Theaterspiegel 02/2010 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV

Werbung
Bayerischer
Theaterspiegel
VERBAND
BAYERISCHER
AMATEURTHEATER e.V.
Im Bund Deutscher Amateurtheater e.V.
2 / 2010
26. Jahrgang
ElfriedeWipplinger-Stürzer
Hochreit14,85617Aßling
Tel.08092/853716
Fax08092/853717
[email protected]
www.mundart-verlag.de
Neu bei uns erschienen:
Manfred Moll
Die Qual mit der Wahl
Spieldauer: ca. 100 Min.
Bodo’s Parteifreund Ronny will Bürgermeister werden. Da zum Schein ein zweiter Kandidat gefunden werden muss, soll Bodo sich pro forma ebenfalls aufstellen lassen. In ihm weiß Ronny einen
ungefährlichen Konkurrenten auf den Plan zu rufen. Doch Bodo findet plötzlich Geschmack an
einer Politkarriere und bereitet sich ernsthaft aber leider äußerst dilettantisch auf den Wahlkampf
vor. Der Rest der Familie kann nach anfänglicher Skepsis der Aussicht auf das Bürgermeisteramt
ihres Familienoberhauptes durchaus Interesse abgewinnen, nur Opa Alois hält nichts von Bodo’s
Ambitionen und sieht eine Riesenblamage auf die Familie zukommen…
Komödie in Akten für Damen – 6 Herren – 1 Deko
Reinhard Seibold
Zum Kuckuck mit dem Kuckuck
Spieldauer: ca. 110 Min.
Die Kronthaler’s und Haslbeck’s wohnen seit 24 Jahren Terrasse an Terrasse. Man versteht sich
und pflegt allzeit gute Nachbarschaft. Wieder einmal will man gemeinsam grillen, auch Brüder
und Schwägerinnen sind mit von der Partie. Diese perfekte Idylle scheint den Nachbarskindern
Peter und Sabine die passende Gelegenheit, endlich ihre Liebe zu verkünden. Zu ihrer großen
Verwunderung löst diese Offenbarung aber nicht die erwartete freudige Zustimmung der Eltern
aus, sondern es ziehn plötzlich nicht nur am Himmel Gewitterwolken auf. Mit einem Mal gerät alles
durcheinander und nichts ist mehr sicher. Verdächtigungen und Geständnisse, falsche und richtige
Erkenntnisse überschlagen sich…
Kann es unter diesen Umständen überhaupt ein Happy-End geben? Man darf gespannt sein…
Komödie in Akten für 6 Damen – 6 Herren – 1 Deko
Michael Wempner
Champagner zum Frühstück
Spieldauer: ca. 120 Min.
Valentin ist aus dem Seniorenheim geflüchtet. Bei einer Wohnungsbesichtigung trifft er auf Maria,
die nicht mehr bei ihrer Tochter wohnen will. In ihrer Not beschließen die beiden gemeinsam einzuziehn. Energischer Widerstand kommt von Marias Tochter und Valentins Sohn, die wenig Verständnis für die neu gegründete Rentner-WG haben. Zudem müssen sich Valentin und Maria der
neugierigen Nachbarin, Frau Baierl, erwehren. Trotz allem versuchen sie sich ein Heim zu schaffen, wobei das Einrichten der Wohnung mit Möbeln vom Sperrmüll dazu führt, dass Valentin aus
Versehen und Unverstand ein wertvolles Gemälde organisiert und deshalb plötzlich mit einem Fuß
im Gefängnis steht…
Komödie in Akten für Damen – 5 Herren – 1 Deko
oder 4 Damen – 4 Herren – 1 Deko
SuchenSieeinpassendesStückfürIhreBetriebs-,
Weihnachts-,Jubiläums-oderFamilienfeier?
WirführenaucheinegroßeAuswahlanentsprechendenEinakternundSketches.
FordernSieunserenGesamtkataloganoderbesuchenSieunsaufunsererHomepageunterwww.mundart-verlag.de.OderrufenSieunseinfachan.Wirberaten Sie und helfen Ihnen gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.
2 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
Impressum
Herausgeber:
Verband Bayerischer
Amateurtheater e.V.
Innstraße 2a
83022 Rosenheim
Verantwortlich:
Präsident Horst Rankl
Telefon: 0 80 31/ 3 26 74
Telefax: 0 80 31/ 3 47 83
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amateurtheater-bayern.de
Geschäftszeiten:
Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr
Redaktionsleiter zgl. Verantwortlicher Redakteur (V.i.S.d.P.):
Maximilian Feichtner
Robert-Koch-Str. 3
85080 Gaimersheim
Telefon: 0 176 / 43 08 77 78 und
089 / 21 82 25 08 (tagsüber)
E-Mail (neu!): [email protected]
Zuschriften/Beiträge und Einladungen zu Aufführungen bitte ausschließlich an diese Adresse!
Inhaltsverzeichnis
Wir gratulieren zum Jubiläum..................................................4
Herzlich Willkommen - Neue Bühnen......................................6
Der letzte Vorhang...................................................................7
Karl Heinz Guhr
Verband aktuell........................................................................8
Informationen des BDAT.......................................................10
Autorenvorstellung
Heidi Faltlhauser................................................................... 11
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen.........................................12
Die Zeitschrift erscheint dreimal
jährlich (April, August, Dezember).
Redaktionsschluss
15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung
der Redaktion bzw. der des Verbandes
Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden
nur zurückgesandt, wenn dies vom Einsender ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck
mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos
zugestellt.
Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten.
Anzeigenpreise 2010:
1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00
Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage.
Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass
von 20 v.H. gewährt.
Layout und Satz:
Maximilian Feichtner
Bildbearbeitung:
Monika Keiler
Druck:
Leo Druck, Stockach
Titelbild: Mitglieder der G´fildner Bühne Lohhof e.V. spielen den 4. Akt (Ende des 2. Weltkrieges im jahr 1945)
des Theaterstückes „Sliusheim, Geschichte und Geschichten aus Unterschleißheim“ von Horst Rankl
Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern, der Bezirke Oberbayern, Niederbayern und
Unterfranken.
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - Wirgratulierenzum
Jubiläum
Bühnenjubiläum
25 Jahre
Theaterverein HerbertshofenMeitingen e.V.
25 Jahre
Laienspielgruppe
Langenbach e.V.
40 Jahre
Theatergruppe
Neukirchen v. W.
50 Jahre
Feldmochinger Volkstheater e.V.
60 Jahre
Heimatbühne Seeon e.V.
90 Jahre
Volksspielgruppe
Altenerding e.V.
Volkstheater Ringsee e.V. 120
100 Jahre
Volksbühne
Übersee-Feldwies e.V.
GoldeneEhrennadel
desVBAT
Georg Hölzl
Feldmochinger Volkstheater e.V.
Willibald Reitner
Theatergruppe
Neukirchen v. W.
Wilhelm Schußmann
Heimatbühne Gernlinden
Adam Zimmer
Theaterbühne Manching e.V.
4 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
SilberneEhrennadel
desVBAT
SilberneEhrennadel
desBDAT
Max Steininger
Waltraud Steininger
Feldmochinger Volkstheater e.V.
Brigitte Dürr
Marianne Steiner
Feldmochinger Volkstheater e.V.
GoldeneEhrennadel
desBDAT
Christine Holzner
Feldmochinger Volkstheater e.V.
Helmut Bopfinger
Egon Gerum
Josef Hartl
Erich Oppermann
Heidi Probst
Heimatbühne Gernlinden
Willibald Reitner
Theatergruppe Neukirchen
v. W.
Brigitte Dlask
Monika Haberlik
Elisabeth Putterer
Volksbühne Dachau e.V.
Lydia Katschke
Erika Steinmeier
Gerda Weigert
Peter Wolfsteiner
Helmut Zörner
Volkstheater Ringsee e.V.
Gertraud Mayer
Max Mayer
Bernhard Ring
Theaterverein s´Bredl München
Günther Muggenthaler
Theatergruppe
Neukirchen v.W.
Rainer Hellwig
Johann Putterer
Kornelia Renner
Angelika Schuster
Jürgen Strobl
Volksbühne Dachau e.V.
Armin Georgi
Daniela Klas
Markus Schmid
Sabine Schuster
Theaterverein Laetitia 1908
Untermeitingen e.V.
Claudia Weiß-Lorenz
Harlekin Die Komödie in Rohrdorf e.V.
Anni Stadler
Theaterverein Opfenbach e.V.
Astrid Mergen
Volksbühne Trostberg
Georgine Dürnreuther
Josef Huber
Martin Huber
Josef Mair
Irmi Oster
Heimatbühne Seeon
Christian Lucke
Jörg Schöttl
Theater im Turm Kaufbeuren
Sabine Plank
Theatergesellschaft
Bad Endorf e.V.
Paul Allmannsberger
Brigitte Gstöttl
Dramatischer Club Alpenröserl e.V. München
Peter Heinrich
Heimatbühne Westendorf
Wirgratulierenzum
Jubiläum
Jürgen Bucksch
Laienspielgruppe
Langenbach e.V.
Gerd Harmsen
Hermann Igl
Hermine Nadler
Claudia Rosenberger
Volkstheater Ringsee e.V.
Ludwig Höck
Thekla Höck
Pauline Mayinger
Alfred Schmid
Helga Stieglauer
Hermann Stieglauer
Theaterverein
„Volksbühne Oberndorf“ e.V.
Rudolf Dentinger
Helga Schamberger
Sing- und Spielgruppe
Hofhegnenberg
Besondere
Verbandsehrungen
50 Jahre
60 Jahre
Georg Hölzl
Max Steiner
Waltraud Steininger
Feldmochinger Volkstheater e.V.
Alfons Eifertinger
Bauerntheater Prien e.V.
55 Jahre
Hermann Fröhler
Gerhard Kristen
Annemarie Ramoser
Josef Schmid
Theatergesellschaft
Bad Endorf e.V.
Herbert Ramoser
Juliane Schlaipfer
Josef Schlaipfer
Theatergesellschaft
Bad Endorf e.V.
Michael Berger sen.
Otto Gerl
Nikolaus Mitterer
Heimatbühne Seeon e.V.
Jakob Haag
Johann Kiening
Wolfgang Melzer
Theaterfreunde Feldgeding
WilhelmKöhlerVerlag
Verlag und Vertrieb Dramatischer Werke
80805 München Ungererstraße 5
Telefon: 089 / 61 50 26 und 089 / 60 54 89 -0
Telefax 0 89 / 61 51 96
[email protected]
www.wilhelm-koehler-verlag.de
Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen
Bühnenautoren der Neuzeit: Kling, Landstorfer, Pfaus
u.v.m. sowie der beliebtesten Volksstückautoren: Maly,
Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m.
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 5
Herzlichwillkommen
NeueBühnenimVerbandBayerischerAmateurtheatere.V.
BezirkOberbayern
BezirkNordbayern:
BezirkSchwaben
Holzkirchner Kommödchen e.V.
Hilde Ammer
Theatergruppe Tiefenbach e.V.
Artus Ensemble Mering
Ludwig Prögler
Hubert Schmucker
www.theatergruppe–tiefenbach.de www.welfenherz.de
Nichtvergessen!
RedaktionsschlussfürdieDezemberausgabeistder15.Oktober2010
Berichte,
ArtikelundBilderan
[email protected]
Bernd Gombold
Petri Heil Und Waidmanns Dank
Unser zweiter Dinner-Krimi, diesmal mit alternativen Auflösungsmöglichkeiten und –
für alle, die gern singen – Karaoke ad libitum!
Neue Krimis
und Komödien
Martina Schäfer
Von Walter G. Pfaus - Jetzt auch auf bayerisch!
Wo ist Bob?
Der Held des Tages
Ein Dinner unter Geschäftsleuten in noblem
Ambiente. Da erscheint ein ungebetener Gast
in recht freizügiger Garderobe: Sugar, das frivole Mädchen von nebenan. Plötzlich flackert
das Licht, es wird dunkel und danach ist ein
millionenschweres Porträt von Bob Marley
verschwunden. Wer ist der Dieb?
5 Damen, 4 Herren
Familie Zeisig hält die Eskapaden des lebenslustigen Opas nicht mehr aus und schiebt
ihn ab ins Altersheim. Aber auch dort ist Opa
nicht zu bremsen...
Ein beliebter Schwank für 4 Damen, 4 Herren.
Rolf Salomon
Dolly, freischaffende Haushaltshilfe, kann
wirklich alles außer kochen. Und weil sie sich
als Spezialistin in besonders heiklen Familienund Geschäftsangelegenheiten erweist, wird
ihr das auch niemand übelnehmen.
4 Damen, 4 Herren.
Ein Gauner im Tollhaus
Fred und Sascha sind zu einer Party eingeladen. Für den entflohenen Sträfling Walter,
„die Kettensäge“, ein willkommener Anlass
zu einem Einbruch in die schicke Wohnung.
Aber das Paar kommt unvermutet früh wieder
nach Hause, die Mama von Fred, eine resolute
Matrosin, ist mitsamt ihrer Harpune auf
Besuch und der Einbrecher wähnt sich alsbald
im Tollhaus ...
1 Dame, 7 Herren od. 8 Herren, Dopp. Bes. mögl.
Deutscher Theaterverlag
Grabengasse 5 · 69469 Weinheim
Neu: Im August erscheint vom selben Autor
Perle mit Köpfchen
Andrea Kühn und Walter Spille
Dolce Vita bei Anita
Der Titel führt reizvoll in die Irre – geht es
hier doch weniger um Anita als um zwei
„eingerostete“ Paare, die seit Jahren Urlaub
auf einem etwas heruntergekommenen
deutschen Campingplatz machen. Ob es nun
die heißen Tanzeinlagen der Männer sind oder
doch das offene Gespräch, das die Wendung
der Verhältnisse herbeiführt, sei an dieser
Stelle nicht verraten.
4 Damen, 4 Herren
Der Klassiker von Manfred Eichhorn
Machen Sie sich doch mal ein Bild von
unseren Autoren und ihrem Werdegang
- auf unserer Autoren-Homepage!
06201.87 907-0 · Fax: 06201.50 70820
/ Tel:
E-Mail: [email protected] · www.dtver.de
6 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
Ein Schnellkochtopf zum Hochzeitstag und ein
schmutziges Fußballertrikot zum Muttertag:
damit soll sich Gerda zufrieden geben. Aber
diesmal bringen solche reizenden Geschenke
das Fass zum Überlaufen. Gerda gönnt sich
eine Auszeit. Doch Mann und Bruder stört das
überhaupt nicht. Sie nutzen die Gelegenheit,
zwei angebliche italienische Schönheiten
aufzugabeln, die auch gleich ein bisschen in
der Küche helfen sollen ...
4 Damen, 4 Herren
Der Tod im Birnbaum
Das Stück ist einem französischen Märchen
nachempfunden und handelt von der Hoffnung, den Tod vielleicht betrügen zu können,
um dann festzustellen, dass er nicht zu
überwinden ist.
ndlich
Selbstverstä
risch
Mind. 10 Spieler/innen
auch auf baye
DerletzteVorhang
Karl-HeinzGuhr,derVaterderSchwarzenbergerPassionsspiele,isttot
LetzterAktfürdenTheatermann-StattRuhestandinScheinfeldLaienspielensembleaufgebaut
SCHEINFELD (anr) (aus Fränkische
Landeszeitung
vom
18.04.2010)
Seine Art zu lächeln hatte etwas
Spitzbübisches. Vielleicht lag
es daran, weil Karl-Heinz Guhr
ein Mann des Theaters war. Es
braucht eine gute Portion Gewitztheit, um Stücke mit so viel Originalität zu inszenieren, wie Guhr
als Regisseur es tat. Nun fiel sein
letzter Vorhang. Karl-Heinz Guhr
ist tot. Der Vater der Schwarzenberger Passionsspiele starb am
15. April im Alter von 85 Jahren.
Er war eigentlich schon im Rentenalter, als er zusammen mit
seiner Frau Elisabeth Anfang der
1990er Jahre von Nürnberg nach
Scheinfeld zog. Doch baute das
Paar hier noch einmal etwas auf,
was selbst für Jüngere als Lebenswerk eine Herausforderung
gewesen wäre.
Die Passionsspiele und die
Scheinfelder Passionsspielgemeinschaft sind seine geistigen
Kinder. Unter Guhrs Leitung
wurde 1994 das Leben und Leiden Jesu erstmals in Schloss
und Kloster Schwarzenberg aufgeführt. Fünfmal, zuletzt 2006,
lag die Regie für die monumentalen Inszenierungen in seinen
Händen. Dann übergab er die
Passion an seine Tochter UrsulaRenate Guhr-Iwantscheff. Deren
Regiepremiere wird er nun nicht
mehr miterleben.
War das Passionsspiel schon
eine gewaltige Aufgabe, so blieb
es doch nicht das einzige Betätigungsfeld des Theatermanns.
Dem „Schwarzenbergtag“ des
Franziskaner-Klosters gab das
Ehepaar Guhr sein ganz eigenes
Gepräge mit geistlichen Spielen
etwa über den Heiligen Franziskus, über Antonius oder über
Klara. Guhrs hoben die Studiobühne aus der Taufe, mit der die
Brücke zur weltlichen Bühne geschlagen wurde. In Scheinfeld
und mit Scheinfelder Akteuren
erfüllte er sich auch einen Lebenswunsch. 2005 im Alter von
80 Jahren, brachte er Hugo von
Hofmannsthals „Jedermann“ auf
die Bühne. Und die Gründung
eines Seniorentheaters darf auch
als Ausdruck des sozialen Engagements des fest im Glauben
verwurzelten Karl-Heinz Guhr
gewertet werden.
Die Würdigungen seines Schaffens reichen vom „Scheinfelder
Lindwurm“ des hiesigen Kulturvereins bis zur Bundesverdienstmedaille, die ihm und seiner Frau
kurz nach seinem 80. Geburtstag
verliehen wurde.
Noch bis vor zweieinhalb Jahren
stand er selbst noch im Rampenlicht. Doch ein schwerer gesundheitlicher Rückschlag zwang ihn
von der Bühnenarbeit in den Roll-
stuhl. Dennoch war er, soweit es
ging, bei den Aufführungen der
Passionsspielgemeinschaft als
Zuschauer dabei und hätte sich
sicherlich auch heuer das Leben
und Sterben Christi angesehen.
Sein persönliches Leiden aber
hatte am Donnerstag den 15.
April 2010 ein Ende.
Wir verabschieden uns von ihm
mit einem stillen Applaus und
werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.
Präsidium und Bezirksvorstandschaften des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V.
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 7
Verbandaktuell
Tassilo–Preis2010
Ehrliches Volkstheater, stilsicher im Dialekt. Helmut Englmann macht bayerische Kultur in der
ganzenWeltbekannt.
Genau aus diesen Gründen hat
die Süddeutsche Zeitung den in
Olching/Neu-Esting
lebenden
Schauspieler, Regisseur und Musiker Helmut Englmann für den
Tassilo-Preis 2010 nominiert.
Dieser Preis wird für außergewöhnliche Leistungen im Bereich
bayerischer Kultur in der Region
alle zwei Jahre vergeben.
Die Jury der Süddeutschen Zeitung würdigte in ihrer Nominierung Helmut Englmann als einen
Menschen, der sich im Besonderen für die Sprache und Kultur
seiner bayerischen Heimat mit
ganzem Herzen einsetzt.
Der Theatermacher gründete vor
5 Jahren die Bayerische Volksbühne der VHS-OLM in Aschheim bei München, bei der er
heute noch als Leiter und Schauspieler tätig ist. Außerdem wurden die Veranstaltungen „dezemberln“, ein kabarettistischer
Jahresrückblick, sowie „die 5.
Jahresfreid“, ein Starkbierspektakel mit Sketchen und Musik,
deren Beiträge zum großen Teil
aus eigener Feder stammen, von
ihm ins Leben gerufen. Als Dank
und Anerkennung für verdienstvolle Tätigkeiten im Bayerischen
Volksund
Amateurtheater
wurde Helmut Englmann im Jahr
2007 die höchste Auszeichnung
vom Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.- die Goldene Ehrennadel- verliehen. Zahlreiche
Moderationen und TV-Auftritte
zeigen die Vielfalt des beliebten
Schauspielers.
Aber nicht nur aufgrund seiner
Theaterarbeit ist Helmut Englmann über die Region hinaus
bekannt geworden. Mit seinen
„Münchner
Marktmusikanten“
tritt er weltweit auf, und trägt einen großen Anteil dazu bei, bayerische Musik und Folklore auch
außerhalb unserer Grenzen den
Menschen näher zu bringen.
Der Schauspieler, Regisseur
und Musiker Helmut Englmann wurde 2010 für den
Tassilo-Preis nominiert.
Professionelle
Schminkschulung
&
Fachhandel
für Ihre Bühne
Kontakt: 08272-642954
8 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
www.schminkatelier.de
DREI MASKEN VERLAG
Bayerische Dialektstücke aus der erfolgreichen BR-Reihe „KOMÖDIENSTADEL“
Tobias Siebert
Achterbahn ins Glück
4 D, 5 H
Bonifaz, der Orgelstifter
4 D, 7 H
Dottore d’Amore
4 D, 5 H
Der Leberkasbaron
3 D, 6 H, 2 kl. Rollen
Skandal im Doktorhaus
6 D, 6 H, 2 kl. Rollen
Holger Zimmermann
Der Habererbräu
3 D, 9 H
Die schöne Münchnerin
5 D, 6 H, Stat.
Die Versuchung des Aloysius Federl
5 D, 6 H, 4 kl. Rollen
Bayerische Bearbeitungen
August Hinrichs
Bayr. Fassung Eva Hatzelmann
Alles für die Katz
3 D, 5 H
Krach um Jolanthe
2 D, 7 H
Wenn der Hahn kräht
3 D, 7 H
Max Neal / Max Ferner
Bayr. Fassung Holger Zimmermann
Der müde Theodor
7 D, 10 H
William Shakespeare
Bayr. Fassung Wolfgang Ramadan
Der Widerspenstigen Zähmung (Bussi Kathi)
10 bis 16 Darsteller, Musiker
Nicolai Gogol/
Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl
Der Revisor
2 D, 14 H
Molière
Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl
Tartuffe (Der Beutelschneider)
4 D, 6 H
John Millington Synge
Bayr. Fassung Leonhard M. Seidl
Der Held der westlichen Welt (Der Sackhupfa)
6 D, 5 H
DREI MASKEN VERLAG GMBH MÜNCHEN
Mozartstr. 18, 80336 München, T. 0049 (0)89 – 544 56 909, FAX 089 – 53 81 99 52
[email protected] – www.dreimaskenverlag.de
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - Informationen des BDAT
Deutscher Amateurtheaterpreis 2010
Sieger stehen fest – Gala und Preisträgerfestival in Berlin
Eine starke Resonanz fand der Wettbewerb um den ersten dotierten deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“, ausgelobt vom Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT). Insgesamt 260 Bewerbungen waren
zu sichten und zu bewerten. Angesichts der zahlreichen und künstlerisch anspruchsvollen Einsendungen
ist bereits die Nominierung der Gruppen als Anerkennung der Leistungen zu verstehen. Unter dem Vorsitz
von Prof. Dr. Wolfgang Schneider (Direktor des Instituts für Kulturpolitik, Universität Hildesheim) wählte
die achtköpfige Fachjury aus den zuvor nominierten Gruppen die Preisträger aus. Die Sieger können sich
über ein Preisgeld von je 2.000 Euro und eine Reise nach Berlin freuen. Die Preisübergabe findet am 18.
September 2010 im Rahmen eines Theaterfestivals im Centre Français in Berlin-Wedding statt. Schirmherr des Wettbewerbes ist Kulturstaatsminister Bernd Neumann.
Den ersten Preis in der Kategorie „Schauspiel“ erhält das Steinhaustheater Bautzen mit der Inszenierung
„Der Selbstmörder“ von Nikolai Erdman. In der Kategorie „Kinder- und Jugendtheater“ überzeugte der Inszenierungsjugendclub des „piccolo theater“ aus Cottbus mit der Produktion „Die Gitter schweigen“, einer
Eigenproduktion des Ensembles in Zusammenarbeit mit Matthias Heine. Mit Bertolt Brechts „Kleinbürgerhochzeit“ konnte sich das Seniorentheater in der Altstadt (SETA Düsseldorf) in der Kategorie „Seniorentheater“ durchsetzen. Im Bereich „Musik- und Tanztheater“ überzeugte das Leipziger Tanztheater mit
ihrer „Juniorcompany der Älteren“ und der Produktion „Verschränkungen“ von Bettina Werner. Die Freilichtbühne Coesfeld wurde mit dem Musical „Vanity Fair“ von Claus Martin (Text und Musik), frei nach dem
Roman von William Makepeace Thackeray in der Kategorie „Freilichttheater“ ausgewählt. Die prämierten
Theatergruppen werden ihre Inszenierungen im Rahmen eines Preisträgerfestivals, das vom 16. bis 19.
September 2010 in Berlin stattfindet, vorstellen.
Die Auszeichnung in der Kategorie „Lebenswerk“ erhält Renate Lichnok, die langjährige Künstlerische
Leiterin des Theaters „Die SCHOTTE“ aus Erfurt.
Der deutsche Amateurtheaterpreis „amarena“ wird gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, vom Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin (DKLB). Kooperationspartner ist der Verband Berliner Amateurbühnen e.V.
Die Preisjury:
Vordere Reihe v. li: Günter Jeschonnek (Geschäftsführer Fonds
Darstellende Künste), Elisabeth
Clarke (Choreografin/Tänzerin),
Prof. Dr. Christel Hoffmann (Theaterwissenschaftlerin/Dramaturgin);
Hintere Reihe v. li: Frank Grünert
(Vizepräsident BDAT), Dr. Lars
Göhmann (Bildungsreferent BDAT),
Prof. Dr. Wolfgang Schneider
(Juryvorsitz/Direktor des Instituts
für Kulturpolitik, Universität Hildesheim), Norbert Niclauss (Referat
für Musik, Darstellende Künste,
Sonderbereiche des Beauftragten
für Kultur und Medien), Dr. Gerd
Taube (Leiter des Kinder- und
Jugendtheaterzentrums in der
Bundesrepublik Deutschland).
Foto Jörg Sobeck.
10 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
Autorenvorstellung
Heidi Faltlhauser
eine Nachwuchsautorin mit Gespür für´s Echte
nen lassen als die Hochsprache.
Hölzern hochdeutsch spielende
Amateurtheater sind mir ebenso
ein Graus wie pseudo-bayerische
Fernsehproduktionen, die so
wendig Natürlichkeit besitzen wie
Plastikgeranien.“ Ja, Verschnörkeltes, Gestelztes, Aufgesetztes
wird man in ihren Stücken nicht
finden.
Zum Schreiben kam die geborene Münchnerin eigentlich durch
Zufall. Als nämlich ihre Tochter
eine Jugendgruppe aufbauen
wollte und darüber verzweifelte,
dass sie keine passenden Stücke fand, setzte sich Heidi Faltlhauser kurz entschlossen an
den Schreibtisch und schrieb der
Gruppe ein Stück auf den Leib,
nicht ahnend, dass es der Anfang einer Autorenkarriere sein
würde. Denn dieses erste Stück
sorgte bereits nach den ersten
Aufführungen für Furore und nun
hatte sie so richtig Feuer gefangen. Seitdem schreibt sie regelmäßig. Oiginelle, geistreiche
Sketche und Einakter ebenso
wie spannende, mit Witz gespickte Kriminalkomödien. Dabei
ist ihr eine authentische, deshalb
meist bayerische Sprache wichtig. Nach ihren Intentionen gefragt, meint sie „ich liebe die bayerische Sprache, überhaupt die
Vielfalt der Dialekte, die Mentalität und Unverwechselbarkeit viel
präziser und differenzierter zeich-
Stimmige Charaktere, glaubwürdige Figuren, ein spannender
Handlungsverlauf und echte,
gelebte Sprache sind das Geheimnis, warum Ihre Stücke bei
Bühnen und Publikum so großen
Anklang finden. Aber woher nimmt
sie ihre immer wieder neuen
Ideen? „Es macht mir unheimlich
Spaß, Menschen zu beobachten, aus dem wirklichen Leben
zu „klauen“, Erlebtes weiterzuspinnen und durch ein Stück zu
führen“ bekennt sie. Und sie fährt
fort: „Leider ist es immer noch so,
dass mit bayerischem Theater
ausschließlich Bauerntheater assoziiert wird und da versuche ich
dagegen zu halten“.
Nun hat Heidi Faltlhauser einen
neuen Treffer gelandet. „Der
richtige Riecher“, kaum erschienen, kommt bei einer renommierten Münchner Bühne zur Uraufführung und ganz sicher wird die
Autorin mit diesem Stück ihren
Erfolg fortsetzen können.
Der bayerischen Theaterzsene
bleibt zu wünschen, dass Heidi
Faltlhauser’s Feder bzw. ihrem
Computer noch viele Stücke entspringen werden. Engagierte
Autoren mit neuen Ideen und
dem Talent, diese durch handwerkliches Können in ein erfolgreiches Theaterstück umzumünzen, braucht das Theater,
brauchen die Bühnen, braucht
das Publikum.
Die Stücke von Heidi Faltlhauser
sind erhältlich beim
MundArt-Verlag, Hochreit 14,
85617 Aßling,
Tel. 0049 8092 853716,
Fas 0049 8092 853717,
eMail [email protected],
Homepage: www.mundart-verlag.de
Nicht vergessen!
Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2010
Berichte,
Artikel und Bilder an
[email protected]
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 11
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Feldmochinger Volkstheater feiert 50-jähriges Bestehen
„Ein wesentliches Merkmal der
Münchner Theaterlandschaft ist
das breite und bürgernahe Programm, in dem die weltberühmten
Schauspielhäuser wie die kleinen
Stadtteilbühnen gleichermaßen
ihren Platz haben, in dem das
Bayerische Staatsschauspiel, die
Münchner Kammerspiele und das
Münchner Volkstheater ebenso
zu Hause sind wie die große Zahl
an freien Theatergruppen, an
Amateur- und Laientheatern und
an Volksbühnen. Eine solche
Volksbühne, die mit ihrem vielfältigen und kreativen Programm
regelmäßig für Begeisterungsstürme beim Publikum sorgt, ist
auch das Feldmochinger Volkstheater, das vor genau 50 Jahren
gegründet worden ist. Im besten
Sinne des Münchner Stadtteilkulturkonzepts hat sich dort ein pulsierendes urbanes Leben entfaltet, das den Zuschauern am Ort
genauso viel Spaß und Freude
macht wie den ehrenamtlichen,
höchst engagierten Kulturschaffenden des Theaters selbst...“ .
Mit diesem Grußwort reihte sich
selbst der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude in die
Schar der zahlreichen Gratulanten ein, die dem Feldmochinger Volkstheater zum 50-jährigen
Bestehen ihre Aufwartung machten.
Das am 8.April 1960 unter dem
Namen „Theaterverein Nordstern Feldmoching“ ins Leben
gerufene Ensemble, das sich
1974 in „Feldmochinger Volkstheater“ umbenannte, konnte
sich bereits wenige Jahre nach
Gründung zu einem festen Bestandteil der Münchner Laienthe-
12 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
„Delikate Enthüllungen in der Pfarrstube“
Darsteller v.l.n.r: P.Stratz, G.Hölzl, E.Weinfurtner, R.Forster,
R.Steiner, Ch.Spindler, Ch.Späth, H.Kagerbauer, Ch.Holzer
Foto:Wallner
aterszene etablieren. Neben den
„klassischen“ Volksstücken und
Lustspielen bekannter Autoren
für bayerische Mundart machten
die Feldmochinger bereits in den
70er und 80er-Jahren mit anspruchsvollen und aufwändigen
Inszenierungen auf sich aufmerksam. Sogar die sonst den Laienbühnen in München eher reserviert gegenüberstehende „große“
Presse zollte in ihren Kritiken
uneingeschränktes Lob, als sich
die Feldmochinger Laienbühne
an die Inszenierung der „Pfingstorgel“ von Alois Johannes Lippl
oder Ludwig Thomas „Schusternazi“ in der Bearbeitung von
Oskar Weber mit dem Titel „Der
arme Millionär“ wagte. Auch die
Inszenierung des tragischen
Volksstückes „Magdalena“ von
Ludwig Thoma wurde ein vielbeachtetes Ereignis für das ansonsten sehr verwöhnte Münchner Publikum.
Das Feldmochinger Volkstheater kann nunmehr auf 50 Jahre
regelmäßigen Spielbetrieb mit
über 100 abendfüllenden Inszenierungen zurückblicken, die in
über 800 Abendveranstaltungen
dargeboten wurden.
Doch die Feldmochinger ließen
es keineswegs bei den beiden
großen Inszenierungen pro Jahr,
sondern boten daneben mehrfach Hirten- und Weihnachtsspiele, bei Adventsingen in Feldmoching, Grünwald, Ismaning,
zur Weihnachtsfeier des Bayerischen Landtages, sowie beim
großen Münchner Adventsingen
im Dezember 1981 dar. Sie inszenierten Einakter bei Jubiläumsfeiern und anderen Festen,
wirkten bei zahlreichen Heimatabenden und den Stadtteil-Kulturwochen des Kulturreferates
der Landeshauptstadt München
mit und wirkten viele Jahre an
den Faschingsumzügen in Feld-
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
moching und sogar an den einstigen Münchner Faschingszügen
mit.
Zum Jubiläum wollte Georg
Hölzl, der seit über 43 Jahren
das aus ca. 40 Mitgliedern bestehende Amateurtheater leitet,
dem großen Stammpublikum
wieder ein besonderes Highlight
präsentieren. Für die Jubiläumsaufführung inszenierte er im
Frühjahr 2010 die Pfarrhofkomödie „Die Versuchung des Aloysius Federl“ von Holger Zimmermann. Die Handlung spielt sich
hier nahezu übergreifend sowohl
in einem Pfarrgarten, der Pfarrküche sowie einer Pfarrstube ab.
Dieses Theaterstück wurde ursprünglich für den „Komödienstadel“ des Bayerischen Rundfunks konzipiert. Während ein
fließender Übergang in einzelne
Bilder für eine Studioproduktion
sicherlich zur Routine gehört,
wurde die Planung und Realisierung des Bühnenbildes für eine
reine Bühneninszenierung hier
zu einer besonderen Herausforderung die trotz bzw. gerade wegen der abstrakten Elemente zur
Abgrenzung der einzelnen Bilder
zu einem großen Erfolg für das
Feldmochinger Volkstheater und
insbesondere für seinen Spielleiter Georg Hölzl wurde.
Zur Premiere gab es viel Applaus
der begeisterten Zuschauer und
auch zahlreiche Ehrungen vom
Verband Bayerischer Amateurtheater die vom Präsidenten
Horst Rankl persönlich überreicht
wurden.
Es gab Ehrungen zur 25-jährigen und 30-jährigen Mitgliedschaft. Christa Holzer wurde zur
40-jährigen Bühnentätigkeit die
Silberne Ehrennadel überreicht.
Georg Hölzl, Traudl Steininger
Gesamtbild des Bühnenbildes: In der Pfarrküche bereitet sich der Bischof auf das Zwetschgenpflücken vor während in der Pfarrstube der
Bürgermeister und der Hausierer die nächste Lumperei aushecken.
Darsteller v.l.n.r: Ch.Holzer, F.Steiner,E.
Weinfurtner,G.Hölzl,R.Forster. Foto:Wallner
und Max Steininger wurden zur
50-jährigen Mitgliedschaft geehrt. Georg Hölzl, seit 43 Jahren Spielleiter und seit 31 Jahren
auch Vorsitzender des Vereins,
wurde mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes geehrt.
Wir wünschen uns, dass dem
Feldmochinger
Volkstheater
nach dem Motto „Spiele das Leben und lebe das Spiel“ noch
viele erfolgreiche Aufführungen
gelingen mögen.
Reinhold Forster
Stellvertretender Vorsitzender
OFFSETDRUCK . BUCHDRUCK
ENDLOSDRUCK . STEMPEL
DRUCKEREI
KIRMAIR &
KALTEIS
Königstraße 7b . 83022 Rosenheim
Telefon 0 80 31 / 32453 . Fax 3 39 68
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 13
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
40 Jahre Heimatbühne Gernlinden
Die letzte Aufführung des Stückes „Schauts doch mal vorbei“ war ein guter Anlass verdiente Mitglieder zu ehren!
Vor mittlerweile über 40 Jahren, ganz genau am 11. Februar
1970, wurde die Heimatbühne
Gernlinden gegründet.
Nach der letzten Aufführung des
Stücks „Schauts doch mal vorbei“; nahm die Vizepräsidentin
vom Verband Bayerischer Amateurtheater, Frau Annemarie
Daxer, die Ehrungen zum 40jährigen Vereinsjubiläum vor.
Geehrt wurden: Egon Gerum,
Josef Hartl, Erich Oppermann,
Helmut Bopfinger und Heidi
Probst. Sie erhielten die Goldene
Ehrennadel des BDAT und eine
Ehrenurkunde.
Herrn
Wilhelm
Schußmann
wurde die „Goldene Ehrennadel“
des Verbandes verliehen. Hierbei
handelt es sich um eine exklusive
Auszeichnung für hervorragende
und langjährige Verdienste um
das bayerische Volks- und Amateurtheater.
(v.l.n.r. Helmut Bopfinger, Erich Oppermann, Wilhelm Schußmann, Vizepräsidentin Annemarie Daxer, Josef Hartl, Heidi
Probst, Egon Gerum und 1. Vorstand Rudi Stark)
Seit 1953 war Wilhelm Schußmann, Spieler und Spielleiter der
Theaterbühne Gernlinden, ab
1970 Gründungsmitglied der Heimatbühne Gernlinden, Spielleiter
und Vorstand.
Mit stolz gratulierte auch der Vorsitzende der Heimatbühne, Rudi
Stark, seinen langjährigen Mitgliedern.
Christine Zwingmann
Immer nur dieselben Stücke?
An uns liegt das nicht!
Einfach kostenlosen Katalog anfordern
PLAUSUS THEATERVERLAG
Kasernenstr. 56, 5111 Bonn – Telefon: 0228/694814 – Fax: 0228/694815
Internet: www.plausus.de – E-Mail: [email protected]
14 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1
Freude am
Theater
Komödien
–
Lustspiele
Franz Rieder
Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren)
Franz Rieder
Omas Himmelfahrt und zurück (4 Damen, 4 Herren)
Franz Rieder
Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Der ledige Bauplatz (4 Damen, 6 Herren)
Jürgen Schuster
Finger weg vom Internet, Opa! (4 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Rebellische Weiber (4 Damen, 4 Herren)
Boulevardstücke
–
–
Schwänke
Kriminalkomödien
Regina Rösch
Die Nacht der Nächte (4 Damen, 5 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Mord im Hühnerstall (4 Damen, 5 Herren)
Alexander Ollig
Lügen und andere Wahrheiten (4 Damen, 3 Herren)
Michael Haidner
Zur Kasse Schätzchen (4 Damen, 3 Herren)
Wolfgang Bräutigam
Die überfüllte Wohngemeinschaft (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Maximilian, jetzt bist du dran (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Heiße Nacht und kalte Dusche (3 Damen, 4 Herren)
Bühnenstücke in bayerischer Mundart
Michael Haidner
Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3 Damen, 4 Herren)
Michael Haidner
Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren)
Michael Haidner
Der kurierte Liebhaber (3 Damen, 4 Herren)
Ingrid Klameth
A so geht’s (6 Damen, 7 Herren)
Ingrid Klameth
All inclusive (5 Damen, 7 Herren)
Ulla Kling
Salut für Berta (5 Damen, 5 Herren)
Ulla Kling
Der Deifi und die Kramerin (3 Damen, 4 Herren)
Felix Buchmair
Poldis Traum (3 Damen, 5 Herren)
… noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog
und Leseproben auf unserer Homepage www.theaterverlag-rieder.de!
Theaterverlag Rieder
Postfach 11 64
86648 Wemding
Tel.: 0 90 92 - 2 42
Fax: 0 90 92 - 56 07
eMail: [email protected]
THEATERVERLAG RIEDER
THEATERVERLAG RIEDER
www.theaterverlag-rieder.de
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 15
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Vom Höserl zur Historie
Die Kleine Bühne München wird 50. Als eine der ältesten Amateurtheatergruppen Münchens wird
sie ihren Geburtstag im Herbst gebührend feiern.
Das Jubiläumsjahr begann für
die Kleine Bühne München
ganz bescheiden: Es gab weder
Schampus noch Kaviar, stattdessen wurde „Ein Glas Wasser“
von Eugène Scribe gereicht. Das
Historienstück entführt den Zuschauer mitten in die Hofintrigen
um Queen Anne im frühen 18.
Jahrhundert. Hin- und hergerissen zwischen den Einflüsterungen Lord Bolingbrokes und dem
Kontrollwahn der Herzogin von
Marlborough muss die Königin
eine Entscheidung treffen. So
schlicht der Titel klingt, so opulent
sind die Kostüme anzuschauen,
historisch originalgetreu alle, die
meisten von ihnen liebevoll von
Hand gefertigt.
Ohne Perücke, Samtwams und
Spitzenkragen verwandelt sich
Lord Bolingbroke in Philip Teyerl,
den zweiten Vorstand der Kleinen
Bühne, von Beruf Busfahrer. Um
die Frage zu beantworten, was
am Theater ihn am meisten fasziniert, muss er nicht lange nachdenken: „Berühren und berührt
werden. Egal, ob durch Freude
oder Traurigkeit.“ Das kann auch
Eva Kolb unterschreiben, erster
Vorstand und Co-Regisseurin
des Stücks. Beide sind erst seit
zwei, drei Jahren im Verein. Das
ist relativ kurz, wenn man bedenkt, wie lange es die Theatergruppe inzwischen gibt.
Denn für die Spielgemeinschaft
Kleine Bühne München öffnete
sich der Vorhang zum ersten Mal
1960, in der Donnersberger Bierhalle. Auf dem Programm stand
„Das rosaseidene Höserl“. Seit-
16 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
Das Historienstück entführt den Zuschauer mitten in die Hofintrigen um
Queen Anne im frühen 18. Jahrhundert. Hin- und hergerissen zwischen
den Einflüsterungen Lord Bolingbrokes und dem Kontrollwahn der Herzogin von Marlborough muss die Königin eine Entscheidung treffen.
her sind 50 Jahre vergangen. 50
Jahre, die für die Kleine Bühne
nicht immer einfach waren und in
denen sich die Truppe eins ums
andere Mal neu erfinden musste.
Nach einer Spaltung 1997 musste
der klägliche Rest quasi bei Null
anfangen. Knapp zehn Jahre
später hatte der Verein erneut
eine schwierige Phase durchzustehen. Nach 30 Jahren im Westend stand die Suche nach einer
neuen Spielstätte an. Kurz hintereinander fielen der erste und
zweite Vorstand aus. Einige der
langjährigen Mitglieder gingen
während der Odyssee auf der
Suche nach einer neuen Bühne
über Bord. Doch zeitgleich kamen immer wieder Neue hinzu,
viele davon jung an Jahren und
neu in der Stadt, die auf diesem
Weg nach einem Hobby, nach
Freunden, nach einer Aufgabe
suchten.
„Das war eine schwierige Zeit“,
erinnert sich Eva Kolb. „Es gab
Spannungen in der Gruppe und
Diskussionen ohne Ende. Aber
von Produktion zu Produktion
sind wir als Team mehr zusammengewachsen. Heute sind wir
wie eine Familie.“
Die Diskussionen waren jedenfalls fruchtbar: Standpunkte wurden ausgetauscht, Entscheidungen gefällt. Und Fortuna
zeigte sich gnädig: Nach langwieriger Suche fand die Kleine
Bühne 2009 im Einsteinkeller
eine neue Heimat, die sie mit
der philosophischen Utopie „Die
Fremde Stadt“ einweihte.
„Damit und mit dem ‚Glas Was-
VorhangaufinBayern
AktuelleBerichteunsererBühnen
ser‘ haben wir unser Repertoire
in ganz neue Dimensionen erweitert“, sagt Eva Kolb. Ihre Vision:
Immer wieder Neues ausprobieren, das Publikum überraschen
und sich bei jeder Neuinszenierung ein Stück weiterzuentwickeln.
Für die Zukunft der Kleinen
Bühne wünscht sich die Vorsitzende, dass die Gruppe noch enger zusammenwächst. Um auch
Mitglieder einzubinden, die an
der aktuellen Produktion nicht
beteiligt sind, hat der Vorstand
Komitees zu den verschiedenen
Bereichen des Theaters initiiert.
Je ein Verantwortlicher und mehrere Helfer widmen sich Bühne,
Fundus, Technik, Maske, Kostümen, Stückeauswahl, Website,
Marketing und PR sowie aktuellen Projekten. Auch Philip Teyerl hat einen Traum für die Zukunft: „Einmal was mit Gesang
machen. Ein Musik-Kabarett oder
eine Revue.“
Fürs Erste jedoch geht im kommenden Herbst 2010 das Jubiläumsjahr in die nächste Runde.
Neben dem Herbststück, das
beim Redaktionsschluss noch
nicht feststand, sind im Dezember zwei Lesungen mit Texten
Münchner Autoren geplant. Als
Ausklang der Festlichkeiten wird
die Kleine Bühne im Januar 2011
einen rauschenden Kostümball
feiern. Wir sagen: Alles Gute für
die nächsten 50 Jahre!
Beate Schlachter
Die Festivitäten:
Herbststück Premiere:
Freitag, 12. November, 20:00 Uhr
Weitere Aufführungen:
Samstag,
1. November
Freitag,
1. November
Samstag,
20. November
Freitag,
26. November
Samstag,
27. November
jeweils um 20:00 Uhr
Lesungen
Sonntag, 12. Dezember, 10:0 Uhr
Samstag, 18. Dezember, 14:00 Uhr
Veranstaltungsort
Einstein Kulturzentrum
Einsteinstraße 42
beim Max-Weber-Platz,
München
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 17
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Das Volkstheater Ringsee feiert 90jähriges Jubiläum
Seit 1920 wird bei der Freien
Turnerschaft Ingolstadt / Ringsee Theater gespielt. Der Sportverein und das Volkstheater
Ringsee feiern in diesem Jahr
90 jähriges Jubiläum. Schon vor
und vor allem mit dem Entstehen
des alten Vereinsheims mit Theaterbühne an der Martin-HemmStraße im Jahre 1924 fanden sich
Mitglieder zusammen, die mit
Theaterstücken und als Sängerriege in der Öffentlichkeit auftraten. Mit der Machtübernahme der
NSDAP im Jahre 1933 wurde der
Spielbetrieb eingestellt. In den
Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, als die eigene Bühne noch
nicht genutzt werden konnte,
spielte man beispielsweise in der
Gemeinschaftshalle des Reichsbahn-Ausbesserungswerkes Ingolstadt oder im Heidl-Saal in
Kösching.
Bis zum Jahre 1994 wurden im
eigenen, ‚alten‘ Vereinsheim
Sketche, Einakter und Mehrakter aufgeführt, seit 1995 stehen
die Schauspieler in der gleichen
Straße ein paar hundert Meter
weiter südlich auf der Bühne des
neuen Vereinsheims.
Wir sind sehr dankbar dafür, dass
es Frauen und Männer gab, die
unsere Bühne gegründet und
über 90 Jahre das Bühnenleben
in Ringsee erhalten haben. Enormen Zuwachs erfuhr die Gruppe
in der jüngeren Vergangenheit,
als deren Leitung der unvergessene Ludwig Schneider im Jahre
1978 übernahm. Er erhöhte die
Anzahl der Schauspieler, schaffte
es wieder, abendfüllende Stücke
aufzuführen, machte die Thea-
18 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
Gruppenbild der Aufführung „Der Ehestreik“ 1949
Sitzend von links: Michael Heinrich, Elfriede Müller, Käthi Gerbl, Alfons Wittmann
Stehend von links: Ludwig Linsl, Liesl Schneider, Fritz Anspann, Ludwig Knörr, Frl. Mayerhofer, Ludwig Schneider
tergruppe zur Abteilung und zur
festen Institution. Leider ging die
Ära Schneider mit dem Umzug
in das neue Vereinsheim 1995
zu Ende. In den folgenden Jahren sah die Abteilung mehrere
engagierte Nachfolger. Sie und
alle Mitwirkenden seit Gründung
der Theatergruppe haben aus ihr
gemacht, was sie heute ist. Seit
jeher war es Sinn und Zweck der
Bauerntheater, die Menschen
vom Alltag abzulenken. Das ist
immer noch unser Antrieb. Doch
darüber hinaus sehen wir heute
eine Verpflichtung darin, unsere bayerische Kultur, die bayerische Tradition und die bayerische Mundart auf und abseits
der Bühne zu erhalten.
Trotz 90jähriger Geschichte ist
unsere Bühne sehr lebendig. Im
Jahr 2007 haben wir uns einen
Zunamen zugelegt. Wir nennen
uns das ‚Volkstheater Ringsee‘
der Freien Turnerschaft Ringsee.
Dies schafft eine Unverwechselbarkeit und macht uns wahrnehmbarer. In den letzten Jahren
haben wir unser Bild nach außen
hin geschärft und uns ein sehr
hohes Niveau mit bayerischen
Komödien und Volksstücken erarbeitet. Darauf sind wir besonders stolz. Derzeit haben wir 36
Mitglieder, die die Freude am
Theaterspielen gemeinsam haben oder einfach gern in dieser
traditionellen Gemeinschaft zusammen kommen. Unserer Laiengruppe fehlt es allerdings etwas an Nachwuchs. Für uns ist
es in den nächsten Jahren wichtig, dass sich uns junge Leute
anschließen, damit unsere lange
Tradition weitergeführt werden
kann. Mit dem Engagement, der
Spielfreude und dem Mut unserer
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Gruppe sehe ich mit Zuversicht in
die Zukunft.
Mit unserem Jahrestag feiern
auch einige Mitglieder ihre Bühnenjubiläen. So konnte Sepp
Käser am 20. Juni beim Jubiläumsfest fünf Urkunden für die
40jährige Zugehörigkeit an die
Damen Erika Steinmeier, Lydia
Katschke, Gerda Weigert und die
Herren Peter Wolfsteiner, Helmut
Zörner, sowie vier Urkunden für
das 25jährige Bühnenjubiläum
an Hermine Nadler, Claudia Rosenberger, Gerd Harmsen und
Hermann Igl überreichen. Wir
haben uns sehr darüber gefreut,
dass der Verband sich für diesen
Anlass die Zeit genommen hat.
(Bilder lagen zum Redaktionsschluss leider noch nicht vor.)
Im Jubiläumsjahr spielen wir das
Peter Landstorfer Stück „Da Roagaspitz“. Die Aufführungen finden
wie jedes Jahr am letzten Oktober
Wochenende und die ersten drei
Wochenenden im November jeweils Freitag und Samstag statt.
Aktuelle Informationen erhalten
Sie auf unserer Internetseite unter www.ft-ringsee.de.
Gruppenbild der Aufführung: Der bayerische Protectulus 2009
Sitzend von links: Tanja Pipitone, Hermann Igl, Claudia Rosenberger, Gerda Weigert, Helmut Zörner
Stehend von links: Marcus Rebele, Wolfgang Kürzel, Erika Steinmeier, Elmar Geib, Dominik Wangler, Klaus Arndt, Gerd Harmsen, Melanie Wangler
Marcus Rebele
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 19
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
Seit 100 Jahren wird in Wald Theater gemacht
Anfang des letzten Jahrhunderts war die Lust am Theaterspielen in vielen Dörfern Allgäus verbreitet. So kamen Bauern und Handwerker auch in Wald auf die Idee, es selbst einmal zu versuchen.
Aus diesem Entschluss ist eine 100-jährige Geschichte geworden, die Freude am Theater hat die
Walder seit Ostern 1910 nicht mehr losgelassen.
Der Mode der Zeit entsprechend
kamen unter der Leitung von
Engelbert Eberle Anfangs historische Schauspiele zur Aufführung, bevor der erste Weltkrieg
ein vorläufiges Ende brachte.
Der Burschenverein nahm unter
der Leitung von Pfarrer Johann
Reich 1921 das Laienspiel wieder auf. Römische waren in dieser Zeit sehr angesagt. Unter der
Regie von Nikolaus Socher erfolgte 1926 ein Stilwechsel. Wildererromantik, Mühlendramen
und Bauernstücke beherrschten
nun die Bühne. Im Dritten Reich
wurde das Theaterspielen zunehmend schwieriger, der Krieg
setzte dann auch hier einen
Schlusspunkt.
Der Neuanfang gelang erst wieder 1954.In der neuen Schulturnhalle fand die Theatergruppe eine
neue Heimat. Bis Mitte der 70er
Jahre führten die Walder Mimen
nun jährlich ihre Bauerndramen
auf. Gespannt wartete das Publikum damals auf den lustigen
Einakter, der im Anschluss daran
immer zum Besten gegeben
wurde. 1976 wechselte die Theatergruppe dann ganz über auf
heitere Schwänke – dem Zeitgeist entsprechend.
1981 ging nach 60 Jahren die
Ära Socher zu Ende. Hans Kalopp sen., der seit 1954 eine feste
Größe beim Walder Theater war,
übernahm die Regie. Vor allem
20 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
Lachen ist gesund, dachte sich die Theatergruppe Wald und führt zu
ihrem 100-jährigen Bestehen die rasante Verwechslungskomödie „Und
alles auf Krankenschein“ des englischen Autors Ray Cooney auf.
Auf dem Bild die Akteure in „voller Montur“.
mit Stücken von Ulla Kling, wie
z.B. „Sayonara“, verzeichnete
die Walder Bühne in den nächsten Jahren große Erfolge. 1990
wurde die Theatergruppe Wald
Mitglied beim Verband Bayerischer Amateurtheater. Hans
Kalopp jun., der 1995 als Regisseur in die Fußstapfen seines Vaters trat, orientierte sich bei der
Stückwahl eher am BoulevardTheater. Immer wieder spielte
die Theatergruppe aber auch
gerne Schwänke im heimatlichen
Dialekt. Der bislang größte Publikumserfolg gelang dabei 2001
mit „Frauenpower“.
Im Jahr 2000 erfolgte der Eintrag
ins Vereinsregister. Seither wird
der Verein von den Vorständen
Hans Kalopp jun. und Franz Hofer geleitet.
Ein Meilenstein in der Geschichte
der Theatergruppe war der Bau
der „WaldHalla“ (Sport- und Kulturhallen) im Jahre 2003. Nach
genau 50 Jahren in der Schulturnhalle zog das Theater in Wald
in ihr neues Domizil um. „Spanien
Ole“ hieß 2004 das erste Stück,
das auf der neuen Bühne der
„WaldHalla“ aufgeführt wurde.
Diese neue Bühne bietet seither
fast unbegrenzte Möglichkeiten.
Nur mit einer solchen Bühne
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
konnten Stücke wie „Ein toller
Dreh“ mit zwei Geschoßebenen
oder „Der Teufelslehrling“ mit
20 Mitwirkenden realisiert werden. Neben den Spielern und
Helfern ist seit 2004 auch ein
Foyer-Team fester Bestandteil
der Theatergruppe. Sie bewirten
die Besucher im modernen Ambiente der WaldHalla.
Die Aufführungen in der Osterzeit sind fester Bestandteil des
Jahresablaufs im Dorf. Die Theatergruppe galt und gilt als eingeschworene Gemeinschaft, die
gerne in geselliger Runde und
den jährlichen Vereinsausflügen
die Kameradschaft pflegt und mit
viel Liebe aber auch harter Arbeit ihrer Leidenschaft nachgeht
– Theater spielen!
Zum hundertsten Geburtstag hat
die Theatergruppe Wald dieses
Jahr die turbulente englische
Boulevardkomödie „Und alles auf
Krankenschein“ einstudiert. Premiere war am 27. März 2010.
Die Presse (Allgäuer Zeitung)
meinte dazu:
Viele Paraderollen gemeistert.
Lachen ist gesund, dachte sich
die Theatergruppe Wald und führt
zu ihrem 100-jährigen Bestehen
die rasante Verwechslungskomödie „Und alles auf Krankenschein“ des englischen Autors
Ray Cooney auf. Herzhaft lachen
durfte dabei allerdings nur das
Publikum. Nichts zu lachen hatte
dagegen Dr. Mortimore (Franz
Hofer). In die letzten Vorbereitungen für seine Rede vor dem
Ärztekongress platzt Schwes-

»







4 D – 5 H
Eine Konfirmation, die lieben Verwandten, das große Fressen und ein
Konfirmand, der zum Schweigen verurteilt ist. »Das Paradestück der
neuen Volkstheaterbewegung.« Der Spiegel
5 D – 5 H
Ein Stück Italien-Nostalgie. Der Urlaub des Kegel-Vereins »Schiefe
Bahn« erweist sich als einzige Katastrophe. »Engagiertes Volkstheater,
bissig, ironisch, zynisch, manchmal bitterböse.« Tagesanzeiger Zürich
»Zum Kugeln komisch.« Badische Neueste Nachrichten
4 D – 4 H
Tante Marthas Erbe und die lieben Verwandten. Alles läuft darauf
hinaus: »Habt ihr schon geerbt oder redet ihr noch miteinander?«
»Der Stoff, aus dem Erbschaftskomödien sind …« Frankfurter Rundschau
Besetzung ad libitum
Pralles, farbiges Volkstheater mit wenig Moral und viel Spektakel.
»Eine Mundart-Inszenierung mit gewaltigem Schauwert, sprachlich
stimmiger als Hugo von Hofmansthals Vorlage.« Nürnberger Zeitung
4 D – 4 H
Die lieben Nachbarn, vereint im Kampf gegen das die Idylle störende
Unkraut. »Der Gartzwerg in uns.« Bayerische Staatszeitung
4 D – 4 H
Es geht um den Bau einer Kläranlage in einer Kleinstadt, für den der
Bürgermeister die Werbetrommel rührt. Unter der Hand hat ihm die
Baufirma einen Dienstwagen versprochen, falls sie den Auftrag
bekommt … »Ein Beispiel dafür, wie brisant modernes Volkstheater
sein kann. An diesem satirischen Politthriller stimmt einfach alles.«
Hamburger Morgenpost

Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 21
Vorhang auf in Bayern
Aktuelle Berichte unserer Bühnen
ter Tate (Petra Hofer), mit der er
einst ein Techtelmechtel hatte,
und berichtet über die gemeinsame Tochter Leslie (Kathrin
Guggemos), die von Sergeant
Connolly (Hans-Peter Scheuermann) verfolgt wird. Mortimore,
der seine plötzliche Vaterschaft
vor seinem Chef Sir Willoughby
(Armin Ott), seinen Kollegen (Ralf
Schmid und Michael Hofer) und
seiner Frau (Christine Landerer)
geheim halten will, ersinnt Ausrede um Ausrede und stürzt das
ganze Krankenhaus ins Chaos.
Die Oberschwester (Karin Lengenfelder) fällt betäubt vom Fenstersims, die Arztkollegen müssen
als falsche Oberschwester und
als Oma herhalten, während sich
der längst tot geglaubte Patient
Leslie (Johann Vogler) köstlich
amüsiert.
Das Publikum lachte bei der Premiere Tränen über die unsäglichen Situationen, die sich aus
Mortimores Lügengebäude ergaben. Für das Ensemble war das
Stück eine ordentliche Herausforderung: Schnelle Dialoge, perfekt sitzende Pointen, ein optimal
abgestimmtes Timing bei den
Auftritten waren da gefragt und
vor allem ernst bleiben, während
sich das Publikum vor Lachen
kringelt. Regisseur Hans Kalopp
jun. konnte sich da auf seine bewährten Walder Schauspier und
Schauspielerinnen verlassen.
Wald kann stolz sein auf seinen
100 Jahre alten, ambitionierten
Theaterverein.
Nach der Premiere verlieh der
Regisseur und 1. Vorsitzende
Hans Kalopp im Namen der Theatergruppe Karl März, der seit
22 - Bayerischer Theaterspiegel 2/2010
Auch Jubilare und Ehrungen gab es zum 100jährigen zu feiern:
v.l. Michael Hofer (Ehrung für 15 Jahre), Karl März (Ernennung zum Ehrenmitglied) und Kathrin Guggemos (15 Jahre)
1957 dabei ist, die Ehrenmitgliedschaft im Verein.
Bürgermeister Josef Ampßler bedankte sich in seinem Grußwort
bei der Theatergruppe unter anderem mit folgenden Worten:
„Geprägt wird die Theatergruppe
seit vielen Jahrzehnten von Hans
Kalopp sen. und ihm folgend
Hans Kalopp jun.. Sie sind verantwortlich für den guten Ruf
und die spielerische Qualität, sie
haben es immer wieder verstanden, die Darsteller zu motivieren
und neue Mitwirkende auf die
Bühne zu bringen, sodass auf
eine breite, begeisterte Darstellerschar, mit vielen jungen Talenten, aber auch mit erfahrenen
Schauspielern und Schauspielerinnen zurückgegriffen werden
kann.
Die Theatergruppe Wald und ihre
Darbietungen sind aus unserem
Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Ich bedanke mich bei allen
Aktiven und ehemaligen Aktiven
vor und hinter den Kulissen, für
ihren Idealismus und Einsatz und
spreche meine große Anerkennung aus. Ich wünsche der Theatergruppe alles Gute, viel Erfolg
und ein begeistertes Publikum
auf dem weiteren Weg.
Hans Kalopp
Weitere Infos erhalten Sie unter:
www.theater-in-wald.de
Wir machen jedes Theater mit!
KOTTER
Bühnentechnik
Theaterausstattung
Konferenztechnik
Planung • Projektierung • Ausführung •
Instandsetzung • Wartung • Kundendienst •
Sachkundigenprüfung gem. BGV C1
Wir liefern und installieren Ihnen die komplette Bühne:
- mit der abgestimmten Theaterbeleuchtung
- einer ausgereiften Beschallungsanlage (Bose Generalvertretung)
- den benötigten bühnentechnischen Materialien
- einer großen Auswahl an Bühnenvelouren und Dekostoffen
- einer passenden Vorhangzuganlage
- ebenso planen wir mit Ihnen zusammen komplette
Freilichtaufführungen
Auch für individuelle Sonderanfertigungen
stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur
Verfügung, rufen Sie uns an!
Kotter Bühnentechnik
Pfälzerstr. 48
83109 Großkarolinenfeld
Tel.: 0 80 31 / 304 62 13
Fax: 0 80 31 / 59 98 73
www.kotter-edling.de
E-Mail: [email protected]
Bayerischer Theaterspiegel 2/2010 - 23
DIE AC
HT FRA
UEN
von Rob
ert Tho
mas
DER BÜ
CHERFR
EUND
von Ger
old The
obalt
BEI AN
RU
von Fred F MORD
erick Kn
ott
DAVID
COPPER
FIELD
von Cha
rles Dic
kens/
Max Ma
uray
Ihre Schüler wollen
Theater machen?
Schön.
Die Stücke dazu gibt’s bei uns*
GANZE
W
von Didie ARHEITEN
r Caron
HIER K
OC
von Dave HT DER CHEF
Freeman
KNOCK
oder DE
R TRIU
DER ME
MPH
DI
von Jule ZIN
s Roma
ins
RITTER
K
von Blaik AMENBERT
ner/Goe
hlert
SCHAF
FT DEN
NARREN
FORT
von J.B.
Priestle
y
STREIC
H
von Szö QUARTETT
ke Szak
all
SYLVIA
von A.R
. Gurne
y
TOM SA
WYERS
ABENTE
von Mar
UER
k Twain
/Manfre
Hinrichs
d
ER
AT
DIRTY
DI
von Nick SHES
Whitby
DAS DS
CHUNG
ELBUCH
von Ger
old The
obalt
LOVE L
ETTERS
von A. R
EMPFÄN
. Gurne
G
y
von Kres ER UNBEKANN
T
smann T
aylor
MEINE
TANTE
AUS
AMERI
DIE ER
KA
ZIEHU
N
G
v
ENGEL
on Chris
DER
tiane Sc
hütze
von Est
her Vila
r
DIE MA
DONNA
DIE UN
IN DER
BUCHE
EIN GE
GLA
oder DA
WISSE
S
R
G
VON KÜ
ESCHIC UBLICHE
BOTHW
WUNDE
HERR
R
SSNAC
ELL
HTE VO
SAWYE
H
N TOM
von Her
von Jos
R UND
bert Ro T
ef Maria
H
sendorf
U
F
C
Frank
I
KLEBER
N
N
er
RY
v
o
M
EINER
n Mark
ÖGLIC
Twain/G
MUSS D
HE BEG
Theobal
ER DUM
erold
EGNUN
v
SEIN
t
G
ME on Paul Barz
von Geo
rges Fey
VON KI
deau
DER MA
NDERN
NN MEI
UND
W
N
von Hor
ER WAH
DIE FA
Ü
N
S
CHEN
st Pillau
LLE
L
von Ste
von Rob
fanie St
ert Tho
roebele
mas
POPCO
RN
WER IS
von Ben
GELD W
T I
Elton
IE HEU
D
EM BUT M BETT MIT
von Evan
LER?
s/Valen
von Mic
tine/
PETERC
Ayckbou
h
a
H
el Parke
rn
ENS MO
r
von Ger
dt von B NDFAHRT
a
W
s
J
sewitz/
AS STR
ohannes
HULTH
E
SC
Schwin
von Hor AHLT DENN D
ger
A?
st Pillau
PÄ
DA
ROMEO
G
U
SIN OG
ZEIT Z
von Sha ND JULIA
NV ISC
U REDE
kespeare
OL
H
N, ZEIT
S
CHWEI
L
ZU
GEN
von Her
LT
b
e
r
t Rosen
H E AT E R
dorfer
SC
H
U
*Alle hier genannten Stücke wurden bereits erfolgreich an Schulen aufgeführt.
!HN3IMROCK"~HNENUND-USIKVERLAG'MB(
0ER(,AUKE6ERLAG„4-4HEATERVERLAG-~NCHEN
$EICHSTRA†E„$(AMBURG„4EL„&AX
%-AILAS AHNUNDSIMROCKVERLAGDE„)NTERNETWWWAHNUNDSIMROCKVERLAGDE
%-AILLV LAUKEVERLAGDE„)NTERNETWWWLAUKEVERLAGDE
%-AILTM THEATERVERLAGMUENCHENDE„)NTERNETWWWTHEATERVERLAGMUENCHENDE
Herunterladen