Rudolf-Dietz-Schule Haus der Sozialen Dienste Kita Hellkundweg Haus der Vereine Dotzheim Ki ta Wolfsfeld Joh .-MaaB-Schule RömertorKaiser-Friedrich-Denkmal Kita Schlangenbader Straße Monopteros Kuns thaus Schlaferskopf Elly-Heuss-Schule Dezernat für Stadtentwicklung Bau und Verkehr – Hochbauamt – Fors thaus Dambachtal Villa Clementine Oranienschule Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden Burg Sonnenberg WERKBERICHT 1 Kita Am Rübenberg 2016 Ki ta Rosel-und-Josef-Stock Ki ta Woer ther-Se e-StraBe Kita Klarenthal Kita St.Veiter-Platz BGH Forum Naurod Aussichtsturm am Mainhafen Dezernat für Stadtentwicklung Bau und Verkehr – Hochbauamt – Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden WERKBERICHT 1 2016 2016 WERKBERICHT 1 4 INHALT 5 GRUSSWORT Sigrid Möricke Peter Maurer 6 8 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen ▪ Elly-Heuss-Schule (Ursula-Krause-Haus) ▪ Oranienschule ▪ Werner-von-Siemens-Schule ▪ Johannes-Maaß-Schule ▪ Rudolf-Dietz-Schule ▪ Fritz-Gansberg-Schule ▪ Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule 22 24 26 30 32 34 36 38 DAS HOCHBAUAMT STELLT SICH VOR 10 DIENSTLEISTUNGEN Das Mietmanagement Das Energie- und Anlagenmanagement Die Gebäudereinigung Die Betriebswerkstatt 16 18 20 21 Kindertagesstätten ▪ Kindertagesstätte Rosel-und-Josef-Stock ▪ Kindertagesstätte Schlangenbader Straße ▪ Kindertagesstätte Wörther-See-Straße ▪ Kindertagesstätte Hellkundweg ▪ Kindertagesstätte Wolfsfeld ▪ Kindertagesstätte St.Veiter-Platz ▪ Kindertagesstätte Am Rübenberg ▪ Kindertagesstätte Klarenthal 40 44 46 48 50 52 54 56 Bürgerhäuser ▪ Bürgerhaus Forum Naurod ▪ Haus der Vereine Dotzheim 58 60 Historisches und Kultur ▪ Villa Clementine ▪ Römertor ▪ Kaiser-Friedrich-Denkmal ▪ Burg Sonnenberg ▪ Kunsthaus ▪ Forsthaus Dambachtal ▪ Aussichtsturm am Mainhafen ▪ Schläferskopf, Kaiser Wilhelm-Turm ▪ Monopteros Neroberg 62 64 66 68 70 74 75 76 78 Sport und Soziales ▪ Sporthalle Gymnasium Mosbacher Berg ▪ Turnhalle Krautgartenschule ▪ Funktionsgebäude an Sportplätzen ▪ Haus der Sozialen Dienste 80 81 82 84 VERANSTALTUNGEN UND AKTIVITÄTEN Architektursommer als Abschluss 86 IMPRESSUM 88 2016 WERKBERICHT 1 6 GRUSSWORT Sigrid Möricke 7 Grußwort Sigrid Möricke Stadtentwicklung ist Herausforderung und gleichzeitig Chance Anforderungen miteinander in Einklang zu bringen, die die Menschen an eine Stadt, in der sie leben, stellen. Dies betrifft alle Themenbereiche wie Wohnen, Kultur- und Bildungseinrichtungen, Freiraumgestaltung, Mobilität, Denkmalpflege und Vieles, Vieles mehr. In diesem Orchester zur Gestaltung und Bewahrung einer nachhaltigen, lebenswerten Stadt übernimmt das Hochbauamt die Rolle eines umfassenden Baudienstleisters. Aufgabe des Hochbauamtes, das seit meinem Amtsantritt als Dezernentin wieder ins Stadtentwicklungsdezernat zurückgeholt wurde, ist es, den Bau öffentlich genutzter Gebäude und deren Instandsetzung und Erneuerung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Darüber hinaus übernimmt das Amt wichtige Aufgaben im städtischen Miet- und Energiemanagement. Dort werden die Interessen von Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht und gewährleisten eine hohe Funktionalität der Bauten für die Nutzerinnen und Nutzer. Das Hochbauamt arbeitet dabei mit anderen Ämtern, städtischen Eigenbetrieben, Architekten und Privatfirmen eng zusammen und richtet sich dabei nach dem neuesten Stand in Sachen Organisationsoptimierung, Energietechnik und moderner Datenverarbeitung aus, um den zunehmend komplexer werdenden Aufgabenstellungen auch in Zukunft gewachsen zu sein. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hochbauamtes für ihre hervorragende Arbeit in den letzten Jahren und freue mich auf die Fortsetzung dieser konstruktiven Zusammenarbeit zum Wohle unserer Stadt. Viel Spaß beim Stöbern wünscht Ihre Sigrid Möricke Stadträtin Sigrid Möricke, Stadträtin und Dezernentin für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr. 2016 WERKBERICHT 1 8 GRUSSWORT Peter Maurer 9 Grußwort Peter Maurer Öffentliche Räume und öffentliche Bauten prägen traditionell das Bild der europäischen Stadt. Besonders die Zentren dieser Städte werden häufig durch diese Bauten charakterisiert, so auch in unserer Landeshauptstadt Wiesbaden. Unser Verhältnis zur Gesellschaft, ja unsere Sozialisierung ist eng verbunden mit der Nutzung öffentlicher Gebäude. Kindergärten, Schulen, Sporthallen, Bürgerhäuser, Verwaltungsgebäude und die zahlreichen weiteren kommunalen Bauten geben uns eine unmittelbar erfahrbare Vorstellung von den Werten unserer offenen, demokratischen Gesellschaft. Durch die Qualität von öffentlichen Gebäuden zeigt die Gesellschaft ebenso unmittelbar und direkt jedem einzelnen Bürger welche Wertschätzung sie ihm ganz persönlich entgegenbringt. Den Bauherren solcher Gebäude waren diese Zusammenhänge immer schon bewusst, Architektur wurde und wird gezielt dazu eingesetzt, den Zustand, häufig auch den gewollten Zustand, einer Gesellschaft darzustellen. Nicht nur als Architekt und Leiter des Hochbauamtes bin ich davon überzeugt, dass unsere gebaute Umgebung uns viel stärker beeinflusst, als wir es normalerweise im Alltagsleben bewusst wahrnehmen. Jeder von uns kann, wenn er darauf achtet, leicht die Auswirkungen von Architektur auf die eigene Person erkennen, nicht nur auf das physische sondern auch auf das psychische Wohlbefinden. Gerade wenn wir öffentliche Gebäude planen und bauen, sind wir uns der Verantwortung, die wir dabei übernehmen, sehr bewusst. Die üblicherweise quantifizierbaren Parameter wie Funktionalität, Kosten und Termine müssen selbstverständlich im Rahmen gehalten werden. Architektur entsteht dadurch aber noch nicht. Architektur im Sinne von Baukultur kann nur entstehen, wenn die Stadtgesellschaft und die städtischen Bauherren sich dafür einsetzen und gemeinsam mit uns für die bestmögliche bauliche Zukunft unserer Stadt kämpfen. Die Qualität der gebauten Umwelt wird zunehmend zum Standortfaktor. Wiesbaden hat in dieser Hinsicht durch seine wertvolle Bausubstanz die allerbesten Voraussetzungen. Als Hochbauamt haben wir den Anspruch, auf diesem Niveau aufzubauen und das öffentliche Bauen in dieser Qualität weiterzuentwickeln. Das bedeutet nicht primär, dass wir teuer bauen müssen, im Gegenteil, es ist innovatives Denken gefragt und vor allem planerische Kreativität sowie Professionalität auf der Höhe der Zeit. Diesen Anspruch stellen wir nicht nur an uns, sondern auch an unsere freischaffenden Kolleginnen und Kollegen, mit denen wir regelmäßig sehr erfolgreich und vertrauensvoll zusammenarbeiten, wir suchen die Besten! Architektenwettbewerbe sind beispielsweise ein bewährtes Mittel um dieses Ziel zu erreichen. Sie bieten zusätzlich den Vorteil, dass die Interessen von Politik, Bauherren und Nutzern intensiv in den Entscheidungsprozess integriert werden können. Neben dem Bauen bearbeitet das Hochbauamt noch einige weitere spannende Bereiche, die vermutlich in der Öffentlichkeit weniger bekannt sind. Ein Großteil unserer täglichen Arbeit ist zwar für eine funktionierende Stadt von großer Bedeutung, ihre Qualität wird aber gerade dadurch bewiesen, dass sie ganz selbstverständlich, professionell und unspektakulär im Hintergrund erledigt wird. Wir legen einen Werkbericht vor. Verehrte Leserinnen und Leser, Werkberichte von Architekten und Ingenieuren haben eine lange Tradition unter Bauleuten, sie entsprechen am ehesten unserem Selbstverständnis. Häufig in Form eines Vortrags wird die eigene Arbeit nicht nur erläutert, sondern vor allem auch zur Diskussion gestellt. Gerade das öffentliche Bauen lebt von der Diskussion, wir empfinden dies nicht als Störung bei unserer fachlichen Arbeit, sondern ganz im Gegenteil beweist es uns, dass die Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Architektur für die Zukunft unserer Landeshauptstadt Wiesbaden durchaus ein sehr breites Interesse findet. In diesem Sinne, Sie haben Fragen oder Anregungen zu unserer Arbeit? Sprechen Sie uns an! Ihr Peter Maurer Amtsleiter Hochbauamt Peter Maurer Amtsleiter Hochbauamt 2016 WERKBERICHT 1 10 DAS HOCHBAUAMT STELLT SICH VOR 11 Das Hochbauamt stellt sich vor Das Hochbauamt der Landeshauptstadt Wiesbaden ist zuständig für den Erhalt, die Sanierung und die Unterhaltung sowie für den Neubau von städtischen Hochbauten. Dies umfasst auch Aufgaben für den Gebäudebetrieb wie Mietmanagement, Energiemanagement und Reinigungsmanagement. Dabei arbeitet das Hochbauamt im Auftrag und auf Rechnung der Bauherrenämter, die auch für die Finanzierung der Maßnahmen zuständig sind. Es verfügt über keine eigenen finanziellen Mittel für Baumaßnahmen. Selbstverständnis Das Hochbauamt garantiert die zuverlässige Umsetzung von parlamentarischen Beschlüssen ohne eigenes Gewinnstreben. Unternehmerisches Denken und Handeln wird zur Wahrung der gesamtstädtischen Positionen eingesetzt. Leitlinien für unser Handeln sind: ▪ Hohe Funktonalität der Bauten für die Nutzerinnen und Nutzer; ▪ Wirtschaftlicher Einsatz der Mittel; ▪ Städtebauliche und architektonische Qualität; ▪ Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung; ▪ Innovation und Fachkompetenz; ▪ Zuverlässigkeit und Transparenz. Ein interdisziplinäres Team In dem „Architektur- und Ingenieurbüro“ der Landeshauptstadt Wiesbaden arbeiten derzeit rund 93 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Architekten, Ingenieure, Techniker, Handwerker, Verwaltungsangestellte). Über das architektonische Know-how hinaus wird eine Vielzahl von weiteren fachlichen und technischen Disziplinen im Hochbauamt durch eigenes Personal abgedeckt. Dies ist eine wesentliche Stärke des Amtes. Im Sinne eines Generalplaners kann das Hochbauamt daher optimal abgestimmte Lösungen für die auch technisch immer komplexer werdenden Baufragen anbieten. Berufsgruppen Sonstige Verwaltungsberufe Sonstige technische Berufe Architekten Handwerk - Elektroinstallateur-/ Techniker, Schlosser, Industrie-/Kfz Meister, Vermessungs-/Techniker Sekretär/in, Kauffrau-/mann Dipl. Ingenieure - Elektro, Heizung, Lüftung, Sanitär, Bauingenieur Immobilienfachwirte Bauzeichner Verwaltungsfachangestellte Dipl. Verwaltungswirt-/fachwirt Qualifikation Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochbauamtes verfügen über eine fundierte baufachliche Ausbildung und Berufserfahrung, oft mit weiteren zusätzlichen Qualifikationen, z. B. im Bereich Immobilienmanagement, Energieberatung, Betriebswirtschaft, historischem Bauen, Sicherheitskoordination, Schadstoffe etc, die Qualifikation der Mitarbeitenden wird durch interne und externe Weiterbildungsmaßnahmen gezielt gefördert. Der Öffentliche Dienst konkurriert besonders bei den Hochschulabsolventen mit der freien Wirtschaft. Dieser Trend wird sich im Zuge des demografischen Wandels noch fortsetzen. Die Attraktivität des öffentlichen Dienstes in der Landeshauptstadt Wiesbaden muss für technische Fachkräfte gesteigert werden, da ansonsten qualifizierte Ingenieure zukünftig nicht mehr gewonnen werden können. Ausbildung Um junges Personal für die Aufgaben einer öffentlichen Bauverwaltung zu qualifizieren, bildet das Hochbauamt regelmäßig Auszubildende im Beruf des Bauzeichners aus, die bisher alle sehr erfolgreich ihre Prüfungen abgelegt haben. Planen, Bauen und Unterhalten Unser Wiesbadener Stadtbild ist geprägt durch die Bauten des Klassizismus und Historismus. Einer lebendigen Stadt entsprechend, werden diese ergänzt durch qualitätsvolle moderne Bauten. Daraus entstanden ist eine moderne Landeshauptstadt im Einklang mit dem Erbe der Weltkurstadt. Ihre hohe Lebensqualität wird durch das einzigartige bauliche Ensemble entscheidend mitgeprägt. 2016 WERKBERICHT 1 12 DAS HOCHBAUAMT STELLT SICH VOR 13 Ausgaben in Millionen / Euro 45 40 35 30 25 20 Der Erhalt des historischen Erbes, der sensible Neubau und der sparsame Umgang mit Ressourcen erfordern verantwortungsvolle Bauherren. Das Hochbauamt versteht sich als loyaler und starker Partner der Bauherrenämter. Das gemeinsame Ziel ist es, den Erhalt der wertvollen historischen Bausubstanz zu sichern und unser Stadtbild durch ansprechende moderne Gebäude positiv weiterzuentwickeln. Die Arbeit des Hochbauamtes prägt das Bewusstsein, dass Entscheidungen im Baubereich immer sehr langfristig wirksam sind und daher mit Umsicht und Sachverstand getroffen werden müssen. Methodik der Projektabwicklung Das Hochbauamt übernimmt grundsätzlich bei sämtlichen Projekten das Projektmanagement und die Steuerungsleistung selbst. Durch die Baubegleitung über alle Leistungsphasen kann eine vollständige Kontrolle von Qualität, Kosten und Terminen gewährleistet werden. Die Projektleitung des Hochbauamtes erfolgt umfassend von der Projektentwicklung bis zur Baufertigstellung. Da auch die anschließende Bauunterhaltung und Teile der Betriebsführung durch das Hochbauamt erfolgen, werden dadurch erhebliche Synergieeffekte erzielt. Das Hochbauamt sucht daher immer eine Optimierung des Verhältnisses von Investitions- zu Folgekosten. Dies betrifft nicht nur die Energiekosten, sondern die Lebenszykluskosten eines Gebäudes insgesamt. Eine große Rolle spielen dabei die Erfahrungen des Hochbauamtes in der Bauunterhaltung. Durch die engen Verknüpfungen innerhalb des Hochbauamtes fließen diese Erfahrungen schon in die Planung von Neubauten ein. Dank dauerhafter, werthaltiger Materialien und eines ökologisch und ökonomisch sinnvollen Energiekonzeptes wird ein optimales Verhältnis von Investitions- zu Betriebskosten erreicht. Portfolio Das Hochbauamt betreut im Auftrag der hausverwaltenden Ämter rund 750 Liegenschaften mit einer Gesamtfläche von rund 825.000 m² und einem geschätzten Wiederherstellungswert von ca. 1,5 – 2 Mrd. Euro. Jährlich werden ca. 5.000 Aufträge aller Größenordnungen von der Kleinreparatur bis zu großen Umbau-, Sanierungs- und Neubaumaßnahmen abgewickelt. Das Hochbauamt vergibt Bauaufträge in der Regel gewerkeweise an einzelne Handwerksbetriebe. Diese Vergabeart erzielt einen Preisvorteil von rund 10 – 15 % gegenüber Generalunternehmervergaben. Während Generalunternehmer ihre Subunternehmer oftmals deutschlandweit oder sogar europaweit rekrutieren, unterstützt die gewerkeweise Vergabe das örtliche Handwerk. Das Immobilienportfolio ist sehr breit gefächert und stellt hohe fachliche und organisatorische Anforderungen an dessen Betreuung. Es reicht von den ältesten baulichen Zeugnissen in unserer Stadt, der römischen Heidenmauer über einzigartige Baudenkmäler wie die Villa Clementine und Wahrzeichen der Stadt, wie den Monopteros auf dem Neroberg bis hin zu hochmodernen, energetisch optimierten Passivhäusern. Qualität und Nachhaltigkeit Gebäude kosten während ihrer Lebensdauer im Betrieb ein Vielfaches ihrer ursprünglichen Investitionskosten. Gebäude, bei deren Konzeption der Fokus ausschließlich auf niedrigen Investitionskosten lag, erweisen sich während des Betriebs oft als kostenintensiv. ▪ Kulturbauten ▪ Sportbauten ▪ Schulen ▪ Kindergärten ▪ Jugendzentren ▪ Verwaltungsgebäude 15 10 Bauunterhaltungen 5 0 Instandhaltungen Investitionen 2012 2013 2014 2015 ▪ Rathaus und Ortsverwaltungen ▪ Bürgerhäuser ▪ Forsthäuser ▪ Bauhöfe ▪ Parkhäuser ▪ Feuerwachen und Feuerwehrhäuser ▪ Tierpark-Gebäude Fasanerie ▪ Trauerhallen ▪ Brunnen ▪ Monumente ▪ Kunstobjekte Leistungen Projektentwicklung Am Beginn eines Bauprojektes steht die Projektentwicklung. Nach einer eingehenden Analyse der Bedürfnisse des Nutzers und aller den Bau bestim­ menden Faktoren werden gemeinsam mit den Bauherren die entscheidenden Parameter für das gesamte Projekt festgelegt. ▪ Funktions-, Betriebs- und Organisationsanalysen ▪ Raumprogrammentwicklung ▪ Standortanalyse, Standortentwicklung ▪ Machbarkeitsstudien ▪ Wertanalysen, Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ▪ Architektenwettbewerbe Planung und Bau Die Architekten und Ingenieure des Hochbauamtes können mit ihrem fachlichen Know-how Bauprojekte vollständig intern bearbeiten. Dies ermöglicht bei Anfragen von Politik und Ämtern schnelle und zielgerechte Lösungen. Im Rahmen der zur Verfügung stehenden personellen Kapazitäten können diese Eigenleistungen aber nur noch sehr begrenzt erbracht werden. ▪ Architektur ▪ Innenarchitektur ▪ Einrichtungsplanung ▪ Planung der Gebäudetechnik ▪ Lichtplanung ▪ Leit- und Farbkonzepte ▪ Gutachten Projektmanagement Das Hochbauamt betreut und überwacht Bauprojekte über den gesamten Planungs- und Bauprozess und sichert damit die Einhaltung von Qualität, Kosten und Terminen. ▪ Beratung ▪ Projektleitung ▪ Projektsteuerung ▪ Projektorganisation ▪ Projektkoordination ▪ Projektinformation ▪ Projektdokumentation ▪ Kostenplanung und -kontrolle ▪ Terminplanung und -kontrolle ▪ Mittelbewirtschaftung ▪ Sicherung der Projektziele Qualität, Quantität, Kosten und Termine Technische Gebäudeausrüstung Gebäude werden immer umfangreicher mit technischen Anlagen ausgestattet um Energieeffizienz und Komfort zu erhöhen. Kompetente Ingenieure aus allen Fachdisziplinen garantieren in ihrer Zusammen­arbeit ganzheitliche Lösungen. 2016 WERKBERICHT 1 14 DAS HOCHBAUAMT STELLT SICH VOR 15 Die Reorganisation des Hochbauamtes verfolgt das Ziel, noch höhere Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Qualität in der Aufgabenerledigung zu erreichen. Betroffen sind im Wesentlichen die bauenden Bereiche. Diese werden in ihrer Aufbauorganisation gestrafft, die bisher vorhandenen drei Abteilungen werden auf zwei reduziert. Diese zwei Abteilungen werden in ihrem Profil stärker aufgabenspezifisch differenziert. Eine Abteilung spezialisiert sich auf die Betreuung und bauliche Entwicklung des vorhan­ denen Gebäudebestands. Die andere Abteilung konzentriert sich auf die Entwicklung von Projekten, auf Haustechnik und Energiemanagement. ▪ Gas-, Wasser-, Abwasser- und Feuerlöschtechnik ▪ Heizung, Lüftung und Klima ▪ Elektrotechnik ▪ Beleuchtungstechnik ▪ Aufzüge und Fahrtreppen ▪ Maschinentechnik ▪ Bühnen ▪ Gebäudeleittechnik Tragwerksplanung Die beim Hochbauamt beschäftigten Bauingenieure gewährleisten statisch und konstruktiv optimierte und damit ökonomische Bauten. ▪ Hochbaustatik ▪ Baugrunduntersuchungen ▪ Standsicherheitsbeurteilungen von Gebäuden ▪ Schall-, Wärme- und Brandschutz Gebäudemanagement Das Objektmanagement und das Miet-, Reinigungs-, und Energiemanagement des Hochbauamtes erbringen Leistungen für den wirtschaftlichen Betrieb der durch die Kernverwaltung der Landeshauptstadt Wiesbaden genutzten Gebäude. Kleinreparaturen und einzelne Wartungsarbeiten werden schnell und kostengünstig durch die eigene Werkstatt ausgeführt. ▪ Instandhaltung ▪ Instandsetzung, Modernisierung ▪ Bautechnische Beratung ▪ Schadstoffbeseitigung ▪ Mietmanagement ▪ Reinigungsmanagement ▪ Energiemanagement ▪ Werkstatt Ausblick Organisation Auch ein städtisches Amt muss sich stets reformieren, neu ausrichten, auf dem Stand der Zeit bleiben. Nur so kann es im Wettbewerb mit anderen Anbietern bestehen. Daran haben wir in den letzten Jahren intensiv gearbeitet und werden auch künftig daran arbeiten. So haben wir im letzten Jahr gemeinsam mit der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) eine Organisationsuntersuchung durchgeführt, um die Arbeit des Amtes zu optimieren und Entwicklungspotentiale aufzuspüren. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zu organisatorischen Veränderungen führen, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden. Neben den organisatorischen Verbesserungen bietet diese differenziertere Aufstellung den Vorteil, dass die Mitarbeitenden des Hochbauamtes noch gezielter entsprechend Ihrer fachlichen Spezialisierung und Qualifikation eingesetzt werden können. In ihrem Abschlussbericht empfiehlt die KGSt auch, dass zusätzliche Aufgabenfelder im Hochbauamt entwickelt und vorhandene personell besser ausgestattet werden sollten. Diese Empfehlungen werden im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten auf geeignete Weise weiterverfolgt. CAFM Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der letzten Jahre war die Einführung einer Software für das Gebäude­ management. Nach intensiver Vorbereitungszeit, Definition des Bedarfs und europaweiter Ausschreibung konnte ganz aktuell der Zuschlag für die Beschaffung eines Computer Aided Facility Management Systems (CAFM) erteilt werden. Das Gesamtprojekt hat einen Umfang von rund 2,5 Mio. Euro und wird sich über mehrere Jahre strecken. Standardisierte Return on Investment Berechnungen haben ergeben, dass sich das Projekt innerhalb von gut 6 Jahren amortisiert. Ziel ist nicht nur die Arbeitsabläufe im Hochbauamt elektronisch zu unterstützen, sondern auch eine stadtweite Vernetzung über Workflows und Softwareschnittstellen. So können dann alle Bauherrenämter und weitere Ämter wie zum Beispiel die Kämmerei in effektive Arbeitsabläufe eingebunden werden. Das CAFM-System wird alle im Lebenszyklus eines Gebäudes anfallenden Tätigkeiten, von der Planung über den Bau bis hin zur Unterhaltung und dem Betrieb, abbilden. Damit wird sichergestellt, dass alle Daten zu einem Gebäude jederzeit zentral verfügbar und auch auswertbar sind. Die einzelnen Module des Systems bieten vielfältige Funktionalitäten: ▪ Bestandsdatenerfassung ▪ Flächenmanagement ▪ Bauprojektmanagement ▪ Inspektion, Wartung und Instandhaltung ▪ Auftragsmanagement ▪ Vertragsmanagement ▪ Mietmanagement ▪ Reinigungsmanagement ▪ Belegungsmanagement Mit Hilfe des CAFM-Systems wird es auch erstmals möglich sein, übergeordnete strategische Entscheidungen zu fällen, die den gesamten Gebäudebestand der Landeshauptstadt Wiesbaden im Blick haben. 2016 WERKBERICHT 1 16 DIENSTLEISTUNGEN Mietmanagement 17 Das Mietmanagement Die Landeshauptstadt Wiesbaden nutzt nicht nur eigene Gebäude. In vielen Fällen ist die Anmietung von Gebäuden die wirtschaftlichere und flexiblere Alternative. So wie sich die Aufgabenstellungen und Dienstleistungen der LH Wiesbaden ständig weiter­ entwickeln und verändern, ändert sich auch der Bedarf an Flächen ständig. Dies erfolgt manchmal auch sehr kurzfristig, wie z. B. durch den Bedarf an zusätzlichen Arbeitsplätzen zur Betreuung der zahlreichen Flüchtlinge aus den unterschiedlichsten Krisengebieten. Die LH Wiesbaden nutzt zurzeit mehr als 80.000 m2 angemietete Fläche mit einem jährlichen Mietvolumen von über 11.000.000 Euro. Nur mit einem professionellen Management ist dieses Volumen zu steuern und wirtschaftlich zu optimieren. Konkret heißt das: ▪E inholen und Auswerten gewerblicher Miet­ flächenangebote; ▪E ntwicklung von Verhandlungsstrategien ▪E rstellen, Prüfen und Abschließen von Gewerbemietverträgen; ▪ Vertragsanpassungen bei An- und Abmietungen; ▪E ntwicklung und Vermarktung von Leerstand­ flächen; ▪R epräsentation der LH Wiesbaden gegenüber Immobilien­eigentümern und Immobilienmaklern; ▪Ü berwachen der getroffenen mietvertraglichen Vereinbarungen; ▪B etreuung und Beratung der Fachämter in immobilienfachlichen Fragen; ▪P flegen und Aktualisieren von Stammdaten der laufenden Mietverhältnisse; ▪F ührung eines Immobilienmarktberichtes; ▪ Abwicklung des kompletten Zahlungsverkehrs sowie Prüfung der Betriebskostenabrechnungen; ▪P lanung der Kosten für den Haushalt. Zahlen und Fakten Das Mietmanagement betreut aktuell: ▪ 28 Gewerbe-Mietverträge; ▪ 80.500 m² Fläche insgesamt – davon 69.500 m² Bürofläche; 8.000 m² Archiv- / Lagerflächen, 3.000 m² sonstige Flächen; 580 Stellplätze; ▪ ca. 11.400.000 Euro Mieten pro Jahr (950.000 Euro pro Monat); ▪ ca. 3.360.000 Euro Betriebskosten pro Jahr (280.000 Euro pro Monat). Konkrete Ergebnisse und Erfolge: ▪ Aufbau von organisatorischen und nachhaltigen Prozessen und Instrumenten (z. B. Organisationshandbuch); ▪ Aufbau eines einheitlich strukturierten Ablage­systems; ▪ Führen und regelmäßige Aktualisierung aller relevanten Mietvertragsdaten; ▪ Entwicklung und Pflege eines „Flächenpool Wiesbaden“ – Überblick über aktuell freie Büroflächen in Wiesbaden inklusive der Flächen bei städtischen Immobiliengesellschaften; ▪ Entwicklung eines einheitlichen Standard-­ Mietvertrages; ▪ Weiterentwicklung eines Standard-Anforderungsprofils für Verwaltungsflächen. sämtlichen Fragestellungen zur gewerblichen Anmietung von Flächen. Das Mietmanagement arbeitet dabei eng mit der Standortplanung und den jeweiligen Nutzerämtern zusammen. Das Team Bei allen baufachlichen Fragen unterstützen die Architekten und Ingenieure der bauenden Bereiche des Hochbauamtes das Mietmanagement. Assistenz Christine Gensert, Industriekauffrau Ausblick Aktuell erreichte Einsparungen ▪ 530.000 Euro Miete p.a. durch Optimierung eines großen Mietvertrages. Seit Sommer 2014 wurde das Sachgebiet unter immo­­bilienfachlichen, organisatorischen und strategischen Gesichtspunkten neu aufgebaut. Das Selbstverständnis ist das eines Dienstleisters für die Dezernate und Ämter der LH Wiesbaden bei Wir suchen weiter nach Kosteneinsparungen – im ersten Schritt bei den Mieten – im nächsten Schritt bei den Betriebskosten. Konkret werden wir hierzu unser aktuell angemietetes Gesamtportfolio analysieren und Mietvertrag für Mietvertrag auf weitere Optimierungsmöglichkeiten untersuchen. Mittelfristig wollen wir weitere Instrumente, Maßnahmen, Prozesse und Risikoanalysen zur Optimierung von Miet- und Betriebskosten konzipieren. Sachgebietsleitung Andrea Scheerer, Diplombetriebswirtin FH Mietmanagement Team 1 Anke Clausen, Geprüfte Immobilienfachwirtin Viktoria Martens, Geprüfte Immobilienfachwirtin Mietmanagement Team 2 Nina Folger, Geprüfte Immobilienfachwirtin Anke Herrmann, Verwaltungsangestellte, Straßenbautechnikerin 2016 WERKBERICHT 1 18 DIENSTLEISTUNGEN Energie- und Anlagenmanagement 19 Das Energiemanagement Effizientes Energiemanagement unterstützt die rationelle Energie- und Wasserverwendung, reduziert die finanziellen Belastungen der kommunalen Haushalte und trägt zum Schutz von Umwelt und Ressourcen bei. Kommunen haben einen sehr großen, heterogen zusammengesetzten Gebäude­ bestand: von Verwaltungs­gebäuden über Schulen, Theater, bis hin zu Schwimmbädern und Krankenhäusern. Da die laufenden Sachaufwendungen für den Betrieb dieser Gebäude zu einem stetig steigenden Anteil aus Ausgaben für die Energieund Wasserversorgung bestehen (aktuell ca. 20–22 %), wird deutlich, dass eines der größten Kosteneinspar­ poten­tiale im Bereich der Gebäudewirtschaft durch ein effizientes Energiemanagement aktiviert werden kann. Durch Optimierung des Energiemanagements können 10 bis 20 % der Energiekosten eingespart werden. Das entspricht einer Kosteneinsparung von rund 1 – 2 Millionen Euro jährlich. Dieses Ziel wird erreicht durch Energiecontrolling, Betriebs­ optimierung und integriertes ökologisches Planen, Bauen und Sanieren. Seit Mai 2015 ist das Energiemanagement der LH Wiesbaden so besetzt, dass die Aufgaben qualitativ gut erfüllt werden können. Fünf Mitarbeiter erarbeiten die Grundlagen, Stammdaten und Prozesse für ein erfolgreiches Energiemanagement. Schwerpunkte sind: ▪ Energiecontrolling; ▪ Optimierung der Betriebsführung; ▪ Weiterentwicklung des zentralen Gebäudeleitsystems; ▪ Energetische Analyse von Bestandsbauten; ▪ Ökonomische und ökologische Optimierung des Energiebezugs; ▪ Bauherrenberatung bei Sanierung der Gebäude und Anlagentechnik; ▪ Beeinflussung des Nutzerverhaltens. Auf Beschluss wurden dem Energiemanagement Instandhaltungskosten für geringinvestive und kurz- bis mittelfristig wirtschaftliche bauliche und anlagentechnische Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in den Liegenschafen der LH Wiesbaden über den Haushalt 2014 / 2015 in Höhe von 440.000 Euro zur Verfügung gestellt. Ausblick Nach dem Aufbau des Energiemanagements ist mit kostensenkenden Effekten frühestens ab dem zweiten Halbjahr 2016 zu rechnen. Zunächst müssen Referenzzeitraum und Referenzkosten definiert werden. Diese beinhalten die Definition und Zuteilung der Aufgaben, den Aufbau IT-technischer Management- und Kennzahlensysteme sowie die weitere Erfassung der historischen Stammdaten in den Systemen. Zu dem bereits vorhandenen elektronischen Energiemanagementsystem ‚Interwatt‘ soll ein weiteres System für Gebäudemanagement zu einer Prozessoptimierung beitragen. Zur Realisierung eines Einsparpotentials von mindestens 10 % ist ein professionelles, soft­ware­ gestütztes Controllingsystem unverzichtbar. Ebenfalls zu berücksichtigen sind hierbei erweiterte Aufgaben wie Systemadministration, Stammdatenpflege und ggf. der Aufbau eines Anforderungsmanagements, sowie Prozessoptimierungen. Ab 2016 wird es jeweils für das Vorjahr vollständige Energieberichte geben. Eine der ersten Aufgaben des zusätzlichen Personals wird es sein, die zur Berichtsverfassung erforderliche Datenlage zu verbessern. Darüber hinaus sollen erstellte Prioritätslisten aktualisiert und weiter abgearbeitet werden. Erste Zwischenauswertungen aus dem wachsenden Datenbestand des Energiecontrollings mit Methoden des Benchmarkings, Energieverbrauchs- und Energiekostenrankings sollen weitere auffällige Gebäude identifizieren, welche über die Gebäudeleittechnik und auch Vor-Ort-­Bege­ hungen näher analysiert und energetisch verbessert werden sollen. Das Sachgebiet hat 2015 folgende Projekte bearbeitet: Das Team Projekt 1: Installation und Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerkes Mainz-Kostheim (Schule und Schwimmbad); Leiter Energiemanagement Andreas Roß Diplom-Ing. (TU) Energieumwandlung Jacqueline Giesen B.Sc.-Umweltmanagement Projekt 2: Aufbau einer neuen digitalen Gebäude­ leittechnik für Schulen, Kitas, Sporthallen, Bürgerhäuser u.a. städtische Gebäude; Projekt 3: Umsetzung von energetischen Maßnahmen in Höhe von 440.000 Euro; Reinhardt Spohler Diplom-Physiker Projekt 4: Aktualisierung der Standards für Planung und Ausführung von Baumaßnahmen der LH Wiesbaden. Marcus Vetter Diplom-Ing. Elektrotechnik Zurzeit werden ebenfalls die Themen Erstellen von Energieausweisen und Einsatz von LED-Technik bearbeitet. Norbert Jahn Diplom-Ing. Energieund Wärmetechnik 2016 WERKBERICHT 1 20 DIENSTLEISTUNGEN Gebäudereinigung // Betriebswerkstatt 21 Die Gebäudereinigung Die Betriebswerkstatt Das Sachgebiet ist zuständig für die Vergabe von Reinigungsleistungen in städtischen Immobilien (ca. 80 Schulen, 38 Kindertagesstätten, 40 Verwaltungsgebäuden und ca. 100 sonstigen Objekten – wie Feuerwachen, Sporthallen, Bürgerhäuser). Das Aufgabengebiet umfasst: ▪ Vorbereitung und Durchführung von Ausschreibungsverfahren (Aufmaß, Eingabe der Flächen, Bodenbeläge etc. in ein spezielles Reinigungsprogramm); ▪ Abschluss von Verträgen; ▪ Abmahnungen bei nicht ordnungsgemäßer Durchführung von Reinigungsarbeiten, ordentliche und fristlose Kündigung von Reinigungsverträgen; ▪ Beauftragung von Vertretungsreinigungen bei Ausfall von städtischen Reinigungskräften; ▪ Abstimmungsgespräche mit den hausverwaltenden Ämtern und den beauftragten externen Dienstleistern; ▪ Besuch von Fachseminaren, um die beschriebenen Aufgaben rechtskonform insbesondere unter Beachtung des EU-Vergaberechts durchführen zu können. Die Betriebswerkstatt existiert in ihrer jetzigen Form seit den 1980er Jahren, davor trug sie die Bezeichnung ‚Maschinenamt‘ (im Hochbau – und Maschinenamt). Die Betriebswerkstatt besteht zurzeit aus 13 Personen, davon sind zwei Personen dauerhaft im Rathaus tätig, wo ein hohes Maß an technischen Aufgaben zu bewältigen ist. Die Betriebswerkstatt wird aufgrund ihrer Flexibilität, Erreichbarkeit, Schnelligkeit und Zuverlässigkeit stadtweit äußerst geschätzt. Das Aufgabengebiet setzt sich wie folgt zusammen: ▪ Reparaturen aller Art, die zentral vom Hochbauamt gesteuert werden; ▪ Rufbereitschaft: zwei Personen, 24h am Tag, 365 Tage im Jahr; ▪B etrieb, Wartung, Reinigung und Reparatur der Brun­ nenanlagen der LH Wiesbaden (z. Zt. ca. 30 Stck.); Das Team Leiter, Schlosser Roland Bach Schlosser Gordon Bücher Kurt Bücher Patrick Schindler Gründe dafür sind: Das Ausschreibungsvolumen ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen, so zum Beispiel durch den: ▪ Beschluss, dass alle eigengereinigten Verwaltungsgebäude in die Fremdreinigung zu über­ führen sind; ▪B eschluss im Rahmen der Haushaltskonsolidierung, dass bei Ausscheiden der städtischen Reinigungskräfte keine Neueinstellungen mehr erfolgen; ▪ Beschluss, wonach die städtischen Kindertagesstätten, die bisher in Eigenreinigung waren, Zug um Zug in die Fremdreinigung zu überführen sind. Aufgrund des gesteigerten Ausschreibungsvolumens um ca. 75 % erhält das Sachgebiet seit August 2014 Unterstützung durch eine Rückkehrerin aus der Elternzeit und seit Mitte 2015 durch eine Assistenzkraft mit jeweils 15 Stunden pro Woche. Erstmals wurde in 2015 ein externer Unternehmensberater mit der Vorbereitung und Durchführung eines ▪ Wiederkehrende Prüfung der elektrischen Betriebsmittel nach BGV A3 §5; ▪ Inbetrieb- und Außerbetriebnahme (Winterfestigkeit) der sanitären Anlagen der Spielplätze; ▪ Wartung und Prüfung der Brandschutzklappen in den Liegenschaften; ▪ Wartung und Filterwechsel von Lüftungsanlagen; ▪ Durchführung der Prüfung nach Trinkwasser­ verordnung; ▪ Sachkundigenprüfung sowie Reparaturen der Geräteraumtore in Sporthallen; ▪ Unterstützende Arbeiten im Rathaus und anderen Liegenschaften, beispielsweise bei Umzügen, Umbauten, etc. Im zurückliegenden Jahr wurden am Standort der Betriebswerkstatt umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt, die vor allem die Toilettenanlagen, das Dach, die Küche sowie die Sozialräume betrafen. Das Team Sachgebietsleitung Monika Räcke Dipl. Verwaltungsfachwirtin Ausschreibungsverfahrens von 25 Schulen beauftragt. Dadurch wird zumindest ein Teil des gestiegenen Arbeitspensums aufgefangen. Altverträge (ca. 50) und Anträge auf Ausschreibung von Objekten, die bisher nicht im Bestand des Sachgebietes sind, sollen möglichst zeitnah auch mit externer Unterstützung abgearbeitet werden. Mitarbeiter Sabine Klärner Dipl. Verwaltungsfachwirtin Pierre Obst Dipl. Verwaltungsfachwirt Assistenzkraft Romualda Schwierz Sanitär Stefan Dick Bernd Wintermeyer Heizung Heinz-Jürgen Ehmig Martin Jentsch Patrik Will Büro / Lager Manfred Herbert Haustechnik Rathaus Benedikt Jäth Jens Zimmermann Elektriker Thorsten Pfeifer Holger Zimmer 2016 WERKBERICHT 1 Ausgewählte Projekte 22 23 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE 2016 WERKBERICHT 1 24 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen 25 // Neubau // Elly-Heuss-Schule, Ursula-Krause-Haus // Platz der Deutschen Einheit 3, 65185 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Es handelt sich bei diesem Projekt um einen Ersatzbau für den abgerissenen „Grauen Bau“ der Elly-Heuss-Schule. Die gegenüber dem ursprünglichen Gebäude deutlich vergrößerte Grundfläche des Neubaus machte es erforderlich, einen Teil der Fläche des Bolzplatzes Bertramstraße als Baugrund in Anspruch zu nehmen. Hierdurch entfiel der hintere Teil, der für Basketballspiele vorgesehen ist; der eigentliche Bolzplatz wird in seiner Funktion aber nicht beeinträchtigt und die Basketballkörbe wurden im Randbereich wieder aufgestellt. Planungs- und Bauaufgabe Die bauliche Ausführung erfolgt in Passivhausbauweise. Es handelt sich um ein dreigeschossiges Gebäude mit insgesamt 12 Klassenräumen. Der dreigeschossige Neubau mit Technikraum im Kellergeschoss wird als Massivbau mit Wänden und Decken überwiegend aus Beton und einem leicht geneigten Flachdach mit Folienabdichtung und Außenentwässerung ausgeführt. Der gesamte Baukörper wird mit Ausnahme der Fenster und Verglasungen von außen komplett gedämmt. Die Fassade erhält dabei ein Wärmedämmverbundsystem mit heller, auf der Westseite farbig differenzierter Putzoberfläche. Die Ostseite und ein Teil der Treppenhäuser im Norden und Süden sind großflächig verglast, um den direkten Bezug zum Altbau herzustellen. Aus der Glasfassade ragen zwei geschlossene und in Farbe und Materialwahl abgesetzte Erker mit Toiletten und Putzräume auf jedem Geschoss heraus. Die Klassenräume mit Orientierung nach Westen erhalten dreifach verglaste Kunststofffenster mit Verschattungsmöglichkeit durch außen liegende Jalousien. Die Fußböden sind in den Klassen mit Linoleum und in den Fluren, Treppenhäusern und WCs mit Fliesen belegt, die Decken in den Klassen und teilweise auch in den Fluren erhalten abgehängte Akustikpaneelen. Es wurde ein Energiekonzept erstellt, welches durch zusätzliche Maßnahmen zu einem energetisch „aktiven“ Gebäude führt. Mit der Gewinnung der zur Verfügung stehenden Gebäudenutzungsenergien durch eine innovative Anlagentechnik, wird ein Jahreszeiten-unabhängiges durchgängiges „Wohlfühlklima“ im Gebäude geschaffen. Im sogenannten „Aktivhaus“ werden die vorhandenen Energieüberschüsse (Einträge durch Personen und Beleuchtung, solare Einträge durch Fenster und Fassade) aktiv durch Zwischenspeicherung genutzt. Dabei wird während des Tagesganges über die Bodenfläche den Klassenräumen bei entsprechenden Raumtemperaturen Wärme entzogen und in ein Speichersystem (Pufferspeicher im Kellergeschoss) eingelagert. Die so erhaltene Wärme wird dann am nächsten Schultag dazu genutzt, die Klassenräume nach der Nachtabsenkung wieder aufzuheizen. Darüber hinaus bietet die Wärmepumpe auch außerhalb der Heizperiode einen Energietransfer über die Fußbodenfläche der Klassenräume und damit eine aktive Temperierung bzw. Kühlung. Die vorgesehene Lüftungsanlage mit Filtern sowie Be- und Entfeuchter und Wärmerückgewinnung liefert stets optimale Raumluftqualität. Zusätzlich ist ein freies Lüften über zu öffnende Fensterflügel möglich. Durch die erfolgte Begradigung der Hinterkante des Bolzplatzes wurde der angrenzenden Kindertagesstätte eine kleine zusätzliche Freifläche zur Verfügung gestellt. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Nutzfläche: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Tragwerksberechnung: 3.265.000 Euro 950 m2 12 Monate August 2009 Schulamt Hochbauamt – Christiane Wolf Marx & Wilms Architekten BDA, Wiesbaden Ingenieurbüro Unverzagt, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 26 27 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen // Neubau // Sanierung // Oranienschule // Oranienstraße 5 – 7, 65183 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Die Oranienschule, ein Gymnasium der Landeshauptstadt Wiesbaden, befindet sich in der südlichen Innenstadt. Das Hauptgebäude aus dem Jahr 1868 wurde von Stadtbaumeister Alexander Fach im spätklassizistischen Baustil erbaut. Flankiert wird das Schulgebäude von zwei ehemals als Wohnhäuser genutzten Gebäuden. Das rechte davon beherbergt inzwischen die Verwaltung, die durch den Neubau im hinteren Bereich erweitert wurde und somit die letzte Baulücke des Schulgrundstückes schließt. Der Neubau ist als Grenzbebauung nur von der Südseite belichtet. Planungs- und Bauaufgabe Mit dem Bauvorhaben ist ein Verwaltungs- und Lehrbereich entstanden, der sowohl Aufenthaltsräume für Lehrerinnen und Lehrer, als auch für Schülerinnen und Schüler beinhaltet. Im Erdgeschoss befinden sich ein Schüleraufenthaltsraum, die Schulbibliothek, ein Arztzimmer und ein Elternsprechzimmer. Im Obergeschoss ist das Lehrerzimmer mit Teeküche, ein Schüler-Lehrer-­ Sprechzimmer und das Büro des stellvertretenden Schulleiters untergebracht. Entstanden ist ein klar strukturiertes Gebäude, das harmonisch an den denkmalgeschützten Bestand anschließt und dennoch ein eigenständiges Erscheinungsbild erkennen lässt. Der Neubau gliedert sich in den Baukörper, der die einzelnen Nutzungen aufnimmt und in die Erschließungselemente, die ihn flankieren. Durch die nach hinten gesetzten verglasten Zugänge wird die Erschließung akzentuiert und die Anbindung an den Altbau passend gelöst. 2016 WERKBERICHT 1 28 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen 29 Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto (ohne Kaminsanierung): Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Fachplanung Tragwerksberechnung: Sanierung Kamin Das Gebäude besteht aus einer zweigeschossigen, nicht unterkellerten Massivkonstruktion aus Stahlbeton. Über die großzügige Verglasung auf der Südseite und ein Oberlichtband im Obergeschoss erfolgt die Beleuchtung. Die Ausführung des Neubaus erfolgte im Passiv­haus­ standard. Die Wärme übertragende Umfassungsfläche ist mit ca. 30 cm dicker Wärmedämmung „eingepackt“, ferner wurden dreifach­verglaste Passivhaus-­ Fenster eingebaut. Über eine kontrollierte Lüftungsanlage mit integriertem Wärmetauscher wird das Gebäude be- und entlüftet. Der Jahresheizwärmebedarf des Neubaus liegt bei 15 Kilowattstunden pro m2 Auch im denkmalgeschützten Bereich der Oranien­ schule war das Hochbauamt tätig: Während einer Routinebegehung Anfang März 2015 wurde festgestellt, dass der bauzeitliche und im Zuge früherer Maßnahmen bereits modifizierte Schornstein auf dem Hauptgebäude der Oranienschule massive Schadensbilder zeigte und daher akut einsturzgefährdet war. Der über Dach hinausragende, 5 m hohe Querschnitt war mittig einmal durchgerissen, die Flanken hatten sich teilweise bereits beträchtlich nach außen geneigt. Außerdem waren die Fugen des steinsichtigen Ziegelmauerwerks erheblich ausgewaschen, so dass stellenweise kaum noch ein Verbund vorhanden war. Es bestand daher dringender Handlungsbedarf. Aufgrund des Schadensbildes war eine Sanierung nicht mehr möglich, einzig der Rückbau mit anschließendem Wiederaufbau gemäß Bestand kam noch in Betracht. Der Schornstein wurde hierfür lagenweise von einer Spezialfirma abgetragen und anschließend durch dieselbe neu errichtet. Hierbei wurde das Erscheinungsbild des historischen Bestands übernommen. Das Ergebnis ist eine gelungene Rekonstruktion, die sich in das gesamte Erscheinungsbild einfügt, ohne als „neues“ oder gar fremdes Bauteil zu wirken. Dank der unkomplizierten Abwicklung mit dem Schulamt und der Verdingungsstelle konnte die Maßnahme nach nur 5 Wochen Bauzeit am 3. Juni 2015 mängelfrei abgenommen werden. 1.820.000 Euro 655 m2 2007 14 Monate 2010 Schulamt Hochbauamt – Joachim Chrometzka, Michael Balk (Sanierung Kamin) Zaeske und Partner Architekten BDA, Wiesbaden Ing. Büro für technische Gebäudeausrüstung – ITG, Hochheim Ing. Büro K. Scheithauer VDI GmbH, Wiesbaden Ing. Büro Dieter Jedermann, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 30 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen 31 // Sanierung // Werner-von-Siemens-Schule // Rheinstraße 102, 65185 Wiesbaden // In diesen Abschnitten wurden auch die beiden Anbauten und sanitären Anlagen saniert. Die Herausforderung bestand darin, die Anforderungen, die an eine moderne Schule gestellt werden, in das unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu integrieren und dabei den Charakter des historischen Schulgebäudes nicht zu zerstören. Erschwerend für die Organisation des Bauablaufs kam hinzu, dass im laufenden Schulbetrieb saniert werden musste. Aus diesem Grund wurde die Bauaufgabe in die oben genannten fünf Bauabschnitte eingeteilt. Neben den Klassenräumen für die etwa 550 Schüler­ innen und Schüler wurden die Fachklassen (Chemie, Biologie, Physik und Lehrküche) sowie die musisch-­ künstlerischen Unterrichtsräume erneuert. Der Verwaltungsbereich und das Lehrerzimmer haben ebenfalls moderne Arbeitsbedingungen erhalten. Städtebaulicher Kontext Die Werner-von-Siemens-Schule, eine Realschule der Landeshauptstadt Wiesbaden, befindet sich in der Rheinstraße außerhalb des Historischen Fünfecks. Das Hauptgebäude wurde in den Jahren von 1876 bis 1879 von Stadtbaumeister Louis Ende im Baustil des Spätklassizismus und der Neorenaissance erbaut. Die flankierenden Anbauten sind aus den 1960er Jahren. Das Gebäude mit seinen zwei Haupteingängen ­(ursprünglich getrennt für Jungen und Mädchen) spielt durch die Fassaden­gliederung auf die italienische Palazzo-Architektur an. Die Schule ist eingebettet in die innerstädtische Blockrandbebauung. Planungs- und Bauaufgabe Die Generalsanierung wurde Anfang der 2000er Jahre angestoßen, weil der Zustand des Gebäudes durch die bauphysikalischen, akustischen und konstruktiven Schäden mangelhaft war. Die Generalsanierung erfolgte in fünf Bauabschnitten (BA): 1. BA: Dach und Fassaden (2005), 2. BA: westlicher Gebäudeteil (2006 / 2007), 3. BA: östlicher Gebäudeteil (2008), 4. BA: mittlerer Gebäudeteil (Verwaltung) (2009), 5. BA: Untergeschoss (2011). Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Tragwerksberechnung: 6.500.000 Euro 5.500 m2 2004 5 Jahre 2011 Schulamt Hochbauamt – Joachim Chrometzka Zaeske und Partner Architekten BDA, Wiesbaden Ing. Büro Unverzagt, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 32 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen 33 // Neubau // Johannes-Maaß-Schule // Johannes-Maaß-Straße 1, 65193 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Die Johannes-Maaß-Schule, am nördlichen Rand der Wiesbadener Innenstadt gelegen, ist eine drei- bis vierzügige Grundschule mit einer Vorklasse, die von ca. 320 Schüler­ innen und Schülern besucht wird. Eine besondere städtebauliche Vorgabe war die Forderung der angemessenen, höhenmäßigen Einpassung des Baukörpers in die umgebende Wohnbebauung. Planungs- und Bauaufgabe Das in den Jahren 1951 – 1954 errichtete Schulgebäude zeigte im Bestand die typischen Merkmale von Gebäuden aus den 1950er Jahren auf: Magerbeton, Betonwerksteine und mangelhafte Verglasung wiesen ein sehr geringes Wärmedämmverhalten auf. Unter der Projektleitung des Hochbauamtes sowie dem mit der Planung und Umsetzung der Baumaßnahme beauftragten Architekturbüro SHP-Architekten, Darmstadt ist 2013, in enger Zusammenarbeit mit dem Schulamt und der Schulleitung, der erste Gebäudeabschnitt an der Johannes-Maaß-Schule fertiggestellt und in Betrieb gegangen. Der 1. Bauabschnitt wurde im Februar 2014 seiner Bestimmung übergeben. Der Neubau, in Form eines rechten Winkels, umfasst acht Klassenräume, beinhaltet einen teilbaren Mehr­zweck­raum, sowie Büros für die Schulleitung, Sekretariat und ein Lehrerzimmer. Er ersetzt das alte Hauptgebäude der Schule, das im nächsten Schritt entkernt und abgerissen wurde, um Platz für den 2. Bauabschnitt zu schaffen. Der als zertifiziertes Passivhaus konzipierte Schul­ neubau bietet auf 1.600 m2 helle, großzügig ver­glaste Unterrichtsräume. Den Sichtbetonflächen wurden frische Farben und viele Holzverkleidungen entgegengesetzt. Somit wurde ein angenehmes, freundliches Lernumfeld geschaffen. Die geschossweise variierenden Fußbodenfarben in den Klassenräumen finden sich in Farbakzentuierungen in den Fassaden wieder. Der Neubau entstand bei laufendem Schulbetrieb. Daten und Fakten Projektgesamtkosten: Bruttogrundfläche: Baubeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): 4.000.000 Euro 1.600 m2 April 2012 22 Monate November 2013 (1. Bauabschnitt) Februar 2014 (2. Bauabschnitt) Schulamt Hochbauamt – Waleri Pfeif SHP-Architekten, Darmstadt 2016 WERKBERICHT 1 34 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen 35 // Neubau // Rudolf-Dietz-Schule // Rudolf-Dietz-Straße 10, 65207 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Das bauliche Umfeld des Schulstandortes für den Neubau der Rudolf-Dietz-Schule ist nach Westen ausschließlich durch eine freistehende, ein- und zweigeschossige Wohnbebauung charakterisiert, wodurch hier ein primär kleinteilig heterogenes Ortsbild vorherrscht. Im Süden an das Grundstück der Rudolf-Dietz-Schule anschließend, wird der Charakter der Umgebungsbebauung durch die beiden weiteren bestehenden Schulgebäude geprägt. Planungs- und Bauaufgabe Die Rudolf-Dietz-Schule in Wiesbaden Naurod ist eine vierzügige Grundschule mit Turnhalle und Ganztagsangebot, welche in Bestandsgebäuden aus den Jahren 1957 und 1982 beheimatet ist. Aufgrund eines umfangreichen Sanierungsstaus wurde die weitere Entwicklung und Nutzung der Gebäudestruktur seit Mitte 2006 in verschiedenen Machbarkeitsstudien analysiert. Als Resultat dieser Studien hat die Landeshauptstadt Wiesbaden die Planungsaufgabe zur Errichtung eines Neubaus für die Rudolf-Dietz-Schule in Wiesbaden Naurod als Ersatz für die Bestandsgebäude veranlasst. Der Neubau ist als vierzügige Ganztages­schule für maximal 400 Schüler zu errichten. Alle neu geplanten Gebäude sind im Passivhausstandard herzustellen. Gebäudekonzept Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Generalplaner: Schule vierzügig, 12.000.000 Euro zusätzlich 6.000.000 Euro für Sporthalle und 5. Zug Februar 2014 Baugenehmigung Oktober 2015 Planungsprojekt, Stand LPH 4 Schulamt Hochbauamt – Gertrud Deimen Carpus + Partner AG Das Gebäudekonzept basiert auf der Gruppierung von vier Klassenräumen eines Zuges zu je einem Klassen­ verband, dem so genannten Cluster. Jeder Cluster bein­haltet einen innen liegenden Lichthof, an den zwei Differenzierungsräume angegliedert sind, welche über den Lichthof mit Tageslicht versorgt werden. Die Reihung der vier Cluster auf einer Ebene definiert die klare Gebäudestruktur, welche sich ideal auf dem für eine Bebauung zur Verfügung stehenden Baufeld abbilden lässt. Die vier Klassenverbände bilden somit gemeinsam die ausschließliche Nutzung des Obergeschosses. Im Erdgeschoss sind alle übergreifenden Nutzungen angeordnet, die damit auch von dem direkten Kontakt zum Außenraum und der Schulhoffläche profitieren. Zentral im Erdgeschoss gelegen ist der Bereich des Mehrzweckraumes und der Mittagsversorgung, welcher von einer großzügigen Erschließungsfläche umschlossen wird, die gleichermaßen als Ausstellungs- oder Spielfläche für den Ganztagesbetrieb genutzt werden. Im rückwärtigen, nordöstlichen Bereich, sind die Fachklassen angeordnet. Die Betreuungsräume wurden der Schulhoffläche zugewandt angeordnet, wodurch eine direkte Erreichbarkeit der Frei- und Spielflächen für die Ganztagesbetreuung ermöglicht wird. Somit ist sowohl die unmittelbare Nähe zum Mehrzweckraum für die Mittagsversorgung, als auch eine Blickbeziehung für die Betreuer zu den im Freien spielenden Kindern aus dem Betreuungsbereich heraus gewährleistet. Sporthalle Im nördlichen Grundrissbereich des Erdgeschosses befindet sich der Verwaltungsbereich. Zur Wahrung der städtebaulichen Raumkante wird das Gebäudevolumen der Sporthalle in zwei Ebenen differenziert. Das Hauptvolumen des Gebäudes, definiert durch die Größe der Sportfläche, wird dabei auf dem Straßenniveau der Rudolf-Dietz-Schule angeordnet. Der Haupteingang in die Sporthalle ist direkt dem Schulgebäude zugewandt und liegt auf gleichem Höhenniveau. Diese Splitlevel-Lösung des Sporthallengebäudes nutzt die topografische Situation des Grundstückes, um die jeweiligen Gebäudeteile optimal in den Dialog mit den gegenüberliegenden Nachbargebäuden zu stellen. Die Halle, mit einem Spielfeld von 22 x 44 x 7 m lichter Höhe wird neben der schulischen Nutzung auch dem Vereinssport dienen. Erweiterung 5. Zug Die Umsetzung des Raumprogramms der Schulerweiterung mit der Anforderungen für den 5. Zug erfolgt in einem gesonderten Pavillon. Dieser Pavillon vollendet das Gebäudeensemble aus Schulbau und Sporthalle an der südwestlichen Ecke und verlängert damit die architektonische Raumkante gegenüber der südlich angrenzenden, als grüne Spiel­ fläche konzipierten Schulhoffläche. 2016 WERKBERICHT 1 36 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE SCHULEN 37 // Neubau // Fritz-Gansberg-Schule // Moltkering 15A, 65189 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Die Aufgabenstellung war der Neubau einer 3-zügigen Grundschule mit 2-Feld-Sporthalle, die auch als Mehrzweckhalle Verwendung finden soll. Erwähnenswert ist, dass das Grundstück an einem relativ steilen Hang liegt, innerhalb eines Höhenunterschiedes von ca. 16 m. Planungs- und Bauaufgabe Der Neubau gliedert sich in vier Baukörper. Die Anordnung der Baukörper der Sporthalle und der zwei Klassentrakte folgt der ansteigenden Topografie. Verbunden sind diese drei Baukörper über einen senkrecht zum Moltkering stehenden Gebäudeflügel mit der Haupterschließung und den Gemeinschaftsnutzungen. Das Gebäude der Sporthalle nimmt die Flucht der Nachbarbebauung auf. Die kammartige Anordnung der Baukörper parallel zu den Höhenlinien erlaubt auf dem ansteigenden Gelände eine gestaffelte Anordnung in der Höhenlage und reduziert dadurch erheblich den erforderlichen Aushub, bzw. die Ausführung erdberührter Bauteile. Gleichzeitig erhalten so alle Gruppenräume trotz z. T. zweigeschossiger Ausführung einen direkten Ausgang ins Freie. Der Verbindungsbaukörper mündet in einer gemein­ samen Eingangssituation für Sporthalle und Schule und stellt das Gesicht der Schule zum Moltkering dar. Da die Sporthalle auch unabhängig von der Schule genutzt wird, ist sie direkt am Moltkering angeordnet, und kann unabhängig von der Schule erschlossen werden. Gleichzeitig reduziert die Anordnung der Sporthalle den Schalleintrag vom Moltkering zu den Klassenräumen. Die Klassenräume sind jahrgangsweise in Clustern zu je 3 Klassenräumen und einem Fachraum angeordnet. Die Erschließungsflächen bilden in Verbindung mit den Differenzierungsräumen für jeden Jahrgang einen räumlichen Schwerpunkt. Verbunden sind die Klassenräume über einen Querriegel mit Gemeinschaftseinrichtungen und Erschließung. Sporthalle / Mehrzweckhalle ▪ Zweifeldsporthalle ▪ Versammlungsstätte mit max. 600 Personen ▪ Übernachtungsstätte für Sportgruppen Schule ▪ Dreizügige Grundschule ▪ Einfache Erweiterbarkeit um einen Zug durch Anordnung der Fachräume als potentiellen ‚vierten‘ Klassenraum in den Klassenclustern ▪ Räume für Betreuung Der Neubau der Fritz-Gansberg-Schule wird als Passivhaus geplant. Daten und Fakten Projektgesamtkosten (brutto): Planungsbeginn: Bauzeit: Bauherr: Projektleitung: Generalplaner: voraussichtlich 16.000.000 Euro (inkl. Turnhalle) August 2014 Planungsprojekt, Stand LPH 2 Schulamt Hochbauamt – Gertrud Deimen Kissler + Effgen Architekten BDA, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 38 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Schulen 39 // Umbau // Erweiterung // Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule // Karlstraße 21, 65185 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Das 4-geschossige L-förmige Bestandsgebäude der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule schließt eine Blockrandbebauung zwischen Adelheid-, Karl- und Jahnstraße in der Wiesbadener Innenstadt. Das Gebäude aus den 1950er Jahren, bzw. die straßenbegleitende Fassadenstruktur steht unter Denkmalschutz. Die Erdgeschosszonen dürfen ausschließlich im südlichen Bereich baulich geschlossen werden. Die markante Stützenstruktur muss erhalten und sichtbar bleiben. Planungs- und Bauaufgabe Ziel der Baumaßnahme ist der Ausbau und die Erweiterung der Grundschulkinderbetreuung am Standort der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule. Die Planung wurde vom Schulamt in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt erstellt. integriert. Er öffnet sich über eine durchlaufende und großflächig zu öffnende Glasfassade zum Innen­hof. Damit wird eine variable Veranstaltungs­ fläche geschaffen, in die auch der beliebte Bolzplatz im Innenhof mit einbezogen werden kann. Schwerpunkte der Arbeiten sind die Errichtung einer neuen Mensa sowie die Errichtung eines neuen Klassen- bzw. Differenzierungsraumes. Des Weiteren werden zwei zusätzliche Räume eingerichtet, um den vorgesehenen Ausbau des Betreuungsangebotes zu gewährleisten. Der Innenhof sowie der erdgeschossige Durchgang und Durchblick im östlichen Bereich ist baulich freizuhalten. Bei den Arbeiten bleibt die Altbausubstanz ebenso erhalten wie der Zugangsbereich und die Durchgangs­ zonen zum Hof im Erdgeschoss. Die Mensa / der Mehr­zweckraum wird im südlichen rückwärtigen Bereich in den bestehenden Erdgeschossgrundriss Im Innenhof erweitert sich der Baukörper vertikal bis zum 2. Obergeschoss. Hier werden am bestehenden Flurbereich die neuen Gruppen- und Klassenräume untergebracht. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Nutzfläche der Umbaumaßnahme: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en) / Planung: Tragwerksplanung: Die bauliche Erweiterung befindet sich, nach Vorabstimmung mit dem Stadtplanungsamt sowie der unteren Denkmalschutzbehörde, im südlichen Bereich des Erdgeschosses. Hier werden hinter der Stützenstruktur vom Haupteingang und Treppenkern die neue Mensa (Mehrzweckraum) sowie die dazugehörige Küche mit Essensausgabe, Lagerund Technikflächen untergebracht. Die Mensa verbindet mit großzügiger Verglasung den Innenhof mit dem Straßenraum. 2.550.000 Euro 800 m2 13 Monate August 2016 Schulamt Hochbauamt – Bettina Roth grabowski.spork architektur, Wiesbaden Ingenieurbüro Schmitt + Thielmann, Wiesbaden Im 1. Obergeschoss befindet sich der erweiterte Bereich der Grundschulkinderbetreuung mit zwei zusätzlichen Gruppenräumen. Das 2. Obergeschoss beherbergt einen neuen Klassen- sowie einen Differen­zierungsraum. Ferner werden im Bestandsgebäude in Teilbereichen der Obergeschosse kleinere bauliche Maßnahmen umgesetzt – zum Beispiel im Rahmen des Brandschutzes. So etwa zusätzliche zweite Rettungswege Der zentrale Innenhof mit Anbau und Fluchttreppenhaus Wie ein Regal lehnt der Anbau vor dem bestehenden Schulgebäude. als Bypass-Lösungen in Klassenräumen sowie ein zusätzliches außenliegendes Fluchttreppenhaus im Innenhof. Hierdurch erhält auch die Turnhalle im 3. Obergeschoss den erforderlichen zweiten Flucht- und Rettungsweg. Die bestehende WC-Anlage, die bisher nur von außen zugänglich ist, wird entsprechend umgebaut und dient dann der Mensa. Eine Zugänglichkeit von außen ist während der Schul- bzw. Pausen­zeiten gewährleistet. Die An- und Umbaumaßnahme umfasst ca. 800 m2 Nutzfläche, das Gebäude verfügt über eine Nutzfläche von 2.900 m2. Der Umbau und die Erweiterung sollen im August 2016 abgeschlossen sein, damit das neue Schuljahr 2016 / 17 in den neuen Räumen beginnen kann. 2016 WERKBERICHT 1 40 41 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten // Neubau // Kindertagesstätte Rosel-und-Josef-Stock // Geschwister-Stock-Platz 1, 65185 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Das Grundstück liegt im nord-westlichen Bereich der Reisinger-Brunnen­und Herbert-Anlage, nördlich des Hauptbahnhofs. Nach Westen wird der Bereich abgegrenzt durch die Bahnhofstraße. Dort findet man eine Blockrandbebauung mit ca. vier- bis fünfgeschossigen, teilweise gründerzeitlichen Bauten. Im Norden steht ein sechsgeschossiges Geschäftshaus aus den 1950er Jahren. Nach Süden und Osten öffnet sich das Grundstück zum Park. Der Neubau bildet somit den Übergang zwischen innerstädtischer Bebauung und ausgedehnter Parkanlage. Planungs- und Bauaufgabe Die besondere Lage der Kindertagesstätte im Kultur­ denkmal Reisinger-Brunnen- und Herbert-Anlage erfordert eine Architektur, die sich sensibel und zurückhaltend in den Park einordnet. Es wurde ein Gebäude entworfen, das mit dem unteren Geschoss (Gartengeschoss) ca. 3,40 m unter dem Parkniveau liegt und sich zu einem großen Innenhof orientiert. Durch eine klare Formensprache und umsichtige Material- und Farbauswahl ist die Architektur eine angemessene Antwort auf die hohen Gestaltungsqualitäten des Parks. Das Gartengeschoss ragt 80 cm über das Parkniveau hinaus. Darauf steht ein eingeschossiger, transparent wirkender Pavillon. Als Außenspielfläche steht auch das U-förmige Plateau zur Verfügung, auf dem der Pavillon ruht. Die Freiflächen für die Kindertagesstätte sind mit dem Gebäude gestalterisch verschränkt und bieten einen hohen Spielwert. Das Niveau des Gartengeschosses wird nach Süden hin in der Außenanlage weitergeführt, der große Innenhof somit erweitert. Erforderliche Einfriedungen sowie der notwendige Sonnenschutz fügen sich gestalterisch in den Park ein. So ist die Absturzsicherung um die Spielflächen auf dem Gartengeschoss in transparenter Ausführung ausgebildet, um die optische Weitläufigkeit des Parks zwischen Bahnhofstraße und Friedrich-­Ebert-Allee möglichst wenig zu stören. 2016 WERKBERICHT 1 42 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 43 Funktionsbereiche Daten und Fakten Der Neubau fasst im Erdgeschoss drei U3-Gruppen mit je zehn Kindern im Alter von einem Monat bis drei Jahren und im Gartengeschoss vier Elementar­ gruppen mit je 21 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Für die Kinder der Besucher der nahe gelegenen Rhein-Main-Hallen (RMH) wird ein eigener Gruppenraum angeboten. Kleingruppenräume, Schlaf- und Werkräume, ein Bewegungsraum, ein Spielflur sowie die Kita-Küche (Vollküche) ergänzen das Raumprogramm. Barrierefreiheit Das Gebäude ist barrierefrei nach DIN 18040-1 errichtet. Eine außenliegende Rampe führt zum 80 cm hoch liegenden Erdgeschoss. Ein Aufzug erschließt beide Geschosse. Eine barrierefreie Toilette ist im Gartengeschoss untergebracht. Alle Ausgänge sind schwellenlos ausgeführt. Energetisches Konzept Der Bau ist in Passivhausbauweise errichtet und über­schreitet einen Heizenergiebedarf von 15 kWh/m² pro Jahr nicht. Die U-Werte der opaken Bauteile liegen im Durchschnitt bei 0,15 W/m²K, der U-Wert der Fenster liegt bei 0,9 W/m²K (Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung). Zwei volumenstromgeregelte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung (Wärmerückgewinnungsgrad über 77 %) sind im Gartengeschoss untergebracht und versorgen das gesamte Gebäude. Die benötigte zusätzliche Heizleistung wird mittels einer Holz-­ Pelletheizung erzeugt. Projektgesamtkosten Brutto: 4.800.000 Euro Bruttogrundfläche: 1.705 m2 Planungsbeginn: Januar 2013 Bauzeit: 9 Monate Fertigstellung: Januar 2015 Bauherr: Amt für Soziale Arbeit Entwurf: Hochbauamt – Peter Maurer Projektleitung: Hochbauamt – Peter Maurer, Joachim Chrometzka Mitarbeiter: Hochbauamt – Andreas Rettig, Andrea Waschhauser-Kolb, Roland Heuß Ausschreibung und Bauleitung: Dorsch Consult Verkehr und Infrastruktur GmbH, Wiesbaden Fachplanung Elektro: Ing. Büro für technische Gebäudeausrüstung – ITG, Hochheim Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Ing. Büro K. Scheithauer VDI GmbH, Wiesbaden Fachplanung Sicherheitsund Gesundheitsschutz: Wolff & Müller, Erfurt Fachplanung Tragwerksberechnung: Ingenieurbüro Wagner – Zeitter, Wiesbaden Passivhausberatung: zur Megede Architektur, Langen Energieplanung: zur Megede Architektur, Langen Außenanlagen: Schulz Landschaftsarchitekten, Kassel Bodengutachten: Dr. Friedrich W. Hug, Königsstein 2016 WERKBERICHT 1 44 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 45 // Neubau // Kindertagesstätte Schlangenbader Straße // Schlangenbader Straße 5, 65197 Wiesbaden // fassade gen Westen ermöglicht die Einbe­ziehung der Außenanlage in das Gruppengeschehen. Das Gebäude besteht aus einer zweigeschossigen, nicht unterkellerten Massivkonstruktion aus Stahlbeton mit einem zusätzlichen Staffelgeschoss, in dem die Hochebenen untergebracht sind. Passivhausbauweise Die Ausführung des Neubaus erfolgte im Passivhausstandard. Die gut gedämmte Gebäudehülle sowie die dreifach verglasten Passivhaus-Fenster reduzieren optimal die Wärmeverluste. Über eine kontrollierte Lüftungsanlage mit integriertem Wärmetauscher wird das Gebäude be- und entlüftet. Die kompakte Bauweise trägt zu einem optimalen Verhältnis von Außenfläche zu Gebäudevolumen (dem sogenannten A / V-Verhältnis) bei. Der Jahres­ heizwärmebedarf des Neubaus liegt bei 15 kWh/m²a. Städtebaulicher Kontext Die Umgebung besteht als Mischgebiet überwiegend aus Wohngebäuden der 1960er Jahren sowie kleineren Gewerbebetrieben. Die Kindertagesstätte liegt inmitten dieses Gebietes und deckt damit eine wichtige soziale Funktion ab. Der Neubau nimmt die Kubatur der umliegenden Wohnbebauung auf und grenzt die Außenanlage im Westen von der Straße ab. Planungs- und Bauaufgabe Das Gebäude wurde als Ersatzneubau für einen Altbau in Modulbauweise aus dem Baujahr 1976 errichtet. Die Kindertagesstätte ist sechsgruppig. Im Erdgeschoss befinden sich drei Krippengruppen für Kinder bis drei Jahren mit jeweils zehn Kindern. Jedem Gruppenraum ist ein Schlafraum sowie ein Kinderbad zugeordnet. Im Obergeschoss sind die drei Elementargruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren untergebracht, hier werden jeweils 20 Kinder betreut. Im Obergeschoss befinden sich ein großer Bewegungsraum, ein Atelier sowie der Elterntreff. In der Vollküche werden täglich ca. 110 Essen zubereitet. Der Personalbereich und das Leitungsbüro runden das Raumprogramm ab. Die gesamte Nutzfläche beträgt ca. 1.050 m². Alle Räume verfügen über einen direkten Ausgang ins Freie. Die Öffnung über eine großzügige Glas- Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Fachplanung Sicherheitsund Gesundheitsschutz: Fachplanung Tragwerksberechnung: Passivhausberatung: Energieplanung: Außenanlagen: Bodengutachten: Quellenverzeichnis, Bilder und Zeichnungen: 2.600.000 Euro 1.230 m2 2009 13 Monate August 2013 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Joachim Chrometzka A-Z Architekten BDA, Wiesbaden Ing.-Büro für technische Gebäudeausrüstung (ITG), Hochheim Ing.-Büro K. Scheithauer VDI GmbH, Wiesbaden Baugrundinstitut Dr. Westhaus, Mainz-Kastel TSB Ingenieurgesellschaft, Darmstadt Delzer Kybernetik, Lörrach Delzer Kybernetik, Lörrach Grünflächenamt Baugrundinstitut Franke-Meissner, Wiesbaden Hochbauamt 2016 WERKBERICHT 1 46 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 47 // Neubau // Kindertagesstätte Wörther-See-Straße // Wörther-See-Straße 19, 65191 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Das annähernd dreieckige Grundstück ist bereits seit den 1960er Jahren gemäß Bebauungsplan als Grundstück für eine Kindertagesstätte vorgesehen. Im Rahmen des Krippenausbauprogramms entstand im Bereich „Gräselberg“ im Jahr 2012 der Bedarf an weiteren U3-Plätzen. So hat sich die Landeshauptstadt Wiesbaden entschlossen, den aufgrund von Größe und Ausrichtung sehr gut passenden Entwurf der Kindertagesstätte Schlangenbader Straße (Fertigstellung 2012) baugleich in der Wörther-See-Straße umzusetzen. Das Gebäude liegt in einem mit vielen Bäumen bewachsenen Gebiet, das an die Wohnbebauung des Gräselbergs angrenzt und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Freibad „Kallebad“ liegt. Die Lage im Grünen ist für die Kinder, Erzieherinnen und Erzieher wohltuend und fördernd. Planungs- und Bauaufgabe Ein äußerst kompakter, zweigeschossiger Baukörper entwickelt sich linear und ist einbündig erschlossen. Im Erdgeschoss sind die drei Krippengruppen mit den Schlafräumen und Bädern untergebracht. Der Personal- und Leitungsbereich schließen sich an. Die Küche liegt in Eingangsnähe. Alle Räume haben einen direkten Ausgang in den süd-westlich gelegenen Freibereich. Im Obergeschoss befinden sich die drei Elementargruppen mit den dazugehörenden Bädern und der große Bewegungsraum. Ein Atelier, die Holzwerkstatt und eine Bibliothek ergänzen das Raumprogramm. Das Gebäude ist konsequent barrierefrei nach DIN 18040 gebaut. Der Rohbau ist in Stahlbetonbauweise massiv errichtet. Das Gebäude verfügt somit über die entsprechende Masse, um über das ganze Jahr Daten und Fakten ein behagliches Raumklima zu gewährleisten. Die vom Garten abgewandten Außenfassaden sind mit einer gut gedämmten Holztafelbauweise geschlossen. Die Fassade zum Garten wird durch den großzügigen Dachüberstand geschützt und ist sympathisch und behaglich mit Holz verkleidet. Eine vorgehängte Jalousieanlage bietet den notwendigen Sonnenschutz. Durch zwei zentrale Lüftungsgeräte auf dem Dach wird das Gebäude mit Frischluft versorgt. Die Wärme­rückgewinnung ermöglicht das Halbieren der Lüftungswärmeverluste. Die Gruppenräume sind optimal nach Südwesten ausgerichtet. Die dichte Gebäudehülle mit guter Wärmedämmung nach Passivhausstandard ermöglicht den Primärenergiebedarf für das Gebäude inklusive Beleuchtung und Strom auf 120 kWh/m²a zu beschränken. Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Fachplanung Sicherheitsund Gesundheitsschutz: Fachplanung Tragwerksberechnung: 2.700.000 Euro 1.230 m2 September 2012 13 Monate Juni 2014 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Joachim Chrometzka A-Z Architekten BDA, Wiesbaden Ing.-Büro für technische Gebäudeausrüstung (ITG), Hochheim Ing.-Büro K. Scheithauer VDI GmbH, Wiesbaden Baugrundinstitut Dr. Westhaus, Mainz-Kastel TSB Ingenieurgesellschaft, Darmstadt 2016 WERKBERICHT 1 48 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 49 // Erweiterung // Kindertagesstätte Hellkundweg // Hellkundweg 1, 65193 Wiesbaden // gungsraum. Der planerische Leitgedanke besteht dabei in der Aufnahme der neuen Konturen in die des bestehenden Baukörpers. Das insgesamt kompakte äußere Erscheinungsbild der Anlage entsteht durch den fassadenseitigen Lückenschluss auf der Südseite, der integrierende Wirkung hat. Die Haupterschließung erfolgt zentral über den Zugang zur Bestandseinrichtung im Erdgeschoss. Darüber hinaus führt ein Treppenabgang ins talseitige Untergeschoss, mit direkter Anbindung zum Außenspielbereich. Diese gut durchdachte Gestaltung bietet den Kindern optimale Spielbedingungen. Städtebaulicher Kontext Das Gebäude der Kita Hellkundweg hat eine lange Geschichte: Das freistehende, ehemalige Gebäude der städtischen Kinderklinik diente zunächst als Übergangslösung für die Betreuung von Krippenkindern der Kindertagesstätte Kellerstraße. Es zeigte sich schnell, dass die ursprüngliche „Notlösung“ durch das einladende Außenspielgelände, die Nähe zum Wald und die gut nutzbaren Räumlichkeiten für eine städtische Kinderkrippe sehr gut geeignet war. Planungs- und Bauaufgabe Im Mai 1986 wurde die „Kindertagesstätte Hellkundweg“ offiziell als erste städtische Kinderkrippe in Betrieb genommen. Im Jahr 2010 konnte im Rahmen des Konjunkturprogramms ein neuer Bewegungsraum gebaut werden. In den Jahren 2012 und 2013 wurden die bestehenden 6 Krippengruppen saniert und den neuesten städtischen Standards angepasst. Am 7. Juli 2015 wurde der Erweiterungsbau der Kita Hellkundweg eröffnet. Durch die Erweiterung ist eine zweite Elementargruppe für 20 Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren hinzugekommen. Der Baukörper schließt architektonisch eine Lücke zwischen der im Jahre 1999 errichteten Elementargruppe und dem im Jahr 2010 errichteten Bewe- Natürlich sind auch die energetischen Maßnahmen auf dem neusten Stand: Das Konzept sieht eine hochwertige gebäudetechnische Anlagenkonfiguration vor – in Anlehnung an die bereits durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen. Hierzu gehören die Installation von dezentralen Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sowie die Einhaltung der energetischen Qualitätsanforderungen der Landeshauptstadt Wiesbaden an die Hüllfläche. Dies alles wurde teilweise bereits im Bestand erfolgreich durchgeführt. Auch der Sonnenschutz wurde in Analogie zum Bestandsgebäude verwirklicht. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogeschossfäche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplaner: 410.000 Euro 1.751 m2 Oktober 2013 8 Monate März 2015 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Astrid Römer Architekturbüro Sciullo, Wiesbaden Ingenieurbüro Kläs, Klein-Winternheim Ingenieurbüro Arnold & Hensel, Klein-Winternheim 2016 WERKBERICHT 1 50 51 // Erweiterung // Kleinkinderhaus Wolfsfeld // Weimarer Straße 4, 65191 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Die bestehende Kindertagesstätte Wolfsfeld in Wiesbaden-Bierstadt aus dem Jahr 2007 wurde 2014 mit dem Erweiterungsbau Kleinkinderhaus Wolfsfeld um drei Krippengruppen für insgesamt 30 Kinder erweitert. Rund 120 Kinder werden in dieser gesamten Einrichtung betreut, damit gehört sie zu den größten Kindertagesstätten in der Stadt. Das Außengelände der Kita ist nach Süden ausgerichtet. Eine Abgrenzung und Bepflanzung zu dem bestehenden Bolzplatz wurde neu angelegt. Planungs- und Bauaufgabe Das neu errichtete Kleinkinderhaus ist als schlichter Baukörper konzipiert, welcher die bestehende Kinder­ tagesstätte räumlich ergänzt. Die beiden Gebäude werden über einen verglasten Windfang, welcher als zweiter Eingang genutzt wird, verbunden. Zur Gliederung des neuen Gebäudes dient ein Atrium, das gleichzeitig als eigenständiger Außenbereich für die Kleinkinder fungiert. Das Gebäude ist in Holzsystembauweise errichtet. Durch die vorgefertigte Holz-Skelettbauweise konnte der knapp gefasste Terminplan von neun Monaten eingehalten werden. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Nutzfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Fachplanung Tragwerksberechnung: 1.400.000 Euro 585 m2 Februar 2013 9 Monate September 2014 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Bettina Roth Müller & Münch Architekten | Designer, Wiesbaden Ingenieurbüro Klaus Brenne, Offenbach Wilfling & Partner Planungsgesellschaft mbH, Offenbach Ingenieurbüro Wagner-Zeitter, Wiesbaden Synergien entstehen durch den Erweiterungsbau, denn Funktionsräume, wie Küche und Techniken, wie die bestehende Pellet-Heizung, können für beide Einrichtungen genutzt werden. Dadurch werden die Erstellungskosten und Wartungskosten im Gegensatz zu einem autarken Neubau reduziert. Auf einer Ebene, barrierefrei, sind drei gleichförmige Gruppenräume mit Funktions- und Personalräumen entstanden. Das Raumprogramm bietet großzügige Spiel- und Bewegungsflächen, Schlafbereiche, eine Kinder-Werkstatt, Personalräume, Teeküche sowie einen Hauswirtschafts- und Technikbereich. Es waren auch Widrigkeiten zu bewältigen, so musste auf einer Tiefe von 3 m ein gesonderter Bodenaustausch vorgenommen werden, um die Tragfähigkeit zu gewährleisten. Die dafür angefallenen Mehrkosten von rund 50.000 Euro wurden innerhalb des Projektes durch gute Ausschreibungsergebnisse und kleinere Sparmaßnahmen wieder aufgefangen. AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 2016 WERKBERICHT 1 52 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 53 // Erweiterung // Kindertagesstätte St. Veiter-Platz // St. Veiter Platz 2, 55246 Mainz-Kostheim // Daten und Fakten Städtebaulicher Kontext Die Kindertagesstätte aus der Mitte der 1990er Jahre liegt im Ensemble mit Ortsverwaltung und Hallenbad im Übergang zwischen Kastel und Kostheim. Der Erweiterungsbau ist parallel zur westlichen Grundstücksgrenze angeordnet und bildet mit dem Bestand eine L-förmige Bebauung. Planungs- und Bauaufgabe Um den Bedarf an Krippenplätzen in MainzKostheim zu decken, wurde ein viergruppiger Erweiterungsbau errichtet, der Platz für bis zu 44 U3-Kinder bietet. Die Kindertagesstätte mit bereits fünf Elementargruppen hat nach der Erweiterung Platz für ca. 145 Kinder. Um eine möglichst kom­ pakte Bauweise zu erreichen, wurde eine Zweigeschossigkeit gewählt. Im Obergeschoss ist durch einen großzügigen Balkon und eine Rampenanlage die Ebenerdigkeit aller Räume gewährleistet. In beiden Geschossen sind jeweils zwei Gruppen­ räume mit den dazugehörenden Ruhe- und Schlaf­ räumen untergebracht. Zwei Gruppen teilen sich ein gemeinsames Bad. Ergänzt werden die Bereiche durch räumlich aufgeweitete Bewegungsflure, die zum gemeinsamen Spielen und Toben einladen. Dem Krippenteam stehen ein Personal- und Besprechungsraum sowie eine Teeküche zur Verfügung. Das Gebäude ist barrierefrei nach DIN 18040-1 errichtet. Die barrierefreie Erschließung aller Bereiche ist gewährleistet. Ein Aufzug erschließt beide Geschosse. Der Balkon des Obergeschosses ist über eine Rampe an die Freianlage angeschlossen. Der Bau ist in Anlehnung an die Passivhausbauweise errichtet. Die Gebäudehülle erfüllt die strengen U-Werte; eine volumenstromgeregelte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt die Erweiterung mit Frischluft. Der notwendige Wärme­ eintrag wird mittels Fußbodenheizung über eine Gastherme erzielt. Der Primärenergiebedarf beträgt 109 kWh/m²a und liegt damit um 30 % unter dem Wert nach der Energieeinsparverordnung. Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Fachplanung Sicherheitsund Gesundheitsschutz: Fachplanung Tragwerksberechnung: Energieplanung: Außenanlagen: Bodengutachten: 1.860.000 Euro 770 m2 August 2011 12 Monate Dezember 2013 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Joachim Chrometzka Hans Maul, Dipl.-Ing. Architekt BDA, Wiesbaden Dorsch International Consultants GmbH, Wiesbaden Dorsch International Consultants GmbH, Wiesbaden Baugrundinstitut Dr. Ing. Westhaus, Mainz-Kastel Ingenieurbüro für Baustatik Dieter Jedermann, Wiesbaden Dorsch International Consultants GmbH, Wiesbaden Grünflächenamt Baugrundinstitut Dr. Ing. Westhaus, Mainz-Kastel 2016 WERKBERICHT 1 54 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 55 // Erweiterung // Kindertagesstätte Am Rübenberg // Am Rübenberg 9, 55246 Mainz-Kostheim // Städtebaulicher Kontext Die Kita Am Rübenberg befindet sich in verkehrsberuhigter Lage am Ortsrand von Kostheim. Das Haus wurde 1987 nach einem baubiologischen Konzept errichtet, inklusive Grasdach und ist von einem großzügig angelegten Außengelände umgeben. Neben den mit zusätzlichen Spielebenen ausgestatteten Gruppenräumen verfügt das Haus über ein Atelier, eine Töpferei, eine Holzwerkstatt und eine Küche. Die Erweiterung der Kinder­ tagesstätte erfolgte an der Westseite des vorhandenen Gebäudes. Planungs- und Bauaufgabe Aufgabenstellung war die Erweiterung der Kindertagesstätte um 2 Krippengruppen. Bereits 1996 wurde die Kita, die ursprünglich 4 Gruppen umfasste, um 2 Hortgruppen ergänzt. Der vom Hochbauamt 2011 durchgeführte eingeschossige Erweiterungsneubau (mit Flachdach, ohne Unterkellerung) wurde in Holzbauweise als Niedrig­ energiehaus errichtet. In Materialität und Gestalt hebt sich das Neue vom Bestand ab. Durch großflächige Verglasungen sind helle, lichtdurchflutete Räume entstanden, ein entsprechender Sonnenschutz ist Teil dieses Konzepts. In den beiden Gruppen des Neubaus ist Platz für die Betreuung von jeweils 10 Kleinkindern. Das Programm wird ergänzt durch Schlafräume, Elternraum, Sanitärräume, Lager- und Putzräume und einen Kinderwagenraum. Die Holzfenster der Südfassade sind räumlich zurückversetzt, sodass ein konstruktiver Dachüberstand die Fassade schützt und gleichzeitig als Sonnenschutz dient. Vorgelagerte Holzterrassen an der Süd- und Nordseite, die teilweise überdacht sind, verbinden den Innen- und den Außenraum miteinander und ermöglichen den Kindern zusätzliche Spielflächen auch bei schlechter Witterung. Heizung und Stromversorgung erfolgen über den Bestand. Mit viel Aufwand musste eine Hebeanlage für Neubau und Bestands-Kita nachgerüstet werden. Alle Räume des Neubaus sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Zusätzlich wird die Abluft von Bädern und Küchen über Wärmetauscher rückgeführt. Die Nutzfläche der Erweiterung beträgt 177 m². Die Kosten für den Neubau betrugen 815.000 Euro und blieben damit im Rahmen des Budgets. Für die Neugestaltung der Frei- / Spielflächen wurden darüber hinaus gehend 120.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die Maßnahme wurde aus dem Investitionsprogramm des Bundes zur Kinder­ betreuungsfinanzierung gefördert. Der Spatenstich wurde am 18.05.12 gefeiert. Trotz witterungsbedingter Verzögerungen betrug die Bauzeit nur 16 Monate. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Tragwerksplanung: Fachplaner: 815.000 Euro 330 m2 April 2011 16 Monate September 2013 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Helmut Ebeling Beckmann & Frech, Frankfurt a. M. Ingenieurbüro Wagner Zeitter, Wiesbaden Ingenieurbüro Wiener, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 56 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Kindertagesstätten 57 // Neubau // Umbau // Energiekonzept // Kindertagesstätte Klarenthal // Graf-von-Galen-Straße 32, 65197 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Das Gebäude wurde Anfang der 1970er Jahre erbaut und war seitdem, bis auf einen ersten Krippenanbau in den 1990er Jahren, in diesem Standard geblieben. Die heterogene Gebäude-­Architektur aus unterschiedlichen Bauphasen wurde architektonisch zusammengefasst und mit einer energetisch optimierten Gebäudehülle versehen, welche nun als homogenes Ganzes wahrgenommen werden kann. Planungs- und Bauaufgabe Die Gesamtmaßnahme besteht aus folgenden Einzelbausteinen: 1. Krippenanbau – Schlafraum (Hortumwandlung): Es wurde ein neuer Schlafraum geschaffen, der architektonisch an das energetische Konzept der Gesamtmaßnahme angepasst wurde. 2. Sanierung, bzw. Umbau der 4 Waschräume: Die alten Waschräume waren abgenutzt, beschädigt und unergonomisch. Die Räume wurden auf kind­gerechte, bzw. kleinkindgerechte Größenverhältnisse aufgeteilt und entsprechende Objekte und Armaturen eingebaut. Ferner wurden neue großformatige, hygienefreundlichere Fliesen verlegt. 3. U mbau und Sanierung der Personal- und Waschräume einschließlich Schaffung eines Behinderten WCs. 4. Energiekonzept – Dämmung: Erreicht wurde die energetische Ertüchtigung durch ein 140 mm dickes Wärmedämmverbundsystem (WDVS), eine im Mittel mindestens 230 mm dicke Gefälledämmung auf dem Flachdach sowie neue Fenster- und Türelemente mit einer Dreischeibenverglasung. Der Passivhaus-Standard war wegen der extrem großen bodenberührten Gründungsfläche nicht zu erreichen, eine nachträgliche Dämmung unter der Bodenplatte war auszuschließen. Ferner benötigt der Passivhaus-Standard eine Lüftungsanlage. Dafür wurden durch das Hochbauamt Fördermittel aus dem Innovations- Klimaschutzfond bei der ESWE beantragt, die mit rund 35.000 Euro in die Maßnahme einfließen konnten. Neue fest installierte Vordächer ermöglichen ganzjährig einen optimalen Außenraum-Innenraum-Bezug, da die Fensterflächen nun verschattet werden, ohne wie bislang durch Markisen verdeckt werden zu müssen. Der neu zusammengefasste Eingangsbereich bietet durch ein erweitertes Vordach einen optimalen Wetterschutz und kann architektonisch als Will­ kommens-­Geste gelesen werden. Die Gruppenräume wirken durch die neuen bodentiefen Fenster größer und heller. Durch den Einbau neuer Oberlichter, aber auch die Neugestaltung verschiedener Räume durch helle neue Schallschutzdecken, sowie den Wegfall alter Holzwandbekleidungen ist der Tageslichtanteil nicht nur im Foyer auf ein angenehmes Maß erhöht worden. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Fachplanung Tragwerksberechnung: 788.000 Euro 807 m2 Juni 2012 4 Monate 2013 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Beate Sand Büro Schoyerer, Mainz Hochbauamt – Friedrich Weber Ing. Büro Scheithauer, Oberneisen Büro Wagner + Zeitter, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 58 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Bürgerhäuser 59 // Sanierung // Bürgerhaus Forum Naurod // Kellerskopfstraße 4, 652017 Wiesbaden-Naurod // Bei dem Gebäude handelt es sich um einen 1974 errichteten Mauerwerksbau mit einem Flachdach aus Stahlbeton. Im Erdgeschoss, welches teilweise in den Hang eingegraben ist, betreibt die LH Wiesbaden für die Ortsgemeinde Naurod einen Bürgersaal und einen etwas kleineren Veranstaltungs- und ­Jugendraum. Im Obergeschoss befindet sich eine Kinder­ tagesstätte der evangelischen Kirche. In den vergangenen Jahren hatten sich Schadensbilder gehäuft, die den statischen und konstruktiven Mängeln des Bauwerks geschuldet waren. So waren in den Innenwänden im Obergeschoss erhebliche Risse aufgetreten, die fehlende Außenabdichtung der erd­berührten Bauteile führte zu Durchfeuchtung der Bausubstanz, veraltete Haustechnik erschwerte den Betrieb und energetische Schwachstellen führten zu hohen Betriebskosten. Ferner wurde die Forderung nach Barrierefreiheit gestellt und in der Kindertages­ stätte ein zusätzlicher Schlafraum für die Krippenkinder gewünscht. Unter der Projektleitung des Hochbauamtes wurden in den Bauabschnitten 1 und 2 im Jahr 2013 folgende Maßnahmen umgesetzt: ▪ Zweigeschossiger Anbau; ▪ Dämmung und Abdichtung des Flachdaches auf der Kita mit Herstellung eines Gefälles; ▪ Erneuerung des Blitzschutzes; ▪ Abbruch der gerissenen Innenwände im Obergeschoss und Ersatz derselben durch leichte Trockenbauwände; ▪ Kleinere Umbauten der Kindertagesstätte im Obergeschoss, Erneuerung der Wandanstriche, Erneuerung der Elektroleitungen mit Unterverteilung. vorher Die erst vor wenigen Jahren unter der Betreuung des Hochbauamtes neu eingebauten Fenster des Bürger­ saales, die erhöhten Schallschutzanforderungen entsprechen, wurden bei der Maßnahme erhalten. In der Kita dagegen wurden alle Fenster – und Fassaden­ elemente erneuert; dafür wurde ein Umzugsplan erstellt, so dass immer ein Raum belegungsfrei war, um die erforderlichen Arbeiten binnen Wochenfrist im laufenden Betrieb durchzuführen. Sowohl die Zugänge als auch die sanitären Anlagen im Forum Naurod wurden im Zuge der Baumaßnahme modernisiert, umgebaut und barrierefrei gestaltet. Weitere Erneuerungsmaßnahmen im Inneren betreffen die Akustikdeckenplatten und den Bodenbelag im Veranstaltungsbereich, ebenso Innentürelemente und Wandflächen. Im Anschluss an diesen Bauabschnitt werden die ans Gebäude angrenzenden Flächen der Außenanlagen wieder hergestellt; im Bereich der Spielflächen der Kindertagesstätte wird ein fest installierter Sonnenschutz in der Form von Pergolen vor den Gruppenräumen ergänzt. nachher In den 2015 abgeschlossenen Bauabschnitten 3 und 4, wurde die Außenfassade komplett gedämmt. Dabei blieb das Mosaik unangetastet, welches zur Bauzeit vom Nauroder Künstler Dietrich Evers (+ 2010) entworfen und umgesetzt wurde – er schuf übrigens auch den vielfarbigen Begrüßungsstein im Zugangsbereich der Kindertagesstätte. Die Fassadendämmung erfolgte über ein Schienensystem mit wenigen Haltepunkten, so dass das Originalmosaik noch unter der Dämmung erhalten bleiben konnte. Um die Identität stiftende Wirkung dieser „Kunst am Bau“ nicht zu verlieren, wurde das Mosaik aufgemessen und mit modernen Methoden auf die Außenseite der Fassadenplatten projiziert. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Technische Planung: 1.955.000 Euro 1.070 m2 2012 21 Monate Juli 2015 Hauptamt Hochbauamt – Christiane Wolf Architekturbüro Rech, Wiesbaden AH Ingenieure, Klein-Winternheim Ingenieurbüro Kläs, Klein-Winternheim 2016 WERKBERICHT 1 60 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Bürgerhäuser 61 // Neubau // Bürgerhaus Haus der Vereine Dotzheim // Im Wiesengrund, 65199 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Der Wiesbadner Stadtteil Dotzheim hatte bislang, trotz seines hohen Bedarfs an Veranstaltungsräumen und seiner ausgeprägten Vereinsstruktur, kein eigenes Bürgerhaus. Deshalb wurde eine Realisierung von geeigneten Räumlichkeiten erforderlich. Das Projekt befindet sich zurzeit der Veröffentlichung dieser Broschüre noch in Bau. Planungs- und Bauaufgabe Das Haus der Vereine ist so konzeptioniert, dass es mehrere Varianten der Raumaufteilung zulässt, von kleinen Raumzuschnitten bis hin zum großen Bürgersaal mit einer Gesamtkapazität von 500 Personen. Für Snacks und Getränke wird eine kleine Küche dienen. Es enthält auch einen zweistöckigen Verwaltungstrakt, in dem die Ortsverwaltung Dotzheim einziehen soll. Hochzeitsgäste finden über die Treppenanlage mit Aufzug in den Trausaal im Obergeschoss. Mit den Arbeiten wurde im Juni 2015 begonnen. Fertigstellung des Rohbaus war Ende November des gleichen Jahres, so dass mit den anschließenden Dachabdichtungs- und Fassadenarbeiten das Gebäude winterfest gemacht werden konnte. Anfang 2016 wird mit dem Innenausbau begonnen, die Eröffnung ist für Ende November 2016 geplant. Die Gesamtkosten sind bei 4.535.000 Euro veranschlagt. Das Gebäude, mit den Abmessungen von ca. 43 x 34 m, erhält eine Tragkonstruktion in Massivbauweise. Die Dachdecke soll als Flachdach ausgeführt werden und wird im Bereich der Hallenüberbauung als Spannbetonhohldielendach auf Stahlbindern ausgeführt. Im Bürotrakt ist eine Decke in Stahlbeton vorgesehen. Eine extensive Begrünung der Dächer wurde in den Bereichen der Stahlbetondächer berücksichtigt, ferner kann auf den Spannbeton-Hohldielen eine Photovoltaikanlage installiert werden. Im Hallenbereich werden zur Stabilisierung und zum schadensfreien Lastabtrag Stahlbetonwände vorgesehen. Die Faltwände zur Innenraumabtrennung werden an den Stahlträgern der Dachkonstruktion abgehängt. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Tragwerksplanung: 4.535.000 Euro 1.540 m² Februar 2013 voraussichtlich 17 Monate voraussichtlich November 2016 Hauptamt Hochbauamt – Bernd Fischer, Markus Holzem Zaeske und Partner, Wiesbaden Ingenieurbüro Schmitt + Thielmann, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 62 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 63 // Sanierung // Villa Clementine // Frankfurter Straße 1, 65183 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Die Villa Clementine gilt als eines der markantesten Beispiele für den monumentalen Historismus der Gründerzeit in Wiesbaden. Im Jahre 1882 wurde die dreigeschossige Villa im Auftrag des Fabrikanten Ernst Mayer fertig gestellt und steht heute unter Denkmalschutz. Für das Eckgrundstück in prominenter Lage entwarf der Wiesbadener Architekt Friedrich Fürstchen eine repräsentative Villa, die sich durch plastische Gliederung, ausladende Balkone, große Fenster und eine aufwendige Schmuckornamentik auszeichnet. Die Beletage im Hochparterre der Villa wurde prächtig und reich in den Formen des Spätklassizismus bzw. der Neorenaissance ausgestaltet. Heute beherbergt die Villa Clementine unter anderem das Literaturhaus Café sowie den Presseclub Wiesbaden und ist Ort kultureller Veranstaltungen. Planungs- und Bauaufgabe Ziel der Generalsanierung war eine substanzschonende Ausführung des Baudenkmals. Die Arbeiten erforderten neben einer überdurchschnittlichen fachlichen Qualifikation einen hohen Grad an Sensibilität im Umgang mit dem Bestand. Um eine fachgerechte Ausführung zu garantieren, waren eingehende Materialkenntnisse sowie technische Fertigkeiten auf dem Gebiet der Restaurierung und Denkmalpflege nötig. Das Baudenkmal wurde brandschutztechnisch ertüchtigt und technisch auf einen aktuellen Stand gebracht. Ein weiterer Bestandteil der Aufwertung war der Einbau eines Aufzugs, der eine barrierefreie Erschließung ermöglicht. Um heutigen Ansprüchen gerecht zu werden wurde für Veranstaltungen professionelle Medientechnik installiert. Die Villa Clementine erstrahlt heute in neuem Glanz, wobei die Ziele einer substanzschonenden Sanierung vollends erreicht wurden. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Tragwerksplanung: 3.100.000 Euro 1.680 m2 2006 48 Monate, in mehreren Bauabschnitten 2010 Kulturamt Hochbauamt – Sylvia Wagner, Sascha Reis Architekturbüro Heideck, Wiesbaden Ingenieurbüro W. + J. Unverzagt, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 64 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 65 // Sanierung // Römertor // Coulinstraße, 65183 Wiesbaden // Planungs- und Bauaufgabe Ziel der umfangreichen Sanierung des Römertors war die statische Ertüchtigung und Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes aus der Erbauungs­ zeit Anfang des 20. Jahrhunderts. 2010 wurde mit der Erstellung eines statischen Gutachtens begonnen. 2011 erfolgte anlässlich der Eröffnung des Kunsthauses eine intensive Reinigung und Erneuerung des Farbanstriches, Ende 2011 erste Sicherungsmaßnahmen. Die Entwurfs- und Ausführungsplanung erfolgte bis Ende April 2013, Ausschreibung und Vergabe bis Juli 2013. Für die Baumaßnahmen musste das Römertor mittels eines Schwerlastkranes auf den Parkplatz Coulinstraße umgesetzt werden. Am 13. April 2014 erfolgte die Rückhebung an den Ursprungsort zwischen 8:00 bis ca. 17:00 Uhr. Als erstes Bauteil wurden die Brückenbögen in ihre Widerlager umgesetzt, danach die Überdachung des Römertors. Dies gestaltete sich als beeindruckendes Spektakel für das anwesende Publikum sowie die Medien. Städtebaulicher Kontext Das Römertor wurde 1901 bis 1903 durch Felix Genzmer erbaut, in Anlehnung an eine römische Bogenbrücken-Konstruktion in Holzbauweise über die Donau, der Trajansbrücke 103 n. Chr. Das Römertor dient der Überbrückung des Straßendurchbruchs der Coulinstraße als Aussichtpunkt in der so genannten „Heidenmauer“ aus dem Jahr 270 n. Chr., dem ältestem Bauwerk Wiesbadens. Zur Sicherung und Instandsetzung der Konstruktion des Römertors waren dann die folgenden Arbeiten umzusetzen: ▪Z immermannmäßige Ertüchtigung der Brückenbögen durch Rückverformung und Ausfüttern der Verbindungen; ▪E inbau einer Queraussteifung zwischen den Brückenbögen und an der Unterkonstruktion des Dachwerks; ▪ Ertüchtigung des Dachwerkes mit Sicherung der Sparrenauflager und Verstärkung der Deckenbalken; ▪R ückbau des Bohlenbelages; anierung der Mauerwerksauflager; ▪S ▪E ntfernung der Farbbeschichtungen und Farbrestaurierung mittels denkmalgerechter Leinöl­ beschichtung; ▪ Rückbau des in den 1970er Jahren angebauten oberen hölzernen Schrägzugangs und des unteren Treppenaufgangs; ▪ Mauerwerksinstandsetzung mit Entfernen von Bewuchs, Krusten und zementhaltigem Fugmörtel sowie anschließender Neuverfugung mit denkmalgerechtem Mörtel auf Kalkbasis an den Natursteinbauteilen, der Mauerwerksteile des Römertors. Folgende Schritte wurden noch im Anschluss an die erfolgreiche Rückhebung der Konstruktion des Römertors bis zur Baufertigstellung durchgeführt: ▪ Erneuerung des eichenen Bohlenbelages; ▪ Erneuerung des Entwässerungssystems der Überdachung; ▪ Ergänzungen des Farbanstrichs im Bereich der für die Kranarbeiten notwendigen Montagehilfen; ▪ Ergänzungen des Farbanstrichs der durch das Rückheben verursachten Fehlstellen; ▪ Ergänzung und Anpassung der Holzschindelein­ deckung; ▪ Installation der Beleuchtung; ▪ Montage der Taubenschutznetze; ▪ Auf- und Abbauarbeiten der Gerüste. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): 692.000 Euro 2010 12 Monate Juni 2014 Kulturamt Hochbauamt – Thomas Zuromski Barthel & Maus, Beratende Ingenieure GmbH, Mainz 2016 WERKBERICHT 1 66 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 67 // Sanierung // Kaiser-Friedrich-Denkmal // Kaiser-Friedrich-Platz, 65183 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Das Denkmal wurde 1897 zu Ehren Kaiser Friedrichs III., der im sogenannten Dreikaiserjahr 1888 für 99 Tage Deutscher Kaiser und König von Preußen war, errichtet. Es steht direkt gegenüber der Grünanlage ‚Bowling Green‘ vor dem Kurhaus, auf das der Kaiser von seinem Sockel aus blickt. Ermöglicht hat die Sanierungsmaßnahme eine großzügige Spende der Stiftung Kaufmanns-Erholungsheime aus Wiesbaden. Die Statue selbst ist 4 m hoch, der Sockel nochmals 3,29 m – also insgesamt 7,29 m. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): 100.000 Euro 2014 4 Monate 2015 Kulturamt Hochbauamt – Hubert Leistikow Zaeske und Partner Architekten BDA, Wiesbaden Planungs- und Bauaufgabe Das Kaiser-Friedrich-Denkmal an der Wilhelmstraße zwischen dem „Nassauer Hof“ und den „Vier Jahres­ zeiten“ wurde von April bis Juli 2015 umfassend instandgesetzt. Saniert wurden die Bronzestatue und der Sockel. Ebenso war eine Ertüchtigung des Fundamentes notwendig, da Umwelteinflüsse dem Monument stark zugesetzt hatten. Im Zuge der Sanierung wurde nicht nur die Büste, sondern auch das Fundament mit der Stufenanlage statisch wieder ertüchtigt. Diese Instandsetzung sowie die Reinigung der Natursteinoberflächen führte Dipl.-Restaurator Matthias Steyer aus Eppstein durch, die Sanierung der Bronzestatue des Kaisers die Firma Haber & Brandner aus Regensburg. Diese hat sich auf Instandsetzungsmaßnahmen dieser Art spezialisiert. Hierfür wurde die Statue am 2.4.2015 demontiert, mit einem Kran verladen und nach Regensburg gefahren. Bei der Sanierung der Oberflächen auf der Bronze­ statue galt es, Verkrustungen und Verschmutzungen behutsam zu entfernen, so dass die Patina erhalten bleibt. Daher kann man nach Abschluss der Sanierungsarbeiten kaum erkennen, dass die Oberfläche gereinigt worden ist. Auch die anderen Instandsetzungen an der Statue wurden so ausgeführt, dass sie nach Abschluss der Arbeiten erst auf den zweiten Blick auffallen: Hier ist die Entfernung der Geschossreste, die noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, zu nennen und die passgenaue Verschließung der dadurch entstandenen Löcher durch maßgeschneiderte Ersatzteile. Ebenfalls wurden Verschraubungen ersetzt oder gereinigt, die die Statue mit dem Sockel verbinden. Die Durchführung dieser Arbeiten begleitete das Atelier REKON Bernhard Krönung aus Fulda, welches auch die Bestandsaufnahme des Denkmals durchgeführt und das Leistungsverzeichnis zur Sanierung erstellt hat. Folgende Bauschritte waren im Rahmen dieser anspruchsvollen Aufgabe durchzuführen: ▪D emontage der Statue: 2.4.2015 ▪R estaurationszeit bei der Firma Haben & Brandner, Regensburg vom 2.4.2015 bis Bauende ▪ Abbau der Stufenanlage: 3.4. – 7.4.2015 ▪E rtüchtigung des Fundaments: 5.4. – 10.4.2015 ▪ Aufbau der Stufenanlage: 13.4. – 24.4.2015 ▪ Aufbau des Gerüsts: 27.4. – 29.4.2015 ▪S anierungsarbeiten am Sockel: 29.4. – 8.5.2015 ▪S anierung der Bronzeteile am Sockel: 8.5. – 26.5.2015 ▪H errichten der Außenanlage: 1.6. – 12.6.2015 ▪ Wiedermontage der Statue: 8.7.2015. Am Tage der Wiedermontage der Statue ging auch der Brunnen am Kaiser-Friedrich-Platz in Betrieb. Zuvor hatte die Betriebswerkstatt des Hochbauamtes, die die Technik der meisten Wiesbadener Brunnen betreut, umfangreiche Wartungs- und Reparaturarbeiten an der Anlage durchgeführt. 2016 WERKBERICHT 1 68 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 69 // Sanierung // Daten und Fakten Burg Sonnenberg // Am Schloßberg 20, 65191 Wiesbaden // zur Herstellung des Oberflächenplanums, sowie bauhistorisch begleitete sogenannte Ausräumarbeiten der westlichen Ringmauer. Hier ergab sich mit Wieder­ aufnahme der Instandsetzungsmaßnahmen im Frühjahr 2014 ein unerwartet höherer Aufwand zur statischen Sicherung, so dass die tatsächliche Fertigstellung erst Ende Juli 2014 erfolgte. Anschließend wurden zeitintensive Garten- und Landschaftsbauarbeiten durchgeführt. Die Zuwegungen zu bzw. auf dem Gelände der Oberburg wurden im Zuge dieser Maßnahme neu gefasst und für Besucher sicherer gestaltet. Dazu zählte die Instandsetzung und Erweiterung der vorhandenen Eisengeländer. Städtebaulicher Kontext Die Burgruine Sonnenberg befindet sich auf einem Bergkamm oberhalb von Wiesbaden. Mit dem Bau der Burganlage wurde ab 1200 begonnen. Die letzten Gebäude wurden Ende des 14. Jahrhunderts errichtet. Die Burg Sonnenberg zählt damit zu den ältesten erhaltenen baulichen Zeugnissen Wiesbadens; zugleich ist das markante Profil der Burgruine eine der bekanntesten baulichen Landmarken unserer Stadt. Seit dem Aufkommen des Kurwesens im 19. Jahrhundert und der zeitlich parallelen „Rheinromantik“, mit der Verklärung von Burgen und Schlössern, spielte die Burgruine Sonnenberg im Rahmen des Fremdenverkehrswesens und der Stadtwerbung auch für die Stadt Wiesbaden eine wichtige Rolle. Planungs- und Bauaufgabe Nachdem bereits in den Jahren 2007 bis 2011 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der Burganlage vorgenommen wurden, war das Ziel der aktuellen Maßnahme, das Plateau und den Bergfried wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zur Finanzierung der hierzu erforderlichen Verkehrssicherungsmaßnahmen wurden 624.000 Euro bewilligt, davon 220.000 Euro Bundes- und Landesmittel. Die dringendste Maßnahme war dabei die Entwässerungsplanung zur Ableitung des Oberflächenwassers. Vorgabe des Statikers war es, das Oberflächenwasser nicht hinter den Stützmauern versickern zu lassen, um damit eine dauerhafte Sicherung der Ringmauer zu erreichen. Zu diesem Zweck wurde entlang der Nordmauer eine zur Plateau­mitte hin wasserführende Tondichtungsbahn aufgebracht, die abschließend mit Mutterboden und Rasenfläche bedeckt wurde. Nach Abschluss der innenseitigen Sanierung der Nordmauer erfolgten notwendige Erdabtragungen Die erfolgten Maßnahmen im Bereich nord- westliche Ringmauer / Oberburg lassen sich in die folgenden Abschnitte gliedern: ▪N ördliche Ringmauer – Erdarbeiten zur Verringerung des Erddrucks; ▪ Nordmauer – Sicherung der Innenseite der Mauer durch Mauerwerkssanierung und Neuverfugung; ▪ Westmauer – umfassende Mauerwerkssanierung; Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Bauhistorische Begleitung: 1.820.000 Euro 2006 26 Monate 2015 Kulturamt Hochbauamt – Beate Sand Büro Barthel & Maus, Mainz u. München Landesamt für Denkmalpflege / Untere Denkmalschutzbehörde / Büro für Bauhistorik Dr. Reck ▪ Zugangsbereich an der Westseite ab Restaurant „Gollner“ herstellen, Wasserführung und Begehbarkeit der Oberfläche herstellen; ▪ Zugang des Bergfrieds von der Südseite mit Restfläche des Plateaus. Seit Beginn der Maßnahme ist die Untere Denkmalbehörde einschl. des Landesamts für Denkmalpflege begleitend tätig. Es ist absehbar, dass nach Abschluss der Arbeiten weitere kurz bis langfristige Sanierungsarbeiten erforderlich werden. Durch ein vom Hochbauamt beauftragtes Statikbüro wurde der Gesamtzustand der Burg Sonnenberg untersucht und entsprechend bewertet. 2016 WERKBERICHT 1 70 71 // Sanierung // Kunsthaus // Schulberg 10, 65183 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Die Liegenschaft Schulberg 10 / Kunsthaus besteht aus einem denkmalgeschützten ehemaligen Schulgebäude aus dem 19. Jahrhundert sowie einem Erweiterungsbau aus 2011. Das heutige Kunsthaus wurde von 1862 – 1863 nach Planungen des Kreisbaumeisters Philipp Hoffmann als Elementarschule erbaut und steht als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine Nutzung des Gebäudes als Werkkunstschule. Seitdem bietet es Künstlern Arbeitsplätze in Form von anmietbaren Ateliers und einen Ausstellungsraum an. Planungs- und Bauaufgabe Das Gebäude besteht aus dem Hauptbau, der heutigen Aula (ehemals Turnhalle) und einem in den 1960er Jahren an der Südwestecke des Hauptgebäudes ergänzten Anbau (vorgesehen als Cafeteria und Zeichensaal, heute als Atelier genutzt). An der Nordwestecke befindet sich der 2009 fertiggestellte Neubau der Kunsthalle und Artothek. Das Kunsthaus ist in einem renovierungs- und sanierungsbedürftigen Zustand. Um es an moderne Anforderungen und Bedürfnisse anzupassen, sind grundlegende Sanierungsarbeiten nötig. Diese umfassen den Ausbau des Hauptdachs für eine spätere mögliche Büro- und / oder Wohnnutzung, die barrierefreie Erschließung mit Einbau eines Aufzugs, den Umbau der Aulafläche, die Erneuerung der Elektro-, Heizungs- und Wasserverteilung und der Sanitärräume im Allgemeinen. Ferner die Umsetzung eines Brandschutzkonzepts nach aktuellen Normen und Vorgaben sowie die statische Überprüfung und Ertüchtigung von Bauteilen. Zuerst werden die Arbeiten am Dach und im Dachgeschoss ausgeführt. Ebenfalls aus logistischen Gründen und aufgrund des konstruktiv nötigen Eingriffs in die Dach- und Deckenkonstruktion sollen im Zuge der Dacharbeiten auch der Aufzug und die beiden notwendigen Treppenhäuser vom 2. Obergeschoss ins Dachgeschoss hergestellt werden. Die für die Dacharbeiten erfolgte Einrüstung der Fassade soll parallel für deren Instandsetzung genutzt werden. Hierzu zählen die restauratorischen Sandsteinarbeiten ebenso wie die Überprüfung der Putzflächen inkl. Risssanierung, Fassadenanstrich, Erneuerung der Taubenabwehr und die außenseitige Instandsetzung der Fenster. Durchführung der Baumaßnahme Nach Beendigung der Dach- und Fassadenarbeiten und folglich dem Abbau der Einrüstung kann die Ausführung der Feuchtigkeitssperre auf der Nordseite, sowie die Instandsetzung der Treppenanlage mit Pflasterung der Zufahrt auf der Ostseite erfolgen. Infolge der Bodenöffnungen sollte auch die Verlegung der Leitungen für die Erweiterung der Parkplatzbeleuchtung stattfinden. Die Fertigstellung der Baumaßnahme ist von Seiten des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden bis Ende 2019 geplant. Zeitgleich zu den beschriebenen Arbeiten an Fassade und Dach können die haustechnischen Arbeiten im Gebäudeinneren beginnen. AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 2016 WERKBERICHT 1 72 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 73 Erweiterungsbau Der Neubau des Erweiterungsbaus flankiert zurückhaltend als architektonisch eigenständiger Kubus den Altbau. Im Überschneidungsbereich mit dem Neubau an der Westseite des Erdgeschosses wechselt die wiederhergestellte Außenfassade des Schulgebäudes zur Innenfassade des neuen Foyers. Um eine funktionale Verbindung zwischen Alt- und Neubau zu gewährleisten, wurde im Bereich des neuen Foyers eine zusätzliche Türöffnung in der Außenwand des Schulgebäudes zwischen Aula und Foyer angelegt. Im Untergeschoss ist die Artothek Wiesbaden untergebracht. Darüber hinaus befinden sich dort Lagerräume für Artothek und Ausstellungstechnik, Toiletten für die Besucher Artothek und Technikräume für Haus-, Heiz- und Klimatechnik. Zunächst sollen die Leitungssysteme in den öffentlich zugänglichen Räumen parallel zum bestehenden System installiert werden. Gleichzeitig hierzu bzw. anschließend kann bereits die Umsetzung der ersten Brandschutzmaßnahmen erfolgen. Nachdem die Ver- und Entsorgung bis an die Außenkante der Ateliers hergestellt wurde, können diese Zug um Zug bearbeitet werden. Hierbei sind alle für den entsprechenden Raum nötigen Arbeiten gebündelt und möglichst komprimiert umzusetzen. Entsprechendes gilt für die Renovierung der Stipendiatenwohnung im 2. Obergeschoss. Ebenfalls nach Herstellung der Ver- und Entsorgung, zum Anschluss des betreffenden Raums, werden die Sanitärräume nacheinander bearbeitet, um weiterhin eine Versorgung der Nutzer gewährleisten zu können. In sich geschlossene Maßnahmenpakete bilden auch die Aula und das Atelier 10. In der Aula wird zunächst der Boden abgesenkt und die neue Bodenplatte hergestellt. Anschließend können der Innenausbau und die Elektro-, Lüftungs- und Heizungsinstallationen, verbunden mit der Instandsetzung des Auladachs erfolgen. In Atelier 10 (ein Anbau aus dem Jahr 1960) werden zunächst die Maßnahmen zur energetischen Optimierung durchgeführt, anschließend die Installationen für Elektro, Heizung und Sanitär, inklusive Renovierung des Innenraums. Die Maßnahmen der Räume Aula und Atelier 10 können in Abhängigkeit von der Herstellung der Anschlüsse von Elektro und TGA bereits relativ frühzeitig umgesetzt werden. In Absprache mit dem Kultur- und Hochbauamt der Landeshauptstadt Wiesbaden wurde das Maßnahmenpaket Aula jedoch aufgrund der derzeit geplanten Mittelverfügbarkeit auf Anfang 2018 geschoben. Der barrierefreie Zugang zu den kulturellen Angeboten in den Ausstellungsräumen des Neubaus und der Artothek wurde über einen Aufzug sichergestellt. Im Erdgeschoss entstand der knapp 320 m2 große Ausstellungsraum. Der Eingangsbereich mit Infobereich und kleiner Theke dient als Foyer zum Aufenthalt vor und nach den Ausstellungseröffnungen und dem Ausstellungsbesuch. Von hier aus gelangt man zur Artothek und zum Altbau, zu dem ein Durchgang in der Stirnwand der „Aula“ führt. Das neue Gebäude wurde als Massivbau in Stahlbetonkonstruktion errichtet. Im Anschlussbereich an das bestehende Hauptgebäude war eine Unter­ fangung erforderlich. Der Neubau fügt sich über ein verglastes Foyer an den Altbau an. Er ordnet sich im Volumen und Proportion dem Bestandsgebäude aus dem 19. Jahrhundert unter. Seine Eigenständigkeit unterstreicht er durch sein kubisches Erscheinungsbild, der geraden Linienführung und dem hellen Rillenputz der Außen­ wände. Die wenigen großzügigen Öffnungen lassen den Baukörper in den Stadtraum hinein wirken und stellen seine Funktion als Ausstellungsgebäude nach außen dar. Die Innenräume sind als fließendes Raumkontinuum konzipiert, die eine flexible Nutzung mit verschiedenen Ausstellungskonzepten zulassen. Eine zurück­ haltende Farbgebung und die unprätentiöse Materialwahl im Innern der Ausstellungsflächen bilden einen neutralen Hintergrund für die Exponate und schaffen Raum für den Dialog zwischen Kunstwerk und Betrachter. Die Außenhülle des Gebäudes erhielt ein Wärmedämmverbundsystem mit hellem Anstrich, Fensterkonstruktionen wurden in Metall ausgeführt. Daten und Fakten Kunsthaus Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): 4.235.000 Euro 2014 48 Monate 2019 Kulturamt Hochbauamt – Thomas Zuromski Lehners & Barbian Architekten, Saarbrücken Daten und Fakten Anbau Kunsthaus Projektgesamtkosten Brutto: Baubeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): 2.282.000 Euro 2009 15 Monate 2011 Kulturamt Hochbauamt – Josef Häuser, Walerie Pfeif Kissler + Effgen Architekten, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 74 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 75 // Sanierung // // Neubau // Forsthaus Dambachtal Aussichtsturm am Mainhafen // Tränkweg 4, 65193 Wiesbaden // // Mainufer, 55246 Mainz-Kostheim // Städtebaulicher Kontext Städtebaulicher Kontext Ein nicht alltägliches Projekt für das Hochbauamt war die Sanierung, bzw. Renovierung des Forsthauses Dambachtal, das in seiner historischen Farbgebung wiederhergestellt wurde. Das Forsthaus wurde im Jahr 1895 / 96 durch Stadtbaumeister Felix Genzmer errichtet. Ursprünglich war der Bau pittoresk, farbenfroh und malerisch konzipiert. Die Staffelung der Fassaden mit Fachwerk im Giebel und die verschiedenen Dachformen verleihen dem Gebäude eine reizvolle, poetische Wirkung. Das ehemals farbige Ziegeldach ging im Krieg verloren; heute sind die Dachflächen mit Schiefer belegt. In diesem Regionalparkprojekt werden auf einzigartige Weise die Themen Binnenschifffahrt, Industriekultur und Natur vereint. Als projektergänzende Maßnahme wurde der Mainuferweg befestigt. Planungs- und Bauaufgabe Bei diesem Projekt war vor allem liebevolle Detail­ arbeit gefragt, zumal an Fachwerk, Dachwerk, Holz­architekturteilen und Verputz der Zahn der Zeit unnachgiebig genagt hatte. Auf dem Bild ist die Südfassade mit dem Farbkonzept zu sehen. Diese hat einen reich verzierten Fachwerkgiebel (Nadelholz); die Fensterlaibungen sind mit Klinkermauerwerk abgesetzt. Generell ergeben große Dachüberstände einen guten konstruktiven Schutz für die Fassaden. Die Nordfassade mit kleinerem Giebel und Schleppgaube weist ein schlichteres Fachwerk im Obergeschoss auf. Die Ostfassade verfügt über eine Loggia mit reich verziertem Holztragwerk und Geländer. Die Westfassade besitzt einen vorgesetzten, runden Treppenturm und einen weiteren Zugang. An Fachwerk und den Holzarchitekturteilen platzten Reste der diffusionsdichten Beschichtung ab; durch eindringende Feuchtigkeit begann das Nadelholz Schaden zu nehmen. Durch zu dichte Anstriche auf den verputzten Flächen war der darunterliegende Putz wegen eindringender Feuchtigkeit, die nicht abtrocknen kann, nicht mehr tragfähig. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en) / Planung: 100.000 Euro Juni 2014 12 Monate Oktober 2015 Amt für Grünflächen, Landwirtschaft und Forsten Hochbauamt – Christiane Wolf Hochbauamt – Christiane Wolf Maßnahmen: Der Anstrich auf Holz und Putz sowie loser Putz wurden entfernt und die Holzoberfläche zur Sanierung vorbereitet. Danach wurde die Oberfläche nach historischem Vorbild mit Leinölprodukten behandelt und mit Kalkputz ergänzt. Ebenfalls nach historischem Vorbild erfolgte die Wiederherstellung der historischen Farbigkeit mit Silikatfarbe. Somit bleibt das historische Objekt auch der Nachwelt als Forst-Verwaltungsgebäude erhalten. Der Regionalpark RheinMain hat in Kostheim ein markantes Zeichen erhalten. Der Turm leistet seinen Beitrag dazu, dass das Wasser der Flüsse Rhein und Main, die unweit dieses Projektes zusammentreffen und der Region ihren Namen geben, nicht mehr so sehr als trennendes Element empfunden wird. So markiert der Turm auch den Anschluss an die zukünftige Regionalparkroute am Rhein, die den Regionalpark über Wiesbadener Stadt­ gebiet in den Rheingau fortführt. „Brückenschlag – Städte wachsen zusammen“ lautete im Jahr 2015 das Motto des Architektur­ sommers Rhein Main (ASRM). Der Aussichtsturm am Mainhafen in Kostheim, ein Projekt des Wiesbadener Hochbauamtes, steht symbolisch für diese Thematik: Mit dieser bemerkenswerten Konstruktion markiert die Landeshauptstadt Wiesbaden das Entrée des Regionalparks auf ihrem Stadtgebiet. Planungs- und Bauaufgabe Der dreibeinige Turm wurde in Kooperation mit der SCA Hygiene Products GmbH als dezente Stahlkonstruktion am Kostheimer Hafen errichtet und 2011 fertiggestellt. Die Idee des Projektes besteht in der Thematisierung der industriekulturellen Bedeutung des Ortes, der insbesondere durch den papiererzeugenden Betrieb – die SCA – und die unmittelbare Nachbarschaft zur gewachsenen Siedlung charakterisiert wird. Der Blick vom etwa 15 m hohen Turm vermittelt Eindrücke vom Main kurz vor der Mündung in den Rhein, von der Kostheimer Schleuse, der Brücke nach Ginsheim-Gustavsburg sowie von Alt-Kostheim mit seinem Nebeneinander von Gewerbe und Wohnen. In der Ferne sind Mainz, Wiesbaden und der Taunus zu erkennen. Der Grundriss des Turms beschreibt ein Dreieck aus drei Stahlstützen. Er ist damit leicht aufzustellen, nicht mehr an das Bestandsfundament gebunden und konnte dadurch direkt an der Uferböschung platziert werden. Auf dem Niveau des Uferweges wurde ein Brückenkopf ausbildet, auf dem zwei Sitzbänke, Fahrradständer, Abfallbehälter und die Parkbeschilderung platziert wurde. Als Sicherungsmaßnahme ist eine Toranlage zu Beginn des Steges integriert. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en) / Planung: Tragwerksplanung: 305.000 Euro 2009 6 Monate September 2011 Grünflächenamt Hochbauamt – Bernd Fischer, Jochen Paul Büning Arch.-Büro Urbach und Partner, Wiesbaden Ing.-Büro Zendel, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 76 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 77 // Wiederherstellung // Schläferskopf, Kaiser-Wilhelm-Turm // Schläferskopf, 65199 Wiesbaden // Historischer Kontext Bereits 1883 wurde auf dem Schläferskopf ein hölzerner Aussichtsturm errichtet, der wegen Baufälligkeit im Jahre 1900 abgetragen wurde. Bei dem heutigen, insgesamt ca. 30 m hohen Turm aus Taunusquarz und Basaltlava handelt es sich um den Nachfolgerbau, der 1905 / 1906 auf Betreiben des Wiesbadener Verschönerungsvereins errichtet wurde. Nach den Plänen des Architekten Euler entstand ein pittoresker Rundturm, der mit seinem auf der Aussichtsplattform sitzenden Warttürmchen einem mittelalterlichen Bergfried nachempfunden ist. Der Turm ist – zusammen mit dem angrenzenden „Kaisersaal“ (Gastronomie) –­ ein wesentlicher Baustein im Rahmen des systematischen Ausbaus der Wiesbadener Kur-Landschaft, der vor allem durch die Bürger der Stadt selbst vorangetrieben wurde. Gestaltung, Namensgebung und Inschrift sind zugleich politische Manifeste mit überregionalem Anspruch. Architekturgeschichtlich bemerkenswert ist die Treppenanlage mit zwei gegenläufig übereinander gesetzten Läufen, die oben und unten zu separaten Ein- oder Ausgängen führen und einen getrennten Aufoder Abstieg ermöglichen. Planungs- und Bauaufgabe Der Turm erscheint im ersten Ansehen als reine Mauerwerkskonstruktion; ab der Galerie ist allerdings zusätzlich eine Eisen-Profilkonstruktion in das Mauerwerk integriert. Die Decken der Galerie und das Zeltdach des Türmchens bestehen aus Eisen­profilen mit ausbetonierten Gefachen. Die fortschreitende Korrosion dieser Eisenträger führte zu Bewegungen im angrenzenden Mauerwerk. Im Laufe der Zeit haben sich Verschiebungen und Risse gebildet, so dass Wasser eindringen konnte. Ferner fiel durch den Verschluß der Mauerwerksöffnungen mit (überwiegend geschlossen gehaltenen) Fenstern Kondenswasser an. Durch die starke Korrosion der Eisenträger war deren statische Funktion nicht mehr gegeben und durch die Bewegung im Mauerwerk haben sich Steine gelöst. Die im Jahr 2012 eingebrachte Holzstützenkonstruktion diente der kurzfristigen Notsicherung und ersetzt keine nachhaltige Sanierung des Bauwerkes. In Zusammenarbeit mit einem externen Büro für Baustatik hat das Hochbauamt ein Konzept zur Sanierung des Aussichtsturmes erarbeitet. Alle geplanten Maßnahmen werden eng mit der Oberen und Unteren Denkmalbehörde abgestimmt. Im Einzelnen werden die auf der folgenden Seite beschriebenen Arbeitsschritte nötig: ▪ Rückbau des Daches und der Decke auf dem Warttürmchen; Erneuerung der Konstruktion in Holzbauweise und Aufbringen einer neuen Dachdeckung; ▪ Ausbau und Erneuerung der gesamten Decke über der Galerie; ▪E ntfernen der korrodierten Stahlstützen in den Ecken der Galerie, Einbau einer Ersatzkonstruktion in Stahl und Stahlbeton; ▪ Ausbau und Erneuerung der Deckenkonstruktion des Galeriebodens; Sanieren der Stahlträger und Herstellen eines Stahlbetonrings; ▪ Ausbau und Erneuerung der beiden obersten Treppenläufe; ▪ Rückverankerung der auskragenden Konsolen aus Basaltlava mit Stahlbändern, um die Lasten des Galeriegeschosses aufzunehmen; ▪ Vernadelung von gerissenen Konsolsteinen und Instandsetzen der gemauerten Bögen zwischen den Konsolsteinen zur Gewährleistung der Lastabtragung; ▪ Vernadelung von Rissen im Mauerwerk; ▪ Vollständige Erneuerung der Verfugung, um Wassereintritt zu verhindern. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Umbauter Raum: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en) / Planung: 700.000 Euro ca. 350 m³ 2014 12 Monate April 2016 Amt für Wirtschaft und Liegenschaften Hochbauamt – Christiane Wolf HAZ Ingenieure für Bauwesen, Kassel 2016 WERKBERICHT 1 78 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Historisches und Kultur 79 // Sanierung // Monopteros, Neroberg // Neroberg, 65193 Wiesbaden // Städtebaulicher Kontext Der Aussichtstempel auf dem Neroberg, eines der Wiesbadener Wahrzeichen, wurde 1851 von Philipp Hoffmann, dem Baumeister der Griechischen Kapelle, errichtet. Dabei wurden 10 Säulen aus der Wilhelmstraße in Zweitverwendung als tragende Säulen eingesetzt. Diese Säulen trugen ursprünglich Kandelaber zur Beleuchtung der Wilhelmstraße. Planungs- und Bauaufgabe Das auf alten Postkarten noch sichtbare Kupferdach wurde im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts durch eine Zinkblechdeckung ersetzt, die inzwischen starke Schäden aufwies. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen, deren Architektenleistungen komplett das Hochbauamt erbracht hat, sind aufgrund substanzgefährdender Wasserschäden sowohl die Dachdeckung, als auch die darunter liegende Holzkonstruktion erneuert, bzw. instand gesetzt worden. Erst nach Abbruch der Blecheindeckung konnten das Gebälk und die Sandsteinplatten am Traufgesims ausführlich untersucht werden. Bei der Konstruktion handelt es sich um eine aus Spanten gebildete Kuppel, unter welcher ein Rabitzgewölbe angebracht ist. Dieses ist nach bisherigen Erkenntnissen nicht mehr original, sondern vermutlich im vergangenen Jahrhundert ersetzt worden. Die Holzschwelle aus Eiche, auf der die Spanten aufstehen, wurde von zwei Lagen rund geschnittener Eichenbohlen gebildet. Sie war so stark geschädigt, dass sie komplett erneuert werden musste. Für die Aufnahme der Lasten und zur Vermeidung künftiger Schäden wurde vom Hochbauamt in Abstimmung mit der Denkmalpflege eine moderne Konstruktion gewählt, indem ein breiter Spanngurt um die Holzschwelle herum gelegt wurde. Die Maßnahme musste wegen des langen strengen Winters 2012 / 13 für einige Monate ruhen. Zum Abschluss der Maßnahme wurde die umliegende Grünfläche gepflegt und die Bänke an dem Tempelchen erhielten einen frischen Anstrich. So präsentiert sich das beliebte Ausflugsziel auf dem Neroberg dem Besucher in neuer Pracht. In einem 2. Bauabschnitt wurden dann Außenflächen und Säulen untersucht, gereinigt, restauriert und beschichtet. Die Säulen wiesen teilweise erhebliche Längsrisse auf und wurden durch Vernadelungen statisch gesichert. Zuletzt wurden die Kuppel im Inneren und das innere Gesims behandelt. Die sechs Stufen, welche den Unterbau bilden, sollen bald wieder frei gelegt werden, da sie vor rund 25 Jahren unter einer Geländeaufschüttung und Pflasterbelag verschwunden sind. Der beeindruckende Ausblick auf die Stadt ist heute aufgrund der inzwischen hochgewachsenen Bäume leider nur noch eingeschränkt wahrnehmbar. Daten und Fakten Neben den zimmermannsmäßigen Reparaturen musste auch das Sandsteingesims restauriert werden; der obere Kranz wurde im Rahmen einer früheren Renovierung mit einem aus heutiger Sicht ungeeignetem, weil zu festem Putz versehen, der zu entfernen war. Ebenso war die substanzschädigende dichte Dispersionsbeschichtung auf den Sandsteinprofilen vollflächig abzunehmen. An den Profilen waren restauratorische Ergänzungen nötig. Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en) / Planung: Tragwerksplanung: 140.000 Euro Ende 2009 34 Monate (Bauabschnitte 1 – 3) August 2013 (Bauabschnitt 3) Amt für Grünflächen, Landwirtschaft und Forsten Hochbauamt – Christiane Wolf Hochbauamt – Christiane Wolf Büro Wagner-Zeitter, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 80 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Sport und Soziales 81 // Neubau // // Neubau // Sporthalle Gymnasium Mosbacher Berg Turnhalle Krautgartenschule // Mosbacher Straße 57, 65187 Wiesbaden // // Steinernstraße 54, 55246 Mainz-Kostheim // Städtebaulicher Kontext Das Gymnasium am Mosbacher Berg liegt im Grüngürtel zwischen Wiesbaden und Biebrich, zwischen Mosbacher Straße, Tiefenthalerstraße und Konrad-Adenauer Ring. Die Schule ist in nach Fachrichtung zugeordneten Einzelgebäuden campusartig auf dem Gelände angeordnet. Die Sporthalle bildet den räumlichen Abschluss des Schulgeländes zum Konrad-Adenauer-Ring. Gleichzeitig öffnet der Bereich des vorgelagerten Sportplatzes die Schule nach außen und bietet von der Unterführung den Zugang zum Schulgelände. Planungs- und Bauaufgabe Die neue Schulsporthalle wurde als Ersatz für die überalterte Sporthalle aus dem Jahre 1960 errichtet. Für den Entwurf der neuen Halle waren zwei Kriterien maßgebend: ▪D ie Sporthalle und der Gymnastikraum sollten als eine Halle mit den Maßen 18 / 36 m konzipiert werden, wobei der Gymnastikraum mit 12 / 18 m durch einen Trennvorhang abteilbar ist. ▪D ie relativ kleine Grundstücksfläche und die Vorgabe, das Gebäude im Passivhausstandard zu realisieren, führten zu einem kompakten, zweigeschossigen Haus ohne Unterkellerung. Städtebaulicher Kontext Die Krautgartenschule, eine vierzügige Grundschule mit 300 Schülern, liegt im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kostheim. Die Turnhalle wurde auf der noch freien Fläche zwischen Schulgebäude und Bahnlinie ­errichtet, erschlossen wird die Turnhalle für die Schüler und Lehrer über eine ebenerdige Wegeverbindung. Hinter der Turnhalle schließen sich Wiesen, Felder, Schrebergärten und Weinberge an. Die Turnhalle gibt sich von außen als funktionaler Sportbau. Im Inneren der Turnhalle sorgt hingegen eine warme Farbgebung für eine fast wohnliche Atmosphäre. Die Wände mit dem Prallschutzteppich und der Sportboden sind in Terrakotta gehalten, die Holzbinder der Dachkonstruktion naturbelassen. Blaue Fenster, Türen und Sportgeräte setzen den nötigen farbigen Akzent. Die Halle liegt westlich des Fachklassengebäudes, parallel zum Gebäude wurde in Richtung Konrad-­ Adenauer-Ring ein kleiner Sportplatz realisiert. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär: Fachplanung Sicherheits- und Gesundheitsschutz: Fachplanung Tragwerksberechnung: 3.100.000 Euro 2009 12 Monate 2010 Schulamt Hochbauamt – Doris Darge Dipl.-Ing. Jürgen Lay, Mainz AH-Ingenieurgesellschaft für Elektrotechnik, Klein-Winternheim Ing. Büro Scheithauer K. VDI GmbH, Wiesbaden Spuhler & Wengenroth, SIGE-Koordinatoren, Wiesbaden Ing. Büro LKG, Wiesbaden Das Haus ist eine Stahlbetonkonstruktion, gegründet auf einer ca. 50 cm dicken Bodenplatte. Eine Aus­nahme davon bilden die Binder über der Halle, die als Stahlfachwerk ausgeführt werden und die Trapezbleche tragen. Der Neubau der Einfeldhalle war Wiesbadens erste Turnhalle in Passivhausbauweise. Um den Bedingungen des Passivhausstandards gerecht zu werden, wurde das Gebäude rundum in hochgedämmter Bauweise, die Außentüren und Fenster in Dreifachverglasung, ausgeführt. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert, mit einer Leistung von ca. 50 Kilowatt-Peak. Die Beheizung der Turnhalle erfolgt über die Kombination einer Wärmepumpe mit Geothermie (acht Bohrungen mit einer Tiefe von 99 m), die auch zur Kühlung der Zuluft genutzt werden kann. Die Halle wird über ein Lüftungsgerät mit Frischluft versorgt. Die Westfassade erhielt zum Schutz gegen energisch getretene Bälle eine Verkleidung mit mittelgrauen Betonsteinen. Sporthalle und Nebenräume liegen parallel zueinander. Im Obergeschoss liegen die Umkleide- u­ nd Waschräume; die geforderte Trennung von „Straßenbereich“ und „Turnschuhbereich“ wurde umgesetzt. Im Erdgeschoss liegen die Geräteräume und die Technikzentrale. Entsprechend dem gelebten Konzept der „Bewegten Schule“ musste die übliche Größe der Geräteräume überschritten werden. Planungs- und Bauaufgabe Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Planungsbeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Fachplanung Elektro: Fachplanung Heizung, Lüftung, Sanitär Fachplanung Sicherheits- und Gesundheitsschutz 2.000.000 Euro 2008 2 Jahre 2010 Schulamt Hochbauamt – Bernd Fischer, Michael Haag Planungsgruppe Hürth, Hürth Planungsgruppe Hürth, Hürth Planungsgruppe Hürth, Hürth Architekten Spuhler GbR, Wiesbaden 2016 WERKBERICHT 1 82 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Sport und Soziales 83 // Neubau // Funktionsgebäude an Sportplätzen // Steinberger Straße 10, 65187 Wiesbaden (‚Rheinhöhe‘) // Städtebaulicher Kontext und Planungsaufgabe Viele Funktionsgebäude an Wiesbadener Sportplätzen entsprechen bei weitem nicht mehr heutigen Standards. So fehlen oft einfachste Bestandteile wie Toiletten oder angemessene Umkleideräume. Zwei Funktionsgebäude wurden im Geschäftsjahr 2015 vom Hochbauamt neu errichtet und ihrer Bestimmung übergeben. // Am Schloßberg, 65191 Wiesbaden (‚Spitzkippel‘) // Funktionsgebäude Sportanlage Rheinhöhe, Biebrich-Waldstraße Funktionsgebäude Sportanlage Spitzkippel, Sonnenberg Die Bestandsgebäude auf dem Areal der Sportanlage waren für die vorhandenen Spielflächen zu gering ausgelegt. Es bestand dringender Bedarf an zusätzlichen Umkleideeinheiten, zudem an Räumlichkeiten für den 1. Mädchen und Frauen Fußball Club Wiesbaden (1.MFFC). Bei dem Gebäude handelt es sich um den Ersatz für das alte Umkleidegebäude, das stark sanierungsbedürftig war und für einen geregelten Trainingsbetrieb, mit nur zwei Umkleiden und einer Dusche, ohne Toiletten, bei weitem nicht ausreichte. Der Neubau beinhaltet 4 Umkleiden mit Duschen und WC´s auf zwei Ebenen, im Erdgeschoss zusätzlich Schiedsrichterraum, Behinderten-WC, Technik- und Lagerräume, sowie die Vereinsräume des 1.MFFC Wiesbaden. Dieser Bereich enthält auch Veranstaltungsraum, Küche / Kiosk und einen Büroraum. Durch den vorgegebenen Standort zwischen den beiden Sportplätzen, unter Berücksichtigung des Baumbestands, ergab sich die Grundform des langgestreckten schmalen Baukörpers. Der Neubau wurde in Massivbauweise mit Flachbzw. flach geneigten Dächern errichtet. Das Gebäude ist mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche: Baubeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Tragwerksplanung: 890.000 Euro 297 m2 September 2014 14 Monate November 2015 Sportamt Hochbauamt – Helmut Ebeling Eckertharms Architekten, Wiesbaden Ahrens Ingenieure, Wiesbaden Das Obergeschoss mit 2 Umkleiden, Duschraum und WC´s wird über eine Außentreppe erschlossen. Die Vereinsräume wurden bzw. werden noch von den Mitgliedern in Eigenleistung ausgebaut. Für die Fassade ist in diesem Bereich eine Holzverkleidung vorgesehen, die ebenfalls in Eigenleistung ausgeführt werden soll. Das Raumprogramm umfasst 4 Umkleiden über zwei Geschosse. Jeweils zwei Umkleiden, EG + OG, wurde eine Duscheinheit mit 6 Duschen, sowie ein WC und Waschbecken zugeordnet. Im Erdgeschoss befinden sich zudem ein Sanitätsraum / Kassenraum, ein Abstellraum und ein barrierefreies WC. Im Obergeschoss befinden sich zudem zwei Schiedsrichterräume mit Nasszellen und ein Technikraum. Die Räume des Obergeschosses sind über eine Außentreppe und einen überdachten Laubengang erschlossen. Freischnitt zudem als nicht sicher dar und wurde durch einen Spritzbetonauftrag mit einbindenden Ankern langfristig gegen Abrutschen gesichert. Parallel zu dem Neubau musste die Heizungsanlage für den gesamten Bereich erneuert werden, in diesem Zusammenhang war es erforderlich einen Gasanschluss zu dem Vereinsgebäude zu verlegen. Mit dem Neubau und dem Gasanschluss wurde die gesamte Freifläche vor dem bestehendem Vereinshaus und dem neuen Funktionsgebäude nivelliert und neu gepflastert. Es entstand eine schwellenlose, großzügige und attraktive Freifläche für Außenevents. Das neue Funktionsgebäude ist statisch- und konstruktiv vom Bestand getrennt und stellt ein autarkes, aber nicht freistehendes zweigeschossiges Gebäude, mit zwei Nutzungseinheiten mit insgesamt 270 m2 Nutzfläche und 1.100 m³ Bruttorauminhalt dar. Der Neubau ist somit in seiner Nutzfläche und Raumvolumen mehr als doppelt so groß wie der ehemalige Sanitäranbau. Das Gebäude ist gemäß Bodengutachten und Statik mit einer 25 cm starken Boden­platte flachgegründet und in konventioneller monolithischer Stahlbeton / Mauerwerksbauweise mit 36,5er hochdämmendem Porotonstein errichtet. Das Flachdach ist bituminös abgedichtet und mit extensiver Dachbegrünung versehen. Mit dem Neubau wurde aus statischen und umwelttechnischen Gründen das Erdreich auf eine Tiefe bis zu 1 m ausgetauscht. Der gebäuderückseitige Hang stellte sich nach den Abbrucharbeiten und nach Daten und Fakten Projektgesamtkosten Brutto: Bruttogrundfläche Baubeginn: Bauzeit: Fertigstellung: Bauherr: Projektleitung: Architekt(en): Tragwerksplanung: 690.000 Euro 536 m2 September 2014 16 Monate November 2015 Sportamt Hochbauamt – Doris Darge URBAN Architekten, Wiesbaden Ing. Büro Cremers GmbH, Idstein 2016 WERKBERICHT 1 84 AUSGEWÄHLTE PROJEKTE Sport und Soziales 85 // Projekt // Daten und Fakten Haus der Sozialen Dienste Bruttogrundfläche: Planungsbeginn: Bauherr: Projektleitung: Machbarkeitsund Vorentwurfsstudien: Vorentwurf + Bauvoranfrage: // Ellenbogengasse, 65183 Wiesbaden // 2.990 m² August 2012 Amt für Soziale Arbeit Hochbauamt – Gertrud Deimen Hochbauamt – Peter Maurer, Roland Heuß, Christiane Wolf Architekturbüro Rincon, Wiesbaden Planungs- und Bauaufgabe Häufig befasst sich das Hochbauamt im Auftrag von Bauherren intensiv mit Projekten, die dann doch nicht sofort realisiert werden. Als Beispiel hierfür soll das ‚Haus der Sozialen Dienste‘ dienen. Laut Planung sollten in der Erdgeschosszone weiterhin Ladenflächen vorhanden sein. Die Räumlichkeiten für das Haus der Sozialen Dienste waren in den drei Obergeschossen vorgesehen. Die Aufgabenstellung in diesem Fall lautete, eine zentrale innerstädtische Anlaufstelle auf einer städtischen Liegenschaft für die verschiedenen Arbeitsfelder des Amtes für soziale Arbeit zu verwirklichen. Der Entwurf geht auf die kleinteilige, historische Bebauung der Ellenbogengasse ein und übersetzt historische Motive der Stadtgestaltung in zeitgenössische Architektursprache. Bei einer optimalen Ausnutzung des Grundstücks sollte eine gut verträgliche Baumasse erzeugt werden, die sich in der Höhenentwicklung dem Bestand anpasst. Zu realisieren waren nur etwa 75 % der geforderten Flächen – eine Differenz, die über eine mögliche Anmietung von geeigneten Flächen in einem benachbarten Gebäude kompensiert werden konnte. Dazu sollten nach den Anforderungen des Amtes für soziale Arbeit auf ca. 2.700 m2 Büros und ein Service­ bereiche entstehen. Der vom Hochbauamt der Stadt Wiesbaden entwickelte Vorentwurf sah eine Realisierung auf dem Grundstück Ellenbogengasse 3 – 7 (im Eigentum des WIM Liegenschaftsfonds) vor. Das Areal ist mit einem aus städtebaulicher und architektonischer Sicht unbefriedigendem Nachkriegsgebäude bebaut. Um diese Stadtreparatur uneingeschränkt zu vervollständigen, wurde auch das Grundstück des benachbarten Steakhauses in die Planung mit einbezogen. In den Obergeschossen war eine Anbindung an das erweiterungsbedürftige Alte Rathaus vorgesehen. Der lichtdurchflutete Raum mit überraschender Höhe, Ausblick auf den Schlossplatz und einer Fläche von 70 m2 hätte als Trauraum genutzt werden können. Die Gastronomie im Erdgeschoss wäre durch den Neubau ebenfalls deutlich aufgewertet worden. Das Gebäude ist entsprechend der ursprünglichen, schmalen Die Traufhöhe der Nachbarbebauung wird übernommen, die historische Parzellenstruktur in der Ellenbogengasse gegliedert. Proportion der Ellenbogengasse wird wieder hergestellt. Das Erdgeschoss wird in Anlehnung an die historischen Bauten Die Brandwand der Markstraße 20 (Maredo) wird durch einen Neubau vervollständigt. der Umgebung als Sockelgeschoss ausgebildet. Dieser Bau orientiert sich in seiner Höhe am Gesims des Nachbarn. Mit dem Eckgebäude Ellenbogengasse 2 bildet er einen Rahmen für das Alte Rathaus. Das Gebäude nimmt die Raumkanten der Ellenbogengasse Ein „Türmchen“ betont die Ecke des Gebäudes in Richtung Schlossplatz. In seiner redu- auf und orientiert sich in seinem Abstand zum Rathaus an der zierten kubischen Form erinnert es an das Motiv einer Brandwand und vermittelt zwischen bestehenden Bebauung. den Satteldächern der Ellenbogengasse und dem zum Rathaus orientierten Staffelgeschoss. Horizontale Gesimse gliedern das Gebäude. Sie bilden einen Bezug Die regelmäßige Lochfassade bezieht sich auf die Vorbilder des 19. Jahrhunderts. zur benachbarten Bebauung. Die beiden Häuser Ellenbogengasse 3 und 7 erhalten identische Öffnungsformate. Die Planung wurde in den städtischen Gremien vorgestellt, der Wiesbadener Gestaltungsbeirat hatte bereits ein positives Votum abgegeben. Leider kam es bisher zu keiner Realisierung der Planungsentwürfe. Aus den nachfolgenden Bildern und Grafiken lassen sich jedoch die bereits umfassend erfolgten Planungen und Entwürfe des Hochbauamtes nachvollziehen. Die Fensterrahmungen der Hausnummer 7 orientieren sich an den historischen Vorbildern, während im Haus 3 das Thema modern interpretiert wird. 2016 WERKBERICHT 1 86 VERANSTALTUNGEN UND AKTIVITÄTEN Architektursommer als Abschluss 87 Architektursommer Rhein-Main 2011 und 2015 Der Architektursommer Rhein-Main fand im Jahre 2011 erstmals in den Städten Frankfurt, Darmstadt, Offenbach und Wiesbaden statt. Allein in Wiesbaden gab es mehr als 80 Veranstaltungen, die sich mit dem Thema Architektur, Stadtgestaltung und gebaute Umwelt auseinandersetzten. Auch das Hochbauamt beteiligte sich am Programm des Architektursommers: 2011 waren Kinder zwi­ schen 5 und 10 Jahren eingeladen, ihre eigenen Spiel(T)räume unter der Anleitung von Architekten des Hochbauamtes zu erschaffen. Dazu wurden Raumgerüste unter Verwendung von unterschiedlichen Materialien ergänzt, bemalt, unterteilt, erweitert oder verändert. Zur Verfügung standen Holz, Ton, Papier, Pappe, Stroh, Draht, Kork, Farben u.v.m. Das Ergebnis sollte ein Objekt sein, das sich auf künstlerische Weise mit Architektur auseinandersetzt. Zeitgleich wurden im Rahmen einer Architekturausstellung Überseecontainer über die gesamte Wiesbadener Innenstadt verteilt. Ein Container vor dem Rathaus Wiesbaden enthielt Infos und eine Beamer-Präsentation über Hochbauamtsprojekte. „Brückenschlag – Städte wachsen zusammen“ und „Alles fließt … – Wasser und Architektur“ waren die Leitgedanken des Architektursommers Rhein-Main 2015. Das Hochbauamt hat hierzu am 25. September 2015 ein kleines Fest am Mainturm in Mainz-Kostheim ausgerichtet. Den Mainturm hatte das Hochbauamt ganz bewusst für diese Veranstaltung ausgewählt. Und das nicht nur, weil er unter Federführung des Amtes im Jahre 2011 erbaut wurde. Sondern auch, weil er symbolisch am Zusammenfluss von Rhein und Main über der Region wacht. Denn Stadtentwicklung und Baukultur über lokale und regionale Grenzen hinweg sind auch Leitgedanken des Dezernates für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr sowie des Hochbauamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Veranstaltung begann am Nachmittag mit einem Hausbootbauen für Nachwuchs-Ingenieure der Carlo-Mierendorff-Grundschule und anderer Kinder aus Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim. Unsere Architekten und Ingenieure gaben den Kleinen dabei Ratschläge und praktische Tipps, wie mit dem vielfältig zur Verfügung stehenden Material umzugehen ist. Am späteren Nachmittag und Abend ging es dann weiter mit Oldie-Musik des aus Liverpool stammenden Wiesbadener Künstlers Colin Frost und Poetry-Slam des Ensembles ‚Wilde Worte‘. Letztere haben sich in ihren Vorträgen ebenfalls mit dem Thema „Alles fließt … – Wasser und Architektur“ beschäftigt. Am Ende der Veranstaltung waren alle der Meinung: Ein gelungener ‚Brückenschlag‘ zwischen Alt und Jung, Mainz und Wiesbaden, Rhein und Main. 2016 WERKBERICHT 1 88 IMPRESSUM 89 Impressum Herausgeber Der Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden Dezernat für Stadtentwicklung Bau und Verkehr – Hochbauamt – Beiträge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochbauamtes Text- und Bildredaktion Marc Paffenholz, Roland Heuß, Peter Maurer Gestalterisches Konzept und Layout feedback werbeagentur GmbH, Darmstadt www.manok.de Druck DRACH Print Media GmbH www.drach.de Alle Rechte vorbehalten © 2016 Landeshauptstadt Wiesbaden Der Magistrat und Autoren Bezugsadresse Hochbauamt der LH Wiesbaden Gustav-Stresemann-Ring 15 65189 Wiesbaden Tel.: 0611 316400 E-Mail: [email protected] www.wiesbaden.de Bildnachweis Grußwort Möricke Grußwort Maurer Das Hochbauamt stellt sich vor Mietmanagement Energiemanagement Gebäudereinigung Betriebswerkstatt Elly-Heuss-Schule, Ursula-Krause-Haus Oranienschule Werner-von-Siemens-Schule Johannes-Maaß-Schule Rudolf-Dietz-Schule Fritz-Gansberg-Schule Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Kita Rosel und Josef Stock Kita Schlangenbader Straße Kita Wörtherseestraße Kita Hellkundweg Kita Wolfsfeld Kita St. Veiter-Platz Kita Am Rübenberg Kita Klarenthal Forum Naurod Haus der Vereine Dotzheim Villa Clementine Römertor Kaiser-Friedrich-Denkmal Burg Sonnenberg Kunsthaus Forsthaus Dambachtal Schläferskopf, Kaiser-Wilhem-Turm Monopteros Sporthalle Gymnasium Mosbacher Berg Turnhalle Krautgartenschule Funktionsgebäude Sport, Rhh. Funktionsgebäude Sport, Spitzk. Haus der Sozialen Dienste Dezernat IV Hochbauamt Hochbauamt (Grafiken) Hochbauamt Hochbauamt Hochbauamt Hochbauamt Marx & Wilms Architekten BDA,Wiesbaden Hochbauamt; Zaeske und Partner, Architekten BDA (Seite 27) Zaeske und Partner, Architekten BDA SHP-Architekten, Darmstadt Carpus+Partner, Jan Heimann, EGL, Düsseldorf Generalplanung Kissler + Effgen Arch. BDA, Wiesbaden NOOKTA Architekturvisualisierungen für grabowski.spork architektur Barbara Staubach, Frankfurt / Main A-Z Architekten BDA, Holger Zimmer, Wiesbaden A-Z Architekten BDA, Holger Zimmer, Wiesbaden Planungsbüro Sciullo, Dipl. Ing (FH), Renzo Sciullo, Wiesbaden Müller & Münch Architekten | Designer, Dieter Müller, Prof. Dipl.-Ing. Architekt, Wiesb. Hans Maul, Architekt BDA, Wiesbaden Beckmann & Frech Architekten, Frankfurt a.M. SYRA_SCHOYERER ARCHITEKTEN BDA Hochbauamt Hochbauamt Archtiekturbüro Heideck, Wiesbaden Hochbauamt Hochbauamt Hochbauamt Architekturfotografie Dietmar Strauß, Besigheim Hochbauamt Hochbauamt Hochbauamt Hochbauamt Kommunale Sporthallen GmbH Eckertharms Architekten, Wiesbaden Urban Architekten, Wiesbaden Hochbauamt Werner-von-Siemens-Schule Fri tz-Gansberg-Schule Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule Turnhalle Krautgartenschule Spor thalle Gymnasium Mosbacher Berg Funktionsgebäude an Sportplätzen