Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen

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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Ernährung bei Erkrankungen des
rheumatischen Formenkreises
© Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004
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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Bereits Hippokrates (460-377 v. Chr.) beschrieb den Zusammenhang zwischen Ernährung und
Gelenkerkrankungen. Der Name Rheumatismus kommt aus dem Griechischen, bedeutet Fließen oder
Strömen und bezeichnet Beschwerden am Bewegungsapparat mit fließenden, reißenden und ziehenden
Schmerzen. Gicht gehört nicht direkt zu den rheumatischen Erkrankungen, da hier ein
Harnsäureüberschuß die Ursache ist.
Was sind rheumatische Erkrankungen?
Zum rheumatischen Formenkreis gehören Erkrankungen an den Gelenken, der Wirbelsäule und der
Weichteile. Man spricht auch von einer Erkrankung des Bindegewebes, da auch Knorpel und Knochen zum
Bindegewebe zählen. Ausgelöst durch eine Autoimmunreaktion oder eine Infektion richtet sich das
Immunsystem gegen das eigene Knorpelgewebe und schädigt dadurch die Gelenke. Leitsymptome sind
Schmerzen im Bewegungsapparat, die häufig mit Bewegungseinschränkungen einhergehen.
Man unterscheidet:
•
Chronisch-entzündliche Formen
chronische Polyarthritis
Morbus Bechterew
rheumatisches Fieber
•
Degenerative Formen
Arthrose
Verschleißrheumatismus
•
Weichteilrheumatismus / Fibromyalgie
Bei den chronisch-entzündlichen Formen treten die Symptome auch ohne körperliche Belastung auf und
das vor allem nachts. Sichtbar sind sie durch gerötete, geschwollene Gelenke, die in ihrer Beweglichkeit
stark eingeschränkt sind. Die Entzündungen können sich auf Sehnen, Fettgewebe und die Haut
ausweiten. Von der chronischen Polyarthritis sind 3 mal mehr Frauen als Männer betroffen, wohingegen
Morbus Bechterew häufiger bei Männern auftritt und sich die Symptome verstärkt an der Wirbelsäule
manifestieren. Das rheumatische Fieber ist eine Folgeerkrankung nach einer Streptokokkeninfektion und
kommt vor allem bei Kindern und Jugendlichen vor. Eine unzureichende Auskurierung von einer
Mandelentzündung, einem Darminfekt oder einer Zahnentzündung ist hier oftmals die Ursache. Ein
Übergreifen der Entzündung auf das Herz kann einen Herzklappenfehler als Folge haben.
Degenerative Formen werden als Arthrose bezeichnet und entstehen durch Knorpelabrieb ohne echte
Entzündungsanzeichen. Arthrosen treten hauptsächlich an stark belasteten Gelenken wie den Hüften, den
Knien, der Wirbelsäule oder den Fingern auf. Ein Mangel an Gelenkflüssigkeit lässt die Gelenke
aufeinander reiben, zusätzlich fehlt eine ausreichende Nährstoffzufuhr. Der durch den Abrieb
einhergehende Belastungsschmerz lässt bei Ruhe nach. Muskelverspannungen als Reflex auf die
Schmerzen verstärken die Symptome.
Beim Weichteilrheumatismus / Fibromyalgie treten die Symptome nicht im gefestigten Binde-gewebe wie
Knorpel oder Knochen auf, sondern in den weichen Bindegewebsanteilen Muskeln, Sehnen, Bänder,
Schleimbeutel und Unterhautgewebe. Beim Weichteilrheumatismus sind sowohl entzündliche als auch
degenerative Prozesse beteiligt, es entsteht durch Fehlbelastung und ist als Muskelrheumatismus,
Tennisarm, Schleimbeutelentzündung oder Sehnenscheidenentzündung bekannt. Die dem
Weichteilrheumatismus ähnliche Fibromyalgie geht häufig mit seelischen Belastungen einher.
Was passiert bei rheumatischen Erkrankungen?
Trotzdem die grundlegenden Ursachen dieser Störungen des Immunsystems noch nicht wissenschaftlich
anerkannt werden, sind die chemischen Vorgänge im Körper bekannt.
Registriert der Organismus pathogene Schadstoffe im Körper, aktiviert er als Reaktion das Immunsystem,
um diese Schadstoffe zu entfernen. Bei einer rheumatischen Erkrankung fehlt die ausgleichende
Regulation und eine überschießende Wirkung lässt das Entzündungsgeschehen ausufern. Dadurch wird
das Bindegewebe angegriffen und auf Dauer zerstört.
Der Körper baut ständig auf, ab und um. Dieser Umbau muss immer aufeinander abgestimmt sein. Bei
einem Heranwachsenden ist z.B. der Aufbau stärker als der Abbau; ab einem Alter von 30 Jahren wird
der Abbau stärker als der Aufbau. Bei einer rheumatischen Entzündungsreaktion ist der
Bindegewebsabbau sehr viel höher als der Wieder-Aufbau, das Bindegewebe verliert an Substanz und
kann sich nicht mehr regenerieren.
Rheumatische Erkrankungen sind also ein Zeichen für eine Störung des physiologisch ausgewogenen
Zusammenspiels. Akute Phasen wechseln sich mit latenten Phasen ab.
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Die Beteiligung von Fettsäuren an rheumatischen Erkrankungen
Sogenannte „Eicosanoide“ sind maßgeblich an einer Entzündung der Gelenke beteiligt. Eicosanoide
werden im Körper aus Arachidonsäure gebildet. Arachidonsäure ist ausschließlich in tierischen
Nahrungsmittel enthalten und zählt zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Sie ist die einzige
mehrfach ungesättigte Fettsäure, die Entzündungsreaktionen hervorruft. Die mehrfach ungesättigten
Omega-3-Fettsäuren hemmen dagegen entzündliche Prozesse im Körper, indem sie die Umwandlung von
Arachidonsäure in Eicosanoide und die Produktion von entzündungsfördernden Gewebshormonen
hemmen (siehe Tabelle S. 6).
Zusätzlich produziert das Immunsystem auch während einer Entzündung in einer Vielzahl von komplexen
Abläufen Eicosanoide aus Arachidonsäure. Je mehr Arachidonsäure sich im Körper befindet, desto mehr
Eicosanoide können gebildet werden.
Mit der üblichen Ernährung werden täglich etwa 300 mg Arachidonsäure zugeführt. Der Körper
verbraucht allerdings weniger als 0,1 mg.
Arachidonsäuregehalt in Lebensmitteln
Lebensmittel
Kuhmilch (3,5% Fett)
Kuhmilch (1,5% Fett)
Speisequark (20% Fett i.Tr.)
Speisequark (mager)
Camembert
Hühnerei
Eigelb
Schweineschmalz
[Diätmargarine]
Weizenkeimöl
Schweineleber
Leberwurst
Schweinefleisch
Rindfleisch
Huhn
Kalbfleisch
Fisch (je nach Sorte)
Gemüse
Kartoffeln
Getreide
Nüsse
Sojaprodukte
Obst
mg/ 100 g
4
2
5
0
34
70
297
1.700
0
0
870
230
120
70
42
62
10-70
0
0
0
0
0
0
Quelle: „Ernährungsmedizin“
Enzyme und freie Radikale
Bei dem Umwandlungsprozess von Arachidonsäure in Eicosanoide spricht man von einer „enzymatischen
Oxidation“, d.h. Enzyme docken sich an die Arachidonsäure an und verändern ihre chemische
Zusammensetzung.
Bei einer Oxidation entstehen die sogenannten „freien Radikale“. Freie Radikale sind Atome, die ein
einsames, ungebundenes Elektron haben. Da Atome immer einen ausgeglichenen, gebundenen Zustand
anstreben, sind sie chemisch sehr aggressiv und entreißen auf der Suche nach einem neuen
Bindungspartner anderen Atomen ein Elektron. Dies ruft eine Kettenreaktion hervor, durch die Zellen und
deren DNA zerstört werden können, was sich wiederum in einer Schädigung des Bindegewebes spürbar
macht.
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Die Entstehung von Freien Radikalen werden im menschlichen Körper auch durch Umweltverschmutzung, Elektrosmog etc. begünstigt und mit der Entstehung von diversen sogenannten
Zivilisationskrankheiten in Zusammenhang gebracht. Vor dieser ungesunden Kettenreaktion
schützen die sogenannten Antioxidantien: Tocopherole - also Vitamin E - oder auch Selen. Diese
stellen sich gerne den Freien Radikalen als „Opfer“ zur Verfügung und stoppen damit die
Kettenreaktion.
Wie entstehen Entzündungen?
Bei einer Entzündung handelt es sich immer um eine Abwehrreaktion des Organismus auf einen
schädigenden Reiz. Die Entzündung soll den Reiz begrenzen und ausschalten. Hierfür kommt es im
Bereich des Reizes zu einer starken Gefäßerweiterung, die mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Gefäße
einhergeht.
Die Gefäßdurchlässigkeit läßt Blut austreten und dickt es gleichzeitig ein, so dass es zu einem Blutstau
kommt. Immunzellen und Freßzellen wandern zum Entzündungsherd, um diesen einzugrenzen und
aufzulösen.
An einem Entzündungsprozeß sind eine Vielzahl von Hormonen, Botenstoffen und Mittlersubstanzen
beteiligt. Diese werden direkt gebildet oder aktiviert und aus ihnen und ihren chemischen Reaktionen
entstehen wiederum neue Substanzen.
Fieber steigert die gesamte Stoffwechseltätigkeit, da Wärme chemische Prozesse beschleunigt. Der
Körper produziert also mehr Wärme, um in einem Entzündungsherd den Stoffwechsel zu beschleunigen.
Dies erklärt auch, warum bei einer „normalen“ Erkrankung wie z.B. einer Erkältung keine
fiebersenkenden Mittel eingenommen werden sollten, da es die Selbstheilungskräfte im Körper
beeinträchtigt.
Was ist der Stoffwechsel?
Stoffe wechseln: ihre Form, ihre chemische Struktur, ihre Eigenschaften, ihre Funktionen, ihren Ort. Der
Körper - und dabei speziell die Leber – kann fast alles zu allem umwandeln.
Nach der Verdauung folgt der Stoffwechsel. Da wir die Bestandteile der Nahrung gar nicht so verwenden
können, wie sie sind, werden sie in der Leber in ihre kleinsten chemischen Teile zerlegt und zu dem
umgebaut, was unser Organismus benötigt. Von dort aus werden die Substanzen durch das Blut zu ihren
verschiedenen Einsatzsorten geschwemmt. Dann erst können sie in den Zellen ihre Aufgaben verrichten.
Dabei müssen wir uns vorstellen, dass im Körper alles durchlässig ist und durch die Verbindung Blut alles
überall vorkommt. Eine Entzündung bleibt deshalb nicht an ihrem lokalen Ort, sondern ist im gesamten
Organismus nachweisbar.
Damit dieser Stoffwechsel richtig funktioniert, müssen absolut alle Mitspieler aufeinander eingestimmt
sein. Sobald ein Spieler aus dem Gleichgewicht gerät, müssen andere dieses Ungleichgewicht abpuffern
und gelangen auf Dauer ebenfalls aus der Balance.
Wodurch entstehen rheumatische Erkrankungen?
Entzündungen sind eine Reaktion des Immunsystems. Sie sind notwendig, um Eindringlinge möglichst
schnell und effektiv aus dem Körper zu befördern. Bei rheumatischen Erkrankungen allerdings „überreagiert“ das Immunsystem ähnlich wie bei einer Allergie. Eine Irritation oder Überforderung des
Immunsystems ist hier der Auslöser, ein „fehlerhafter“ Stoffwechsel ist die Folge.
Folgende Dinge stellen unser Immunsystem auf eine schwere Prüfung:
•
Schlechte Ernährung und damit zusammenhängend: schlechter Zustand des Darms
•
Umweltgifte wie Arsen, Blei, Kadmium, Phosphor oder Quecksilber
•
Hormonschwankungen (z.B. durch die Antibabypille)
•
Psychischer Streß
•
Übersäuerung (latente Azidose)
Über 70% unseres Immunsystems sitzen in unserem Darm. Der enge Zusammenhang zwischen
Verdauungsbeschwerden bzw. Darmerkrankungen und Rheuma ist mittlerweile wissenschaftlich
anerkannt. Bakterielle Darminfektionen, Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn gehen oftmals mit
rheumatischen Erkrankungen einher. Nahrungsmittelintoleranzen schädigen auf Dauer den Darm, die
Darmflora gerät aus dem Gleichgewicht, die Darmschleimhaut wird durchlässig. So können Stoffe in den
Blutkreislauf gelangen, die dort das Immunsystem aktivieren. Folgende Auslöser werden bei Beschwerden
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immer wieder genannt: Fleisch und Wurstwaren, alkoholische Getränke, Zucker, Weißmehl, Süßigkeiten,
Getreideprodukte.
Schwermetalle lagert der Körper in das Bindegewebe ein, da sie schnellstmöglich aus dem Blut entfernt
werden müssen. Hier behindern sie den Stoffwechsel und rauben dem Körper lebensnotwendige Stoffe,
z.B. hemmen sie die Enzymproduktion. Die sogenannte Orangenhaut (Zellulitis) kann somit nicht nur ein
Schönheits- sondern auch ein Gesundheitsproblem darstellen, da sie ein Zeichen für Ablagerungen ist,
sich entzünden und Weichteilrheumatismus hervorrufen kann.
Insbesondere Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, künstliche Aromen, künstliche Süßstoffe oder
Geschmacksverstärker etc. stehen im begründeten Verdacht, den Darm nachhaltig zu schädigen.
Chemikalien und Schwermetalle haben fatale Auswirkungen auf unsere Darmflora. Auch ständige kleinste
Dosen von Reinigungsmittel, Parfüm und natürlich Medikamente etc. schwächen unser Immunsystem.
Antibiotika bedeutet „gegen das Leben“ und vernichtet nicht nur schädliche Bakterien im Körper, sondern
auch alle lebensnotwendigen guten Bakterien. Eine Antibiotikaeinnahme bringt die Darmflora nachhaltig
aus dem Gleichgewicht und fördert Allergien und Unverträglichkeiten. Die Einnahme der Antibabypille
zwingt dem weiblichen Hormonspiegel unnatürliche Schwankungen auf und gaukelt Körper und Seele
monatlich eine künstliche Schwangerschaft vor, was auf Dauer immer gesundheitliche bzw. krankheitliche
Folgen hat.
Das Immunsystem ist direkt mit unserem Nervensystem verbunden. Streß, Ärger, Kummer und auch
Übermüdung schwächen unsere Abwehrkräfte; Entspannung, Ruhe und Freude stärken es. Auf seelischer
Ebene wird Rheuma mit fehlender Eigenliebe (Kälte) und der Unterdrückung von Aggressionen (Hitze) in
Verbindung gebracht. Auch das nicht gänzliche Auskurieren von Krankheiten hat hier seine Ursachen und
Folgen.
Eine Übersäuerung des Organismus, eine sogenannte latente Azidose, liegt bei unserer Lebens- und
Ernährungsweise fast immer vor und ist die Ursache für viele Beschwerden und Krankheiten.
Was ist der Säure-Basen-Haushalt?
Das Gleichgewicht von Säuren und Basen ist die Grundlage für jegliches Leben, alle Funktionen im Körper
sind von diesem Gleichgewicht abhängig. Der Säure-Basen-Haushalt wird mit der Bezeichnung „pH“
gemessen. Mit der Zufuhr verschiedener Lebensmittel und der Umwandlung im Körper durch Verdauung
und Stoffwechsel, aber auch psychischen Reaktionen, fallen Säuren an, die der Organismus umwandeln
oder ausscheiden muss. Da der Organismus den pH-Wert des Blutes unbedingt konstant halten muss,
bietet der Körper zwar viele Puffersysteme – z.B. das Bindegewebe - doch eine Überstrapazierung dieser
Systeme birgt gesundheitliche Gefahren in sich, da dann diese irgendwann nicht mehr ihre eigentlichen
Aufgaben korrekt ausführen können.
Der Ausspruch „Das macht mich sauer“ hat durch die psychischen Auswirkungen auf den SBH seinen
Ursprung. „Sauer macht lustig“ hingegen bezieht sich auf Obstsäuren, die den Körper nicht übersäuern,
sondern erfrischen.
Das verstärkt die Säureansammlung:
•
Falsche Ernährung mit zu viel tierischen Nahrungsmitteln, Zucker, Weißmehl, Kaffee
•
Übertriebenes Sporttreiben mit Außer-Atem-Kommen und Muskelkater
•
Flaches Atmen
•
Streß, Ärger, Aggressionen
Das unterstützt die Säureausscheidung:
•
Tiefe Atmung
•
Ausreichendes Trinken (von reinem Wasser)
•
Schwitzen, z.B. bei Sport oder Sauna
•
Meditation, Yoga o.ä.
Stark
säurebildend
Fleisch
Fisch
Eier
Schwach
säurebildend
Joghurt
Quark
Vollkornmehl
Hartkäse
Bier
Wurst
Haselnüsse
Neutral
Butter
Kaltgepresste Pflanzenöle
Walnüsse und Mandeln
Leitungswasser
Weißmehl
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Schwach
basenbildend
Sauermilchprodukte
Getreidekaffee
Trockenobst
Rübensirup,
Apfelkraut
Stark
basenbildend
Reifes Obst
Sahne
Gemüse
Gemüsebrühe
Vollsojamehl
Kräuter und
Gewürze
Weizen- und
Dinkelkeime
Salate
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Fleischbrühe
Polierter Reis
Kaffee
Industriezucker
Schokolade
Erdnüsse und
Paranüsse
Hochprozentiger
Alkohol
Kohlensäurehaltiges
Wasser
Trockener Wein
Keimlinge
Stilles Wasser
Molke
Neben einer ausgewogenen Ernährung tut auch eine jährliche Entschlackungskur dem SBH sehr gut.
Was hilft bei rheumatischen Erkrankungen?
Bei rheumatischen Erkrankungen muss eine ganzheitliche Therapie angestrebt werden. Dazu zählen:
•
Physikalische Therapie
•
Massagen, Bewegungsbäder
•
Moorpackungen, Fango
•
Stärkung des Immunsystems
•
Ernährung
•
Berücksichtigung seelischer Aspekte
•
Medikamente
Physikalische Therapiemaßnahmen sorgen für eine Erhaltung und Verbesserung der Gelenkfunktionen,
haben muskelentspannende und muskelkräftigende Effekte und eine durchblutungsfördernde Wirkung.
Massagen und Bewegungsbäder lockern die Muskeln und sorgen für eine Verbesserung des Stoffwechsels
im Binde- und Stützgewebe.
Kälte und Nässe verschlimmern Rheuma-Symptome. In den latenten Phasen hilft Wärme in allen Formen,
insbesondere Moorpackungen und Fango lässt die Wärme tief in den Körper eindringen. In akuten
Entzündungsphasen sollte allerdings auf Wärme verzichtet und vorrangig gekühlt werden!
Die Stärkung des Immunsystems ermöglicht eine ausgeglichenere Abwehrreaktion und stärkt das
Allgemeinbefinden. Das Immunsystem kann durch eine gute Ernährung und Lebensweise gestärkt
werden. Hierein fallen aber auch die Berücksichtigung seelischer Aspekte, die ebenfalls direkt das
Immunsystem beeinflußen.
Die Gabe von Medikamenten lässt sich in den meisten Fällen nicht umgehen, jedoch ist die notwendige
Dosierung vom Allgemeinzustand abhängig und durch die Einnahme auftretende Nebenwirkungen können
gemildert werden.
Da versteckte Entzündungen einen ständigen inneren Bakterien-Nachschub liefern und das Immunsystem
ständig belasten, sollten solche „Streuherde“ gesucht und wenn sie vorhanden sind, grundlegend
behandelt werden. Bei solch versteckten Streuherden kann es sich z.B. um eine verschleppte Entzündung
eines Zahnes, der Nasennebenhöhlen oder der Mandeln handeln. Hierbei ist insbesondere die
Homöopathie sehr erfolgreich.
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Die Ernährung kann direkt in das Krankheitsgeschehen eingreifen, akute Schübe verkürzen und die
Symptome abschwächen. Eine lacto-vegetabile Ernährung ist für Menschen mit rheumatischen
Erkrankungen die beste Ernährung, da die entzündungssteigernde Arachidonsäure ausschliesslich in
tierischen Nahrungsmitteln vorkommt und eine verminderte Zufuhr Entzündungsreaktion reduziert.
Daneben ist durch die Einnahme von Medikamenten mit Verdauungsbeschwerden zu rechnen, die das
Allgemeinbefinden verschlechtern, die Aufnahme von Nährstoffen behindern und die Ausbildung von
Nahrungsmittelallergien oder –unverträglichkeiten fördern und damit wiederum das
Entzündungsgeschehen verstärken. Bei Verdauungsbeschwerden und Lebensmittelunverträglichkeiten
sollten inividuelle Ernährungsempfehlungen erarbeitet werden.
Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren
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Fleisch und Eier sollten aufgrund ihres hohen Arachidonsäuregehalts gemieden werden (siehe Tabelle auf
S. 2). Die hilfreichen Omega-3-Fettsäuren sollten über zwei Fischmahlzeiten/ Woche, Sojaprodukte oder
Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
Fettsäuren
gesättigte
ungesättigte
einfach ungesättigte
mehrfach ungesättigte
Omega-3
Omega-6
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Omega-3-Fettsäuren werden nur in Pflanzen, Algen
und Plankton - vor allem aus dem Kaltwasser - gebildet. Gute Lieferanten sind deshalb Algen und Fisch
sowie Leinöl, Rapsöl, Walnußöl, Weizenkeimöl und Sojaöl und deren Ausgangsstoffe Walnüsse,
Weizenkeime und Sojabohnen bzw. Sojaprodukte (Tofu). Als Nahrungsergänzungsmittel werden
Fischölkapseln mit mindestens 30 mg Omega-3-Fischölfettsäuren pro kg Körpergewicht empfohlen.
Während die Omega-3-Fettsäuren direkt entzündungshemmend wirken, kann der Körper aus den Omega6-Fettsäuren auch Arachidonsäuren aufbauen. Bei einem ausgewogenen Verhältnis von 3 zu 6 und einer
ausreichenden Zufuhr von Vitamin E baut der Körper aus dieser Fettsäure aber Stoffeim Körper auf, die
wiederum entzündungshemmend wirken. Man spricht von einem ausgewogenen Verhältnis bei 4 x
Omega-6-Fettsäuren zu 1 x Omega-3-Fettsäuren.
Nachtkerzenöl, Johannisbeeröl und Borretschöl enthalten Omega-3-Fettsäuren. Diese werden mit der
üblichen Nahrung nur in geringen Mengen aufgenommen, weshalb eine Ergänzung von 2-3 Gramm pro
Tag empfohlen wird.
Omega-6
Omega-3
Sojaöl
Fisch
Sonnenblumenöl
Wildkräuter
Weizenkeimöl
Algen
Maisöl
Rapsöl
Distelöl
Sojaöl
Leinsamenöl
Walnußöl
Nachtkerzenöl
Johannisbeeröl
Borretschöl
Freilebende Wildtiere
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren
Die Zufuhr von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren sollte ausgewogen sein. Mit unserer
Zivilisationskost nehmen wir jedoch viel zu viel gesättigte Fettsäuren – hauptsächlich durch tierische
Nahrungsmittel und Fast Food - zu uns.
Zusammensetzung der Fettsäuren in Ölen
Bezeichnung
Distelöl
Erdnussöl
Hanföl
Haselnussöl
High oleic Öl
Kokosfett
Kürbiskernöl
Leinöl
Maiskeimöl
Mandelöl
Mohnöl
Olivenöl
Palmfett
Rapsöl
Sesamöl
Sojaöl
Gesättigte
1-fach
Mehrfach Arachidonsäure Linolsäure
FS ungesättigte FS ungesättigte FS
g/100 g
12
13
75
0
74
18
53
29
0
239
8
12
80
0
n.n.
9
78
13
0
n.n.
8
82
10
0
n.n.
90
7
2
0
1,4
9
34
57
0
51
9
19
72
0
13,4
15
30
53
0
50
9
74
17
0
n.n.
10
28
62
0
72,4
16
76
8
0
8
51
38
11
0
2,4
7
55
38
0
n.n.
13
42
45
0
42,5
15
27
58
0
53,4
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Sonnenblumenöl
Traubenkernöl
Walnussöl
Weizenkeimöl
12
10
16
14
23
19
28
20
65
71
56
66
0
0
0
0
Quelle: eigene
60,2
65,6
57,5
55,8
Milchprodukte sollten in gesunden und nicht übermäßigen Mengen konsumiert werden.
Vitamine und Mineralstoffe
Die Entstehung von freien Radikalen kann von den Antioxidantien Vitamin C und Vitamin E positiv
beeinflusst werden. Vitamin E greift direkt in die Entstehung von freien Radikalen ein und wirkt
gleichzeitig hemmend auf Entzündungsreaktionen. Vitamin C und Selen werden für die weitere
Reduzierung der freien Radikalen und für die Regeneration vom Vitamin E benötigt. Vitamin C stärkt auch
das Immunsystem und ist an der Neubildung von Knorpelgewebe beteiligt. Pantothensäure spielt eine
Rolle im Stoffwechsel der Fettsäuren und stärkt ebenafalls das Immunsystem.
Die Mineralstoffe bzw. Spurenelemente Kupfer, Selen und Zink unterstützen antioxidativ wirksame
Enzyme.
Nährstoffzufuhrempfehlungen
Gesunde
Vitamin C
75,0 mg
Vitamin E
12,0 mg
Pantothensäure
6 mg
Kupfer
1,5 mg
Selen
50-100 µm
Zink
15 mg
µm =Mikrogramm = Millionstel
Patienten
200 mg (bis 2 g)
400 mg (bis 800 mg)
0,5-2 g
1,5-3 mg (bis 6 mg)
100-200 µm
15-30 mg (bis 60 mg)
aus „Ernährungsmedizin“
Nährstoffvorkommen
Nährstoff
C – Ascorbinsäure
E – Tocopherol
Pantothensäure
Kupfer
Selen
Zink
Vorkommen
Obst, Gemüse, Kartoffeln
Öle, Margarine, Nüsse, Kerne, Samen
Getreide, Hülsenfrüchte, Fisch, Champignons, Preiselbeeren
Grüne Bohnen, Fisch, Nüsse
Fisch, Weizenkeime, Kokosnuß, Steinpilze
Rindfleisch, Fisch, Milch
Quelle: eigene
Daneben können auch pflanzliche Wirkstoffe in das Entzündungsgeschehen eingreifen. Dazu zählen
sogenannte sekundäre Pflanzenwirkstoffe oder Mikronährstoffe.
Wirkstoff
Ubichinone (Coenzym Q9 / Q10)
Flavonoide
Bromelain
Vorkommen
Brokkoli, Karotten, Paprika, Spinat
Äpfel, Kirschen, Brokkoli, Endivien, Grünkohl, Knoblauch, Zwiebeln
Ananas
Quelle: eigene
Mit einer ausgewogenen Ernährung können die meisten Nährstoffe ausreichend zugeführt werden. Dazu
sollte bei den Lebensmitteln auf Frische und gute Qualität (biologischer Anbau) geachtet werden. Die
Mahlzeiten sollten schonend gegart und zubereitet werden.
Bei Nährstoffen, die nicht ausreichend aufgenommen werden können, kann eine Nahrungsergänzung in
Betracht gezogen werden. Diese sollten ausschließlich mit hochwertigen Produkten abgedeckt werden.
Enzympräparate unterstützen den Stoffwechsel (z.B. „Rechtsregulat“ oder Papayakapseln).
Übergewicht sollte in jedem Fall reduziert werden, da jedes Pfund zuviel die Gelenke zusätzlich belastet.
Im Fettgewebe lagern sich auch vermehrt Giftstoffe ab, die den Stoffwechsel behindern.
Die Rheumadiät
•
Fleisch und Wurst meiden
•
Milchprodukten einschränken und möglichst fettarm wählen
•
Vollkorn statt Weißmehl
•
Bei Margarine nur hochwertige Produkte (Reformhaus oder Alsana)
•
Vorrangig Olivenöl und Leinöl verwenden
•
Zucker reduzieren und durch Honig, Fruchtsüße und braunen Zucker ersetzen
•
Frisches Gemüse und Obst aus regionalem und biologischem Anbau
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•
•
Frische Kräuter verwenden
Salz reduzieren und durch Meersalz oder Steinsalz ersetzen
Ernährung nach energetischen Aspekten
Rheumatische Erkrankungen sind gekennzeichnet durch Schwankungen in extreme Bereiche. Latente
Phasen mit Kälteerscheinungen wechseln mit akuten Entzündungsphasen mit Hitzeerscheinungen ab.
Unsere westliche Ernährungslehre basiert auf grobstofflichen Werten wie Kalorien und Nährstoffen. Jedes
Nahrungsmittel wird in seine einzelnen Bestandteile zerlegt, Wirkungen werden ausschließlich auf
wissenschaftlich nachweisbare Bestandteile zurückgeführt.
Doch das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile! Denn hierbei werden die wichtigsten Teile außer
acht gelassen: was macht das Leben aus?
Alte Ernährungslehren wie die von Ayurveda, Hildegard von Bingen oder der Traditionellen Chinesischen
Medizin legen Wert auf thermische oder energetische Eigenschaften der Lebensmittel. Diese beziehen
sich auf die Lebensenergie der Lebensmittel, d.h. die thermische Wirkung meint nicht die Temperatur des
Lebensmittels, sondern seine thermische Wirkung im Körper. So ist Chilli heiß und eine Zitrone kalt. Hier
findet auch die Trennung von Lebens- und Nahrungsmitteln seine Berechtigung, denn bei einigen unserer
heutigen Nahrungsmittel kann man beim besten Willen nicht mehr von Lebendigkeit sprechen...
Unser Körper besteht aus den Lebensmitteln, die wir ihm zuführen. Die Bestandteile der Lebensmittel
werden zu den Bestandteilen unseres Körpers. Doch unsere feinstoffliche Lebensenergie erhalten wir
nicht durch grobstoffliche Materie, sondern nur durch die Lebensenergie der Nahrung.
Konsumieren wir überwiegend kalte Nahrungsmittel, so wird uns irgendwann die innere und seelische
Wärme fehlen. Konsumieren wir zu viel heiße Nahrung, so werden wir schwitzen und aggressiv werden.
Mit diesen einfachen, logischen und leicht zu beobachtenden Zusammenhängen können wir erstaunliche
Wirkungen erzielen.
So kann bei einer rheumatischen Erkrankung nicht nur äußerlich sondern auch innerlich Wärme zugeführt
werden. Die beste Ernährungsweise ist jedoch immer vom individuellen Konstitutionstyp und der
jeweiligen Lebenssituation abhängig und kann am besten in einer Ernährungsberatung gemeinsam
erarbeitet werden. Eine Tabelle zur Energetischen Ernährung gibt es im Anhang.
Lebensweise bei rhematischen Erkrankungen
Immer und speziell bei Krankheiten sollte auf eine ausreichende Zufuhr von möglichst reinem Wasser
geachtet werden. Wir sollten nicht nur trinken, wenn wir Durst verspüren, denn das ist schon ein
Warnzeichen des Körpers, sondern es uns zur Gewohnheit machen. Bei uns werden täglich 2-3 Liter
empfohlen, im Avurveda spricht man von einem Glas jede Stunde. Zum Essen sollte jedoch nicht
getrunken werden - eine halbe Stunde vor- und nachher möchte sich die Verdauung ausschließlich mit
der Nahrung beschäftigen. Kaffee, schwarzer Tee, Milch und alkoholische Getränke zählen nicht als
Flüssigkeit! Obst- und Gemüsesäfte können mit Wasser verdünnt werden. Alle Getränke sollten –
insbesondere in den kalten Jahreszeiten – warm genossen werden. Eine Thermoskanne sorgt hierbei ganz
einfach für die praktische Handhabung.
Bei ausreichend starker Konstitution können jährlich Entgiftungs- oder Darmkuren durchgeführt werden.
Auch eine gezielte Darmsanierung sollte in Betracht gezogen werden (siehe S. 9). Hier bieten sich eine
Fastenkur, eine Kur nach Buchinger oder Schroth oder eine F.X.-Mayr-Kur an. Diese sollten unbedingt im
Frühjahr und möglichst mit abnehmendem Mond angewendet werden. Spezielle Kurbetriebe bieten hier
ein ausreichendes Angebot an.
Menschen mit einer schwächeren Konstitution sollten solche Kuren nur bedingt durchführen und immer
sehr gut auf ihren Körper hören, damit sie nicht ihre Belastungsgrenzen überschreiten. Eine von mir
entwickelte Reiskur kann hier angebracht sein.
Belastungen in der Umwelt schwächen das Immunsystem. In der eigenen Wohnung können wir diese
nicht nur aufspüren, sondern auch vermindern. Hierzu zählen der Befall mit Schimmelpilzen, Störfelder
(speziell unter dem Bett), Belastung des Trinkwassers und Elektrosmog. Seriöse Tests, Messungen oder
ein Rutengänger können solche Belastungen auffinden.
Das Immunsystem wird neben Ernährung und Entspannung gestärkt durch Bewegung, frische Luft,
Kneippgüsse, Saunagänge, Trockenreiben mit einer Massagebürste etc.
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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Das Erlernen von Entspannungsmethoden ist nicht nur für Menschen mit einer Rheumaerkrankung
sinnvoll. Kurse zu autogenem Training oder Muskelentspannung nach Jacobsen werden von vielen
Schulen angeboten. Yoga oder QiGong helfen nicht nur der Entspannung und dem Körperbewußtsein,
sondern auch den Gelenken.
Nikotin und Alkohol sollte natürlich gemieden werden.
Weitere Hilfen
Sehr gute Erfolge wurden mit Akupunktur erzielt. Bei der aus der Traditionellen Chinesischen Medizin
stammenden Akupuntur werden feinste Nadeln ganz leicht in bestimmte Akupunkturpunkte entlang der
Meridiane (Energieleitbahnen) gesteckt. Die Anwendung ist nicht schmerzhaft. Durch Studien, welche die
Erfolge der Akupunktur belegen, werden die Kosten für Akupunkturbehandlungen mittlerweile auch von
Krankenkassen übernommen (nachfragen!). Ähnlich der Akupunktur wirkt die Akupressur. Hier werden
bestimmte Punkte mit den Fingern „gepresst“.
Fußreflexzonenmassage bewirkt eine Entspannung des vegetativen Nervensystems und kann gezielt
angewendet werden. Durch die Endung aller Nerven in den Fußsohlen können hier einzelne Organe oder
Körperbereiche angesprochen und behandelt werden.
Wärme kann zu Hause auch einfach durch Rotlicht genossen werden. Die langen Schwingungen des roten
Lichts dringen tief in den Körper ein und transportieren die Wärme so bis in das Innere.
Salzbäder oder Schwefelbäder lindern Schmerzen nicht nur durch ihre Wärme, sondern die Inhaltsstoffe
wirken auch entschlackend und entgiftend, und regen den Stoffwechsel an.
Seit einiger Zeit wird die Magnettherapie bei Erkrankungen des Bindegewebes eingesetzt. Trotz fehlender
wissenschaftlicher Erklärung zu der Funktionsweise hilft sie in vielen Fällen und kann ebenfalls
ausprobiert werden.
Die Homöopathie kann in jedem Fall hilfreich sein. Für eine grundlegende Behandlung sollte jedoch ein
gut ausgebildeter Homöopath ausfgesucht werden. Vielfach helfen aber auch schon Komplexmittel, die
auch von Ärzten mit einer homöopatischen Zusatzausbildung verschrieben werden können.
Sehr hilfreiche kann das Führen eines Tagebuchs sein, in dem Befindlichkeit, Tagesverlauf und Ernährung
eingetragen werden. Geht es einem schlechter, kann man oftmals nicht mehr drei Tage zurück verfolgen,
was vielleicht der Auslöser gewesen sein könnte. Durch das Notieren achtet man auch verstärkt auf sich
selber und wird sensibler im Umgang mit sich.
Darmsanierung
Unser Immunsystem sitzt zu 70-80% im Darm. Abwehrkräfte, Gesundheit und Wohlbefinden sind somit
direkt vom Zustand des Darms abhängig. Die Darmflora wird jedoch im Laufe des Lebens stark in
Mitleidenschaft gezogen. Durch eine spezielle Stuhldiagnose kann der Zustand der Darmflora
diagnostiziert und anschliessend behandelt werden. Doch auch ohne diese Untersuchung kann das
Gleichgewicht der Darmflora wiederhergestellt werden. Die Aufnahme von gesunden Darmbakterien wie
z.B. Milchsäurebakterien aus Sauerkraut oder Kanne Brottrunk bzw. Hefepilzen unterstützt das
„Ökosystem Darmflora“ dabei. Produkte wie „Vita Biosa“ wurden aus einer Vielzahl von
Milchsäurebakterien und Kräutern speziell dafür entwickelt (Informationen unter www.brimala.de oder
direkt bei mir).
Kräuterheilkunde (Phytotherapie)
Seit Jahrtausenden ist die Wirkung der Kräuter bekannt und geschätzt. Auch bei rheumatischen
Erkrankungen können spezielle Kräuter helfen. Hierzu zählen:
•
Kamille
•
Brennessel
•
Teufelskralle
•
Weidenrinde
Das Handbuch der Klosterheilkunde empfiehlt folgende Kräuterteemischung:
20 g Mädesüßblüten
20 g Wiedenrinde
20 g Goldrutenkraut
20 g Johanniskraut
20 g Brennesselkraut
© Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004
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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Weihrauch ist als Arzneimittel aus der indischen Ayurveda-Medizin zu uns gekommen. Die Wirkung der
Boswellinsäure ist so vielversprechend, dass die Pharmaindustrie bereits einige Produkte auf den Markt
gebracht hat.
Zur äußerlichen Anwendung bieten sich wärmende Wirkstoffe als Öl, Salben, Pflaster o.ä. an. Hierzu
zählen:
•
Beinwelltinktur
•
Arnikablütenöl
•
Rheumabäder mit speziellen Mischungen
•
Heusack nach Kneipp
Durchblutungsfördernd wirken (als Öl zur äußerlichen Anwendung):
•
Menthol
•
Campher
•
Eukalyptus
•
Rosmarin
•
Wacholder
Hierzu bieten sich fertige Mischungen oder die Zusammenstellung mit einem Grundöl (z.B. Jojoba- oder
Mandelöl) und einigen Tropfen ätherischem Öl (von Primavera oder Neumond) an.
Die Anwendung von Umschlägen aus Cayennepfeffer oder Senfmehl kann hilfreich sein, wirkt jedoch sehr
hautreizend und sollte mit Vorsicht ausprobiert werden.
Einige Kräuter haben eine speziell entgiftende und entschlackende Wirkung. Sie können sehr gut bei
Kuren angewendet werden, helfen aber auch allein und möglichst im Frühjahr sehr gut. Diese sind:
•
Löwenzahn
•
Birke
•
Wacholder
•
Knoblauch
Löwenzahn oder Birke als Tee oder Preßsaft (z.B. von Weleda oder Herbaria) entwässert und entgiftet.
Seine entwässernde Wirkung sollte mit einem verstärkten Trinken von Wasser ausgeglichen werden.
Das Kauen von getrockneten Wacholderbeeren empfahl Pfarrer Kneipp. Mit drei Beeren am Tag wird
begonnen und jeden Tag um eine Beere aufgestockt. Nach 7 Tagen wird dann pro Tag eine Beere weniger
gegessen.
Knoblauch ist ein Allheilmittel, doch oftmals stört der Geruch. Als Kapseln mit Trockenextrakt finde ich
ihn weniger empfehlenswert. Das Lebenselexier hilft hier:
Lebenselexier
30 Knoblauchzehen
3 unbehandelte Zitronen
1 Liter Wasser
Knofelzehen schälen und in kleine Stücke schneiden. Zitronen mit Schale in kleine Stücke schneiden.
Beides vermischen und durch einen Fleischwolf drehen oder mit einem zauberstab pürieren. Das Wasser
zufügen und ganz kurz (!) aufkochen. Abkühlen lassen. Durch ein Sieb abseihen und in einer
verschließbaren Flasche aufbewahren. Jeden Tag ein Gläschen trinken.
Zusammenfassung
1. Reduzierung von tierischen Lebensmitteln (Arachidonsäure)
2. Erhöhung des Omega-6-Fettsäure-Anteils (Fisch, Algen, Fischölkapseln)
3. Ausreichende Zufuhr von Antioxidantien (Obst und Gemüse, Nahrunsgergänzungen)
4. Warme Lebensmittel bevorzugen (Energetische Ernährung)
5. Immunstärkung (Ernährung, Lebensweise, evtl. Ergänzungen)
6. Geist-Seele-Körper-Einheit beachten („beachten“= Achtung entgegenbringen!)
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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Quellenangaben: Rheuma – Erkennen, Vorbeugen, Behandeln von Puhl und Rentschler; Gesunde Ernährung bei
Rheuma von Peter Mayr; Ernährungsmedizin; Richters Lehrbuch für Heilpraktiker; Pschyrembel Klinisches Wörterbuch;
Schliepers Grundfragen der Ernährung; Propädeutik der Chinesischen Diätetik; Chinesische Diätetik von Engelhardt
und Hempen; Wenigmanns Phytotherapie; Handbuch der Klosterheilkunde; Die große GU Nährwert Kalorien Tabelle;
Burgersteins Handbuch Nährstoffe; Essen als Medizin; Kursbuch gesunde Ernährung; Krankheit als Symbol von Dahlke
u.a.
© Gesundheitsberatung Britta-M. Lanzenberger 2004
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Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen
Energetische Ernährungstabelle
Heiß
Fisch:
Geräuchert
Scholle
Fleisch:
Hammel
Lamm
Schaf
Ziege
Getränke:
Bitter Likör
Cognac
Fencheltee
Glühwein
Korn
Süßholzwurzeltee
Whisky
Yogitee
Kräuter/ Gewürze:
Anis
Bockshornklee
Cayennepfeffer
Chilli
Curry
Fenchelsamen
Ingwer, getr.
Muskat
Nelke
Pfeffer
Piment
Sternanis
Tabasco
Warm
Diverses:
Balsamico
Essig
Kakao
Kokosmilch
Mohn
Fisch:
Aal
Barsch
Garnele
Hummer
Kabeljau
Languste
Miesmuschel
Shrimps
Sardelle
Sardine
Thunfisch
Fleisch:
Fasan
Gepökelt
Geräuchert
Gesalzen
Hähnchen
Hirsch
Luftgetrocknet
Rebhuhn
Reh
Schwein
Wachtel
Wildschwein
Gemüse:
Fenchel
Kastanie
Kürbis
Lauch
Lauchzwiebel
Meerettich
Rettich, gek.
Rosenkohl
Süßkartoffel
Zwiebel
Zwiebel, gebr.
Getränke:
Bohnen- u.
GetreideKaffee
Kirschsaft
Likör
Likörwein
Met
Reismilch
Reiswein
Rotwein
Getreide:
Amaranth
Grünkern
Quinoa
Sago
Süßreis
Kräuter/ Gewürze:
Basilikum, getr.
Basilikum
Beifuss
Bohnenkraut
Cumin
Curcuma
Dill
Ingwer, frisch
Kardamom
Knoblauch
Koriander
Kümmel
Liebstöckel
Lorbeer
Majoran
Marsala
Oregano
Rosenpaprika
Rosmarin
Senf
Thymian
Wacholderbeere
Zimt
Milchprod.:
Schafskäse
Schafsmilch
Schimmelkäse
Ziegenkäse
Ziegenmilch
Nüsse/ Samen:
Pinienkerne
Pistazie
Walnuss
Obst:
Aprikose
Korinthe
Pfirsich
Rosine
Sultanine
Süßkirsche
Speiseöle:
Kürbiskernöl
Rapsöl
Sojaöl
Süßmittel:
Amasake
Malzzucker
Melasse
Vollrohrzucker
Wurst:
Salami
Schinken
Neutral
Diverses:
Sauerteig
Eigelb
Fisch:
Karpfen
Forelle
Lachs
Fleisch:
Ente, wild
Hase wild
Huhn
Kalb
Rind
Gemüse:
Buschbohne
Endivien
Erbse
Feldsalat
Karotte
Kartoffel
Kohl
Mais
Rübe
Stangenbohne
Getränke:
Malzbier
Mandelmilch
Traubensaft
Wasser, heiß
Getreide:
Buchweizen
Dinkel
Hafer
Hirse
Polenta
Hülsenfrüchte:
Azukibohne
Linse
Saubohne
Sojabohne, rot
Kräuter/Gewürze:
Petersilie
Safran
Schnittlauch
Vanille
Milchprodukte:
Butter
Käse
Milch
Sahne
Nüsse/ Samen:
Erdnuss
Haselnuss
Kokosnuss
Kürbiskern
Mandel
Sesam
Sonnenblumenkerne
Obst:
Dattel
Feige
Pflaume
Traube
Süßmittel:
Honig
Marzipan
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Erfrischend
Diverses:
Eiweiss
Kuzu
Pfeilwurzmehl
Umeboshi-Pflaume
Fisch:
Calamari
Tintenfisch
Fleisch:
Ente, gezüchtet
Gans
Pute
Truthahn
Hase, gezüchtet
Gemüse:
Artischocke
Aubergine
Avocado
Blumenkohl
Broccoli
Champignon
Chicoree
Chinakohl
Eisbergsalat
Essiggurke
Kohlrabi
Kopfsalat
Löwenzahn
Mangold
Olive
Paprika
Pastinake
Radieschen
Rettich
Radicchio
Rote Beete
Rucola
Sprossen
Sauerkraut
Schwarzwurzel
Sellerie
Spargel
Spinat
Zucchini
Getränke:
Altbier
Apfelsaft
Brottrunk
Champagner
Enzymgetränk
Früchtetee
Gemüsesaft
Maishaartee
Obstsaft
Pfefferminztee
Weißwein
Getreide:
Bulgur
Couscous
Gerste
Hefebrot
Reis
Roggen
Hülsenfrüchte:
Kichererbse
Sojabohne, gelb u.
schwarz
Kräuter/ Gewürze:
Estragon
Kresse
Salbei
Milchprodukte:
Dickmilch
Frischkäse
Käse
Käse
Kefir
Quark
Sauermilch
Saure Sahne
Obst:
Apfel, sauer
Apfel, süß
Birne
Brombeere
Erdbeere
Heidelbeere
Himbeeren
Holunderbeere
Honigmelone
Johannisbeere
Orange
Preiselbeere
Quitte
Sauerkirsche
Stachelbeere
Sojaprodukte:
Tofu
Sojamilch
Speiseöle:
Leinöl
Olivenöl
Sesamöl
Sonnenbl.öl
Weizenkeimöl
Süßmittel:
Ahornsirup
Kalt
Diverses:
Meeresalgen
Fisch:
Auster
Kaviar
Krabbe
Krebs
Gemüse:
Gurke
Mungb.sprossen
Sauerampfer
Tomate
Getreide:
Weizen
Getränke:
Mineralwasser
Pils
Prosecco
Tee, grün
Tee, schwarz
Wasser, kalt
Weißbier
Hülsenfrüchte:
Mungbohne
Kräuter/ Gewürze:
Agar-Agar
Miso
Salz
Sojasoße
Milchprodukte:
Joghurt
Obst:
Ananas
Banane
Grapefruit
Kaki
Kiwi
Mango
Papaya
Rhabarber
Wassermelone
Zitrone
Süßmittel:
Zucker, raffiniert
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