EUROPACE Konferenz April I 2013 Erfolgsfaktoren im Finanzvertrieb – vom Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern von Michaela Reimann darin, das Gleichgewicht von Menge und regionaler Nachfrage zu organisieren. „Leads genau in der gewünschten Stückzahl im spezifischen Gebiet, wo die Nachfrage herrscht zu generieren, gelingt nicht“, verdeutlicht Stephan Gawarecki. Deshalb benötigt man einen Überlauf, der eben dieses Gleichgewicht herstellen kann. Dafür hat Dr. Klein zentrale Niederlassungen in Lübeck und mittlerweile auch in anderen Zentren, die dies garantieren. Fünf Impulsvorträge – vertraulich, kreativ und inspirierend – von unterschiedlichen EUROPACE-Partnern, zeigten ganz verschiedene Sichten auf den und erfolgsversprechende Wege im Finanzvertrieb. Wir bedanken uns bei den Vortragenden für die gewährten Einblicke und den persönlichen Beitrag! Geschäftsmodell und Erfolgsfaktoren von Dr. Klein Das Erfolgsgeheimnis des Privatkundenbereichs von Dr. Klein liegt im „und“. Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, begründet das starke Wachstum seines Unternehmens mit der optimalen Mischung verschiedener Faktoren zur Kundengewinnung und –Beratung. 2012 haben wir rund 8 Mio. Euro an Google bezahlt, um Kunden auf unsere Seiten zu führen. Online und Offline So trifft ein wesentlicher Teil der Kunden erstmals online auf Dr. Klein. Entweder über die hauseigene Webseite oder über viele weitere Seiten wie Vergleich.de. Rund 90 Prozent der Kunden kommen über Google auf diese Webseiten. „2012 haben wir rund 8 Mio. Euro an Google bezahlt, um Kunden auf unsere Seiten zu führen,“ sagt Stephan Gawarecki. Nachdem Kunden online ihr Interesse an einem Finanzprodukt zeigen, können sie einfache Produkte auch online abschließen. Bei beratungsintensiven Produkten bietet Dr. Klein die persönliche Beratung vor Ort an. Diese Mischung aus online und offline, ermöglicht die flexible Beratung, die auf den Kundenwunsch und die Komplexität des Produktes optimal abgestimmt ist. Allfinanzanbieter und Spezialist Dr. Klein bietet seinen Kunden das gesamte Spektrum der Finanzprodukte an. „Aber sind wir deshalb kein Spezialist?“ fragt Stephan Gawarecki. Wenn man sich die Aufteilung der rund 750 Berater ansieht, zeigt sich, dass 60 Prozent davon als Baufinanzierungsspezialisten und 40 Prozent als Versicherungs- und Vorsorgespezialisten tätig sind. „Wir glauben nicht, dass ein Berater heute zu allen Finanzprodukten qualitativ hochwertig beraten kann“, sagt Stephan Gawarecki und begründet damit das dritte „und“: ein Allfinanzproduktangebot und Spezialisten als Berater. Zentral und Dezentral Die Franchisepartner erhalten von Dr. Klein Kundenanfragen aus ihrer Region. Im Leadgeschäft besteht die größte Herausforderung Vier Säulen des Erfolges der Fonds Finanz Fonds Finanz ist, wie Stefan Kennerknecht, Mitglied der Geschäftsleitung der Fonds Finanz Maklerservice GmbH, sagt „Großhändler im Finanzdienstleistungsbereich“. Mittlerweile verbindet der Pool etwa 26.000 Makler mit rund 500 Produktanbietern. Bei der Gründung der GmbH im Jahr 2006 gab es die Vision, größter Maklerpool des Landes zu werden – vier Jahre später hatte die Mannschaft diese Vision umgesetzt. Heute macht das Unternehmen über 100 Mio. Euro Umsatz und beschäftig 180 Mitarbeiter. Im Bereich der Kranken-, Lebens- und Sachversicherungen sei Fonds Finanz die Nummer 1 in Deutschland. „Doch reicht das aus?“, fragt Stefan Kennerknecht. Im Baufinanzierungsbereich habe man noch einen Randstatus – dies zu verändern sei der Grund seines Besuches auf der EUROPACE-Konferenz. Diese Haltung des Innovierens ist eine der vier Säulen, auf denen der Erfolg der Fonds Finanz basiert. Lautsprecher der Nation und Ansporn durch Freiwilligkeit Eine elementare Säule eines jeden Unternehmens ist der Kunde. Stefan Kennerknecht betont die Bedeutung, die Pressearbeit und Marketing am heutigen Geschäftserfolg haben. Über Facebook, Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. KG 8 EUROPACE Konferenz April I 2013 Systemisches Vordenken und Planen für bessere Vertriebsergebnisse Andreas Houf, Prokurist und Leiter Vertriebsunterstützung für freie Vertriebe bei der Signal Iduna Gruppe ist sich sicher: „Niemand plant zu scheitern, die meisten aber scheitern, weil sie nicht planen.“ Sein Ansatz für Erfolg ist systemischer Natur. drei eigene Messen, Roadshows und Online-Schulungen richtet sich die Fonds Finanz kontinuierlich und laut an alle Makler im Markt. Alle Services des Pools sind für Makler kostenlos. Das alleine macht den Makler noch nicht zufrieden, es ist jedoch eine Basisleistung, die Vertrauen bildet. Sorgen Sie für Kunden und dafür, dass diese keine Widerstände bei der Zusammenarbeit mit Ihnen haben. Und dann bringen Sie eine Top-Leistung und begeistern Sie. Dann halten Ihnen Ihre Kunden die Treue. Andreas Houf, Prokurist und Leiter Vertriebsunterstützung bei der Signal Iduna Gruppe Gedanken steuern das Handeln Das Ganze im Blick zu haben, bedeutet für ihn, bei der Vision anzusetzen. Denn Visionen sind die Grundlage für Handeln. Sie führen zu Zielen, zu vorgestellten und angestrebten Endzuständen. „Wenn ich mir etwas nicht vorstellen kann, dann kann ich das auch nicht umsetzen“, sagt Andreas Houf. Denn jede Handlung entsteht zwei Mal. Das erste Mal in der Vorstellung und das zweite Mal bei der tatsächlichen Ausführung. So gehen viele Sportler ihre Wettkämpfe vorab mental durch. Skifahrer fahren vor dem eigentlichen Rennen die Strecke in Gedanken. Wenn der Skifahrer aber schon mental durch Nebel fährt, wird er langsamer oder gar nicht am Ziel ankommen. „Wie oft haben wir Mitarbeiter, die sich Dinge noch nicht vorstellen können und diese deshalb nicht wie gewünscht umsetzen?“, fragt Andreas Houf. Stefan Kennerknecht, Mitglied der Geschäftsleitung der Fonds Finanz Maklerservice GmbH Die Barriere vor der Zusammenarbeit wird damit abgebaut. Zufriedenheitsumfragen, bei denen klar wird, was der Kunde braucht, helfen, diese Barrieren zusätzlich abzubauen. Warum arbeiten Makler überhaupt mit Pools zusammen, sie könnten sich ja auch direkt an die Produktanbieter wenden. Stefan Kennerknecht ist sich sicher: „Der Grund liegt in der einfachen, schnellen und guten Abwicklung.“ Niemand plant zu scheitern, die meisten aber scheitern, weil sie nicht planen Gute Leistungen und Begeisterung Neben der Basisleistung braucht ein Pool aber noch mehr, um seine Makler zu halten. Fonds Finanz steht in ständigem Kontakt, interagiert mit den Kunden über den gesamten Abwicklungsprozess hinweg und ist für diese immer erreichbar. Kompetente Beratung und Schulungen spielen eine ebenso wichtige Rolle wie die tägliche Abrechnung oder eine saubere Bestandsübertragung. Um Kunden langfristig zu halten, muss man sie immer wieder überraschen und begeistern. Fonds Finanz gelang dies zum Beispiel damit, dass man hier jetzt über das iPad Versicherungen abschließen kann. All diese Innovationen muss man aber auch wieder über Lautsprecher an die Vermittlerschaft herantragen, um erfolgreich zu sein. Stefan Kennerknecht fasst zusammen: „Sorgen Sie für Kunden und dafür, dass diese keine Widerstände bei der Zusammenarbeit mit Ihnen haben. Und dann bringen Sie eine Top-Leistung und begeistern Sie. Dann halten Ihnen Ihre Kunden die Treue.“ Dieses Modell funktioniert jedoch nur, solange die Begeisterung anhält – und das braucht ständige Neuerung. Klare Ziele Um die Vordenkqualität zu erhöhen, müssen verschwommene Ziele klar definiert werden. Sie müssen messbar, schriftlich und terminiert sein. Zudem sollten keine Zielkonflikte bestehen, zum Beispiel zwischen dem Projektumfang und verfügbaren Ressourcen. Ziel der Vertriebsunterstützung ist es, Produkteinführungen im Vertrieb zu verbessern. Deshalb begleitet Andreas Houf die Vertriebsmitarbeiter über den gesamten Vertriebsprozess hinweg. Neue Produkte werden zuerst in Einführungstrainings mit der Möglichkeit zu Feedback vorgestellt. Darauf folgen Vertiefungstrainings vor Ort. Auch Einzelcoachings stehen im Angebot, wenn die Vorstellungskraft durch die vorangegangenen Maßnahmen nicht genügend angeschoben wurde. „Für eine gute Umsetzung ist es wichtig, vor Ort zu sein. Nur so hat man den gesamten Regelkreis im Überblick und kann individuell optimieren“, berichtet Andreas Houf aus seiner Erfahrung. Da der Weg aber nie ganz gerade verlaufe, sei die Definition von Meilensteinen elementar. Dazu nutzen Herr Houf und seine Mann9