2017-01-06_Leine-Zeitung_HAZ_Neustadt_060117_temps

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Neustadt
Feuerwehr
zeigt, wie
wichtig sie ist
Esperker Gruppe
wirbt um Nachwuchs
Esperke. Noch ist die Aktion
Löscheimer vielen Esperkern in
bester Erinnerung, da legt die
Feuerwehr nach und zeigt als
Weihnachtsbaumentsorger, was
sie alles für das Dorf leisten
kann. Am Sonnabend, 14. Januar, ab 13 Uhr, werden die Bäume in Esperke und Warmeloh
eingesammelt.
Die Truppe braucht Nachwuchs, mehr als ein Drittel der
Aktiven scheidet in den nächsten Jahren altersbedingt aus.
Daher hatten Ortsbrandmeister Martin Hemme und seine
Mannschaft vor Weihnachten
300 Löscheimer verteilt – mit
dem Hinweis „Stell Dir vor, Dein
Weihnachtsbaum brennt, und
keiner kommt löschen“. Die
Bäume haben ausgedient. Nachwuchs wird immer noch benötigt: „Wir nehmen auch gern
Ü 40“, sagt Hemme. Eine Chance, die Gruppe kennenzulernen,
gibt es morgen. Um 19 Uhr beginnt die Dienstversammlung
im Feuerwehrhaus.
vw
in Kürze
Bus 820 fährt zwei
Minuten später ab
Poggenhagen/Neustadt. Kleine
Änderung im Fahrplan: Die Regiobus-Linie 820 ab Poggenhagen/
Bahnhof startet ab Montag, 9. Januar, immer montags bis freitags
statt um 16.25 Uhr erst zwei Minuten später, also um 16.27 Uhr. Die
geänderte Abfahrtszeit wurde an
die S-Bahn angepasst, die aus
Richtung Hannover kommend um
16.23 Uhr im Bahnhof in Poggenhagen hält. Auf diese Weise hätten die Fahrgäste mehr Zeit, von
der Bahn in den Bus umzusteigen,
teilt das Unternehmen mit. göt
Preisgekröntes Sprachprojekt läuft weiter
Unternehmer Ulrich Temps unterstützt mit „Sprint“-Programm Flüchtlinge bei Ausbildungsvorbereitung
Nachgefragt
Von Kathrin Götze
Neustadt.
Das „Sprint“-Projekt
schlägt Wellen: Unternehmer Ulrich
Temps hat es im Dezember in einem
Dialogforum des Landes Brandenburg vorgestellt – und er ist mit einer Abordnung der Firma zur Verleihung des „Goldenen Bulli“ für soziales Engagement gefahren. Temps
will das Projekt weiterlaufen lassen.
Im Dezember haben Unternehmer Ulrich Temps und sein Team einiges an Loorbeeren geerntet. Im
Fokus der Aufmerksamkeit stand
einmal mehr das Engagement der
Firma beim „Sprint“-Projekt an der
Berufsbildenden Schule (BBS) Neustadt, bei dem junge Flüchtlinge auf
eine Berufsausbildung vorbereitet
werden („Sprint“ steht für SPRache
und INTegration).
Wir wollen weiter
dabei sein, im April
startet eine neue
Runde.
Ulrich Temps,
Neustädter Unternehmer
Besonders der „Goldene Bulli“,
verliehen an einem großen Galaabend im VW-Konzernforum in Berlin, beeindruckte die Temps-Abordnung. VW Nutzfahrzeuge hat
den Preis erstmals für herausragendes gesellschaftliches Engagement
von Handwerksbetrieben ausgelobt,
Temps bekam den zweiten Preis.
Hauch von Oscar-Verleihung
Es gab Dresscode und roten Teppich, ein paar Tage zuvor hatte
ein Filmteam Aufnahmen für einen Einspiel-Spot in der Firma gemacht. „Es war ein bisschen wie bei
einer Oscar-Verleihung“, sagt Melissa Hellwig, die für die Organisation im Schulungs- und Ausbildungszentrum verantwortlich zeichnet
und gemeinsam mit Kollegin Judith
Programm hat
Eigendynamik
Herr Temps, Sie haben als Geschäftsführer Ihrer Unternehmensgruppe lange eher ruhig vor
sich hin gearbeitet, nun stehen
Sie deutlich mehr in der Öffentlichkeit. Wie kommt das?
Besonders das „Sprint“-Projekt
hat für uns eine Menge Medieninteresse gebracht, das hat
so eine Eigendynamik entwickelt. Ich habe von dem Projekt
in der Zeitung gelesen, als unser neues Ausbildungszentrum
gerade in Betrieb gegangen
war, und mich bei Herrn Marsch
von der BBS erkundigt. Alles
passte zusammen, da waren wir
drin.
Abdulla Hashash (großes Bild, vorn) probiert unter Anleitung von Ben-Simon Gutzeit (Mitte) das Niederdruckspritzgerät aus. Khalil Khalil schaut zu. Martina und Ulrich Temps (kleines Bild, von links), Judith von Roon und Melissa Hellwig
posieren stolz bei der Preisverleihung.
Fotos: SCheffen/Gleue
von Roon sowie Martina und Ulrich
Temps zur Gala reiste. „Es war spannend, wir haben interessante Leute
kennengelernt und von tollen Projekten gehört“, sagt Temps. Mit dem
zweiten Preis sei man mehr als zufrieden: „Da waren so viele Betriebe
vertreten, die viel kleiner sind als
wir, und die sich schon viel länger
engagieren.“ Der erste Preis ging an
die Sanitär-Firma Roland Ketterer
aus Donaueschingen, ein ZwölfMann-Betrieb, der seit vielen Jahren Brunnenbau- und Entwicklungsprojekte in Tansania vorantreibt.
Neuorientierung nach VW-Krise
Ein schöner Abschluss für ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr,
findet Temps. Nachdem Volkswagen als wichtigster Kunde infolge
des „Dieselgate“ zahlreiche Aufträge stornierte, habe sich das Unternehmen schon deutlich neu orientieren müssen.
Wunschprogramm
im Cinema
Filmclub startet Publikumsumfrage zu Programmideen,
Aufführungsterminen und Sonderveranstaltungen
Von Dirk von Werder
Neustadt. Mit der Tragikomö-
die „Captain Fantastic“ startet der Filmclub in sein zweites Programmjahr – und fragt
seine Fans, was in Neustadts
Kino noch besser werden
könnte.
Am Dienstag, 10. Januar,
19.30 Uhr, heißt es: Film ab!
Dann ist die amüsant erzählte und gleichsam tiefsinnige
Geschichte über eine Aussteigerfamilie in den USA zu
sehen. Karten für 6 Euro (Mitglieder des Filmclubs zahlen
5 Euro) gibt es an der Abend-
kasse. Wer sichergehen will,
ordert vorab unter Telefon
(01 52) 25 70 55 56 oder per
E-Mail an reservierung@film
club-neustadt.de.
Erfolgreicher Start
Den Filmclub, der das über
Jahre brachliegende Kino im
Leinepark Suttorfer Straße im
vergangenen April wiederbelebt hat, blickt auf einen
erfolgreichen Start zurück.
Deutlich über 1000 Besucher
haben die 25 Vorstellungen
besucht. „Doch wir wissen
auch, dass es Wünsche im
Publikum gibt, manches
Hellmut Fried (von links) Hartmut Wagner und Wolf-Dieter Seidel
Foto: Döpke
möglicherweise anders zu
gestalten“, sagt Club-Vorstand Hellmut Fried. Überlegungen gebe es zahlreiche:
Ist der Termin (immer dienstags, 19.30 Uhr) gut gewählt?
Wäre eine andere Anfangszeit publikumsfreundlicher,
oder wünscht sich eine Mehrheit sogar einen zweiten Vorführtag, möglicherweise am
Sonntagnachmittag?
Publikum wird befragt
„Wir werden Fragen genau
formulieren, damit wir verwertbare Ergebnisse erhalten“, sagt Fried. Die Umfrage
läuft bis 15. Februar, dann
wird ausgewertet. Sie liegt
in gedruckter Form bei den
Vorstellungen
sowie
ab
nächster Woche in der Volkshochschule aus. Auf www.
cinema-neustadt.de steht die
Umfrage ab Montag auch im
Netz. Fragen beziehen sich
auch auf das Programm, auf
Sonderveranstaltungen wie
die Kinonacht und Vorführungen mit Gästen, die am
entsprechenden Film mitgewirkt haben. Beispiel ist
„Schrotten“, ein Spielfilm
über einen Celler Schrotthändler, bei dem der Neustädter Unternehmer Hartmut Wagner mitgewirkt hat.
Die zuvor rund 25 Millionen
Euro Jahresumsatz seien um 2 Millionen zurückgegangen. Nun strebe man an, das Ergebnis zu stabilisieren. „Sprint“ einzusparen komme aber nicht infrage, sagt Temps.
„Wir wollen weiter dabei sein, im
April startet eine neue Runde.“
Viele Teilnehmer der ersten Runde
machen im Intensivkurs ab Februar den letzten Schliff für die Ausbildungsreife. „Dann heißen sie
aber nicht mehr Sprinter wie bisher, sondern Crafter“, sagt Temps.
VW Nutzfahrzeuge sei größter
BBS-Projektpartner, da könne man
nicht mit einem Konkurrenznamen
antreten. Bis zu sechs der Absolventen werden dann im August
ihre Ausbildung bei Temps beginnen.
Online-Tipp: Den Firmenfilm können
Sie sich auf haz.li/temps ansehen.
Auch 2017 macht Temps von sich reden
Mit Engagement und
Veranstaltungen will
Temps auch 2017 im
Stadtleben präsent bleiben: Außer der Basketballmannschaft „temps
Shooters“ sponsert die
Firma jedes Jahr ein Kirchenkonzert in der Lieb-
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frauenkirche, diesmal am
31. März. Und für den
1. und 2. April ist eine
große Kunstausstellung
im Ausbildungszentrum,
Hans-Böckler-Straße 65,
geplant. Dann zeigen
Mitglieder des Kulturnetzwerks Neustadt,
was sie können. Die eigene Lkw-Lackiererei
wird nach einem Umbau
im April feierlich eröffnet. Ebenfalls im April
wird Temps Gastgeber
eines Expertentreffs für
den Autolack-Hersteller
Standox sein.
göt
Was bringt die Teilnahme an dem
Projekt Ihrer Firma?
Mit der ganzen Öffentlichkeit,
die wir jetzt bekommen, scheinen wir deutlich attraktiver für
junge Leute geworden zu sein.
Wir haben im vergangenen Jahr
15 neue Auszubildende am
Standort Neustadt eingestellt –
so viele haben wir in einem Jahr
vorher nicht gefunden.
Lohnt sich denn dafür so ein Aufwand?
Nein, wenn wir das Ganze nur
unter geschäftlichen Aspekten
betrachten würden, müsste uns
jeder einen Vogel zeigen, auch
weil das Geschäftsjahr 2016
eher herausfordernd war. Das
ist schon ein großer Aufwand,
besonders unsere Mitarbeiter
im Ausbildungszentrum sind
sehr engagiert. Aber es lohnt
sich, wenn man sieht, wie sich
die jungen Leute entwickeln.
Nach allem, was sie zuvor erleben mussten.
Interview: Kathrin Götze
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