaft, Zusammenhalt, Kommunikation und „an einem Strang ziehen“ ist das, was für viele aktive Theaterspielerinnen und Theaterspieler auf der ganzen Welt das Theater so wichtig macht. Oft ist es Lebensinhalt, oftmals „Dicke Luft in Orange County“ Selbsterhalt, Sinn und manchmal auch „Unsinn“ des Lebens. Netzwerke zwischen Amateurtheatergruppen sind wichtig, oftmals nur regional. allenfalls national ausgeprägt. Das Theaterfestival „Abtenau ist Bühne“ kommt dabei, internationale Netzwerke zu bilden, eine besondere Bedeutung zu. Fachsimpeln, Austausch, zukünftige gemeinsame länderübergreifende Projekte, gegenseitige Besuche waren nur ein paar der Themen, die von den zahlreichen begeisterten Festivalteilnehmern aufgegriffen wurden. Kurzum: Wir wünschen uns mehr. Wir möchten wiederkommen, wir wollen mitwirken. Wir sagen von Herzen DANKE Wolfgang Evers, Öffentlichkeitsreferent des VBAT und Mitglied des Theatervereins Rott am Inn Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 29 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell 5. Ordentlicher Bezirkstag des VBAT e. V. Bezirk Niederbayern – am 10.05.2014 in Jandelsbrunn Am 10. Mai 2014 lud der VBAT-Bezirksverband Niederbayern seine Mitgliedsbühnen zum 5. Bezirkstag nach Jandelsbrunn in die „Alte Schule“, die Heimstätte des ausrichtenden Kultur- und Theatervereins Jandelsbrunn. 12 Mitgliedsbühnen sind der Einladung gefolgt und haben ihre jeweiligen Vertreter nach Jandelsbrunn abgesandt. Zu Beginn des Bezirkstags begrüßte der 1. Vorsitzende Werner Helbig alle Teilnehmer auf’s herzlichste. Namentlich den Vorstand des Kultur- und Theatervereins Jandelsbrunn, Herrn Andreas Hackl als Ausrichter, sowie den Bürgermeister der Gemeinde, Herrn Roland Freund, die ihrerseits ihre Grußworte an die Anwesenden richteten. Anschließend hielt Steuerberater Herr Marc Braun einen sehr interessanten, und vor allem für „Nichtjuristen“ gut verständlichen Vortrag zum Thema Vereins- u. Steuerrecht. Er musste anschließend viele Fragen beantworten und tat dies sehr ausführlich. Nach der verdienten Kaffeepause ging es mit den Berichten der Vorstandschaft weiter. Werner Helbig appellierte nochmal an alle Vereine, die angebotenen Lehrgänge zu nutzen. Er mahnte auch, dass kein ausgefallener Lehrgang nachgeholt werden kann und dadurch auch die Fördermittel gekürzt werden können. In Abwesenheit unserer Schatzmeisterin Waltraud Hoffmann verlas Medienreferent Klemens Molzahn den Kassenbericht des vergangenen Geschäftsjahres. Bezirksrevisor Wolfgang Bernkopf bestätigte die ordnungsgemäße Kassenführung und stellte den Antrag auf Entlastung des Vorstandes, der von den stimmberechtigten Teilnehmern einstimmig angenommen wurde. Werner Helbig stellte anschließend das geplante Lehrgangsangebot für das Jahr 2015 vor und kündigte den kommenden Verbandstag an, welcher vom 3. bis 5. Juli 2015 in Simbach am Inn stattfinden wird. Ob zeitgleich ein Bezirkstag stattfindet, ist noch nicht bekannt. Nach der allgemeinen Aussprache ging der 5. Bezirkstag schließlich zu Ende. 30 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell Die gesamte Vorstandschaft bedankt sich herzlich für die zahlreicheTeilnahme und vor allem beim Kultur- und Theaterverein Jandelsbrunn für die perfekte Ausrichtung und die hervorragende Bewirtung. Nach einem sehr guten Abendessen gaben die Jandelsbrunner Schauspieler den Einakter „Alter schützt vor Klugheit nicht“ und sehr hintergründige Gedichte von Emerenz Meier zum Besten. Der Zwieseler Mundartdichter Eberhard Kreuzer erzählte in seiner unnachahmlichen, heiteren Art unter anderem über die Tücken eines Anrufbeantworters und über ungewöhnliche, aber durchaus nachvollziehbare Ereignisse, die man bei einem Bierzeltbesuch erleben kann, wenn’s mal „dumm läuft“. In gemütlichem Beisammensein bis in die späte Nacht, ging ein harmonischer und perfekt organisierter Bezirkstag zu Ende, für den sich die Bezirksvorstandschaft nochmals herzlich beim Kultur- und Theaterverein Jandelsbrunn bedankt. Zeitgleich zum Bezirkstag in Jandelsbrunn fand unter der Leitung von Herrn Jürgen Peter der Lehrgang „Improvisationen“ statt. Alle Fotos: © J. Schinagl, Jandelsbrunn Klemens Molzahn Bezirksmedienreferent Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 31 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell Hervorragende Unterstützung durch die Arnbrucker Theatergruppe e. V. „Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren“ des Arnbrucker Jugend- und Kindertheaters begeisterte Alt und Jung Was eine funktionierende Gemeinschaft theaterbegeisterter Leute zu leisten vermag – dafür boten die vier Aufführungen des Märchens der Gebrüder Grimm „Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren“ besten Anschauungsunterricht. Das Jugend- und Kindertheater der Arnbrucker Theatergruppe e. V. hatte die Geschichte des Glückskinds Hans in sechs kurzen Aufzügen in einer mitreißenden Inszenierung auf die Bühne im Dorfwirtssaal gezaubert, in dem vom dreifachen Bühnenbild bis zu Maske, Kostümen, Sounds und Beleuchtung einfach alles stimmte. Alle vier Vorstellungen waren sehr gut besucht. „Eine schöne Geschichte, tolle Bühnenbilder, passende Geräuschkulisse, stimmige Kostüme und bemerkenswerte Schauspieler!“ fanden die Zuschauer. Sieben Wochen lang hatten die zwanzig Kinder und Jugendlichen die einzelnen Szenen geprobt, sieben übernahmen sogar Doppelrollen. Einstudierung und Regie oblagen Hans Weiß, dem Christian Triffo assistierte. Lieder und Choreografie studierte Andrea Heimpel ein. Wer bereits beim „Wolf und die sieben Geißlein“ (2012) und „Schneewittchen“ (2013) mitgespielt hatte, war längst aus diesen kindlichen Rollen herausgewachsen. „Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren“ in der Fassung von Ulrike Möller (Deutscher Theaterverlag) war die richtige Herausforderung für die junge Spielerschar, zu der weitere Darsteller kamen. So konnten sie in anspruchsvollere Rollen schlüpfen, wie die des aufmüpfigen Teufels und seiner raubeinigen Großmutter oder des habgierigen und rücksichtslosen Königs; reizvolle Aufgaben boten auch die Räuber, die trotz rauer Schale das Herz am rechten Fleck hatten, die fleißigen Müllersleute und braven Frauen aus dem Dorf, der guten Märchenfee, der Leute im Königsschloss und die Rolle des Glückkindes Hans, der stets an das Gute glaubt und das Rechte schafft. Eine Herausforderung war das Stück auch für die Theatermannschaft, die eine drehbare Kulissenbühne baute, viele Kostüme nähte, an den passenden Sounds bastelte, Maske und Requisiten vorbereitete. Eine große Hilfe war der Kostümfundus des Bezirks Niederbayern, aus dem man sich viele Kostümteile gebührenfrei ausleihen konnte. Dass in Arnbruck sehr gutes Amateurtheater gemacht wird, davon überzeugte sich schon letztes Jahr Landesspielleiter Gerhard Berger bei einer Aufführung des „Brandner Kaspar“, die er mit seiner Gattin besuchte und im „Bayerischen Theaterspiegel“ ausführlich würdigte. Fotos: Andreas Schirrmacher. Text: Hans Weiß Vorstand der Arnbrucker Theatergruppe e. V. Vier fantastische Vorstellungen des Märchens „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ boten die 20 Darsteller des Arnbrucker Jugend- und Kindertheaters; sieben spielten Doppelrollen. 32 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Der König versucht immer wieder, das Glückskind Hans zu vernichten. Hans, das Glückskind, will die drei goldenen Haare des Teufels. Die Räuber haben wohl eine raue Schale, aber ein gutes Herz und überlisten den König. Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell 50 Jahre Laienspielgruppe Ergoldsbach »Der Gedanke eine Laienspielgruppe zu gründen, ist etwa zwei Jahre älter als seine Gründung. Im August 1964 endlich wurde nach einigen unerfreulichen Erfahrungen die Gründung der Laienspielgruppe Wirklichkeit.« Dies ist der Text der Gründungsurkunde und so begannen 1964 zehn junge Leute Theater nach ihren eigenen Vorstellungen zu spielen. Anspruchsvolles Theater sollte es sein und so begann man in Ergoldsbach Stücke wie: Die Schelmenstreiche des Scapin, Was ihr wollt, Ein Sommernachtstraum usw. zu spielen. Zum 50 jährigen Jubiläum wurde ein Wiener Klassiker auf die Bühne gebracht. „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ von Ferdinand Raimund. Zum Festabend luden die Ergoldsbacher die Gründungsmitglieder, die ehemaligen Regisseure und Vorstände sowie Ehrengäste aus Politik und Theaterverband ein. Nach der gelungenen Aufführung, die mit minutenlangem Applaus der Zuschauer gewürdigt wurde, nahm Werner Helbig einige Ehrungen vor. So bekam die Laienspielgruppe selbst eine Ehrenurkunde zum 50-jährigen Bestehen. Des weiteren wurden Robert Ammer, Erich Woidy und Ernst Baumann für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Für 43 Jahre Treue zum Verein erhielt Ludwig Woidy eine Urkunde. Bereits 46 Jahre lang auf der Bühne steht Franz Zellmeier und Franz Xaver Kropf wurde für 49 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Alpenkönig Hans Rohrmeier Menschenfeind Ernst Baumann Im Anschluss der Feierlichkeiten gab es ein gemütliches Beisammensein mit sehr interessanten Gesprächen. Text: Ernst Baumann Der Alpenkönig und der Menschenfeind mit den Alpengeistern von links: stellvtr. Landrat Alfons Satzl, Werner Helbig, Ernst Baumann, Erich Woidy, Robert Ammer, Franz Zellmeier, Franz Xaver Kropf, Ludwig Woidy, Laienspielbeauftragter Bezirk Niederbayern Peter Glotz und Bürgermeister Ludwig Robold Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 33 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell 50 Jahre Theaterverein Altisheim/Leitheim Der 31. Mai 2014 war ein besonderer Tag für den Theaterverein Altisheim/Leitheim. Zum 50. Jubiläum feierte der Theaterverein Altisheim/Leitheim zwei Tage mit einer Freilichtbühne auf der drei Generationen vertreten waren. Kaisheim/Altisheim (ms). Am Freitag Dankandacht, Festzug mit Blaskapelle, interne Feier mit Mitgliedern und deren Angehörigen - Samstag Kindernachmittag und großartiges Freilichtbühnenprogramm vor vielen Interessierten, zum Festausklang ein nicht mehr enden wollendes Feuerwerk und allseits nur Lob für die tollen Festtage. So präsentierte sich der Theaterverein am Freitag und Samstag im Garten vom Landgasthof Grünenwald in Altisheim. Die Verantwortlichen des Jubelvereins hatten sich so einiges einfallen lassen. Nicht nur die 128seitige Chronik, die extra zum Fest erarbeitet wurde, sondern das ganze Fest sollte zu einem besonderen Highlight im Vereinsleben werden. Bereits am Freitag wurden mit einer Dankandacht, die Feierlichkeiten in der Altisheimer Kirche um 18 Uhr begonnen. Diakon Georg Steidle fand die richtigen Worte und ging in seiner Predigt so richtig auf den Theaterverein ein, er stellte fest, dass die Rollen im Theater und die Rollen im Leben oft gar nicht so weit auseinander liegen und man nur, wenn man an einem Strang zieht, eine harmonische Gemeinschaft erzielen kann. Nach dem Gottesdienst machte man sich mit der Musikkapelle Kaisheim auf den Weg zum Festgelände beim Gasthof Grünenwald. Etliche Zuschauer verfolgten den Festzug des Jubelvereins. Beim Wirt angekommen, wurde erst mal mit einem Gläschen Sekt angestoßen, bevor man sich unter den Klängen der Kapelle zu den festlich, geschmückten Tischen begab. Vorstand Richard Fackler begrüßte alle Gäste und eröffnete auch gleichzeitig, das bereitgestellte Buffet. Noch eh man sich versah, begann das abwechslungsreiche Festprogramm, durch das in charmanter Weise Manuela Fackler und Markus Harsch jun. führten. Den Anfang machte die Kindergruppe, die sich aus dem Nachwuchs von aktiven bzw. ehemaligen Spielern zusammenstellte. Dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, zeigten die Jungakteure unter der Regie von Tom Lier. Perfekt brachten sie ihren einstudierten Einakter auf die Bühne und steigerten sich unter dem nicht mehr endenden Applaus zu Höchstleistungen. Für einige war dies sicher der Start für einen späteren Einsatz auf der Altisheimer Bühne. Der Überraschungsauftritt, der „Zwei verschmähten Festjungfrauen“ brachte die Menge zum toben und alle machten bei der gemeinsamen Gymnastikeinlage mit. Nun folgte die „ältere Generation“ – Spieler aus den Gründungsjahren bzw. ehemalige Aktive, ließen es sich nicht nehmen, auch bei einem amüsanten Sketch unter der Regie von Ehrenvorstand Günther Förg, ihr immer noch vorhandenes Talent zu präsentieren. Sogar der Älteste im Verein, Ehrenmitglied Karl Grünenwald sen. mittlerweile 82 Jahre, glänze als Postbote. Es gab jede Menge zu Lachen und auch hier, wollte der Applaus nicht enden. Zum Abschluss wurde noch ein letzter Einakter zum Besten gegeben. Hier wurden unter der Regie von Tom Lier die „Mittleren“ aktiven. Einige Spieler die bis zu 20 Jahren nicht mehr aktiv auf der Bühne waren, verstanden es in alter Manier, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Ein gemeinsames Abschlusslied und ein leckeres Eisbuffet rundeten den Abend ab und so konnte man sich auf den Samstag freuen, an dem gemeinsam mit allen Interessierten gefeiert wurde. 34 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell Der Kindernachmittag mit Spielen und einer Hüpfburg war sehr gut besucht und am Abend freute man sich über die hereinströmenden Zuschauer. Das Wetter spielte sehr gut mit und so konnte man nochmals, das am Vorabend aufgeführte Programm zum Besten gegeben. Ein rundum gelungener Abend, der mit einem nicht mehr endend wollenden Feuerwerk zu Ende ging. Drei Generationen auf einer Freilichtbühne sieht man nicht alle Tage und man merkte das die Spielerschar mit Begeisterung bei der Sache ist. Davon profitierte natürlich „ihr treues Publikum“, darum ist der Beifall nicht nur einfach eine Geste des Anstandes, sondern die mit den Händen zum Ausdruck gebrachte herzliche Teilnahme der Zuseher. Der Applaus ist nicht unbeachtlich, sondern das am meisten motivierende Honorar für den Fleiß, das Engagement und die Inkaufnahme privater Entbehrungen der Spieler und allen die in irgendeiner Weise am Fest beteiligt waren. So kann man mit Stolz sagen, die Verantwortlichen des Jubelvereins haben ein Fest auf die Füße gestellt, dass Altisheim und Leitheim noch nicht gesehen hat und das sicher noch lange in den Köpfen präsent sein wird. Die Gemeinschaft und der Zusammenhalt stimmen beim Theaterverein, dies haben die Festtage gezeigt und so kann man optimistisch in die Zukunft blicken. Text: Manuela Fackler Die erfolgreichsten und die neuesten: Eine Auswahl unserer Stücke für die Freilichtbühne Victor Hugo / Cornelia Wagner Les Misérables Mindestens 25 Spieler / innen, 150 Min. Ludvig Holberg / Herbert Stoepper Jeppe vom Berge oder Die Verwandlung des Bauern Mindestens 11 Spieler / innen, 120 Min. Gaston Leroux / Cornelia Wagner Charles Dickens / Bernd Klaus Jerofke 8 D / 5 H, 150 Min. Freie Dramatisierung von Charles Dickens „Der Raritätenladen“. 19 D / 16 H, 12 Jugendliche, beliebig viele Nbr., 150 Min. Das Phantom der Oper Victor Hugo / Matthias Hahn Nelly Trent Der Glöckner von Notre Dame Jules Verne / Susanne Heydenreich / Katharina Scholl Bram Stoker / Bernd Klaus Jerofke 5 große Rollen (1w 4m), 14 Mehrfachrollen, 150 Min. Mindestens 25 Spieler / innen, 120 Min. In achtzig Tagen um die Welt Dracula R. L. Stevenson / Clemens Allweyer Bernd Klaus Jerofke 14w 10m, Nebenrollen, 120 Min. 12 D / 8 H, beliebig viele Nebenrollen, 120 Min. Jedermann – Das Spiel vom Leben und Sterben des reichen Mannes 12 bis 20 Darsteller, auch Kinder u. Jugendliche, Mehrfachbes. mögl., 100 Min. NEU Die ungeheure Geschichte von Jekyll und Hyde NEU Brüder Grimm / Heiner Schnitzler Ich habe einen Kater! NEU 12 Erwachsene, (davon mind. 4m), 7 Kinder (oder mehr), 120 Min. Deutscher Theaterverlag · Grabengasse 5 · 69469 Weinheim · Tel: 06201 . 87 90 70 · Fax: 06201 . 50 70 82 Online unter www.dtver.de E-Mail: [email protected] Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 35 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell „Gnadentod“ - das etwas andere Stück Theater-Schmiede Bobingen überzeugt mit künstlerisch wertvoller Darbietung „Nicht vergnüglich, aber wertvoll“ betitelte die Schwabmünchner Allgemeine ihren Premierenbericht zur Aufführung „Gnadentod“ der Theater-Schmiede. Denn was das Bobinger Amateurtheater an drei Abenden in der Singoldhalle servierte, entpuppte sich als keine leicht verdauliche Kost. So war die Besucherresonanz nicht so wie bei anderen Stücken, da sich selbst das treueste Publikum mit dieser schweren Thematik über die Gräuel der NS-Zeit nicht befassen wollte. Doch diejenigen, die diese historische Tragödie in 18 Szenen miterlebten, nahmen mit Sicherheit eine Erkenntnis mit nach Hause: So ein menschenverachtendes Handeln darf es nie mehr geben. Es war die Zeit 1933-1940, als die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler die Macht ergriffen und die normale deutsche Familie Bitter völlig aus dem Gleichgewicht brachten. Eugen Bitter (gespielt von Peter Sedlacek) versteht nicht mehr, was so alles um ihn herum geschieht. Er, der für seine Tapferkeit im Ersten Weltkrieg ausgezeichnet wurde, muss miterleben, wie Sarah (Anita Mayer), die jüdische Freundin seiner Tochter Lena (Theresa Adolf) plötzlich verschwindet und sein jüdischer Nachbar David Goldbaum (Kurt Kronberger) von brutalen SS-Männern abgeholt wird. Sein Sohn Max (Michael Ditz), ein begeistertes Mitglied der Hitlerjugend, erklärt ihm zudem bei der Hochzeitsfeier seiner Tochter Lena mit Heinrich (Ralph Miethig), dass er sich als Kriegsfreiwilliger für die Front gemeldet hat. 36 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Da Eugen Bitter eine im Krieg erlittene Kopfverletzung immer mehr zu schaffen machte, beschließen er und seine besorgte Frau Eugenie (Ingrid Schmid), diese massive gesundheitliche Beeinträchtigung im Krankenhaus operativ beheben zu lassen. Statt einer ärztlichen Behandlung wird sein Gesundheitszustand jedoch von den Nazi-Ärzten wegen Verdacht auf paranoide Psychose als unlebenswert eingestuft. Dies hat zur Folge, dass Eugen Bitter letztendlich im Konzentrationslager der „Gnadentod“ gewährt wird. Der riesige Aufwand, den die Theater-Schmiede mit beeindruckenden, ständig wechselnden Bühnenbildern betrieben hat und die schauspielerischen Leistungen aller rund 60 Beteiligten hätte mit Sicherheit ein größeres Publikum verdient. Aber die heutige Gesellschaft zieht scheinbar Inhalte mit Lacheffekt vor. „Spaß wird das Stück mit Sicherheit nicht machen“ charakterisierte Autorin Ingrid Storz ihre Inszenierung als Premierengast treffend. Theater-Schmiede-Leiterin Ingrid Schmid wagte sich zum 25-jährigen Bestehen ihrer Organisation an eine bisher noch nie dagewesene Thematik. „Mit dem Stück Gnadentod wollten wir an die vielen Opfer des Nazi-Regimes erinnern und zum Nachdenken anregen“ lautete das Ansinnen von Ingrid Schmid. Und dies ist ihr mit der künstlerisch hochwertigen Aufführung auf jeden Fall voll gelungen, was die nachfolgenden Fotos bestätigen sollen. Franz Kaufmann, Fotos Jürgen Baur Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell Sieben Mitglieder der Laienspielgruppe Maihingen wurden für 25jährige Vereinszugehörigkeit geehrt Im Rahmen des Grillfestes wurden bei der Laienspielgruppe Maihingen, die 1980 gegründet wurde und zwischenzeitlich 90 Mitglieder zählt, sieben weitere Vereinsmitglieder für 25 jährige Vereinszugehörigkeit geehrt. Somit sind bereits 36 Mitglieder 25 Jahre und mehr in der Laienspielgruppe Maihingen aktiv. Bei der Ehrung überreichte ihnen Vorstand Josef Taglieber eine Ehrenurkunde vom Verband Bayerischer Amateurtheater mit den besten Glückwünschen des Präsidenten Horst Rankl. Vom Bund Deutscher Amateurtheater erhielten sie ebenfalls eine Ehrenurkunde mit Ehrennadel. Für die Laienspielgruppe bedankte sich der Vorsitzende mit einem gravierten Weinglas bzw. Bierkrug für die jahrelange Treue und Vereinstätigkeit, sei es auf der Bühne, beim Bühnenbau, bei der musikalischen Gestaltung oder bei den Platzreservierungen. Text: Elisabeth Koukol von links. 2. Vorstand Gerhard Haas, Claudia Rudel, Conny Kotz, Franz Kotz, Bärbel Kraut, Günter Thorwart und Vorstand Josef Taglieber. Auf dem Bild fehlen Hans Seifert und Klaus Spegel. Wilhelm Köhler Verlag Verlag und Vertrieb dramatischer Werke 80805 München Ungererstraße 35 Telefon: 089 / 361 50 26 und 089 / 360 54 89-0 Telefax 089 / 361 51 96 [email protected] www.wilhelm-koehler-verlag.de Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit: Bräutigam, Kaspari, Kling, Landstorfer, Pfaus, Wallner u.v.m. sowie der beliebtesten Volksstückautoren: Maly, Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m. Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 37 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell „Schweden und Hexen“ – großes Theater in Stötten am Auerberg Seit über 100 Jahren wird bei uns in Stötten mit Leidenschaft Theater gespielt - Stücke, dem Geschmack und den gesellschaftlichen Anliegen der Zeit entsprechend. Geboten wurden sie von der Kirche, von Familien für ihre Feste und vor allem von den Dorf-Vereinen. Das war und ist immerwährende lebendige Tradition und Lebensfreude bei uns im alpenländischen Raum. Stötten aber ist in der glücklichen Lage, dafür auch heute die erfahrenen Laien-Akteure zu haben. Darüber hinaus besitzt es einen erstklassigen, heimatverbundenen, kundigen und geschliffenen Autor: Walter Sirch, geborener Stöttener und zudem noch Theater- und Dialektbeauftragter des Bayerischen Trachtenverbandes. Schon vor 11 Jahren hat er mit dem „Lehenhof am Auerberg“ ein Heimatstück geschrieben und aufgeführt, ein Stück jenseits von abgeschmackter Heimatschnulze und platter Gaudi. Damals zeigte es sich schon, dass ein Theater die lokalen Zuschauer in den Bann zieht mit Stücken, die meist die unbekanntere Seite der eigenen Heimatgeschichte klar und farbig aufzeigen. So etwas wurde wieder dargeboten von unseren engagierten, altbewährten Dorfschauspielern, verstärkt mit neuen, jungen Akteuren. Die Uraufführung war ein Erlebnis an Ostern. Von 1602 bis 1634 amtierte und regierte in Stötten der Pfarrer und Magister Hieronymus Tauler, der - nicht alltäglich - ein sehr umfangreiches und genaues Tagebuch hinterlassen hat. Über die grausame Zeit der Schwedeneinfälle im Dreißigjährigen Krieg wird dort berichtet. Pest, Kriegsgreuel, Hungersnöte, „Hexen“-Verbrennungen, Raub und Mord drangsalierten die Menschen damals. Tauler hat das wahrheitsgetreu beschrieben und beklagt. Das hat prallen Stoff hergegeben für ein erneutes Stück über eine Zeit der Dorfgeschichte, die vielen hier unbekannt war. Es heißt: „Hexenwahn und Schwedentrunk“. Darum waren die Stöttener so neugierig drauf, denn sie vermuteten ja, dass sie von Walter Sirch nur das Beste zu erwarten hätten. Pfarrer Tauler /Richard Bottner), Bauer Settele (Heribert Rauh), Pfarrer Wölflin, (Richard Sirch) Amtsrichter Wachter (Seppl Hengge), Gesamtleiter, Pfarrer Tauler Zum Ablauf: Im Verlauf des Krieges fallen 1632 schwedische Soldatenhorden in´s Allgäu und in Stötten ein und hausen grausam. Verwoben in diesen Überbau werden die Schicksale der kleinen Dorfbewohner klar dargestellt. In ihrer zeitgemäßen Beschränktheit können sie die Ursachen dieser peinigenden Lebensumstände nicht wissen - so schieben sie die Schuld Hexen und bösen Geistern zu. Der Pfarrer - seiner Magd sehr verbunden - führt quasi das Dorf, der Amtsrichter leidet es nicht, dass seine Tochter Vroni den kleinen Häusler heiraten will, der bischöfliche Visitator ist auf seinen Vorteil aus, die Bauern werden von Banden ausgeplündert, Diebe stehlen auch noch die letzte Henne, eine kluge, rothaarige Dörflerin wird als Hexe denunziert und mit dem Tode bedroht. Vronis Liebster wird von der Schwedensoldateska gemordet, sie wendet sich aus Verzweiflung einem Schwedenleutnant zu: Die menschlichen Verwerfungen in Not und Tod werden eindringlich und überzeugend von den Laienspielern dargestellt. Hier wird keine Schenkelklopfer-Gaudi gezeigt, obwohl doch so mancher Humor aufblitzt - es menschelt eben. Auch die eingestreuten erklärenden Mahnungen klingen nicht belehrend - sie regen eindringlich an, immer mitfühlend Mensch zu bleiben - eine Forderung, die zeitlos ist. Am Ende versammeln sich alle Mitwirkenden in beeindruckender Weise auf der Bühne 38 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Nachtwächter Korbinian (Mich. Hindelang) und Bärbel Heberle, Michaela Albert, Alfred Kindler, Tobi Erhard als Räuber/innen Räuberin (Albert Micha) und Bauer Wind (Markus Endrass) Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell und schließen mit einem berührenden Schlusslied die Verbindung mit dem dankbar mitsingenden Publikum. Langer, stehender Applaus. In Szene gesetzt wird das Ganze von 55 Darstellern - untermalt von zeitgemäßer Bläsermusik - in sparsamen und genauen Kulissen und passenden Gewändern, mit Quellentreue und Begeisterung. Wochenlange Proben zahlen sich eben aus. Die Dialoge kommen ungekünstelt und klar im Dialekt daher. So bieten alle eine überzeugende Leistung dar, vom Tauler über die „Hexe“ bis zum jüngsten Statisten - nicht zu vergessen die hilfreichen Geister hinter der Bühne. Begeisterung allerorten - Sie können´s eben. Die Grenze zum gelegentlichen Laienspiel wird hier eindeutig überschritten. Man sieht und spürt die Erfahrenheit, das Können und Liebe der Darsteller zu ihrem Dorf, ihrer Geschichte und auch zu ihrem Spiel-Vergnügen. Garant dafür ist hier neben dem kundigen Autor Walter Sirch der engagierte Gesamtleiter Josef Hengge - auch ein Trachtler. Übrigens: wesentlich zum Erfolg trägt auch das informative und liebevoll illustrierte Begleitheft bei - eben keine Reklamebroschüre wie so oft, sondern ein kurzer und kundiger Führer durch das Stück und die verworrenen Zeitläufte damals. Herzlichen Dank an alle Mitwirkenden für diese reife Leistung. Das gesamte Ensemble Manfred B. Müller Stötten a.A. – im Mai 2014 Über 200 Stücke für Saalbühnen und Freilichttheater Neuer Name Bewährtes Programm! Theaterverlag Arno Boas, vormals „Arnos Theaterladen“ Theater für alle Generationen Mit neuen, ausgezeichneten und empfohlenen Stücken! Drama - Komödie - Lustspiel - Einakter - Sketche Theaterverlag Arno Boas Finsterlohr 46 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 2 00 93 Fax 0 79 33 / 2 00 94 Das Gesamtprogramm auf unserer neuen Homepage: www.theaterverlag-arno-boas.de [email protected] www.theaterverlag-arno-boas.de Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 39 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell „Zum Auftakt tanzten die Puppen des Puppentheaters „Am Schnürl“ Ein „höllisches Experiment“ hatte Schnürl-Chef Helmut Glatz die geplante Inszenierung des „Herzog-Errnst-Spiel“ noch in der Planungs- und Probenphase genannt. Erstmals agierten Marionetten gemeinsam mit einem Schauspieler, mehreren Statisten und dem Gitarrenduo Gruber & Maklar auf der Bühne des Stadttheaters - zum Auftakt des Festivals „Faszination Gitarre“. Erzählt wurde die Geschichte vom Besuch Herzogs Ernst in Landsberg 1434, der bekannte Tanz mitder weißen und der gelben Dame und der Stiftung des Jungferngeldes. Doch wer wußte schon, dass der Herzog den Kasperl als Ratgeber dabei hatte, das der hohe Herr des Nachts heimlich auf Freiersfüßen durch die Gassen schlich und das Liebesständchen unter dem Fenster der Damen ein jähes Ende fand? Besonderen Reiz gewann dieses Stück durch die Interaktion der verschiedenen „Arten“ der Akteure. Da diskutierte die Kasperl-Figur mit dem „echten“ Schauspieler, tanzten die Puppenspieler gemeinsam mit ihren Figuren ein Menuett, sprach die Herzogs-Marionette mit den Musikern, der Kasperl saß bei einem Stück vertraulich auf dem Knie Christian Grubers und schaute ihm buchstäblich auf die Finger. Text:Patricia Eckstein Bild: Eckstein (Kreisbote LL) 40 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Happy End: der Herold (Juri Olbrich) verliest die Beschlüsse des Herzogs TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1 Freude am Theater Komödien – Lustspiele – Schwänke Franz Rieder Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren) Franz Rieder Omas Himmelfahrt und zurück (4 Damen, 4 Herren) Franz Rieder Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4 Damen, 4 Herren) Regina Rösch Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren) Regina Rösch Der ledige Bauplatz (4 Damen, 6 Herren) Jürgen Schuster Finger weg vom Internet, Opa! (4 Damen, 4 Herren) Jürgen Schuster Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3 Damen, 4 Herren) Jürgen Schuster Rebellische Weiber (4 Damen, 4 Herren) Boulevardstücke – Kriminalkomödien Regina Rösch Die Nacht der Nächte (4 Damen, 5 Herren) Regina Rösch Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren) Regina Rösch Mord im Hühnerstall (4 Damen, 5 Herren) Alexander Ollig Lügen und andere Wahrheiten (4 Damen, 3 Herren) Michael Haidner Zur Kasse Schätzchen (4 Damen, 3 Herren) Wolfgang Bräutigam Die überfüllte Wohngemeinschaft (5 Damen, 6 Herren) Hans Gnade Maximilian, jetzt bist du dran (5 Damen, 6 Herren) Hans Gnade Heiße Nacht und kalte Dusche (3 Damen, 4 Herren) Bühnenstücke in bayerischer Mundart Michael Haidner Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3 Damen, 4 Herren) Michael Haidner Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren) Michael Haidner Der kurierte Liebhaber (3 Damen, 4 Herren) Ingrid Klameth A so geht’s (6 Damen, 7 Herren) Ingrid Klameth All inclusive (5 Damen, 7 Herren) Ulla Kling Salut für Berta (5 Damen, 5 Herren) Ulla Kling Der Deifi und die Kramerin (3 Damen, 4 Herren) Felix Buchmair Poldis Traum (3 Damen, 5 Herren) … noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog und Leseproben auf unserer Homepage www.theaterverlag-rieder.de! Theaterverlag Rieder Postfach 11 64 86648 Wemding Tel.: 0 90 92 - 2 42 Fax: 0 90 92 - 56 07 eMail: [email protected] THEATERVERLAG RIEDER THEATERVERLAG RIEDER www.theaterverlag-rieder.de Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 41 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Internationales Amateurtheater Festival in Marktredwitz Eine stillgelegte Fabrik, leere Web-Säle, kahle Wände, diese Eigenschaften alleine genügen natürlich nicht ein Festival zu veranstalten. Nein, die Inspiration der gespenstisch anmutenden Räume und die Vorstellung mit seinem Amateurtheater einen besonderen Akzent zu setzten, bewogen den Leiter vom Amateurtheater Marktredwitz, Kurt Rodehau, ein Amateurtheaterfestival der besonderen Art und an einen besonderen Ort, in einer alten Fabrik, zu veranstalten. Und wenn schon ein Festival, dann schon International. Aus dem Nachbarland Tschechien, konnte die wohl beste und bekannteste Amateurtheatergruppe „Rádobydivadlo Klapy“ mit dem Mozart-Thriller „Amadeus“ gewonnen werden. Aus Sachsen, genauer gesagt aus Dresden, kam die Gruppe „Spielbrett“ unter der Leitung von Uli Schwarz und präsentierte eine eigenwillige Inszenierung von „Romeo und Julia“. Den Auftakt machte am Freitag das Amateurtheater Marktredwitz, die in einer eigenen Bearbeitung, den „Woyzeck“ von Georg Büchner, nicht nur in die alte Benker-Fabrik verlegte sondern auch die Hauptdarsteller im eigenen Dialekt spielen ließ. „Amadeus“ Ein buntes Rahmenprogramm mit originellen Musikgruppen aus der Region, Diskussionen und bester Verpflegung gaben dem Festival einen fröhlichen und ausgewogenen Charakter. Zahlreiche Ehrengäste zollten dem Festival mit Ihrem Erscheinen hohen Respekt und große Anerkennung für die Organisation und die hohe Qualität der drei Theaterproduktionen. So bot die Präsidentin des tschechischen Amateurtheaterverbandes Lenka Laznovska weiterhin eine kooperative Zusammenarbeit an und lud Kurt Rodehau, den Organisator des Festivals, zum jährlich stattfindenden Festival nach „Hronov, CS) „ ein. Der Bildungsreferent des BDAT, Stephan Schnell und der Vizepräsident des BDAT Jürgen Peter lobten den Mut des Veranstalters und waren beeindruckt vom Festival-Wochenende in Marktredwitz. Gitty Gstöttl, Vizepräsidentin des VBAT, überbrachte die Grüße vom Präsidenten des VBAT Horst Rankl, würdigte die Verdienste aller Amateurschauspieler in Bayern und stellte fest dass das Amateurtheater eine große wichtige Aufgabe als Kulturträger in Bayern übernimmt. Die örtlichen Politiker (stellv. Landrat, Oberbürgermeister und Kulturreferenten) bedankten sich beim Veranstalter für die Ausrichtung dieses wohl bislang einmaligen Festivals in der Region. Kurt Rodehau 42 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 „Romeo und Julia“ „Woyzeck“ Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Nach dem Theater ist vor dem Theater - Rückblick auf eine grandiose Theatersaison des Heimat- und Kulturverein Ammerthal Eine große und illustre Gästeschar konnte Regisseur Jörg Johannes Fehlner bei den Theateraufführungen des Heimat-und Kulturverein Ammerthal wieder begrüßen, darunter Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, Politiker aus der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik und viele weitere Vertreter des öffentlichen Lebens. Sogar Bischof Dr. Walter Mixa besuchte während der Aufführungen die ihm bekannte Ammerthaler Theatergruppe, da er zu einem Gottesdienst in der Nachbargemeinde Illschwang eingeladen war. An den Anblick von Schauspieler und Entertainer Ron Williams sind die Besucher mittlerweile gewöhnt, gehört er doch schon seit Jahren zum Stammpublikum in Ammerthal Erstmalig hingegen reihte sich, der allseits aus Funk und Fernsehen bekannte Chorleiter Gotthilf Fischer, in die Zuschauerschar ein. Wer die Ammerthaler Laienbühne kennt, weiß genau dass dort kein Ehrengast vor einem spontanen Mitwirken gefeit ist. So hatte Landstreicher Sigi Röhrmoser (Seppi Stöckelmeier) beim betreten der Bühne die Lacher auf seiner Seite, als er auf den weltberühmten Chorleiter zeigte und zu seinem Kumpel Otto Schusslinger (Klaus Eichenseer) sagte: “Schau mal Otto, das ist doch der mit den weißen Haaren, der immer mit den Armen wedelt und dann kommen alle durch einander.“ Spätestens dann war es auch dem Letzten in der vollbesetzten Sporthalle klar, dass tatsächlich der echte Gotthilf Fischer und kein nur ihm sehr ähnliches Gesicht unter den Anwesenden ist. Die zahlreichen Autogrammjäger nutzten die Gelegenheit,nach der Vorstellung auf ein paar Worte mit dem rührigen 86–Jährigen, der sich geduldig seiner vielen Fans annahm. Ganz in seinem Element, war der Chorkönig, als er auf die Bühne geholt wurde um das Lied „Muss i denn zum Städtele hinaus“ zu dirigieren, denn der HKV verabschiedete einen Ehrengast, der jedes Jahr zum Theater kam, nämlich den VIP Bodygard und Sicherheitsexperten Roland Finser, der beruflich nach Schweden auswandert . Seine komplette Auswanderung wird von einem Fernsehteam des Senders VOX begleitet und in der Sendung „Goodbye Deutschland“ ausgestrahlt. Aber man konnte nicht nur viele prominente Persönlichkeiten begrüßen, sondern auch über 1500 zufriedene Gäste aus nah und fern, zu den 7 jeweils ausverkauften Vorstellungen in der Ammerthaler Sporthalle, die wie immer passend zum Stück mit viel Liebe dekoriert war und den Zuschauern das Gefühl vom Kreuzfahrturlaub auf Hawaii schenkte. So war die Theatersaison 2014 mit dem Stück „Aloha oe auf hoher See“ wieder ein voller Erfolg auf ganzer Linie und die Verantwortlichen planen schon wieder die Aufführungen für das Jahr 2015, denn nach dem Theater ist vor dem Theater. Als Dank für die vielen Helferinnen und Helfer auf, hinter und vor der Bühne gibt es noch zum Abschluss ein großes Fest in den kommenden Wochen, denn was hier ehrenamtlich geleistet wird, ist unbeschreiblich und nicht selbstverständlich und muss honoriert werden. Das zeichnet sie aus die Ammerthaler Theatercrew, jeder ist bereit vollsten Einsatz unter Aufopferung von vielen Stunden Freizeit, zu bringen, der Erfolg und das wachsende Interesse in der Bevölkerung bestätigt sie in ihrem Tun. Text: Jörg Johannes Fehlner Foto: Heimat- und Kulturverein Ammerthal Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 43 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Der „Schauhaufen“ aus Kulmbach gewinnt das „Theaterpärla“ bei den 22. Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tagen in Kersbach „Das Theaterpärla geht in diesem Jahr … an den „Schauhaufen“ aus Kulmbach!“ Die letzten Worte der Jury gingen regelrecht unter in dem Jubel des Publikums und der Mitwirkenden der Kulmbacher Theatergruppe in der Mehrzweckhalle der DJK Kersbach. Nach 2006 und 2010 geht der Wanderpokal der fränkischen Mundart-Theater-Szene, der von dem Gründer der ARGE Mundart-Theater Franken Franz Och gestiftet wurde, zum dritten Mal mit dem „Schauhaufen“ nach Kulmbach und wird in dem Theater „Das Baumann“ einen Ehrenplatz zieren. Ausgezeichnet wurde damit die Inszenierung „Der Krug is hie“ nach dem Klassiker „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich v. Kleist bei den 22. Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tagen in Kersbach. „Die Inszenierung, das Kostüm- und Bühnenbild, die schauspielerische Leistung und der Umgang mit der Mundart haben uns überzeugt“, so die Begründung der Jury für ihre Entscheidung. Unter der Federführung von Marianne Höller hatte in diesem Jahr die DJK Kersbach die Organisation der Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tage übernommen, die alle zwei Jahre von der ARGE Mundart-Theater Franken veranstaltet werden. Insgesamt, so das Fazit der Veranstalter, überzeugten die Inszenierungen bei den Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tage in Kersbach durch ihr durchweg hohes Niveau. Eine Neuerung gab es erstmals Jahr bei der Besetzung der Jury, die aus Studierenden der Theaterwissenschaften und Theaterpädagogik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen bestand. Schauspiel und Textsicherheit, Kostüm- und Bühnenbild, Inszenierung und Spielfreude der Mitwirkenden und der Einsatz der Mundart zählten zu den Kategorien, nach denen die Jurymitglieder die dargebotenen Inszenierungen beurteilten. Beeindruckend zeigten die fränkischen Theatergruppen in der Mehrzweckhalle der DJK Kersbach, wie vielfältig Mundart-Theater in Franken sein kann. Wie sehr man in Mundart aneinander vorbei reden kann, demonstrierten die Gastgeber, die Theatergruppe der DJK Kersbach, mit ihrem Stück „Blaue Zipfel“, in dem fränkische, hanseatische und sächsische Mundart aufeinandertrafen. Vergnüglich und zugleich zeitaktuell präsentierte sich die Walberlabühne aus Kirchehrenbach mit ihrem Stück „Drei und Drei macht glücklich“ und das Forchheimer Brettla brachte das Stück „Der Onkel mit der langen Nase“ von Hans Sachs auf die Bühne. Mit dem Loriot-Sketch „Das Frühstücksei“ begeisterten die „mundARTisten“ aus Uettingen. Ein Familien-Gottesdienst ebenfalls in Mundart eröffnete am Sonntag die Gesamtfränkischen Mundart-Theater-Tage. Diesem schlossen sich die Autorenlesungen mit Walter Tausendpfund, Reinhold Schmitt (beide Oberfranken), Helmut Haberkamm (Mittelfranken) und Herrmann Hehn (Unterfranken) an. Die Bletsch’n Bühna aus Unterleinleiter eröffnete die Theaterrunde an diesem Tag und ging der Frage nach, ob der „Herr Pfarrer“ immer die Wahrheit spricht. Diesem Stück folgte der Monolog „Frau auf dem Sockel“ nach Martin Walser mit dem „Theatervogel“ Jutta Vogel aus Bamberg. Für turbulente Szenen im Gerichtssaal und damit in der Mehrzweckhalle der DJK Kersbach sorgte die Inszenierung des „Schauhaufens“, während sich die Dinge nicht weniger rasant in dem 2-Personen-Stück „Familienbande“ der Theatergruppe Rohr entwickelten. Mit einem „Schafskrimi“ begeisterte die Theatergruppe „Schau mer X“ aus Rothenburg, die damit auch ihr zehnjähriges Jubiläum feierte. Außer Konkurrenz lief „Der Fußmord und andere Liebesdramen“ mit dem Fußtheater von Anne Klinge, die mit ihrem Fußtheater die Theaterwelt im wahrsten Sinne des Wortes von den Füßen auf den Kopf stellte. Ebenso kurzweilig zeigte sich das fränkische Kabarettprogramm von Gerd Fischer, der deutlich machte: „Franken, der Mittelpunkt der Welt.“ So unterschiedlich die Theaterstücke und die Texte der Autoren aus Ober-, Unter- und Mittelfranken auch waren, in einem waren sich das Publikum, die Organisatoren und die Mitwirkenden einig: die 22. Gesamtfränkischen MundartTheater-Tage in Kersbach präsentierten die fränkische Mundart als kurzweilige Unterhaltung auf hohem Niveau. Dr. Barbara Pittner Fotos: „Schauhaufen“, Rüdiger Baumann 44 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Die Theatergruppe Brand hat in Ihrer Saison 2014 mit dem Dreiakter „Der Ehestreik” den Geschmack des Publikums mehr als getroffen und die Zuschauer begeistert. Die Umsetzungen auf der Bühne waren sehr gelungen. Und diese Qualität hat sich wohl schon rumgesprochen. Bereits wenige Tage nach Beginn des Vorverkaufs waren die Plätze für die insgesamt sechs Aufführungen nahezu restlos ausverkauft. Die Verantwortlichen bewiesen bei der Besetzung der Rollen ein geschicktes Händchen. Sogar Mitarbeiter der nahegelegenen Luisenburg-Festspiele hatten diese Jahr die Aufführen besucht und waren von der Laienspielgruppe angetan. Im Haus von Bartl (Bernhard Schindler), dem Schmied, und seiner Frau Annamirl (Veronika Krauß) herrscht fröhliche Eintracht. Auch das Zusammenleben unter einem Dach mit dem jungen Paar Jochen (Torsten Erhardt) und Pepi (Veronika Söllner) ist sehr harmonisch. Diese vier Darsteller tragen das Stück und überzeugen auf ganzer Linie. Die Harmonie im Haus schwindet aber sehr schnell, als die Bürgermeisterin des Ortes, sehr energisch und dominant dargestellt von Carmen Lehnert, eine Resolution in Umlauf bringt, mit der die neue Bedienung im “Wirtshaus zum Bären” ihrer Stellung enthoben werden soll. Diese hübsche Kellnerin Hanni, die vom Nachwuchstalent Lisa Heise ausdrucksstark gespielt wird, soll der wahre Grund dafür sein, dass die Männer des Ortes ihr Bier nicht mehr so gerne zu Hause trinken. Nach einen Besuch Ihrer Freundin Wurzel, glänzend und sehr stimmungsvoll gespielt von Katharina König, sieht Pepi die nächtlichen Wirtshausbesuche ihres Mannes mit anderen Augen; eifersüchtig versucht sie, ihn daheim zu halten. Leider erreicht sie damit bei beiden Männern im Haus das Gegenteil. Nun treffen sich die Frauen des Ortes – dazu stoßen noch die Zelgerin (Melanie Graf), die Bayerin (Anja Bayer), sowie die Wimpfingerin (Maria König) - um bei einem abendlichen Treffen mit dem Pfarrer (Benedikt Drehobel) eine neue Strategie überlegen: Ehestreik! Die Männer werden aus dem Schlafzimmer verbannt. Dieser Plan ging zwar selbst den Pfarrer zu weit, verhindern konnte er es aber nicht. Nach der ersten Streiknacht treffen Sich die Männer des Dorfes in diesen bewegten Zeiten beim Schmied. Der Bühnenerfahrene Markus Philipp spielt gekonnt den Schubert, und der Bayer wird überzeugend dargestellt von Florian Söllner. Stefan Daubner, seit 20 Jahren erstmals wieder mit auf der Bühne, schlüpft in die Rolle des Junggesellen Göppler, der im Gegensatz zu den bestreikten Männern noch alle Freiheiten genießen kann. Als die Männer gerade beratschlagen überrascht sie der Wimpfinger (Tobias König) mit der bedrückenden Neuigkeit, der Mann der Wurzel hätte die Nacht bei der Hanni verbracht. Nun sieht es nicht gut aus für die Männer. Aber die Ironie des Stückes will es, dass nach verschiedenen Wirrungen letztlich heraus kam, dass der ganze „Weiberaufstand” der eben von der Bürgermeisterin angezettelt wurde, nur deshalb initiiert wurde um sich Konkurrenz bei den Männern vom Leib zu halten. Sie selbst war es, die die Nacht mit dem Mann der Wurzel verbracht. Alle Darsteller spielen insbesondere durch kleine Gesten und Mimiken ihre Rollen nahezu perfekt. Die Zuschauer belohnten das Können aller Akteure mit viel Szenen- sowie begeistertem Schlussapplaus. Dank gilt insbesondere dem Regisseur und Vorsitzendem Jochen Erhardt, der mit viel Energie und Teamgeist dieses Stück gemeinsam mit seiner Truppe auf die Bühne gebracht hat. Aber auch den unsichtbaren Helfern gilt der Dank. Angefangen von Team für die gelungene Maske, sowie der Mannschaft des Bühnenbau für ein tolles Bühnenbild über die Souffleuse, die Technik bis hin zu allen Helfern im Servicebereich. Immerhin benötigt die Theatergruppe für einen Abend rund 40 Personen, um diesen reibungslos über die Bühne zu bringen. Das Brander Theater hat auch 2014 wieder gehalten was es verspricht. Etliche Besucher freuen sich schon heute auf die ersten Januartage im kommenden Jahr, wenn es wieder heißt „Vorhang auf” beim Brander Theater Text: Jochen Erhardt Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 45 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Vorschau Das TiF (Theater in der Frauentorstraße e.V.) präsentiert THEATER, THEATER! Eine Komödie von Sabine Misiorny und Tom Müller Es ist der Abend vor der Premiere, am Theater herrscht große Betriebsamkeit: Offene Generalprobe. Gezeigt werden soll ein überaus spannendes Kriminalstück. Der Zuschauerraum ist zum Bersten gefüllt. Doch der Ersatzschauspieler, der für einen kurzfristig erkrankten Darsteller einspringen soll, ist noch nicht aufgetaucht. Zu allem Übel weiß auch niemand, wie er aussieht, aber seine Rolle soll er perfekt "drauf haben". Als nun der zu spät kommende Zuschauer Schmidt irrtümlicherweise für diesen unbekannten Kollegen gehalten und kurzerhand auf die Bühne geschubst wird, wähnt dieser sich in einem Mitmachtheater. Das Chaos nimmt seinen Lauf: Stichworte bleiben wirkungslos und die Handlung wird immer verrückter. Aber der fernsehgeschulte Laie Schmidt entwickelt sich mehr und mehr zum KrimiSpezialisten und lässt seine vermeintlichen Kollegen ziemlich alt aussehen. Als dann auch noch echter Cognac serviert wird mit der Folge, dass sich Doppelmord, private Eifersuchtsszenen und Entgleisungen auf der Bühne mixen, gibt es kein Halten mehr und das Theaterpublikum bricht in helle Begeisterung aus, denn schließlich steht da einer "von ihnen" auf der Bühne, die die Bretter dieser Welt bedeuten ... Inszenierung Hanspeter Plocher Premiere Samstag, 18. Oktober 2014 (20 Uhr) Theatersaal des Kolpinghauses Augsburg (Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg) Weitere Aufführungen (bitte beachten Sie die Uhrzeiten) Freitag, Sonntag, Freitag, Samstag, 24. Oktober (20 Uhr) 26. Oktober (18 Uhr) 31. Oktober (20 Uhr) 1. November (18 Uhr) Sonntag, Sonntag, Samstag, Sonntag, 9. November (18 Uhr) 16. November (18 Uhr) 22. November (20 Uhr) 23. November (18 Uhr) Theatersaal des Kolpinghauses Augsburg (Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg) Vorverkauf (ab Anfang Oktober) 1. Abendkasse 2. Reservierung (Reservierte Karten werden an der Abendkasse zur Abholung zurückgelegt): • Telefonisch bei Familie Oswald: 0821 / 657 90 (täglich 14 bis 18 Uhr) • Per E-Mail: [email protected] Kartenpreise: 12 € / 9 € ermäßigt (Schüler, Studenten) 46 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell In 80 Tagen um die Welt mit der “Neue Tettauer Theatergruppe“ Das Musical „In 80 Tagen um die Welt“ feiert in Tettau (Oberfranken) eine umjubelte Premiere. Sie läutet die Festlichkeiten zum 500. Geburtstag des Ortes ein. Hunderte von Zuschauern sind begeistert. Die Zuschauer staunten über das zauberhafte Geschehen auf der Bühne. Mit zwei Koffern begibt sich der britische Gentleman Phileas/ Willy Fogg - dargestellt von Regisseur Benjamin Baier - auf eine abenteuerliche Reise. Das Musical „In 80 Tagen um die Welt“ wurde am Wochenende des 28. März 2014 erstmals in Tettau aufgeführt. Rund 40 Darsteller in fantasievollen Kostümen, ein farbenprächtiges Bühnenbild, tolle Musik und ein großartiges Stück - das sind die Zutaten für die gelungene Premiere von „In 80 Tagen um die Welt“ in Tettau gewesen. Der von Jules Verne verfasste Klassiker der Weltliteratur war unter Leitung von Benjamin Baier und Michelle Knappe gekonnt für Tettau umgeschrieben worden. Die Rolle des exzentrischen britischen Gentlemans Phileas Fogg - der in der Tettauer Version auf den Namen Willy hörte - übernahm dabei Benjamin Baier, der auch Regie führte. Die anderen beiden Hauptrollen spielten Michelle Knappe und Nancy Gerisch. Chorleiterin Anja Knabner und Wolfgang Milich, Dirigent der Tettauer Blasmusik, trugen ebenfalls zum Erfolg der dreistündigen Aufführung bei. Nicht nur die Bühne nutzten die Schauspieler für ihre Darbietungen, sondern auch den Mittelgang durch den Zuschauerraum, sodass das Publikum hautnah ins Geschehen einbezogen wurde. Dabei ging es um den reichen Gentleman Fogg, der in 80 Tagen um die Welt reisen will, um so einen Wette zu gewinnen. Seine Tour, auf der er zahlreiche Abenteuer erlebt, führt ihn unter anderem durch Frankreich, Italien, durch den Suez-Kanal, mehrere asiatische Länder und Amerika zurück nach London. Mit knapp 3000 Besuchern bestand die relativ junge Bühne ihre zweite „Musical - Feuertaufe“. Nach dem Musical „Der Geist der Weihnacht“ erreichte „In 80 Tagen um die Welt“ erneute Rekordzahlen an Besuchern. Im Moment arbeiten die Verantwortlichen um Benjamin Baier an einem Tourprojekt welches im Frühjahr 2015 durch Oberfranken und Südthüringen startet. Für 2016 ist nach nächste eigene Musical in Arbeit. „Habemus Papam - ein Pfarrer wird Papst“ soll ein lustiges, rockiges aber dennoch die Kirche nicht veralberndes Musical werden. So die Idee des Autors und Leiters des Theater & Musicalensemble Tettau, Benjamin Baier. aus „In 80 Tagen um die Welt“ aus „In 80 Tagen um die Welt“ aus „In 80 Tagen um die Welt“ Text und Foto: Neue Tettauer Theatergruppe e.V. aus „der Geist der Weihnacht Bayerischer Theaterspiegel 02/2014 - 47 DARWINS ERBE Jugendstück von Evelyne de la Chenelière Deutsch von Gerda Poschmann-Reichenau 2 H / 1 Dek. – ab 10 Jahren – Die ungleichen Freunde Jacques, aus einfachen Verhältnissen, und Julien, aus wohlhabendem Elternhaus, geraten bei dem Versuch, schnell an viel Geld zu kommen, in ernsthafte Schwierigkeiten. Gemeinsam warten sie darauf, diese dumme Geschichte zu Ende bringen zu können. Angst und Vorwürfe, Mut und Jungengespräche, und immer wieder die Frage, warum bei der Gattung Mensch das Geld bestimmt, wer sich durchsetzt. DIE ERMITTLUNG: DISKUSSION EINES AMOKLAUFS Stück von Julia Kersebaum var. Besetzung (ca. 9 Darst.) / minimale Grunddek. – ab 14 Jahren – Nach dem Amoklauf an einer Schule verschränken sich verschiedene Stimmen chorisch, um der Frage nach dem Warum nachzugehen. Gehört werden Hinterbliebene, Angehörige der Opfer und des Täters, Anwohner und Tatzeugen, auch die Toten kommen zu Wort. Zu Verzweiflung und Fassungslosgkeit der Überlebenden kontrastiert die nüchterne Beschreibung des Tathergangs durch den Täter selbst. Eindrucksvolles Oratorium. Preisträgerin des 3. Literaturwettbewerbes des BDAT. LIEBELIEBE? LIEBE! Jugendstück von Thomas B. Hoffmann 1 D, 2 H / angedeutete Dek. – ab 14 Jahren – Wer bin ich? Was ist mit meinem Körper los? Ist das Liebe? – Drei junge Leute reden über Pubertät, Verliebtsein, Sex und Liebe, mal cool, mal unerwartet emotional, spielen szenisch verschiedene Situationen durch und stellen Fragen, auf die einem Schule und Eltern die Antwort schuldig bleiben: Musikalisch komponierte, leicht und spielerisch vorzutragende Variationen über ein wichtiges Thema. EGO-SHOOTER (First Person Shooter) Stück von Paul Jenkins Deutsch von Hagen Horst 1 D, 3 H / variable Dek. Ade droht an seiner Spielkonsole in der Welt der EgoShooter-Spiele zu versinken. Um an ihren Sohn heranzukommen, sucht seine allein erziehende Mutter Hilfe bei Tom, einem Computerfreak aus ihrer Abteilung. Als die Rüstungsindustrie in einem von Tom entwickelten Wärmesensor-Steuersystem plötzlich das Potential zur Wunderwaffe erkennt, verschwimmen die Grenzen zwischen reellem und virtuellem Krieg. SHANG-A-LANG Stück von Catherine Johnson Deutsch von Michael Raab 3 D, 2 H / Simultandek Drei Frauen um die 40, die nach gemeinsamer Schulzeit unterschiedliche Wege gegangen sind, sehen sich zu einer nostalgischen Geburtstagsfeier im Stil der 70er Jahre wieder. Ihre Ausgelassenheit ist aufgesetzt: Sie sind alle unzufrieden, gefangen zwischen Verklärung der Vergangenheit und Sehnsucht nach einer unerreichbaren Zukunft. Missgunst und Eifersucht machen sich breit ... WAS UNS BLEIBT (After You) Jugendstück von Brendan Murray Deutsch von Maren Monnée 1 D, 2 H / variable Dek. – ab 14 Jahren – Nach dem Unfalltod seines Vaters trifft der 16-jährige Chris an dessen Grab einen Fremden, der sich als Freund des Vaters vorstellt. Die beginnende Freundschaft zwischen den beiden wird erschüttert, als Chris begreift, dass sein Vater eine Beziehung mit Steve hatte und ein Doppelleben führte. Zwischen Trauer, Wut, Abscheu und Empörung auch gegen die schweigende Mutter findet der Junge zu sich selbst. Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH Per H. Lauke Verlag • TM Theaterverlag München Deichstraße 9 • D-20459 Hamburg • Tel. (040) 300 66 780 • Fax (040) 300 66 789 E-Mail: [email protected] • Internet: www.ahnundsimrockverlag.de E-Mail: [email protected] • Internet: www.laukeverlag.de E-Mail: [email protected] • Internet: www.theaterverlagmuenchen.de 48 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2014