EXKURSIONSFÜHRER NIEDERLANDE 04.05.2014

Werbung
EXKURSIONSFÜHRER NIEDERLANDE
04.05.2014 - 10.05.2014, BA2 - HS-Karlsruhe
Exkursion Niederlande,
BA2 - Hochschule Karlsruhe, Studiengang Architektur
04.05.2014 - 10.05.2014
Programm:
So 04.Mai
08:45 Treff KA Hbf am Gleis ICE 202, Partnercheck
09:00 Abf. KA Hbf ICE 202, Umsteigen Köln, Aachen,
Heerlen
13:45 Ank. Maastricht, zu Fuß zum Botel (ca.25 Min.)
Einchecken Botel (2/4/5/6P Kabinen)
15:30 Treff Vordeck (Botel), Infos Maastricht
Empfehlung Selexyz Dominicanen
+ Kruisherenkerk
18:00frei
Mo 05.Mai
07:30 Frühstück an Bord
08:30 Treff Vordeck, Partnercheck, Kopfhörer,
Stadtführung Liem
Masterplan /Stadtmodell im Centre Ceramique
(Coenen), Rundgang Ceramique (Snozzi, Siza,
Botta, Hertzberger, Rossi,..)
12:30 frei für Mittagessen
14:00 Treff Vordeck, zu Fuß zu den
Zonneberg Grotten (ca.35Min.)
15:00 Maastr. Underground: Führung Zonneberg Gr.
(warme Kleidung!)
19:00frei
Di 06 Mai
07:30 Frühstück an Bord
08:30 Auschecken Botel besenrein,
08:45 Treff Vordeck, zu Fuß zum Bahnhof
09:15 Treff am Gleis, Partnercheck
09:28 Abf. nach Amsterdam
11:52 Ank. A´dam CS, zu Fuß zum Oosterdok/ Dok3
(ca. 25 Min.)
Einchecken auf „Vita Nova“ und „Christina“
13:00 Treff Vordeck „Christina“, Infos Amsterdam
13:30 Zu Fuß zum Stedelijk Museum (ca. 35 Min.
zzgl Mittagsimbiss)
14:30 Rundgang/Führung Stedelijk- oder Rijksmuseum
17:30frei
Mi 07 Mai
07:30 Frühstück an Bord
08:30 Treff Steg vor „Christina“, Partnercheck,
OV Karten,
Treff Architour
Führung „Architour“ östl. Hafeninseln
Borneo, Sporenburg, KNSM, Java
(West8, Claus + Kaan, Miralles, Neutelings
Riedijk,de architectengroep, de Architecten
Cie, van Velsen, MVRDV,...)
Wohnanlage Funepark
(van Dongen, van Gameren, DKV, Geurst +
Schulze, B+B
12:30Mittagessen
14:00 Oosterdoks- + Westerdokseiland: künstliche
Halbinseln
Oosterdokseiland Masterplan van Egeraat,
Konservatorium, Stadtbibliothek, EYE,
van Dongen, de ArchitektenCie, Coenen,
Delugan Meissl
Westerdokseiland Wohnungsbau + Gerichtshof
MVRDV, Meyer + van Schooten, OZP, Schippers,
Koers Zijnstra van Gelderen, Claus + Kaan
17:00 Ende Führung, ÖPNV zum Boot
18:00frei
Do 08 Mai
07:30 Frühstück an Bord
08:15 Treff Steg mit Architour, ÖPNV zum Bhf
09:00 Abf. nach Almere
10:30 Stadtmodelle im Rathaus Almere, Masterplan OMA
11:00 Rundgang „Gestapelte Stadt“ Stadtzentrum
(Gigon Guyer, de Portzamparc, SANAA, van Zuuk,
Alsop, Chipperfield,...)
Besichtigung Stadtbibliothek (Meyer+van Schooten)
La Defense (UN Studio)
13:00 Ende Architour Bhf Almere
frei für Mittagessen
14:00Wahlprogramm
WP D1: Almere Poort, Skizzieren
WP D2: Almere Buiten / Almere Haven / Almere
Filmwijk
17:00 Treff am Gleis
17:35 Abf. nach A´dam
18:08 Ank. A´dam, ÖPNV zum Boot
18:45 Treff im Salon der „Christina“, Infos zum WP für
Freitag
Fr 09 Mai
07:30 Frühstück an Bord
08:15 Meldungen Wahlprogramme
08:30 Wahlprogramm (Fahrkarten am Hbf A´dam
selbst kaufen)
WP F1: Den Haag (Abf. Hbf A´dam 09:27)
WP F2: Rotterdam (Abf. Hbf A´dam 9:18)
19:00 zurück am Boot A´dam
20:00 Vorschlag: Gemeinsames Abendessen an Bord
Sa 10 Mai
06:45 Frühstück an Bord
07:30 Auschecken besenrein
07:45 zu Fuß zum Hbf
08:15 Treff am Gleis, Partnercheck
08:37 Abf. A`dam CS mit IC 829, Umstg Eindhoven,
Venlo, D´dorf, MA
15:58 Ank. KA Hbf mit ICE 371
Adressen:
Botel Maastricht Maasboulevard 95
T:0031 (0)43-3219023
www.botelmaastricht.nl
Vita Nova Oosterdok 2, dok 3
T:0031(0)655325751 oder 0031 (0)633134038
Email [email protected]
Info
www.oosterdok.com
Hinweise:
Teilnehmer:
Festes Schuhwerk, Regenkleidung, ...
Telefonliste
Ausweise: Perso + Studiausweis
Skizzenbuch, Maßband
Partnercheck
Exkursionswimpel Oranje boven: Kopfhörer einstöpseln
Kopfhörer ausschalten durch ausstöpseln, Batterien
schonen
Zonneberg Grotten ca. 10 Grad, warme Kleidung erforderlich
Selina Armbruster, Felix Beck, Nathalie Julia Bender,
Sophia Buob, Elisabeth Böhme, Büsra Dalkilic, Lisa
Danter, SabrinaDeling, Baldur Dilthey, Britta Dübbelde, Sebastian Carlos Ehret, Felix Emslander, Svenja
Fingberg, Luca Frey, Laura Gäbert, Lena Anna Rosa
Herr, Cornelia Hämmerle, Sabrina Kaiser-Klettenheimer,
Franziska Kircher, Benjamin Knoblauch, Lena Knoblauch, Anna Ida Kornberger, Julia Kreidler, Caroline
Tao Niang Liem, Lena Mayer, Sabrina Missel, Laura
Moosmann, Sarah Nees, Magdalena Nutz, Jan-Hendrik
Rieger-Trautmann, Sahin Sevinc, Sascha Schludecker,
Cornelia Schmidt, Selina Schäfer, Nadine Schönberger,
David Späth, Iris Trefz, Aline Walz, Thomas Witt, Marvin
Wolff
Betreuer:
Prof. Randolph Liem, Prof. Armin Günster, Prof. Eberhard Möller, Hans Nungesser
NIEDERLANDE - BAUEN
Dalkilic, Sahin
MAASTRICHT - GESCHICHTE
Dilthey, Beck, Emslander
AMSTERDAM - GESCHICHTE
Witt, Schludecker, Moosmann
AMSTERDAM - STÄDTEBAU
Dübbelde, Deling, Buob
AMSTERDAM - RIJKSMUSEUM
Schönberger, Rieger , Kornberger
EYE FILMMUSEUM
Walz, Wolff, Nees
AMSTERDAM STADTBIBLIOTHEEK
Kaiser-Klettenheimer , Schmidt, Danter
ALMERE - NEULAND
L.Knoblauch, Liem
ALMERE - GESTAPELTE STADT
Armbruster, Bender, Gäbert
DEN HAAG - ÜBERSICHT
Schäfer, Trefz, Missel
ROTTERDAM - COENEN + KOOLHAAS
Boehme, Ehret
ROTTERDAM – HAUS SONNEVELD
Mayer, Nutz, Kreidler
ROTTERDAM – KOP VAN ZUID
Herr, Hämmerle, Fingberg
NIEDERLANDE - NEUE BAHNHÖFE
Späth, B.Knoblauch, Frey
NIEDERLANDE - BAUEN
Die Niederlande sind mit 446 Einwohnern/qkm der am
dichtesten besiedelte Staat Europas und hinsichtlich
Fläche und Einwohnerzahl mit Nordrhein-Westfalen
vergleichbar. Seit einigen Jahren befinden sich die
Niederlande in einem wirtschaftlichen Aufschwung,
der sich auch räumlich widerspiegelt: Neue Wohn- und
Gewerbegebiete an den bisherigen Siedlungsrändern
der Gemeinden entstehen und verringern den ohnehin
geringen Bestand an Frei- und Grünflächen.
Die Randstad ist ein Industriegebiet im Westen der
Niederlande und erstreckt sich über Teile der Provinz
Nordholland, Südholland, Flevoland und Utrecht. Zur
Randstad gehören die urbanen Gebiete: Amsterdam, Haarlem, Leiden, Den Haag, Delft, Rotterdam,
Dordrecht, Gouda, Utrecht, Hilversum und Almere, mit
einer Einwohnerzahl von insgesamt ungefähr acht Millionen Menschen.
Während in deutschen Siedlungen Flachdach neben
Spitzdach, Beton neben Klinker, Holz neben Chrom,
kleine Reihenhäuser neben Prachtbauten stehen, zeigt
sich in den Niederlanden ein ganz anderes Bild. In
den Wohnsiedlungen gleicht ein Haus dem anderem,
ganze Stadtviertel wirken wie aus einem Guss. Selbst,
wenn wie im Viertel Céramique in Maastricht, manche
Gebäude zehn Jahre nach den ersten gebaut werden
und von unterschiedlichen Architekten geplant worden
sind, zeigen sie doch eine einheitliche Formensprache.
Das hat mehrere Gründe: „Den Niederländern war es
in der Vergangenheit weniger wichtig, sich nach außen
zu individualisieren. Sie verstanden sich als Teil einer
Konsensgesellschaft die nur gemeinsam Ziele erreichen
kann.“
Diese Tradition zeigt sich vor allem in einem wichtigen
Instrument der Niederländer: Die Gemeinden haben
eine „Welstandcommissie“ – Eine Kommission, die
dem Gemeinwohl verpflichtet ist und als unabhängige
und höchst einflussreiche Kommission entscheidet,
was gebaut werden darf und was nicht. Dort wird jedes
Bauprojekt danach beurteilt, ob es dem Konzept des
Ganzen entspricht und dem gegenwärtigen Wohlgefühl
der Bewohner dient. Die Architekturentwicklung der
gesamten Niederlande wird seit nunmehr 200 Jahren
maßgeblich bestimmt durch das weltweit einzigartige
Amt des Rijksbouwmeester (niederländische Reichsbaumeister).
Beispiel: In Heerlen-Overbroek gibt es eine Siedlung
im Landhausstil: Helle Häuser mit Spitzdächern reihen
sich aneinander. Auffällig ist die große gemeinsame Mitte im öffentlichen Straßenraum, die als Gemeinschaftsraum in vielen Wohngebieten stets mitgeplant wird.
Auch die Siedlung Aldegondapark (2006, Maastricht)
ist dem Heerlen-Overbroek in der Ansicht ähnlich. Um
eine große Freifläche, die von allen genutzt und über
den Verzicht auf große individuelle Freibereiche von
allen bezahlt wird, gruppieren sich ganz identische Reihenhäuser, durch deren große geschossübergreifende
Fenster man direkt in die Wohnküche der Familie blickt.
Der niederländische Grundriss, bei dem die Wohnzimmer mit großer Fenstern für jeden einsehbar zur Straße
liegen, ist für Deutsche gewöhnungsbedürftig. Jedoch
für die Baukultur der Niederlande gehört das zu deren
Selbstverständlichkeit.
Baumerkmale:
Der Straßenraum hat in den Niederlanden eine größere Bedeutung. Die individuelle Grundstücke und Häuser
sind oft kleiner, dafür werden großzügige gemeinsame
Flächen eingeplant, die allen Bürgern zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stehen. Es gibt weniger
Eigenheimbesitzer und wesentlich mehr Mieter als in
Deutschland: Rund 80 Prozent des Wohnraums gehören staatlichen und privaten Wohnungsbaugenossenschaften. Auf Leerstände in Gebäuden und Siedlungen
wird daher aus ökonomischer Sicht durch Umbau und
Abriss rechtzeitig reagiert. Die niederländische Städteplanung kann so viel schneller, konsequenter und
flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren.
Die aussagekräftigen Merkmale sind die kleine Gärten,
große Fenster, einheitliche Fassaden, einheitliche Formensprache.
Die Baukosten sind in den Niederlanden geringer: Das
liegt einerseits an niedrigeren Standards (geringere Anforderungen an energieeffizientes Bauen, Komfort und
Ausbaustandards), andererseits an einer routinierten
Planung, Baulogistik und Bauerrichtung.
Ein Großprojekt in Holland kann bald ein neues Wohnkonzept der Zukunft sein. Die so genannten „schwimmenden Häuser“ ermöglichen es, ein komplett neues
Stadtviertel zu errichten, das von 48000 Menschen
bewohnt werden kann. Die Architekten setzen Häuser
auf Schwimmelemente, oft Fundamente aus Styropor,
die mit Spezialbeton ausgegossen und umhüllt werden.
Oder Betonwannen, die innen hohl sind und Auftrieb
haben. Angekettet werden die Fundamentplatten an
Stahlpfähle, die tief in den Fluss- oder Polderboden
eingelassen werden. Sie ermöglichen, dass das Haus
wie an einer Leiter bis zu 8 Meter auf- oder absteigt,
aber nicht wegschwimmt. Die Gebäude selbst sind Konstruktionen aus Holz, viel Glas und Metall, sehen aus
wie moderne Fertighäuser, wie Designkomplexe oder
Frachtcontainer mit Panoramafenstern. Die Zuleitungen
für Gas und Strom werden ebenfalls flexibel verlegt und
sind in die Anlegestege eingelassen.
Dalkilic, Sahin
MAASTRICHT - GESCHICHTE
Maastricht
Einwohnerzahl ca. 120.000
Gründung
ca. 500 v.Chr. erste Siedlung
Maastricht liegt im äußersten Südosten der Niederlande zwischen Belgien und Deutschland, auf beiden
Seiten der Maas. Als eine der ältesten Städte der
Niederlande und Hauptstadt der Provinz Limburg, ist
Maastricht seit je her ein beliebter Ort für Kultur, Erholung und Bildung im Südosten der Niederlande.
Funde datieren die Gründung einer Keltensiedlung auf
etwa 500 v.Chr., doch erstmals wichtig in Erscheinung
trat die Stadt Maastricht als römischer Handelsstützpunkt mit eigener Brücke über die Maas. Regiert wurde
die Stadt bis ins 8. Jh. vom Bischof von Tongeren, bis
dieser seinen Sitz nach Lüttich verlegte und so die Herrschaft der Stadt geteilt wurde. Im 12. Jh. ging der Kern
der Stadt in den Besitz des Herzogs von Brabant über.
1284 wurde mit der „Alde Caerte“ festgelegt, dass beide
Parteien gleichberechtigte Herrscher der ungeteilten
Stadt seien. Infolgedessen wuchs die Stadt, der Handel
und die Kunst florierte. Aufgrund des 80 jährigen Krieges wurde die Stadt durch Eroberungen und Aufstände
schwer gebeutelt und die Befestigungen wurden ständig
umgebaut und erweitert.
Die Doppelherrschaft wurde erst 1794 durch die
Annexion an Frankreich beendet. Nach dem Ende der
napoleonischen Zeit wurde Maastricht Teil des Vereinten Königreichs der Niederlande. Anfang des 19.
Jahrhunderts prägten Armut und Hunger das Stadtbild,
bis die industrielle Revolution die Keramikindustrie etablierte und durch die Eisenbahn Maastricht international
angebunden wurde.
Angesiedelt waren diese Firmen ab Ende des 19.
Jahrhunderts im Stadtviertel Ceramique. Steingut aus
Maastricht wurde weit über die Grenzen der Stadt
hinaus bekannt, Maastrichter Tafelgeschirr war in der
ganzen Welt begehrt. Doch nach der Schließung 1963
begann man 1990 mit den Planungen, auf dem knapp
25 Hektar großen Fabrikgelände ein modernes Stadtviertel mit Bürohäusern, Geschäften, Hotels, kulturellen
Einrichtungen und mehr als 1.600 Wohnungen entstehen zu lassen, in das Teile der alten Befestigungsanlagen integriert werden sollten, so wie einige der alten
Fabrikgebäude.
Dank seiner geographischen Randlage innerhalb der
Niederlande erfährt die Stadt auch regen Zustrom aus
Belgien, Deutschland und Frankreich. Der Einfluss der
Nachbarn ist in Maastricht nicht zu verkennen, einerseits durch die scheinbar dauerhafte Anwesenheit
deutscher Touristen und andererseits durch die französisch geprägte Innenstadt. Die Region um Maastricht
stellt daher eine Art Dreiländereck dar, das sowohl von
Deutschland, Belgien und natürlich den Niederlanden
geprägt ist.
Auf Grund der, für niederländische Verhältnisse, sehr
angenehmen Temperaturen und der wunderschönen
Natur in Maastrichts Umland, weist die Region sehr
hohe Freizeit und Erholungswerte auf. Gerade im Bereich des Wassersports bietet Maastricht aufgrund der
vielen Seen und Wasserwege eine für Deutsche ungewohnte Vielfalt. Darüber hinaus hat Maastricht auch
kulturell einiges zu bieten: So hat die Stadt einerseits
vielfältige Shopping- und Vergnügungsmöglichkeiten,
andererseits wird Besuchern und Einheimischen auch
ein weites Spektrum an Museen, Ateliers und anderer
künstlerischer Einrichtungen geboten.
Wahrscheinlich ist es eben genau dieser einzigartige
Mix aus Kultur, Erholung , Bildung und trinationalem
Umfeld, der der Universitätsstadt seit Jahrzehnten einen
starken Zustrom an Studenten und jungen Menschen
beschert und Maastricht nach wie vor zu einer jungen
und lebendigen Stadt macht.
Weltberühmte Bauten, die das Stadtviertel Ceramique
prägen sind unter anderem:
Centre Ceramique (1999 / Kulturzentrum / Jo Coenen,
Niederlande / Stadtplaner des Ceramique Viertels)
La Fortezza (2000 / Büro-Wohngebäude / Mario Botta,
Schweiz)
Tower Of Siza (2001 / Wohngebäude / Alvaro Siza,
Portugal)
STOA (2002 / Wohngebäude / Luigi Snozzi / Schweiz)
Il Fiori (2003 / Bürogebäude / Herman Hertzberger /
Niederlande)
Bonnefanten Museum (1992 / Museum / Aldo Rossi /
Italien / Pritzker Preisträger)
Dilthey, Beck, Emslander
AMSTERDAM - GESCHICHTE
ANFANG
Seinen Namen verdankt Amsterdam dem Fluss
Amstel. Dieser und zahlreiche andere Flüsse kreuzten
einst das Land. Hinzu kam, dass fast die ganze Provinz Holland von Moor und Sumpfland bedeckt war.
Dies machte das Land schlecht bebaubar. Dennoch
entstanden um das Jahr 1250 die ersten von Fischern
und Bauern bewohnten Siedlungen in Amsterdam. Doch
dies waren vermutlich nicht die ersten an diesem Ort.
Archäologische Funde aus der Römerzeit weisen darauf
hin, dass schon damals Menschen in diesem Gebiet
wohnten. Erstmal urkundlich erwähnt wurde Amsterdam
am 27. Oktober 1275. Der damalige Graf Florens V.
von Holland verlieh ihm ein Zollprivileg. Das Stadtrecht
erhielt Amsterdam jedoch erst 25 Jahre später. Es ist
bereits eine erste Festung vorhanden.
Das im Jahr 1323 verliehene Zollrecht für Hamburger
Bier ließ den Handel aufblühen. Einige Jahre später
wurde Amsterdam zur Pilgerstadt und gewann so an
Einwohnern. Diese machten sie zu einer bedeutenden
Handelsstadt in Europa. Gehandelt wurde hauptsächlich mit Wein, Salz und Gewürzen. Der einst für die
Stadt wichtige Fischfang wurde für die Wirtschaft unbedeutend. 1369 wurde Amsterdam Mitglied der Hanse
und fungierte als Handelsniederlassung der Hanse.
Doch auch Amsterdam blieb von der Pest nicht verschont. Hinzu kam, dass im 15. Jahrhundert zahlreiche
Brände die mit Stroh bedeckten Holzhäuser zerstörten
und so große Teile der Stadt vernichtet wurde.
Eine neue Bauordnung erlaubte deshalb nur noch
Steinhäuser.
HANDEL
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts flüchten zahlreiche Juden nach der Eroberung Antwerpens durch die
Spanier nach Amsterdam. Ihr mitgebrachtes Kapital
ermöglicht den Handel mit Indien und führt so 1602
zur Gründung der Vereinten Holländisch-Ostindischen
Handelskompanie.
Besegelte Gebiete Amsterdams (17 Jahrhundert)
Aufschwung Amsterdams (Mitte 16. Jahrhundert)
DAS GOLDENE JAHRHUNDERT
Die Niederlande erlebt so einen bis dahin nicht gekannten Wohlstand. Deshalb wird das 17. Jahrhundert auch als
das „Goldene Jahrhundert” bezeichnet. Aufgrund dieses
Reichtums der Stadt wird bei der Erweiterung um zwei
Stadtteile zuerst nicht nur auf Funktionalität geachtet,
sondern auch die Ästhetik spielt eine Rolle. Auch gibt es
immer mehr Künstler in Amsterdam.
Als eine der bedeutendsten Kolonialmächte im 17. Jhd.
spezialisierte sich die Niederlande mehr und mehr auf den
Schiffsbau und weitete ihr Reich bis nach Afrika (bis zum
Jahre 1863 beteiligten sich auch die Niederlande am lukrativen Sklavenhandel), Brasilien, Indonesien und Malaysia
aus. Amsterdam wurde damit zum wichtigsten Hafen der
Welt und mit dem Kanalbau und dem Bekanntwerden
Rembrandts stieg es letztendlich zu einer der führenden
Städte Europas auf.
Nach Konflikten der Niederlande mit England und Frankreich ging es mit Amsterdam jedoch bergab. Durch den
gleichzeitigen Angriff der Franzosen und Engländer 1672
auf die Republik wurde das Ende des goldenen Zeitalters
eingeläutet, da der Handel Amsterdams einbrach.
INDUSTRIALISIERUNG
Durch die Industrielle Revolution gegen Ende des 19.
Jhds. kam es zu einem erneuten Aufschwung der Stadt,
der allerdings neben den goldenen Zeiten verblassen
musste. Allerdings blieb die Stadt Amsterdam 1672 - 1795
ein finanzielles Zentrum Europas und wichtiger Nahrungsmittelmarkt und behielt ihren Wohlstand trotz der schwierigen politischen Lage bei.
1806 wurde Amsterdam zur Hauptstadt der Niederlande
erklärt. Die Zeitspalte zwischen 1813 und 1940 ist von
der ökonomischen und, nach 1870, der geografischen Erweiterung gezeichnet. In den letzten Jahrzehnten des 19.
Jhds. wurde die Optimierung der Wasserwege der Stadt
in Angriff genommen, was letztendlich den Handel mit Europa und der Welt wieder steigerte. Die Industrialisierung
bewirkte auch einen raschen Bevölkerungszuwachs, was
die Wucherung der Stadt über den Singelgracht folgen
ließ, während große aber bedürftige Wohnanlagen für die
Arbeiterklasse errichtet wurden. Durch Zuschüttung von
Kanälen und dem Bau neuer Straßen wurde schließlich
der Altstadt großer Schaden zugefügt. Trotz allem wurde
Amsterdam erneut Mittelpunkt des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens, obgleich es ökonomisch allmählich,
besonders nach dem 2. WK von Rotterdam überflügelt
wurde. Zwischen den Jahren 1920 und 1940 brach wieder eine wirtschaftliche Rezession aus.
Während des 2. WK wurde Amsterdam von den Deutschen besetzt. Nach dem Krieg wurde Amsterdam zu
einer Touristenhochburg; der Tourismus zur Haupteinnahmequelle und nicht selten wird die Toleranz von Drogen
und Prostitution als Auslöser dieser Entwicklung herangezogen.
GEGENWART
Heute kann man die Geschichte Amsterdams in zahlreichen Museen besichtigen, beispielsweise im historischen
Museum Amsterdams oder im Reichsmuseum Amsterdam.
Witt, Schludecker, Moosmann
AMSTERDAM - STÄDTEBAU
Amsterdam ist seit 1983 Hauptstadt der Niederlande
und hat ca. 800.000 Einwohner. Amsterdam ist somit
die einwohnerstärkste Stadt der Niederlande.
Das Stadtbild ist gezeichnet von Grachten, Wasserstraßen, die zum Transport von Gütern und Menschen
dienen.
Grachtennetz von Amsterdam
Ijmuiden
IJMUIDEN
ist ein Ortsteil der Gemeinde Velsen in Nordholland
und liegt an der Nordseeküste. IJmuiden besitzt einen
wichtigen Fischereihafen. Außerdem wird in der Hafenanlage der Amsterdamer Pegel gemessen. Dieser dient
als Höhenangabe für ganz Deutschland.
Das zweitgrößte Gewerbegebiet der Niederlande,
Westpoort liegt in Nordholland am Nordseekanal.
Westpoort hat eine Größe von 35 qkm. Es sind hier
viele Banken und Versicherungsgesellschaften, Firmen
der Autobranche, Großhandels- und Bauunternehmen
angesiedelt.
AMSTERDAM NOORD ist ein weiteres Stadtviertel
von Amsterdam. Früher lebten die Einwohner hauptsächlich von den Gewinnen ihres Fischhandels.
Nachdem die Gemeinden Buiksloot, Nieuwendam und
Ransdorp mit dem Bezirk vereint wurden, entstand die
heutige Größe. Amsterdam Noord ist heutzutage nicht
ausschließlich als Industriegebiet, sondern auch für
seine Gartendörfer bekannt.
RANDSTAD
gilt als das wirtschaftliche Herz der Niederlande. Vergleicht man es mit anderen europäischen Städten, so
liegt es hinter London, Paris, Rhein-Ruhr und Mailand
auf dem fünften Platz. Randstad ist ein Ballungsgebiet
im Westen der Niederlande. Es beinhaltet die Provinzen
Nord-, Südholland, Flevoland und Utrecht. Die Städte
der Randstad bilden einen Siedlungsring um eine grüne
Zunge im Zentrum.
DAS IJ war früher ein Meeresarm der Südsee. Mitte
des 19. Jahrhunderts wurde der größte Teil eingepoldert, also von Deichen umschlossen. Heute ist der Meeresarm nicht mehr mit der Südsee verbunden. Er trennt
die Innenstadt von der Nordstadt Amsterdams.
Die BÖRSE VAN BERLAGE von Amsterdam, 1903
erbaut, ist ein Backsteinbau mit einem hohen Turm. Die
schlichte Schönheit der Fassade, die Einfachheit und
Harmonie waren dem Architekten Hendrik Petrus Berlage von großer Bedeutung.
Früher diente das Gebäude als Waren- und Getreidebörse und beinhaltete verschiedene Ämter. Heute
werden die Räume vom Philharmonieorchester als
Büro- und Proberäume genutzt.
Hausboote sind schwimmende Baukörper, die festverankert sind. Sie sind auf Dauer bewohnbar und ähneln
vom Äußeren eher einem Wohngebäude.
GENTRIFIZIERUNG beschreibt den „sozioökonomischen Strukturwandel bestimmter großstädtischer
Viertel im Sinne einer Abwanderung ärmerer und eines
Zuzugs wohlhabenderer Bevölkerungsgruppen“ . Die
Mehrheit der Gebäude entstanden in der Wiederaufbauphase nach dem zweiten Weltkrieg. Zu dieser Zeit galt
Amsterdam noch als vorbildlich im Bereich des sozialen
Wohnungsbaus, welcher vom Staat stark subventioniert wurde. Als 1994 der Wohnungsbau privatisiert
wurde, nahm die Wohnungsnot stark zu, der soziale
Wohnungsbau nahm ab und die Mietpreise stiegen an
(worunter besonders finanziell Bedürftige litten). Hinzu
kommen die bestehenden Probleme des starken Bevölkerungsanstiegs und der bereits dichten Besiedlung
(Vergleich Bevölkerungsdichte Dt.: 226 Ew/km²; NL.:
402 Ew/km², Wikipedia). Das Land versucht besonders
durch Verdichtung bereits urbaner Räume dieser Wohnungsnot zu begegnen.
In Amsterdam im Speziellen kam es in den 90er Jahren zu einer STADTERWEITERUNG durch die Umnutzung der ehemaligen Docks Borneo und Sporenburg,
wo 6000 neue Wohnungen und Häuser entstanden.
Des Weiteren ist der Bezirk Ijburg zu nennen, der durch
Ijburg
Borneo, Sporenburg
eine Aufschüttung im Amsterdamer Ijsselmeer entstanden ist. Dort sollen bis 2015 47000 neue Wohnungen
entstehen.
Platznot durch immer höhere Bevölkerungszahlen, Unzufriedenheit der Bürger durch unbezahlbare Mietpreise
und nicht zu zuletzt der steigende Meeresspiegel der
immer mehr Deiche notwendig macht, sind nur einige
Probleme denen sich Amsterdam in der Zukunft stellen
muss.
Der nationale strategische Rahmenplan der Niederlande (NSRP), entscheidet darüber in welchen Bereichen
die EU-Fördermittel eingesetzt werden. Hierbei geht es
um die Stärkung der Wirtschaft, Aufwertung der Regionen und um die sozioökonomische Zukunft von Städten.
Er besagt, dass „ein Drittel der Gemeinschaftszuweisungen für die Entwicklung der vier Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht vorgesehen
ist.“
Dübbelde, Deling, Buob
AMSTERDAM
RIJKSMUSEUM
LageMuseumstraat 1, Amsterdam
Bauzeit 1877-1885
Sanierung, Umbau
2003-2013
Architekten Pierre Cuypers,
Cruz y Ortiz (Umbau)
DatenBacksteingebäude mit
Renaissance- und
Barockelementen
13 000 qm BGF
Umbaukosten
375 Millionen Euro
Rijksmuseum Südwestansicht, heute
ALTBAU
Das Reichsmuseum (Rijksmuseum) Amsterdam ist ein
niederländisches Nationalmuseum am Museumplein.
Gegründet wurde es ursprünglich 1800 in Den Haag und
auf Befehl des Königs Louis Bonaparte nach Amsterdam
gebracht. Es beherbergt eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen der Niederlande sowie historische und
kunsthandwerkliche Artefakte.
Rijksmuseum zwischen 1890 und 1905
Entworfen wurde es von dem Architekten Petrus J.H.
Cuypers in einer Kombination aus Neogotik und –renaissance. „[…] The Rijksmuseum was not only a
milestone in the rise of Government Buildings but the foremost example for State architecture in the last quarter
of the nineteenth century […]“ (Zitat Rijksbouwmeesters
; Quelle: Nr.4). An die niederländische Kunstgeschichte
angelehnt, erhielt das Gebäude sowohl innen als auch
von außen reiche Dekorationen.
NEUBAU
Unter dem Motto „Verder met Cuypers“ (Weiter mit
Cuypers) begannen im Dezember 2003 die Sanierungsarbeiten (Quelle: Nr. 7). Die Architekten Cruz y Ortiz
schafften in Zusammenarbeit mit Wilmotte (Innenausbau
und Einrichtung) und Hoogevest (Restaurator) ein runderneuertes Gebäude mit prachtvoll eingerichteten Sälen
und spektakulärer Eingangshalle. Ziel war „Cuypers
Rijksmuseum 1890 - 1905
ursprüngliche Klarheit wiederherzustellen“. Indem sie
nachkriegszeitliche Konstruktionen entfernten, rekonstruierten sie Cuypers Grundriss. Die Verzierungen, das
Markenzeichen Cuypers, konnten zu großen Teilen frei
gelegt und restauriert, bzw. rekonstruiert werden.
Eindrucksvoll sind die beiden Innenhöfe im Hauptgebäude. Die Böden der Höfe wurden abgesenkt, sodass diese nun Ost- und Westflügel über einen Tunnel
miteinander verbinden. Über das neue Glasdach fällt
viel Tageslicht ein. Der Boden der Lichthöfe besteht aus
portugiesischem Kalkstein.
Neben einem neuen Eingangsbereich, entwarfen die
beiden Architekten den 670 Quadratmeter großen Asiatischen Pavillon. Der Pavillon ist komplett von Wasser
umgeben. Die Fassade aus Naturstein und Glas bildet
einen Kontrast zu den Ziegelsteinen des Hauptgebäudes.
˄ Atrium
˂ Asia Pavillion
DIE „BADEWANNE“
Der Erweiterungsbau des neu eröffneten Stedelijk Museums mit Bildern der modernen Kunst wird von seinem
Architekten selbst als „Badewanne“ bezeichnet. Neben
dem alten Backsteinbau aus 1885, erscheint das neue
Gebäude recht „abgehoben“, jedoch nicht unpassend.
Außen zwei Gebäude - zwei Epochen. Innen eine stimmige, einheitliche Materialisierung (Quelle:Nr.8).
MATERIALITÄT
Der äußerlich in sich komplett geschlossene Baukörper des Neubaus besteht aus weißem Kunststoff, der
es wie eine überdimensionierte Badewanne aussehen
lässt. Die Kunststoff-Komposit-Hülle besteht aus 3 x 11
Meter großen Elementen die von einer Stahlkonstruktion getragen wird. Diese spezielle Hülle wirkt bei einem
Temperaturanstieg dem Harz entgegen. Somit kann
sich die Konstruktion nicht ausdehnen und eine glatte
Fassade ohne Trennfugen mit einer Gesamtlänge von
100 Metern ist kein Problem mehr. Mels Crouwel: „Wir
haben dabei ein Material aus dem Flugzeugbau ver-
„Badewanne“
wendet, damit die Fassade auch in zehn Jahren noch
glänzt.“ (Quelle: Nr.8).
AUSSTELLUNGSKONZEPT
Mit der Renovierung wurde auch das Ausstellungskonzept geändert. Die Ausstellung bietet nun eine chronologische Reise durch 80 Galerien. 8000 Objekte erzählen
von 800 Jahren niederländischer Kunst und Geschichte.
Über 30 Galerien widmen sich dem Ruhm des „Goldenen Zeitalters“. Einzig das weltberühmte Meisterwerk
„Die Nachtwache“ von Rembrandt erhält seine ursprüngliche Position zurück in einem von Cuyper dafür
speziell entworfenen Raum. Ihm voran liegt die Ehrengalerie im Herzen des Museums. Sie enthält weltbekannte Meisterwerke von Vermeer, Rembrandt, Frank
Hals und Jan Steen.
Grundriss EG
KRITIK
Zu Cuypers Zeit galt das Rijksmuseum in seiner Gestaltung, mit all seinen Götzenbildern an den Wänden,
als zu mittelalterlich und zu katholisch.
Zu Beginn des Umbauvorhabens durch Ortiz y Cruz
sollte der Radweg zwischen Ost- und Westflügel
geschlossen werden. Dies stieß allerdings auf große
Entrüstung und Widerstand, sodass der Plan einer unterirdischen Verbindung entstand.
Alles in allem haben die Niederländer einen Grund
zum Feiern, da ihre altehrwürdige „Schatzkammer der
Geschichte“ wieder in neuem Glanz erstrahlt.
Schönberger, Rieger, Kornberger
Ehrengalerie
EYE FILMMUSEUM
Bauherr
ING – Real Estate
Lage
IJ Promenade 1, Amsterdam
Bauzeit2009-2012
Architekt
Delugan Meissl
Daten
Stahlkonstruktion auf einem
Betonsockel
8.700 qm BGF
36 Mio. Euro
DELUGAN MEISSL
1993 gründeten Elke Delugan-Meissl und Roman
Delugan zusammen das Architekturbüro Delugan Meissl
ZT GmbH in Wien. Die zwei Wohnprojekte, der Balken
(1998) und der Mischek Tower (2000), in Wien zählen zu
den ersten großen Projekten der beiden Architekten.
Die GmbH wurde 2004 zum Büro Delugan Meissl Associated Architects (DMAA) erweitert. Als Partner kamen
die langjährigen Mitarbeiter Dietmar Feistel und Martin
Josst hinzu. In Folge mehrerer ausländischen Wettbewerbserfolge, unter anderem für den Bau des Porsche
Museums in Stuttgart, nahm die internationale Bekanntheit des Architekturbüros zu.
Die Architektur von DMAA zeichnet sich durch die Kombination von Dynamik mit statischen, ruhenden Räumen
aus. Bewegung (oftmals vom Boden lösende Baukörper)
ist ein zentraler Aspekt ihrer physiologischen Architekturauffassung.
FILMMUSEUM
Das 1946 gegründete „Netherlands Historisch Filmarchief“
EYE Filmmuseum
zur Bewahrung des Filmgeschichtlichen Erbes und der
Filmkultur, fand zuerst seinen Platz im sogenannten
„Vondelparkpaviljon“.
Trotz einer Renovierung im Jahre 1991 zog das Museum mitsamt aller Exponate am 5.April 2012 um. Der am
Nordufer der IJ und gegenüber des Amsterdamer Hauptbahnhofs lokalisierte Neubau bietet nun über 46.000
Filmen, 35.000 Filmplakaten und 450.000 Fotografien
Platz. Beherbergt werden vor allem niederländische
Produktionen, aber auch nichtindigene Produktionen
werden nach dem Auslaufen aufbewahrt.
Die fast schon als abstrakt zu bezeichnende Gebäudeform ist das Ergebnis eines 2005 international ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerbs, bei dem sich ein
Entwurf der DMAA durchsetzt. Die Themen des Films,
Licht und Bewegung, bestimmen das Gebäude. Die kristalline Fassade stahlt Leben aus, Symmetrien fehlen.
Das Herzstück des Museums ist das Foyer, die Arena
mit den großen Treppen. Von dieser erschließen sich
alle Funktionen. „Wir wollten weg von den ungemütlichen Multiplexkinos!“, erklärt Architektin Elke Delugan-
Meissl. „Dort kauft man seine Eintrittskarte und Popcorn,
wird ins Dunkle geschickt und nach dem Film meist in
eine schäbige Seitengasse abgeschoben. Eine Gelegenheit, über den soeben gesehenen Film zu sprechen,
muss man sich woanders suchen.“ 8)
Der Gebäudekomplex bietet neben 1200 Quadratmetern Ausstellungsfläche genug Raum für 4 Leinwände
mit den zugehörigen 640 Sitzplätzen.
Zu erreichen ist das EYE rund um die Uhr mit einer
kostenfreien Fähre. Fahrrad und Automobilparkplätze
befinden sich an der Gebäuderückseite. Die Baukörperinterne Erschließung gestaltet sich komplett behindertengerecht.
Das EYE ist als „Tempel des Kinos“ zu verstehen. Eine
Dauerausstellung im Keller, sowie Kunstinstallationen
und Filmvorführungen sorgen für die Unterhaltung der
Besucher. Das am Wasser gelegene Museumsrestaurant und die Bar versorgen Besucher mit Speisen und
Getränken. Ebenfalls vorhanden ist ein Souvenirshop
der DVDs, Postkarten und Erinnerungsstücke aus
Filmen verkauft. Ebenso ein Archiv und eine Bibliothek,
Grundriss Level 1
Konstruktionsschema
welche aber nicht im Gebäude selber untergebracht
sind. Für jeden Besucher und Einwohner von Amsterdam gehört ein Besuch im EYE sicherlich zum Pflichtprogramm.
Blick von der Arena auf die Treppenlandschaft
KRITIK
Am neuen Bau des EYE Filmmuseums wurde kritisiert,
dass der Zugang für Behinderte schlecht ist.
Außerdem wurde über den Namen „EYE“ des Museums diskutiert. Die Defense Language-Stiftung, eine
Stiftung zur Erhaltung und Wiederherstellung der niederländischen Sprache, fordert einen niederländischen
Namen: „Wir glauben, dass ein niederländisches Museum einen holländischen Namen verdient „ 7), meint Jan
Heitmeier. Der Name ist ein Wortspiel mit dem IJ, wo
das Museum gebaut wurde. In Amsterdam wird der ‚ ij ‚
als „ eij „ ausgesprochen. “Das ist ein Wortspiel, das ein
paar Wochen schön ist“ 7), sagte Meier Heit.
Das Filmmuseum ist jedoch eine überzeugende Gebäudeikone.
Walz, Wolff, Nees
AMSTERDAM STADTBIBLIOTHEEK
Lage: Oosterdokskade 143
Baujahr: 2007
Architekt: Jo Coenen
Material: Muschelkalk
JO COENEN
Jo Coenen ist am 30.09.1949 in Heerlen, Holland
geboren. Er machte 1975 seinen Abschluss in Städtebau und Architektur an der Universität für Technologie
Eindhoven, wo er auch von 1976 bis 1981 als Professor der Architektur lehrte. Ebenfalls unterrichtete er in
Maastricht, Tilburg, Karlsruhe und in der Schweiz.
Die ersten Projekte von ihm waren eine Bibliothek in
Heerlen (1983-86) und das Rathaus in Delft (1984-86).
Seinen großen Durchbruch hatte er mit dem Wettbewerbsgewinn für das Niederländische Architekturinstitut
Rotterdam im Jahre 1988.
Seit 1987 hat er die Oberaufsicht über die Stadtplanung in Den Haag, Amsterdam, Maastricht, Eindhoven
und Tilburg.
Sein erstes eigenes Architekturbüro eröffnete 1979 in
Eindhoven. Daraufhin folgten Büros in Berlin, Amsterdam, Luxemburg und Mailand. Ausgezeichnet wurde
Coenen unter anderem als Ehrenmitglied des „Bundes
Deutscher Architekten“. Ebenso verlieh man ihm den
BNA-Kubus Award (Bundes Niederländischer Architekten, höchste niederländische Auszeichnung für eine Architekten) sowie einen den Eindhovens Local Authotity
Architecture Award für das Eindhover Gesundheitszentrum.
OOSTERDOK
Die größte Bibliothek Amsterdams entstand auf dem
Entwicklungsareal Oosterdokseiland, das 1883 durch
stauen des IJ künstlich angelegt wurde und östlich des
Amsterdamer Hauptbahnhofs und südlich des IJ liegt.
Der Standort Oosterdok ist trotz der Lage in der Innenstadt sehr gut erreichbar.
˄ Oosterdok
˂ Innenraum Bibliothek
DIE BIBLIOTHEK
Auf einer Fläche von 28.000 m² gibt es mehr als 1,5
Millionen Bücher. Die im Januar 2007 fertiggestellte „Openbare Bibliotheek Amsterdam“ ist die größte
Bibliothek Europas, außerdem ist sie eines der spektakulärsten Gebäude Amsterdams und weit mehr als eine
Bücherei.
Der Architekt Jo Coenen gestaltete sie bewusst als
urbanen Treffpunkt. Das Objekt befindet sich auf der
Oosterdokskade 143, bietet auf 7 Stockwerken tausende Bücher, CD´s & DVD´s und hat täglich von 10:00
– 22:00 Uhr geöffnet. Der Eingang ist freundlich und
modern. Durch die Lichttafeln des 30 Meter hohen, lichtdurchfluteten, ganz in weiß gehaltenen Raumes, wird
schnell ersichtlich wo sich welche Inhalte verbergen. Es
gibt einen sehr gut sortierten Multimediabereich, 1000
gemütliche Sitzgelegenheiten zum recherchieren, jede
Menge Computerarbeitsplätze mit kostenlosem WLAN
und ein Café. Außerdem befinden sich auf den anderen
Etagen weitere Terminals und gemütliche Sitzplätze mit
einer schönen Aussicht. In der oberste Etage befindet
sich ein Restaurant.
MUSCHELKALK
Das Gebäude hat eine optische Besonderheit. Es
wurde mit dem Naturstein Muschelkalk belegt. Dieser
Naturstein hat in Europa eine lange Tradition. Er verleiht
den Gebäuden eine elegante Optik. Er ist jedoch nicht
Innenraum Bibliothek
so resistent gegen Wasser, Eis und Schnee, da dieser
Stein wie ein Schwamm Feuchtigkeit aufsaugt, dadurch
würde eine „normale“ Mörtelverlegung nicht funktionieren. Sie würde durch die Feuchtigkeitsspeicherung
Flecken auf dem Stein hervorrufen. Um das Projekt
jedoch trotzdem zu realisieren, entwickelte Jo Coenen
und das Bauunternehmen Gutjahr eine kapillarpassive
Flächendrainage. „Dieses System wurde speziell für
den Einsatz unter fest verlegtem Naturstein auf Einkornmörtel entwickelt. Das durch die Fugen eindringende
Wasser wird so schnell nach außen geleitet, Schäden
werden verhindert – und das dauerhaft. Der Belag bildet
kleine Kanäle durch die die Feuchte schnell und effektiv
nach außen geleitet werden kann. Positiver Nebeneffekt dabei ist die Hinterlüftung, die den Belag schnell
trocknen lässt.
Eingang Bibliothek
KRITIK
Viele Menschen am gleichen Ort bedeuten in Amsterdam unzählige, wild durcheinander parkierte Fahrräder.
Dies gilt ganz besonders für diese hochmoderne Bibliothek, die täglich über 5000 Menschen anzieht. Deshalb
wurde ein spezielles Velo-Untergrundparking mit 2000
bewachten Plätzen gebaut, jedoch ohne Erfolg. Die
teure Halle steht leer. Inzwischen hat die Stadt einen
Wächter angestellt, um das oberirdische Chaos zu
regulieren. Zugleich schrieb sie einen Wettbewerb aus
und sucht nun unter dem Motto «Help de fiets onder
de Bieb» – «Hilf dem Velo unter die Bibliothek» – nach
Ideen, wie Drahteselbesitzer zum Benutzen des Fahrradparkhauses bewegt werden könnten.
Kaiser Klettenheimer , Schmidt, Danter
Außenansicht Bibliothek
ALMERE - NEULAND
ALMERE
Almere ist eine junge Stadt mit einer kurzen, aber
überaus besonderen Geschichte. Direkt am und auf
dem Wasser liegend, sticht sie nicht nur durch ihre attraktive Landschaft, sondern auch durch ihre eindrucksvolle, fast schon verrückte Architektur hervor.
Als in der Nachkriegszeit dringende Wohnungsnot
herrschte, beschloss man in Holland, Wasser zu Land
zu machen und errichtete so Almere als typische Polderstad.
Karte von Almere, Lage der Stadtteile
DIE „ALTEN“ STADTTEILE
Almere Haven (1976) ist der älteste und zugleich der
kleinste Stadtteil mit rund 22 Tausend Einwohnern und
soll im Gegensatz zu den anderen das „Traditionelle“
wiedergeben.
Almere Stad (1980) war das zweite Hauptansiedlungsgebiet und bildet mit rund 100 Tausend Einwohnern
das Zentrum. In der Innenstadt ist im Gegensatz zu
den anderen Stadtteilen, vor allem moderne Architektur
anzutreffen. Die Bewohner dieses Viertels durften sogar
selbst ihre Häuser konzipieren.
Almere Buiten (1984) ist flächenmäßig der größte
Stadtteil und bildet mit drei Industrieparks, den großtechnischen Bereich von Almere.
Neuere Baumaßnahmen richten sich auf den Stadtteil Almere Poort (2000), der in den nächsten Jahren
anwachsen und eine große Anzahl neuer Bewohner
aufnehmen soll.
ES WÄCHST IN ALMERE
Die gerade einmal 38 Jahre alte Stadt Almere wächst
in einem rasanten Tempo, das teils Stolz, teils Besorgnis, mit Sicherheit aber Aufsehen erregt. Von der Ruhe
und Weite Almeres im Vergleich zum überfüllten Amsterdam, vor allem aber von den vergleichsweise niedrigen Wohnungspreisen angezogen drängen nach wie
vor viele Menschen in die Stadt, ein Drittel davon aus
Amsterdam. Um mit dem andauernden Zuwachs Schritt
halten zu können, weitet sich die Stadt permanent aus.
VERSUCHSLABOR ALMERE
Almere wird häufig als Versuchslabor für architektonische und städtebauliche Experimente bezeichnet. Vor
allem in den 80er Jahren hat man mit ungewöhnlichen
Bauten wie De Fantasie und De Realiteit bewusst versucht, das langweilige Reihenhausschema zu unterbrechen. Auch in den 90er Jahren entstandenen Stadshart
(dem Herz der Stadt) von Almere findet man etliche
waghalsige Entwürfe, aber auch der Stadtteil selbst ist
eine außergewöhnliche städtebauliche Idee des Büros
OMA.
GROSSE PLÄNE: ALMERE 2030
Aktuell plant das niederländische Büro MVRDV, das
bekannt ist für seine experimentelle, innovative Architektur, an Almeres nächster Erweiterung: Oosterwold,
Pampus und IJ-land.
IJmeer ist eine Insel im Meer, auf dieser im Einklang
mit der Natur eine moderne Infrastruktur mit 5.00010.000 Wohneinheiten entstehen soll. Mit der urbanen
Erschließung sollen auch dringend nötige ökologische
Maßnahmen einhergehen.
An der Küste ganz in der Nähe wird Almere Pampus
errichtet, ein Wohnviertel, das Küstenort-Flair mit dichter
Bebauung und experimentellen Wohnformen vereinen
und 20.000 weitere Unterkünfte schaffen soll.
Hinter Oosterwold schließlich verbirgt sich eine Rahmenplanung für ein eher ländlich orientiertes Viertel
auf dem Festland. Hier sollen sowohl Einzelpersonen
als auch gemeinschaftliche Initiativen ihre persönlichen
Träume ausleben dürfen und so das Landschaftsbild
formen.
Pampus und IJ-Land, Vision von MVRDV
KRITIK
Ob man das überaus künstliche Stadtbild kritisiert
oder schätzt, die gewagten Gebäude bewundert oder
missbilligt, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.
In einer Sache jedoch sind sich alle Kritiker einig: Das
rasante Wachstum Almeres ist äußerst bedenklich. Es
führt unvermeidlich zu einer Identitätskrise der Stadt,
sowie zu etlichen sozialen Problemen. Dabei bleibt kein
Raum für persönliche Entfaltung oder Vielfalt und so ist
die Stadt laut der Journalistin van Driel nichts für diejenigen, die „mehr vom Wohnen erwarte[n] als, huisje,
boompje, beestje‘“ (Quelle:Nr.6).
Man sollte dies jedoch nicht so verstehen, dass das
Wachstum selbst ein Problem wäre, lediglich seine
Geschwindigkeit und Unausgeglichenheit.
L.Knoblauch, Liem
Oosterwold, Vision von MVRDV
ALMERE - GESTAPELTE STADT
In den 90er Jahren, als die ersten Wohnungen fertiggestellt waren, zogen mehrheitlich Amsterdamer aus
der ärmeren Bevölkerungsschicht nach Almere. Eine
richtige Stadt war sie damals nicht, da der eigentliche
Stadtkern fehlte. Man war für kulturelle Aktivitäten auf
die umgebenden Städte angewiesen. Das anhaltende
Wachstum schuf den Willen, auf eigenen Füßen zu
stehen und ein eigenes Stadtzentrum mit Skyline zu
schaffen.
OMA
Das Office for Metropolitan Architecture (OMA) von
Rem Koolhaas gewann die Ausschreibung mit dem
„Masterplan“. Heute sticht die Moderne im Stadtzentrum, direkt am künstlich angelegten Weerwater, dem
Besucher ins Auge. Die Multifunktionalität ist ein wichtiger Teil des Planes.
Stadtshard Almere, Lageplan
MASTERPLAN
„Der Masterplan besteht aus zwei Kerngebieten: einem Businesspark am Bahnhof und einem städtischen
Einkaufs- und Vergnügungszentrum am Weerwater.“
[Bauwelt, Es wächst in Almere]
Das gesamte Bodenniveau des neuen Stadtherzens
(Stadshart) ist angehoben und ragt bis zu sechs Meter
in die Höhe.Dies ermöglichte, die Stadt in verschiedene
Ebenen aufzuteilen: „Wir haben zwei Städte übereinander gebaut.“ [http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/article98K2A-1.236398]
Das Schichtungsmodell sieht eine „Unterstadt“ mit
der gesamten Infrastruktur (Verkehrswegen, Parkplätzen) und einem Müllentsorgungssystem, darüber einen
ebenerdigen Bereich („Oberstadt“) für Geschäfte, Restaurants und andere Ausgehgelegenheiten, sowie Büros
und Wohnungen samt Dachgärten und Panoramablick
vor. So wird eine vertikale Organisation der städtischen
Funktionen erreicht.
SCHICHTUNG / GESTAPELTE STADT
Schnitt Citadel (1)
Niewe Bibliothek (2)
Die unterschiedlichen Schichten mit ihren jeweiligen
Funktionen vernetzen die einzelnen Bereiche effizienter als in traditionellen Stadtmustern. „Überraschende
Verbindungen und Trennungen, unerwartete Sichtkontakte zwischen den Ebenen – dies ist das Innovative
von Kohlhaas gestapelter Stadt. […] „Durch die neue,
kompakte Identität, die wir durch die Schichtung erreichen, werden wir die verschiedensten Programme
näher zusammenbringen und ein Maximum an sozialer
Interaktion verwirklichen.“ “ [http://www.nzz.ch/aktuell/
startseite/article98K2A-1.236398]
STADTHERZ
Almeres Stadshart, von internationalen Architekten
bebaut, ist geprägt von architektonischer Innovation und
enormer Experimentierfreude. Auch die räumliche Vielfalt, die kontrastreiche Gestaltung der unterschiedlichen
Fragmente durch das breite Spektrum an Materialien
und Stilen, erzeugen große Spannung und Dynamik.
Links: Side by Side (4), Rechts: De Kunstlinie (3)
Stadshart Almere
Der Gebäudekomplex von 130x130 Metern Citadel (1)
bildet den Kern des Masterplans. Christian de Portzamparc integrierte verschiedene Funktionen in einem
Gebäude: Wohnungen, Läden und einen Dachgarten.
Die Nieuwe Bibliotheek (2) von Meyer und Van
Schooten ist eine öffentlichen Bibliothek, die aber auch
Büroräumlichkeiten, 10 Geschäfte, 30 Appartements
beinhaltet.
De Kunstlinie / Schouwburg (3) von SANAA, die städtische Theater- und Musikbühne kennzeichnet sich durch
eine eingeschossige komplett verglaste Grundfläche
von 100x100 Metern, die drei verschieden große, helle
Kuben enthält.
Frits van Dongen entwarf Side by Side (4), zwei Wohntürme mit 20 verschiedenen Wohnungstypen, deren
glatte Fassade aus blauem Industrieglas bestehen.
Links: Side by Side, Rechts: De Kunstlinie
Silverline (5), ebenfalls ein Wohnkomplex, von Claus
& Kaan weist eine leicht silbern glänzende Fassade auf;
der obere Teil des Turmes ragt über den See.
Daneben liegt The Wave (6) (René van Zuuk). Das
Links: Silver Line (5), Rechts: The Wave (6)
7-stöckige Gebäude mit wellenförmiger Fassade besteht aus gegeneinander versetzten, silbernen Aluminiumplatten.
Weitere Komplexe finden sich in der Mitte der Stadt:
De Smaragd (7), ein Wohn- und Shoppingkomplex der
Architekten Gigon & Gruyter; außerdem ein Kinokomplex Utopolis (8) von Rem Koolhaas.
Das Urban Entertainment Center von Christian de
Portzamparc setzt sich aus 4 Baukörper zusammen:
Einem Hotel (Apollo Hotel (9)) mit einer Fassade aus
Zedernholz, einer Konzerthalle/Diskothek (Muziekzaal
Muzing (10)) in Form eines riesigen Geröllblocks, einem
Vergnügungszentrum und einem Einkaufszentrum (Media Markt (11)).
˄ Utopolis (8)
˂ Smaragd (7)
KRITIK
Die utopischen Pläne von national und international
anerkannten Architekten werden umgesetzt, ohne dass
die Bewohner eine Möglichkeit haben sich am Planungsprozess zu beteiligen. Man hört von Kritikern, die
Almere eine mangelnde Urbanität vorwerfen und Worten wie: Experiment, interessantes Wagnis oder Testkatalog, in dem alle Varianten des Stapelns ausgetestet
werden. Flankiert von moderner Architektur vermitteln
die breiten Promenaden den Eindruck einer Metropole –
die Straßen sind jedoch relativ leer und unbelebt.
Auch das Fehlen historischer Architektur in der Stadtmitte wird bemängelt. Es wurden sogar erst 20 Jahre
alte Gebäude abgerissen um für das neue Totalkonzept
Platz zu machen.
Armbruster, Bender, Gäbert
Hinten: Apollo Hotel (9), Vorne: Media Markt (11),
Rechts: Muziekzaal Muzing (10)
DEN HAAG - ÜBERSICHT
FLÄCHENSTADT
Wenig Einwohner auf die große Fläche verteilt im Gegensatz z.B. zu New York. Den Haag ist eine Stadt mit
vielen Grünflächen.
- Amtlich auch ‘s Gravenhage
- „Königliche Stadt am Meer“ im Westen von Holland
- Fläche: 98,2 km²
- Einwohner: 505.568 (Januar 2013)
NORDSEE
Den Haag liegt mit den Stadtteilen Scheveningen und
Kijkduin direkt am Meer, vom Stadtzentrum aus sind
es 6km zur Nordsee. Vor allem für die Fischerei, den
Handel und den Tourismus spielt die Nordsee eine große Rolle. So zieht es jährlich 9,2 Mio. Touristen nach
Den Haag. Generell ist die Nordsee eine der wichtigsten
Wirtschaftsräume Europas.
Das Klima Den Haags ist warm und gemäßigt. Über
das ganze Jahr verteilt gibt es viel Niederschlag. Der
April ist der niederschlagsärmste Monat. Bedingt
durch die Nordsee kann es zu schnellen klimatischen
Schwankungen kommen, wobei die maximale Temperatur 21°C beträgt.
SCHEVENINGEN KURHAUS
Das Hauptmerkmal Scheveningens ist seit 1979 das
denkmalgeschützte Luxushotel, das ehemals ein Badehaus war. Geplant und gebaut wurde es von den Architekten Johann Friedrich Henkenhaf, Jakob Henkenhaf
und Friedrich Ebert. Der Grundriss erinnnert an den eines barocken Schlosses. Die offene Dreiflügelanlage ist
parallel zur Küste ausgerichtet. Wobei die Kuppel über
dem Mittelflügel das Wahrzeichen des Bades ist. Das
Kurhaus zeigt eine Außenfassade nach typischer Bauweise, mit gelbrotem Verblend- und hellem Haustein.
REGIERUNGSSITZ
In den Haag ist der Sitz des Staatsoberhauptes und
Klimadiagramm Den Haag
Scheveningen Kurhaus
des Parlaments getrennt. Der Sitz des Parlamentes ist
der Binnenhof „Het Binnenhof“, der früher einmal ein
Jagdschloss war. Es ist Zentrum des politischen Lebens der Niederlande und besticht durch seinen großen
rechteckigen Innenhof. Der gesamte Binnenhof wurde
im gotischen Stil erbaut.
˄ Gemeentemuseum
˂ Binnenhof
GEMEENTEMUSEUM
Das städtische Museum Den Haags wurde von HP
Berlage, dem niederländischen „Frank Lloyd Wright“,
geplant. HP Berlage erlebte die Fertigstellung seines
letzten großen Werkes nicht mehr. Es ist bekannt für die
Sammlung Moderner Kunst, vor allem die des Künstlers
Mondriaan. Das Museum ist ein Gebäudekomplex mit
Innenhof, der besonders durch die gestaffelten Dächer
hervorsticht, welches als ein Hinweis auf Frank Lloyd
Wright gedeutet wird. Auffallend sind die bunten Fliesen,
die bronzenen Fensterrahmen sowie lichtdurchflutete
Galerien. Die typische Bauweise der Niederländer wird
in der Verkleidung mit Backsteinen aufgegriffen.
STADTHAUS RICHARD MEIER
Das im Spuiviertel gelegene Stadthaus wurde 1995
von Richard Meier gebaut. Es beinhaltet das Stadthaus
mit Bibliothek und folgt dabei klaren geometrischen
Regeln. Das weiße Gebäude liegt einem quadratischen
Schematismus zu Grunde, wobei das Atrium das Herz
des Gebäudes darstellt. Dies ist Begegnungsstätte und
öffentlicher Bereich zugleich und wird von einem zwölf
geschossigen Komplex mit Büroräumlichkeiten umgeben. Brücken verbinden dabei die Gebäude untereinander. Aus Sicherheitsgründen wurde 2003 eine weitere
Sicherheitsmaßnahme vorgenommen, ein Sicherheitsnetz aus Edelstahl mit quadratischem Raster, das sich
der Architektur Meiers fügt.
U-BAHN
Seit 2004 besitzt Den Haag zwei U-Bahn Stationen,
welche eigentlich komplett überflüssig sind, da man in
einer Flächenstadt alles überirdisch machen könnte.
Stadthaus und Bibliothek
BACKSTEIN
Charakteristisch für Den Haag sind die Backsteinbauten, die den Gebäuden einen robusten Charakter
verleihen. Der Backstein drückt eine Flächigkeit und
Blockhaftigkeit aus und ist gleichzeitig sehr wertbeständig. Einige wichtige Gebäude in diesem Material sind
z.B der Friedenspalast, das Stadtteilzentrum Ypenburg
und das Ministerium für Sicherheit, Justiz & Inneres.
Schäfer, Trefz, Missel
U-Bahnnetz um Den Haag
ROTTERDAM - COENEN + KOOLHAAS
NAI ROTTERDAM
KUNSTHAL ROTTERDAM
BAUHERR:
LAGE:
WETTBEW.:
BAUZEIT:
ARCHITEKT:
BAUHERR: Staat Holland
LAGE:
Westzeedijk 341, Rotterdam
BAUZEIT:
1988 - 1992
ARCHITEKT: Rem Koolhaas und Fumi Hoshimo
DATE:
Bauart Skelett
AUSSTEL.FL.:3300m²
Nederlands Architectuurinstituut
Museumspark 25; 3015 CB Rotterdam
1988 gewonnen
1988 - 1993
Jo Coenen
JO COENEN
wurde 1949 in Heeren geboren. Er zählt zu den einflussreichsten niederländischen Architekten für Stadtplanung.
1977 studierte er bei Luigi Snozzi und James Stirling.
Der beruflichen Durchbruch gelang ihm 1988, in dem
er sich mit seinem Entwurf des Niederländischen
Architekturinstituts NAI im Wettbewerb gegen Rem
Koolhaas durchsetzte. Zwischen 2000 - 2004 wurde er
Reichsbaumeister von Holland.
NIEDERLÄNDISCHES ARCHITEKTURINSTITUT NAI
Architektur gilt in Holland als Teil der Nationalen Identität. Somit ist das NAI bisher ein weltweit einzigartiges
Vorbild für die Sammlungen von Dokumenten zahlreicher Architekten, deren Archivierung sowie der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Architektur.
Diese Kernaufgaben stimmte Jo Coenen in „perfekter
Harmonie“ innerhalb seines Entwurfes auf einander ab.
Das Archiv wird in einem 200 m langen leicht gebogenem Gebäude aus Beton mit rot und aluminiumfarbe-
Lageplan
nem Wellblech untergebracht.
Umgeben von einem Wasserbecken stellt eine große
Glaseinheit den Kern des Gebäudes dar. In ihr befinden
sich der Studiensaal und die Büros des NAI. Um 90
Grad zum Hauptgebäude gedreht, befindet sich darunter der öffentliche Bereich in Form einer flachen Box.
Die große Stärke des Gebäudes ist seine Standortwahl und dessen Einklang im Kontext der Umgebung.
Das Archivgebäude schmiegt sich an den Museumspark
während das Hauptgebäude auf den Park weist. Ein
breiter Kiesweg Verbindet das NAI mit dem Museum
Boijmans.
˄ NAI (Modell)
< NAI (Eingang)
KONSTRUKTION
Rötlich brauner Ziegel, transparent schimmerndes
Glas, der Glanz von Metall sowie Beton wurden feinfühlig miteinander kombiniert. Dieses Ensemble aus
Materialien bildet den Charakter des Baus. Eine StahlGlas Fassade umhüllt das transparente Hauptgebäude.
Welches auf und zwischen eingespannten Stahl- Betonpfeilern gelagert ist.
KRITIK
Auch wenn das NAI aktuell seinen Platz klar artikulieren muss, um international weiterhin an vorderster
Front zu bestehen, so ist es dennoch ein hoch gelobter
und einzigartiger Bau, welcher nach wie vor Besucher
anzieht und Raum für Ideen der zeitgenössischen Architektur bietet. „Ein einmaliges Institut!“- „Und ein großartiges Vorbild!“ betont die Berliner Kritikerin und Kuratorin
Kristin Feireiss.
Schnitt NAI
REM KOOLHAAS
Rem Koolhaas ist gebürtig aus Rotterdam, lebte
jedoch einen Großteil seiner Kindheit in Indonesien,
studierte später in London und arbeitete in den USA,
bis er 1975 OMA(=Office for Metropolitan Architecture)
gründete und zurück in seine Heimat kam.
Kunsthalle, Innenraum
KUNSTHALLE
Die Kunsthalle eröffnete 1992 Ihre Türen im Museumspark von Rotterdam. Entworfen und dann schließlich
erbaut wurde das Gebäude von dem holländischen Architekturbüro OMA, welches dem Pritzker-Preis Träger
Rem Koolhaas gehört. Die Kunsthalle zählt zu einem
der renommiertesten Gebäuden aus den Neunzigern.
Neben den Kunstausstellungen kommen zahlreiche
Architekturbegeisterte jährlich um sich das Gebäude
anzusehen. Das Museum beherbergt 3 Ausstellungshallen, somit kommt das Museum auf eine Gesamtsumme
von ca. 25 Ausstellungen jährlich. Zusätzlich gibt es ein
extra Gebäude mit einem Restaurant.
KONSTRUKTION
Die Fassade der Kunsthalle ist aus Natursteinflächen
und großen Glasflächen. Von außen mag das Gebäude ziemlich quadratisch und praktisch wirken, doch
die Wege und Verbindungen zwischen den Räumen
im Inneren sind alles andere als das. Es werden hochwertige Materialien mit weniger hochwertigeren, wie
zum Beispiel Parkett und Stahlgitterböden verwendet.
Ausschließlich Verkehrszonen mit schiefen Ebenen und
Rampen verbinden alles miteinander und bilden den
Kontrast zur Außenhülle.
KRITIK
Es gibt nur wenig Kritik die man äußern kann, wie zum
Beispiel den Eingang der schwer zu finden ist, aber
nach über zwanzig Jahren, kann man sagen das sich
das Gebäude gut an eine Umgebung angepasst und
seine Funktion sehr gut erfüllt.
Boehme, Ehret
Schnitt Kunsthalle
ROTTERDAM – HAUS SONNEVELD
Bauherr:
Albertus Sonneveld
Lage:
Jongkindstraat 12, Rotterdam
Bauzeit:1929-1933
Architekten: Johannes Andreas Brinkmann,
Leonhart Cornelius Van der Vlugt
Daten:
Stahlbetonbau
Haus Sonnenveld
Das Haus Sonneveld steht mitten in Rotterdam und
wurde 1933 von dem Architekten-Team Johannes Andreas Brinkmann (1902-49) und Leonhart Cornelius Van der
Vlugt (1894-1936) erbaut.
Sie gehören zu den wichtigsten Vertretern der holländischen Moderne und wurden international bekannt durch
den Bau der Van Nelle-Fabrik in Rotterdam. Weitere
bekannte Werke sind: Haus van der Leeuw in Rotterdam,
Nationale Telefonkabine, 1931, Haus Boevé in Rotterdam, 1932–34.
Der Auftraggeber für das Sonneveld-Haus, A. H. Sonneveld, war einer der Direktoren der Tabakfirma Van Nelle.
RESTAURIERUNG
Das in einem kleinen Gartengrundstück stehende
Sonneveld-Haus gilt als eines der best erhaltenen
Zeitzeugnissen des Neuen Bauens in den Niederlanden und wurde am 17.März 2001 nach einer längeren
Sanierungsphase offiziell eröffnet. Restauriert wurde das
Haus Sonneveld von den Architekten Molenaar & Van
Winden, die von der Rotterdamer Stiftung für den Schutz
Haus Sonnenveld, Blick von Garten
historischer Bauwerke und dem Netherlands Architecture
Institute gefördert wurden. Sie stellten den ursprünglichen Zustand der weißen Villa, sowohl von außen wie
auch im innen, detailgetreu wieder her.
Badezimmer
Wohnzimmer
Wohnzimmer
STIL UND TECHNIK
Sonneveld zeigte großes Interesse für Technologie, Effizienz und Fortschritt, den er auch in seiner neuen Villa
verkörpert sehen wollte.
So wurde im neuen Haus beispielsweise eine zehnköpfige Ganzkörper-Massagedusche installiert und es wurde
ein kleiner Lift eingebaut, mit dem das Holz für den
Kamin aus dem Keller gehievt werden konnte.
Die Räume waren ausschließlich mit Stahlrohrmöbeln
möbliert. Im zweiten Stockwerk befinden sich Schlafzimmer, Gästezimmer und Bad, im ersten Stockwerk wurde
für mehr Aussicht und Weitblick ein großflächiges Wohnzimmer geplant. Mittels Faltschiebetüren können die große Fläche gegliedert werden in einen Bibliotheken- bzw.
Raucherbereich, einen Essbereich und die eigentliche
Wohnzone. Im Erdgeschoss befinden sich lediglich die
Küche und eine Doppelgarage.
AMBIENTE
Mit seinen Fensterbändern, dem aufgeständerten Keller, dem Dachgarten und den bestimmenden Materialen
Stahl und Glas ist das Haus Sonneveld ein typisches
Beispiel für die Architektur des Funktionalismus.
Brinkmann und Van der Vlugt wollten ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Schaffen von Raumgrenzen
beschränken, weshalb die Gestaltung des Innenraumes
wie Farbgebung, Möbel und Wandgestaltung, in enger
Zusammenarbeit nach den Wünschen und Bedürfnissen
der Bewohner entworfen wurde.
Sie definierten mit Farben, Innenausbauten sowie der
Möblierung die Stimmungen in den unterschiedlichen
Bereichen des Gebäudes. Die Villa ist sowohl mit den
originalen als auch mit neuen Stühlen und Lampen und
mit farbigen, handbedruckten Stoffen eingerichtet.
Überraschend sind die Farben, mit denen die Architekten im Hausinnern arbeiteten, denn anders als in vielen
Gebäuden der Moderne fehlen Weiß- und Grautöne.
Bei der Restauration hat man unter Schichten von
später aufgetragenen Farben noch die Originalfarben gefunden, die mit den in den Originalplänen vorgefundenen
Farben übereinstimmen:
In den Serviceräumen und Korridoren findet man Beigetöne, die Eingangshalle und das Treppenhaus haben
hellgelbe Wände, mit Einbauschränken in Grüngrau.
Die eigentlichen Wohn- und Empfangsräume wurden in
warmen Farben - Ocker, Bronze, Braun- und Beigetöne –
gestrichen Kräftige Rot-, Gelb- und Blautöne wurden an
Einbaumöbeln, für Polstermöbel, in den Kinderzimmern
und dem Essbereich verwendet.
Über die gesamte Außenfassade der Vorder- und der
Rückseite des Hauses ziehen sich nahtlos ineinander
übergehende breite Fenster. Außerdem sorgen große, zum Garten hin liegende Türen und Fenster sowie
mehrere Terrassen dafür, dass das Haus von Licht und
Luft durchflutet wird, und dass die Außenräume, ganz
im Sinne eines „modernen“ Lebensstils, zu einem festen
Bestandteil des Wohnraums werden.
Mayer, Nutz, Kreidler
ROTTERDAM – KOP VAN ZUID
Rotterdam, Admiraliteitskad (um 1900)
Rotterdam, (heute)
STADTENTWICKLUNG
Der Ort Rotterdam entstand etwa 1270 im Zuge eines
Dammbaus an dem Fluss Rotte. Nachdem Rotterdam im
Jahre 1340 die Stadtrechte erhielt, entwickelte sich die
Stadt durch ihre günstige Lage an der Nordsee zusehends zu einer reichen Handelsstadt. Mit dem Bau des
Nieuwe Waterwegs 1853 wurde eine offene Verbindung
zum Meer geschaffen und die Stadt wuchs endgültig zu
einem Welthafen heran. Der Zweite Weltkrieg unterbrach
das starke Wachstum jedoch mit verheerenden Folgen:
Bei der Bombardierung der Stadt durch die deutsche
Luftwaffe am 14. Mai 1940 wurde das Zentrum der Stadt
nahezu vollständig zerstört. Nach dem Krieg sah man
einen Wiederaufbau der Innenstadt vor. Nachdem man
die Häfen westwärts in Richtung Nordsee ausgelagert
hatte, wurden für die zentrumsnahen Hafengebiete, wie
beispielsweise das Kop van Zuid neue Konzepte zur Integration in das Stadtbild gesucht. So verbindet heute die
1996 fertiggestellte Erasmusbrug, über welche vier Auto-
spuren, eine Radfahrer- und Fußgängerspur sowie eine
Straßenbahnlinie verlaufen, das Stadtgebiet Kop van
Zuid über die Nieuwe Maas hinweg mit dem Zentrum.
Außerdem entstanden in dem ehemaligen Hafengebiet
neue Hochhäuser, entworfen von internationalen Toparchitekten. Das Kop van Zuid ist ein Beispiel wie kaum ein
anderes für die rasante Entwicklung Rotterdams zu einer
Hochburg für moderne Architektur.
MANHATTAN AN DER MAAS
Das ehemalige Hafenviertel Kop van Zuid ist einem
modernen Vergnügungsviertel gewichen, das Geschäfte,
Bürogebäude, Cafés, Restaurants, Wohngebäude und
ein Theater beherbergt.
In Kop van Zuid findet man viele Hochhäuser, die vom
Wasser aus betrachtet eine Ähnlichkeit zum New Yorker
Stadtteil Manhattan aufweisen, woraus der Spitzname
„Manhattan an der Maas“ resultiert.
ARCHITEKTEN
Rem Koolhaas entwarf das multifunktionale Hochhaus
Lagplan (Manhatten an der Maas)
„de Rotterdam“ (2013), in dem Wohnungen, Büros, Hotels, Geschäfte und ein Hotel untergebracht sind.
Das neue Luxor-Theater in Kop van Zuid wurde vom
Ehepaar Bolles+Wilson entworfen, welche schon vielfach für ihre Bauten ausgezeichnet wurden.
Renzo Piano realisierte das Bürogebäude der KPN
(2000).
Das Gebäude „New Orleans“ von Alvaro Siza ist mit
160m das höchste Wohnhochhaus in den Niederlanden.
Francine Houben von Mecanoo erschuf bis 2004 das
zweithöchste Wohnhaus namens Montevideo (152m).
Das Bürogebäude Maastoren (2009) wurde von Dam
& Partners realisiert. Es ist das höchste Gebäude der
Niederlande.
Norman Foster entwarf 2000 mit dem „World Port Center“ ein wichtiges Prestigegebäude in Kop van Zuid.
DeRotterdam (Rem Koolhaas)
GENTRIFIZIERUNG
Im Zweiten Weltkrieg war das Kop van Zuid mit
Baracken bebaut und von den niederländischen Juden
bewohnt. Die Baracken wichen in den 1960er Jahren
Sozialwohnungen. Durch den Erneuerungsplan von
Riek Bakker und dem Architekten Teun Koolhaas wurde
das Gebiet soweit erneuert, dass bis 2010, 15000 neue
Einwohner in das Gebiet zogen. Außerdem entstanden
viele neue Arbeitsplätze, wodurch das Gebiet auch für
die höheren Schichten der Gesellschaft ansprechend
wurde.
KRITIK
Kritisch zu betrachten, ist vor allem die Gentrifizierung, die in dem Gebiet des Kop van Zuid stattfand.
Die ärmere Bevölkerung Rotterdams, die dort früher in
Sozialwohnungen hauste, wird nun durch steigende
Mietpreise aus dem Gebiet vertrieben.
Bemängelt wird außerdem, dass man bei dem Wiederaufbau des Viertels nach dem Zweiten Weltkrieg,
ausschließlich auf moderne Architektur setzte und somit
heute kaum etwas an das „alte Rotterdam“ erinnert.
Des Weiteren wird Kritik an den mangelnden Parkplatzanlagen in dem Viertel geäußert.
Herr, Hämmerle, Fingberg
WPC (Norman Foster), Montevideo (Francine Houben)
NIEDERLANDE - NEUE BAHNHÖFE
AMSTERDAM CENTRAAL
Bauherr:
Lage:
Bauzei:
Architekt:
Amsterdam Centraal, Entwurf Benthem Crouwel
Stadt Amsterdam,
Nederlandse Spoorwegen, ProRail
15 Stationsplein, 1012 AB Amsterdam
2004 bis voraussichtlich 2015
Benthem Crouwel Architekten
ARCHITEKTEN
Benthem Crouwel ist ein Architekturbüro, das 1979
von Jan Benthem und Mels Crouwel gegründet wurde.
Sie haben sich vor allem auf kulturelle Projekte, sowie
infrastrukturelle Großprojekte spezialisiert. Neben dem
Amsterdam Centraal sind sie auch zuständig für den
Den Haag Centraal, Utrecht Centraal und Rotterdam
Centraal.
Der Umbau organisiert die Verkehrsströme komplett
neu und verlegt den Autoverkehr unter das zukünftige, aufgeständerte Busterminal an der Flussseite des
Bahnhofes. Somit werden die Verkehrssysteme vereinfacht und der Bahnhofsvorplatz frei gemacht. Außerdem
wird unter dem Busterminal, das ähnlich wie die bereits
vorhandene Bahnstation auch mit einem bogenförmigen
Dach aus einer Stahlkonstruktion geschützt werden soll,
Platz für Fußgänger und Geschäftszonen geschaffen.
Den Wettbewerb zur Gestaltung der IJHal, die Nord und
Süd verbindet, gewann Wiel Arets mit einem Entwurf,
der eine Decke vorsieht, die an die reflektierende Wasseroberfläche des IJ erinnern soll.
Amsterdam Centraal, Entwurf Wiel Arets
BESONDERHEITEN
Der Bahnhof in Amsterdam ist wegen der schlechten Beschaffenheit des Untergrundes auf knapp 9000
Eichenpfählen gebaut. Der Umbau bedarf deshalb vieler
innovativer Bautechniken und einem Höchstmaß an
Sicherheit und Genauigkeit, um den Bestand nicht zu
schädigen.
1-4 Landgewinnungsmaßnahmen
5-6 Unterquerung des Bahnhofs
7-9 U-Bahntrassen in Caisson-Bauweise
10-11 Umgestaltung des Vorplatzes
Grphik Baumaßnahmen
ROTTERDAM CENTRAAL
Bauherr:
Stadt Rotterdam,
Nederlandse Spoorwegen,ProRail
Bauzeit:2003-2014
Architekt:
Benthem Crouwel Architects
Rotterdam Centraal ist ein Verkehrsknotenpunkt der
niederländischen Eisenbahn und zählt mit rund 110.000
Passagieren pro Tag zu den wichtigsten Bahnhöfen der
Niederlande.
Von 2003 bis 2014 wurden der Bahnhof und das
angrenzende Gelände, welche vom Team CS (Benthem
Crouwel Architekten, MVSA Meyer en Van Schooten
Architecten, West 8) entworfen wurden, neu gebaut.
Auf der Nordseite grenzt Rotterdam Centraal an ein
Wohngebiet, auf der Südseite liegt das Stadtzentrum.
Diese beiden, charakteristisch völlig unterschiedlichen
Gegenden spiegeln sich in dem Bahnhofsgebäude wieder. Angrenzend an das Stadtviertel „Provenierswijk“ ist
Rotterdam Centraal
der nördliche Eingang in einem zurückhaltenden Design
gehalten, während der Südeingang das Portal zum
modernen Stadtzentrum mit seiner Hochhausarchitektur darstellt. Die Halle besteht aus einer transparenten
Fassade mit einem spitz zulaufenden Edelstahldach,
die Innenseite ziert eine Holzvertäfelung.
Um die Fußgängerverbindung zwischen Bahnhofsgebäude bis ins Stadtzentrum hinein ununterbrochen zu
gestalten, wurden eine Parkgarage und eine Fahrradstellplatzanlage unterirdisch unter die Esplanade und
die Tramhaltestellen auf die Ostseite verlegt.
Rotterdam Centraal, Innenansicht
DEN HAAG CENTRAAL
Bauherr:
Stadt Den Haag,
ProRail, Nederlandse Spoorwegen
Bauzeit:2011-2014
Architekt:
Benthem Crouwel Architects
Daten:
Stahlskelettbau
20.000 qm BGF
Der 12-gleisige Kopfbahnhof Den Haag Centraal ist
einer der größten Bahnhöfe der Niederlande. Seit 2011
sind an ihm erweiternde und modernisierende Umbauarbeiten im Gange. Der Den Haager Hauptbahnhof
wird hauptsächlich deshalb umgebaut, da Prognosen
erwarten lassen, dass die Zahl der Passagiere (ca.
250.000 pro Tag) noch weiter steigen wird. Der Umbau
läuft unter dem Namen „Den Haag Nieuw Central“.
Bei dem Umbau bleibt die Form des Ursprünglichen
Bahnhofsgebäudes erhalten, jedoch wird der Bahnhof
selbst rund sechs mal so groß und die verglaste Bahn-
Den Haag Centraal
hofshalle wird doppelt so hoch. Markant ist die Öffnung
des Gebäudes in alle Richtungen, was den Bahnhof zu
einem Knotenpunkt werden lässt.
Das Glasdach misst 120 Meter in der Länge, 100
Meter in der Breite und ist 22 Meter hoch. Durch die
Raumvergrößerung wird viel Platz für Restaurants und
Läden geschaffen, welche den Bahnhofs-aufenthalt
möglichst abwechslungsreich und erinnerungswürdig
gestalten sollen.
Späth, B.Knoblauch, Frey
Den Haag Centraal, Innenansicht
NIEDERLANDE
Übersichtskarte
MAASTRICHT
AMSTERDAM
ALMERE
DEN HAAG
ROTTERDAM
UTRECHT
Wij spreken Nederlands
Zahlgeschriebengesprochen
---------------------------------------------1
een
een
2
twee
twee
3
drie
drie
4
vier
fier
5
vijf
fäif
6
zes
sess
7
zeven
seefen
8
acht
acht
9
negen
nähchen
10 tien
tienn
Buchst/gesprochen
-------------------------a aa
b bee
c ßee
d dee
e ee
f ef
g
chee
h ha
ii
j jee
kka
lel
mem
nen
oo
ppee
qkü
------------------------rerr
sess
ttee
uü
vvee
wwee
xix
y
äi / igreck
zset
ijäi
NLgesprochenD
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------pardonpardongEntschuldigen Sie
treinträinZug
kaartkaartKarte
loketlokättKartenverkauf
fiets fiets Fahrrad
bootbootBoot
patat met
patatt mätt
Pommes Frites mit Mayonnaise
waarwaarWo
isissist
hethättdas, es
centrumssentrömZentrum
dededie / der
mevrouwmöfrauFrau( Anrede)
meneermöneerHerr (Anrede)
toilettwalättToilette
uurührStunde, Uhr
halfhalfhalb
kwartkwarrtviertel
voorfoorvor
overovernach, über
mofmoffDeutscher
pannekoekpannekuckPfannkuchen
cafekaffeeKneipe
pilspillsBier (Export)
lekkerläckerschmackhaft, gut, prima, schön
leuklööknett, lustig, angenehm
duurdüürteuer
goedkoopchutkoopbillig
lekker goedkoop
läkker chutkoop
schön billig
ik benikk bännich bin
jij bentjäi bäntdu bist
U bentü bäntSie sind
hij, zij, het is
häi, säi, hät iss
er, sie, es ist
wij zijnwäi säinwir sind
jullie zijnjölli säinIhr seid
zij zijnsäi säinsie sind
Verkleinerungen:
…je bei Endkonsonanten
ijsje, meisje, bootje, landje,
…tje bei Endvokalen, n, l
treintje, schooltje
…pje bei End-mmuseumpje, pluimpje, duimpje
Herunterladen