BSZ-Werdau Schloßstraße 1 08412 Werdau Belegarbeit im Fach Elektrotechnik Klassenstufe 12 20011/2012 Betreuender Lehrer: Herr Grüneberger R, C und L in der Frequenztechnik Pascal Tippelt Falkestraße 3 08459 Neukirchen 03. Januar 2012 Inhaltsverzeichnis 1 2 2.1 2.2 3 3.1 3.1.1 3.1.2 3.2 3.2.1 3.2.2 4 4.1 4.2 5 5.1 5.2 6 7 8 Einleitung Themenstellung Methoden Grundlagen / Berechnungen RC-Glieder Tiefpassfilter Aufbau Funktionsweise / Frequenzgang Hochpassfilter Aufbau Funktionsweise / Frequenzgang RL-Glieder Tiefpassfilter Hochpassfilter RCL-Glieder Bandpass Bandsperre Praktisches Beispiel Quellen Selbstständigkeitserklärung 2 Themenstellung Im Rahmen der Facharbeit sollen Informationen, Berechnungen und Frequenzverläufe zu RC, RL und RCL Gliedern in der Frequenztechnik recherchiert werden. 2.1 Methoden Zur Informationsgewinnung und -findung wurden folgende Methoden angewendet: 2.2 • Internetrecherche • Programmierung und Simulation von Schaltungen in „Target 3001“ Grundlagen Zur Simulation des Schaltplans und dessen Eigenschaften wird das Freeware-Programm „Target 3001!“ in der Version 15 verwendet. Dazu wird der Schaltplan erstellt („gezeichnet“) und dann an ein idealer Verstärker simuliert (in diesem Fall SinusKurven bei 2000Hz und 50Hz). Die sich ergebenden Signale werden dann am Ausgang mit einem virtuellem Oszilloskop gelesen und grafisch dargestellt. Zuvor nun einige benötigte Berechnungen bei RC / RL-Gliedern: Berechnung der Grenzfrequenz fg beim Kondensator: f g= 1 R⋅C⋅2⋅π R = Widerstand C = Kondensator Berechnung umgestellt nach C: C= 1 R⋅ f g⋅2⋅π Berechnung der Grenzfrequenz bei der Induktivität (Spule): f g= R 2⋅π⋅L Berechnung umgestellt nach L: L= R 2⋅π⋅ f g L=Induktivität Die Grenzfrequenz ist dadurch gekennzeichnet, dass die Phasenverschiebung kleiner als -45° ist. Die Ausgangsamplitude entspricht 70,7% von der Eingangsamplitude und wurde somit -3dB abgesenkt. 3 RC-Glieder RC-Glieder in der Elektrotechnik sind Schaltungen, welche aus einem ohmschen Widerstand R und einem Kondensator C bestehen. Widerstand Formelzeichen: R Einheit: 1 Ω (Ohm) Berechnung: R= U I Der ohmsche Widerstand ist ein passives Bauelement, welches Verwendet werden kann, um • Strom zu begrenzen (bei RC-Gliedern wichtig!) • Spannung zu teilen • elektrische Energie in thermische Energie umzuwandeln Kondensator Formelzeichen: C (Coulomb) Einheit: 1 F (Farad) Berechnung: C= Q U Q = elek. Ladung U = Spannung Der Kondensator ist ein passives Bauelement, welches elektrische Ladung und damit Energie speichern kann. 3.1 Tiefpassfilter Der Tiefpassfilter lässt, wie man aufgrund des Namens schon vermuten kann, die tiefen Töne passieren und filtert hohe Töne heraus. Wie das geschieht, soll im nächsten Teil erläutert werden. 3.1.1 Aufbau Wie alle RC-Glieder besteht der Tiefpassfilter aus einem Kondensator und einem Widerstand. In diesem Fall werden die zwei elementaren Bestandteile folgendermaßen angeordnet: 3.1.2 Frequenzgang / Funktionsweise Am idealen Verstärker Sim1 wird eine Spannung von 1V mit 2000Hz erzeugt und man erhält die Ausgangsspannung Ua. Ist die Eingangsspannung ein Gleichstrom, so wären Ue und Ua identisch. Da es sich allerdings in der Frequenztechnik um eine Wechselspannung handelt, tritt folgendes Phänomen auf: Durch den Widerstand kann sich der Kondensator nicht augenblicklich aufladen, wenn es einen Spannungssprung (d.h. Anstieg der Sinus-Kurve) gibt. Dadurch bleibt die Amplitude des Ausgangs geringer als die des Eingangs. Wie man an der Vergrößerung erkennen kann, wurden die hochfrequenten Signale, welche an Sim 1 (idealer Verstärker) existieren, deutlich abgeschwächt (Eingangssignal: ROT; Ausgangssignal an K1: GELB). Als Gegenprobe liefert der ideale Verstärker nun eine Frequenz von 50 Hz, welche unter der Grenzfrequenz fg liegt. In diesem Fall sollte die Absenkung der Spannung minimal sein. Der Abfall der Spannung beträgt in diesem Fall nur etwa 3-4%. Zusätzlich wird die Ausgangsspannung minimal verzögert. Testet man nun verschiedene Frequenzen, kommt es zu einer Kurve wie dieser: Gut zu erkennen der Lautstärkeabfall vor und speziell nach fg (Grenzfrequenz). In der Praxis werden nun mehrere dieser RC-Glieder hintereinander geschallten, woraus resultiert, dass die Kurve steiler abstürzt. Es gibt also eine sauberere Trennfrequenz. Ein weiterer Schritt eine sauberere Kurve zu erhalten ist die Möglichkeit, einen Impedanzwandler einzusetzen. Dieser soll die große Ausgangsimpedanz in eine kleine verwandeln. Dies ist insofern sinnvoll, da die hohe Ausgangsimpedanz auf die Schaltung zurückwirkt und dadurch den Amplitudengang negativ beeinflussen kann, was die Audioqualität mindert oder gar die Audioquelle zerstört. Zum Einsatz kommt hierzu ein sogenannter OP-Amp. Dieser ist ein Aktives Bauelement und benötigt demnach eine Betriebsspannung. An der Seite befindet sich ein Bild eines OP-AMP aus dem „KOSMOS electronic system II“. 3.2 Hochpassfilter Der Hochpassfilter lässt, wie der Name schon sagt, hohe Frequenzen passieren und filtert niedrige heraus. 3.2.1 Aufbau Wie auch schon der Tiefpassfilter besteht der Hochpassfilter aus einem Kondensator und einem Widerstand. Diesmal ist des Aufbau allerdings vertauscht: 3.2.2 Frequenzgang / Funktionsweise Wiederrum begrenzt der Widerstand den Aufladestrom des Kondensators. Bekanntlich eilt der Ladestrom des Kondensators um 90° voraus. Dieser Fall tritt annähernd auf, wenn der Spannungsabfall an R1 sehr niedrig ist – R begrenzt dann also den Ladestrom nur in sehr geringem Maße, was bei niedrigen Frequenzen der Fall ist (speziell unter der Grenzfrequenz fg). Bei höheren Frequenzen nun wird der Widerstand aktiver und begrenzt den Ladestrom des Kondensators immer stärker. Daraus resultiert, dass der Kondensator sich nur Zeitlich verzögert aufladen kann und die Voreilung des Ladestroms bis nahezu 0° zurückgeht. Wird nun eine Frequenz von 50Hz von dem idealen Verstärker erzeugt, so wird diese deutlich abgeschwächt (Eingangssignal: ROT; Ausgangssignal an K1: GELB) Zur Verdeutlichung wiederum eine Vergrößerung: [nächste Seite!] Gut erkennbar ist die Phasenverschiebung sowie die Abschwächung um rund 85%. Als Gegenprobe nun wieder eine Frequenz von 2000hz, welche fast verlustfrei passieren sollte. Wie an der Vergrößerung unschwer zu erkennen eilt die Ausgangsspannung, welche nur minimal vermindert wurde, nun weniger voraus. [nächste Seite!] Gibt man nun eine exemplarische Frequenz von 20kHz auf die Schaltung, eliminiert sich die Phasenverschiebung fast: (Die eckige Darstellung der Sinus-Kurve resultiert aus der zu geringen Abtastrate des digitalen Oszilloskops.) Testet man wieder viele Frequenzen kommt man zu folgendem Frequenzgang : 4 RL-Glieder RL-Glieder bestehen aus einem Widerstand (R) und einer Spule (L). Widerstand Formelzeichen: R Einheit: 1 Ω (Ohm) Berechnung: R= U I I = Strom Der ohmsche Widerstand ist ein passives Bauelement, welches verwendet werden kann, um • Strom zu begrenzen (bei RC-Gliedern wichtig!) • Spannung zu teilen • elektrische Energie in thermische Energie umzuwandeln Spule Formelzeichen: L (Induktivität) Einheit: H (Henry) Berechnung: 2 L=N ⋅AL N = Windungszahl AL = mag. Leitwert Der Frequenzgang entspricht einem RC-Glied. 4.1 Tiefpassfilter Der RL-Tiefpassfilter verhält sich wie der RC-Tiefpassfilter, allerdings haben der Widerstand und die Induktivität (bzw. der Kondensator) den Platz getauscht: Dies resultiert daraus, dass beim Kondensator der Scheitelwert der Stromstärke dem der Spannung um 90° vorauseilt, bei der Induktivität allerdings 90° hinterher hängt, was eine Verschiebung von 180° der Induktivität gegenüber dem Kondensator bewirkt, und damit die Erklärung für den Gegensatz Kondensator – Spule ergibt. Ein 50Hz Signal wird kaum gemindert... ...ein 2000Hz Signal dagegen stark. Wiederrum hängt dies damit zusammen, dass die Induktivität (Spule) zum Aufladen eine gewisse Zeit benötigt. Wird diese unterschritten, kann sich die Induktivität nicht vollständig aufladen, und erreicht somit die Maximalspannung nicht mehr. 4.2 Hochpassfilter Der RL-Hochpassfilter verhält sich wie der RC-Hochpassfilter, allerdings haben der Widerstand und die Induktivität (bzw. der Kondensator) wiederum den Platz getauscht. Ein 2000Hz Signal wird kaum gemindert... ...ein 50Hz-Signal dagegen stark. 5 RCL-Glieder RCL-Glieder bestehen aus Widerstand, Kondensator und Induktivität (Spule). Dabei werden Spule und Kondensator entweder parallel oder in Reihe geschaltet. 5.1 Bandpass Beim Aufbau des Bandpassfilters werden RC- und RL-Glied kombiniert. Dementsprechend ist ein Bandpass eigentlich ein Hochpass und ein Tiefpass gleichzeitig. Wie der Name schon sagt, passiert nur ein spezielles Band die Schaltung. Andere Frequenzen werden in ihrer Amplitude gemindert. Wie aus der Grafik gut zu erkennen, sind Kondensator und Induktivität parallel geschaltet. Die Berechnung der Grenzfrequenz sieht in diesem Fall folgendermaßen aus: f g= 1 2⋅π⋅√ L⋅C Im Simulationsbeispiel wird nun C = 0,63325μF und L=1H angenommen. Hinzu kommt ein Widerstand mit R= 1kΩ . f g= 1 2⋅π⋅√ 1⋅6,3325⋅10−7 Das entspricht einer Grenzfrequenz von 200Hz. Nun werden erst 50Hz (links) und dann 2000Hz (rechts) simuliert: Gut zu erkennen ist wiederum das Abschwächen der beiden Frequenzen jenseits der Grenzfrequenz. Wird allerdings die Grenzfrequenz erzeugt, und somit die Amplitude nicht gemindert, so ergibt sich folgendes Bild: Auffällig ist hier, dass die Maximalamplitude nicht sofort erreicht wird. Erst mit der Zweiten vollen Schwingung wird das Signal nahezu verlustfrei übertragen. Dies resultiert aus dem Zusammenspiel von Kondensator und Spule zusammen. Testet man nun verschiedene Frequenzen, ergibt sich folgender Frequenzverlauf: 5.2 Bandsperre Bei der Bandsperre werden Kondensator und Induktivität (Spule) in Reihe geschaltet. Wie der Name schon sagt, wird ein spezielles Band (also ein Frequenzbereich) gesperrt. Auch gelten wieder die Gegebenheiten von RC / RL-Gliedern, im Bezug auf das Aufladeverhalten. Die Berechnung der Grenzfrequenz erfolgt wie beim Bandpass. f g= 1 2⋅π⋅√ 1⋅6,3325⋅10−7 Legt man nun eine Wechselspannung mit 50Hz (links) oder 2000Hz (rechts) an, so wird das Signal annähernd verlustfrei durchgelassen: Wird nun aber die Grenzfrequenz angelegt, bei der die Amplitudenminderung am stärksten ist, so wird das Signal fast komplett geblockt. [nächste Seite!] Auffällig ist hier wieder, dass (im genauen Gegensatz zum Bandpass) die volle Absenkung nicht sofort erreicht wird, sondern erst nach 2 Schwingungen das Signal komplett unterdrückt ist. Wird nun wieder ein breites Frequenzband getestet, so ergibt sich folgender Verlauf: 6 Praktisches Beispiel Als praktisches Beispiel wurde ein RC-Tiefpassfilter gewählt: Dieser kann auf Grund des variablen Kosmos Systems schnell in einen Hochpassfilter verwandelt werden: 6 Quellen Quelle Abrufdatum / Kommentar http://www.elektronikkompendium.de/sites/slt/0206171.htm 21.12.2011 http://www.elektroniktutor.de/analog/filter.html 21.12.2011 http://www.elektroniktutor.de/analog/lsprfilt.html 23.12.2011 http://www.rn-wissen.de/index.php/Filter_(Elektronik) 27.12.2011 http://www.google.com/url? sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CC 10.12.2011 EQFjAA&url=http%3A%2F%2Ffh-mannheim.de %2Fvor%2FMWA seit 25.12.2012 nicht mehr %2FSS2007%2FG2A_SS07.pdf&ei=FYYAT9DwEcjLt aufrufbar! Abh_fC7Bg&usg=AFExeVeL2rKjLzpM5C0huC7GL3O trA&sig2=lyJfNIjHSiTSaSrVMJNnMg Formeln für Elektroniker 10. Auflage 7 Selbstständigkeitserklärung Erklärung: Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die angeführten Quellen und Hilfsmittel verwendet habe. ________________________ Datum, Ort ________________________ Unterschrift