Theaterspiegel 02/2013 - Verband Bayerischer Amateurtheater eV

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Bayerischer
Theaterspiegel
VERBAND
BAYERISCHER
AMATEURTHEATER e.V.
2 / 2013
29. Jahrgang
Die neuesten Komödien
Martha Carmen
Pflegeleichte Ehefrau gesucht
Boulevardkomödie in 3 Akten für 5 Damen – 3 Herren – 2 Deko’s
Heidi Faltlhauser
(K)ein) Kaktus zum Verlieben
Eine fantastische Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 3 Herren – 1 Deko
Frang Gruppe
Durchgangsverkehr
Komödie in 3 Akten für 4 Damen – 4 Herren – 1 Deko
Hans-Joachim Preil Kamasutras will gelernt sein
Ein Lust-spiel in 3 Akten für 3 Damen – 3 Herren – 1 Deko
Die neuesten Volksstücke
Monika Nitschke
Da braut sich was zsamm
Volkskomödie in 3 Akten für 5 Damen – 5 Herren – 1 Deko
Helmut Schmidt/
Christoph Bredau
Vier Hände für ein Euter/
Lustspiel in 3 Akten für 5 Damen – 3 Herren – 1 Deko
Christof Wehking
Kilian, jetzt bist du dran
Lustspiel in 3 Akten für 3 Damen – 6 Herren – 1 Deko
Christof Wehking
Schwarze Minorkas
Bauernschwank in 3 Akten für 3 Damen – 6 Herren – 1 Deko
Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-,
Weihnachts- Jubiläums- oder Famiienfeier?
Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketches.
Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage
www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie und helfen Ihnen
gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden.
ImpressumInhaltsverzeichnis
Herausgeber:
Verband Bayerischer
Amateurtheater e.V.
Innstraße 2a
83022 Rosenheim
Verantwortlich:
Präsident Horst Rankl
Telefon: 0 80 31/ 3 26 74
Telefax: 0 80 31/ 3 47 83
E-Mail: [email protected]
Internet: www.amateurtheater-bayern.de
Geschäftszeiten:
Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr
Meine Meinung........................................................................4
Wir gratulieren zum Jubiläum..................................................5
Herzlich Willkommen...............................................................7
Aktuelle Bühnenstücke............................................................8
Neuvorstellung........................................................................9
Verband Aktuell - Nachruf Sepp Beil.....................................10
Verband Aktuell - Lehrgänge Dramaturgie und Regie........... 11
E-Mail:
[email protected]
Zuschriften/Beiträge bitte ausschließlich an diese Adresse!
Die Zeitschrift erscheint dreimal
jährlich (April, August, Dezember).
Redaktionsschluss
15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung
der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden nur
zurückgesandt, wenn dies vom Einsender
ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit
Quellenangabe und gegen Übersendung
eines Belegexemplars an die Redaktion
gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos
zugestellt.
Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten.
Anzeigenpreise 2012/2013:
1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00
Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage.
Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass
von 20 v.H. gewährt.
Layout und Satz:
Sybille Evers, Geschäftsstelle
Druck: Druckerei Kolbeck, Rott a. Inn
Verband Aktuell - Professioneller Anspruch und
das Amateurtheater von M. Bassenhorst..............................14
Verband Aktuell - Interview mit Vera Rumpel........................16
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern...........................................................................18
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern.........................................................................32
Berichte aus den Bezirken
Schwaben..............................................................................39
Berichte aus den Bezirken
Franken.................................................................................44
Rechtsfragen - Recht für Autoren..........................................47
Titelbild: Das geht nur im Freien: Loderndes Feuer und die Hexe (Elfriede Kern) mittendrin bei der Aufführung „Der Hexenjäger“ .
Foto: Peter Bauchersachs
Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern, der Bezirke Oberbayern, Niederbayern,
Mittelfranken und Unterfranken.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 3
Meine Meinung
Liebe Theaterfreunde,
Wenn der Trend anhält, so scheinen Papier und Bleistift, Printmedien
und Bücher, zumindest wenn es nach unsere Jugend geht, bald Auslaufmodelle zu sein.
Erstaunlich schnell wendet sich die Jugend, i-pad, i-phone, mail, facebook und all den anderen elektronischen Kommunikations- und Lesemedien zu. Diese sind heute schon in milliardenfachen Ausführungen
weltweit in Betrieb. So bleibt uns im Verband kaum eine Alternative, als
auch auf diesen Zug aufzuspringen und der neuen Technik zu folgen.
Wir wollen nicht hinterher hinken, sondern mit dem Zug der Zeit fahren
und deshalb bemühen wir uns, den Ansprüchen an die Moderne gerecht zu werden. So beschäftigen uns seit geraumer Zeit die Fragen, wie erreichen wir unsere Mitglieder noch schneller und
ohne größere Umwege, wie können technische Hürden überwunden werden und andererseits,
wie kann ein Interessent auch uns schnell und problemlos erreichen? Und deshalb steht hierbei
die Frage im Vordergrund, wie können wir die Hauptnutzer dieser neuen Technik, unsere Theaterjugend, erreichen?
Kurzum, wir wollen die Verfügbarkeit unseres Verbandes steigern.
Da ist an erster Stelle der Internetauftritt zu nennen, sozusagen das Basismedium und gleichzeitig Aushängeschild des Verbandes. Daran wird zurzeit gearbeitet, denn unsere Webseite braucht
mehr Aktualität und Modernität. Hinzu kommt, dass unser Provider ab August 2013 seine Dienste für uns eingestellt hat und wir deshalb in nächster Zeit nicht mehr über eine eigene Webseite
erreichbar sein werden. Unser Ziel ist es aber, so schnell als möglich einen neuen Internetauftritt
mit einem modernen und ansprechenden Erscheinungsbild zu finden. Das braucht natürlich Zeit.
Doch nach kurzer Unterbrechung der Internetpräsenz, voraussichtlich bis Ende Oktober 2013,
steht dann der neue Internetauftritt unseres Verbandes zur Verfügung.
Nun haben wir aber zwischenzeitlich unser Augenmerk auf das sehr verbreitete soziale Netzwerk Facebook gelegt und sind unter www.facebook.com/VerbandBayerischerAmateurtheater
ab sofort erreichbar. Dieser Facebook-Auftritt soll aber nicht nur als Übergangslösung bis zum
Erscheinen unserer neuen Webseite gelten, sondern in Zukunft diese ergänzen.
Wir im Verband sind bestrebt, schnell und vorbehaltlos den elektronischen Angeboten zu entsprechen und zeitnah die Umsetzungen oder Fortschreibungen vorzunehmen.
In diesem Sinne eine schöne Urlaubs- und Ferienzeit
Euer
Horst Rankl
Präsident
4 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Wir gratulieren zum Jubiläum
Goldene Ehrennadel
des VBAT
Heinz Dietz
Theater am Stadtwald - Volksspielbühne des ASV Dachau
Silberne Ehrennadel
des VBAT
Brigitte Garhammer
Otto Peter
Theatergruppe Schönberg e.V.
Goldene Ehrennadel
des BDAT
Irmgard Ramsberger
Münchner Heimatbühne e.V.
Therese Schussmann
Heimatbühne Gernlinden
Josef Berger
Anton Lechner
Bartholomäus Wegmann
Peter-Paul Wegmann
Theaterverein Taukirchen/Vils
Brigitte Beron
Franz Beron
Manfred Gstatter
Marianne Gstatter
Franz Ismann
Gertraud Ismann
Anneliese Reichl
Hans Reichl
Barbara Schmidt
Josef Winkelbeiner
Franz Zeller
Adam Zimmer
Sophie Zimmer
Theaterbühne Manching e.V.
Johannes Brenninger
Adolf Paptistella
Theatergesellschaft Simmerberg e.V.
Goldene Ehrennadel
des BDAT
Silberne Ehrennadel
des BDAT
Helmut Niedermeier
Peter Nowak
Brigitte Zippert
Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.
Marianne Liebl
Martin Unterreitmaier
Rebecca Wegmann
Theaterverein Taufkirchen/Vils
Karl-Heinz Klose
Heimatbühne Gernlinden
Barbara Söllner
Freudenberger Bauernbühne e.V.
Klaus Mitterer
Theatergruppe „Enzian“ Töging
Franz Grießl
Elisabeth Hartmann
Richard Martl
Monika Reiß
Martin Ruhstorfer
Conny Stadler
Hans Stadler
Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus e.V.
Georg Fischer
Josef Prax
Hildegard Scheck
Wilma Walter
Johanna Winzek
Bauerntheater Prien e.V.
Hans Kastner
Gabi Plenk
Konrad Scharf
Angela Schnellinger
Chrisoph Wörnle
Bauerntheater Eisenärzt e.V.
Edelgard May
Wolfgang Paintner
Georg Weber
Theaterverein Schöngeising e.V.
Silberne Ehrennadel
des BDAT
Hans-Peter Gebhardt
Albert Hartung
Mariele Hartung
Ralf Kürzinger
Martin Lutz
Xaver Schlamp
Helmut Schlierf
Manuela Schweiger
Langenbrucker Theaterbühne e.V.
Sebastian Zehentmaier
Theatergruppe Obing
Brigitte Ittner
Jürgen Kolb
Naturbühne Trebgast e.V.
Markus Döppner
Georg Jackl
Jutta Jackl
Karin Hasselberger
Bibiane Kastner
Inge Mayer
Peter Scheck jun.
Bauerntheater Eisenärzt e.V.
Susanne Grömer
Edmund Grömer
Rainer Jahn
Rudi Köstler
Brigitte Lugert
Hans Prechtel
Gerlinde Schmidt
Alexandra Voit
Brandenburger Kulturstadl e.V.
Roswitha Pförtsch
Theaterverein Schöngeising e.V.
Dieter Illek
Ursula Kirschbaum
Martina Nicolai
Theaterverein Isen 1983 e.V.
Gedlek Dieter
Gedlek Inge
Habermeier Harald
Houben Anneliese
Houben Peter
Müller Brigitte
Speer Anita
Theaterverein Volksbühne Oberndorf
e.V.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 5
Wir gratulieren zum Jubiläum
Besondere
Verbandsehrungen
Besondere
Verbandsehrungen
Besondere
Verbandsehrungen
10 Jahre
22 Jahre
53 Jahre
Günther Kavelar
Adalbert Mader
Maria Mader
Andreas Preuß
Annemarie Proffert
G´fildner Bühne Lohhof e.V.
Erna Reinl
Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.
Helmut Ries
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913
e.V.
Achim Gabriel
Susanne Thullner
Theatergruppe Musikforum
burg e.V.
25 Jahre
Sieglinde Plank
Theatergruppe Schönberg e.V.
Bluten-
Christian Braunmüller
Walter Schicker
Theatergesellschaft „Fidelio“ Augsburg e.V.
15 Jahre
Anna Ausfelder
Georg Ausfelder
Hans Lothring
G´fildner Bühne Lohhof e.V.
Hildegard Mitterer
Roman Schober
Theatergruppe „Enzian“ Töging
„Fidelio“ Augs-
30 Jahre
Herbert Thomanek
G´fildner Bühne Lohhof e.V.
Sebastian Zehentmaier
Theatergruppe Obing
Alfred Streidl
Theatergesellschaft
burg e.V.
Josef Eberl
Maria Glashauser
Theatergruppe Schönberg e.V.
„Fidelio“ Augs-
Andrea Fürthner
Theatergruppe „Enzian“ Töging
„Fidelio“ Augs-
50 Jahre
Günter Decker
Lydia Neumayer
Manfred Neumayer
Volkstheater „Thalia“ Augsburg e.V.
Wilma Walter
Bauerntheater Prien e.V.
Marianne Geiselmann
Franz Pertl
Bauerntheater Eisenärzt e.V.
Johannes Brenninger
Adolf Paptistella
Theatergesellschaft Simmerberg e.V.
6 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Josef Zitzmann
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913
e.V.
58 Jahre
Heinz Böhm
Theater im Turm
20 Jahre
Jürgen Kühnel
Rudolf Sandner
Theatergesellschaft
burg e.V.
Ermelinde Goldner
Theatergesellschaft
burg e.V.
56 Jahre
Leonhard Haas
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913
e.V.
60 Jahre
Kaspar Illauer
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913
e.V.
Maria Müller
Theatergruppe „Enzian“ Töging
65 Jahre
Hildegard Scheck
Bauerntheater Prien e.V.
70 Jahre
Gretl Maier
Bauerntheater Prien e.V.
Hinweis:
Anträge zu Ehrungen
sind immer rechtzeitig
zu stellen. Spätestens
vier Wochen vor dem
Verleihdatum.
Herzlich willkommen
Neue Bühnen im Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.
Neue Bühnen
Bezirk
Oberbayern
Bezirk
Schwaben
Heimatbühne St. Bonifatius Haar
Vors. Hans-Peter Siebler
Email: [email protected]
Moskitoldies e.V.
Vors. Martin Valdés-Stauber
www.moskitoldies.de
Theaterverein Apfeldorf e.V.
Theaterverein Tussenhausen e.V.
Vors. Johann Geiger
Grenztheater Ludwigs Erben
Vors. Florian Urban
http://ludwigserben.wordpress.com/
Bezirk
Niederbayern
Kolpingfamilie Eggenfelden
Vors. Karlheinz Treml
www.kolping-eggenfelden.de
Bezirk
Franken
Tollhaus-Theater Goldbach
Vors. Günter Thünemann
www.tollhaus-theater.de
BOVARIA e.V.
Vors. Franz Grundler
www.bovaria.de
Bühnenjubiläum
40 Jahre
Inntaler Bauernbühne Rosenheim e.V.
Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus
e.V.
Theaterbühne Manching e.V.
60 Jahre
Naturbühne Trebgast e.V.
100 Jahre
Theatergesellschaft Hüttenbach 1913
e.V.
Erfolgreiche Weiterbildung
Grundlagen des Theaterspiels
Dagmar Stern-Lachmann
Uwe Zaske
Neufinsinger Theaterkastl
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 7
Aktuelle Bühnenstücke
DIE VERFLIXTE WEIHNACHTSFEIER
Eine heitere Weihnachtsgeschichte in 3 Akten
von J. Meindl und Chr. Muggenthaler
Besetzung: 4 D, 5 H, 1 Deko
Spieldauer: ca. 100 Min.
In Besendorf herrscht helle Aufregung. Nicht nur
dass der Männerverein „Die Bett-schoner“ zu seiner
diesjährigen Weihnachtsfeier eine Stripperin engagiert hat und dadurch die Empörung des Wallfahrtsfrauenvereins heraufbeschwört, in dieser Nacht
wurde auch im Garten der Familie Fichtner eine
preisgekrönte Tanne umgesägt und entwendet. Um
das Maß vollzumachen, hat ein Unbekannter aus
dem Kripperl der Kirche auch noch das Christkindl
gestohlen. Hans Engel und sein Sohn Johannes sind
arg in der Bredouille. Waren sie doch beide auf der
ominösen Weihnachtsfeier und sind irgendwie in die
Vorkommnisse verstrickt. Und auch Kathi, die Tochter des Hauses hat in dieser Angelegenheit so ihre
Geheimnisse und sitzt ebenfalls gehörig in der Tinte.
Was wäre da die Familie wieder einmal ohne die tatkräftige Einmischung von Hertha, der Ehefrau und
Mutter…
SCHLÜSSELFERTIG
Realsatire in 3 Akten von Reinhard Seibold
Besetzung: 3 D, 5 H, 2 Deko’s
Spieldauer: ca. 100 Min.
Die Familie Funk möchte ihr Haus umbauen lassen. Da Peter Funk zwei linke Hände hat, übergibt
er alles dem Bauträger Scherz, der es in acht Wochen schlüsselfertig zu haben verspricht. Um dem
Umbau-Chaos zu entgehen, fahren Peter und seine
Frau Stupsi solange in die Toskana und freuen sich
darauf, Weihnachten bereits im neu umgestalteten
Heim mit Oma, Tochter und Enkelkind feiern zu können. Scherz besorgt „Top-Leute“, unter anderem
einen Fachbetrieb für die Heizungs- und Wasserinstallation. Dieser schickt seinen besten Mann, nämlich Karl mit seinem ausländischen Gehilfen Smirko.
Auch Maler Sepp ist ein hochgradiger „Fachmann“,
der in seinem Leben schon so manche Wand gemalert und dabei so manche Dämpfe eingeatmet hat…
Als Peter und Stupsi in das erhoffte „schnuckelige
neue Heim“ zurückkehren, trifft sie schier der Schlag!
Ein Realsatire, die das Publikum köstlich amüsiert
und unterhält, besonders wenn es am Ende mit der
Familie Funk etwas anders wie gewohnt „Oh du fröhliche“ feiert.
8 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Elfriede Wipplinger-Stürzer
Hochreit 14, 85617 Aßling
Tel. 08092/853716
Fax 08092/853717
wipplinger@mundart-verlag. de
www.mundart-verlag.de
…UND OBEN WOHNEN ENGEL
Lustspiel in 3 Akten von Jens Exler und Silke Keim
Besetzung: 4 D, 3 H, 1 Deko
Spieldauer: ca. 120 Min.
Die im obersten Stockwerk eines Mietshauses wohnenden ältlichen Schwestern Helene und Elvira heißen zwar Engel, benehmen sich aber keineswegs
wie solche. Helene unterjocht nicht nur ihre Schwester Elvira, sie terrorisiert auch die unter ihr wohnende Familie Heinzel, indem sie durch allerlei störenden Unfug das Haus in ein Spukhaus verwandelt.
Hat sie sich doch in den Kopf gesetzt, die unter ihr
liegende Wohnung für sich zu bekommen und setzt
zur Erreichung dieses Zieles unter Elvira’s tätiger
Mithilfe alle erdenklichen Sabotage-Mittel ein, um
die jeweiligen Mieter hinauszugraulen.
Natürlich kann das auf Dauer nicht gut gehen und so
gibt es früher oder später die Quittung für das Treiben der alten Damen…
EINE VERHÄNGNISVOLLE NACHT
Lustspiel in 3 Akten von Armin Vollenweider
Besetzung: 5 D, 4 H, 1 Deko
Spieldauer: ca. 90 Min.
Wow, was war das für eine Nacht! Die beiden Lokalpolitiker Toni Singer und Erich Pfund wachen
nach einer reichlich durchzechten Nacht im „Erotiktempel“ aus ihrem Tiefschlaf auf. Der Tag beginnt
jedoch mit einem Albtraum, der die beiden um ihre
Ehre und vor allem um ihre Ehe bringen kann, denn
plötzlich will sich die Tänzerin Olga bei Toni einquartieren, die Polizei ist im Haus und der üble Ganove
Mario Brutelli will Geld aus Spielschulden mit Waffengewalt eintreiben. Nebenher nervt die immer im
verfänglichsten Augenblick aufkreuzende Nachbarin
Silvia, die es als ihre Aufgabe betrachtet, alle Neuigkeiten sofort unter die Leute zu bringen. Aller Turbulenzen ungeachtet setzt Toni’s Frau Frieda alle Hebel in Bewegung um „Frau Landrat“ zu werden. Die
Gemeindeangestellte Renate Kern dagegen will nur
eines: Das Toni anvertraute Geld aus der Gemeindekasse muss wieder her!
Ein gefundenes Fressen für die auf eine sensationelle Story hoffende Journalistin Martina Baumann…
Neuvorstellung
schauspiel
Volksstücke
&
KOMÖDIEN
aktuell
2013
seit 1978
seit 1978
Klassiker
& Freilicht,
große Stücke mit großer Besetzung
StückeSonderausgabe
für Kinder und
die ganze
Familie
EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder
DES KAISERS NEUE KLEIDER
schönsten Komödieni
von William Die
Shakespeare
von Peer Raben, Libretto von Wilfrid Grote
(A Midsummer
Night’s
Dream)
- Bearbeitung
von
JensBITTE
Märchenoper
für Kinder nach Hans Christian Andersen
Norman
Barasch
/ Caroll
Moore / Werner
Zeussel
KEINE BLUMEN!
Groß
3 6D,
H (Doppelbes.
mögl.),
Wechseldeko
2 D,
H, 13
1 Dek.
(verfilmt mit Doris Day
und Rock Hudson)
Ray Cooneymög.)
u. JohnGesamtdek.
Chapman / Werner Zeussel EINMAL
IST KEINMAL
4 D, 13 H, (Doppelbes.
UA: Oper
Dortmund, 17.06.2007 Sp. 2007/2008 ab
5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie
Schauspiel für Kinder und Erwachsene
20.08.2007, Regie: Aniara Amos
Monika Hirschle / Eva Hatzelmann
EINE SCHÖNE BESCHERUNG *SWR u. BR*
Libretto
von
Wilfrid Grote ausgezeichnet mit dem Sieg4 D,
4 H, 1 Dek.
Komödie
HELENA liebt
DEMETRIUS.
HERMIA
liebt LYSANDER,ANfried-Lowitz-Preis.
die FassbinNeue
Stücke
Monika
Hirschle / Werner
Zeussel
GUATN RUTSCH! Die einzige
*SWR / Kinderoper,
BR*
4 H, 1 Dek. Komödie
und auch LYSANDER liebt HERMIA. Doch HERMIAs Va-3 D,der-Komponist
Peer Raben ( gest. 21.01.2007) geschrieEva Hatzelmann
DAben
WAR
DOCH
NOCH
WAS
Chiemgauer Volkstheater
ter will, dass
Tochter nichtZÄHMUNG
LYSANDER,
sondern
hat,
wurde
am
17.06.2007
an der Oper Dortmund
DERseine
WIDERSPENSTIGEN
von William
Shakespeare
4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie
DEMETRIUS
zum
Mann
nimmt.
So
flüchten
die
Verliebten
(Titel:
Lausekerl
und
Schwindelfinger)
uraufgeführt.
Neubearbeitung
von
Wolf
E.
Rahlfs
Eva Hatzelmann u. Werner Zeussel
IMMER WIEDER SAMSTAGS
* SWR u. BR*
nachts in den
Dort herrschen andere Gesetze als4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie
3 D, Wald.
11 H, Wechseldek.
Harald
Helfrichder Elfenkönig und seine FrauDIE
VIER UNNAHBAREN
Volkstheater*
in der Stadt:
OBERON,
Während
seine Untertanen*Chiemgauer
in Lumpen
durch die StraStück
4 D,
6 H, gehen,
1 Dek. Komödie
TITANIA befinden
sich
in
heftigem
Eifersuchtsstreit.
Mit
ßen
ordert
der
KAISER
jeden
Tag
neue Kleider
UA: Theater Koblenz 07.06.2012, WA 2012/2013, Regie: Wolf
E. DU
Rahlfs
SO WIE
dem Saft einer Wunderblume verzaubert OBERON seine3KOANE
schöne
Kleider,
prächtige
Kleider,
teure
Kleider.
Sein
D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik
LUCENTIO
ist unsterblich
verliebtAuch
in BIANCA,
dieAjüngere
der beiden
Töchter
BAPTISTAS.
Doch
er hat
nochaufzuTITANIA, so
dass sie einem
Esel verfällt.
seine UnMINISTER
ist nur
damit
beschäftigt,
neues
Tuch
GANZ
NORMALE
FAMILIE
*Chiemgauer Volkstheater*
zwei Mitbewerber:
HORTENSIO
UND
GREMIO. BAPTISTA
hat
verfügt,
dass
die schöne, junge BIANCA
5 D,
3 H, 1 Dek.
Moderne
Komödie
tertanen erfreuen
sich an der
Macht des
Zaubersaftes:
spüren.
Die
Weber
SCHWINDELFINGER
und erst
LAUSEHarald
Helfrich
Leicht
WILDE
WEIBER
neu!heckt
darf,
wenn/ Isabella
ihre
kratzbürstige
Schwester
KATHARINA
unter
der
Haube
ist. LUCENTIO
Elfen und heiraten
Trolle
herrschen
nunältere,
über
die/ Wünsche
undSHAKESPEARES
KERL
sehen ihre
große
Chance
gekommen.
Die beiden
Dorothee
1 Dek.
sogleich
mit Jordan
seinen
TRANIO
und BIONDELLO
einenKomödie
Plan
aus – koste
es, was esdie
wolle,
will erund edelsten
Träume der
Menschen.
ErstDienern
als sich
OBERON
und TI-3 D,perfiden
Betrüger
behaupten,
besten
Andreas Kern
ENDLICH WIEDER WEIHNACHTEN
neu!
PETRUCHIO,
Edelmann
aus Verona,
mit KATHARINA
verkuppeln.
Aber
es
kommt
anders…
TANIA versöhnen,
findeneinen
auch
die Herzen
der Menschen
Stoffe
weit
und
breit
weben
zu
können.
Doch so, wie sich
3 D, 4 H, 1 Dek., Volksstück
ihren Frieden.Isabella Leicht
Raben, GEGEN
der imGOLIATH
Januar verstorbene Filmkomponist,
auf
GÖGERLE
neu!*
Die Widerspenstige unterhält bestens. Rahlfs hat eine
schnelle … Fassung
der Shakespear´schen Komödie
6 D,
5 H, 1Dek., Musik
Komödieverstand… wusste…
gestische
über
diePopplewell
beiden
ungleichen
Schwestern
Katharina und Bianca und deren gewollte, wie
ungewollte Verehrer
Jack
/ Eva
Hatzelmann
*Chiemgauer Volkstheater*
Neu an der Bearbeitung
von Jens
Groß
ist der Kunstgriff, dassEIN SACK VOLL FLÖHE
geschaffen…
Zu
lachen
gibt
es
viel.
(RZKultur)
5
D,
5
H,
1
Dek.
Moderne
Komödie
die Elfen sich als Handwerker verkleiden und somit ein hinrei- Wilfrid Grote, dem zugrunde liegenden Andersen-Märchen…
ßendes Spiel-im-Spiel
entsteht.
ein aktuelles
Librettogewand
zujunge
schneidern…
Die erfolgreichsten
Klassiker, Stücke mit großer
Besetzung
und fürs
Publikum
Kräftiger
Applaus... (NRZ)
Wecker
AUFSTAND! von Günter Wagner, Musik von Konstantin
Die Sendlinger Mordweihnacht - Eine Revoluzzer Oper
Günther Wagner / Konstantin Wecker
AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht
neu!
BREMER WALD
3 D, 11 H (Doppelbes. mögl.) Simultandek.
Eine Revoluzzer Oper
DIE SCHÖNE
UND DAS TIER
von Wilfrid
Grote
UA:
Geretsrieder Kulturherbst, 6. Oktober 2012,1Regie:
Helfrich
D, 11 H,Harald
Stat. Gesamtdek.
von Mme
Leprince de Beaumont
Wilhelm
Jacobyab
u. Carl
Laufs /
PENSION
SCHÖLLER
Stück mit Musik
für Kinder
4 Jahren
zu den tragischen Bauern-Aufständen der3Geschichte
zählt
die Carsten
berühmte Ramm
„Sendlinger
Bearbeitung
von
D,
6 H, 1 Dek.
Komödie
Rolf Heiermann
1 D, 2 H, 1Historisch
Dek.
Bauernschlacht“,
in der
sich Weihnachten
1705 Bauern
bayerischen
Oberlandes
gegen
Truppen des
Brandon Thomas
/ Marcus
Everding
CHARLEY’S
2 des
D, 2
H, TANTE
Wechseldeko,
Stück
fürdie
Kinder
3Kurfürst
D, 5 H, 1 Dek.
Habsburger
Kaisers erhoben,
um
Bayern
für
„ihren“
MaxKomödie
Emanuel zurückzuerobern.
Von ihren Herren
verstoßen,
weil
sie
nicht
mehr
jung
und
Oscar Wilde / Marcus Everding
BUNBURY
Das Tierdie
RAOUL
die schöne
ELISE sind den meisten
kräftig sind,Günter
fliehenWagner
die KATZE,
HUND
und der ESEL
4 D, 5 H, 2 Dek.
Komödie
erzähltder
in der
Revoluzzeroper
AUSGREIZT!
andere und
Geschichte
des missglückten
Kindern
bekannt
–
aus
dem
Märchen,
aus
Brandon
Thomas
/ Rolf
Heiermann
CHARLEY’Sder
TANTE
neu!dem Comicin einen Wald,
wo sie
sich über
zufällig
begegnen.
Bauernaufstandes:
den
armen
BauernWährend
JAKOB KLINGER,
sich einen gütigen Monarchen träumt
und in
5
H,
3
D,
1
Dek.
Komödie
Strip,
in
einer
Verfilmung,
als
Oper,
als
Hörspiel...
kaum
sie auf dender
Hahn
warten, davor
kommt
es um
zu Streitereien,
aber
Wirklichkeit
steht,
alles
betrogen
zu
werden.
Wie
viele
andere
ist
JAKOB,
ein
zutiefst
friedlicher
Franz von Kobell / Andreas Kern
DIE
G’SCHICHT
BRANDNER
KASPER
ein
Stoff, derVOM
so häufig
und so
vielfältig adaptiert wurde.
schließlichMensch,
erkennen
sie,
dass
sie
nur
gemeinsam
stark
davon überzeugt, dass sich die Zustände ändern
wenn nur der Kurfürst MAX EMANUEL
2 D, 7 werden,
H, Wechseldek.
Carsten
RammVolksstück
erzählt die uralte Geschichte vom versind und machen
sich
zusammen
den
Wegist.
zur Räu-DIE
Alexandre
Dumas
/ Axel auf
Plogstedt
DREI MUSKETIERE
wieder
aus
seinem
Brüsseler
Exil
zurück
wunschenen
Prinzen,
nur durch die vorurteilslose,
4 D, 5 H (23 Rollen) Wechseldek.der
Komödie
berhütte…
ehrliche
Liebe
eines als
Mädchens
seiner
Carlo Goldoni
/ Rolf Heiermann
MIRANDOLINA
Zunächst
unentschlossen,
gerät er in einen Strudel der
politischen
Ereignisse,
sich seinevon
Freunde
zurschrecklichen
Revolte
3 D,
4 H,Soldaten
1 Dek.,
Komödie
Gestalt
erlöst
werden
kann,
in einer
Sprechtheaterverzusammenschließen
und derder
Kaiser
mit seinen
bayerischen
dagegen
mobil
macht:
Einer der
Zentrales Thema
von Grotes Adaption
„Bremer
StadtmusiLouis Stevenson / Peter Derks
DIE
SCHATZINSEL
sion
mitSEBASTIAN
Musik und Tanz!
Kaiserlichen
Soldaten
dringt
in seinmiteinander.
Haus ein, umDaseinen
Sohn
zu rekrutieren und versucht dabei,
kanten“ ist die
Freundschaft
und der
Umgang
1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie
bei geht es um
echte
und
falsche
Freunde,
um
den
Gewinn,
um
seine
Frau
THERESE
zu
vergewaltigen.
Entsetzt
versucht
JAKOB,
die Tat zu verhindern und erschlägt dabei
Rudyard Kipling / Wolf E. Rahlfs
DAS DSCHUNGELBUCH
die Gefährdung
und den Verlust
Freundschaften.
Autor3sich
Zauberhaft
ist dieses
einfallsD,
5SEBASTIAN
H, Wechseldek.,
StückTheatermärchen...wunderschön,
für dieÜberzeugung
ganze Familie den
den Soldaten.
Um denvon
Mord
zu vertuschen,Der
schließt
gegen
seine
bringt den Kindern
aufShakespeare
amüsante
und
spritzige
Weise
heutigeBayern
reich
und überzeugend
...Bayern
dafürkommt
keinevon Anbeginn
William
/ Jens
Großsich
EIN
SOMMERNACHTSTRAUM
Kinder
Kaiserlichen
an. Schließlich
stehen
kaisertreue
gegen
aufständische
in einer
7 D,
4 H, Gesamtdek.
Komödie
für die ganze Familie
Alltagsprobleme näher. (Der Kurier)
Langeweile
...
(Sächsische
aussichtslosen Schlacht gegenüber: der Aufstand ist längst
verratenauf
worden
und MAX Volkszeitung)
EMANUEL hat den
Die besten
Bauern
keinerleiTheaterstücke.
Unterstützung zuteil werden lassen. Als im Laufe der Auseinandersetzungen die Kaiserlichen
Soldaten SEBSASTIAN zwingen wollen,
seinen
eigenen
Vater zu erschießen,
verweigert er den Befehl…
stückgut
Bühnenund Musikverlag
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Ein Aufstand, der aufwühlt. Die DialogeE-mail
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Wesentliche reduziert, prägnant, geschliffen und ohne
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Längen … Die Handschrift seiner (Anm. Konstantin
Wecker) Musik ist unverkennbar. Sie ist abwechslungsreich,
berührend, mal bedächtig-sanft, dann wieder lautstark fordernd. Vor allem der Titelsong … gräbt sich in Herz
und Hirn. Nach der Vorstellung summt man das Lied noch lange vor sich hin. … Regisseur Helfrich ist eine
Bayerischer
Theaterspiegel
02/2013 - 9
Inszenierung mit vielen Gänsehautmomenten gelungen – ganz ohne spektakuläre
Effekthascherei.
(Merkur)
Verband aktuell
Zum plötzlichen Tode von Sepp Beil
Eigentlich war an dieser Stelle ein großer Bericht zu seinen nunmehr letzten Pyrotechniklehrgang des VBAT im März 2013 in Simbach am Inn gedacht. „KnallBumm-Peng“ sollte dieser Bericht heißen und mit einen Interview mit Sepp ergänzt werden. Der Termin für dieses Interview stand schon fest, doch es sollte
nicht mehr dazu kommen.
Knall-Bumm-Peng - das beschreibt sein Leben, seine Energie, seine Begeisterung für die Sachen, die er machte, ganz gut.
Ich durfte Sepp erstmalig im Spätsommer 2012 kennenlernen. Mit einer Frage
zu Pyrotechnik wurde ich damals an ihn verwiesen. Ich erlebte einen Menschen,
der 100%ig bei der Sache war, der bereitwillig Tipps und sein großartiges Wissen weitergab. Ich erlebte in den
Folgemonaten mehrfach einen sozial engagierten Sepp, der mit spitzbübischem Blick aus seinem bewegten
Leben berichtete, der aufopferungsvoll seine liebe Frau pflegte und der vor allem Kindern und Jungendlichen
sehr interessiert begegnete. Mein 9 jähriger Sohn meinte damals „So einen Opa... den möchte ich haben...“
Sepp Beil hat die Theaterlandschaft geprägt, wie kaum ein anderer. Mit aufsehenerregenden Inszenierungen
lockte er stets tausende Besucher an. Zusammen mit der Volksspielgruppe Aptenerding inszenierte er unter
anderem „Untergang der Titanic“, „Halbseidene Jahre“, „Hexenjäger“, „Gschaftlhuberin“ und der „Brandner Kaspar“. Nicht zu vergessen die seit 1978 immer wieder aufgeführten „Schwedenspiele“. In Dorfen setzte Sepp Beil
auch Maßstäbe als Mitveranstalter, Co-Autor und Regisseur der Bierkrieg-Festspiele.
Sein Leben war das Theater - ganz Großes. Erstmals stand er im Alter von zwölf Jahren auf der Bühne. Von
da an ließ ihn die Spielleidenschaft nicht mehr los. Auch beruflich nicht: Viele Jahre war er Chefrequisiteur des
Münchner Gärtnerplatztheaters. Seine Berufskarriere startete er als Spätberufener. Erst mit 41 Jahren begann
er eine Lehre als Bühnentechniker am Theater am Gärtnerplatz. Danach ließ er sich zum Requisiteur ausbilden.
So war er stets ein gefragter Referent bei den Fortbildungslehrgängen des Verbandes Bayerischer Amateurtheater. Kein Seminar war ohne Lärm und Rauch. Mit diesen Tricks und Effekten gab er den Teilnehmern sein
gesammeltes Wissen und seine Erfahrungen von Bühnenbau und Pyrotechnik weiter. Wer einmal bei einem
Pyrotechnik-Lehrgang von Sepp dabei war, weiß: Sepp Beil ist der Mc Gyver aus Erding.
Mit Menschen, denen es nicht so gut ging, fühlte sich Sepp Beil verbunden. Er veranstaltete Feste für Flüchtlinge, 1994 engagierte er sich bei einer Hilfsaktion für Togo. Er brachte Medikamente und Schultaschen nach
Afrika. Vor allem von der Armut der Kinder dort war er sehr betroffen. Sepp wusste, was es bedeutet, eine
schwere Kindheit zu haben. Er selbst hatte schwere Jahre und war bereits als Sechsjähriger Vollwaise.
Für sein unbändiges Schaffen wurde Sepp Beil mit der Goldenen Stadtmedaille ausgezeichnet. Die Republik
ehrte ihn mit dem Bundesverdienstkreuz.
Und wir, der Verband Bayerischer Amateurtheater, werden Sepp und seine Anekdoten eines ungestümen Lebens stets gut in Erinnerung behalten.
Wir trauern mit der Familie von Sepp um einen großartigen Menschen.
Der Mensch ist erst wirklich tot,
wenn niemand mehr an ihn denkt.
Bertolt Brecht
Text u. Foto: Wolfgang Evers, Öffentlichkeitsreferent des VBAT
10 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Verband aktuell
Lehrgänge Dramaturgie und Regie
41/13 - 04.10. – 06.10.2013
Beginn: Freitag 18.00 Uhr Ende: Sonntag 12.00 Uhr
Dramaturgie und Regie Teil I
Referent: Prof. Stefan Bastians
Zielgruppe: Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler
Kursbeschreibung:
Dieses Seminar bietet ein umfassendes Repertoire an Handwerkszeugen der Regiearbeit, der Schauspielerführung
und der Dramaturgie für die Arbeit in klassischen, modernen und volkstümlichen Theatertexten. Im Zentrum des Seminars steht das erfolgreiche Zusammenspiel von dramaturgischer (also textbezogener) und inszenatorischer Theaterarbeit. Die genaue Analyse von Theatertexten (wie etwa Tragödie, Komödie, Absurdes Theater und Episches Theater) erleichtert den Spielleitern grundlegenede Entscheidungen, wie ein Stück zu inszenieren ist. Unterschiedliche
Methoden der Rollenfindung (physische und psychische Annäherung an die Rollenfigur) finden anhand gängiger
Künstlertheorien ihre Berücksichtigung.
Die Teilnehmer erproben anhand exemplarischer Regiearbeiten verschiedene Möglichkeiten zur
Gestaltung von Theaterszenen.
Detaillierte Beschreibung Teil I:
Im ersten Wochenende erhalten die Teilnehmer eine praktische Einführung in die Grundlagen der Regiearbeit, der
Schauspielerführung und in die Erarbeitung von Rollenfiguren. Hierbei werden Rollenfindungsprozesse (physische
und psychische Annäherung an Rollenfiguren) anhand gängiger Künstlertheorien praktisch erprobt und für die Regiearbeit nutzbar gemacht. Einen theoretischen Einblick erhalten die Teilnehmer in die Arbeitsfelder der Regie, der
Dramaturgie sowie der Theater- und Literaturwissenschaft. Auf dieser Basis werden ausgewählte dramatische Gattungen (Tragödie, Komödie, absurdes Theater, episches Theater) vorgestellt und auf ihre Merkmale und Bedingungen hin untersucht.
Mitzubringen: Vorzubereiten durch die Teilnehmer: Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen
1. Lesen des Stücks „Woyzeck“ von Georg Büchner
2. Vorbereiten einer Szene aus eigenem Repertoire
Anmeldeschluss: Seminargebühren: 07. September 2013
Eigenbeteiligung für Mitglieder 25,00 €, für Nichtmitglieder 55,00 €
Testatfähig: Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil I
45/13 - 25.10. – 27.10.2013
Beginn: Freitag 18.00 Uhr Ende: Sonntag 12.00 Uhr
Dramaturgie und Regie Teil II
Referent: Prof. Stefan Bastians
Zielgruppe: Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler
Kursbeschreibung:
siehe Teil I
Detaillierte Beschreibung Teil II:
Dieser Abschnitt widmet sich der konkreten Arbeit an klassischen Theatertexten oder an Texten aus eigenen Stücken der Teilnehmer. Die Teilnehmer erlernen dramaturgische Werkzeuge und Methoden zur Analyse von Theatertexten (Rollenprofile, Interaktion, Handlungsführung, gattungsspezifische Merkmale) und wenden die gewonnenen
Erkenntnisse im Rahmen exemplarischer Regiearbeiten an. Das Augenmerk liegt hierbei insbesondere auf der Gestaltung von Spannungsbögen, der Spielentwicklung innerhalb der Szenen sowie auf Kriterien zur Zusammenarbeit
von Regisseur und Schauspielern.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 11
Verband aktuell
Lehrgänge Dramaturgie und Regie
Mitzubringen: Vorzubereiten durch die Teilnehmer:
Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen
Lernen der festgelegten Szene vom Kurs Teil I (04.-06.10.2013)
Anmeldeschluss: 08. Oktober 2013
Testatfähig: Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil II
47/13 - 22.11. - 24.11.2013
Beginn: Freitag 18.00 Uhr Ende: Sonntag 12.00 Uhr
Dramaturgie und Regie Teil III
Referent: Zielgruppe: Prof. Stefan Bastians
Spielleiter und Regisseure sowie erfahrene Theaterspieler
Kursbeschreibung:
siehe Teil I
Detaillierte Beschreibung Teil III:
Das dritte Seminar widmet sich neueren Dramentexten und zeitgenössischen Theaterformen. Den Teilnehmern werden anhand praktischer Übungen die Merkmale und Zugänge zu modernen Theatertexten vermittelt. Diverse Inszenierungsverfahren aktueller Regieprofis, gegenwärtige Theaterkonzeptionen und exemplarische Arbeitsweisen für
die jeweilige Spielleitung werden erprobt, analysiert und auf ihre Potentiale in Kontexten des Amateurtheaters hinterfragt. Schließlich behandelt dieses Seminar organisatorische Fragestellungen der Spielleitung und bietet Raum für
die Beschäftigung mit individuellen inszenatorischen Herausforderungen der Teilnehmer.
Mitzubringen: Vorzubereiten durch die Teilnehmer: Bequeme Kleidung, Turnschuhe, Handtuch, Schreibunterlagen
Mitnahme von Requisiten und möglichen Kostümen für die
erlernten Szenen aus Regiekurs Teil II (25.10. – 27.10.2013)
Anmeldeschluss: 31. Oktober 2013
Testatfähig: Modul Regie – Dramaturgie und Regie Teil III
Für alle Lehrgänge gilt:
Lehrgangsort: Ferien- und Bildungszentrum Siegsdorf,
Gerhartsreiter Straße 14, 83313 Siegsdorf
Anmeldung bei: Josef Kumminger
Schlinzgerstraße 2a, 83313 Siegsdorf
Telefon: 08662/12179, Fax: 08662/61258
eMail: [email protected]
Unterbringung: Ferien- und Bildungszentrum Siegsdorf,
Gerhartsreiter Straße 14, 83313 Siegsdorf
Unterkunft nur Doppelzimmer und Vollverpflegung 100,-- € oder
Vollverpflegung ohne Frühstück und Übernachtung 25,-- €
12 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
DREI MASKEN VERLAG
Neues aus der BR-Reihe Komödienstadel:
O B A N D LT I S ! v o n To b i a s S i e b e r t
Milchbauer Gustl Brauchwieser bekommt im Mai 1925 mit der Münchner Soziologin Eva Herzog und deren Mutter extravaganten Besuch auf
seinem Einödhof. Eva gibt zwar vor, eine Doktorarbeit über die bäuerliche Tierhaltung schreiben zu wollen, doch in Wahrheit erforscht sie das
Heiratsverhalten im Oberland. Gemeinsam wollen die Brauchwiesers
den Großstädtern eine Lehre erteilen – nicht ahnend, dass sich Eva unsterblich in Gustl verliebt hat …
Aus der BR-Reihe Komödienstadel:
LAUTER HORNOCHSEN von Holger Zimmermann
Was tut man nicht alles, um in das Amt wiedergewählt zu werden? Franz
Xaver Bilmoser, Bürgermeister von Filzach Ende der 70er-Jahre, scheut
keine Mühen, um auch nach der Wahl die Geschicke der Gemeinde weiter lenken zu dürfen. Doch mit dem Essigfabrikanten Benedikt Scheibler ist ein ernst zu nehmender Gegenkandidat aufgestellt. Ob Bilmosers
Bemühungen wirklich von Erfolg gekrönt sein werden?
DER KÖNIG VON TÖLZ – NEUES VOM BULLEN
BENNO von Ralph Wallner und Claus Hant
Drinnen tagt der Monarchistenstammtisch, draußen schwimmt eine
Leich‘ im Fischteich. Es ist der Heimatpfleger Max König, der im Garten
der Pension Berghammer mit der Armbrust erschossen wurde. König
war im Besitz wertvoller Dokumente des Märchenkönigs Ludwig II. –
liegt hier das Motiv? Tatkräftig unterstützt von der „Mama“ leiten Benno
Berghammer und seine Berliner Kollegin die Ermittlungen ein ...
N e u e b a y e r i s c h e K l a s s i k e r- B e a r b e i t u n g e n
von Roland Beier
Die Klassikerbearbeitungen von Roland Beier, dem Vorsitzenden der traditionsreichen Münchner Volkssängerbühne – DIE JEDERMANN (7 D | 7 H),
DRAMA DAMA (9 D | 6 H) und ORPHEUS UND ANDERE G‘SCHLAMPERTE
VERHÄLTNISSE (5 D | 8 H) – eignen sich hervorragend für alle Amateurtheater, die Wert auf eine authentische bayerische Sprache legen!
Unsere Dauerbrenner
Der Drei Masken Verlag vertritt eine Reihe beliebter und seit Jahrzehnten erfolgreicher Komödien, die sich besonders gut für Amateurtheater
eignen: ALLES FÜR DIE KATZ (3 D | 5 H), WENN DER HAHN KRÄHT
(3 D | 7 H) und KRACH UM JOLANTHE (2 D | 7 H) von August Hinrichs
in bayerischen Bearbeitungen von Eva Hatzelmann sowie unseren Dauerbrenner FISCH ZU VIERT (3 D | 1 H) von W. Kohlhaase und R. Zimmer.
DREI MASKEN VERLAG GmbH München
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Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 13
Verband aktuell
Professioneller Anspruch und das Amateurtheater
Professioneller Anspruch und das Amateurtheater
Überlegungen zur Inszenierung „Besuch der alten Dame“ des Theater in der Au e.V.
von Markus Bassenhorst
„Man muß etwas Neues machen,
um etwas Neues zu sehen“
(Georg Christoph Lichtenberg)
Ein voll besetzter Pfarrsaal. Hier spielt das Theater in der Au. Es herrscht erwartungsfrohe Spannung, man hört
scheppernde Bewirtung im Foyer, freudiges Gespräch in den Sitzreihen. Soweit noch nichts Besonderes. Doch wer
sich die Szenerie genauer anschaut, sieht erstaunlich viele Jugendliche, in Gruppen zusammenstehend, flankiert
von wichtig dreinschauenden älteren Damen – Schülergruppen mit ihren Deutschlehrerinnen. Auf dem Spielplan
steht Friedrich Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“, ein Klassiker des Deutschunterrichts. Ein Stück das der Autor,
so bekannte er selbst 1980 in einem Interview für den Playboy, eigentlich nur aus seiner „finanziellen Zwangslage“
heraus verfasst hatte. Ob dies die Fachlehrerinnen wohl wissen?
Im Amateurtheater sieht man selten Theaterstücke, die
schulischen Unterrichtsstoff behandeln. An diesem Abend
ist bemerkenswert: Die gefürchtete Schülerschaft, häufig
als ungefragter und lautstarker Kommentator des Bühnengeschehens, folgt der tragischen Groteske gebannt bis
zum knallenden Ende. Eine Haltung, von der so manches
Stadttheater nur träumen kann. Ein Blick auf den Entstehungsprozess der Inszenierung ist ebenfalls interessant:
Das aufführende Ensemble, bestehend aus Spielerinnen
und Spielern jeden Alters, allesamt Amateure, manche im
Spiel erfahren, andere neu auf den Brettern einer Bühne,
hatten einen intensiven und spannenden Probenprozess
hinter sich gebracht. Die Regie führte Anschi Prott, Schauspielerin, praxiserfahrene Regisseurin und Theaterpädagogin, zudem seit vielen Jahren Mitstreiterin im Theaterverein. Sie hatte sich Ehrgeiziges vorgenommen. Zum einen
leistete Sie in Personalunion die Arbeit der Dramaturgin, der Regisseurin, der Organisatorin und der Theaterpädagogin. Zum anderen entwickelte sie ein theaterpädagogisches Konzept für die Probenarbeit, organisierte Gastspielreisen, das Marketing an Schulen und führte Workshops zum Stück an Schulen durch.
Ihr ambitionierter Anspruch war es, gemeinsam mit den Spielerinnen und Spielern eine Inszenierung zu schaffen, die
auch vor Fachpublikum bestehen und als Gastspielproduktion auch von professionellen Theaterhäusern eingeladen
werden sollte. Auf die Spielerinnen und Spieler kam eine ungewöhnlich intensive Probenarbeit zu. Eine gründliche
dramaturgische Vorarbeit, intensive Rollenarbeit und Szenenarbeit und immer wieder Übungen, Spiele und Aufgaben, um die Rollen und den Theatertext zu einer spannenden und überzeugenden Inszenierung wachsen zu lassen.
Das Ergebnis beeindruckte: Gesangspartien, Choreographien, mutige Ausgestaltung vermeintlicher Nebenfiguren,
etwa der von einer Spielerin personifizierte Panther, das personifizierte tote Kind von Claire, oder die Tango tanzenden, geblendeten Kastraten, die Begleiter der alten Dame. Bemerkenswert waren die hohe Konzentration aller
Darstellerinnen und Darsteller, die gehaltenen Spannungsbögen, der durchgehaltene Rhythmus und die glaubwürdige Figurendarstellung.
Diskutiert man im Amateurtheater über Qualität, so möchte man die Inszenierung von Anschi Prott beispielhaft nennen. Doch führen solch ambitionierte Regie- und Schauspielprojekte, wie das hier Beschriebene, in langjährigen
Theatervereinen auch immer wieder zu Spannungen. So finden sich auf der einen Seite Akteure, die Neues ausprobieren möchten, neue Theaterformen wagen, oder ambitioniert dem professionellen Theater auf Augenhöhe begegnen. Auf der anderen Seite stehen jene Mitglieder, die mit ihrer jahrelangen Erfahrung und sicherlich berechtigt
gutem Gewissen ihre bewährte und oft erfolgreiche Form des Theaterspiels bewahren möchten. Letztere gehören
14 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Verband aktuell
ihrem Verein meist bereits viele Jahren an und haben in der Freizeit ihr Theaterspiel ins Herz geschlossen. Viele
Gruppen sehen sich in der Pflicht gegenüber den Erwartungen des langjährig gepflegten Publikums: „Die Leute wollen was Lustiges sehen, sich amüsieren“ ist ein häufig gehörter Ausspruch. Die Produktion „Der Besuch der alten
Dame“ schaffte jedoch weit mehr: so überzeugte sie zum einen das langjährig gepflegte Publikum, und konnte zum
anderen neues, junges Publikum dazugewinnen. 15 Aufführungen (darunter auch Gastspiele) waren fast immer restlos ausverkauft.
In regionalen Theatervereinen haben die Mitglieder häufig ganz unterschiedliche Motivationen: Mal ist es die Faszination für die Form und Möglichkeiten des Theaterspiels, mal sind es die liebenswerten „Kolleginnen und Kollegen“,
mit denen man die Freizeit kreativ verbringt und dann wieder ist es das Hinfiebern auf die große Premiere. Es ist die
Freude am sich ausprobieren und daran, etwas Besonderes, nicht Alltägliches zu machen, durch den eigenen Auftritt
zu erhalten. Sich ein hohes darstellerisches Niveau zu erarbeiten ist längst nicht das Ziel aller, berechtigter Weise.
Was sie eint, ist der Verein und die Begeisterung für das Theaterspiel.
Die Vereinsführung hat hier stets eine große Verantwortung zu tragen. Die Zuschauerzahlen müssen stimmen, alle
„Spielwilligen“ sollen eine Rolle erhalten, Nachwuchs will
gewonnen und gehalten werden und es braucht eine gewisse Bekanntheit in der Region. Dies führt mancherorts zu
sich verfestigenden Strukturen. Man macht es so, wie man
es die letzten Jahre auch gemacht hat. Doch Vorsicht, denn
wenn nichts Neues mehr gewagt wird, stirbt manchmal die
Seele des Theaterspiels.
Das Theater bewegt sich schon immer im Spannungsfeld
zwischen festen Regeln, Ritualen, klar geregelten Darstellungsformen und dem Brechen mit denselben. Es geht um
das Verhandeln der Formen, Inhalte und Zielsetzungen.
Veränderung ist ein zentrales Merkmal des Theaters. Und
so stellt sich die Frage, ob Vereine nicht immer auch Neuem, Ambitioniertem und vielleicht auch Irrwitzigem einen
Raum geben sollten. Vielerorts lässt sich immer wieder beobachten, dass ambitionierte Spieler, die sich in ihrer
Heimatbühne engagiert haben, sich vom Theaterverein abwenden und (im besten Falle) eine eigene Gruppe gründen. Hiermit kann keinem gedient sein. Einige Bühnen haben dem neue Strukturen entgegengestellt. Neben ihren
großen, meist einmal im Jahr stattfindenden Inszenierungen befördern sie kleinere Produktionen, oft auf kleinen
Studiobühnen, ohne Erwartungsdruck bezüglich Zuschauerzahlen und Einnahmen. Hier können die Wagemutigen
experimentieren und Neues probieren. Nicht selten sind diese kleinen Inszenierungen hoch spannend. Und sicher
erwachsen aus diesen Theatervereinen, die ihren Strebenden einen Platz zur Entfaltung geben, neue, ambitionierte
Spielleiterinnen und Spielleiter, die mit ihren Mitstreitern Inszenierungen erschaffen, welche vielleicht eines Tages
den Vergleich mit „professionellem Theater“ nicht scheuen müssen.
Der Regisseur und Intendant der Berliner Staatsoper Jürgen Flimm erklärte einmal, dass er die Qualität einer Inszenierung auch an der Spielfreude der Darsteller erkennen könne. Ein Amateurtheater, das seine Spielerinnen und
Spieler Raum zur Entfaltung und Fortbildung gibt, sie in fundierter Probenarbeit gut vorbereitet, ihr Selbstbewusstsein stärkt und dadurch eine lustvolle Inszenierung bietet, kann Flimms Anspruch auf jeden Fall genügen.
Die große Stärke des Amateurtheaters liegt in seiner Vielfalt. Dieses meist auf die Verschiedenheit der Bühnen
bezogene Statement kann auch innerhalb eines Theatervereins angewendet werden. Ein Verein kann durch seine
Vielfalt schillern und begeistern: Mit liebevoller Mundart, herzhaftem Bauernschwank, herzzerreißender Komödie,
theaterpädagogischem Projekt und mit Inszenierungen, die dem Amateurtheater einen Platz an den Spielorten der
Profis eröffnen. Bitte mehr davon!
Fotos: Andreas Prott
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 15
Verband aktuell
Interview mit Vera Rumpel
wie eine Amateurspielerin den Sprung zur Schauspielschule wagt
Interview mit Vera Rumpel
Warum dieses Interview?
Die Antwort: Weil eine Amateurspielerin den Sprung zur Schauspielschule
und damit zum Profitum wagt.
VBAT: Wie wichtig oder gut war es, dass das auf den Lehrgängen vermittelte
auch in der Gruppe weitergeführt wurde?
VR: Es ist wichtig, dass der Verein Übungen von den Lehrgängen aufgreift
und weiterführt. Es steigert dauerhaft die Qualität der Proben. Viele Übungen
lassen sich meinst sowieso nur in der Gruppe durchführen. Ganz abgesehen
davon, dass es auch deutlich mehr Spaß macht! :-) In den Lehrgängen bekommt man häufig viel Neues gezeigt. Meist reicht jedoch die Zeit nicht aus,
um das gelernte zu verinnerlichen. Es ist genial, wenn man in einem Verein
Mitglied ist, der offen für Neues ist und stets bemüht die Qualität seiner Inszenierungen zu steigern. Ich habe mit der Erholung wirklich Glück!
VBAT: Liebe Vera, schildere unseren Lesern doch mal die wichtigsten Stationen Deiner schauspielerischen Entwicklung, Deinen Werdegang, der Dich
auf die Schauspielschule in Usedom „vorbereitet“ hat.
VR: Bereits im Alter von 7 Jahren hatte ich großen Spaß daran auf der Bühne
zu stehen. Sei es bei Theaterstücken die mein Vater für das Pfarrfest unseres Ortes inszenierte, oder bei der Darbietung von Sketchen und Tänzen,
bei der jährlichen Faschingsveranstaltung. Mit jeder weiteren Aufführung
wuchs die Leidenschaft am Spielen, so dass ich 2004 Mitglied beim Theaterverein „Flotte Bühne“ in Bad Königshofen wurde. Ein Jahr darauf wechselte
ich zur Freilichtbühne Poppenlauer. Bereits damals wünschte ich mir Schauspielerin zu werden, doch fehlte mir noch der Mut dies in die Tat umzusetzen.
In Folge dessen begann ich im Herbst 2006 meine Ausbildung zur Masseurin und med. Bademeisterin in Erlangen. Da ich nun im Großraum Nürnberg
wohnhaft war, bot sich mir ab diesem Zeitpunkt ein viel größeres Angebot
im Bereich der Darstellenden Künste. Ich trat dem „Förderverein Schauspiel
Nürnberg e.V.“ bei, wodurch ich zu zahlreichen Hauptproben des Nürnberger
Stadttheaters Zugang erhielt.
Nach einer Durststrecke von 3 Jahren war es mir 2009 endlich wieder möglich selbst auf den Brettern zu stehen. Als neues Mitglied im Verein „Bühne
Erholung 27 Fürth e. V.“, erhielt ich zunächst eine Rolle bei den von uns jährlich angebotenen Stadtführungen. Kurz darauf wurde ich beim neuen Stück
„Mallorca lässt grüßen“ in der Rolle der Elisabeth besetzt. Es war großartig,
gleich zu Beginn meiner Mitgliedschaft spielen zu dürfen. Diesen Umstand
hatte ich unserem Vorstand Klaus Hoffmann zu verdanken. Er versucht stets
neue Mitglieder gleich zu Beginn im Ensemble zu integrieren. Bei den meisten Amateurschauspielgruppen beginnt man häufig zunächst mit Kartenabreisen und Brötchen schmieren. Des Weiteren habe ich es der „Bühne Erholung“ zu verdanken, dass ich auf die Weiterbildungsangebote des Verbandes
Bayrischer Amateurtheater e. V. aufmerksam wurde.
Ich profitierte sehr von der für eine Amateur-Gruppe ungewöhnlich professionellen Arbeitsweise und den neu geknüpften Kontakten. So folgte bald
das Angebot von Herrn Schidlowsky, der mich in einer Aufführung spielen
sah, bei seinem neuen Stück mit zu wirken. Diese Chance ließ ich mir nicht
entgehen. In dem Theaterstück „Jüdisch jetzt“, welches Herr Schidlowsky in
Kooperation mit dem Stadttheater Fürth inszenierte, trat ich in der Rolle der
Nachbarin und der Amtsfrau auf. Die Zusammenarbeit mit Berufsschauspielern war wirklich faszinierend und mein Wunsch, meine Leidenschaft endlich
zum Beruf zu machen, wuchs weiter an.
16 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Verband aktuell
Der wirkliche Schlüsselmoment, seit dem ich nun mein Ziel Schauspielerin zu werden konsequent verfolge, ergab
sich jedoch während eines Hauslehrganges meines Vereins „Bühne Erholung 27 Fürth e. V.“. Thema des Lehrganges
war „Imagination; Arbeit nach Tschechow“. Die damalige Dozentin, Daniela Burkhardt, erkundigte sich, warum ich
mit meinen Fähigkeiten nicht schon längst die Ausbildung zur Schauspielerin begonnen hätte. Zu diesem Zeitpunkt
waren die Anmeldefristen für einen Studienplatz, leider bereits verstrichen. Daher konzentrierte ich mich zunächst
auf meine Rollenauswahl, um mich anschließend gut vorbereitet dem Vorsprech-Horror auszusetzten.
VBAT: Welchen Stellenwert hat eine gute Vereinsarbeit gerade im Hinblick auf die Förderung neuer Talente?
VR: Eine gute Vereinsarbeit ist essentiell für die Förderung neuer Talente. Um sein Talent weiter zu entwickeln, benötig man immer wieder neue Impulse und Eindrücke. Hierfür ist die Interaktion in einem bestehenden Ensemble
wahnsinnig hilfreich. Und es gibt einen ganz wesentlichen Punkt. Spaß! Eine gute Vereinsarbeit, die nicht nur aus
Proben, sondern auch aus gemeinsamen Workshops, Sommerfesten usw. besteht, lässt einem am Ball bleiben. Wer
sich für eine Sache dauerhaft begeistern kann, wird diese weiter verfolgen.
VBAT: Welcher Stellenwert hat dabei die Verbandsarbeit? Du hast ja viele angebotene Fortbildungen des Verbandes
Bayerischer Amateurtheater besucht.
VR: Von den Fortbildungen des Verbandes Bayerischer Amateurtheater, profitiert sowohl der Spieler ganz persönlich, als auch der gesamte Verein. Die Angebote sind umfassend, so dass für jeden etwas dabei ist. Ich zum Beispiel
hatte mal einen Workshop zum Thema „Sprache“ belegt, da meine Aussprache gelegentlich zu wünschen übrig ließ.
Bei all meinen späteren Vorsprechen, waren die im Kurs erlernten Übungen Teil meines Aufwärmprogrammes.
VBAT: Man sieht an Dir, dass offensichtlich ein gewisses „Potenzial“ bei der Jugend schlummert. Was ist denn Deine
Meinung dazu, wie man die Jugend zum Theater motivieren kann, wie man Jugendliche im Zeitalter von Facebook
und Internet erreicht und wie man es schafft, dass die „Alten“ ihr Wissen, ihr KnowHow an die „Jungen“ weitergeben
können?
VR: Darüber muss ich kurz nachdenken, da bei mir der Wunsch Theater zu spielen stets vorhanden war und nicht
erst geweckt werden musste. Ich denke in der heutigen Zeit ist Präsenz entscheidend. Da viele Jugendlichen das
Theater nicht mehr über ihr Elternhaus kennen lernen, müssen die Vereine viel aktiver sein, um das Interesse der
„Jungen“ zu wecken. Der Berg muss in diesem Fall zum Propheten gebracht werden. Eine Anlaufstelle hierbei wären
sicherlich die Schulen und Jugendhäuser. Denkbar wären z. B. kostenfreie Aufführungen, Workshops etc.
VBAT: Hättest Du Lust, Dich selber in die Jugendarbeit im VBAT einzubringen?
VR: Es wäre sicherlich spannend, dass eigene Wissen weiter zu geben und Jugendlichen für die Schauspielerei zu
begeistern. In den nächsten 4 Jahren jedoch, werde ich wohl genug Theater haben. ;-) Ich warte jetzt erst mal ab,
wie die Ausbildung so läuft, wobei ich gestehen muss, dass mir die Idee mit der Jugendarbeit schon in den Finger
juckt. ;-)
VBAT: Wie sieht denn nach derzeitigem Stand Deine weitere Lebensplanung aus? Wo willst Du denn hin? Bekanntlich ist „kein Wind ein Günstiger, wenn man nicht weiss, in welchen Hafen man segeln möchte“.
VR: Ich möchte auf Theaterbühnen stehen. Sowohl bei den kleinen, als auch bei den großen Theaterhäusern. Zum
Film und Fernsehen zieht es mich momentan nicht. Ich liebe es Menschen mit meinem Spiel zu berühren. Das Publikum zu bewegen. Ich glaube, dass würde ich bei einer Filmproduktion vermissen. Aber man sagt ja bekanntlich:
„Sag niemals, nie!“ ;-)
VBAT: Was bedeutet der Umzug nach Usedom für Dich, für Deine Familie, für Deinen
Theaterverein und für Deine „Schauspielleidenschaft“?
VR: Ich freue mich wahnsinnig auf die Ausbildung! Obwohl ich auch zugeben muss,
dass ich vor den ganzen Veränderungen ziemlich Muffensausen habe. Ich, mein Freund,
meine Familie und die Mitglieder meines Theatervereines, haben eine lachendes und ein
weinendes Auge dabei. Trotz der Tatsache, dass sie zwei Gefühle in Ihren Herzen hegen,
haben sie mich stets mit allen Kräften unterstützt. Ohne Ihre Hilfe, hätte ich diese Chance
niemals erhalten! Die Tragweite des ganzen werde ich wohl erst im Laufe des kommenden Jahres abschätzen können. Es bleibt also spannend. ;-)
Das Interview führte Klaus Hoffmann.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 17
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Theater Zwischenton e.V. aus Ebersberg präsentierte:
Presseabdruck aus dem Münchner Merkur vom 26.02.2013
Bayerische und andere
Volksstücke, Schwänke und Komödien
Claudia Högerle / Karl Gallenz
Gerlinde Wöhrl
Die brave Gerti wundert sich, warum ein
Polizist von der Ausländerbehörde vor der Tür
steht. Hat Opa Walter, das Schlitzohr, wieder
etwas ausgefressen oder ist es diesmal ihr
Mann, der etwas zu verbergen hat? Beide, wie
sich herausstellt, und Gerti muss energisch
durchgreifen, um wieder Ordnung ins Familienleben zu bringen.
Für 4 Damen, 4 Herren, 120 Minuten.
Seit vielen hundert Jahren spukt es in der
Gegend, behauptet der alte „Kräuterlois“. Es
geschehen seltsame Dinge und bald scheint
es keinen Zweifel mehr zu geben: Die Hex
geht um!
Für 3 Damen, 4 Herren, 3 Kinder ab 12 Jahren,
70 Minuten.
Ab Morgen sind wir ehrlich
Regina Harlander
Doswidanja, Anja
Onkel Zacharias, ein ausgekochtes Schlitzohr,
hat Geld und Häuschen einer seltsamen Russin
und der Feuerwehr vererbt, aber wo bleiben da
Nichte und Neffe, die einzigen Angehörigen?
Dieses Testament hat es in sich.
Ein bayerischer Schwank für 4 Damen, 5 Herren,
90 Minuten.
Deutscher Theaterverlag
Falak – oder warum der Bua vom
Sommerfrischler deppert worn is
NEUERSCHEINUNGEN - Juli 2013
In bayerischer Mundart:
Gerlinde Wöhrl
Die Frauenflüsterer
Bernhard und sein Schwager Walter sind ein
„dreamteam“ und verbringen den Tag am
liebsten mit gemeinsamem Nichtstun. Die
dauernden Mahnungen von Bernhards Frau,
dass sie sich endlich wieder Arbeit suchen
sollen, gehen beiden gehörig auf die Nerven.
Doch dann klappt es plötzlich wieder mit einem
Job. Allerdings ist es eine Tätigkeit, die sie
unbedingt verschweigen müssen. Aber nichts
ist so geheim, dass es nicht doch irgendwann
publik wird…
Für 5 Damen, 4 Herren, 120 Minuten.
Der Kini, der Wildschütz und der
Hirsch no dazua
Rolf Salomon
Ein Stück über Ludwig II aus der Perspektive der
Bauern – kritisch, aber auch liebevoll, ganz so,
wie „der Kini“ bis heute betrachtet wird. Ein historisches und doch modernes Volkstheaterstück
in der Tradition der bayerischen Wildererspiele.
Für 3 Damen, 4 Herren, 3 Kinder ab 12 Jahren,
70 Minuten.
Hilde ist eine überaus direkte Person. Mit
ihren unkonventionellen Vorlieben und in ihrer
Verachtung alles Scheinheiligen schießt sie
allerdings übers Ziel hinaus. Doch dann begegnet ihr die große Liebe. Wird Hilde sich etwa
ändern? Für 4 Damen,
4 Herren, 120 Minuten.
Grabengasse 5 · 69469 Weinheim
Telefon: 06201 . 87 90 710 · Fax: 06201 . 50 70 82 · E-Mail: [email protected]
18 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Heidi Mager
Hilde, die Wilde
Online unter
www.dtver.de
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Gelungene Theaterpremiere
in Bad Endorf
Zahlreiche Ehrengäste und hunderte von Besuchern sahen am
Pfingstmontag die Premiere des Heiligenspiels „Der Pfarrer von
Ars“ in Bad Endorf. Gelobt wurden neben der schauspielerischen
Leistung aller Spieler auch das aufwändig gestaltete Bühnenbild,
die farbenprächtigen Kostüme und der deutlich bessere Ton im
Zuschauerraum. Er wird von einer brandneuen Licht- und Tonanlage produziert, die ebenfalls Premiere feierte.
Das Stück handelt von Jean-Marie Vianney, der während der
französischen Revolution auf dem Hof eines Weinbauern aufwächst und als Kind die darauf folgende Schreckensherrschaft der Jakobiner miterlebt. Schon mit 13 Jahren äußert
er den Wunsch Pfarrer zu werden, oder wie er selbst es ausdrückt: „Ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn“.
Nachdem Robespierre fast alle Priester auf der Guillotine hinrichten ließ, wäre dem französischen Volk Nachwuchs
durchaus willkommen. Die zerstörte Infrastruktur sowie die Verpflichtung zum Militärdienst verhindern aber eine frühe
Aufnahme des Theologiestudiums, so dass Vianney bis zum 19. Lebensjahr darauf warten muss. Auch das Studium
selbst fällt ihm nicht leicht, vor allem Latein macht Schwierigkeiten. Mit 29 Jahren schließlich erreicht Vianney sein
Ziel und wird Pfarrer im kleinen, heruntergekommenen Dorf Ars-sur-Formans bei Lyon. Ab hier wird Jean-Marie
Vianney zum Pfarrer von Ars, der am 31. Mai 1925 von Papst Pius XI. Heilig gesprochen wurde. Zu Lebzeiten wirkte
er nicht nur zahlreiche Wunder, er ließ auch ein Heim für Mädchen errichten und verwandelte Ars-sur-Formans in
einen weit über Frankreich hinaus bekannten, ansehnlichen Pilgerort. Tagsüber nahm er bis zur völligen körperlichen
Erschöpfung tausenden von Pilgern täglich die Beichte ab, nachts quälte ihn der Teufel, dem Vianneys Höhenflug
weniger gefiel. Am 4. August 1859 starb der Pfarrer von Ars. Sein letztes Wunder wirkte er erst viele Jahre später: Bei
der Exhumierung seines Leichnams am 17. Juni 1904 konnten keine Anzeichen von Verwesung festgestellt werden.
Besucher des Stücks können Gutes tun, während sie edlen Wein
und das Spiel genießen. Die Theatergesellschaft verkauft in der
Spielsaison insgesamt zweitausend Flaschen Rot- und Weißwein der Marken Blauer Zweigelt und Grüner Veltliner. Der Erlös
kommt dem Rosenheimer Frauenhaus sowie dem Frauennotruf
zu Gute. Die Firma Heiss aus Bad Endorf bestellte den Wein
auf Wunsch der Theaterspieler bei einer Kellerei in Krems, Österreich und sorgte dafür, dass die Flaschen mit einem Etikett
ausgestattet wurden, das den Pfarrer von Ars zeigt. Besucher
erhalten somit ein hübsches Souvenir.
Auf die Idee mit der Weinspende brachte die Theaterspieler eine
Szene aus dem vierten Akt. Johannes Vianney, auch bekannt
als Pfarrer von Ars, lässt ein Heim für notleidende Mädchen errichten. Kurz nach der französischen Revolution hatten Mädchen und Frauen keinerlei Rechte. Wer nicht in die Ehe flüchten
konnte, musste sich alleine durchschlagen und war marodierenden Banden hilflos ausgeliefert. Im Heim der Vorsehung fanden die Frauen nicht nur körperlichen Schutz, sondern auch geistige Bildung und ein neues Zuhause.
In ähnlicher Weise hilft heute das ebenfalls von der Kirche betriebene Frauenhaus in Rosenheim den Opfern physischer und sexueller Gewalt. Ehrenamtliche Mitarbeiter stärken dort das Selbstwertgefühl von Frauen und Kindern,
helfen beim Verarbeiten erlebter Albträume und Tragödien und schützen sie vor weiteren Gewalttaten. Theatervorstand Markus Mädler, der den Pfarrer von Ars auf der Bühne verkörpert, freut sich ganz besonders über die Spendenaktion mit dem Wein, denn damit kann er das Werk des echten Heiligen in unserer Zeit weiterführen.
Text: Markus Hermannsdorfer
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 19
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Männer haben´s auch bei der G´fildner Bühne nicht leicht!
Mit dem Lustspiel „Männer haben´s auch nicht leicht“ wird in Lohhof drei Stunden bestes Theater dargeboten.
Regisseurin Renate Schober hat sich eine kleine Besonderheit für den Anfang des 3. Aktes einfallen lassen. Da werden
Rudolf Struppes Träume tänzerisch dargestellt. Dabei sind
nicht nur alle Akteure im Einsatz, auch Technik, Requisite,
Maske, Regie und Souffleuse sind hier schauspielerisch gefordert.
Das Männerteam, Charles Rösner, Herbert Thomanek sowie
mit Harry Münzer und Jan Picman (letztere sind zwei Neuzugänge des Vereins), glänzt um den im Mittelpunkt stehenden Rudolf Struppe. Andreas Huber läuft in dieser Hauptrolle
zu Hochform auf. Im Dialog mit seiner Schwester Apollonia,
bestens dargestellt von Uschi Klodner, ergänzen sich beide
wunderbar. Ein Wort gibt das andere; solches Theater fasziniert.
Das Frauenteam, Sylvia Alscher, Sonja Haug, Sonja Eder und Renate Orth, haben ihre Männer - früher oder später
- fest im Griff. Dabei hat Sabrina Schober die Rolle der leider kurzfristig erkrankten Sonja Eder großartig ausgefüllt.
Auch in diesem Jahr hat Regisseurin Renate Schober bewährte Regiearbeit geleistet. Seit November 2012 wird nun
geprobt. Das gesamte Team konnte jetzt endlich mit ihren Leistungen das Publikum kurzweilig unterhalten.
Gudrun Liedl
G´fildner Bühne Lohhof e.V.
Sechs Damen und ein Todesfall
Die Waldtruderinger Laienspielgruppe spielte unter der Regie von Werner Helbig das Stücke „Porzellanfraktur“ in
dem sechs leicht verrückte Damen einen Mord in „eigenen Reihen“ begehen, nur, um den gegenüber wohnenden
Junggesellen, der als Kommissar bei der Mordkommission arbeitet, in die eigenen vier Wände zu locken.
Ein vergnüglicher und kurzweiliger Abend, der das Stück mit Erzählungen des
Kommissars und seines Assistenten über Rückblenden geschickt und interessant
gestaltete.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler spielten wie eh und je mit Leidenschaft
und Witz und so waren viele Lacher und großer Applaus Lohn für die Schauspieler.
Die „Versorgung“ des „leibliches Wohles“ beim Obermaier in Waldtrudering gehört
natürlich besonders erwähnt. So ist die Spielstätte nicht zuletzt Mitgarant für einen sehr
schönen und vergnüglichen Abend.
Wir kommen gerne wieder.
Text und Foto: we
20 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
TVRieder_sw_02_08_05.qxd 04.08.2005 13:28 Uhr Seite 1
Freude am
Theater
Komödien
–
Lustspiele
–
Schwänke
Franz Rieder
Wunder über Wunder (3/4 Damen, 6/5 Herren)
Franz Rieder
Omas Himmelfahrt und zurück (4 Damen, 4 Herren)
Franz Rieder
Der Wüstling und das Kragenknöpferl (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Der ledige Bauplatz (4 Damen, 6 Herren)
Jürgen Schuster
Finger weg vom Internet, Opa! (4 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Feurio – Aufruhr im Spritzenhaus (3 Damen, 4 Herren)
Jürgen Schuster
Rebellische Weiber (4 Damen, 4 Herren)
Boulevardstücke – Kriminalkomödien
Regina Rösch
Die Nacht der Nächte (4 Damen, 5 Herren)
Regina Rösch
Die Silberhochzeit (4 Damen, 4 Herren)
Regina Rösch
Mord im Hühnerstall (4 Damen, 5 Herren)
Alexander Ollig
Lügen und andere Wahrheiten (4 Damen, 3 Herren)
Michael Haidner
Zur Kasse Schätzchen (4 Damen, 3 Herren)
Wolfgang Bräutigam
Die überfüllte Wohngemeinschaft (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Maximilian, jetzt bist du dran (5 Damen, 6 Herren)
Hans Gnade
Heiße Nacht und kalte Dusche (3 Damen, 4 Herren)
Bühnenstücke in bayerischer Mundart
Michael Haidner
Der Wilderer Sepp und das zweite Leben (3 Damen, 4 Herren)
Michael Haidner
Der Lottobauer (2/8 Damen, 6/7 Herren)
Michael Haidner
Der kurierte Liebhaber (3 Damen, 4 Herren)
Ingrid Klameth
A so geht’s (6 Damen, 7 Herren)
Ingrid Klameth
All inclusive (5 Damen, 7 Herren)
Ulla Kling
Salut für Berta (5 Damen, 5 Herren)
Ulla Kling
Der Deifi und die Kramerin (3 Damen, 4 Herren)
Felix Buchmair
Poldis Traum (3 Damen, 5 Herren)
… noch viel mehr Bühnenstücke finden Sie im neuen Gesamtkatalog
und Leseproben auf unserer Homepage www.theaterverlag-rieder.de!
Theaterverlag Rieder
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86648 Wemding
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Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 21
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Vorschau
! Das älteste Dorftheater Deutschlands – seit 1618 !
RUDOLF VON WESTERBURG
oder DAS PETTERMÄNNCHEN
Eine Geistergeschichte (1838)
Ritterschauspiel in vier Aufzügen
von Josef Georg Schmalz (1804-1845)
nach Christian Heinrich Spiess (1755-1799)
in der „Comedihütte“ (Theaterhaus)
auf der noch einzig erhaltenen barocken Drehkulissenbühne
Ritterschauspiele Kiefersfelden 2013
27. Juli bis 1. September (10 Vorstellungen)
Ritter Rudolf von Westerburg führt ein wahnwitziges Jäger- und
Räuberleben: Er treibt Christina von Heldenstein in den Selbstmord,
Agnes von Waldeichen in den Ehebruch, die ihm vorbestimmte
Epprosina in den seelischen Ruin. Das Pettermännchen, der ruhelose
Geist seines Urahns, erhitzt Rudolfs zerstörerische Sinnlichkeit und
drängt ihn in das Labyrinth des Bösen. Maßlos wie die Manneskraft
des Ritters werden seine Untaten – sogar der Höllenpakt mit
Beelzebub dünkt Rudolf gering…
Wie dem Doktor Faust im Volksbuch dient der Höllenpakt Rudolf von
Westerburg zum Lustgewinn. Wie der ewige Verführer Don Juan
sucht er sein Heil in erotischer Freibeuterei. Wie Macbeth gerät er
in den fatalen Rausch des Verbrechens. Als der Inntaler
Kohlenbrenner Josef Schmalz 1838 den vielgelesenen und von
Goethe sogar am Hoftheater Weimar aufgeführten Geisterroman
„Das Petermännchen“ (sic) von Christian Heinrich Spiess (1791) als
sein 16. Ritterschauspiel bearbeitete, war die Hochphase der
europäischen Schauerliteratur bereits vorbei. In seiner
dramatischen „Geistergeschichte“ schrieb der „BauernShakespeare“ an gegen das Wertesystem all seiner anderen Stücke.
Motive der Schwarzen Romantik und des Volkstheaters vereinigte
Josef Schmalz in RUDOLF VON WESTERBURG zum Totentanz, bei
dem sogar dem schlagfertigen Kasperl schwindlig wird: „Wia auf’m
Blocksberg!“
Sa 27.7. – Sa 3.8. – Sa 10.8. – Sa 17.8. – So 18.8. (13:30) –
Fr 23.8. – Sa 24.8. – Fr 30.8. - Sa 31.8. – So 1.9. (13:30)
Beginn 19:00 Uhr (außer 18.8. und 1.9.) – Vorverkauf hat begonnen
Foto: Armin Brachtl
2012 Helena, Tochter des mächtigen Kaisers
Antonius von Griechenland
Karten & Infos:
www.ritterschauspiele-kiefersfelden.de
Kaiser-Reich Information
Rathausplatz 1 - D-83088 Kiefersfelden,
Tel. +49-(0)80 33-97 65 45, Fax -97 65 44
(Mo-Fr 8-12 und 14-17, Sa 10-12)
[email protected]
Theaterkasse 1 Stunde vor Spielbeginn
und
MÜNCHEN TICKET
www.muenchenticket.de
(alle Vorverkaufsstellen)
Kontakt:
Philipp Kurz, Vorstand
[email protected]
Naunspitzstr. 14 - 83088 Kiefersfelden
Tel. +49-(0)80 33-78 56
Medien & Wissenschaftliche Beratung:
Roland Dippel
[email protected]
c/o Volkstheater Rostock
Patriotischer Weg 33 - 01857 Rostock
Tel. +49-(0)171-211 29 92
Preise: Sperrsitz € 18; 1. Platz € 12;
2. Platz € 7; Stehplatz € 3 - Kinder bis 12
Jahre: 1. und 2. Platz 50% Ermäßigung Familienkarten:
1. Platz € 25; 2. Platz € 20
Das Spieljahr 2012 brachte neben den Vorstellungen von HELENA, TOCHTER DES MÄCHTIGEN KAISERS
ANTONIUS VON GRIECHENLAND von Josef Schmalz (nach Volksbüchern / Joseph Goerres / Karl Simrock)
mehrere
Erfolge
für das traditionsreiche
und überregional gerühmte Laienensemble der Ritterschauspiele
22
- Bayerischer
Theaterspiegel
02/2013
Kiefersfelden: Das Jubiläum „225 Jahre Musikkapelle Kiefersfelden“ war Anlass zu einer gesteigerten
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Vorschau
Kolpingbühne Starnberg im Jubiläumsjahr
Zur Aufführung kommt „Die Bettleroper“ nach John Gay
Die Kolpingbühne Starnberg wagt sich zu ihrem 50. Geburtstag erstmals ans Musiktheater: Zur Aufführung kommt im
Herbst „Die Bettleroper“, eine musikalische Komödie nach John Gay, Bayerisch von Johannes Reitmeier, mit Musik
von Roger Boggasch.
Mit seiner „Beggar’s Opera“ hatte John Gay im Jahr 1728 eine Parodie auf das englische Großbürgertum geschaffen und stellte – ganz gegen die damaligen Gepflogenheiten – nicht die Reichen und Schönen in den Mittelpunkt,
sondern die Armen am Rande der Gesellschaft. Mit der Figur des Bettlerkönigs Peachum, angelehnt an den bekanntesten englischen Verbrecher des 18. Jahrhunderts, Jonathan Wild, karikierte er den damaligen britischen Premier
Robert Walpole. Als Gesellschaftssatire, die sowohl höhere als auch niedere Stände ironisierte und gleichermaßen sentimental wie anti-romantisch wirkte, begeisterte die „Bettleroper“ nach anfänglicher Skepsis das Publikum,
alarmierte jedoch auch die Zensoren. John Gays realistischer Blick zeigt sich in der Darstellung damaliger gesellschaftlicher Entwicklungen – Armut, Kriminalität, Prostitution, Alkoholismus – und in amüsanten Anspielungen auf
das zeitgenössische Theater und die seriöse Oper. Im 19. Jahrhundert wurde es dann ruhiger um das Stück, bis
die deutsche Übersetzung von Elisabeth Hauptmann als Grundlage für die Entstehung der „Dreigroschenoper“ von
Bertolt Brecht und Kurt Weill diente. Die bayerische Version stammt aus der Feder von Johannes Reitmeier, der die
„Bettleroper“ kürzte und umschrieb.
Nun stemmt die Kolpingbühne Starnberg das geschichtsträchtige Stück in ihrer Jubiläumssaison, 285 Jahre nach der Uraufführung. Seit April nehmen die meisten der 35 Laienschauspieler dafür den ersten Gesangsunterricht ihres Lebens, denn die „Bettleroper“
besteht nur zu rund 60 Prozent aus Text, der Rest ist Gesang. Für die Einstudierung hat
Regisseur Josef Hiebl deshalb eigens eine professionelle Gesangs- und Klavierpädagogin
engagiert. Angelika Röttig, im Hauptberuf Lehrbeauftragte an der Universität Augsburg, erarbeitet mit den Darstellern in Gruppen- und Einzelterminen die Gesangspassagen und gibt
ihnen Sicherheit für ihre Auftritte.
Vom Ergebnis können sich die Zuschauer ab dem 24. Oktober in Starnberg überzeugen.
Zehn Mal kommt die „Bettleroper“ dann im Pfarrzentrum St. Maria, Mühlbergstraße 6, zur
Aufführung:
Donnerstag,
Freitag, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, 24.10., 20 Uhr
25.10., 20 Uhr
31.10., 20 Uhr
01.11., 20 Uhr
02.11., 20 Uhr
03.11., 18 Uhr
07.11., 20 Uhr
08.11., 20 Uhr
09.11., 20 Uhr
10.11., 15 Uhr
Regisseur Josef Hiebl
Gruppenaufnahme von der Probe
Karten zu 10 Euro sind im Vorverkauf ab 10. September erhältlich, telefonisch unter 08151 744888 oder
auch im Internet: www.kolpingbuehne.de
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 23
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Die Laienspielgruppe Langenbach
hat sich in diesem Jahr mit „Die Geierwally“ an ein altes Stück gewagt.
Unter der Regie von Jürgen Bucksch haben elf Darsteller das Schauspiel
von Sebastian Kolb und Johann Seebacher in fünf Aufführungen auf die
Bühne gebracht.
Strominger, der alternde Bauer am Höchsthof, fühlt seine Kräfte langsam
schwinden. Der Hof braucht dringend einen Jungbauern, doch zum Verdruss
von Strominger hat er nur eine einzige Tochter und so drängt er diese immer
heftiger zur Heirat mit dem Gellner Vinzenz. Doch die stolze willensstarke
Wally hat ihr Herz an den Bärenjosef verloren, der sie einst vor dem Altgeier
gerettet hat, als sie ihren „Hansi“ aus dem Geiernest geholt hat. Sie widersetzt sich mit Vehemenz dem Ansinnen ihres Vaters, der sie zur Läuterung
auf die Sennhütte am unwirtlichen Gletscher verbannt. Dort haust sie einsam und ungebrochen, bis sie die Nachricht vom plötzlichen Tod ihres Vaters ereilt. Nun kehrt sie auf den Hof zurück und führt als Höchstbäuerin ein
strenges, aber gerechtes Regiment. Auch der Weg zur großen Liebe scheint
frei zu sein. Aufgrund eines tragischen Missverständnisses weist Josef sie
jedoch zurück und stellt sie vor allen Leuten bloß und so nehmen die tragischen Verstrickungen weiter ihren Lauf ….
Das Stück lebt von der Titelperson. Sie trägt die Handlung ist fast immer auf
der Bühne, muss monologisieren, muss große Gefühle zeigen, muss Zorn,
Verzweiflung, Hartherzigkeit und Liebe rüberbringen. Kurz: Auf den Schultern der Schauspielerin die die Geierwally gibt, liegt die Hauptlast, ob der
Vierakter ein Erfolg oder ein Misserfolg wird.
Der Hauptdarstellerin und den Schauspielern der Langenbacher Laienspielgruppe ist es gelungen, das Publikum in den Bann zu ziehen.
Besonders gefreut haben wir uns über den Premieren-Besuch des Bezirksvorsitzenden Sepp Käser.
Text: Eva Bucksch
Über 200 Stücke für Saalbühnen und Freilichttheater
Neuer Name Bewährtes Programm!
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24 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Das Theater zum Publikum bringen
Beitrag von Josef Beil † - Erstveröffentlichung in Spiel & Bühne 2/2013
Theaterräume zu verlassen, war vor 30 Jahren unüblich und blieb den wenigen
Freilichtbühnen vorbehalten, zum Teil mit großem Erfolg. Aber als die Stadt Erding
ihr 750-jähriges Jubiläum mit einer Aufführung aus der Stadtgeschichte begehen
wollte, stellte sich mir damals die Frage „Warum nicht mit dem Theater in die Stadtkommen und für alle Bürger sichtbar, mitten im Zentrum, spielen?“
Vor diesem Hintergrund entstand die erste Aufführung der Volksspielgruppe Altenerding 1978 außerhalb geschlossener Räume. Im Gegensatz zu den späteren
Produktionen wurden die Schwedenspiele, eine Erinnerung an den Dreißigjährigen
Krieg in Erding, komplett vor einer Tribüne mit 1000 Sitzplätzen mitten im Zentrum
der Altstadt gespielt. Ein idealer Rahmen für den Einmarsch der Schweden, die
Kaum zu erkennen: Der gepflasterte
vielen Pferdefuhrwerke, Kämpfe und brennenden Häuserkulissen. Ein Paradies
Alois-Schießl-Platz als
idyllischer
für jeden Regisseur, der Fantasie waren nahezu keine Grenzen gesetzt,selbst das
Hausgaren mit kleinem Zoo als Kulisse für die „Gschaftlhuberin“.
holprige Straßenpflaster mit seinen typischen Geräuschen wurde Teil der DramaFoto: Herrndobler
turgie.Im Laufe der weiteren Aufführungen, die etwa alle fünf Jahre stattfinden,
kam ein neuer Aspekt dazu: Die Zuschauer wollten vermehrt nicht nur Theater sehen, sondern Theater auch erleben. So gab es bald bei den letzten Aufführungen, zuletzt 2009, ein Schwedenlager,
indem die Schweden mitten unter den Zuschauern hausten und zusammen mit den Gästen „jausten“. Die Gefahr
dabei ist allerdings, dass die Aufführung selbst etwas ins Abseits gerät bei dem vielen „Drumherum“. Aber das wiederum stachelt auch an, das Bühnengeschehen immer wieder neu zu beleben und zu verbessern, denn das Spiel
auf der Bühne war und ist Dreh- und Angelpunkt, auch wenn es eingebettet ist in Schwedenlager, Mittelaltermarkt
oder Hafen.
„Brot und Spiele“
Die Frage, die den Theaterverein Altenerding umtrieb war, wie schaffen wir es, mit 14 Aufführungen 10.000 Besucher
in einer Stadt mit damals 30.000 Einwohnern, ins Theater zu locken und das alle fünf Jahre mit dem gleichen Stück?
Da wurde der Kompromiss „Brot und Spiele“ in Erding zu einer gelungenen Symbiose. Zuschauer und Mitwirkende
profitierten davon. Die Zuschauer erleben nicht nur einen Theaterabend, sondern auch einen unterhaltsamen Theater-Nachmittag in einer mittelalterlichen Stadt. Die Proben und Vorbereitungen für ein Theaterstück bleiben gleich,
ob man nur einmal oder zehnmal spielt. Nur dass die finanziellen Möglichkeiten bei mehreren Aufführungen größer
sind: Neue Kulissen, bessere Technik, passende Kostüme sind plötzlich möglich. Ideen können umgesetzt werden,
die vorher entweder am Budget oder den engen Bühnenverhältnissen scheiterten. Sowohl für Zuschauer als auch
den Theaterverein eine ideale Gelegenheit, neue Erfahrungen zu sammeln.
Die Gastronomie vor der Aufführung war ein weiterer wichtiger finanzieller Aspekt, denn diese Einnahmen halfen, die
notwendige neue Ausrüstung und Technik für solche großen Projekte zu finanzieren.
Chancen und Möglichkeiten - Neue Technik und viel Feuer
Als begeisterter Pyrotechniker habe ich persönlich bei Freilichtaufführungen ein ideales Betätigungsfeld entdeckt und zusammen mit den Bühnentechnikern „so manches Feuer gelegt“. Da brannten plötzlich ganze
Häuser und später sogar eine Hexe (in dem Stück „Der Hexenjäger“, aufgeführt 2001, siehe Titelbild). Aber Außenbühnen bieten noch viel mehr:
Bei den „Halbseidenen Jahren“ (2005) rollten Militärfahrzeuge über den
Alois-Schießl-Platz vor der Erdinger Stadthalle und bei den Aufführungen
„Der Untergang der Titanic“ (1998 und 2012) entstand vor der Halle der
Hafen von Southampton, in dem die Titanic getauft und die Passagiere in
herausgeputzten Oldtimern standesgemäß vorgefahren wurden.
Die Passagiere der ersten Klasse kommen
in Oldtimern in den „Hafen von Southampton“, der mit viel Aufwand auf dem großen
Platz vor der Stadthalle Erding entstanden
war.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 25
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Am Ende standen die Zuschauervor einer großen Leinwand, auf der mit Hilfe
eines Beamers der Luxusliner beeindruckend auf dem Dach der Stadthalle
unterging.
Bis dahin war es ein sehr arbeitsintensiver Weg. Vor allem für die Tontechnik bedeutete eine Außenbühne viel neue Technik, denn die Akustik im
Freien unterscheidet sich erheblich von der Saalakustik. Nebengeräusche
wie Kirchenglocken oder Brunnenrauschen mussten z. B. „ausgeschaltet“
werden, Traversen für Lautsprecher und Licht wurden extra aufgebaut und
eine abschließbare Tonkabine kam zum Einsatz. Da bei dieser Inszenierung
zahlreiche Protagonisten im Einsatz waren, wurden viele Mikroports benötigt, die entsprechend gesteuert werden
mussten. Auch die Lichttechnik musste alte Wege verlassen, Kreativität war hier gefragt. Für die Mitglieder der Volksspielgruppe eine große und begeistert aufgenommene Herausforderung. Und vor allem noch mehr Proben!
Abhängig vom Wettergott
Die ersten Freilichtaufführungen der Volksspielgruppe Altenerding, die Schwedenspiele, wurden komplett draußen
gespielt - und fielen so manches Mal ins Wasser.
Dieses Risiko zu minimieren gelang uns, indem wir sowohl die Freiheiten und Möglichkeiten draußen nutzten als
auch den „sicheren Hafen“ eines geschlossenen Theaterraumes, um dort die wichtigsten Szenen des Stückes auf
der Bühne aufzuführen. Das Regenrisiko bestand immer noch, aber die Aufführung konnte mit kleinen Einschränken
wetterunabhängig durchgeführt werden. Dabei kam uns die Architektur der Stadthalle in Erding zu Gute, die einen
überdachten Balkon bot, der vom Alois-Schießl-Platz für die Zuschauer gut einsehbar war und außerdem mit einer
überdachten Arkade und der darunter gebauten kleinen Bühne zumindest den Mitwirkenden einen fast trockenen
Platz bot. Am Beispiel der Aufführungen „Der Untergang der Titanic“ entstand so eine Hafenszene mit großer Freischankfläche, auf dem die rund 600 Gäste jeweils zwei Stunden vor Beginn der Vorstellung schon Platz fanden.
Eingebettet zwischen Leuchtturm, Fuhrwerken beladen mit Kaffeesäcken, Hafenkneipe und Bar, saßen sie mit den
Seeleuten an einem Tisch, konnten das Ankommen der Passagiere, Offiziere und Matrosen, in der Hand eine deftige Heringssemmel, entspannt verfolgen. Dazu unterhielt ein Seemannschor oder führten Wäscherinnen Tänze auf.
Nur 200 Zuschauer jeder Klasse erlaubt
Zutritt zum mit Stellwänden abgegrenzten Hafen hatten nur Besucher mit Karten, die auch gleich beim Einlass eine
weitere Karte erhielten, nämlich ihre „Bordkarte“, die sie als Passagiere der ersten, zweiten oder dritten Klasse auswies.
Diese Karte war aus feuerpolizeilichen Gründen sehr wichtig! Denn nach der Bühnenaufführung haben alle Zuschauer als Passagiere noch einmal so richtig auf ihren Decks gefeiert um dann nach Anweisung des „Schiffspersonals“ zu den Rettungsbooten geführt zu werden. Dafür war die Stadthalle in drei Bereiche unterteilt: Im Untergeschoss fühlten sich vor allem die irischen Auswanderer der dritten Klasse wohl, im Kleinen Saal der Stadthalle
steppten die Tänzerinnen für die Passagiere der zweiten Klasse und im Obergeschoss genossen die Passagiere
der ersten Klasse Pianomusik. In diese verschiedenen Bereiche durften jeweils nur 200 Personen, sonst wäre laut
Landratsamt eine besondere Genehmigung notwendig geworden.
Näher mein Gott zu Dir
Auf dem Balkon der Stadthalle wurde die letzte Szene, das dramatische Herablassen des letzten Rettungsbootes,
gespielt. Eine technische und handwerkliche Herausforderung, denn es hing in Originalgröße vor dem Balkon. Der
Choral „Näher mein Gott zu Dir“ erklang bei der Schlussszene auf dem Platz vor der Stadthalle, beleuchtet von vielen
Kerzen. Es entließ die Zuschauer mit einer Gänsehaut und der Frage „Wie hätte ich da oben reagiert? Hätte ich, wie
Mrs. Strauß, bei meinem Mann bleiben wollen, den sicheren Tod vor Augen?“.
An lauten Applaus war nach dieser Schlussszene zwar nicht zu denken, denn dazu ging das Gesehene zu sehr unter
26 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
die Haut - vor allem in einer warmen Sommernacht und unter einem klaren Sternenhimmel. Dies war auch für die
Mitwirkenden ein Erlebnis, das so nur im Freien möglich ist. Zugegeben, manchmal musste statt des Sternenhimmels der Regenschirm herhalten, aber es beeinträchtigte die Aufführung und das Erleben nur ein paar Minuten und
nicht eine ganze Aufführung.
Tiefgarage unter Wasser
An den Reaktionen der Zuschauer wird schnell klar: Es ist ein Theaterabend,
aber vor allem auch ein Erlebnis im Kreis von Verwandten und Freunden.
Man sitzt zusammen, redet schon vorher über den Untergang des Luxusdampfers Titanic vor 100 Jahren. Die Zuschauer haben Zeit so ganz nebenbeiin die Kulisse einzutauchen und Seeluft zu schnuppern. Und nach
der Vorstellung gibt es noch viel mehr zu erzählen, schließlich hatte jeder
nach der Aufführung auf der Bühne auch noch seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht, sei es beim Stepptanz, bei Pianomusik oder irischem Guinness. Und alle mussten sie durch die langen Flure des Stadthallenkellers,
vorbei an den „Kabinen“ von Mr. und Mrs. Strauß, Reeder Ismay und vielen
weiteren illustren Passagieren, vorbei an dicken Heizungsrohren und rau- Die Passagiere „retten“ sich durch die Kellerschenden Wasserrohren, die einen Teil der Tiefgarage unter Wasser gesetzt gänge der Stadthalle ins Freie!
hatten; immer die Kommandos der Matrosen im Ohr „Weitergehen, weiter, schnell!! “Natürlich nicht ohne Rettungswesten, die vorher verteilt worden waren. Da hielt so manche Mutter ihren halbwüchsigen Sohn fest an der Hand,
auch wenn er sich noch so sträubte. Man weiß ja schließlich nie...
Verwendung der Stadthallen-Räume bei der Aufführung „Der Untergang der Titanic“,
aufgeführt 1998 und 2012 (insgesamt 22 Vorstellungen).
18.00 Uhr:
Einlass auf den großen Platz vor der Stadthalle (Alois-Schieß-Platz), eingerichtet als Hafen mit großer Freischankfläche.
19.45 Uhr:
Beginn der Aufführung auf der Außenbühne (Ankunft der Passagiere und Schiffstaufe), die Zuschauer sitzen auf ihren Plätzen der Freischankfläche.
20.15 Uhr:
Die „Passagiere“ (Zuschauer) werden in die Stadthalle gebeten, Beginn der Aufführung auf der großen Bühne.
22.00 Uhr:
Die Passagiere werden gebeten, in die Aufenthaltsräume zu
gehen, je nach Bordkarte, in das Foyer Untergeschoss, die
Kleine Bühne oder ins Foyer Obergeschoss (jeweils 200 Personen).
22.30 Uhr:
Alle Passagiere gehen zu den „Rettungsbooten“- getrennt
nach den „Klassen“ - durch die Garderobenflure und Kellerräume sowie Tiefgarage wieder auf den Alois-Schießl-Platz.
22.45 Uhr: Abschluss-Szene auf dem Balkon der Stadthalle
mit dem Herablassen des letzten Rettungsbootes.
Aufwändig wird die Außenfassade der Stadthalle für die Aufführung „Der Untergang der Titanic“ umgestaltet.
Foto: Herrndobler
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 27
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Das Volkstheater Rosenheim St. Nikolaus e.V. feiert Jubiläum
Pünktlich zum 40jährigen Bestehen der Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus
e.V. gab es gleich zwei wichtige Termine.
Zum Einen fand im Künstlerhof Rosenheim die Jubiläumsfeier statt, bei
der der Präsident des Verbandes Bayerische Amateurtheater, Horst Rankl,
vielen langjärigen aktiven Mitgliedern der Bühne Ehrenurkunden verleihen
durfte. Ein gelungener Festakt mit kurzweiligem Programm, der die Chronik
dieses etablierten und beliebten Theatervereins wunderbar Revue passieren
ließ und ein wichtiger Meilenstein in der Vereinschronik darstellen dürfte. Einen herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle nochmal vom Verband Bayerischer Amateurtheater.
Der zweite wichtige Termin war die Inszenierung und Aufführung des Stückes
„Oh heiliger St. Benedict“ unter der Regie von Peter Kiermeier.
Ein tolles Stück. Lebhaft, kurzweilig und amüsant gespielt und inszeniert begeisterte es das Publikum von Anfang an. Die Rollen waren sehr gut besetzt
und alle Akteure spielten ihre Rollen mit Leidenschaft und Hingabe. Theater auf professionellem Niveau wurde einem hier geboten, was die Zusauer
auch mit spontanem Applaus und vielen Lachern „belohnte“.
Das Stück drehte sich um einen Pfarrer, der die „Geschicke“ mit Hilfe der
göttlichen Stimme aus dem Hintergrund gut leitete, einem Sägewerksbesitzer, der auf eine „besondere Holzfigur“, dem heiliger St. Benedict, scharf war
und zwei Hallodri, die ebenfalls ihr Auge auf diese Holzfigur geworfen hatten.
Gerne kommen wir zur nächsten Aufführung. Das wird im Rahmen der Jubiläumsproduktion 2013 im Herbst das Ludwig Thomas Stück „Moral“ unter
der Regie von Richard Martl sein. Wir freuen uns!
Text und Foto: we
Ein Passionsspiel ohne Jesus.
Das war das Besondere am Passionsspiel anlässlich des 250sten Jubiläums der berühmten Rokokokirche St. Marinus und Anianus zu Rott
am Inn, welches der Theaterverein Rott am Inn e.V. unter der Regie
von Gerhard Berger aufführte.
Dargestellt wurde das Leben um die Verurteilung und Kreuzigung Jesu.
Die Personen im nahen Umfeld des Messias wurden dabei zu den
Hauptakteuren.
Textsicher gaben die Schauspielerinnen und Schauspieler bei anspruchsvollem Text und aufwändiger Handlung mit Leidenschaft und
Hingabe dieses kurzweilige Stück zum Besten.
Das durchweg buntgemischte Publikum war von Jung bis Alt gefesselt an der Handlung des Stückes und begeistert
über die Umsetzung und die Leistungen der Schauspieler.
Text und Foto: we
28 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Volksstücke
&
KOMÖDIEN
seit 1978
Die schönsten Komödieni
Norman Barasch / Caroll Moore / Werner Zeussel BITTE KEINE BLUMEN!
2 D, 6 H, 1 Dek.
(verfilmt mit Doris Day und Rock Hudson)
Ray Cooney u. John Chapman / Werner Zeussel EINMAL IST KEINMAL
Monika Hirschle / Eva Hatzelmann
Monika Hirschle / Werner Zeussel
Eva Hatzelmann
Eva Hatzelmann u. Werner Zeussel
Harald Helfrich
5 D, 4 H, 1 Dek. Komödie
EINE SCHÖNE BESCHERUNG
*SWR u. BR*
AN GUATN RUTSCH!
*SWR / BR*
DA WAR DOCH NOCH WAS
Chiemgauer Volkstheater
IMMER WIEDER SAMSTAGS
* SWR u. BR*
DIE VIER UNNAHBAREN
*Chiemgauer Volkstheater*
4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie
3 D, 4 H, 1 Dek. Komödie
4 D, 4 H, 1 Dek. Komödie
4 D, 3 H, 1 Dek. Komödie
4 D, 6 H, 1 Dek. Komödie
KOANE SO WIE DU
3 D, 6 H, 1 Dek. Wirtshauskomödie mit Musik
A GANZ NORMALE FAMILIE
Harald Helfrich / Isabella Leicht /
Dorothee Jordan
Andreas Kern
Isabella Leicht
Jack Popplewell / Eva Hatzelmann
5 D, 3 H, 1 Dek. Moderne Komödie
*Chiemgauer Volkstheater*
SHAKESPEARES WILDE WEIBER
neu!
ENDLICH WIEDER WEIHNACHTEN
neu!
GÖGERLE GEGEN GOLIATH
neu!*
3 D, 1 Dek. Komödie
3 D, 4 H, 1 Dek., Volksstück
6 D, 5 H, 1Dek., Komödie
EIN SACK VOLL FLÖHE
5 D, 5 H, 1 Dek. Moderne Komödie
*Chiemgauer Volkstheater*
Die erfolgreichsten Klassiker, Stücke mit großer Besetzung und fürs junge Publikum
Günther Wagner / Konstantin Wecker
AUFSTAND! Die Sendlinger Bauernschlacht
Eine Revoluzzer Oper
Wilhelm Jacoby u. Carl Laufs /
Rolf Heiermann
Brandon Thomas / Marcus Everding
PENSION SCHÖLLER
CHARLEY’S TANTE
Oscar Wilde / Marcus Everding
BUNBURY
Brandon Thomas / Rolf Heiermann
neu!
1 D, 11 H, Stat. Gesamtdek.
3 D, 6 H, 1 Dek. Komödie
3 D, 5 H, 1 Dek. Komödie
4 D, 5 H, 2 Dek. Komödie
CHARLEY’S TANTE
neu!
5 H, 3 D, 1 Dek. Komödie
Franz von Kobell / Andreas Kern
DIE G’SCHICHT VOM BRANDNER KASPER
Alexandre Dumas / Axel Plogstedt
DIE DREI MUSKETIERE
Carlo Goldoni / Rolf Heiermann
MIRANDOLINA
Louis Stevenson / Peter Derks
DIE SCHATZINSEL
Rudyard Kipling / Wolf E. Rahlfs
DAS DSCHUNGELBUCH
William Shakespeare / Jens Groß
EIN SOMMERNACHTSTRAUM für Kinder
2 D, 7 H, Wechseldek. Volksstück
4 D, 5 H (23 Rollen) Wechseldek. Komödie
3 D, 4 H, 1 Dek., Komödie
1 D, 5 H, Gesamtdek. Stück für die ganze Familie
3 D, 5 H, Wechseldek., Stück für die ganze Familie
7 D, 4 H, Gesamtdek. Komödie für die ganze Familie
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Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 29
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Theater Rosenheim und Stadttheater Kufstein präsentierten:
Grenzland
Die Vorbereitungszeit dauerte zwei Jahre. Der Aufwand hat sich gelohnt: Bei den Premieren des Freilichttheaters
„Grenzland“, waren alle Sitzplätze am Salzstadel in Rosenheim und am Campus in Kufstein besetzt. Die Gemeinschaftsproduktion des Theaters Rosenheim und Stadttheaters Kufstein punktet mit einer unterhaltsamen Geschichte
und großer Spielleidenschaft aller Akteure.
„Miteinander“ wird bei Amateurtheatern immer beliebter. Über Grenzen hinweg war diese Zusammenarbeit aber
dann doch noch etwas Besonderes. Allerdings ist es im Fall des Theaters Rosenheim und des Stadttheaters Kufstein
nichts mehr ganz Neues. Bereits bei der Uraufführung des Theaterstückes „Wetterleuchten“ im Jahr 1986 gab es
eine freundschaftliche Verbindung zwischen den zwei Ensembles.
Der Impuls, wieder ein Spiel über die Grenzen hinweg einzustudieren, kam von der Euregio Inntal - dieser gehören
die Landkreise Rosenheim und Traunstein, die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die Tiroler Bezirke Kufstein und
Kitzbühel an. Ziel ist es, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern.
Beim Freilichttheater „Grenzland“ gab es rund 100 Mitwirkende. „Rund 50 kommen aus Rosenheim und 50 aus Kufstein“, erklärt Horst Rankl, Vorsitzender des Theater Rosenheim. Er hat das Stück geschrieben und führte Regie.
Anlaufschwierigkeiten hätte es nicht gegeben. „So verschieden sind die Tiroler und Bayern ja nicht“, schmunzelt der
Regisseur. Aufwendiger sei das Proben an zwei verschiedenen Orten gewesen: „Dafür mussten alle Beteiligten viel
Zeit opfern“.
Das Theater Rosenheim hat in der Vergangenheit schon mit großen Inszenierungen auf dem Max-Josefs-Platz und
dem Laziseplatz vor dem Lokschuppen begeistert. Der Salzstadel wirkt dagegen als Aufführungsort eher beengt.
Trotzdem sind bei dem neuesten Werk neben den 100 menschlichen Darstellern auch sechs Pferde samt zwei Fuhrwerken mit dabei.
„Ruhe bewahren“ heißt es dann bei den Akteuren. Sie liessen sich praktisch von nichts aus der Ruhe bringen. Selbst
als sich bei der Premiere herausstellt, dass eine große Szene im Wirtshaus eigentlich noch gar nicht an der Reihe ist,
schritten sie gelassen von dannen, um wenig später beim zweiten Anlauf zu verkünden: „Jetzt gehen wir halt heute
zum Wirt. Gestern hatte der ja Ruhetag.“ Dem Publikum gefiel diese Spontanität. „Das macht so ein Amateurtheater
eben so menschlich“, meint ein Zuschauer begeistert.
Auch das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite sowohl in Rosenheim als auch in Kufstein. Die Zuschauer spendeten am Schluss lange Applaus. Für einen unter ihnen war diese Aufführung etwas ganz Besonderes - Hans Fritz
aus Rimsting ist der Ur-Ur-Urenkel des im Theaterstück dargestellten Sepp Förg. Er war es, der Horst Rankl auf
diese Familiengeschichte aufmerksam gemacht hat. „In den alten Büchern liest man ja nur, wann jemand geboren
oder gestorben ist. Man weiß heute nicht mehr viel über die Umstände in der „guten alten Zeit“, so der 66-Jährige.
Das Theaterspiel aber hat das Leben in seiner Vielfältigkeit gezeigt. Mit der Umsetzung der tragischen Geschichte
seiner Vorfahren zeigt er sich voll zufrieden: „Da ist vieles drin, was sich wirklich so ereignet hat.“
„Grenzland“ erzählt vom Leben der Samer. „Grenzland“ hat einen wahren Kern. Die Geschichte schildert das Leben
der Samer. Der Begriff „Samm“ ist eine Ableitung des mittelalterlichen „Sagma“ (Last). Samer waren Spediteure und
Kaufleute in einer Person. Mit ihren Fuhrwerken waren sie die Zubringer der Schifffahrt auf Inn, Salzach und Donau.
Sie kamen auf ihren oftmals auch gefährlichen Reisen weit herum. Es gab die kleinen Samer, die mit einem oder
zwei Pferden, beladen mit Kisten, Fässern und Säcken, Waren aus Italien ins Bayernland brachten. Es gab aber
auch die reichen Bauern, welche mit großen Fuhrwerken ihr Handwerk ausübten.
Von Letzteren handelt das Freilichttheater „Grenzland“ von Horst Rankl. Er erzählt die Geschichte der wohlhabenden
Bauersfamilie Förg aus Rimsting. Diese hat es tatsächlich gegeben. Wahr ist auch, dass Sepp und Anna Förg drei
Söhne bereits im Kindesalter verlieren (alten Überlieferungen zufolge sind es sogar sechs). Hinzu kommt, dass sie
in einer Zeit des Wandels leben. Die Eisenbahn kommt und mit ihr verlieren die Samer ihre Existenzgrundlage.
30 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Oberbayern aktuell
Das Ensemble von „Grenzland“, je zur Hälfte aus Kufsteiner und Rosenheimer Spielern. Vorne Mitte: Regie und Autor Horst Rankl
Eigentlich ist das der Stoff für ein Drama. Doch Horst Rankl hat es in seinem Volksstück dennoch geschafft, aus den
harten Fakten eine unterhaltsame und vergnügliche Geschichte zu stricken. Erzählt wird sie in 21 rasch aufeinanderfolgenden Szenen, die sich in einem Zeitraum von sechs Jahren ereignen:
Sepp, der junge Bauer aus dem Rosenheimer Land (gespielt von Hubert Fischer), verliebt sich auf seinen Reisen in
die Kufsteiner Schankdirne Rosl (Stefanie Grießer). Die Liebe bleibt nicht ohne Folgen: Christof heißt der Bub.
Trotzdem ist die zwischen Sepps Vater und dem reichen Obersamer verabredete Hochzeit mit dessen Tochter Anna
unumgänglich. Seine Liaison mit Rosl verheimlicht der Bauerssohn.
Ein Jahr nach der Hochzeit holt Sepp seine Geliebte auf den Hof. Aus Nächstenliebe, wie er beteuert, weil es zu damaliger Zeit eine ledige Frau mit Kind enorm schwer hat.
Es kommt aber zu Spannungen am Hof. Bäuerin Anna (Vroni Astner) fühlt, dass da irgend etwas ist zwischen ihrem
Mann und der Dirn. Außerdem muss sie mit ansehen, wie der Sohn der Magd wächst und gedeiht, während sie drei
Buben kurz nach der Geburt verliert.
Rosl fühlt, dass sie am Hof nicht willkommen ist. Einzig in dem Oberknecht Lenz (Christian Horner), enger Vertrauter
von Sepp, findet sie noch seelischen Halt. Plötzlich verschwindet Rosl zusammen mit ihrem Sohn. Gerüchte, sie
habe sich ertränkt, machen die Runde.
Sepp ist tief betroffen von dem plötzlichen Verschwinden und dem Tod seiner drei ehelichen Kinder. Außerdem bewegt ihn der allmähliche Niedergang des Samerhandwerks.
Er wird von Alpträumen geplagt und Anna seine Frau, sucht in ihrer Not Hilfe bei einer alten, schrulligen und sehr
mysteriösen Kräuterfrau (Doris Anner).
Endlich wird Anna Mutter eines gesunden Kindes - einer Tochter. Die Taufe der kleinen Katharina wird mit einem
großen Fest gefeiert und dabei kommt es zu einem glücken Ende der Geschichte, selbst für diejenigen, die vorher
tot geglaubt waren.
Foto: Stefan Schimmele
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 31
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
4. Ordentlicher Bezirkstag Niederbayern in Simbach a. Inn
Am Samstag, den 27. April 2013 traf sich der Bezirksverband Niederbayern in Simbach am Inn zu seinem 4. Bezirkstag seit der
Gründung im Jahr 2009. Erstmals fand dabei die Neuwahl des Bezirksvorstandes statt.
Obwohl wir mehrmals auf die anstehende Neuwahl hingewiesen
haben, konnten wir mit 13 anwesenden Delegierten leider nur eine
Mitgliedsbühne mehr als im Vorjahr begrüßen.
Nach einem herzlichen Willkommensgruß vom Bezirksvorsitzenden Werner Helbig an die ausrichtende Bühne „Theater am Inn“, an
alle teilnehmenden Mitgliedsbühnen, und nicht zuletzt an die Ehrengäste VBAT-Präsident Horst Rankl, Verbands-Schatzmeisterin
Inge Schley, sowie an den 2. Bürgermeister Herrn Max Winkler,
der in einer kurzen Ansprache die Grüße der Stadt Simbach überbrachte, ging man mit dem Kassenbericht und den
Berichten der Vorstandschaft zur Tagesordnung über.
In seinem Bericht ging Werner Helbig unter anderem erneut auf die mangelnde Nutzung des Lehrgangsangebotes
ein, vor allem, dass Kurse mit selbst vorgeschlagenen Lehrgangsinhalten letztendlich nicht wahrgenommen werden.
VBAT-Präsident Horst Rankl erklärte anschließend einige wichtige rechtliche Bestimmungen zu den Themen Teilnahme am Amateurtheaterpreis, zu den GEMA-Gebühren und der Künstlersozialkasse (KSK) und konnte dazu viele
Fragen beantworten. Zum Thema Werbung neuer Mitgliedsbühnen hob er noch einmal hervor, wie dringend wir auf
die Mithilfe der Mitgliedsbühnen angewiesen sind. Deshalb bieten wir künftig jeder Mitgliedsbühne, die für uns ein
neues Mitglied wirbt, ein Jahr Beitragsfreiheit an. Wir bieten demnächst auch wieder Info-Flyer an, die an der Abendkasse ausgelegt, oder ins Programmheft eingelegt werden können. Nähere Informationen dazu in Kürze.
Bevor es dann in die wohlverdiente Pause ging, fand noch die Kassenprüfung statt, nach der der Antrag des Revisors Wolfgang Bernkopf auf Entlastung des Vorstandes einstimmig
angenommen wurde.
Nach einer Kaffeepause mit einer großen Auswahl an Kuchen und
Torten ging es dann anschließend zur Tagesordnung Neuwahl des
Bezirksvorstandes.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Alle bisherigen Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl und wurden nach der Bestimmung des Wahlausschusses unter dem Vorsitz von Eberhard Kreuzer von den stimmberechtigten Delegierten einstimmig in ihren
Ämtern bestätigt. Zusätzlich wurden zwei Beisitzer und ein Revisor
neu in den Vorstand gewählt. Dies sind zum einen Philipp Geitner
vom gastgebenden Verein Theater am Inn und Christian Niegl vom Theaterverein Grafenau als Beisitzer und Johann
Rohrer vom Theater Taubenbach als Revisor. Der Vorstandsposten „Anwerbung neuer Bühnen“ wird nicht mehr besetzt und entfällt somit.
Die gesamte neu gewählte Vorstandschaft bedankt sich sehr herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen!
Damit gab es nur noch einen offenen Punkt: Der Bezirkstag 2014.
Dieser wird voraussichtlich am 10. Mai 2014 stattfinden. Für die Ausrichtung hat sich der Kultur- u. Theaterverein
Jandelsbrunn bereit erklärt.
Nachdem diese letzte Entscheidung gefallen war, beendete der alte und neue Bezirksvorsitzende Werner Helbig
den 4. Niederbayrischen Bezirkstag 2013 und dankte im Namen des gesamten Vorstands allen Anwesenden für die
Teilnahme und vor allem dem gastgebenden Verein für die gelungene Veranstaltung und dem leidenschaftlichen
Engagement seiner Mitglieder.
Nach einem reichhaltigen und vielfältigen heißen Buffet klang dieser Tag mit hervorragend gespielten Sketchen von
den Mitgliedern des Theater am Inn und anschließendem gemütlichem Beisammensein aus.
Foto: © Franz Mayer, Simbach a. Inn
32 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
Ehrungen bei der Theatergruppe Schönberg
Bei der Jahreshauptversammlung der Theatergruppe Schönberg am 16. Mai fand bei den Neuwahlen der Vorstandschaft nicht nur ein Generationswechsel statt, es wurden auch verdiente Mitglieder geehrt.
Vorsitzender Franz Noha zeichnete für fast 20jährige Kassenführung Maria Glashauser mit einer Ehrenurkunde aus.
Im selben Zeitraum war für Frisuren und Maske Sieglinde Plank verantwortlich, auch sie erhielt eine Ehrenurkunde
des Verbandes. Sepp Eberl, der Mann für alle Aufgaben im Theater, egal ob als Spieler, Maler, Bühnenbauer oder
zweiter Vorsitzender wurde ebenfalls mit einer Ehrenurkunde geehrt.
Der Vorsitzende Bezirk Niederbayern Werner Helbig zeichnete anschließend Brigitte Garhammer und Otto Peter mit
der Silbernen Ehrennadel des Verbands aus.
Brigitte Garhammer ist Gründungsmitglied der Theatergruppe, war lange Jahre zweite Vorsitzende und von 1991 bis
2011 Beisitzerin in der Vorstandschaft. Sie spielte bis 2011 in 21 Stücken meist die weibliche Hauptrolle, war verantwortlich für Kostüme und war als Regieassistentin eingesetzt
Otto Peter gilt als Gründungsvater der Schönberger Theatergruppe, war lange Jahre deren erster Vorsitzender und
ist bit zum heutigen Tage Beisitzer in der Vorstandschaft.
Er spielte von 1984 bis 2011 in 23 Stücken meist die männliche Hauptrolle
und wurde für seine Verdienste im Verein 2011 zum Ehrenmitglied ernannt.
Die anschließenden Neuwahlen erbrachten den erfreulichen Generationswechsel in der Führung des Vereins. Voller Stolz gratulierte der nicht mehr
kandidierende Vorsitzende Franz Noha seiner Nachfolgerin der 23jährigen
Jasmin Fürst.
Franz Noha
Theatergruppe Schönberg e.V.
Wilhelm Köhler Verlag
Verlag und Vertrieb dramatischer Werke
80805 München Ungererstraße 35
Telefon: 089 / 361 50 26 und 089 / 360 54 89-0
Telefax 089 / 361 51 96
[email protected]
www.wilhelm-koehler-verlag.de
Volksstücke, Komödien, Lustspiele, Schwänke und Boulevard
in Dialekt und Hochdeutsch von erfolgreichen Bühnenautoren der Neuzeit:
Bräutigam, Kaspari, Kling, Landstorfer, Pfaus, Wallner u.v.m.
sowie der beliebtesten Volksstückautoren:
Maly, Neal/Ferner, Pohl, Schaurer, Vitus, Walfried u.v.m.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 33
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
Große Anerkennung für das Ehepaar Kreuzer
Christl und Eberhard Kreuzer vom Dilettantenverein Zwiesel erhielten aus der Hand des Präsidenten des Waldvereins Bayern, Landwirtschaftsminister Brunner, den Ehrenpreis 2013.
Laudator Horst Rankl, Präsident des VBAT, zeigte in seiner Festansprache vor den Vertretern der Sektionen Niederbayerns im Waldverein Bayern und vieler geladener Gäste aus Politik und Wirtschaft sowie von Theaterfreunden des
Ehepaares deren wichtigste Schritte im Leben auf.
Rankl stellte Christl Kreuzer als eine leidenschaftliche Theatermacherin heraus, die mit aller Kraft, Ausdauer und auch einer gehörigen Portion Weitsicht die Geschicke des Dilettantenvereins
Zwiesel seit über zwanzig Jahren leitet. Bestrebt nach immer
Neuem, nach Abwechslung im Spielplan und im Vereinsgeschehen zeichnet Christl Kreuzers Bemühen aus, dem Ehrenamt,
dem sie sich verschrieben hat, gerecht zu werden. Ihre Teilnahme
am Geschehen im Bezirksverband Niederbayern als Spielleiterin
und als Mitarbeiterin im Arbeitskreis Sprache und Mundart des
Bundes Deutscher Amateurtheater gilt für Christl Kreuzer als Herausforderung.
Dass Christl Kreuzer eine gefragte Spielleiterin ist, hat sie mit
ihrem Fleiß und ihrem Engagement in Sachen Aus- und Weiterbildung unter Beweis gestellt. Sie war die 1. Frau 2002 im Bezirk
Oberbayern, dem damals auch noch die Bühnen Niederbayerns
zugeordnet waren, die das Zertifikat zur ausgebildeten Spielleiterin erhielt. So hat sie bewiesen, dass sie die Befähigung besitzt, nicht nur in ihrem eigenen Theater Regie zu führen, sondern
auch bei anderen Vereinen. Bemerkenswert ist, dass sie nebenbei auch noch Workshops leitet, so z.B. mit Schülern der Grund- Unser Bild zeigt von l. nach r.:
schule Lindberg im Rahmen einer „Kunst- und Musikwoche“ oder Christl Kreuzer, Präsident des VBAT Horst Rankl, Alfred
bei den Joblingen, einer Einrichtung für Jugendliche zum Ermög- Resch, der stellv. Geschäftsführer des Bayerischen Waldvereins, Eberhard Kreuzer, und Präsident des Waldvereins Landlichen einer Ausbildung und eines Arbeitsplatzes.
wirtschaftsminister Brunner.
Christl Kreuzer ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises „Regionale Kultur“ der Stadt Zwiesel und macht seit der
Landesausstellung „Bayern/Böhmen“ historische Stadtführungen. Ebenso wirkt sie bei vielen kulturellen Veranstaltungen mit.
Christl Kreuzer schreibt auch Beiträge für unsere Verbandszeitung, dem „Theaterspiegel“ und auch für „Spiel und
Bühne“, der Zeitschrift des Bundes.
Auf Bundesebene gehört Christl Kreuzer dem vor kurzem geschaffenen Arbeitskreis „Mundart und Sprache“ im Bund
Deutscher Amateurtheater an.
Neben ihrer Leidenschaft für das Theater gehört aber auch das Engagement im sozialen und politischen Bereich zu
ihrer Lebensaufgabe. Seit der Gründung des ehrenamtlichen Frauennotrufs im Landkreis Regen im Jahre 1999 hat
sie dessen Organisation inne, und im vorigen Jahr wurde sie als Kreisrätin zur Seniorenbeauftragten bestellt. Dies
beweist ihre soziale Ader auf besondere Weise.
Auch über Eberhard Kreuzer konnte Rankl so Einiges berichten. So war Eberhard Kreuzer Mitglied des Zwieseler
Stadtrates von 2000 bis 2008 und Kulturreferent. Nun ist er dies wieder seit 2012. Er ist auch 2. Bürgermeister von
Zwiesel. Seiner politischen Arbeit widmet er sich mit großer Ernsthaftigkeit. Viel Zeit investiert er darin und dennoch
nimmt er sich die Stunden für die Schriftstellerei. Mit Akribie, mit Gewissenhaftigkeit und einer gehörigen Portion Leidenschaft geht er hierbei zu Werke.
Eberhard Kreuzer kennt die Mystik des bayerischen Waldes und seiner geheimnisvollen, geisterhaften Gestalten,
weiß von Tradition und Vergangenheit zu berichten und kann somit viel in sein schriftstellerisches Wirken einbringen. Er zählt zumindest seit 1993 zu den anerkannten Autoren der Region. Er schreibt und erzählt vorwiegend in
34 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
niederbairischer Mundart – Historisches, Zeitkritisches, Nachdenkliches, Lustiges und manchmal auch recht Hintergründiges.
Sechs Bücher hat Eberhard Kreuzer bisher geschrieben, u.a. „Da Himme, d´Wejt, d´Leit und I“, „“Das Geheimnis vom
Wünschewald“, „Newereißn“, und einen bemerkenswerten Roman. „Der gläserne Tod - ´s unendlich Kreuz“.
Sein neuester Roman unter dem Titel „Mord in Buchenau“ wurde gerade veröffentlicht.
Neben Eberhard Kreuzers Romanen gibt es noch eine Vielzahl von Theaterstücken wie „Der Moormörder“, „Eine
unmögliche Frau?“, „Grichtsmassig“, oder „Der Ritter von Zwiesel“.
Und als Freilichttheater schrieb Eberhard Kreuzer „Bertradis“, „Brudersbrunn“ und „Die Höllbachmühle“.
Als Mitglied im Niederbairischen Mundartkreis ist er ein gern gesehener Gast, wenn es bei dessen kulturellen Veranstaltungen ums Leben im und um den Bayerischen Wald und ums Glas geht. Seine hervorragende Vortragsweise
hat Eberhard Kreuzer weit über die Region hinaus bekannt gemacht. Immer wieder wird er als fachlich kompetenter
Laudator oder Moderator zu Veranstaltungen gebeten. Ob es beim Zwieseler Fink ist, bei den Oberzellner Volksmusiktagen oder beim Zwieseler Buntsprecht.
Rankls Fazit: Eberhard Kreuzer und seine Frau Christel repräsentieren in vorbildlicher Weise das bayerische Amateurtheater.
Foto: Grafenauer Anzeiger
Text: HR.
Dreifach-Premiere der „Messe-Diener“ im theaterSAAL
und zusätzliche Bewährungsprobe im Hochwasser
Saal a. d. Donau. Das Theaterjahr des Theaterspielkreises Saal an der Donau
begann am Ostersonntag mit der Boulevardkomödie „Messe-Diener“ in einer
fulminanten Dreifach-Premiere in dem neuen theaterSAAL an der Donau. Diese
„Messe-Diener“ hatten allerdings mit Ostern nichts zu tun: In dem Stück von
Frank Pinkus und Nick Walsh geht es um eine Geschäftsreise zweier gegensätzlicher Kollegen, die etwas außer Kontrolle gerät.
„Dreifach-Premiere“ war das Wort des Abends. Denn es war auch die erste Vorstellung im neu gestalteten und gleich ausverkauften theaterSAAL, der damit
seine erste Bewährungsprobe absolvierte. Vor bereits fünf Jahren hatte der Theaterspielkreis das Gebäude mit einer Gaststube und einem Veranstaltungsraum
von der Gemeinde als Vereinsheim angeboten bekommen. Der Verein übernimmt Renovierung, Betrieb und Instandhaltung und darf dafür Räumlichkeiten
und Grundstück nutzen. Nach einiger Planung haben die Theaterbegeisterten
den bis dahin sehr kargen Partyraum in eine vollwertige Theaterbühne umgebaut: Auf einer fest eingebauten Tribüne finden bis zu 90 Zuschauer Platz. Die
einzelnen Podeste der Zuschauertribüne sind mit beleuchteten Stufenkanten
abgesetzt.
„In der Premiere ist technisch alles glatt gegangen“, freute sich Martin Lohner,
gelernter Elektroniker für Betriebstechnik und treues Vereinsmitglied. Er war bei
Nach einem langen Tag auf der Messe
schmerzen Stefans Füße - Ulf hilft beim
Socken ausziehen
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 35
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
der elektrischen Ausstattung des theaterSAALs maßgeblich beteiligt und begleitete die Aufführungen am Mischpult mit Licht und Ton. Viele Einstellungen wurden vorab perfekt vorbereitet und waren daher einprogrammiert - aber trotzden
musste er konzentriert bei der Sache sein, denn beispielsweise das Telefonklingeln musste passend zu den Dialogen genau an der richtigen Stelle kommen.
Ebenfalls im hinteren Bereich der Zuschauertribüne fieberte Regisseur Konrad
Götz mit. Für ihn als langjähriges Vereinsmitglied, bisher bekannt als Schauspieler und vor allem als Technischer Leiter, ist es die erste eigene Regiearbeit.
Im Theaterverein in Wernberg, seiner früheren Heimat, spielte er in der Inszenierung von „Messe-Diener“ 2001/2002 den Ulf. Schon lange träumte er davon, die damals sehr erfolgreiche Komödie um eine turbulente Geschäftsreise
zweier Sargvertreter auch in Saal auf die Bühne zu bringen - nun war endlich
der Tag der Premiere gekommen.
INHALT: Stefan Heymann (Emanuel Lange) und Michael Simon (Wolfgang
Kugler) sind Vertreter einer Firma, die Särge herstellt. Doch die Aufgabe, ihre
Firma auf einer Messe für Beerdigungsartikel zu repräsentieren, interpretieren
die beiden höchst unterschiedlich: Stefan Heymann sieht die korrekte Erledigung seines Jobs als absolute Pflicht und will dann als braver Ehemann schnell
wieder nach Hause zu Frau und Kindern. Doch der draufgängerische Michael
Simon macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Nicht nur, dass er sich für
die Messe ein ganz besonderes „Highlight“ überlegt hat, sondern auch in der
Abendgestaltung ist er überaus kreativ - die Zeit außer Haus will schließlich genutzt sein, da darf nichts anbrennen!
Martina tanzt und überhört Ulf
Der jeweils erste Auftritt der beiden Hauptdarsteller macht deutlich, dass die beiden Typen der Sargvertreter nicht unterschiedlicher ausfallen könnten. Stefan
Heymann (Emanuel Lange) betritt in einem Anzug mit gescheiteltem Haar das
Hotelzimmer, ordentlich und steif von Natur aus kontrolliert er zuerst das Badezimmer und richtet dann seine Sachen in Reihe auf dem Nachttisch an, bevor er
eilig unter die Dusche geht. Ganz anders sein Kollege Michael Simon (Wolfgang
Kugler). Lässig gekleidet schmeißt er seine Sporttasche in die Ecke, zieht seine
Kippen aus der Tasche und dreht das Radio voll auf, um anschließend auf dem
Bett mit zu wippen.
Wenn zwei solch entgegengesetzte Charaktere sich ein Zimmer teilen, muss
es geradezu unausweichlich zu Spannungen kommen. Leider trägt der überaus hilfsbereite Messestand- und Zimmernachbar Ulf Hamacher (Andreas Ruf)
nicht gerade zum Ausgleich bei. Dann sorgt das überraschende Auftauchen der
hübschen Martina (Sandra Götz) für weitere Verwicklungen. Die
Turbulenzen steigern sich von Szene zu Szene…
Die gesamte Handlung spielte sich in einem Hotelzimmer ab,
wobei das Telefon eine tragende Rolle inne hatte. Da einige der
wortreichen Turbulenzen im Handy-Zeitalter wohl nicht mehr
realisierbar gewesen wären, hatte das Ensemble die Idee, das
Stück in der Inszenierung des Theaterspielkreis Saal a. d. Donau
e. V. in die 1970er Jahre zu verlegen: Für die aufwändige Bühnenausstattung mit Originalrequisiten wurden Keller durchforstet
und an zahlreichen e-bay-Auktionen teilgenommen. So unterstrichen unter anderem ein wunderbar knalloranges End-SiebzigerTelefon diese Zeit.
36 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Stefan und Michael haben ein Problem
Michael ist überrascht - so eine resolute Ansage hätte er
von Stefan nicht erwartet
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
Dass all die vielen kleinen Details immer am richtigen Platz liegen, dafür sorgten diesmal sogar zwei Requisiteurinnen (Andrea Kugler und Andrea Walker). Nach einem ausgefeilten Plan bauten sie zwischen den Szenen die
Bühne um. „Im Vergleich zu anderen Stücken ist es eine wahre Requisitenschlacht. Aber jeder einzelne Gegenstand
hat eine Funktion im Stück“ erklärte Regisseur Götz,
der froh war um die Unterstützung hinter der Bühne,
die einen reibungslosen Ablauf garantierte.
Und einen reibungslosen Ablauf gab es trotz angespannter Beobachtung auch beim diesjährigen
Pfingsthochwasser. Durch seine idyllische Lage im
Donautal bei Saal a. d. Donau grenzt das Vereinsheim unmittelbar an Hochwasserausgleichsflächen
an und ist bei extremen Hochwasserlagen selbst
überschwemmungsgefährdet. Aufgrund der Prognosen wurde in der Region ein ähnlich hoher Pegelstand
wie 1999 erwartet. Damals kam das Wasser bedrohlich nahe, drang aber nicht ins Gebäude ein.
Bereits zwei Tage vor dem Höchststand von 666 cm Foto: Wolfgang Kugler
über dem Pegel trommelte der derzeitige Vorsitzende
des Theaterspielkreis Saal, Wolfgang Kugler, einen Trupp fleißiger Vereinsmitglieder zusammen, die der Feuerwehr
halfen, etliche Sandsäcke zu befüllen. Einen Teil davon bekam der Theaterspielkreis zugeteilt. Sie wurden noch am
gleichen Tag rund um den theaterSAAL ausgelegt.
Beim Höchststand des Wassers war die Hütte selbst zu Fuß nicht mehr zu erreichen - von Vergleichsfotos und den
Pegelmessungen ausgehend waren es nur noch ca. 15 cm, also die letzte Treppenstufe, plus die zwei Reihen Sandsäcke, die den mit viel Herzblut ausgebauten theaterSAAL schützten.
Nun ist die Erleichterung groß und ebenso die Hoffnung, dass die Lage wieder für lange Zeit stabil bleibt.
Die Vereinsmitglieder freuen sich darauf, im eigenen Heim mit kleineren Produktionen noch mehr experimentieren
zu können. Auch Gastspielen von anderen Bühnen und Gruppen steht der Theaterspielkreis Saal a. d. Donau e. V.
aufgeschlossen gegenüber - Anfragen bitte per E-Mail an [email protected].
Der Theaterspielkreis Saal an der Donau e. V. besteht seit 1990. In diesem Zeitraum wurden 34 unterschiedliche
Theaterstücke auf die Bühne gebracht und über 33.000 Zuschauer haben sich prächtig amüsiert. Zur Zeit hat der
Verein 92 Mitglieder. Interessierte für Schauspiel, Technik oder Regie sind jederzeit herzlich willkommen.
Weitere Informationen unter www.theaterspielkreis-saal.de
Pressekontakt / Ansprechpartner:
Wolfgang Kugler, Rötweg 12, 93309 Kelheim, Telefon 0160 967 15 850, Email: [email protected]
Besetzungsliste „Messe-Diener“:
Stefan Heymann - Emanuel Lange; Ulf Hamacher - Andreas Ruf;
Regisseur:
Technik:
Michael Simon - Wolfgang Kugler;
Martina Bartels - Sandra Götz
Konrad Götz
Martin Lohner
Text: Andrea Kugler
Foto: Konrad Götz
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 37
Berichte aus den Bezirken
Niederbayern aktuell
60jähriges Bühnenjubiläum von Franz Maier, Theatergruppe Taubenbach
Nach dem Motto: geht nicht, gibt’s nicht!!!!
Anfang März konnte Franz Maier von der Theatergruppe Taubenbach sein
60jähriges Bühnenjubiläum feiern. Bezirksvorsitzender Werner Helbig ehrte
Maier unmittelbar nach der Aufführung des Stücks „Wo gehobelt wird, da
fallen Späne“ von Toni Laurer. Selbstverständlich spielte Franz Maier eine
der Hauptrollen.
Seine ersten Rollen spielte Franz Maier bereits 1953 unmittelbar nach seiner Schulzeit mit dem Theater der Landjugend Taubenbach. Vom Notar zum
Liebhaber – und jetzt den Großvater, meint der Jubilar bei einem kurzen Gespräch, habe er jetzt fast alle Rollen durch.
Nachdem Franz Maier im Jahr 2003 mit der Goldenen Ehrennadel, der höchsten Auszeichnung des Theaterverbandes geehrt wurde, überreichte ihm
Werner Helbig nun die silberne Nadel, mit dem Hinweis, dass Maier diese
ja noch nicht habe…Helbig wies zudem darauf hin, dass Franz Maier schon
zahlreiche Fortbildungen des Verbandes besucht hat. Vom Bühnenbau bis
Bühnenmalerei, Kabarett oder Pyrotechnik.
So nebenbei erwähnt er, dass er nicht nur als Schauspieler aktiv ist – von
1972 bis zum Jahr 2010 ist er beispielsweise 1. Vorsitzender der Theatergruppe Taubenbach.
Derzeit genießt der die Theater-Pause bis Allerheiligen, hauptsächlich damit,
um sich bei benachbarten Bühnen Stücke anzusehen – vor allem auch deshalb, um sich neue Ideen und Eindrücke zu holen. An Allerheiligen wird dann
mit den Proben für das nächste Stück in Taubenbach begonnen. Tradition in
Taubenbach ist auch weiterhin, sechs Aufführungen zu spielen – beginnend
zehn Tage nach dem Aschermittwoch.
Mit den Worten „Geht nicht, gibt’s nicht“ schloss Werner Helbig die Laudatio
auf Franz Maier und wünschte ihm noch viele Jahre gesundes und frohes
Theaterschaffen.
Helga Stocker
Bezirksschriftführerin
Nicht vergessen!
Abgabeschluss für die Bewerbung zum zweitern Bayerischen Amateurtheaterpreis 2013
ist der 10.01.2014 (Poststempel).
Ausschreibung und Bewerbungsformular sind auch im letzten Theaterspiegel 01/2013 zu finden.
Die Bewerbungen sind an den
Verband Bayerischer Amateurtheater e.V., Innstr. 2a, 83022 Rosenheim
zu schicken.
38 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
Vorschau
DAS TiF (Theater in der Frauentorstraße e. V.) präsentiert
Den großen und berühmten Klassiker
DER RAUB DER SABINERINNEN
Schwank in vier Akten von Franz und Paul von Schönthan, Edle von Pernwald
In seiner Studentenzeit, also vor nur ein „paar Jährchen“, hatte Gymnasialprofessor Gollwitz eine Römertragödie geschrieben: Der Raub der Sabinerinnen. Als nun eine „reisende Gesellschaft“ mit Direktor
Striese als Theaterprinzipal im Städtchen gastiert, ergibt sich scheinbar eine gute Gelegenheit, das Stück
einmal auf einer Bühne öffentlich aufzuführen.
Gollwitz will seine Autorenschaft allerdings geheim halten und lässt das Stück unter einem Pseudonym
erscheinen. Seine Frau weiß er mit der Tochter in der Sommerfrische, also droht auch von der familiären
Seite keine Enttarnung. Das derlei Geheimniskrämerei nicht ganz einfach ist, versteht sich von selbst.
Als die beiden Damen jedoch vorzeitig aus den Ferien zurückkehren, nehmen die tragischen Verwicklungen ihren Lauf...
Inszenierung: Hanspeter Plocher
Premiere: Samstag, 19. Oktober 2013 (20 Uhr)
Theatersaal des Kolping-Hauses Augsburg
(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)
Weitere Aufführungen: Bitte beachten Sie die Uhrzeiten!
Sonntag, Samstag, Sonntag, Freitag, Samstag, Freitag, Samstag, Sonntag, 20. Oktober (18 Uhr)
26. Oktober (20 Uhr)
27. Oktober (18 Uhr)
1. November (18 Uhr)
2. November (20 Uhr)
8. November (20 Uhr)
9. November (20 Uhr)
10. November (18 Uhr)
Theatersaal des Kolping-Hauses Augsburg
(Frauentorstraße 29, 86152 Augsburg)
Vorverkauf (ab Anfang Oktober)
1. Telefonischer Vorverkauf (14 - 18 Uhr) bei Familie Oswald: 0821 / 657 90
2. Theatergemeinde Augsburg (Philippine-Welser-Straße 14, Tel.: 0821 / 309 84)
Öffnungszeiten:
Mo. & Mi. 10 - 15 Uhr
Di. & Do. 10 - 18 Uhr
Fr. 10 - 14 Uhr
3. Abendkasse
Kartenpreise: 12 € / 9 € ermäßigt (Schüler, Studenten etc.)
www.tif-augsburg.de
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 39
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
Donauwörth zusätzliche Lehrgänge: 21.09. – 22.09.2013
Titel: „Musical - Werkstatt“
- Ein Intensivwochenende mit Gesang, Tanz und Schauspiel.
Referentin:Brigitte Leistikow
Zielgruppe:
Jugendliche ab 16 und Erwachsene
Kursbeschreibung:
Bei diesem Lehrgang steht das Barometer ganz auf selber tun, selber erfahren, wie es ist eine
Rolle einzunehmen und dabei zu singen und zu tanzen. Die wichtigsten Szenen und Songs aus
einem bekannten Musical werden einstudiert und als Werkschau am Ende des Kurses aufgeführt.
Was steht alles auf dem Musical Menü?
Als Vorspeise – Stimme und Körper aufwärmen und szenische Improvisation zur Findung der
Rolle.
Als Hauptspeise – Einstudierung einer Gruppenchoreographie und eines mehrstimmig gesetzten
Songs.
Als Dessert – jeder erarbeitet allein oder in kleinen Gruppen eine weitere Szene / einen Tanz oder
einen Song – hier heißt es also kreativ zu sein – keine Angst, ich unterstütze Euch dabei.
Das Abschlussfeuerwerk bildet dann die Aufführung.
Alles was Ihr lernt und selber ausprobiert, reflektieren wir auch für Eure Arbeit als Multiplikator
/ Spielleiter / Regisseur – aber das ist nicht der Hauptschwerpunkt. Ihr sollt selbst Eure Musical
Erfahrung erweitern und an Eurer Bühnenpräsenz arbeiten.
Deshalb ist wäre es wichtig, dass Ihr Grundkenntnisse mitbringt:
Für den Tanz: Grundkenntnisse in Jazz Tanz oder Tap Dance oder Rock`n Roll oder Show Tanz
oder Gesellschaftstanz oder Ballett oder Hip Hop, körperliche Fitness wird vorausgesetzt.
Für den Gesang:Ihr solltet schon mal gesungen haben und wissen, dass Ihr Melodien nachsingen könnt, Töne trefft und Rhythmusgefühl habt.
Für das szenische Spiel: Grundkenntnisse - wie erarbeite ich eine Rolle, Text schnell auswendig
lernen. Aber das könnt Ihr ja aus Eurer Theaterarbeit.
Ziel:
Die Herausforderung wird sein, alles zusammen zu bringen. Beim Singen zu tanzen und eine
Rolle zu spielen. Also – wer hat Lust dazu? Ich habe auf jeden Fall große Lust, mit Euch zu arbeiten und viel Spaß zu haben.
Die Gruppenzusammensetzung richtet sich nach dem Musical, was wir bearbeiten werden. Da
das zur Zeit noch nicht feststeht, wird Eure Anmeldung dabei berücksichtigt. Außerdem erhaltet
Ihr eine Info darüber, welche Requisiten und Kostüme Ihr mitbringen sollt.
Unbedingt erforderlich: Tanzkleidung und Tanzschuhe – keine dicken Turnschuhe!
Achtung es wird geschwitzt.
Anmeldeschluss:
09. September 2013
Testatfähigkeit
Modul Schauspiel: Theaterformen IV
40 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
Donauwörth zusätzliche Lehrgänge: 21.09. – 22.09.2013
Titel: „Clown?! Was ist das?
Fängt „Clown“ da an wo der Verstand aufhört?
Referent: Hristo Kalanlioglu
Zielgruppe:
Jugendliche und Erwachsene
Kursbeschreibung:
Der Clown hat seine eigene Logik, wie sieht diese aus und was lässt sie entstehen?
In diesem Workshop habt Ihr die Möglichkeit das Spiel des Clowns kennen zu lernen und Euren
ganz eigenen Clown zu entwickeln.
Wir benutzen dazu verschiedene Übungen und Techniken des Clown sein und der Wahrnehmungs- und Körperarbeit.
Mitzubringen:
Freude und Begeisterung,
bequeme Kleidung.
Anmeldeschluss:
09. September 2013
Für beide Lehrgänge gilt:
Lehrgangsort: Ludwig-Bölkow-Berufsschule
Neudegger Allee 7, 86609 Donauwörth
Anmeldung bei: Sophie Behmenburg
Am Affinger Bach 2, 86444 Affing
Tel. u. Fax: 08207/1638
eMail: [email protected]
Anmeldeschluss:
09. September 2013
Seminargebühren:
Eigenbeteiligung für Mitglieder 25,00 €; für Nichtmitglieder 55,00 €
Unterbringung: Muss selbst besorgt werden. Mit der Anmeldebestätigung wird eine
Liste der Übernachtungsmöglichkeiten übersandt.
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 41
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
Theatergesellschaft Simmerberg
Seit 50 Jahren auf der Theaterbühne
Seit 50 Jahren stehen sie bei der Theatergesellschaft Simmerberg auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Bei der
Generalversammlung des 116 Mitglieder zählenden Vereins
hat Vorsitzender Albert Ziegl­trum (links) nun Adolf Paptistella
(Mitte) und Hans Brenninger mit der jeweils goldenen Ehrennadel vom Bund Deutscher Amateurthea­ter sowie vom Verband Bayerischer Amateurtheater ausgezeichnet. Papistella
machte sich seit seinem Eintritt 1963 nicht nur als Schau­spieler verdient, er war auch 30 Jahre lang Regieassistent und
viele Jahre Kassenprüfer. Zuletzt war er im Winter beim Singspiel „Saison in Salzburg“ in einer Doppelrolle als Fremdenführer und Wirt zu se­hen. Brenninger brachte sich als Kassier
und Beisitzer in den Vorstand ein. Bei „Saison in Salzburg“
spielte er einen Hoteldirektor. Beide Ge­ehrten tragen auch
viel zur Kameradschaft bei.
Text: Erstveröffentlichung „Westallgäuer Zeitung 24.06.13
Foto Andreas Kreyeer
Foto v.l.n.r.: Albert Ziegltrum 1. Vorstand, Adolf
Paptistella, Johannes Brenninger, Michael Dornach 2. Vorstand
Adolf Paptistella
Über 50 Jahre, seit 1961 aktives Mitglied bei der Theatergesellschaft.
Er stand mit 18 Jahren zum ersten Mal in Simmerberg auf der Bühne als Feldjäger in dem Stück „Minna von Barnhelm“.
Es folgten weitere 14 Theaterstücke.
Der letzte Auftritt in der Spielsaison 2012-2013 war eine Doppelrolle in dem Singspiel „Saison in Salzburg“.
Abgesehen von seiner aktiven Zeit als Spieler, war A. Paptistella seit gut 30 Jahren auch als Regieassistent tätig und hat
seit ein paar Jahren das Amt des Kassenprüfers inne.
Johannes Brenninger
Seit 1963 steht er auf der Bühne der Theatergesellschaft. Bei seinem ersten Auftritt in „Lumpaci-Vagabundus“ spielte er
einen Spaziergäng, damals war er 19 Jahre jung. 10 weitere Theaterstücke folgten.
Außerdem war er 2 Jahre als Schriftführer und als Beisitzer in der Vorstandschaft tätig.
Singen in Wald
Musical „Luggi&Lodi“ (Ludwig und Lohengrin)
Ein Musical über Ludwig II von Bayern und Lohengrin? Und dann noch selber geschrieben? Das musste ich mir einfach anschauen.
Der Chef der Walder Theatergruppe, Hans Kalopp, und der Organist und
Chorleiter des Walder Kirchenchores haben in jahrelanger Arbeit das Stück
geschrieben und die passenden Lieder zu den Liedtexten ausgewählt.
Der Dirigent der Walder Musikkapelle erstellte dann die Partituren und machte die Livemusik bei den Vorstellungen.
Was sich dann szenisch abspielte, war gekonnt. Die Lieder (wer denkt denn da an ABBA oder sonstige bekannte Interpreten) ein stimmlicher Genuss, gekonnt und präzise vorgetragen. Das gesamte Ambiente, die Kostüme und zum
Schluss der weiße Schwan mit Lohengrin – der Besuch hatte sich mehr als gelohnt.
Wieder eine Aufführung, die den Vergleich zu professionellen Theatern nicht scheuen muss.
Gerhard Berger
Landesspielleiter
42 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Berichte aus den Bezirken
Schwaben aktuell
Heinz Böhm: 50 Jahre Vorstand
des Theaters im Turm Kaufbeuren
Wer Heinz Böhm begegnet, erlebt einen Menschen, dessen Herz für
das Theater schlägt. Böhm, dessen Berufswunsch eigentlich Operettenbuffo war, aber durch einen Unfall zunichte gemacht wurde, fand
im Amateurtheater die Möglichkeit, seine Leidenschaft und Liebe für
das Theater auszuleben. Bereits als Vierjähriger stand er auf Bühnenbrettern. Und auch heute sieht man dem mittlerweile über 80-jährigen
sein komödiantisches Talent noch an. Als Schauspieler hat er sich
von der Bühne zurückgezogen. Als Vorsitzender ist er jedoch weiterhin aktiv – und das seit nunmehr 50 Jahren. Sein Vater war damals
Heinz Böhm, Beate Ziegler (zweite Vorsitzende
Vorstand. Als dieser starb, übernahm Heinz Böhm die Führung des
des Theaters im Turm) und Claudia Weber
Vereins. Die Leitung für nunmehr fünf Jahrzehnte zu übernehmen, ist
eine außergewöhnliche ehrenamtliche Leistung. Seine Leidenschaft ist jedoch das Theater an sich. Heinz Böhm ist
ein begeisterter Schauspieler, auch wenn er heute nicht mehr selbst auf der Bühne steht, ein engagierter Spielleiter,
ein talentierter Bühnenbauer – kurzum ein kreativer Theatermensch. Eine besondere Herzensangelegenheit sind
ihm Kinder: Er möchte sie für das Theater und seinen Zauber begeistern. Denn das Theater ist Zauber. Wie sagte
schon der Literaturkritiker Gustav Seibt: „Theater ist ein wunderbarer Zauberkasten: Es zeigt wirklich, was in Wirklichkeit nicht ist. Hamlet stirbt und geht anschließend Spaghetti essen.“
In diesem Sinne gratulieren wir Heinz Böhm zu seinem 50-jährigen Vorstandsjubiläum. Ein herzliches Dankeschön
für Ihre Leidenschaft und Ihr jahrzehntelanges Engagement beim Theater im Turm, Kaufbeuren.
Claudia Weber
Bezirksvorsitzende Schwaben
Theaterpädagogik
Berufsbegleitende Grundlagenausbildung in zwei Modulen
anerkannt vom Bundesverband Theaterpädagogik (BuT)
Modul 1: Ausbildung zu "Projektleiter/in im Erfahrungsfeld Theater"
Durchführung in 6 Seminareinheiten | Februar 2014 bis Februar 2015 | Beitrag 1.390 Euro bzw. 1.590 Euro
Modul 1 kann auch separat gebucht werden.
Modul 2: Ausbildung zu "Theaterpädagoge/in in der Jugendarbeit und sozialen Berufen"
Durchführung in 16 Kurseinheiten | März 2015 bis Januar 2017 | Beitrag 3.990 Euro
Bitte fordern Sie die Ausschreibungsunterlagen an unter: [email protected]
Institut für Jugendarbeit | www.institutgauting.de | Tel. 089/893233089/893233-16
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 43
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Einladung zum 59. Bezirkstag mit Bezirksversammlung und
Lehrgängen 2013 in Mespelbrunn
vom 04. Oktober bis 06. Oktober 2013
Programm der Bezirkstage:
04. Oktober 2013
ab 16:00 Uhr Anreise um 17:00 Uhr Bezirksversammlung
ab 19:00 Uhr Beginn der Lehrgänge bis 21:00 Uhr
05. Oktober 2013
ab 9:00 Uhr Fortsetzung der Lehrgänge bis 17:00 Uhr
19:30 Uhr Die Spessartbühne Mespelbrunn lädt ein
06. Oktober 2013
ab 9:00 Uhr Fortsetzung der Lehrgänge
12:30 Uhr Präsentation der Kurse
Für Begleitpersonen wird ein Besichtigungsprogramm im Schloss Mespelbrunn angeboten.
folgende Lehrgänge stehen auf dem Programm:
33/13 34/13 35/13 36/13 37/13 38/13 39/13 04. - 06.10.13 04. - 06.10.13 04. - 06.10.13 04. - 06.10.13 04. - 06.10.13 04. - 06.10.13 04. - 06.10.13 44 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Körper - Sprache - Körper
Darstellerische Grundlagen (Improvisation & Rollenarbeit)
Schwarzlichttheater
Bühnenkampf
Von der Alltagspräsenz zur Bühnenpräsenz
Einer von Denen - Dramaturgie
Teamspiel / Ensembletraining
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Robert Seemann gestorben
Ehrenvorsitzender der Fränkischen Passionsspiele
Sömmersdorf. Wer den Namen Sömmersdorf hört, denkt sofort an
die Fränkischen Passionsspiele, mit denen ein Name untrennbar
verbunden ist: Robert Seemann. Der langjährige Motor und EhrenVorsitzende des Vereins ist im Alter von 75 Jahren gestorben.
„Die Passion war sein Leben“, urteilte der heutige Vorsitzende
Robert König, über seinen Vorgänger. Robert Seemann hatte 30
Jahre lang bis 2006 den Passionsspielverein geleitet und geprägt,
er hatte die Weiterentwicklung der Freilichtspiele mit Weitblick betrieben, hatte selbst als Organisator, Bühnenbauer, Darsteller oder
Regisseur des Herbsttheaters in der Münsterhalle wegweisend
agiert.
Die Bundesrepublik Deutschland hatte zum 75. Geburtstag, zwei
Wochen vor seinem Tod, die Verdienste von Robert Seemann mit der Verleihung der Bundesverdienstmedaille des Verdienstordens gewürdigt.
Weitere Auszeichnungen waren unter anderem die Ehrenurkunde des Landkreises Schweinfurt, die
Ehrennadel des Bistums Würzburg oder die Ehrennadel der Gemeinde Euerbach. Sie galten Seemanns Engagement in den Vereinen Sömmersdorfs wie der Heimatkapelle oder dem Männergesangverein, seinem Einsatz in der politischen Gemeinde als Gemeinderat, seiner Aufgabe als Botschafter
des Oberen Werntals, seiner Mithilfe beim Erstellen des Regionalen Entwicklungskonzepts Schweinfurter Land oder seinem Engagement für Hilfsbedürftige in Rumänien.
Über 15 Jahre lang hatte Robert Seemann gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth für seine Rumänienhilfe praktische Nächstenliebe gezeigt, hatte tausende von Weihnachtspäckchen und viele Hilfsgüter
für die Diözese Alba Julia gesammelt und auf den Weg geschickt.
Das Theaterspiel faszinierte ihn immer, er begriff diese Form als eine andere Art der Verkündigung
der christlichen Botschaft. Sein Einsatz für verschiedene Theaterverbände war ebenso intensiv wie für
die Europassion, die Vereinigung europäischer Passionsspielorte. Robert Seemann pflegte mit seiner
Frau Elisabeth die Kontakte, war immer offen für neue Ideen und gab Impulse für das Theaterspiel in
seiner Heimat.
Text und Bild: Silvia Eidel
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 45
Berichte aus den Bezirken
Franken aktuell
Ein Spiel um Leben und Tod:
Der Bauernkrieg in Giebelstadt
1525 – Blut, Schweiß und Tränen bestimmen das Leben der Bauern, Völlerei, Lust und Machtgier das des Adels und des Klerus.
Das Volk ächzt unter der Last der Steuern und der Willkür, der sie Tag für Tag
ausgeliefert sind.
Keiner, der für sie kämpft, keiner, der ihr Joch teilt ... bis der Ritter Florian
Geyer aufbegehrt und sich auf ihre Seite stellt.
So wird der Volksaufstand, der den damaligen Bauernkrieg begründet, heraufbeschworen.
Metzler und Helfenstein
Mitten in dieser Geschichtsstunde findet der Zuschauer sich wieder in einem
aktion- und emotionsgeladenen Drama.
Es wird gekämpft, gefeiert und gestorben, als gäbe es kein Morgen.
Genau genommen gibt es das für den ein oder anderen auch nicht.
Blutig geht es zu, wenn die Freilichtbühne in Giebelstadt ihre Tore öffnet,
denn auch in diesem Jahr erzählt der Regisseur Renier Baaken von den Begebenheiten jener Zeit.
Grumbach
Immer wieder wechselten in diesem Stück die Perspektiven und ließen den
Zuschauer teilhaben an den unterschiedlichen Ansichten, die die Bevölkerungsgruppen damals vertraten.
Nicht nur den rebellischen Florian Geyer lernte das Publikum kennen, sondern auch die miesen Machenschaften seiner Widersacher: Konrad von
Thüngen, Wilhelm von Grumbach und nicht zuletzt auch Götz von Berlichingen, der ein zwielichtiges Spiel treibt.
Klosterschüler
Gewürzt und abgeschmeckt wurde dieses Spektakel mit Pyrotechnik vom
Feinsten, einer mutigen Stuntgruppe, die ihre Schwerter nicht schonte, und
Reitern, die mit ihren Pferden nicht nur dafür sorgten, dass der Dreck fliegt,
sondern auch den Zuschauern der Atem stockte.
Weitere Informationen: www.florian-geyer-spiele.de
Metzler
Fotos: Markus Juhrs
Nicht vergessen!
Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe ist der 15. Oktober 2013
Berichte,
Artikel und Bilder an:
[email protected]
46 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
Rechtsfragen
Recht für Autoren
§
Recht für Autoren
Vom Verlagsvertrag zu Veröffentlichung und Autorenhonorar
Sie haben ein Buch geschrieben. Herzlichen Glückwunsch! Oder Sie sind gerade dabei, ein Buch zu schreiben oder tragen sich mit dem Plan dazu. Und natürlich möchten
Sie dieses Buch dann auch veröffentlichen und mit anderen teilen. Aber dann müssen
Sie plötzlich feststellen, dass unerwartete Hürden auftauchen, Fragen tauchen auf wie
„Welchen Verlag soll ich wählen?“, „Welche Rechte und Pflichten gehe ich ein?“ oder
„Wie verhindere ich, übervorteilt zu werden?“.
Sie verlassen Ihre Schreibmaschine und treten aus dem Haus, und Sie fühlen sich ein
wenig wie ein Schmetterlingssammler, der unversehens durch ein harmloses Wäldchen geeilt ist, um sich nun in einem undurchdringlichen Dschungel wieder zu finden.
Im berüchtigten Paragraphendschungel. Gesetze lauern im Dunkeln wie wilde Tiere,
und Sie haben das Bedürfnis, sich zu schützen. Diesen Schutz möchte Ihnen der vorliegende kleine Ratgeber bieten. Sie erhalten einen Überblick über die Rechtslage in Bereichen, die Sie betreffen
könnten bei der Veröffentlichung Ihres Buches, finden Unterstützung für die Wahl des passenden Verlages und erfahren, welche Verwertungsmöglichkeiten es für Ihr Manuskript gibt.
Zunächst werden Sie dabei über Schutzrechte informiert, also über die Frage, was vom Urheberrecht geschützt werden kann, worauf man achten muss, um nicht die Rechte anderer zu verletzen, was Sie ohne Genehmigung nutzen
dürfen und was nicht und was es zu beachten gilt, wenn man sich in den Wettbewerb mit anderen begibt.
Einen Großwildjäger wollen wir aus dem Schmetterlingssammler nicht machen, sprich: ein Überblick ist kein Jurastudium. Vollständig kann dieser Ratgeber die Gesetzeslage nicht wiedergeben, sondern nur die wichtigsten Bereiche
erläutern, die Sie betreffen. Zudem erhalten Sie im Anhang einige Musterverträge, welche Ihnen Anhaltspunkte für
eigene Vertragsgestaltungen geben können.
Um im Bild zu bleiben: Sie erhalten einen Wegweiser zur ersten Orientierung. Trotzdem sollten Sie sich im Einzelfall
dann einen kundigen Führer besorgen, also rechtskundigen Rat einholen, wenn Sie sich weiter in den Dschungel
wagen wollen oder müssen.
Ich wünsche Ihnen dafür eine angenehme Reise, d.h. viel Erfolg bei Verhandlungen mit Vertragspartnern, Verlagen
und Kollegen und in Folge dessen viel Freude an Ihrem Buch und seiner Veröffentlichung.
Christian Friedrich Jaensch
Buchverlage, Literaturagenten und Filmproduzenten sind die Profis, mit denen der unerfahrene Autor einen Vertrag
abschließen soll.
Der Laie muss Antworten finden auf Fragen wie: Ist der mir vorgelegte Vertrag günstig für mich oder werde ich übervorteilt? Welches Honorar kann ich erwarten?
Ist mein Manuskript geschützt oder muss ich erst etwas tun, damit der Urheberschutz entsteht?
Welche Rechte habe ich? Welche Rechte soll ich aus der Hand geben?
Der Ratgeber des Fachmanns für Urheberrecht Christian Jaensch weist auf wenigen Seiten in die komplexe Materie ein, so dass der Autor sich rasch zurechtfindet und die richtigen Entscheidungen für die Veröffentlichung seiner
Werke treffen kann.
Mit den wichtigsten Gesetzestexten und empfohlenen Muster-Verlagsverträgen.
Christian Jaensch, Franz F. Frank
Wissen kompakt für Autoren:
Recht für Autoren
13,2 cm x 21 cm, Softcover, ca. 200 Seiten
ISBN: 978-3-937909-74-5
12,80 € (D) sFr 23,70 13,20 € (A)
Bayerischer Theaterspiegel 02/2013 - 47
Theaterträume wie im (richtigen) Leben
Träume muss
man leben
Der Traum
vom Abflug ins
Paradies
Stefan Vögel
ALTWEIBERFRÜHLING
Nach dem Drehbuch des Films „Die Herbstzeitlosen“ von
Sabine Pochhammer und Bettina Oberli
(5 D, 2 H, 2 NR / 1 Dek.)
Esther Vilar
DIE ERZIEHUNG DER ENGEL
(4 D, 4 H, 1 Mädchen / 1 Dek.)
Der Traum
dem Konsum zu
entrinnen
Der Traum
von einmal
richtig machen
Greg Freeman
GEHEIMNIS VON DOIG
Frank Pinkus /Kay Kruppa
UND MORGEN NOCH MAL VON VORN
(1 D, 3 H / var. Dek.)
Der Traum
von Liebe und
Schönheit
(3 D, 4 H / variable Dek.)
Der Traum
vom Weichei
zum Verlieben
Richard Nash
DER REGENMACHER
Cordula Polster / Stefanie Stroebele
EIN WEICHEI ZUM VERLIEBEN
(1 D, 6 H / Simultandek.)
Der Traum
vom Glück
im Lotto
Stefanie Stroebele
WIE ZERRONNEN SO GEWONNEN
(3 D, 3 H / Doppelbesetzung / 1 Dek.)
(1 D, 3 H / Einheitsdek.)
Der Traum
von Mut,
Freundschaft
und Hoffnung
Owen O’Neill / Dave Johns nach Stephen King
ZWEIMAL LEBENSLÄNGLICH
(18 H / Mehrfachbesetzung / variable Dek.)
Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag GmbH
Deichstraße 9 • D-20459 Hamburg • Tel. (040) 300 66 780 • Fax (040) 300 66 789
E-Mail: [email protected] • Internet: www.ahnundsimrockverlag.de
48 - Bayerischer Theaterspiegel 02/2013
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