Frühjahr 19. Jahrgang 2016 StippVisite Ihr persönliches Exemplar Das Karpaltunnelsyndrom – wenn die Hand taub wird 8 Gynäkologische Blutungsstörungen 18 Modernste Ausstattung – Neue Komfortstation 24 INFOS UND UNTERHALTUNG AUS DEM EVK KÖLN-WEYERTAL Inhalt 4 Wenn Übergewicht krank macht 8 Das Karpaltunnelsyndrom – wenn die Hand taub wird 10 Wenn der Rücken schmerzt 12 Hände waschen – aber richtig! 13 MRE-Hygienesiegel für EVK 8 14 StippVisite Rätsel 16 Hämorrhoiden – Peinlichkeit war gestern 18Gynäkologische Blutungsstörungen 21 Die Schilddrüse – winziges Organ mit großer Wirkung 18 24 Modernste Ausstattung und Mitgefühl – neue Komfortstation 26 Wenn die Schulter schmerzt 29 StippVisite Reisequiz 30 5 Hausmittel gegen Gliederschmerzen 24 2 StippVisite h c i l z r e H wil kommen Die dunkle Jahreszeit liegt hinter uns, fast sind die kalten und kurzen Tage des Winters vergessen und schon bald können wir uns am prächtigen Farbenspiel des Frühlings erfreuen. Erste Sonnenstrahlen wecken Blumen und Sträucher, Tiere kehren aus der Winterruhe zurück. Und auch uns Menschen liefert die Sonne neue Energie und Lebensfreude. Genießen Sie diese Gabe der Natur! Sollten dennoch ein paar verregnete Tage im Frühling anstehen, nehmen Sie sich eine Auszeit und stöbern in unserer neuesten Ausgabe der StippVisite Ihres Evangelischen Krankenhauses Köln-Weyertal. Sie wollen dem Regen entfliehen? Dann lösen Sie das Quiz von FitReisen auf Seite 29 und genießen mit ein wenig Glück einen tollen Urlaub! Ihr Evangelisches Krankenhaus Köln-Weyertal und das StippVisite-Team wünschen Ihnen ein sonnenreiches Frühlingserwachen und viel Spaß mit den interessanten Themen der StippVisite! Impressum Herausgeber: phoenixXmedia verlagsgesellschaft für innovative medien mbh Poststrasse 5, 29664 Walsrode Telefon 05161 60326 0 E-Mail: [email protected] in Kooperation mit: Evangelisches Krankenhaus Köln-Weyertal, Geschäftsführer Dr. Harald Januschewski Weyertal 76, 50931 Köln Telefon 0221 4790 Fax 0221 479 2520 www.evk-koeln.de Konzept, Layout, Satz und Redaktion: phoenixXmedia verlagsgesellschaft für innovative medien mbh, Jennifer Rehn Verantwortlich für den lokalen redakti­onellen Inhalt: Dr. Harald Januschewski, Robert Schäfer, Jonas Trambacz Anzeigen: phoenixXmedia verlagsgesellschaft für innovative medien mbh Telefon 05161 60326 0 Fotos: EVK, Thinkstock Erscheinungsweise: quartalsweise Auflage StippVisite EVK Köln-Weyertal: 6.000 Exemplare Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich. Der Nach­ druck der Beiträge dieser Ausgabe bedarf, auch aus­zugsweise, der aus­drücklichen Genehmigung des Herausgebers. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Wenn Übergewicht krank macht Rund und gesund ist das Ziel, das Ärzte am Evangelischen Krankenhaus Weyertal für ihre übergewichtigen Patienten anstreben. Überflüssige Pfunde, auch wenn sie im zweistelligen Bereich liegen, betonten fünf Referenten beim Infotag „Übergewicht reduzieren – natürliche und medizinische Möglichkeiten“, sind noch keine Krankheit. Allerdings haben viele Menschen, die an Übergewicht leiden, ein erhöhtes Risiko, früher als Normalgewichtige an den Folgen von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Steinzeit-Gene versus moderner Lebensstil W ie sich dem Übergewicht und seinen möglichen gesundheitlichen Folgen durch Bewegung und Ernährung vorbeugen lässt, führte der Diplom-Sportwissenschaftler Jörg Gommersbach-Löffler aus. „Die modernen Lebensumstände haben erfolgreiche biologische Grundprinzipien des Menschen außer Kraft gesetzt“, so der Leiter des Zentrums für Sport und Medizin (ZMS) am EVK Weyertal. Denn der Mensch sei immer noch die „Stoffwechselhochleistungsmaschine“, die sein Überleben in der Steinzeit sicherte. Zehn bis zwölf Stunden am Tag habe sich der Mensch vor vielen 1000 Jahren bewegen müssen, um sich Nahrung zu beschaffen. Gleichzeitig enthielt die Kost weniger Kalorien als heute. Der heutige Mensch dagegen bewegt sich 15 bis 20 Minuten am Tag und nimmt kalorienreiche Speisen zu sich. Täglich etwa die Hälfte seiner wachen Stunden verbringt er im Sitzen, davon durchschnittlich drei Stunden am Bildschirm, belegt eine neuere Studie der Sporthochschule. Demgegenüber sagen Wissenschaftler vier bis fünf Jahre Lebensgewinn den Menschen voraus, die sich mehrmals die Woche zum Sporttreiben aufraffen oder regelmäßig Wege mit dem Fahrrad zurücklegen. „Das Prinzip ist simpel: „Aufgenommene Energie durch Nahrung ver- 4 StippVisite wandelt der Organismus in Zucker, der über die Muskeln verbrannt wird“, so Gommersbach-Löffler. „Wir sind genetisch anders aufgestellt, als es der Lebensstil heute erfordert“, knüpfte der Oberarzt am Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin der Deutschen Sporthochschule (SpoHo) Köln, Dr. Joachim Latsch. Ein Forschungsgebiet seines Instituts sei die richtige Balance zwischen Nahrungsaufnahme und Bewegung, um Zivilisationskrankheiten zu vermeiden. „Gesundes Altwerden ist unsere größte Herausforderung“, fügte der Oberarzt hinzu. Risiko Bauchumfang Bei der Einschätzung von Gesundheitsrisiken sind EVK-Mediziner abgerückt von der alleinigen Betrachtung des Bodymaßindex (BMI). „Der BMI gibt keine Hinweise zum Muskel-Fett-Anteil“, erklärte Dr. Latsch. Bei gleichbleibendem Gewicht könne sich das Verhältnis im Alterungsprozess umkehren. Aussagekräftiger sei der Bauchumfang. „Es geht nicht darum, den Gürtel enger zu schnallen, um rank und schlank zu sein und damit einem gesellschaftlichen Schönheitsideal zu entsprechen“, verdeutlichte der Sportmediziner. „Ziel ist vielmehr eine gesunde Lebensweise bei gleichzeitiger Steigerung der Fitness durch Bewegungstraining“, ergänzte Dr. Latsch. Ausreden wie fortgeschrittenes Alter oder körperliche Beschwerden entkräftet der Arzt. Sogar bei Menschen über 90 Jahre sei es möglich, so Dr. Latsch, dem natürlichen Mus- kelabbau durch Training entgegenzuwirken und die Kraft messbar zu erhöhen. Erwiesen sei zudem, dass Training die Gewichtsabnahme während einer Diät mehr als verdoppelt. „Krafttraining darf aber nicht in Übermotivation mit anschließender Frustration umschlagen“, warnte Dr. Latsch. Entlang der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) empfehlen EVKMediziner einen gemäßigten Trainingsbeginn. Die Belastung sollte in einem Bereich bleiben, der individuell aufgrund des Ruhepulses und der Herzfrequenz bei Belastung ermittelt wird. Erfolge bei der Gewichtsabnahme verspricht der Studie zufolge bereits Bewegungstraining von je 40 bis 60 Minuten an zwei bis drei Tagen pro Woche. Rund 15 Prozent der Deutschen sind adipös Einer weltweiten Studie von 2009 zufolge tragen rund 15 Prozent der Bewohner Deutschlands ab 15 Jahre starkes Übergewicht mit sich herum. Von Übergewicht sprechen Mediziner bei einem BMI über 25, von Adipositas, wenn der BMI über 30 liegt. Das entspricht bei einem 1,75 Meter großen Mann ungefähr einem Körpergewicht von über 92 Kilogramm; bei einer 1,65 Meter großen Frau beginnt der adipöse Bereich bereits ab etwa 82 Kilogramm. Im Computerzeitalter, das auch immer mehr Kinder verleitet, lange am Bildschirm zu sitzen, statt sich drau- ßen auszutoben, schaltete der Referent ein rotes Warnschild vor die Statistik: „Achtung: 25 Prozent der Schulkinder sind bereits übergewichtig“, lasen die Teilnehmer des EVKInfotages. Bewegungsmangel in der Jugend begünstige Beeinträchtigungen der Hirnreifung, der körperlichen Entwicklung, soziale Kompetenz, emotionale Stabilität und Fähigkeit zur Stressbewältigung, zählte Dr. Latsch Folgen für die gesamte Gesellschaft auf. Übergewicht und Diabetes mellitus „Es gibt auch gesunde Übergewichtige“, schickte der Leiter des Diabetes-Zentrums am EVK Weyertal, Oberarzt Dr. Peter Loeff, seinen Ausführungen voraus. Aber Übergewicht begünstigt deutlich die Entwicklung eines Diabetes Typ II (mellitus) mit Insulinresistenz. Fettzellen sind nicht nur Speicher überschüssiger Energie. Sie schützen sich zudem vor Überzuckerung, indem sie schlechter auf das Hormon Insulin ansprechen. Bildlich ausgedrückt ist das Insulin ein Türöffner, das Zucker in Zellen hineinlässt, um es dort zu verbrennen. Bei den Fettzellen aber passt der „Schlüssel“ Insulin teilweise oder gar nicht zum „Schloss“. Der Zucker staut sich im Blut, und das setzt die Bauchspeicheldrüse unter Stress. Damit die Zelltüren wieder aufgehen, muss mehr Insulin produziert werden, oft bis zu viermal so viel wie bei einem normalgewichtigen Menschen. Ein beginnender Diabetes mellitus verursache meist kaum Beschwerden und werde deshalb oft zufällig diagnostiziert, sagte Dr. Loeff. Ein häufiges Symptom sei der Heißhunger, den die hohe Konzentration von Insulin im Blut auslöst. Denn ein hoher Spiegel des Hormons signalisiert, dass gefährlicher Blutzuckerabfall droht. Zum Ausgleich verlangt der Körper nach Energiezufuhr. Viele Patienten, deren Diabetes II zufällig entdeckt wird, haben bereits eine Folgeerkrankung der großen Blutgefäße entwickelt. Dazu gehören Verkalkungen, Verengungen und Verschlüsse, die das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, dramatisch in die Höhe treiben können. Dr. Loeff empfiehlt regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen. Diabetes-Diagnose Sichere Anzeichen für einen Diabetes II sind ein Zuckerspiegel, der gelegentlich 200 Milliliter je Deziliter Blut und nüchtern 126 ml/dl übersteigt. Weiteres Indiz ist ein Glykohämoglobinwert von mindestens 6,5 Prozent oder darüber. Bei dem sogenannten HbA1C handelt es sich um einen roten Blutfarbstoff, an den der Einfachzucker Glukose gebunden ist. In Deutschland wird die Zahl der Diabetiker derzeit auf sechs bis acht Eingebaute Sportübungen förderten die Konzentration und halfen Kalorien abzubauen StippVisite 5 Millionen geschätzt, Tendenz steigend. Davon sind über 90 Prozent der Patienten vom Diabetes mellitus Typ II betroffen. Ab dem 70. Lebensjahr plagt jeden Vierten die erworbene Stoffwechselerkrankung. biegsame Schlauch wird minimalinvasiv im Wege einer Magenspiegelung direkt unterhalb des Magens in den Darm eingesetzt. Dort bildet er eine Barriere zwischen der Darmwand und der Nahrung. Die gesundheitlichen Komplikationen sind mannigfaltig. Alle 90 Minuten erblindet ein Diabetespatient, alle 60 Minuten führt die Schädigung der Nieren dazu, das ein Diabetiker dialysepflichtig wird. Alle 19 Minuten müssen einem Kranken Gliedmaßen amputiert werden oder er erleidet einen Herzinfarkt, alle 12 Minuten passiert infolge von Diabetes ein Schlaganfall, geht aus einer Statistik hervor. Die nicht-operative Methode bewirkt, dass sich Verdauungssubstanzen wie Gallenflüssigkeit und Hormone erst mit der zugeführten Nahrung vermischen, wenn der vorgekaute und anverdaute Brei den Schlauch passiert hat. Patienten fühlen sich früher gesättigt, was zu Gewichtsabnahme und Regulierung des Insulin-Blutzucker-Haushalts führt. Nach 12 Monaten wird der EndoBarrier wieder entfernt. Bis zu 20 Prozent Gewichtsreduktion oder 50 Kilogramm sind dank der EndoBarrier möglich. Diabetes-Therapien Auf den fünf Säulen orale Medikation (Tabletten), Bewegung, Verhaltensänderung, Selbstkontrolle und Ernährung baut die Diabetes-Therapie am EVK auf. Eine neue Möglichkeit ist das Einbringen eines EndoBarrier-Systems. Der dünne Metabolische Chirurgie Im Ländervergleich in Europa liegt die Rate der operativen Eingriffe bei krankhafter Adipositas in Deutschland nur bei 5 Prozent sagte die Chefärztin der Klinik für Allgemeinund Viszeralchirurgie, Frau Privatdozentin Dr. med. Claudia Rudroff. Die Voraussetzungen sind klar umrissen und eng gefasst. Infrage kommt die sogenannte Adipositaschirurgie erst bei einem BMI von mehr als 40. Unter der Bezeichnung „metabolische Chirurgie“ können Patienten bereits bei einem BMI von 35 oder weniger operiert werden, wenn sie zusätzliche Begleiterkrankungen aufweisen..Dies triftt vor allem auf die Diabetiker zu, aber auch herz-und Kreislauferkrkaungen fallen darunter. Die konservativen Therapien zur Gewichtsreduktion und Nahrungumstellung müssen zuvor ausgeschöpft sein oder keine Erfolge versprechen. OP-Patienten sollten zwischen 18 und 65 Jahre alt sein und frei von psychischen Erkrankung sein. Sie müssen in der Lage sein, eine langfristige internistische Nachsorge verlässlich mitzutragen. Metabolische Eingriffe dürfen nur Zentren mit Erfahrung in laparoskopischer (Bauchspiegelung) und AdipositasChirurgie wie Dr. Rudroffs Klinik für Viszeralchirurgie vornehmen.Von einer „effektiven Therapieoption bei an fortgeschrittener Adipositas erkrankten v.l.: Dr. Peter Loeff, Dr. Joachim Latsch, Randi Bieling, PD Dr. Claudia Rudroff, Jörg GommersbachLöffler Menschen“ spricht die Chefärztin bei der Adipositas-Chirurgie. nicht. Lebenslange Nachsorge ist ebenfalls ein Muss. Magenband, Schlauchmagen, Magenbypass Mit fünf kleinen Bauchschnitten zwischen 5 und 10 Millimetern kommt die Adipositas-Chirurgie in der Regel aus. Über diese minmal-invasive Methode können Komplikationen nach der Operation so gering wie möglich gehalten werden. Die Amerikanerin Julia präsentierte sich nach dem Eingriff in einem eng anliegenden Kleid mit wohlgeformter Körpersilhouette. „Aber die Narben werden ihr bleiben“, meine Randi Bieling. Hautstraffung nach Gewichtsverlust Angebote für Übergewichtige Die 27-jährige Julia Kozerski aus den USA wog 150 Kilogramm bei ihrer Hochzeit. „Half“ nannte sie ihr Vorhaben, innerhalb eines Jahres ihr Körpergewicht zu halbieren. Das schaffte sie, aber glücklicher wurde sie nicht. Denn trotz Sport während der eisernen Diät litt sie nun unter Massen von schlaffer herabhängender Haut, vor allem am Bauch. „Was habe ich meinem Körper angetan?“, fragte die junge Frau öffentlich. Die Ärztinnen und Ärzte am EVK-Adipositas-Zentrum wollen mit ihren übergewichtigen Patientinnen und Patienten eine Selbsthilfegruppe gründen. Am Infotag Übergewicht bestand Gelegenheit, sich in eine Liste einzutragen. Die Gruppe soll künftig einmal im Monat – jeweils am ersten Dienstag im Monat - im EVK Weyertal unter ärztlicher Begleitung zusammenkommen. Die Termine können über unten angegebene Kontaktadresse erfragt werden. Das Zentrum für Sport und Medizin im EVK bietet verschiedene Wassergymnastik- und Gymnastikkurse sowie „Ich nehm ab“-Seminare und individuelle Ernährungsberatung an. Teilnehmer müssen eine Gebühr entrichten. Das Magenband war bis 2007 der häufigste Eingriff in der AdipositasChirurgie. Heute liegt der Anteil der Magenband-OP nur noch bei 3 Prozent. Vorteil des Magenbandes ist das schnell eintretende Sättigungsgefühl. Trotzdem ist es Patienten noch möglich, hochkalorische Nahrung aufzunehmen wie Sahne oder flüssige Schokolade. Der Gewichtsverlust ist zudem gering, die Rückfallquote wegen der Dehnbarkeit des elastischen Magengewebes hoch. Die für Chirurgen recht leicht zu bewältigende Ausformung eines Schlauchmagens ist seit 2010 der häufigste Eingriff in der AdipositasChirurgie. Es bestehe jedoch ein geringes Risiko, dass die Naht aufgeht und Magensäure in den Bauchraum gelangt, sagte Dr. Rudroff. Bis zu 60 Prozent Gewichtsverlust sind möglich durch den Schlauchmagen. Doch die Rückfallquote ins übermäßige Essen sei hoch, weil sich der Schlauchmagen wieder ausdehnen kann. Dann ist oft ein zweiter Eingriff erforderlich, so die Chefärztin. Heute zweithäufigste OP in der Adipositas-Therapie ist der Magenbypass. Dabei wird die Nahrung in den Dünndarm umgeleitet. Erst dort trifft sie auf Verdauungssäfte. Operierte vertragen Fette und Zucker nicht mehr gut und meiden deren Aufnahme. Nachteil des Bypasses ist, dass die Patienten lebenslang auf die Einnahme von Ersatzvitaminen angewiesen sind. Wie beim Schlauchmagen führt der Magenbypass zu einem Gewichtsverlust von bis 60 Prozent. Die Rückfallgefahr in gesundheitsschädliches Essverhalten bannt auch ein Bypass „Dasselbe passiert nicht jedem, der stark abnimmt“, beruhigte Oberärztin Randi Bieling, die Julias Geschichte vorstellte. Wie der jungen Amerikanerin geholfen wurde und was Patienten vom EVK Weyertal erwarten dürfen, erläuterte die Plastische Chirurgin. „Die Straffung erschlaffter Haut ist keine Schönheitsoperation“, betonte sie. Denn wenn Haut auf Haut liegt, entwickeln sich Krankheitsrisiken wie Pilzinfektionen, Reizungen, Bildungen von Hautgeschwüren und offenen Hautstellen. Die Körperpflege ist behindert, unangenehme Gerüche entstehen. Operative Therapie „Auch bei eigenständigem Gewichtsverlust wird im Einzelfall entschieden, ob Krankenkassen eine Hautstraffung bewilligen“, antwortete Randi Bieling auf Nachfrage. Ob langsames Abnehmen eine Erschlaffung verhindere, erkundigte sich ein Zuhörer. Das sei schwer zu sagen, sagte die EVK-Ärztin, da Erschlaffung von der individuellen Beschaffenheit des Gewebes abhänge. Information und Anmeldung: Telefon 0221 479 2299 www.evk-gesund.de Sprechstunde für metabolische Chirurgie im EVK Köln-Weyertal Mi. 13-15 Uhr und nach Vereinbarung Sekretariat, Frau Nökel Telefon 0221 479 22 12 E-Mail allgemeinchirurgie @evk-koeln.de StippVisite 7 Das Karpaltunnelsyndrom – wenn die Hand taub wird Die Hand ist das wichtigste Tastorgan des Menschen und ein wichtiges sensibles und motorisches Werkzeug. „Steckt der Mittelhandnerv in der Klemme, ist das eine große Behinderung“, sagte Dr. med. Karl-Ernst Sander, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand- und Fußchirurgie am Evangelischen Krankenhaus. Der Chirurg erläuterte beim Gesundheitstreff um 11 im EVK Weyertal moderne Therapien beim Karpaltunnelsyndrom, der häufigsten Nervenkompressionskrankheit. Der Karpaltunnel D er Mittelhandnerv oder Nervus Medianus tritt aus dem Nervengeflecht der Halswirbelsäule aus, das zu beiden Körperseiten aus dem Rückenmark abgeht. Der Strang verläuft entlang der Beugeseite des Unterarms. Durch den Karpaltunnel zieht er zur Handinnenfläche. In der Hohlhand gabelt sich der Medianus-Nerv , der motorische und sensible Fasern hat. Sie steuern die Bewegung eines Teils der Muskeln im Daumenballen und der Muskeln zwischen den Knochen, und sie statten Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger und einen Teil des Ringfingers mit der Empfindsamkeit für Sinnesreize aus. Eine Schädigung des Nervs führt zu erheblichen Funktionsstörungen. Über 100 000 Operationen jährlich in Deutschland gehen auf das Konto eines Karpaltunnelsyndroms. Zwei Drittel der Patienten sind Frauen. Sie sind von einer Verengung des Karpalkanals aufgrund ihres Hormonhaushalts stärker betroffen. Schuld sind, besonders während Schwangerschaften und in den Wechseljahren, Wassereinlagerungen ins Bindegewebe, die den Platz in dem Durchgang an der Handwurzel einschränken. Der Medianus-Nerv ist der stärkste Beugenerv des Unterarms. Verletzungen können bis zur Bewegungsunfähigkeit von Daumen, Zeige- und 8 StippVisite Mittelfinger führen. Die Hand lässt sich nicht mehr zur Faust schließen. Die Stellung der Finger ähnelt der Geste einer „Schwurhand“. Die Symptome Das Karpaltunnelsyndrom wurde erstmals 1853 von dem britischen Arzt James Paget beschrieben. Die Namen für die Nervenkompressionskrankheit änderten sich im Laufe der Jahrzehnte. „Nächtliche Hemiplegie“ (Lähmung) oder „Morning Numbness“ (morgendliche Taubheit) benennen bereits das Hauptsymptom. Schmerzen und Missempfindungen in der Hand, vor allem nachts, sind Anzeichen für ein Karpaltunnelsyndrom. Weitere Symptome sind das Gefühl, die Hand sei geschwollen, sowie steife und „eingeschlafene“ Finger. Lässt die Feinmotorik nach, ist das ein Hinweis auf eine Schwächung im Daumenballen, der eine Folge der Kompression des Medianus-Nervs ist. Im fortgeschrittenen Stadium des Karpaltunnelsyndroms sind Patienten nicht mehr in der Lage, Gegenstände sicher zu greifen. Sachen fallen ihnen aus den ständig tauben Händen. Die Untersuchung Klinische Untersuchungen und Tests geben einen Hinweis auf das Vorliegen eines Karpaltunnelsyndroms. Die zuverlässigste Diagnose liefert nach den Erfahrungen von Chefarzt Dr. Sander die neurologische Untersuchung und die Elektroneurographie. „Es ist ein bisschen unangenehm, wenn die Elektrodennadeln am Karpaltunnel und in der Daumenballenmuskulatur platziert und die leichten Stromstöße verabreicht werden“, räumt der Arzt ein. Mit der Elektroneurographie wird die motorische Nervenleitgeschwindigkeit bestimmt. Normal ist eine Zeit 2,3 bis 4,5 Millisekunden, bis der Reiz von der stimulierenden Elektrode eine Reaktion im Muskel auslöst, die von der dort eingebrachten Elektrode gemessen wird. Therapien Eine gepolsterte Unterarmschiene, die nachts getragen wird und das Handgelenk gerade hält, Cortisonspritzen, die abschwellend wirken, können für eine begrenzte Zeit angewendet werden. „Je länger ein Nerv geschädigt ist, umso länger braucht seine Regeneration“, gibt Herr Dr. Sander zu bedenken. Dieser Heilverlauf kann sich über Wochen nach einer erfolgten Operation hinziehen. Ergeben die klinischen Untersuchungen und die Elektrodenneurographie abnorme Befunde, rät der Handchirurg zur Operation. „Die Risiken einer Operation sind gering, der Eingriff klein, um dem Nerv mehr Platz zu verschaffen. Ein höheres Lebensalter ist keine Kontraindikation für eine Operation“, erklärt der Chefarzt. Der Eingriff wird in offener oder in endoskopischer Methode (minimal invasiv) durchgeführt. Bei der offenen OP wird der Schnitt in der Hohlhand gesetzt. Haut, Fett, Bindegewebe und das Band Retinaculum flexorum werden vollständig durchtrennt, um an den Mittelhandnerv zu gelangen. „Der zusammengedrückte Medianus-Nerv sieht intraoperativ sanduhrförmig eingeengt und bläulich verfärbt aus“, beschreibt Dr. Sander. Im EVK werden die Patienten mit einem Karpaltunnelsyndrom überwiegend nach dieser schonenden Methode operiert. Für die OP-Technik nach Agee benötigt der Chirurg ein spezielles Instrumentarium. Der Zugangsschnitt ist etwa 1,5 cm lang und erfolgt am beugeseitigen handgelenknahen Unterarm. Operationen am Karpaltunnel führt das EVK in der Regel ambulant durch. Die Eingriffe dauern fünf bis zehn Minuten. Sie können in Vollnarkose oder in einer Armbetäubung durchgeführt werden. Sprechstunden bei Handchirurgen im EVK Köln-Weyertal Sekretariat, Adelheid Cremer Telefon 0221 479 2585 Mo.-Do. 8 bis 16 Uhr Fr. 8 bis 12 Uhr E-Mail unfallchirurgie @evk-koeln.de Die Besucher holten sich beim Chefarzt Dr. Sander persönlichen Rat StippVisite 9 Wenn der Rücken schmerzt Was der Volksmund „Schaufenster-Krankheit“ nennt, ist in der ärztlichen Fachsprache das Symptom der Spinalkanalstenose. Der populäre Name für die Verengung im Wirbelsäulenkanal beschreibt das Verhalten vieler Patienten, denen das Gehen schwerfällt. Notwendige Pausen überspielen sie, indem sie vor Schaufenstern stehen bleiben und vorgeben, sich die Auslagen anzusehen. Abhilfe schaffen oft kleine Eingriffe. Welche das sind, erklärte Dr. med. Ringo Möder, Facharzt des Wirbelsäulenzentrums Köln-Krefeld, beim Gesundheitstreff um 11 im Evangelischen Krankenhaus Weyertal. Anatomie der Wirbelsäule Moderne Diagnostik V on den vier Abschnitten der menschlichen Wirbelsäule, Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule sowie Kreuzbein, konzentrierte sich der Blick auf den Lendenbereich. Weil die fünf Wirbelkörper der Lendenwirbelsäule den größten Teil des Körpergewichts tragen, äußern sich Verschleißerscheinungen dort besonders häufig. Das empfindliche Rückenmark, das durch den Hohlraum im Wirbelinneren verläuft, endet zwar in Höhe des ersten bis zweiten Lendenwirbels. Jedoch verlaufen die Nerven, die aus den Wirbelkörpern paarweise rechts und links zu Organen und Körperteilen führen, von hier aus weiter zu den Beinen und zum Becken. Ursachen von Wirbelkanalverengungen Oft wirken mehrere Faktoren zusammen, die zu erhöhtem Druck auf Nervensack führen. Verschleiß der Wirbelgelenke (Arthrose) ist der häufigste Grund. „Deshalb sind mehr ältere Menschen betroffen“, so Dr. Möder. Im Laufe des Lebens kann es außerdem zu einer Verdickung der stabilisierenden Wirbelsäulenbänder kommen, zum Beispiel am sogenannten Gelben Band und dem hinteren Längsband. Abnutzung begünstigt zudem die Ausbildung von knöchernen Zacken am Wirbelgelenk. Zystenbildung mit hartem Inhalt wie einer Kalkablagerung und die Bildung von übermäßigem Fettgewebe, zum Beispiel durch lan- 10 StippVisite „Es ist heute nicht mehr notwendig, Kontrastmittel einzuspritzen, um Stenosen zu diagnostizieren“, versicherte Dr. Möder. Das bildgebende Verfahren der Magnetresonanztomographie (MRT) sei heute Standard. Therapiemöglichkeiten Dr. med. Ringo Möder ge Kortisoneinnahme oder Übergewicht, sind weitere Ursachen für Stenosen. Weiterhin gehören Bandscheibenvorwölbungen zu den Faktoren, die den Platz im Spinalkanal verringern. Symptome einer Stenose Der Rückenschmerz, den Mediziner im klinischen Alltag als Ischialgie und Lumbalgie bezeichnen, strahlt in beiden Beinen aus. Oft gehen die Schmerzen einher mit einem Taubheitsgefühl und Kribbeln, Schwereund Schwächegefühl in den Beinen, was Pausen beim Gehen erzwingt („Schaufenster-Krankheit“). „Man sollte es nicht so weit kommen lassen, dass solch schwere Stenosen die Blasen- und Darmfunktion stören“, appellierte Dr. Möder an die Zuhörer seines Vortrags. Der Facharzt für Neurochirurgie am EVK-Wirbelsäulenzentrum erwähnte konservative Therapien wie die Krankengymnastik, das Korsett, Wärmebehandlungen, Medikamente, Spritzen und Infusionen. Operationen seien dank schonender Minimaleingriffe heute für den Patienten risikoarm und wenig belastend, ergänzte Dr. Möder. Mikrochirurgisch lässt sich der Wirbelkanal erweitern, um die Nerven zu entlasten. Die Operation erfolgt unter Vollnarkose in Bauchlage. Kleine Hautschnitte von zwei bis drei Zentimetern reichen aus. Nach erfolgreichem Eingriff wird der Operierte früh wieder auf die Beine gestellt. Der stationäre Krankenhausaufenthalt ist aufgrund des schonenden Eingriffs in der Regel kurz. In den meisten Fällen wird Krankengymnastik zur vollständigen Genesung verordnet. Flexible Stabilisierung „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“, beschreibt Dr. Möder seine Vorgehensweise, wenn bei schmerzhaften Stenosen Operationen unumgänglich werden. Eine zusätzliche Methode zur Stenosedekompression ist die flexible Stabilisierung der Wirbelsäule. Sie verspricht Erfolg, wenn die Wirbelkörper nicht mehr richtig aufeinander aufbauen (Gleitwirbel), um eine gesunde Säule zu bilden. Bei der flexiblen Stabilisierung wird ein Spreizer zwischen die Dornfortsätze der Wirbel eingesetzt, dabei individuell angepasst und mit kleinen Schrauben gesichert. Dr. Möder stellte beim EVK-Gesundheitstreff die LeU- bzw. TS-Methode und das Impala-Verfahren vor. Der Bandscheibenvorfall Die Bandscheibe wirkt als Stoßdämpfer der Wirbelsäule. „Aber bei der Bandscheibe handelt es sich nur im jugendlichen Alter um eine weiche Gallertmasse, bei Erwachsenen hat sich der Gallertkern zu einem Knorpel verhärtet“, korrigierte Dr. Möder. Ursachen Abnutzung durch Bewegungsmangel und Fehlbelastungen, Mangelversorgung mit Nährstoffen und Schwäche des Faserrings zählte Dr. Möder als zusammenhängende Ursachen für einen Bandscheibenvorfall auf. Reißt der Faserring ein, kann Gallertmasse in den Wirbelkanal austreten. Der Stoßdämpfer verschiebt sich und drückt auf Nervenstränge. Symptome Anders als bei Stenosen, die nicht von einem Bandscheibenvorfall herrühren, spüren Patienten Be- einträchtigungen nicht in beiden Beinen, sondern nur an der Seite, wo der Nerv eingeklemmt ist. Schmerzen, Taubheit und Lähmungen können z.B. die normale Fußhebung schwächen. Der Gang verändert sich, es kommt zum sogenannten Steppergang. Niesen und Husten lösen heftige Schmerzimpulse aus. Indikation für eine OP „Selten handelt es sich beim Bandscheibenvorfall um einen Notfall, bei dem binnen weniger Stunden gehandelt werden muss“, beruhigte Dr. Möder. Ein solcher Notfall wäre eine Blasen- und Darmlähmung. Aber auch Lähmungserscheinungen im Bewegungsapparat seien eine Indikation für eine Operation. Beim Rückenbeinschmerz (Lumboischialgie), empfiehlt der Facharzt erst dann einen Eingriff, wenn eine konservative Behandlung nach acht Wochen keine Besserung brachte. Nicht operiert wird, wenn der Bandscheibenvorfall geringe oder gar keine Schmerzen verursacht. Behandlungsmöglichkeiten Die Gabe von Schmerzmitteln, Infusionen, eine Physiotherapie oder eine Periduralanästhesie (PDA-Spritze) in den Wirbelkanal können Erleichterung bringen. Als neue Therapie erwähnte Dr. Möder die komplikationslose Streckung auf dem SpineMED-Dekompressionstisch. Dabei wird der Muskelwiderstand ausgeschaltet, um durch Gewichte die Wirbel so weit auseinanderzuziehen, dass sich die gequetschte Bandscheibe erholt. Bis zu 20 halbstündige Behandlungen auf dem Dekompressionstisch sind nötig, um Erfolge zu erzielen. Auf Nachfrage einer Vortragsbesucherin sagte Dr. Möder, dass seines Wissens nach die Kosten in der Regel nicht von den Krankenkassen übernommen werden. „Goldstandard“ bei der operativen Entfernung von Bandscheibenvorfällen nannte Dr. Möder die Mikrochirurgie. Über einen kleinen Zugang vom Rücken wird der Vorfall entfernt. Ansprechpartner zum Thema Wirbelsäulenzentrum Köln-Krefeld, Neurochirurgische Praxis im EVK Köln-Weyertal Dr. med. Ringo Möder Arzt für Neurochirurgie Telefon 0221 888 9650 Hände waschen – aber richtig! Tipps, die Sie noch nicht kennen 7 Händewaschen bedeutet Schutz vor krankmachenden Keimen. Doch welche Seife? Wie lange? Und wie oft? Aufklärung zur korrekten Handhygiene gibt Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda.de, in diesem Gesundheitstipp. Händewaschen spült oberflächlich anhaftende Keime fort Regelmäßiges, gründliches Händewaschen reduziert Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze auf der Hautoberfläche und erhöht so den Infektionsschutz. Es werden einerseits weniger Keime an andere Menschen weitergegeben oder auf Gegenstände übertragen, andererseits ist man auch selbst mit sauberen Händen besser davor geschützt, Keime versehentlich in den Mund, die Nase oder das Auge zu bringen. Die körpereigene Bakterien-Hautflora bleibt beim Händewaschen erhalten, sie vermehrt sich in der obersten Hornschicht der Haut und hilft, fremde Erreger abzuwehren. 1. Fünf- bis zehnmal am Tag Händewaschen ist normal Allein durch den Alltag ergeben sich schon zahlreiche Gelegenheiten, bei denen Händewaschen dazu gehört, z. B. nach dem Toilettengang, vor dem Zubereiten von Mahlzeiten und vor dem Essen. Auch wenn man nach Hause kommt, sollte man sich die „aufgesammelten Keime“ von den Händen spülen. 12 StippVisite überregional Wichtig ist Händewaschen vor dem Kontakt zu Neugeborenen oder kranken Personen sowie nach dem Kontakt zu Tieren oder ansteckend erkrankten Personen. Wer erkältet ist und deshalb häufig die Nase putzt oder in die Hand husten muss, bewahrt seine Mitmenschen vor Ansteckung, wenn er sich regelmäßig die Hände wäscht. die Luft wirbeln. Zu Hause sollte man regelmäßig für frische Handtücher sorgen, ein Wechsel pro Woche ist in der Regel ausreichend. Abschließendes Eincremen der Hände stabilisiert die Lipidbarriere der Haut und verhindert ein Austrocknen. 2. Mit Wasser und Seife 20-30 Sekunden gründlich reiben Um sich beispielsweise in öffentlichen Toiletten nicht sofort wieder Keime auf die Hände zu bringen, kann man den Unterarm oder Ellenbogen benützen, um den Wasserhahn, den Seifenspender und den Papierspender zu betätigen, auch die Türklinke ist in der Regel stark kontaminiert! Zum Händewaschen benetzt man die Hände mit Wasser und seift sie bis zum Handgelenk ein. Als Seife eignen sich Flüssigseife oder Seifenstücke, „antibakterielle“ Seifen bringen keinen zusätzlichen Nutzen. Man reibt die Hände für 20-30 Sekunden jenseits des Wasserstrahls aneinander, auch auf die Fingerzwischenräume, Handrücken und Handgelenke ist zu achten. Um die Nägel zu säubern, führt man die Fingerkuppen wiederholt über die Handflächen der jeweils anderen Hand. Anschließend spült man die Seife unter fließendem Wasser ab. 3. Abtrocknen ist wichtig! Die Hände werden gründlich abgetrocknet, um den Keimen kein feuchtes Milieu zur Vermehrung zu bieten. Auf öffentlichen Toiletten sind Papiertücher besser geeignet als Gebläse, da diese die Keime zusätzlich durch 4. Erneute Kontamination vermeiden 5. Desinfektion nur bei Krankheitsfällen Gibt es ansteckend Erkrankte oder Pflegebedürftige im Haus, sollte man ein alkoholhaltiges Händedesinfektionsmittel nach dem Händewaschen verwenden. Dazu benetzt man die Haut mit der Lösung und lässt diese an der Luft trocknen, dies dauert etwa 30 Sekunden. 6. Unterwegs ohne Wasser – was tun? Wer unterwegs keine Waschgelegenheit hat, kann mit alkoholhaltigen Handgels, Flüssigkeiten oder Tüchern die Anzahl der Keime auf der Haut reduzieren. 7. Keimschleudern entschärfen Das häufige Händewaschen ist (fast) vergebens, wenn man sich durch unsaubere Gegenständen sofort wieder Keime auf die Hände bringt. So sollte man zu Hau se und im Büro richtiggehende Keimschleudern entschärfen: Telefonhörer, Smartphones, Fernbedienungen, Türklinken, Computertastaturen und -mäuse sollten regelmäßig in geeigneter Weise gereinigt werden. Sollten Sie weitere Fragen zum Thema Händewaschen haben, hilft Ihnen ein Hausarzt gerne weiter. Gut bewertete Hausärzte finden Sie z. B. auf jameda (www. jameda.de/aerzte/allgemein-uhausaerzte/fachgebiet/). Quelle: Jameda.de … und jährlich grüßt das Zeckentier. Die Zeckensaison beginnt! Wenn der Frühling vor der Tür steht, wir bei steigenden Temperaturen aus dem Winterschlaf erwachen und doch eigentlich erst bei gefühlten 20 Grad so richtig aufblühen, ist ein Tierchen schon längst aktiv: die Zecke. Bei mehreren Tagen hintereinander ab 7 Grad Celsius sind die kleinen Blutsauger auf der Jagd nach Beute. In Deutschland dauert die Zeckensaison in der Regel von Frühjahr bis Spätherbst, je nach Temperaturgefüge aber auch das ganze Jahr. Sprich, schon im Frühjahr stehen die Zecken auf Wiesen, Wegrändern und im Wald in den Startlöchern – stets bereit, den nächsten Wirt zu stechen, der ihnen sprichwörtlich über den Weg läuft. Schutz vor den Spinnentieren erhöhen. Nach dem Spaziergang am besten gründlich Kleidung und Haut nach Zecken absuchen. Vor allem am Kopf und zwischen den Haaren, am Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen stechen die Tiere gern und saugen sich mit Blut voll. Dabei ist der Zeckenstich an sich nicht schädlich, doch können die Tiere gefährliche Erreger übertragen. Wer einen Zeckenstich entdeckt, sollte zu einer Pinzette oder einer speziellen Zeckenkarte greifen, die es in Apotheken und Drogerien zu kaufen gibt. Ohne das Tier zu quetschen, sollte es schnellstmöglich entfernt werden. Nach dem Entfernen ist es ratsam, die Wunde gründlich zu desinfizieren. EVK erhält gel ie s e n ie g y H E MR Wenn ein Mensch vorbeikommt, kann sich die Zecke schnell auf ihm niederlassen oder durch Abstreifen an Haut oder Kleidung mit ihnen in Kontakt kommen. Wer gern im Wald und auf Wiesen unterwegs ist, sollte daher am besten festes Schuhwerk tragen, die Socken über die Hose ziehen und Kleidung tragen, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt. Auf heller Kleidung kann man die kleinen schwarzbraunen Tierchen zudem leichter erkennen. Sogenannte Repellents, spezielle insektenabweisende Mittel, die man sich auf Kleidung und Haut sprüht, können den Die Zecke gilt als gefährlichstes Tier Deutschlands, was an den Krankheitserregern liegt, mit denen die Blutsauger infiziert sein können. Neben der bakteriell bedingten Borreliose kann auch FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen werden. FSME ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen kommt es bei vielen der Betroffenen zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Einige tragen schwere gesund- heitliche Folgen mit dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche davon. Die Infektionskrankheit wird durch den FSME-Virus ausgelöst, der in den Speicheldrüsen der Zecke sitzt. Beim Saugen kann es in die menschliche Blutbahn gelangen – und das sehr schnell. Wird ein Mensch von einer FSME-infizierten Zecke gestochen, kann der Virus auf den Menschen übertragen werden. Eine umfassende Vorsorge ist daher unbedingt notwendig. Neben der richtigen Kleidung, die möglichst viel vom Körper bedeckt, festen Schuhen, schützenden Repellents und dem Absuchen der Haut nach dem Spaziergang, gehört auch eine FSME-Impfung zu möglichen Vorbeugungsmethoden dazu. Vor allem in den FSME-Risikogebieten wie beispielsweise in weiten Teilen Bayerns, Baden-Württembergs, Südhessens und dem südöstlichen Thüringen sollten die aufgezählten Vorsorgemaßnahmen eine Selbstverständlichkeit sein. Dies gilt für Menschen, die in diesen Gebieten wohnen, und Urlauber, die in den Regionen gern ihre Freizeit verbringen und zeckenexponiert sind, gleichermaßen. Gut vorbereitet kann sich die ganze Familie auf den Start in den Frühling und Sommer freuen. Bildquelle: Erika Hartmann / pixelio.de StippVisite 13 Das StippVisite-Kreuzworträtsel Gewinnen Sie je eins von 15 Köllnflocken& - Produktpaketen mit den Geschmacksrichtungen Frucht, Krokant und Schoko. Waagerecht: 1 2 9 3 5 6 10 12 7 14 15 16 19 22 30 23 24 35 25 43 47 48 52 53 55 56 59 64 28 36 37 29 34 40 44 41 45 49 50 46 51 54 57 58 61 65 66 70 73 74 77 78 82 85 27 33 60 69 26 32 39 42 17 20 31 38 8 11 13 18 21 4 86 62 63 67 68 71 72 75 79 76 80 81 83 84 87 88 89 Lösung: 90 1 oströmischer Kaiser | 9 Teil des Kopfes | 12 Raummaß bei Schiffen | 13 Alpengebirgsstock | 18 Kfz-Kennzeichen von Schleswig 19 Günstling | 21 chemisches Zeichen für Uran | 22 chemisches Zeichen für Actinium | 24 störend | 30 Abkürzung für meines Erachtens | 31 Kfz-Kennzeichen von Heidelberg | 32 chinesischer Philosoph | 35 Stadt, Gemeinde in Frankreich | 36 Kurzwort für Sprengstoff | 37 Aggregatzustand | 38 Nationalitätenkennzeichen von Spanien | 39 Abkürzung für Nordwest | 40 Speisender 42 Abkürzung für Sportclub | 43 Nationalitätenkennzeichen für Österreich | 44 Fluss in Sibirien | 45 Abkürzung für Connecticut 46 Abkürzung für per Adresse | 47 österreichisch für sowieso 48 Abkürzung für Karteneinheit | 49 Abkürzung für Rhesusfaktor 51 englischer Sagenheld | 52 französischer Artikel | 53 ergeben 54 Abkürzung für Saarländischer Rundfunk | 55 Abkürzung für Leinen | 56 Halbton in der Musik | 57 unverbraucht | 58 chemisches Zeichen für Tellur | 60 Nationalitätenkennzeichen von Chile 61 Einheitenzeichen für Hektar | 63 bestimmter spanischer Artikel 64 chemisches Zeichen für Kalzium | 65 Abkürzung für im Hause 66 Präposition | 67 Nationalitätenkennzeichen von Luxemburg 68 nordeuropäisches Haustier | 69 Einheitenzeichen für Sekunde 70 Schiffskommando | 71 chemisches Zeichen für Holmium 72 Insel bei Marseille | 73 Abkürzung für auf Zeit | 74 Vorsilbe 75 Meeresgöttin | 76 Abkürzung für Tonabnehmer | 77 Abkürzung für amerikanische Bundespolizei | 78 Abkürzung für folgende 79 Abkürzung für einen Rundfunksender | 81 Kantonsautokennzeichen der Schweiz | 82 Teil des Baumes | 83 Verdauungsferment 84 Abkürzung für Arkansas | 85 ein Umlaut | 87 Alpengipfel 88 englisches Fürwort | 89 Abkürzung für Raummeter | 90 Abkürzung für Radius Senkrecht: 1 Wohlstandsgesellschaft | 2 Kopfteil | 3 chemisches Zeichen für Stickstoff | 4 Abkürzung für Seemeile | 5 Hochschule | 6 Begriff beim Tennis | 7 Lehranstalt | 8 Nationalitätenkennzeichen von Italien | 10 Kurzwort für Radio Luxemburg | 11 chemisches Zeichen für Kohlenstoff | 13 Zeichenerklärung | 14 Kfz-Kennzeichen von Bad Liebenwerda | 15 Abkürzung für Radio Bremen | 16 Ort in Nordfinnland | 17 lateinische Vorsilbe (zu) | 20 chemisches Zeichen für Nickel | 23 bezeichnend | 25 Trödler | 26 portugiesischer Politiker | 27 Stadt, Gemeinde in China | 28 Einheitenzeichen für Tonne | 29 Abkürzung für gesehen | 33 Hormon | 34 Anrede 41 Ritter des Pedals | 46 postalischer Begriff | 50 landwirtschaftlicher Betrieb | 59 Zeiselbär | 62 Burg in Spanien | 80 Fluss in Irland 85 Einheitenkennzeichen für Atmosphäre | 86 Landschaftsform Das Lösungswort aus der Winterausgabe der Stippvisite lautet ,,Rosmarin“. Je ein 6- teiliges GEHWOL-Produkt-Set im Wert von je 50 Euro haben gewonnen: M. Dambmann (Rüsselsheim), A. Böhm (Wörrstadt), E. Wanitschke (Quedlinburg) Herzlichen Glückwunsch! Senden sie das richtige Lösungswort an: phoenixXmedia Redaktion Stippvisite, Postfach 1609, 29664 Walsrode Oder per E-Mail an: [email protected] Einsendeschluss ist der 24. Mai 2016 Die Teilnahme über einen Gewinnspielservice ist ausgeschlossen. Teilnahmeberechtigt sind nur Teilnehmer aus Deutschland und Österreich. Köllnflocken - Porridge – chic und lecker Köllnflocken& ist das Kölln-Sortiment für das neue Ernährungsbewusstsein: Blütenzarte Köllnflocken, verfeinert mit ausgesuchten natürlichen Zutaten. Einfach in der Zubereitung, vielseitig zu verwenden und lecker im Geschmack. Köllnflocken& sind traditionelle Porridge-Kompositionen in drei herzerwärmenden Geschmacksrichtungen, deren Rezepturen möglichst natürlich und puristisch gehalten sind. Ganz individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse des Konsumenten können sie aufgewertet und verfeinert oder einfach pur genossen werden. Es kann zwischen erfrischend fruchtig, verführerisch schokoladig und graziös nussig gewählt werden! Power für den Tag Ob zu Hause oder im Büro: Wenn’s schnell gehen muss, sind Köllnflocken& eine ideale Zwischenmahlzeit. Mit frischem oder getrocknetem Obst, Nüssen und Saaten sowie Milch bzw. Milchprodukten können sie täglich neu zubereitet werden. Köllnflocken& die ideale Zwischenmahlzeit Köllnflocken& sind zudem die ideale Mahlzeit für zwischendurch. In Kombination mit Milch und Obst bleibt Ihre Leistungsfähigkeit länger auf hohem Niveau. 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Erdbeeren und Zitronenmelisse kleinschneiden und hinzugeben. Etwa 3-4 Minuten ruhen lassen und noch warm servieren. Zubereitungszeit: ca. 15 Minuten (ohne Wartezeit) Tipp: Alternativ kann auch Erdbeer-Buttermilch verwendet werden. StippVisite überregional 15 Hämorrhoiden – Peinlichkeit war gestern Jeder hat sie: Hämorrhoiden sind kleine Gefäßpolster in der Schleimhaut des unteren Enddarms. „Wir wollen Ängste und Scham aus dem alltäglichen Thema einer Hämorrhoiden-Erkrankung nehmen“, leitete die Chefärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Weyertal, Frau Privat-Dozentin Dr. med. Claudia Rudroff, einen anschaulichen Sondervortrag des Oberarztes Dr. Dr. medic (Ro) Georg Peters über Hämorrhoiden ein. Der erfahrene Proktologe führte den Zuhörern anschließend den Ablauf einer Untersuchung vor. Hämorrhoiden - nützliche kleine Schwellkörper D er Begriff Hämorrhoide ist aus dem Altgriechischen abgeleitet und bedeutet „Blutfluss“. Zusammen mit dem inneren und äußeren Muskel des Afters verschließen die nützlichen kleinen Schwellkörper den Darmausgang. Drei solcher Gewebepolster besitzt der Mensch. Stellt man sich den Anus als Ziffernblatt einer Uhr vor, so sind die Hämorrhoiden auf den Zeigerstellungen 3, 7 und 11 Uhr angeordnet. Angesiedelt sind sie drei bis vier Zentimeter oberhalb des Afters im Analkanal. Ihre Aufgabe ist die Feinkontinenz. Die Hämorrhoiden sind zu etwa zehn Prozent an der Abdichtung des Afters vor unkontrolliertem Stuhl- und Gasabgang beteiligt. Gesunde Hämorrhoiden sind bei einer Untersuchung mit dem Finger nicht ertastbar. Krankheitsbild Hämorrhoiden Mediziner sprechen vom Krankheitsbild Hämorrhoiden, wenn sich das Blut in den Gefäßpolstern staut und nicht mehr ungehindert abfließen kann. Infolgedessen erweitern sich in dem Schwellkörper die kleinen arteriellen Blutgefäße, die sauerstoffreiches helles Blut transportieren, und bilden Knoten in der Schleimhaut des Analkanals. „Hämorrhoiden sind nichts Bösartiges, aber sie sind unangenehm und bereiten Beschwerden“, erklärte 16 StippVisite Oberarzt Dr. Peters. Der Proktologe appellierte an Patienten, frühzeitig zum Arzt zu gehen. Denn Hämorrhoiden können sich im Laufe der Zeit stärker ausprägen. Erstes typisches Anzeichen für ein Krankheitsbild sind hellrotes Blut im Stuhl und blutige Spuren auf dem Toilettenpapier oder in der Unterwäsche. Beim vierten Grad ist ein Zurückschieben nicht mehr möglich. Der Hämorrhoiden-Prolaps bleibt außen am After. Dadurch ist die abdichtende Schließmuskelfunktion oft derart beeinträchtigt, dass Stuhl nicht mehr gehalten werden kann. Es kommt zur Inkontinenz. Juckreiz und Brennen verursachen jetzt unerträgliche Schmerzen. Symptome In vier Grade teilen Mediziner die Entwicklung der Hämorrhoiden-Erkrankung ein. Im ersten Stadium tritt zwar hellrotes Blut aus beim Stuhlgang. Beschwerden sind damit jedoch meistens nicht verbunden. Die leichten Vorwölbungen im Analkanal sind nur mit einem Untersuchungsgerät zu erkennen. Bei Hämorrhoiden zweiten Grades ist die Vorwölbung bereits tastbar. Zu den Blutungen kommen Jucken und Brennen hinzu. Der Patient hat zudem das Gefühl, beim Stuhlgang den Darm nicht vollständig entleeren zu können. Stadium drei äußert sich durch Vorfall (Prolaps) der Hämorrhoiden bei körperlicher Anstrengung und beim Stuhlgang. Die Hämorrhoiden können noch manuell in den Analkanal zurückgeschoben werden. Schmerzen und Beschwerden haben dagegen erheblich zugenommen. Aufgrund des Vorfalls kommt es zu vermehrtem Nässen aus dem Darm und Schleimhautabgängen. Ursachen Erbliche Faktoren spielen durchaus eine Rolle bei Funktionsstörungen der Hämorrhoiden. Eine Lebensweise mit ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel und unzureichender Flüssigkeitsaufnahme begünstigt die Entwicklung. Als weitere Ursachen für krankhafte Veränderungen der Hämorrhoiden nannte Dr. Peters starkes Übergewicht, Bindegewebsschwäche, bei Frauen Schwangerschaften, eine erhöhte Spannung im Schließmuskelapparat (Sphinkter) und starkes Pressen beim Stuhlgang. Untersuchung und Behandlung Die EVK-Ärzte streben mit Informationsveranstaltungen über Hämorrhoiden vor allem an, die nach ihren Erfahrungen immer noch weit verbreitete Scham vor einer Untersuchung und die meist unbegründete Angst vor Schmerzen auszuräumen. Um die Scheu zu nehmen, gab Dr. Peters interessierten Besuchern seines Vortrags Einblick in seine Behandlungsräume und führte seine medizinischen Geräte und Hilfsmit- tel vor. Eine Patientin des EVK-Proktologen erklärte sich bereit, an sich einen Untersuchungsablauf demonstrieren zu lassen. Im EVK wird überwiegend in der Steinschnittlage untersucht. Ähnlich wie bei einem Gynäkologen oder Urologen legen sich Patienten dabei auf einen Spezialstuhl mit Beinstützen. Andere Liegemöglichkeiten sind die Linksseiten- und die Knie-Ellbogenlage. Zur Darmentleerung wird vor der Untersuchung ein kleiner Einlauf (Klysma) verabreicht. Jeder Untersuchung mit dem Proktoskop oder dem Rektoskop geht eine Befragung der Patienten nach ihren Beschwerden voraus sowie eine manuelle Austastung des Afters. Um Unannehmlichkeiten so gering wie möglich zu halten, benutzen EVKÄrzte eine durchsichtige Salbe mit dem Wirkstoff Lidocainhydrochlorid. Die Salbe wirkt leicht betäubend und dient zugleich als Gleitmittel. Für die Untersuchung des Analkanals wird das Proktoskop eingesetzt. Das Metallrohr ist etwa zehn Zentimeter lang und hat einen Durchmesser von eineinhalb bis zwei Zentimetern. In wenigen Minuten können sich Ärzte ein Bild des Schweregrades eines Hämorrhoidalleidens machen. Befunde der Grade 1 und 2 werden mit Hilfe des Proktoskops durch die Gummibandligatur oder die Sklerotherapie behandelt. Bei der Gummibandligatur werden vorfallende Hämorrhoiden von der Blutzufuhr abgeschnürt, bis sie nach zwei bis drei Tagen absterben und samt Gummiband ausgeschieden werden. Bei der Sklerotherapie wird wie bei einer Krampfader-Behandlung ein Mittel in die Hämorrhoiden gespritzt, das die krankhaft veränderten Gefäße verödet. Oberarzt Dr. Dr. Peters demonstriert den Behandlungsablauf an einer Interessentin Für die Spiegelung des gesamten Mastdarms verwenden Proktologen das etwa 20 Zentimeter lange starre Rektoskop. Einpumpen von Luft erweitert den Darm. In der fünf- bis zehnminütigen Untersuchung können über HämorrhoidenErkrankungen hinaus Entzündungen, Engstellen, Aussackungen in der Schleimhaut und Polypen erkannt werden. Bei Bedarf wird ein dünnes Zangengerät durch das Rohr eingeführt, um vorsorglich Wucherungen abzutragen, aus denen sich bösartiges Gewebe entwickeln könnte. Operative Hilfe Die Stapler-Hämorrhoidopexie kommt bei kreisförmig vorgefallenen Hämorrhoiden dritten Grades infrage. Bei dem Klammernahtverfahren wird das Gewebe nicht weggeschnitten. Stattdessen wird die Schleimhaut verkürzt, sie wird sozusagen „geliftet“, und zurück an ihre natürliche anatomische Position gesetzt. Stapler heißt die Methode nach dem englischen Ausdruck für „Heftmaschine“. Die OP-Technik erfordert überdurchschnittliche chirurgische Erfahrung, wie sie der EVK-Oberarzt Dr. Peters vorweist. Er leitet die Hälfte der jährlich rund 2000 proktologischen Operationen im EVK Weyertal. Einzelne Hämorrhoiden, die bei Belastung oder beim Stuhlgang immer wieder durch den Anus heraustreten (Grad 3), können operativ nach den Techniken Milligan-Morgan, Ferguson, Parks oder dem Longo-Klammernahtverfahren entfernt werden. Erst im vierten Stadium kann eine Entfernung des Analkanals und plastische Wiederherstellung nach Fansler-Arnold unumgänglich sein. Dr. Peters zeigte eine Serie vor- und nach-operativer Fotos. „Wie ein Kinderpopo soll das Bild der After-Rekonstruktion aussehen“, kommentierte der Oberarzt das gewünschte Ergebnis. Ein Krankenhausaufenthalt von vier bis fünf Tagen ist nach einem Eingriff in der Regel erforderlich. Kurz nach der OP sind fünf bis sechs Stuhlgänge am Tag normal. Der Heilungsprozess dauert für gewöhnlich drei bis vier Wochen. Vorbeugung Eine Liste von Tipps, um Hämorrhoidalleiden vorzubeugen, gab Dr. Peters mit auf den Weg. „Bewegen Sie sich viel, meiden Sie den Fahrstuhl, lassen Sie das Auto stehen und gehen Sie zu Fuß. Trainieren Sie Ihren Schließmuskel, auch im Sitzen, indem sie den After zusammenkneifen, als wollten Sie einen Stuhlgang verhindern“, lauten Ratschläge. Zur Gesunderhaltung der kleinen Dichtungsschwellkörper im Anus empfiehlt der Oberarzt ballaststoffreiche Kost, Flüssigkeitszufuhr von mindestens zwei Litern pro Tag, Gewichtskontrolle und das Tragen saugfähiger, luftdurchlässiger und locker sitzender Unterwäsche. „Hören sie auf Ihren Darm: Wenn Sie merken, dass Sie auf die Toilette müssen, sollten Sie auch gehen. Denn unterdrückter Stuhlgang macht den Stuhl fester und fördert Verstopfung“, rät Dr. Peters außer- dem. Wenn möglich, soll der Anus nach jedem Stuhlgang mit lauwarmem Wasser oder unterwegs mit Zellstofftüchern gereinigt werden. Von Feuchttüchern rät der Spezialist dagegen ab. Die enthaltenen Stoffe könnten die empfindliche AfterSchleimhaut reizen. enten selbst wesentlich zur eigenen Gesundung beitragen. Proktologische Sprechstundentermine bei Dr. Dr. medic (Ro) Georg Peters „Die Natur hilft viel“, weiß der Arzt aus eigener Erfahrung mit einer Hämorrhoiden-OP, die 15 Jahre zurückliegt und ihn nachhaltig von dem peinigenden Leiden befreite. Durch Verhaltensänderungen, fasste Dr. Peters zusammen, könnten Pati- PD Dr. med. Claudia Rudroff Sekretariat, Tanja Mühleck Telefon 0221 479 2212 E-Mail allgemeinchirurgie @evk-koeln.de Gynäkologische Blutungsstörungen Moderne Diagnostik und Therapie Wenn die Menstruation Frauen mehr als sechs Mal am Tag zum Wechseln von Tampon oder Binde treibt, ist das mehr als lästig. Eine überdurchschnittlich starke Monatsblutung ist oft ein Hinweis auf ein gynäkologisches Problem. Nicht nur die Lebensqualität ist einschränkt. Die Frauen haben wegen zu starken Blutverlusts oft einen zu niedrigen Eisenwert (Hämoglobinspiegel). Müdigkeit, Abgeschlagenheit sind die Folge. Die Menstruation D r. med. Caroline KohlmannMünks und Dr. med. Alexandra Leskaroski, Ärztinnen an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Evangelischen Krankenhaus Weyertal, präsentierten beim Gesundheitstreff um 11 den Vortrag von Chefarzt Prof. Dr. med. Thomas Römer über „Moderne Diagnostik und Therapie von gynäkologischen Blutungsstörungen“. 18 wieder abfällt. Frau Dr. KohlmannMünks erklärte, dass die Bezeichnungen „schwach, mittel, stark“ lediglich Anhaltspunkte geben. Es entspreche nicht der Lebenswirklichkeit, die abgeschiedene Blutmenge aufzufangen und zu messen. In einem normalen Zyklus setzt am 29. Tag nach dem ersten Tag der vorangegangenen Menstruation die nächste Blutung ein. Demnach sind ca. 23 Tage im Zyklus blutungsfrei. Gynäkologen bezeichnen die normale und beschwerdefreie Menstruation mit dem Fachbegriff Eumenorrhoe. Verstärkte und/oder verlängerte Menstruationen werden als Hypermenorrhoe, Metrorrhagie oder Menorrhagie bezeichnet. Eine normale Regelblutung ist eine fünftägige Blutung, die am ersten Tag schwach ist, bis zum dritten Tag auf einen Mittelwert ansteigt und FIGO-Klassifizierung StippVisite Um abnormale Uterusblutungen bei nicht-schwangeren Frauen im repro- duktionsfähigen Alter zu klassifizieren, wird das sogenannte FIGO-System verwendet. Polypen nennt das System an erster Stelle. Eine andere Ursache ist die Einnistung von Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) in der mittleren Schicht der Gebärmutterwand, der Uterusmuskulatur (Myometrium). Dies wird als Adenomyose bezeichnet. Verantwortlich für übermäßige Blutungen kann ebenso ein gutartiger, knotiger, abgekapselter, runder Tumor in der Muskulatur sein, das Leiomyom. Aber auch eine Hyperplasie der Gebärmutterschleimhaut wird bei der Klassifizierung in Betracht gezogen. Bei den funktionellen Ursachen unterscheidet das FIGOSystem z. B. Störungen der Blut- gerinnung, die Coagulopathie, und weitere hormonelle Störungen sowie lokale Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut. Diagnose Untersuchung Das Führen eines Zykluskalenders, am besten über ein Jahr, gibt Gynäkologen wichtige Anhaltspunkte für die Diagnose von Störungen. Zweiter Schritt ist die gynäkologische Untersuchung einschließlich einer vaginalen Ultraschalluntersuchung. Dies ermöglicht die Betrachtung des gesamten Uterus mit Gebärmutterwand, -schleimhaut und den Eierstöcken. Die Sonographie wird darüber hinaus bei einem Gestagen-Test eingesetzt. Gestagen-Test Das Hormon Gestagen wird in den Eierstöcken (Ovarien) in dem Gelbkörper gebildet, der nach dem Eisprung aus der Eizellhülle, dem Follikel, entsteht. Der höchste Gestagenspiegel wird in der 2. Zyklushälfte erreicht. Ergibt der Sonographie-Befund eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird über 12 Tage ein Gestagenpräparat verabreicht. Zeigt das Endometrium im Ultraschall nach der Abbruchblutung eine Dicke von weniger als 5 Millimetern, ist entweder keine Therapie erforderlich oder es wird prophylaktisch eine medikamentöse Behandlung mit Gestagenen verschrieben, um erneute Blutungsstörungen zu vermeiden. Therapien Hysteroskopie Beträgt die Schleimhautschicht mehr als 5 mm, führt eine Gebär- mutterspiegelung (Hysteroskopie) weiter. Das Verfahren bietet über die Diagnostik hinaus die Möglichkeit der Therapie. Bei der Suche nach Ursachen von Blutungsstörungen kann mit Hilfe dieses medizinischen Geräts zwischen Gewebe- oder Organvergrößerungen durch vermehrte Zellteilung (Hyperplasie), Myomen, Polypen und einem Karzinom in der Gebärmutterschleimhaut oder im Gebärmutterhalskanal (Zervix) unterschieden werden. Gegebenenfalls können die Wucherungen sofort entfernt werden. Das Hysteroskop wird ebenfalls bei Ausschabungen eingesetzt. Hormonpräparate Bei der Hypermenorrhoe ist meistens eine Unterfunktion des Gelbkörpers die Ursache. Ausgleich schaffen somit Gestagenpräparate. Ist die Ursache organisch, stecken meistens ein Myom oder ein Polyp dahinter. Beide lassen sich meist hysteroskopisch operativ entfernen, d.h. die Gebärmutter bleibt erhalten. Eine medikamentöse Langzeittherapie der Hypermenorrhoe ist das Einsetzen der Hormon-Spirale Mirena in den Uterus oder die Einnahme der „Pille“ Qlaira. Beide gleichen Gestagen-Defizite aus und sind sowohl zur Empfängnisverhütung geeignet und für die Therapie der Hypermenorrhoe zugelassen. (Gebärmutterschleimhautverschorfung). Für die Endometriumablation kommen nur Patientinnen infrage, deren Familienplanung abgeschlossen ist. Der Uterus sollte allerdings nicht deutlich vergrößert sein. Andere Erkrankungen im Genitalbereich oder bösartige Veränderungen des Endometriums müssen zudem ausgeschlossen sein. Spirale versus Ausschabung Frau Dr. Kohlmann-Münks stellte die Behandlungserfolge von Mirena-Spirale und Endometriumablation gegenüber. Abhängig von der Lebensplanung der Frau seien Vor- und Nachteile individuell abzuwägen. Der operative Eingriff unter Narkose befreit 80 Prozent der Patientinnen von ihren Beschwerden. Die Erfolgsrate mit der Hormonspirale beläuft sich auf ca. 70 Prozent. Ein neues Gerät für die Endometriumablation ist das Einmalinstrument NovaSure. Die Gynäkologen spannen in der Gebärmuttermutterhöhle ähnlich einem Schirm ein Goldnetz auf. Mittels eines Radiofrequenzgenerators wird die Schleimhaut bis in tiefe Schichten verschorft. Das Risiko dieses Verfahrens ist noch geringer als bei der herkömmlichen Ablation. Schleimhautverschorfung (Endometriumablation) Eine weitere mögliche Behandlungsmethode von Blutungsstörungen ist die Endometriumablation Dr. med. Alexandra Leskaroski und Dr. med. Caroline Kohlmann-Münks StippVisite 19 Diese Methode wird seit ca. 5 Jahren mit sehr guten Ergebnissen im EVK Weyertal angewendet. Entfernung der Gebärmutter Die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) als letztes Therapiemittel garantiert 100%igen Blutungsfreiheit. Sie wird heutzutage of minimalinvasiv ohne Bauchschnitt mit dem Laparoskop durchgeführt. Es ist dasselbe Instrument, das bei diagnostischen Bauchspiegelungen zum Einsatz kommt. Im EVK Weyertal werden fast jeden Tag Operationen nach der LASH-Methode vorgenommen. Dabei wird nur der Gebärmutterkörper entfernt, der Gebärmutterhals bleibt stehen. Blutungen nach den Wechseljahren „Meistens regeln sich Zyklusstörungen in den Wechseljahren von selbst“, schickte Frau Dr. med. Alexandra Leskaroski ihren Ausführungen zu Blutungsunregelmäßigkeiten bei Patientinnen voraus, die sich in der Phase der Prämenopause befinden. Oft kündigen sich Vorzeichen der Wechseljahre bereits an, wenn die Frau noch unter 50 Jahre alt ist. In diesem Alter tritt bei der Mehrheit der Frauen ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt auf. Ein zeitweiser Östrogen-Überschuss kann bewirken, dass beim Eintritt in die Wechseljahre die Zyklen länger werden und die Blutungen stärker. Sechs bis acht Wochen Pause zwischen den Blutungen und Blutungen, die zwei bis vier Wochen anhalten, sind keine Ausnahme. Allerdings können die lang anhaltenden Blutungen zu Blutarmut (Anämie) führen. Das ist dann der Fall, wenn der Hämoglobinwert unter 11 sinkt, ein Wert unter 8 gilt als schwere Anämie. Erste Wahl Gestagene In der Regel haben Frauen zwischen 50 und 52 Jahre die letzte Monatsblutung. Treten ein Jahr danach erneut Blutungen auf, rät Frau Dr. Leskaroski zum Arztbesuch, um die Ursachen zu klären. Verursacht ein übermäßiger Schleimhautaufbau Blutungsstörungen, ist die Gabe von Gestagenen die erste Wahl auch bei Frauen in den Wechseljahren. Lässt sich nach Gabe von Gestagenen die Schleimhautdicke unter 5 Millimetern eindämmen und treten keine weiteren Blutungen auf, ist der Patientin geholfen. Bei Blutungsstörungen nach Wechseljahren und hoch aufgebauter Schleimhaut ist eine Ausschabung angezeigt. Weniger Gebärmutterentfernungen „Die Zahl der Gebärmutterentfernungen ist aufgrund neuer Behandlungsoptionen deutlich zurückgegangen, so dass die Hysterektomie praktisch nur noch bei Karzinomen oder bei schwerer Endometriose“ erforderlich ist, sagte Frau Dr. Leskaroski abschließend. Beim Gesundheitstreff um 11 zeigten die Fachärztin und ihre Kollegin Frau Dr. Kohlmann-Münks den Besuchern die chirurgischen Geräte, mit denen in der modernen Medizin schonende operative Eingriffe vorgenommen werden. Ihr Fazit: „Wir haben heute viel in der Hand, um Patientinnen eine Gebärmutterentfernung zu ersparen.“ Gynäkologische Sprechstundentermine bei Prof. Dr. med. Thomas Römer Sekretariat, Annette Timm Telefon 0221 479 2201 E-Mail [email protected] Special Fitness-Tipp: Ausschneiden und an die Pinwand heften. Foto: ©Kzenon – Fotolia.com Von Jörg Gommersbach-Löffler, Dipl.-Sportwissenschaftler (Leiter PUR/ZSM) ette Eine Toil deren m an auf eine en. erk nutz Stock w ! ALLTAGSBEWEGUNGS TIPPS (TEIL 1) allDas Fahrrad für nutzen n tägliche Fahr te usst – Umwege bew einbauen. Die Treppe anstelle des Aufzugs benutzen. e zum Die Mittagspaus nutzen en Spazierengeh deren). (alleine, mit an Beim Telefonieren aufstehen, Gehen au f der Stelle, Schulterkreisen. POWERED BY WWW.EVK-GESUND.DE Die Schilddrüse – winziges Organ mit großer Wirkung Sie hat beim Menschen die Form eines Schmetterlings. Knapp unterhalb des Kehlkopfes vor der Luftröhre ist ihr Platz. Die Schilddrüse ist ein lebensnotwendiges Organ. Was sie leistet und wie das Evangelische Krankenhaus (EVK) Patienten hilft, bei denen die Schilddrüse nicht richtig arbeitet, erläuterte der Oberarzt Allgemein- und Viszeralchirurgie, Hans-Joachim Seefeldt, beim Gesundheitstreff um 11 im EVK Weyertal. Die Aufgaben der Schilddrüse Aufbau B ei Männern hat die gut durchblutete Hormondrüse ein Gesamtvolumen von bis zu 25 Millilitern, bei Frauen bis zu 18 ml. Das Gewicht beträgt bei Erwachsenen zwischen 18 und 25 Gramm. Die beiden Lappen, die durch einen Steg verbunden sind und dem Organ eine H-Form geben, sind mit Bindegewebe an die Luftröhre geheftet. Zwei Arterien führen der Schilddrüse auf jeder Seite das Blut zu, das nach Durchlauf über Venen abfließt. Den Flüssigkeitshaushalt zwischen den Drüsenzellen regulieren Lymphgefäße. Außerdem wird die Schilddrüse von Fasern des vegetativen Nervensystems versorgt. Hormonproduktion Herr Oberarzt Seefeldt erläuterte eingehend die Bildung der beiden Hormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Angaben unter diesen beiden Abkürzungen finden Patienten in den Ergebnisprotokollen nach Untersuchungen. Die beiden jodhaltigen Hormone steuern alle Stoffwechselvorgänge. Sie unterstützen den Aufbau von Eiweiß. Sie werden gebraucht für das Wachstum von Knochen und Muskeln. Außerdem beeinflussen sie die Arbeit von Nerven, Herz, Kreislauf und Muskulatur. Finden Patienten in Verbindung mit den Abkürzungen T3 und T4 den Buchstaben F, bedeutet das, beide Hormone sind frei. „Das heißt, sie sind nicht an Eiweiße gebunden und damit bei der Zirkulation im Blut wirksam“, erklärte Herr Seefeldt. Schilddrüsenhormone sind lebenswichtig. Fehlen sie, wird der Mensch krank und stirbt nach spätestens sechs Monaten. „Das passierte vor über 100 Jahren, wenn Chirurgen die Schilddrüse vollständig entfernten. Denn künstliche Hormone stehen erst seit den 20-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zur Verfügung“, gab der Oberarzt einen Einblick in die Medizingeschichte. Sein Wert im Blutserum gibt Hinweise, ob die Schilddrüse normal entwickelt und funktionstüchtig ist. Wenn nicht, muss innerhalb der ersten drei Lebenswochen eine Behandlung erfolgen. Andernfalls treten schwere körperliche und geistige Entwicklungsschäden auf. Das Jod: ein unentbehrliches Spurenelement Bis 1989 war Deutschland ein Jodmangelgebiet, besonders in Regionen wie der Eifel und in Süddeutschland. Während in der Schweiz dem Leitungswasser Jod beigemischt wurde, wurde in Deutschland vermehrt jodiertes Speisesalz verwendet. Wurden bis vor 26 Jahren bei 6 bis 9% der Jugendlichen unter 20 Jahre in Deutschland Knoten in der Schilddrüse festgestellt, ging diese Zahl bis zum Jahr 2000 deutlich zurück. Eine entscheidende Rolle spielen Schilddrüsenhormone bei der kindlichen Entwicklung bereits im Mutterleib. Der Embryo bildet sie in der 10. bis 12. Woche. Dafür wird das Spurenelement Jod gebraucht, weshalb bei schwangeren Frauen besonders auf eine ausreichende Jodzufuhr geachtet wird. „Bei Jodmangel hat die einzelne Schilddrüsenzelle erheblichen Stress und schüttet Wachstumsfaktoren aus, um mehr Schilddrüsenhormone zu bilden. Dabei entstehen neben einer allgemeinen Vergrößerung auch Knoten“, erklärte Herr Seefeldt die Knotenbildung. Im unteren Halsbereich bildet sich ein „Kropf“. Bei Neugeborenen ist eine Blutentnahme an der Ferse gesetzlich vorgeschrieben, um die Menge des Thyreoidea-stimulierenden Hormons, kurz TSH, zu ermitteln. Der nach dem lateinischen Name der Schilddrüse Glandula thyreoidea benannte Botenstoff wird in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) produziert. Entscheidend für die Diagnose: der TSH-Wert Den normalen Wert des Thyreoidea-stimulierenden Hormons gab Herr Seefeldt mit 0,3 bis 2,25 Milli-Einheiten je Liter Blut (mU/l) an. Liegt die Menge des Stimulanz darunter, produziert die Schilddrüse zu StippVisite 21 viele Hormone. Die Störung wird als Überfunktion der Schilddrüse diagnostiziert. Bei einem überhöhten Messwert werden zu wenige Hormone gebildet, die Folge ist eine Unterfunktion der Schilddrüse. Vor einer Blutuntersuchung stellen Ärzte eine Befragung der Patienten. Nervosität, Unruhe, Reizbarkeit, schnellere Muskelreflexe, Schwitzen, leicht erhöhte Temperatur und unkontrollierte Gewichtsabnahme sowie auf der anderen Seite Müdigkeit, Wassereinlagerungen, Kälteempfindlichkeit, Gewichtszunahme gehören zu den am häufigsten beschriebenen Symptomen. „Einzeln sind die Symptome unspezifisch, erst die Kombination lässt uns Ärzte an eine Schilddrüsenerkrankung denken“, so der EVK-Oberarzt. Kalte und heiße Knoten Ein verdickter Hals, an dem Gewebeknoten zu ertasten sind und sich beim Schlucken etwas bewegen, ist für die meisten Patienten der Anlass, einen Arzt aufzusuchen. Nach eingehender Patientenbefragung wird meist eine Ultraschalluntersuchung angeboten. Ein zusätzliches Szintigramm gibt Aufschluss, um welche Art Knoten in der Schilddrüse es sich bei der Störung handelt. Die Szintigrafie ist ein bildgebendes Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik, bei dem eine Kamera, die Gammastrahlen erfasst, eingesetzt wird. Dem Patienten wird vor der Aufnahme Technetium gegeben, welches wie Jod von den Schilddrüsenzellen aufgenommen wird und welches radioaktiv ist. Es zerfällt in- nerhalb von Stunden. Da nur Schilddrüsenzellen Jod aufnehmen können, zeigt die Gammakamera an, welche Knoten und welche Bereiche der Schilddrüse aktiv sind und welche nicht. Heiße Knoten, die so genannt werden, weil sie im Bild in den Farben Rot und Gelb erscheinen, nehmen das Jod auf. Da sie der Regulation durch die Hypophyse entzogen sind, produzieren sie unkontrolliert und übermäßig Hormone. In der Fachsprache heißen diese gutartigen Knoten autonome Adenome. Kalte Knoten dagegen speichern das zugeführte Jod nicht. Im Szintigramm stellt sich dieser inaktive Knoten in den kühlen Farben Blau oder Violett dar. Krebs kann in kalten Knoten vorkommen, ist allerdings in der Schilddrüse sehr selten. Herr Seefeldt sprach von etwa 2800 Fällen im Jahr in Deutschland, von den 85% bis 95% sehr gut operativ therapierbar seien, in Kombination mit einer nuklearmedizinischen Nachbehandlung. Eine einzige Operation kann helfen Bevor Herr Oberarzt Seefeldt seinen Vortrag begann, fragte er die Besucher des Gesundheitstreffs um 11 nach ihrem Informationsbedarf. Eine Patientin sagte, sie sei gekommen, weil sie sich entscheiden müsse, ob sie sich operieren lasse. Manchmal ist eine OP zwar unvermeidlich, Oberarzt Seefeldt erklärt den Interessierten die Lage der Schilddrüse Ärzte haben jedoch gerade im Anfangsstadium einer Schilddrüsenvergrößerung medikamentöse Behandlungsmethoden an der Hand, die Erfolg versprechen. Jod- und Hormon-Therapien Die frühe Gabe vor allem von Jodid und evtl. eines Kombinationspräparats aus Jod und dem körpereigenen Hormon L-Thyroxin ist geeignet, durch Jodmangel bedingtes Wachstum der Schilddrüse zu stoppen. Das L-Thyroxin entlastet die Schilddrüse von dem Stress, Wachstumshormone zu produzieren. Gleichzeitig werden die Jodspeicher aufgefüllt. Diese medikamentöse Behandlung dauert zwei bis vier Wochen, bis sich Heilungserfolge einstellen. Bei Knoten mit Überfunktion kann eine Therapie mit schwach radioaktivem Jod insofern helfen, dass der Knoten zerstrahlt wird. Verschwunden ist der heiße Knoten danach zwar nicht, kann aber auch keine Überfunktion mehr verursachen. Der Patient schluckt bei dieser Therapie eine individuell berechnete Menge Radiojod in Form einer Kapsel. Wie das Jod aus der Nahrung nimmt die Schilddrüse das Spurenelement auf. Es reichert sich nahezu ausschließlich in den heißen Knoten an. Die radioaktiven Anteile bewirken einen Zerfall der Knoten. Für diese Therapie ist in Deutschland ein mehrtägiger Krankenhausaufenthalt erforderlich. Welche Therapie Erfolge verspricht, möglicherweise in Kombination, hängt von Untersuchungsergebnissen ab und eventuell anderen Erkrankungen des Patienten sowie auch vom Lebensalter. Ärzte sind vorsichtig mit der Gabe von Jod. „Gefährlich kann das bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden, wenn Kontrastmittel, beispielsweise vor einer Computertomographie, gespritzt werden. Es ist dem Jod ähnlich und kann bei einer zu hohen Dosis im Körper zur Vergiftung führen“, führte Herr Seefeldt aus. Knoten punktieren oder operativ entfernen? Herr Seefeldt verdeutlichte, inwieweit eine Punktierung von Knoten an Grenzen stößt. Zum einen hänge die Treffsicherheit mit der feinen Nadel vom Geschick des Arztes ab. Zum anderen müsse der begutachtende Zytologe ein Experte in der Beurteilung der Zellart sein. Der EVK-Oberarzt bevorzugt bei unklaren Situationen die operative Entfernung von Knoten. Das Gewebe wird anschließend genau untersucht, um Nachbehandlungen individuell abzustimmen. Schilddrüsen-OPs sind heutzutage auch bei vollständiger Entfernung des Organs schnell gemacht und risikoarm. Chirurgen brauchen in der Regel weniger als 2 Stunden bei komplikationslosem Eingriff. Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Dünne Schläuche leiten Wundsekret ab. Sie werden noch am selben Tag, spätestens am nächsten Tag entfernt. Durchschnittlich 2- bis 3 Tage beträgt der stationäre Aufenthalt. Eine quere Narbe über der Drosselgrube oberhalb vom Brustbein wird sichtbar bleiben. Wurde die Schilddrüse vollständig entfernt, müssen lebenslang Hormone eingenommen werden. Morbus Basedow und Hashimoto Patienten fragten nach dem Unterschied zwischen Funktionsstörungen der Schilddrüse und den Krankheitsbildern Morbus Basedow und Hashimoto. Welche Vorgänge die beiden Autoimmunerkrankungen an der Schilddrüse verursachen, skizzierte EVK-Oberarzt Hans-Joachim Seefeldt auf einer Flipchart. Dem Stimulanz TSH, das die Hirnanhangdrüse ausschüttet, entspricht an den Schilddrüsenzellen ein Empfänger-Protein. Wie Schlüssel und Schloss passen Stimulanz und annehmender Rezeptor in ihrer Form zueinander. Dieselbe Schlüsselform besitzt aber auch der TSH-Antikörper des Morbus Basedow. Die Folge ist eine starke Überfunktion der Schilddrüse mit Vergrößerung. Dass bei dieser Krankheit die Augen hervortreten können, liegt an einer Vermehrung von Fettzellen hinter dem Augapfel, die ebenfalls durch den Antikörper stimuliert werden können. Hashimoto ist dagegen eine chronische Schilddrüsenentzündung, die zur Unterfunktion führt. Die Entzündung entsteht durch Antikörper gegen das Enzym Peroxidase, das die Jodanreicherung beeinflusst, oder durch Antikörper gegen das Protein Thyreoglobulin, an dem die Zusammenfügung (Synthese) der Hormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) stattfindet. Schilddrüsenzellen sterben nach und nach ab. Beide Autoimmunerkrankungen sind ursächlich nicht heilbar. Dem EVK stehen medikamentöse und operative Therapien zur Verfügung, die Auswirkungen von Morbus Basedow und Hashimoto lindern können. Endokrine Chirurgie am EVK Köln-Weyertal Fachbereich für Schilddrüsenerkrankungen Sekretariat, Tanja Mühleck Telefon 0221 479 2212 E-Mail allgemeinchirurgie @evk-koeln.de Mo. - Do. 8 bis 16 Uhr Fr. 8 bis 12 Uhr StippVisite 23 Modernste Ausstattung und Mitgefühl – Das EVK Köln-Weyertal eröffnet neue Komfortstation Solch ein Badezimmer kennen die meisten Menschen nur vom Urlaub im Vier-Sterne-Hotel: der ganze Raum mit edlen anthrazitfarbenen Fließen ausgekleidet, der Zugang zur geräumigen Dusche ist ebenerdig und damit man seine Lieblingssongs mitsingen kann, ist im Badezimmer ein Radio installiert. Das Evangelische Krankenhaus Köln Weyertal setzt mit seiner gerade eröffneten klimatisierten Komfortstation A 5 hinsichtlich Ausstattung und Servicequalität neue Maßstäbe. Frühstück und Abendessen nehmen die Patienten in Buffetform ein, zum Mittagessen gibt es freie Menüauswahl und eine eigene Servicekraft kümmert sich ausschließlich um die Patienten auf der Wahlleistungsstation. A ber: „Braucht denn ein Evangelisches Krankenhaus solch eine Komfortstation überhaupt?“ Mit dieser Frage griff in seiner Ansprache zur Eröffnung der neuen Station der Geschäftsführer Dr. Harald Januschewski aufkommende Diskussionen offensiv auf – um sie schlüssig und souverän zu beantworten. Er verwies auf die grundlegenden Änderungen im Gesundheitssystem und die gestiegenen Erwartungen der Patienten, die nicht mehr nur optimal medizinisch versorgt werden wollten, sondern auch hohe Anforderungen an die Unterbringung und den Service hätten. Auch die privaten Krankenkassen wollten sich im zunehmenden Wettbewerb abheben. Die zweite Antwort auf die eingangs gestellte Frage berührt das Sanierungskonzept, das derzeit am EVK Köln-Weyertal umgesetzt wird. Laut Dr. Harald Januschewski werde hierfür ein „erhebliches finanzielles Volumen“ eingesetzt. So seien die Aufzüge teilweise schon erneuert, im laufenden Jahr werden ferner noch der Eingangsbereich des EVK sowie die Cafeteria im Untergeschoss modernisiert. „Und noch vor dem Sommer werden wir die zweite Komfortstation einweihen“, kündigte der Geschäftsführer an. Beide Komfortstationen werden dann mit einer eigenen Treppe verbunden sein. Die Feierstunde zur Eröffnung der Komfortstation wurde von Verwal- tungsdirektor Stefan Köller eröffnet, der die Anwesenden herzlich begrüßte. Dass trotz allen Komforts in einem Krankenhaus die Patienten immer noch „der Angst, dem Schmerz und dem Tod begegnen“, darauf machte in der Andacht der Evangelische Krankenhausseelsorger Karsten Leverenz aufmerksam. Mit Blick auf den zu Beginn der Andacht zitierten Psalm 23 („Der Herr ist mein Hirte“) verwies Karsten Leverenz darauf, was die Patienten in einem Krankenhaus brauchen: „Eine Hand, die hält, ein Ohr, das versteht und ein Herz, das Mitgefühl ausstrahlt.“ In seinen Fürbitten bat der katholische Krankenhausseelsorger, Heinrich Becker, um Lebensmut für die Patienten, um Geduld und Mitgefühl für die Ärzte und Pflegekräfte sowie ausreichend Zeit „zum Ein- und Ausatmen“. Die Andacht endete mit der Bitte der beiden Krankenhausseelsorger um Gottes Segen für die neu eröffnete Station. Von einem „heftigen Umbau“ berichtete Klaus Zimmer. „Außer den tragenden Wänden ist hier nichts stehen geblieben“, beschrieb der Architekt vom Architekturbüro K. Zimmer aus Neuwied die siebenmonatige Bauphase, ehe er die Komfortstation symbolisch an die neuen Nutzer übergab. Von Seiten des EVK nahmen Verwaltungsdirektor Stefan Daten und Fakten zur Komfortstation Anzahl Zimmer / Betten: Köller, der stellvertretende ärztliche Direktor Dr. Holger Heinen-Schürmann, sowie Schwester Jacqueline Reiß den überdimensionalen Schlüssel entgegen. Und wie es sich für eine offizielle Eröffnung gehört, wurde auch ein rotes Band durchtrennt. Assistiert von der Pflegedienstleiterin, Oberin Beate Wegener, und Dr. Holger Heinen-Schürmann sorgte die Servicekraft Frau Gjila Mislimi für einen sauberen Schnitt. Von links nach rechts: Schwester Jacqueline Reiß, Verwaltungsdirektor Stefan Köller, Architekt Klaus Zimmer und der stellvertretende ärztliche Direktor, Dr. Holger Heinen-Schürmann 6 x 2-Bett-Zimmer 4 x 1-Bett-Zimmer Was ist hier „Komfort“? Jedes Zimmer mit eigenem Komfort-Bad: ebenerdiger Zugang zur Dusche, Radio, Föhn, beleuchteter Kosmetikspiegel etc. Jeder Patient mit eigenem TV, Radio und Internetzugang Mini-Kühlschrank für jeden Patienten Bereitstellung: Morgenmantel, Badetücher, Handtücher Geräumiger Safe Frühstück und Abendessen in Buffetform Mittagessen: freie Menüauswahl Kaffeevollautomat: Cappuccino, Latte Macchiato, Milchkaffee, Kaffee und Schokolade Kühlschrank mit Softdrinks und Snacks aller Art Eigene Servicekraft nur für diese Station Vertretene Fachabteilungen: Allgemein- und Viszeralchirurgie Chefärztin PD Dr. med. Claudia Rudroff Orthopädie und Unfallchirurgie, Hand-, Fuß- und Wiederherstellungschirurgie Chefarzt Dr. med. Karl-Ernst Sander Innere Medizin Chefarzt Dr. med. Claus Benz Assistiert von der Pflegedienstleiterin, Oberin Beate Wegener, und dem stellvertretenden ärztlichen Direktor, Dr. Holger Heinen-Schürmann, sorgte die Servicekraft Frau Gjila Mislimi für einen sauberen Schnitt. i StippVisite 25 Wenn die Schulter schmerzt „Die Schulter ist das komplizierteste Gelenk des Menschen“, sagte die Oberärztin Unfallchirurgie, Suzan Yarkin, beim Gesundheitstreff um 11 im Evangelischen Krankenhaus Weyertal. Nicht jeder Verschleiß oder Bruch müsse aber operativ behandelt werden. „Sie entscheiden bei Verschleißerkrankunen, ob Ihnen die Beweglichkeit ausreicht und ob Sie die Schmerzen aushalten wollen. Oder ob wir Ihnen mit einer Operation helfen sollen“, erklärte sie den Besuchern der Patienteninformationsveranstaltung ihre Wahlmöglichkeiten. Anatomie der Schulter D ie Schulter ist zusammengesetzt aus Hauptgelenk, Nebengelenken und dem Schultergelenk mit Schulterblatt und Schlüsselbein. Muskeln, Sehnen, Bänder und Schleimbeutel ummanteln sie. Kein anderes Gelenk im menschlichen Körper ist beweglicher als das kugelige Schulterhauptgelenk. Es ermöglicht Armbewegungen in drei Ebenen und Achsen. Dank des Kugelgelenks kann der Mensch seine Arme in drei Richtungen abspreizen, in zwei Richtungen anwinkeln sowie nach oben strecken und kreisförmig drehen. Die hohe Beweglichkeit ermöglicht eine anatomische Besonderheit der Schulter. Sie wird anders als das Hüft- und das Kniegelenk vorwiegend von Muskeln und Sehnen statt dehnbaren Bändern stabilisiert und bewegt wird. Aus dem komplizierten Aufbau ergibt sich allerdings eine erhöhte Anfälligkeit für Verletzungen und Verschleiß. Das Schulterhauptgelenk wird vom kugelförmigen Ende des Oberarmknochens, dem Oberarmkopf, und 26 StippVisite der flachen Mulde, der Pfanne, am Schulterblatt gebildet. Suzan Yarkin verglich das Gelenk mit einem Golfball, der auf dem Tee genannten Stift aufliegt. „Die Kontaktfläche zwischen dem Oberarmkopf und der Pfanne am Schulterblatt ist verhältnismäßig klein“, verdeutlichte die Chirurgin. Oberarmkopf und Pfanne sind durch die Schultergelenkkapsel und einen Faserknorpelring miteinander verbunden. Einen hohen Anteil an der Beweglichkeit haben die vier Schulternebengelenke. Zusammen bilden sie den Schultergürtel. Das Eckgelenk sitzt zwischen dem oberen Ende des Schulterblatts, der sogenannten Schulterhöhe, und der Außenseite des Schlüsselbeins. Zwei Nebengelenke befinden sich außerdem zwischen der Schulterhöhe und dem Oberarmkopf sowie zwischen dem Brustbein und dem Schlüsselbein. Als Gleitschicht zwischen dem Schulterblatt und der Brustkorbwand dient ein weiteres Nebengelenk. Die Schulterpfanne und ihre Kontaktfläche mit dem Oberarmkopf sowie der Oberarmkopf sind mit Knorpeln beschichtet. Das gallertartige Gewebe wirkt sowohl als Stoßdämpfer des Schultergelenks wie auch als Gleitmittel gegen Gelenkreibungen. Wie jedes andere Gelenk ist die Schulter von einer Kapsel umgeben. Sie besteht aus einer äußeren festen Faserschicht und einer Gelenkinnenhaut. Aufgaben der Kapsel sind die Stabilisierung des Schultergelenks und die Produktion von „Gelenkschmiere“ für das reibungslose Gleiten der Knochen, die am Gelenk beteiligt sind. Ebenfalls als Puffer und Gleitmittel sorgen mehrere Schleimbeutel dafür, dass sich Muskeln, Sehnen und Knochen bei ihrem Zusammenspiel nicht gegenseitig abreiben. Die Bänder im Schultergelenk sind vergleichsweise schwach ausgebildet. Sie sind zweitrangig für die Stabilisierung und spielen keine Rolle für den Bewegungsumfang. Geführt und stabilisiert wird das Schultergelenk von der sogenannten Rotatorenmanschette. Sie wird gebildet von vier Muskeln, die das Gelenk, wie schon der Name sagt, manschettenartig umfassen. Die Rotatorenmanschette hält den Oberarmkopf bei Schulterbewegungen in der Pfanne, gibt Kraft und ermöglicht die dreidimensionale Beweglichkeit von Arm und Schulter. Dickster und kräftigster Muskel am Schultergelenk ist der Deltamuskel. Er gibt Halt, indem er wie eine Paketlast den Kopf des Oberarmknochens in die Gelenkpfanne drückt. Der Deltamuskel spielt eine wesentliche Rolle bei der Hebung des Oberarms und verleiht der Schulterregion Kontur. Hauptursachen für Schulterprobleme Auf fünf Ursachen für Schulterprobleme ging Frau Oberärztin Yarkin näher ein. Brüche, Muskelverletzungen, Verschleißerkrankungen (Arthrose), Veränderungen der Sehnen durch Kalkablagerungen und Verrenkungen gehören zu den häufigsten Schmerzauslösern. Zwangsläufig muss eine meist über Jahre entwickelte Arthrose aber keine Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen. Probleme treten in der Regel erst nach einem Sturz oder einer Verrenkung auf. „Eine zuvor degenerativ veränderte Schulter erholt sich nach einem Unfall nicht mehr so wie vorher“, erklärte Frau Yarkin. Die Untersuchung „Aller Anfang ist das Gespräch“, sagte die Oberärztin. „Seit wann haben Sie Schmerzen? Wodurch wurden sie ausgelöst? Hatten Sie einen Unfall? Haben Sie die Schulter überbelastet? Besteht ein Dauerschmerz? Strahlen die Schmerzen aus? Ist die Schulter bereits behandelt worden und wenn ja wie?“, lauten Standardfragen an Patienten. Untersucht werden grundsätzlich beide entkleideten Schultern. Bei der Inspektion stellen Ärzte unter anderem fest, ob die Schultern zu tief stehen oder ob die Muskulatur eingefallen ist, was auf eine Nervenquetschung oder eine Unfallfolge hindeuten kann. Eindellungen sind oft Anzeichen für eine geschädigte Muskulatur. Befindet sich der sogenannte Muskelbauch an einer zu tiefen Stelle, ist wahrscheinlich die lange Sehne des Bizeps, des Muskels im Oberarm, der den Unterarm beugt, gerissen. Die manuelle Untersuchung gibt, ohne dass der Patient die Vielzahl der weiteren Tests von Muskulatur, Beweglichkeit und Gelenkaufbau mitbekommt, Aufschluss über den Gesamtzustand des Schultergelenks. Ultraschall entdeckt Flüssigkeitsansammlungen aufgrund von Entzündungen. Röntgen beantwortet Fragen nach der Zentrierung des Oberarmkopfes oder der Bildung von Spornen an Gelenkknochen. „Von vielem, was wir schon bei diesen Untersuchungen festgestellt haben, bekommen wir aus dem Mrt dann nur noch die Bestätigung und das Ausmaß als Bild“, verdeutlichte Suzan Yarkin. Bei der Diagnose schauen Ärzte in jedem Fall nach, ob die Schmerzen tatsächlich aus dem Schultergelenk herrühren. Schmerzquellen können auch in der Halswirbelsäule liegen. Oder ein versteckter Herzinfarkt, eine sonstige koronare Erkrankung oder ein Lungentumor können sich durch Schmerzen in der Schulter bemerkbar machen. Diagnose: Arthrose der Schulter Ist der Oberarmkopf rund, liegt zentriert in der Pfanne und beträgt die Dicke des Knorpels, der im Röntgenbild als Spalt zwischen Oberarmkopf und Gelenkpfanne zu sehen ist, etwa fünf Millimeter, sind das die Zeichen für eine intakte Muskulatur und funktionierende Bänder. Gegenteilig zeigt sich die Arthrose im Bild: Die Gelenkspalte ist verschmälert, knöcherne Abstützungen als Ersatz für abgenutzten Knorpel, Zacken an den Knochen oder Zysten haben sich gebildet. Die Oberarmkugel liegt nicht mehr mitten in der Pfanne. Therapiemöglichkeiten Mehrmals betonte Frau Oberärztin Yarkin, wie wichtig Bewegung für die kranke Schulter ist. „Eine ruhiggestellte Schulter wird steif, und je inaktiver ein Muskel ist, desto Frau Suzan Yarkin zeigte den Besuchern anschaulich den Bewegungsapparat der Schulter StippVisite 27 mehr baut er sich ab und verkümmert“, warnte sie. Konservativ stehen schmerzlindernde Spritzen und Krankengymnastik als Behandlungsmethoden zur Wahl. Für den Einsatz einer Schulter-Prothese stehen Chirurgen drei Methoden zur Verfügung. Ein Oberflächenersatz in der Form einer Kappe für die nicht osteoporotischen Patienten . Es besteht die Gefahr der Lockerung wenn der Knochen zu weich ist. Das Problem löst ein Schaft, der in den Knochen geschoben wird und hier einwächst. Voraussetzung dafür ist eine intakte Rotatorenmanschette. Dritte Möglichkeit ist die Verlegung des Schulterdrehpunktes vom Gelenk nach außen. Die inverse Prothese. „Gut operativ behandelbar ist eine Arthrose des Schultereckgelenks“, weiß die Chirurgin aus langjähriger Erfahrung. Bei dem Eingriff wird das äußere Ende des Schlüsselbeins entweder in offener OP oder minimalinvasiv mit dem Arthroskop um etwa fünf Millimeter gekürzt. Bei dem schonenden Eingriff werden darüber hinaus der entzündete Schleimbeutel unterhalb des Schulterdaches und Knochenauszackungen 28 StippVisite entfernt, die auf die Rotatorenmanschette drücken. Es entsteht mehr der Platz zwischen dem Schulterdach und dem Schlüsselbein. Gefährlich sind Sporne deshalb, weil sie Muskel zerstören und Sehnen aufreiben können. Von einem Impingement- oder Schulterengpass-Syndrom sprechen Mediziner, wenn sich der Abstand zwischen Schulterdach und Oberarmknochen auf sieben Millimeter oder weniger verringert hat. Normal ist ein Abstand von etwa zwölf Millimetern. Erste Signale für das Impingement sind stechende Schmerzen in der Schulter beim seitlichen Heben des Armes. Fast immer geht die Störung einher mit einer Schleimbeutelentzündung. Helfen Übungen zum Beispiel mit dem Schulter-Trainer nicht mehr, wird hier ebenfalls eine Arthroskopie zur Erweiterung des Gleitraums zwischen Oberarmkopf und Schulterdach in Erwägung gezogen. „Bei einem Oberarmkopfbruch brauchen Sie dagegen keinen Chirurgen, wenn der Knochen nur unter der Kugel gebrochen ist: Das heilt die Natur von alleine“, erläuterte die EVK-Unfallchirurgin. Röntgenkontrollen und frühzeitige Bewegungsübungen begleiten den Heilungsprozess. Ist dennoch eine OP erforderlich, wird der Kopf aufgerichtet, mit Fäden und einer Platte stabilisiert oder bei verschobenem Kopf mit einem Nagel. Nach der OP empfiehlt Suzan Yarkin zunächst passive Bewegung in einem sogenannten Schulterstuhl, um Überbelastung zu vermeiden. Kalkablagerungen in Sehnen, die sogenannte Kalkschulter, bereiten meistens erst dann Schmerzen, wenn sie Entzündungen verursachen. Injektionen von Cortison-Schmerzmittel-Präparaten können lindern und sogar den Kalk auflösen. Wirksamer können drei bis vier Stoßwellen-Behandlungen sein. Sie regen die Durchblutung an, so dass der Kalk zu feinem Pulver zerfällt. Das kann vom Körper aufgenommen und ausgeschieden werden. „Bei einem arthroskopischen Eingriff quillt der Kalk wie Mehl aus der Sehne, sobald das Depot eröffnet ist“, beschrieb Suzan Yarkin, was sie häufig bei OPs sieht. Auf die Frage eines Patienten, ob sich mit Krankengymnastik langfristig Operationen vermeiden lassen, musste sie passen. „Das ist individuell verschieden, aber Krankengymnastik ist grundsätzlich der erste Schritt “, antwortete sie. Patienten riet die EVK-Oberärztin: „ so lang die Schulterveraenderungen nicht zu groesseren Schäden führen sollte ein konservative Behandlung durchgeführt werden“. Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Wiederherstellungs- und Handchirurgie am EVK Köln-Weyertal Gelenkersatz-Sprechstunde Mo., Di., Do. 13 bis 16 Uhr Terminvereinbarung Sekretariat, Frau Cremer Telefon 0221 479 2585 Bitte immer eine Überweisung vom Facharzt für Orthopädie oder Chirurgie mitbringen. Mit FIT Reisen wohltuende Radonanwendungen im Herzen des Fichtelgebirges genießen ****Kurzentrum Weißenstadt am See www.fitreisen.de Im Herzen des Naturparks Fichtelgebirge und direkt am verwunschenen Weißenstädter See gelegen, lädt das Vier-Sterne-Gesundheitshotel zu einer erholsamen und nachhaltigen Alltagsflucht ein. Die Region besticht mit romantischen Häuserreihen, engen Gässchen und malerischen Gebäuden. Natur- und Kulturliebhabern empfiehlt sich neben Wanderungen und Radtouren ein Ausflug in die Wagnerstadt Bayreuth oder ins Kloster Waldsassen. Bereits in mittelalterlichen Überlieferungen wurde Weißenstadt heilende Charakteristiken zugeschrieben. 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Bei welchen Erkrankungen sie noch auftreten können und welche Hausmittel Hilfe bringen, erklärt Claudia Galler, Gesundheitsredakteurin von Deutschlands größter Arztempfehlung jameda, in diesem Gesundheitstipp. Gliederschmerzen bei Infektionen, Rheuma und Muskelbeschwerden Als Gliederschmerzen werden Schmerzen in den Extremitäten, also Füßen, Beinen, Händen und Armen, bezeichnet. Dabei können die Schmerzen die Ge- lenke, Muskeln, Knochen, Nerven und die Haut betreffen. Sie sind ein Symptom bei zahlreichen Infektionskrankheiten, so bei Virusinfektionen wie Masern, Mumps, Röteln, Influenza, FSME oder Denguefieber. Auch bei der Infizierung mit Bakterien, z. B. bei Borreliose, oder mit Para- siten wie bei Malaria treten Gliederschmerzen auf. Schmerzende Gelenke sind typisch für Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, z. B. bei Arthrose, Gicht und rheumatoider Arthritis. Die Überbelastung der Muskeln macht sich als Muskelkater bemerkbar, bei dem kleinste Muskelrisse zu Entzündung und Schmerzen führen, auch Verspannungen und Krämpfe lösen Muskelschmerzen aus. Wenn die Schmerzen von Knochen, Gefäßen, Haut oder Nerven ausgehen Schmerzen in den Knochen können durch Infektionen oder Wachstumsstörungen entstehen, Gefäßleiden wie Krampfadern, periphere arterielle Verschlusskrankheit oder das Raynaud-Syndrom sind ebenfalls Auslöser für schmerzende Extremitäten. Auch die Haut kann schmerzen, z. B. bei Sklerodermie. Geschädigte Nerven, z. B. bei Diabetes, führen zu Polyneuropathie, bei Bandscheibenschäden können durch eingeklemmte Nerven Taubheits- und Kribbelgefühle in Extremitäten auftreten. Welche Hausmittel helfen bei Gliederschmerzen? Manchmal treten trotz einer fundierten Behandlung der Grunderkrankung Gliederschmerzen auf. Je nach Ursache der Schmerzen und Allgemeinzustand des Patienten können folgende Hausmittel Linderung verschaffen: 1. Warme oder kalte Wickel Entzündungen und Schwellungen werden durch kühlende Umschläge zurückgedrängt, auch die Schmerzweiterleitung wird gehemmt. Dazu eignen sich z. B. Kühlpads oder Wickel mit essigsaurer Tonerde. Auch Einreibungen mit ätherischen Ölen wie Latschenkiefer oder Eukalyptus bringen eine angenehme Kühle. Ist eine wärmende, durchblutungsfördernde Wirkung gewünscht wie z. B. bei Verspannungen oder nicht aktivierter Arthrose, kann man Fangopackungen, Kirschkernkissen oder Wickel mit schwarzem Senf auflegen. Taschenwärmer und beheizbare Handschuhe sind für Raynaud-Patienten praktische Hilfsmittel bei Schmerzattacken. 2. Bäder zur Entspannung und Durchblutungsförderung Warme Bäder entspannen die Muskeln und regen die Durchblutung an, Zusätze wie Wacholder oder Rosmarin sind hier ideal. Bei Gliederschmerzen aufgrund von Infekten sollte man allerdings nur dann baden, wenn kein Fieber vorliegt und man sich nach dem Bad ausruhen kann, um eine Überanstrengung und Belastung des Kreislaufs zu vermeiden. 3. Mit Massagen gegen Verspannungen und steife Gelenke Massagen helfen bei Krämpfen, Verspannungen und steifen Gelenken. Durchblutungsfördernde Massageöle mit Arnika, Wacholder oder Rosmarin eignen sich hier besonders gut. Nach dem Sport ist neben einem Saunagang zur Entspannung eine sanfte, flächige Massage sehr angenehm und kann dem nächsten Muskelkater entgegenwirken. im Schlaf tankt der Körper Energie und aktiviert das Immunsystem. Wer allerdings unter Arthrose leidet, sollte an genügend Bewegung denken, denn nur wenn Gelenke regelmäßig bewegt werden, können sie reibungslos funktionieren. 5. Tees unterstützen die Heilung Bei fiebrigen Infekten können Tees mit Weidenrinde Schmerzen lindern, Linden- und Holunderblüten regen zum Schwitzen an und unterstützen somit die eigenen Abwehrmechanismen. Auch die berühmte Hühnersuppe kann zur Genesung beitragen. Bei entzündlichen Gelenkserkrankungen helfen Tees mit Brennnessel, Schachtelhalm und Birkenblättern, da sie harntreibend wirken und Gewebswasser und Entzündungsprodukte ausschwemmen. Sollten Sie noch weitere Fragen zum Thema Gliederschmerzen haben, hilft Ihnen ein Schmerztherapeut gerne weiter. Gut bewertete Schmerztherapeuten finden Sie z. B. auf jameda (www.jameda.de/aerzte/spezielle-schmerztherapeuten/fachgebiet/). Quelle: Jameda.de 4. Wann Ruhe und Schonung hilfreich sind Wer unter einer Infektionskrankheit leidet, muss dem Körper Zeit geben, mit dem Erreger fertig zu werden. So unterstützt Ruhe und Schonung die Heilung, vor allem StippVisite überregional 31 FACHABTEILUNGEN IM EVK KÖLN-WEYERTAL ALLGEMEIN- UND VISZERALCHIRURGIE mit den Schwerpunkten Koloproktologie und Inkontinenzchirurgie Chefärztin: Priv.-Doz. Dr. med. Claudia Rudroff Sekretariat: Tel. 0221 479 2212 [email protected] ORTHOPÄDIE UND UNFALLCHIRURGIE, HAND-, FUSS- UND WIEDERHERSTELLUNGSCHIRURGIE mit anerkanntem Regionalen Traumazentrum der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und dem Schwerpunkt Endoprothetik Chefarzt: Dr. med. Karl-Ernst Sander Sekretariat: Tel. 0221 479 2585 oder Tel. 0221 479 2213 [email protected] INNERE MEDIZIN mit den Schwerpunkten Gastroenterologie und DDG-zertifiziertem Diabeteszentrum für Typ 1 und Typ 2 Diabetes Chefarzt: Dr. med. Claus A. Benz Sekretariat: Tel. 0221 479 2246 [email protected] GYNÄKOLOGIE UND GEBURTSHILFE mit dem Schwerpunkt Zertifiziertes klinisches und wissenschaftliches Endometriosezentrum Chefarzt: Prof. Dr. med. Thomas Römer Sekretariat: Tel. 0221 479 2201 [email protected] ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVMEDIZIN mit TÜV-zertifizierter Akutschmerztherapie Chefarzt: Dr. med. Holger Heinen-Schürmann Sekretariat: Tel. 0221 479 2388 [email protected] sowie die BELEGABTEILUNG FÜR HALS-, NASENUND OHRENHEILKUNDE und die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiologische Diagnostik der Uniklinik Köln betriebene RADIOLOGIE. EVANGELISCHES KRANKENHAUS KÖLN-WEYERTAL Weyertal 76 | 50931 Köln | Telefon 0221 4790 | www.evk-koeln.de