EXKURSIONSFÜHRER NIEDERLANDE 04.05.2014 - 10.05.2014, BA2 - HS-Karlsruhe Exkursion Niederlande, BA2 - Hochschule Karlsruhe, Studiengang Architektur 04.05.2014 - 10.05.2014 Programm: So 04.Mai 08:45 Treff KA Hbf am Gleis ICE 202, Partnercheck 09:00 Abf. KA Hbf ICE 202, Umsteigen Köln, Aachen, Heerlen 13:45 Ank. Maastricht, zu Fuß zum Botel (ca.25 Min.) Einchecken Botel (2/4/5/6P Kabinen) 15:30 Treff Vordeck (Botel), Infos Maastricht Empfehlung Selexyz Dominicanen + Kruisherenkerk 18:00frei Mo 05.Mai 07:30 Frühstück an Bord 08:30 Treff Vordeck, Partnercheck, Kopfhörer, Stadtführung Liem Masterplan /Stadtmodell im Centre Ceramique (Coenen), Rundgang Ceramique (Snozzi, Siza, Botta, Hertzberger, Rossi,..) 12:30 frei für Mittagessen 14:00 Treff Vordeck, zu Fuß zu den Zonneberg Grotten (ca.35Min.) 15:00 Maastr. Underground: Führung Zonneberg Gr. (warme Kleidung!) 19:00frei Di 06 Mai 07:30 Frühstück an Bord 08:30 Auschecken Botel besenrein, 08:45 Treff Vordeck, zu Fuß zum Bahnhof 09:15 Treff am Gleis, Partnercheck 09:28 Abf. nach Amsterdam 11:52 Ank. A´dam CS, zu Fuß zum Oosterdok/ Dok3 (ca. 25 Min.) Einchecken auf „Vita Nova“ und „Christina“ 13:00 Treff Vordeck „Christina“, Infos Amsterdam 13:30 Zu Fuß zum Stedelijk Museum (ca. 35 Min. zzgl Mittagsimbiss) 14:30 Rundgang/Führung Stedelijk- oder Rijksmuseum 17:30frei Mi 07 Mai 07:30 Frühstück an Bord 08:30 Treff Steg vor „Christina“, Partnercheck, OV Karten, Treff Architour Führung „Architour“ östl. Hafeninseln Borneo, Sporenburg, KNSM, Java (West8, Claus + Kaan, Miralles, Neutelings Riedijk,de architectengroep, de Architecten Cie, van Velsen, MVRDV,...) Wohnanlage Funepark (van Dongen, van Gameren, DKV, Geurst + Schulze, B+B 12:30Mittagessen 14:00 Oosterdoks- + Westerdokseiland: künstliche Halbinseln Oosterdokseiland Masterplan van Egeraat, Konservatorium, Stadtbibliothek, EYE, van Dongen, de ArchitektenCie, Coenen, Delugan Meissl Westerdokseiland Wohnungsbau + Gerichtshof MVRDV, Meyer + van Schooten, OZP, Schippers, Koers Zijnstra van Gelderen, Claus + Kaan 17:00 Ende Führung, ÖPNV zum Boot 18:00frei Do 08 Mai 07:30 Frühstück an Bord 08:15 Treff Steg mit Architour, ÖPNV zum Bhf 09:00 Abf. nach Almere 10:30 Stadtmodelle im Rathaus Almere, Masterplan OMA 11:00 Rundgang „Gestapelte Stadt“ Stadtzentrum (Gigon Guyer, de Portzamparc, SANAA, van Zuuk, Alsop, Chipperfield,...) Besichtigung Stadtbibliothek (Meyer+van Schooten) La Defense (UN Studio) 13:00 Ende Architour Bhf Almere frei für Mittagessen 14:00Wahlprogramm WP D1: Almere Poort, Skizzieren WP D2: Almere Buiten / Almere Haven / Almere Filmwijk 17:00 Treff am Gleis 17:35 Abf. nach A´dam 18:08 Ank. A´dam, ÖPNV zum Boot 18:45 Treff im Salon der „Christina“, Infos zum WP für Freitag Fr 09 Mai 07:30 Frühstück an Bord 08:15 Meldungen Wahlprogramme 08:30 Wahlprogramm (Fahrkarten am Hbf A´dam selbst kaufen) WP F1: Den Haag (Abf. Hbf A´dam 09:27) WP F2: Rotterdam (Abf. Hbf A´dam 9:18) 19:00 zurück am Boot A´dam 20:00 Vorschlag: Gemeinsames Abendessen an Bord Sa 10 Mai 06:45 Frühstück an Bord 07:30 Auschecken besenrein 07:45 zu Fuß zum Hbf 08:15 Treff am Gleis, Partnercheck 08:37 Abf. A`dam CS mit IC 829, Umstg Eindhoven, Venlo, D´dorf, MA 15:58 Ank. KA Hbf mit ICE 371 Adressen: Botel Maastricht Maasboulevard 95 T:0031 (0)43-3219023 www.botelmaastricht.nl Vita Nova Oosterdok 2, dok 3 T:0031(0)655325751 oder 0031 (0)633134038 Email [email protected] Info www.oosterdok.com Hinweise: Teilnehmer: Festes Schuhwerk, Regenkleidung, ... Telefonliste Ausweise: Perso + Studiausweis Skizzenbuch, Maßband Partnercheck Exkursionswimpel Oranje boven: Kopfhörer einstöpseln Kopfhörer ausschalten durch ausstöpseln, Batterien schonen Zonneberg Grotten ca. 10 Grad, warme Kleidung erforderlich Selina Armbruster, Felix Beck, Nathalie Julia Bender, Sophia Buob, Elisabeth Böhme, Büsra Dalkilic, Lisa Danter, SabrinaDeling, Baldur Dilthey, Britta Dübbelde, Sebastian Carlos Ehret, Felix Emslander, Svenja Fingberg, Luca Frey, Laura Gäbert, Lena Anna Rosa Herr, Cornelia Hämmerle, Sabrina Kaiser-Klettenheimer, Franziska Kircher, Benjamin Knoblauch, Lena Knoblauch, Anna Ida Kornberger, Julia Kreidler, Caroline Tao Niang Liem, Lena Mayer, Sabrina Missel, Laura Moosmann, Sarah Nees, Magdalena Nutz, Jan-Hendrik Rieger-Trautmann, Sahin Sevinc, Sascha Schludecker, Cornelia Schmidt, Selina Schäfer, Nadine Schönberger, David Späth, Iris Trefz, Aline Walz, Thomas Witt, Marvin Wolff Betreuer: Prof. Randolph Liem, Prof. Armin Günster, Prof. Eberhard Möller, Hans Nungesser NIEDERLANDE - BAUEN Dalkilic, Sahin MAASTRICHT - GESCHICHTE Dilthey, Beck, Emslander AMSTERDAM - GESCHICHTE Witt, Schludecker, Moosmann AMSTERDAM - STÄDTEBAU Dübbelde, Deling, Buob AMSTERDAM - RIJKSMUSEUM Schönberger, Rieger , Kornberger EYE FILMMUSEUM Walz, Wolff, Nees AMSTERDAM STADTBIBLIOTHEEK Kaiser-Klettenheimer , Schmidt, Danter ALMERE - NEULAND L.Knoblauch, Liem ALMERE - GESTAPELTE STADT Armbruster, Bender, Gäbert DEN HAAG - ÜBERSICHT Schäfer, Trefz, Missel ROTTERDAM - COENEN + KOOLHAAS Boehme, Ehret ROTTERDAM – HAUS SONNEVELD Mayer, Nutz, Kreidler ROTTERDAM – KOP VAN ZUID Herr, Hämmerle, Fingberg NIEDERLANDE - NEUE BAHNHÖFE Späth, B.Knoblauch, Frey NIEDERLANDE - BAUEN Die Niederlande sind mit 446 Einwohnern/qkm der am dichtesten besiedelte Staat Europas und hinsichtlich Fläche und Einwohnerzahl mit Nordrhein-Westfalen vergleichbar. Seit einigen Jahren befinden sich die Niederlande in einem wirtschaftlichen Aufschwung, der sich auch räumlich widerspiegelt: Neue Wohn- und Gewerbegebiete an den bisherigen Siedlungsrändern der Gemeinden entstehen und verringern den ohnehin geringen Bestand an Frei- und Grünflächen. Die Randstad ist ein Industriegebiet im Westen der Niederlande und erstreckt sich über Teile der Provinz Nordholland, Südholland, Flevoland und Utrecht. Zur Randstad gehören die urbanen Gebiete: Amsterdam, Haarlem, Leiden, Den Haag, Delft, Rotterdam, Dordrecht, Gouda, Utrecht, Hilversum und Almere, mit einer Einwohnerzahl von insgesamt ungefähr acht Millionen Menschen. Während in deutschen Siedlungen Flachdach neben Spitzdach, Beton neben Klinker, Holz neben Chrom, kleine Reihenhäuser neben Prachtbauten stehen, zeigt sich in den Niederlanden ein ganz anderes Bild. In den Wohnsiedlungen gleicht ein Haus dem anderem, ganze Stadtviertel wirken wie aus einem Guss. Selbst, wenn wie im Viertel Céramique in Maastricht, manche Gebäude zehn Jahre nach den ersten gebaut werden und von unterschiedlichen Architekten geplant worden sind, zeigen sie doch eine einheitliche Formensprache. Das hat mehrere Gründe: „Den Niederländern war es in der Vergangenheit weniger wichtig, sich nach außen zu individualisieren. Sie verstanden sich als Teil einer Konsensgesellschaft die nur gemeinsam Ziele erreichen kann.“ Diese Tradition zeigt sich vor allem in einem wichtigen Instrument der Niederländer: Die Gemeinden haben eine „Welstandcommissie“ – Eine Kommission, die dem Gemeinwohl verpflichtet ist und als unabhängige und höchst einflussreiche Kommission entscheidet, was gebaut werden darf und was nicht. Dort wird jedes Bauprojekt danach beurteilt, ob es dem Konzept des Ganzen entspricht und dem gegenwärtigen Wohlgefühl der Bewohner dient. Die Architekturentwicklung der gesamten Niederlande wird seit nunmehr 200 Jahren maßgeblich bestimmt durch das weltweit einzigartige Amt des Rijksbouwmeester (niederländische Reichsbaumeister). Beispiel: In Heerlen-Overbroek gibt es eine Siedlung im Landhausstil: Helle Häuser mit Spitzdächern reihen sich aneinander. Auffällig ist die große gemeinsame Mitte im öffentlichen Straßenraum, die als Gemeinschaftsraum in vielen Wohngebieten stets mitgeplant wird. Auch die Siedlung Aldegondapark (2006, Maastricht) ist dem Heerlen-Overbroek in der Ansicht ähnlich. Um eine große Freifläche, die von allen genutzt und über den Verzicht auf große individuelle Freibereiche von allen bezahlt wird, gruppieren sich ganz identische Reihenhäuser, durch deren große geschossübergreifende Fenster man direkt in die Wohnküche der Familie blickt. Der niederländische Grundriss, bei dem die Wohnzimmer mit großer Fenstern für jeden einsehbar zur Straße liegen, ist für Deutsche gewöhnungsbedürftig. Jedoch für die Baukultur der Niederlande gehört das zu deren Selbstverständlichkeit. Baumerkmale: Der Straßenraum hat in den Niederlanden eine größere Bedeutung. Die individuelle Grundstücke und Häuser sind oft kleiner, dafür werden großzügige gemeinsame Flächen eingeplant, die allen Bürgern zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stehen. Es gibt weniger Eigenheimbesitzer und wesentlich mehr Mieter als in Deutschland: Rund 80 Prozent des Wohnraums gehören staatlichen und privaten Wohnungsbaugenossenschaften. Auf Leerstände in Gebäuden und Siedlungen wird daher aus ökonomischer Sicht durch Umbau und Abriss rechtzeitig reagiert. Die niederländische Städteplanung kann so viel schneller, konsequenter und flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren. Die aussagekräftigen Merkmale sind die kleine Gärten, große Fenster, einheitliche Fassaden, einheitliche Formensprache. Die Baukosten sind in den Niederlanden geringer: Das liegt einerseits an niedrigeren Standards (geringere Anforderungen an energieeffizientes Bauen, Komfort und Ausbaustandards), andererseits an einer routinierten Planung, Baulogistik und Bauerrichtung. Ein Großprojekt in Holland kann bald ein neues Wohnkonzept der Zukunft sein. Die so genannten „schwimmenden Häuser“ ermöglichen es, ein komplett neues Stadtviertel zu errichten, das von 48000 Menschen bewohnt werden kann. Die Architekten setzen Häuser auf Schwimmelemente, oft Fundamente aus Styropor, die mit Spezialbeton ausgegossen und umhüllt werden. Oder Betonwannen, die innen hohl sind und Auftrieb haben. Angekettet werden die Fundamentplatten an Stahlpfähle, die tief in den Fluss- oder Polderboden eingelassen werden. Sie ermöglichen, dass das Haus wie an einer Leiter bis zu 8 Meter auf- oder absteigt, aber nicht wegschwimmt. Die Gebäude selbst sind Konstruktionen aus Holz, viel Glas und Metall, sehen aus wie moderne Fertighäuser, wie Designkomplexe oder Frachtcontainer mit Panoramafenstern. Die Zuleitungen für Gas und Strom werden ebenfalls flexibel verlegt und sind in die Anlegestege eingelassen. Dalkilic, Sahin MAASTRICHT - GESCHICHTE Maastricht Einwohnerzahl ca. 120.000 Gründung ca. 500 v.Chr. erste Siedlung Maastricht liegt im äußersten Südosten der Niederlande zwischen Belgien und Deutschland, auf beiden Seiten der Maas. Als eine der ältesten Städte der Niederlande und Hauptstadt der Provinz Limburg, ist Maastricht seit je her ein beliebter Ort für Kultur, Erholung und Bildung im Südosten der Niederlande. Funde datieren die Gründung einer Keltensiedlung auf etwa 500 v.Chr., doch erstmals wichtig in Erscheinung trat die Stadt Maastricht als römischer Handelsstützpunkt mit eigener Brücke über die Maas. Regiert wurde die Stadt bis ins 8. Jh. vom Bischof von Tongeren, bis dieser seinen Sitz nach Lüttich verlegte und so die Herrschaft der Stadt geteilt wurde. Im 12. Jh. ging der Kern der Stadt in den Besitz des Herzogs von Brabant über. 1284 wurde mit der „Alde Caerte“ festgelegt, dass beide Parteien gleichberechtigte Herrscher der ungeteilten Stadt seien. Infolgedessen wuchs die Stadt, der Handel und die Kunst florierte. Aufgrund des 80 jährigen Krieges wurde die Stadt durch Eroberungen und Aufstände schwer gebeutelt und die Befestigungen wurden ständig umgebaut und erweitert. Die Doppelherrschaft wurde erst 1794 durch die Annexion an Frankreich beendet. Nach dem Ende der napoleonischen Zeit wurde Maastricht Teil des Vereinten Königreichs der Niederlande. Anfang des 19. Jahrhunderts prägten Armut und Hunger das Stadtbild, bis die industrielle Revolution die Keramikindustrie etablierte und durch die Eisenbahn Maastricht international angebunden wurde. Angesiedelt waren diese Firmen ab Ende des 19. Jahrhunderts im Stadtviertel Ceramique. Steingut aus Maastricht wurde weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt, Maastrichter Tafelgeschirr war in der ganzen Welt begehrt. Doch nach der Schließung 1963 begann man 1990 mit den Planungen, auf dem knapp 25 Hektar großen Fabrikgelände ein modernes Stadtviertel mit Bürohäusern, Geschäften, Hotels, kulturellen Einrichtungen und mehr als 1.600 Wohnungen entstehen zu lassen, in das Teile der alten Befestigungsanlagen integriert werden sollten, so wie einige der alten Fabrikgebäude. Dank seiner geographischen Randlage innerhalb der Niederlande erfährt die Stadt auch regen Zustrom aus Belgien, Deutschland und Frankreich. Der Einfluss der Nachbarn ist in Maastricht nicht zu verkennen, einerseits durch die scheinbar dauerhafte Anwesenheit deutscher Touristen und andererseits durch die französisch geprägte Innenstadt. Die Region um Maastricht stellt daher eine Art Dreiländereck dar, das sowohl von Deutschland, Belgien und natürlich den Niederlanden geprägt ist. Auf Grund der, für niederländische Verhältnisse, sehr angenehmen Temperaturen und der wunderschönen Natur in Maastrichts Umland, weist die Region sehr hohe Freizeit und Erholungswerte auf. Gerade im Bereich des Wassersports bietet Maastricht aufgrund der vielen Seen und Wasserwege eine für Deutsche ungewohnte Vielfalt. Darüber hinaus hat Maastricht auch kulturell einiges zu bieten: So hat die Stadt einerseits vielfältige Shopping- und Vergnügungsmöglichkeiten, andererseits wird Besuchern und Einheimischen auch ein weites Spektrum an Museen, Ateliers und anderer künstlerischer Einrichtungen geboten. Wahrscheinlich ist es eben genau dieser einzigartige Mix aus Kultur, Erholung , Bildung und trinationalem Umfeld, der der Universitätsstadt seit Jahrzehnten einen starken Zustrom an Studenten und jungen Menschen beschert und Maastricht nach wie vor zu einer jungen und lebendigen Stadt macht. Weltberühmte Bauten, die das Stadtviertel Ceramique prägen sind unter anderem: Centre Ceramique (1999 / Kulturzentrum / Jo Coenen, Niederlande / Stadtplaner des Ceramique Viertels) La Fortezza (2000 / Büro-Wohngebäude / Mario Botta, Schweiz) Tower Of Siza (2001 / Wohngebäude / Alvaro Siza, Portugal) STOA (2002 / Wohngebäude / Luigi Snozzi / Schweiz) Il Fiori (2003 / Bürogebäude / Herman Hertzberger / Niederlande) Bonnefanten Museum (1992 / Museum / Aldo Rossi / Italien / Pritzker Preisträger) Dilthey, Beck, Emslander AMSTERDAM - GESCHICHTE ANFANG Seinen Namen verdankt Amsterdam dem Fluss Amstel. Dieser und zahlreiche andere Flüsse kreuzten einst das Land. Hinzu kam, dass fast die ganze Provinz Holland von Moor und Sumpfland bedeckt war. Dies machte das Land schlecht bebaubar. Dennoch entstanden um das Jahr 1250 die ersten von Fischern und Bauern bewohnten Siedlungen in Amsterdam. Doch dies waren vermutlich nicht die ersten an diesem Ort. Archäologische Funde aus der Römerzeit weisen darauf hin, dass schon damals Menschen in diesem Gebiet wohnten. Erstmal urkundlich erwähnt wurde Amsterdam am 27. Oktober 1275. Der damalige Graf Florens V. von Holland verlieh ihm ein Zollprivileg. Das Stadtrecht erhielt Amsterdam jedoch erst 25 Jahre später. Es ist bereits eine erste Festung vorhanden. Das im Jahr 1323 verliehene Zollrecht für Hamburger Bier ließ den Handel aufblühen. Einige Jahre später wurde Amsterdam zur Pilgerstadt und gewann so an Einwohnern. Diese machten sie zu einer bedeutenden Handelsstadt in Europa. Gehandelt wurde hauptsächlich mit Wein, Salz und Gewürzen. Der einst für die Stadt wichtige Fischfang wurde für die Wirtschaft unbedeutend. 1369 wurde Amsterdam Mitglied der Hanse und fungierte als Handelsniederlassung der Hanse. Doch auch Amsterdam blieb von der Pest nicht verschont. Hinzu kam, dass im 15. Jahrhundert zahlreiche Brände die mit Stroh bedeckten Holzhäuser zerstörten und so große Teile der Stadt vernichtet wurde. Eine neue Bauordnung erlaubte deshalb nur noch Steinhäuser. HANDEL Gegen Ende des 15. Jahrhunderts flüchten zahlreiche Juden nach der Eroberung Antwerpens durch die Spanier nach Amsterdam. Ihr mitgebrachtes Kapital ermöglicht den Handel mit Indien und führt so 1602 zur Gründung der Vereinten Holländisch-Ostindischen Handelskompanie. Besegelte Gebiete Amsterdams (17 Jahrhundert) Aufschwung Amsterdams (Mitte 16. Jahrhundert) DAS GOLDENE JAHRHUNDERT Die Niederlande erlebt so einen bis dahin nicht gekannten Wohlstand. Deshalb wird das 17. Jahrhundert auch als das „Goldene Jahrhundert” bezeichnet. Aufgrund dieses Reichtums der Stadt wird bei der Erweiterung um zwei Stadtteile zuerst nicht nur auf Funktionalität geachtet, sondern auch die Ästhetik spielt eine Rolle. Auch gibt es immer mehr Künstler in Amsterdam. Als eine der bedeutendsten Kolonialmächte im 17. Jhd. spezialisierte sich die Niederlande mehr und mehr auf den Schiffsbau und weitete ihr Reich bis nach Afrika (bis zum Jahre 1863 beteiligten sich auch die Niederlande am lukrativen Sklavenhandel), Brasilien, Indonesien und Malaysia aus. Amsterdam wurde damit zum wichtigsten Hafen der Welt und mit dem Kanalbau und dem Bekanntwerden Rembrandts stieg es letztendlich zu einer der führenden Städte Europas auf. Nach Konflikten der Niederlande mit England und Frankreich ging es mit Amsterdam jedoch bergab. Durch den gleichzeitigen Angriff der Franzosen und Engländer 1672 auf die Republik wurde das Ende des goldenen Zeitalters eingeläutet, da der Handel Amsterdams einbrach. INDUSTRIALISIERUNG Durch die Industrielle Revolution gegen Ende des 19. Jhds. kam es zu einem erneuten Aufschwung der Stadt, der allerdings neben den goldenen Zeiten verblassen musste. Allerdings blieb die Stadt Amsterdam 1672 - 1795 ein finanzielles Zentrum Europas und wichtiger Nahrungsmittelmarkt und behielt ihren Wohlstand trotz der schwierigen politischen Lage bei. 1806 wurde Amsterdam zur Hauptstadt der Niederlande erklärt. Die Zeitspalte zwischen 1813 und 1940 ist von der ökonomischen und, nach 1870, der geografischen Erweiterung gezeichnet. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jhds. wurde die Optimierung der Wasserwege der Stadt in Angriff genommen, was letztendlich den Handel mit Europa und der Welt wieder steigerte. Die Industrialisierung bewirkte auch einen raschen Bevölkerungszuwachs, was die Wucherung der Stadt über den Singelgracht folgen ließ, während große aber bedürftige Wohnanlagen für die Arbeiterklasse errichtet wurden. Durch Zuschüttung von Kanälen und dem Bau neuer Straßen wurde schließlich der Altstadt großer Schaden zugefügt. Trotz allem wurde Amsterdam erneut Mittelpunkt des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens, obgleich es ökonomisch allmählich, besonders nach dem 2. WK von Rotterdam überflügelt wurde. Zwischen den Jahren 1920 und 1940 brach wieder eine wirtschaftliche Rezession aus. Während des 2. WK wurde Amsterdam von den Deutschen besetzt. Nach dem Krieg wurde Amsterdam zu einer Touristenhochburg; der Tourismus zur Haupteinnahmequelle und nicht selten wird die Toleranz von Drogen und Prostitution als Auslöser dieser Entwicklung herangezogen. GEGENWART Heute kann man die Geschichte Amsterdams in zahlreichen Museen besichtigen, beispielsweise im historischen Museum Amsterdams oder im Reichsmuseum Amsterdam. Witt, Schludecker, Moosmann AMSTERDAM - STÄDTEBAU Amsterdam ist seit 1983 Hauptstadt der Niederlande und hat ca. 800.000 Einwohner. Amsterdam ist somit die einwohnerstärkste Stadt der Niederlande. Das Stadtbild ist gezeichnet von Grachten, Wasserstraßen, die zum Transport von Gütern und Menschen dienen. Grachtennetz von Amsterdam Ijmuiden IJMUIDEN ist ein Ortsteil der Gemeinde Velsen in Nordholland und liegt an der Nordseeküste. IJmuiden besitzt einen wichtigen Fischereihafen. Außerdem wird in der Hafenanlage der Amsterdamer Pegel gemessen. Dieser dient als Höhenangabe für ganz Deutschland. Das zweitgrößte Gewerbegebiet der Niederlande, Westpoort liegt in Nordholland am Nordseekanal. Westpoort hat eine Größe von 35 qkm. Es sind hier viele Banken und Versicherungsgesellschaften, Firmen der Autobranche, Großhandels- und Bauunternehmen angesiedelt. AMSTERDAM NOORD ist ein weiteres Stadtviertel von Amsterdam. Früher lebten die Einwohner hauptsächlich von den Gewinnen ihres Fischhandels. Nachdem die Gemeinden Buiksloot, Nieuwendam und Ransdorp mit dem Bezirk vereint wurden, entstand die heutige Größe. Amsterdam Noord ist heutzutage nicht ausschließlich als Industriegebiet, sondern auch für seine Gartendörfer bekannt. RANDSTAD gilt als das wirtschaftliche Herz der Niederlande. Vergleicht man es mit anderen europäischen Städten, so liegt es hinter London, Paris, Rhein-Ruhr und Mailand auf dem fünften Platz. Randstad ist ein Ballungsgebiet im Westen der Niederlande. Es beinhaltet die Provinzen Nord-, Südholland, Flevoland und Utrecht. Die Städte der Randstad bilden einen Siedlungsring um eine grüne Zunge im Zentrum. DAS IJ war früher ein Meeresarm der Südsee. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der größte Teil eingepoldert, also von Deichen umschlossen. Heute ist der Meeresarm nicht mehr mit der Südsee verbunden. Er trennt die Innenstadt von der Nordstadt Amsterdams. Die BÖRSE VAN BERLAGE von Amsterdam, 1903 erbaut, ist ein Backsteinbau mit einem hohen Turm. Die schlichte Schönheit der Fassade, die Einfachheit und Harmonie waren dem Architekten Hendrik Petrus Berlage von großer Bedeutung. Früher diente das Gebäude als Waren- und Getreidebörse und beinhaltete verschiedene Ämter. Heute werden die Räume vom Philharmonieorchester als Büro- und Proberäume genutzt. Hausboote sind schwimmende Baukörper, die festverankert sind. Sie sind auf Dauer bewohnbar und ähneln vom Äußeren eher einem Wohngebäude. GENTRIFIZIERUNG beschreibt den „sozioökonomischen Strukturwandel bestimmter großstädtischer Viertel im Sinne einer Abwanderung ärmerer und eines Zuzugs wohlhabenderer Bevölkerungsgruppen“ . Die Mehrheit der Gebäude entstanden in der Wiederaufbauphase nach dem zweiten Weltkrieg. Zu dieser Zeit galt Amsterdam noch als vorbildlich im Bereich des sozialen Wohnungsbaus, welcher vom Staat stark subventioniert wurde. Als 1994 der Wohnungsbau privatisiert wurde, nahm die Wohnungsnot stark zu, der soziale Wohnungsbau nahm ab und die Mietpreise stiegen an (worunter besonders finanziell Bedürftige litten). Hinzu kommen die bestehenden Probleme des starken Bevölkerungsanstiegs und der bereits dichten Besiedlung (Vergleich Bevölkerungsdichte Dt.: 226 Ew/km²; NL.: 402 Ew/km², Wikipedia). Das Land versucht besonders durch Verdichtung bereits urbaner Räume dieser Wohnungsnot zu begegnen. In Amsterdam im Speziellen kam es in den 90er Jahren zu einer STADTERWEITERUNG durch die Umnutzung der ehemaligen Docks Borneo und Sporenburg, wo 6000 neue Wohnungen und Häuser entstanden. Des Weiteren ist der Bezirk Ijburg zu nennen, der durch Ijburg Borneo, Sporenburg eine Aufschüttung im Amsterdamer Ijsselmeer entstanden ist. Dort sollen bis 2015 47000 neue Wohnungen entstehen. Platznot durch immer höhere Bevölkerungszahlen, Unzufriedenheit der Bürger durch unbezahlbare Mietpreise und nicht zu zuletzt der steigende Meeresspiegel der immer mehr Deiche notwendig macht, sind nur einige Probleme denen sich Amsterdam in der Zukunft stellen muss. Der nationale strategische Rahmenplan der Niederlande (NSRP), entscheidet darüber in welchen Bereichen die EU-Fördermittel eingesetzt werden. Hierbei geht es um die Stärkung der Wirtschaft, Aufwertung der Regionen und um die sozioökonomische Zukunft von Städten. Er besagt, dass „ein Drittel der Gemeinschaftszuweisungen für die Entwicklung der vier Großstädte Amsterdam, Rotterdam, Den Haag und Utrecht vorgesehen ist.“ Dübbelde, Deling, Buob AMSTERDAM RIJKSMUSEUM LageMuseumstraat 1, Amsterdam Bauzeit 1877-1885 Sanierung, Umbau 2003-2013 Architekten Pierre Cuypers, Cruz y Ortiz (Umbau) DatenBacksteingebäude mit Renaissance- und Barockelementen 13 000 qm BGF Umbaukosten 375 Millionen Euro Rijksmuseum Südwestansicht, heute ALTBAU Das Reichsmuseum (Rijksmuseum) Amsterdam ist ein niederländisches Nationalmuseum am Museumplein. Gegründet wurde es ursprünglich 1800 in Den Haag und auf Befehl des Königs Louis Bonaparte nach Amsterdam gebracht. Es beherbergt eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen der Niederlande sowie historische und kunsthandwerkliche Artefakte. Rijksmuseum zwischen 1890 und 1905 Entworfen wurde es von dem Architekten Petrus J.H. Cuypers in einer Kombination aus Neogotik und –renaissance. „[…] The Rijksmuseum was not only a milestone in the rise of Government Buildings but the foremost example for State architecture in the last quarter of the nineteenth century […]“ (Zitat Rijksbouwmeesters ; Quelle: Nr.4). An die niederländische Kunstgeschichte angelehnt, erhielt das Gebäude sowohl innen als auch von außen reiche Dekorationen. NEUBAU Unter dem Motto „Verder met Cuypers“ (Weiter mit Cuypers) begannen im Dezember 2003 die Sanierungsarbeiten (Quelle: Nr. 7). Die Architekten Cruz y Ortiz schafften in Zusammenarbeit mit Wilmotte (Innenausbau und Einrichtung) und Hoogevest (Restaurator) ein runderneuertes Gebäude mit prachtvoll eingerichteten Sälen und spektakulärer Eingangshalle. Ziel war „Cuypers Rijksmuseum 1890 - 1905 ursprüngliche Klarheit wiederherzustellen“. Indem sie nachkriegszeitliche Konstruktionen entfernten, rekonstruierten sie Cuypers Grundriss. Die Verzierungen, das Markenzeichen Cuypers, konnten zu großen Teilen frei gelegt und restauriert, bzw. rekonstruiert werden. Eindrucksvoll sind die beiden Innenhöfe im Hauptgebäude. Die Böden der Höfe wurden abgesenkt, sodass diese nun Ost- und Westflügel über einen Tunnel miteinander verbinden. Über das neue Glasdach fällt viel Tageslicht ein. Der Boden der Lichthöfe besteht aus portugiesischem Kalkstein. Neben einem neuen Eingangsbereich, entwarfen die beiden Architekten den 670 Quadratmeter großen Asiatischen Pavillon. Der Pavillon ist komplett von Wasser umgeben. Die Fassade aus Naturstein und Glas bildet einen Kontrast zu den Ziegelsteinen des Hauptgebäudes. ˄ Atrium ˂ Asia Pavillion DIE „BADEWANNE“ Der Erweiterungsbau des neu eröffneten Stedelijk Museums mit Bildern der modernen Kunst wird von seinem Architekten selbst als „Badewanne“ bezeichnet. Neben dem alten Backsteinbau aus 1885, erscheint das neue Gebäude recht „abgehoben“, jedoch nicht unpassend. Außen zwei Gebäude - zwei Epochen. Innen eine stimmige, einheitliche Materialisierung (Quelle:Nr.8). MATERIALITÄT Der äußerlich in sich komplett geschlossene Baukörper des Neubaus besteht aus weißem Kunststoff, der es wie eine überdimensionierte Badewanne aussehen lässt. Die Kunststoff-Komposit-Hülle besteht aus 3 x 11 Meter großen Elementen die von einer Stahlkonstruktion getragen wird. Diese spezielle Hülle wirkt bei einem Temperaturanstieg dem Harz entgegen. Somit kann sich die Konstruktion nicht ausdehnen und eine glatte Fassade ohne Trennfugen mit einer Gesamtlänge von 100 Metern ist kein Problem mehr. Mels Crouwel: „Wir haben dabei ein Material aus dem Flugzeugbau ver- „Badewanne“ wendet, damit die Fassade auch in zehn Jahren noch glänzt.“ (Quelle: Nr.8). AUSSTELLUNGSKONZEPT Mit der Renovierung wurde auch das Ausstellungskonzept geändert. Die Ausstellung bietet nun eine chronologische Reise durch 80 Galerien. 8000 Objekte erzählen von 800 Jahren niederländischer Kunst und Geschichte. Über 30 Galerien widmen sich dem Ruhm des „Goldenen Zeitalters“. Einzig das weltberühmte Meisterwerk „Die Nachtwache“ von Rembrandt erhält seine ursprüngliche Position zurück in einem von Cuyper dafür speziell entworfenen Raum. Ihm voran liegt die Ehrengalerie im Herzen des Museums. Sie enthält weltbekannte Meisterwerke von Vermeer, Rembrandt, Frank Hals und Jan Steen. Grundriss EG KRITIK Zu Cuypers Zeit galt das Rijksmuseum in seiner Gestaltung, mit all seinen Götzenbildern an den Wänden, als zu mittelalterlich und zu katholisch. Zu Beginn des Umbauvorhabens durch Ortiz y Cruz sollte der Radweg zwischen Ost- und Westflügel geschlossen werden. Dies stieß allerdings auf große Entrüstung und Widerstand, sodass der Plan einer unterirdischen Verbindung entstand. Alles in allem haben die Niederländer einen Grund zum Feiern, da ihre altehrwürdige „Schatzkammer der Geschichte“ wieder in neuem Glanz erstrahlt. Schönberger, Rieger, Kornberger Ehrengalerie EYE FILMMUSEUM Bauherr ING – Real Estate Lage IJ Promenade 1, Amsterdam Bauzeit2009-2012 Architekt Delugan Meissl Daten Stahlkonstruktion auf einem Betonsockel 8.700 qm BGF 36 Mio. Euro DELUGAN MEISSL 1993 gründeten Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan zusammen das Architekturbüro Delugan Meissl ZT GmbH in Wien. Die zwei Wohnprojekte, der Balken (1998) und der Mischek Tower (2000), in Wien zählen zu den ersten großen Projekten der beiden Architekten. Die GmbH wurde 2004 zum Büro Delugan Meissl Associated Architects (DMAA) erweitert. Als Partner kamen die langjährigen Mitarbeiter Dietmar Feistel und Martin Josst hinzu. In Folge mehrerer ausländischen Wettbewerbserfolge, unter anderem für den Bau des Porsche Museums in Stuttgart, nahm die internationale Bekanntheit des Architekturbüros zu. Die Architektur von DMAA zeichnet sich durch die Kombination von Dynamik mit statischen, ruhenden Räumen aus. Bewegung (oftmals vom Boden lösende Baukörper) ist ein zentraler Aspekt ihrer physiologischen Architekturauffassung. FILMMUSEUM Das 1946 gegründete „Netherlands Historisch Filmarchief“ EYE Filmmuseum zur Bewahrung des Filmgeschichtlichen Erbes und der Filmkultur, fand zuerst seinen Platz im sogenannten „Vondelparkpaviljon“. Trotz einer Renovierung im Jahre 1991 zog das Museum mitsamt aller Exponate am 5.April 2012 um. Der am Nordufer der IJ und gegenüber des Amsterdamer Hauptbahnhofs lokalisierte Neubau bietet nun über 46.000 Filmen, 35.000 Filmplakaten und 450.000 Fotografien Platz. Beherbergt werden vor allem niederländische Produktionen, aber auch nichtindigene Produktionen werden nach dem Auslaufen aufbewahrt. Die fast schon als abstrakt zu bezeichnende Gebäudeform ist das Ergebnis eines 2005 international ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerbs, bei dem sich ein Entwurf der DMAA durchsetzt. Die Themen des Films, Licht und Bewegung, bestimmen das Gebäude. Die kristalline Fassade stahlt Leben aus, Symmetrien fehlen. Das Herzstück des Museums ist das Foyer, die Arena mit den großen Treppen. Von dieser erschließen sich alle Funktionen. „Wir wollten weg von den ungemütlichen Multiplexkinos!“, erklärt Architektin Elke Delugan- Meissl. „Dort kauft man seine Eintrittskarte und Popcorn, wird ins Dunkle geschickt und nach dem Film meist in eine schäbige Seitengasse abgeschoben. Eine Gelegenheit, über den soeben gesehenen Film zu sprechen, muss man sich woanders suchen.“ 8) Der Gebäudekomplex bietet neben 1200 Quadratmetern Ausstellungsfläche genug Raum für 4 Leinwände mit den zugehörigen 640 Sitzplätzen. Zu erreichen ist das EYE rund um die Uhr mit einer kostenfreien Fähre. Fahrrad und Automobilparkplätze befinden sich an der Gebäuderückseite. Die Baukörperinterne Erschließung gestaltet sich komplett behindertengerecht. Das EYE ist als „Tempel des Kinos“ zu verstehen. Eine Dauerausstellung im Keller, sowie Kunstinstallationen und Filmvorführungen sorgen für die Unterhaltung der Besucher. Das am Wasser gelegene Museumsrestaurant und die Bar versorgen Besucher mit Speisen und Getränken. Ebenfalls vorhanden ist ein Souvenirshop der DVDs, Postkarten und Erinnerungsstücke aus Filmen verkauft. Ebenso ein Archiv und eine Bibliothek, Grundriss Level 1 Konstruktionsschema welche aber nicht im Gebäude selber untergebracht sind. Für jeden Besucher und Einwohner von Amsterdam gehört ein Besuch im EYE sicherlich zum Pflichtprogramm. Blick von der Arena auf die Treppenlandschaft KRITIK Am neuen Bau des EYE Filmmuseums wurde kritisiert, dass der Zugang für Behinderte schlecht ist. Außerdem wurde über den Namen „EYE“ des Museums diskutiert. Die Defense Language-Stiftung, eine Stiftung zur Erhaltung und Wiederherstellung der niederländischen Sprache, fordert einen niederländischen Namen: „Wir glauben, dass ein niederländisches Museum einen holländischen Namen verdient „ 7), meint Jan Heitmeier. Der Name ist ein Wortspiel mit dem IJ, wo das Museum gebaut wurde. In Amsterdam wird der ‚ ij ‚ als „ eij „ ausgesprochen. “Das ist ein Wortspiel, das ein paar Wochen schön ist“ 7), sagte Meier Heit. Das Filmmuseum ist jedoch eine überzeugende Gebäudeikone. Walz, Wolff, Nees AMSTERDAM STADTBIBLIOTHEEK Lage: Oosterdokskade 143 Baujahr: 2007 Architekt: Jo Coenen Material: Muschelkalk JO COENEN Jo Coenen ist am 30.09.1949 in Heerlen, Holland geboren. Er machte 1975 seinen Abschluss in Städtebau und Architektur an der Universität für Technologie Eindhoven, wo er auch von 1976 bis 1981 als Professor der Architektur lehrte. Ebenfalls unterrichtete er in Maastricht, Tilburg, Karlsruhe und in der Schweiz. Die ersten Projekte von ihm waren eine Bibliothek in Heerlen (1983-86) und das Rathaus in Delft (1984-86). Seinen großen Durchbruch hatte er mit dem Wettbewerbsgewinn für das Niederländische Architekturinstitut Rotterdam im Jahre 1988. Seit 1987 hat er die Oberaufsicht über die Stadtplanung in Den Haag, Amsterdam, Maastricht, Eindhoven und Tilburg. Sein erstes eigenes Architekturbüro eröffnete 1979 in Eindhoven. Daraufhin folgten Büros in Berlin, Amsterdam, Luxemburg und Mailand. Ausgezeichnet wurde Coenen unter anderem als Ehrenmitglied des „Bundes Deutscher Architekten“. Ebenso verlieh man ihm den BNA-Kubus Award (Bundes Niederländischer Architekten, höchste niederländische Auszeichnung für eine Architekten) sowie einen den Eindhovens Local Authotity Architecture Award für das Eindhover Gesundheitszentrum. OOSTERDOK Die größte Bibliothek Amsterdams entstand auf dem Entwicklungsareal Oosterdokseiland, das 1883 durch stauen des IJ künstlich angelegt wurde und östlich des Amsterdamer Hauptbahnhofs und südlich des IJ liegt. Der Standort Oosterdok ist trotz der Lage in der Innenstadt sehr gut erreichbar. ˄ Oosterdok ˂ Innenraum Bibliothek DIE BIBLIOTHEK Auf einer Fläche von 28.000 m² gibt es mehr als 1,5 Millionen Bücher. Die im Januar 2007 fertiggestellte „Openbare Bibliotheek Amsterdam“ ist die größte Bibliothek Europas, außerdem ist sie eines der spektakulärsten Gebäude Amsterdams und weit mehr als eine Bücherei. Der Architekt Jo Coenen gestaltete sie bewusst als urbanen Treffpunkt. Das Objekt befindet sich auf der Oosterdokskade 143, bietet auf 7 Stockwerken tausende Bücher, CD´s & DVD´s und hat täglich von 10:00 – 22:00 Uhr geöffnet. Der Eingang ist freundlich und modern. Durch die Lichttafeln des 30 Meter hohen, lichtdurchfluteten, ganz in weiß gehaltenen Raumes, wird schnell ersichtlich wo sich welche Inhalte verbergen. Es gibt einen sehr gut sortierten Multimediabereich, 1000 gemütliche Sitzgelegenheiten zum recherchieren, jede Menge Computerarbeitsplätze mit kostenlosem WLAN und ein Café. Außerdem befinden sich auf den anderen Etagen weitere Terminals und gemütliche Sitzplätze mit einer schönen Aussicht. In der oberste Etage befindet sich ein Restaurant. MUSCHELKALK Das Gebäude hat eine optische Besonderheit. Es wurde mit dem Naturstein Muschelkalk belegt. Dieser Naturstein hat in Europa eine lange Tradition. Er verleiht den Gebäuden eine elegante Optik. Er ist jedoch nicht Innenraum Bibliothek so resistent gegen Wasser, Eis und Schnee, da dieser Stein wie ein Schwamm Feuchtigkeit aufsaugt, dadurch würde eine „normale“ Mörtelverlegung nicht funktionieren. Sie würde durch die Feuchtigkeitsspeicherung Flecken auf dem Stein hervorrufen. Um das Projekt jedoch trotzdem zu realisieren, entwickelte Jo Coenen und das Bauunternehmen Gutjahr eine kapillarpassive Flächendrainage. „Dieses System wurde speziell für den Einsatz unter fest verlegtem Naturstein auf Einkornmörtel entwickelt. Das durch die Fugen eindringende Wasser wird so schnell nach außen geleitet, Schäden werden verhindert – und das dauerhaft. Der Belag bildet kleine Kanäle durch die die Feuchte schnell und effektiv nach außen geleitet werden kann. Positiver Nebeneffekt dabei ist die Hinterlüftung, die den Belag schnell trocknen lässt. Eingang Bibliothek KRITIK Viele Menschen am gleichen Ort bedeuten in Amsterdam unzählige, wild durcheinander parkierte Fahrräder. Dies gilt ganz besonders für diese hochmoderne Bibliothek, die täglich über 5000 Menschen anzieht. Deshalb wurde ein spezielles Velo-Untergrundparking mit 2000 bewachten Plätzen gebaut, jedoch ohne Erfolg. Die teure Halle steht leer. Inzwischen hat die Stadt einen Wächter angestellt, um das oberirdische Chaos zu regulieren. Zugleich schrieb sie einen Wettbewerb aus und sucht nun unter dem Motto «Help de fiets onder de Bieb» – «Hilf dem Velo unter die Bibliothek» – nach Ideen, wie Drahteselbesitzer zum Benutzen des Fahrradparkhauses bewegt werden könnten. Kaiser Klettenheimer , Schmidt, Danter Außenansicht Bibliothek ALMERE - NEULAND ALMERE Almere ist eine junge Stadt mit einer kurzen, aber überaus besonderen Geschichte. Direkt am und auf dem Wasser liegend, sticht sie nicht nur durch ihre attraktive Landschaft, sondern auch durch ihre eindrucksvolle, fast schon verrückte Architektur hervor. Als in der Nachkriegszeit dringende Wohnungsnot herrschte, beschloss man in Holland, Wasser zu Land zu machen und errichtete so Almere als typische Polderstad. Karte von Almere, Lage der Stadtteile DIE „ALTEN“ STADTTEILE Almere Haven (1976) ist der älteste und zugleich der kleinste Stadtteil mit rund 22 Tausend Einwohnern und soll im Gegensatz zu den anderen das „Traditionelle“ wiedergeben. Almere Stad (1980) war das zweite Hauptansiedlungsgebiet und bildet mit rund 100 Tausend Einwohnern das Zentrum. In der Innenstadt ist im Gegensatz zu den anderen Stadtteilen, vor allem moderne Architektur anzutreffen. Die Bewohner dieses Viertels durften sogar selbst ihre Häuser konzipieren. Almere Buiten (1984) ist flächenmäßig der größte Stadtteil und bildet mit drei Industrieparks, den großtechnischen Bereich von Almere. Neuere Baumaßnahmen richten sich auf den Stadtteil Almere Poort (2000), der in den nächsten Jahren anwachsen und eine große Anzahl neuer Bewohner aufnehmen soll. ES WÄCHST IN ALMERE Die gerade einmal 38 Jahre alte Stadt Almere wächst in einem rasanten Tempo, das teils Stolz, teils Besorgnis, mit Sicherheit aber Aufsehen erregt. Von der Ruhe und Weite Almeres im Vergleich zum überfüllten Amsterdam, vor allem aber von den vergleichsweise niedrigen Wohnungspreisen angezogen drängen nach wie vor viele Menschen in die Stadt, ein Drittel davon aus Amsterdam. Um mit dem andauernden Zuwachs Schritt halten zu können, weitet sich die Stadt permanent aus. VERSUCHSLABOR ALMERE Almere wird häufig als Versuchslabor für architektonische und städtebauliche Experimente bezeichnet. Vor allem in den 80er Jahren hat man mit ungewöhnlichen Bauten wie De Fantasie und De Realiteit bewusst versucht, das langweilige Reihenhausschema zu unterbrechen. Auch in den 90er Jahren entstandenen Stadshart (dem Herz der Stadt) von Almere findet man etliche waghalsige Entwürfe, aber auch der Stadtteil selbst ist eine außergewöhnliche städtebauliche Idee des Büros OMA. GROSSE PLÄNE: ALMERE 2030 Aktuell plant das niederländische Büro MVRDV, das bekannt ist für seine experimentelle, innovative Architektur, an Almeres nächster Erweiterung: Oosterwold, Pampus und IJ-land. IJmeer ist eine Insel im Meer, auf dieser im Einklang mit der Natur eine moderne Infrastruktur mit 5.00010.000 Wohneinheiten entstehen soll. Mit der urbanen Erschließung sollen auch dringend nötige ökologische Maßnahmen einhergehen. An der Küste ganz in der Nähe wird Almere Pampus errichtet, ein Wohnviertel, das Küstenort-Flair mit dichter Bebauung und experimentellen Wohnformen vereinen und 20.000 weitere Unterkünfte schaffen soll. Hinter Oosterwold schließlich verbirgt sich eine Rahmenplanung für ein eher ländlich orientiertes Viertel auf dem Festland. Hier sollen sowohl Einzelpersonen als auch gemeinschaftliche Initiativen ihre persönlichen Träume ausleben dürfen und so das Landschaftsbild formen. Pampus und IJ-Land, Vision von MVRDV KRITIK Ob man das überaus künstliche Stadtbild kritisiert oder schätzt, die gewagten Gebäude bewundert oder missbilligt, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen. In einer Sache jedoch sind sich alle Kritiker einig: Das rasante Wachstum Almeres ist äußerst bedenklich. Es führt unvermeidlich zu einer Identitätskrise der Stadt, sowie zu etlichen sozialen Problemen. Dabei bleibt kein Raum für persönliche Entfaltung oder Vielfalt und so ist die Stadt laut der Journalistin van Driel nichts für diejenigen, die „mehr vom Wohnen erwarte[n] als, huisje, boompje, beestje‘“ (Quelle:Nr.6). Man sollte dies jedoch nicht so verstehen, dass das Wachstum selbst ein Problem wäre, lediglich seine Geschwindigkeit und Unausgeglichenheit. L.Knoblauch, Liem Oosterwold, Vision von MVRDV ALMERE - GESTAPELTE STADT In den 90er Jahren, als die ersten Wohnungen fertiggestellt waren, zogen mehrheitlich Amsterdamer aus der ärmeren Bevölkerungsschicht nach Almere. Eine richtige Stadt war sie damals nicht, da der eigentliche Stadtkern fehlte. Man war für kulturelle Aktivitäten auf die umgebenden Städte angewiesen. Das anhaltende Wachstum schuf den Willen, auf eigenen Füßen zu stehen und ein eigenes Stadtzentrum mit Skyline zu schaffen. OMA Das Office for Metropolitan Architecture (OMA) von Rem Koolhaas gewann die Ausschreibung mit dem „Masterplan“. Heute sticht die Moderne im Stadtzentrum, direkt am künstlich angelegten Weerwater, dem Besucher ins Auge. Die Multifunktionalität ist ein wichtiger Teil des Planes. Stadtshard Almere, Lageplan MASTERPLAN „Der Masterplan besteht aus zwei Kerngebieten: einem Businesspark am Bahnhof und einem städtischen Einkaufs- und Vergnügungszentrum am Weerwater.“ [Bauwelt, Es wächst in Almere] Das gesamte Bodenniveau des neuen Stadtherzens (Stadshart) ist angehoben und ragt bis zu sechs Meter in die Höhe.Dies ermöglichte, die Stadt in verschiedene Ebenen aufzuteilen: „Wir haben zwei Städte übereinander gebaut.“ [http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/article98K2A-1.236398] Das Schichtungsmodell sieht eine „Unterstadt“ mit der gesamten Infrastruktur (Verkehrswegen, Parkplätzen) und einem Müllentsorgungssystem, darüber einen ebenerdigen Bereich („Oberstadt“) für Geschäfte, Restaurants und andere Ausgehgelegenheiten, sowie Büros und Wohnungen samt Dachgärten und Panoramablick vor. So wird eine vertikale Organisation der städtischen Funktionen erreicht. SCHICHTUNG / GESTAPELTE STADT Schnitt Citadel (1) Niewe Bibliothek (2) Die unterschiedlichen Schichten mit ihren jeweiligen Funktionen vernetzen die einzelnen Bereiche effizienter als in traditionellen Stadtmustern. „Überraschende Verbindungen und Trennungen, unerwartete Sichtkontakte zwischen den Ebenen – dies ist das Innovative von Kohlhaas gestapelter Stadt. […] „Durch die neue, kompakte Identität, die wir durch die Schichtung erreichen, werden wir die verschiedensten Programme näher zusammenbringen und ein Maximum an sozialer Interaktion verwirklichen.“ “ [http://www.nzz.ch/aktuell/ startseite/article98K2A-1.236398] STADTHERZ Almeres Stadshart, von internationalen Architekten bebaut, ist geprägt von architektonischer Innovation und enormer Experimentierfreude. Auch die räumliche Vielfalt, die kontrastreiche Gestaltung der unterschiedlichen Fragmente durch das breite Spektrum an Materialien und Stilen, erzeugen große Spannung und Dynamik. Links: Side by Side (4), Rechts: De Kunstlinie (3) Stadshart Almere Der Gebäudekomplex von 130x130 Metern Citadel (1) bildet den Kern des Masterplans. Christian de Portzamparc integrierte verschiedene Funktionen in einem Gebäude: Wohnungen, Läden und einen Dachgarten. Die Nieuwe Bibliotheek (2) von Meyer und Van Schooten ist eine öffentlichen Bibliothek, die aber auch Büroräumlichkeiten, 10 Geschäfte, 30 Appartements beinhaltet. De Kunstlinie / Schouwburg (3) von SANAA, die städtische Theater- und Musikbühne kennzeichnet sich durch eine eingeschossige komplett verglaste Grundfläche von 100x100 Metern, die drei verschieden große, helle Kuben enthält. Frits van Dongen entwarf Side by Side (4), zwei Wohntürme mit 20 verschiedenen Wohnungstypen, deren glatte Fassade aus blauem Industrieglas bestehen. Links: Side by Side, Rechts: De Kunstlinie Silverline (5), ebenfalls ein Wohnkomplex, von Claus & Kaan weist eine leicht silbern glänzende Fassade auf; der obere Teil des Turmes ragt über den See. Daneben liegt The Wave (6) (René van Zuuk). Das Links: Silver Line (5), Rechts: The Wave (6) 7-stöckige Gebäude mit wellenförmiger Fassade besteht aus gegeneinander versetzten, silbernen Aluminiumplatten. Weitere Komplexe finden sich in der Mitte der Stadt: De Smaragd (7), ein Wohn- und Shoppingkomplex der Architekten Gigon & Gruyter; außerdem ein Kinokomplex Utopolis (8) von Rem Koolhaas. Das Urban Entertainment Center von Christian de Portzamparc setzt sich aus 4 Baukörper zusammen: Einem Hotel (Apollo Hotel (9)) mit einer Fassade aus Zedernholz, einer Konzerthalle/Diskothek (Muziekzaal Muzing (10)) in Form eines riesigen Geröllblocks, einem Vergnügungszentrum und einem Einkaufszentrum (Media Markt (11)). ˄ Utopolis (8) ˂ Smaragd (7) KRITIK Die utopischen Pläne von national und international anerkannten Architekten werden umgesetzt, ohne dass die Bewohner eine Möglichkeit haben sich am Planungsprozess zu beteiligen. Man hört von Kritikern, die Almere eine mangelnde Urbanität vorwerfen und Worten wie: Experiment, interessantes Wagnis oder Testkatalog, in dem alle Varianten des Stapelns ausgetestet werden. Flankiert von moderner Architektur vermitteln die breiten Promenaden den Eindruck einer Metropole – die Straßen sind jedoch relativ leer und unbelebt. Auch das Fehlen historischer Architektur in der Stadtmitte wird bemängelt. Es wurden sogar erst 20 Jahre alte Gebäude abgerissen um für das neue Totalkonzept Platz zu machen. Armbruster, Bender, Gäbert Hinten: Apollo Hotel (9), Vorne: Media Markt (11), Rechts: Muziekzaal Muzing (10) DEN HAAG - ÜBERSICHT FLÄCHENSTADT Wenig Einwohner auf die große Fläche verteilt im Gegensatz z.B. zu New York. Den Haag ist eine Stadt mit vielen Grünflächen. - Amtlich auch ‘s Gravenhage - „Königliche Stadt am Meer“ im Westen von Holland - Fläche: 98,2 km² - Einwohner: 505.568 (Januar 2013) NORDSEE Den Haag liegt mit den Stadtteilen Scheveningen und Kijkduin direkt am Meer, vom Stadtzentrum aus sind es 6km zur Nordsee. Vor allem für die Fischerei, den Handel und den Tourismus spielt die Nordsee eine große Rolle. So zieht es jährlich 9,2 Mio. Touristen nach Den Haag. Generell ist die Nordsee eine der wichtigsten Wirtschaftsräume Europas. Das Klima Den Haags ist warm und gemäßigt. Über das ganze Jahr verteilt gibt es viel Niederschlag. Der April ist der niederschlagsärmste Monat. Bedingt durch die Nordsee kann es zu schnellen klimatischen Schwankungen kommen, wobei die maximale Temperatur 21°C beträgt. SCHEVENINGEN KURHAUS Das Hauptmerkmal Scheveningens ist seit 1979 das denkmalgeschützte Luxushotel, das ehemals ein Badehaus war. Geplant und gebaut wurde es von den Architekten Johann Friedrich Henkenhaf, Jakob Henkenhaf und Friedrich Ebert. Der Grundriss erinnnert an den eines barocken Schlosses. Die offene Dreiflügelanlage ist parallel zur Küste ausgerichtet. Wobei die Kuppel über dem Mittelflügel das Wahrzeichen des Bades ist. Das Kurhaus zeigt eine Außenfassade nach typischer Bauweise, mit gelbrotem Verblend- und hellem Haustein. REGIERUNGSSITZ In den Haag ist der Sitz des Staatsoberhauptes und Klimadiagramm Den Haag Scheveningen Kurhaus des Parlaments getrennt. Der Sitz des Parlamentes ist der Binnenhof „Het Binnenhof“, der früher einmal ein Jagdschloss war. Es ist Zentrum des politischen Lebens der Niederlande und besticht durch seinen großen rechteckigen Innenhof. Der gesamte Binnenhof wurde im gotischen Stil erbaut. ˄ Gemeentemuseum ˂ Binnenhof GEMEENTEMUSEUM Das städtische Museum Den Haags wurde von HP Berlage, dem niederländischen „Frank Lloyd Wright“, geplant. HP Berlage erlebte die Fertigstellung seines letzten großen Werkes nicht mehr. Es ist bekannt für die Sammlung Moderner Kunst, vor allem die des Künstlers Mondriaan. Das Museum ist ein Gebäudekomplex mit Innenhof, der besonders durch die gestaffelten Dächer hervorsticht, welches als ein Hinweis auf Frank Lloyd Wright gedeutet wird. Auffallend sind die bunten Fliesen, die bronzenen Fensterrahmen sowie lichtdurchflutete Galerien. Die typische Bauweise der Niederländer wird in der Verkleidung mit Backsteinen aufgegriffen. STADTHAUS RICHARD MEIER Das im Spuiviertel gelegene Stadthaus wurde 1995 von Richard Meier gebaut. Es beinhaltet das Stadthaus mit Bibliothek und folgt dabei klaren geometrischen Regeln. Das weiße Gebäude liegt einem quadratischen Schematismus zu Grunde, wobei das Atrium das Herz des Gebäudes darstellt. Dies ist Begegnungsstätte und öffentlicher Bereich zugleich und wird von einem zwölf geschossigen Komplex mit Büroräumlichkeiten umgeben. Brücken verbinden dabei die Gebäude untereinander. Aus Sicherheitsgründen wurde 2003 eine weitere Sicherheitsmaßnahme vorgenommen, ein Sicherheitsnetz aus Edelstahl mit quadratischem Raster, das sich der Architektur Meiers fügt. U-BAHN Seit 2004 besitzt Den Haag zwei U-Bahn Stationen, welche eigentlich komplett überflüssig sind, da man in einer Flächenstadt alles überirdisch machen könnte. Stadthaus und Bibliothek BACKSTEIN Charakteristisch für Den Haag sind die Backsteinbauten, die den Gebäuden einen robusten Charakter verleihen. Der Backstein drückt eine Flächigkeit und Blockhaftigkeit aus und ist gleichzeitig sehr wertbeständig. Einige wichtige Gebäude in diesem Material sind z.B der Friedenspalast, das Stadtteilzentrum Ypenburg und das Ministerium für Sicherheit, Justiz & Inneres. Schäfer, Trefz, Missel U-Bahnnetz um Den Haag ROTTERDAM - COENEN + KOOLHAAS NAI ROTTERDAM KUNSTHAL ROTTERDAM BAUHERR: LAGE: WETTBEW.: BAUZEIT: ARCHITEKT: BAUHERR: Staat Holland LAGE: Westzeedijk 341, Rotterdam BAUZEIT: 1988 - 1992 ARCHITEKT: Rem Koolhaas und Fumi Hoshimo DATE: Bauart Skelett AUSSTEL.FL.:3300m² Nederlands Architectuurinstituut Museumspark 25; 3015 CB Rotterdam 1988 gewonnen 1988 - 1993 Jo Coenen JO COENEN wurde 1949 in Heeren geboren. Er zählt zu den einflussreichsten niederländischen Architekten für Stadtplanung. 1977 studierte er bei Luigi Snozzi und James Stirling. Der beruflichen Durchbruch gelang ihm 1988, in dem er sich mit seinem Entwurf des Niederländischen Architekturinstituts NAI im Wettbewerb gegen Rem Koolhaas durchsetzte. Zwischen 2000 - 2004 wurde er Reichsbaumeister von Holland. NIEDERLÄNDISCHES ARCHITEKTURINSTITUT NAI Architektur gilt in Holland als Teil der Nationalen Identität. Somit ist das NAI bisher ein weltweit einzigartiges Vorbild für die Sammlungen von Dokumenten zahlreicher Architekten, deren Archivierung sowie der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Architektur. Diese Kernaufgaben stimmte Jo Coenen in „perfekter Harmonie“ innerhalb seines Entwurfes auf einander ab. Das Archiv wird in einem 200 m langen leicht gebogenem Gebäude aus Beton mit rot und aluminiumfarbe- Lageplan nem Wellblech untergebracht. Umgeben von einem Wasserbecken stellt eine große Glaseinheit den Kern des Gebäudes dar. In ihr befinden sich der Studiensaal und die Büros des NAI. Um 90 Grad zum Hauptgebäude gedreht, befindet sich darunter der öffentliche Bereich in Form einer flachen Box. Die große Stärke des Gebäudes ist seine Standortwahl und dessen Einklang im Kontext der Umgebung. Das Archivgebäude schmiegt sich an den Museumspark während das Hauptgebäude auf den Park weist. Ein breiter Kiesweg Verbindet das NAI mit dem Museum Boijmans. ˄ NAI (Modell) < NAI (Eingang) KONSTRUKTION Rötlich brauner Ziegel, transparent schimmerndes Glas, der Glanz von Metall sowie Beton wurden feinfühlig miteinander kombiniert. Dieses Ensemble aus Materialien bildet den Charakter des Baus. Eine StahlGlas Fassade umhüllt das transparente Hauptgebäude. Welches auf und zwischen eingespannten Stahl- Betonpfeilern gelagert ist. KRITIK Auch wenn das NAI aktuell seinen Platz klar artikulieren muss, um international weiterhin an vorderster Front zu bestehen, so ist es dennoch ein hoch gelobter und einzigartiger Bau, welcher nach wie vor Besucher anzieht und Raum für Ideen der zeitgenössischen Architektur bietet. „Ein einmaliges Institut!“- „Und ein großartiges Vorbild!“ betont die Berliner Kritikerin und Kuratorin Kristin Feireiss. Schnitt NAI REM KOOLHAAS Rem Koolhaas ist gebürtig aus Rotterdam, lebte jedoch einen Großteil seiner Kindheit in Indonesien, studierte später in London und arbeitete in den USA, bis er 1975 OMA(=Office for Metropolitan Architecture) gründete und zurück in seine Heimat kam. Kunsthalle, Innenraum KUNSTHALLE Die Kunsthalle eröffnete 1992 Ihre Türen im Museumspark von Rotterdam. Entworfen und dann schließlich erbaut wurde das Gebäude von dem holländischen Architekturbüro OMA, welches dem Pritzker-Preis Träger Rem Koolhaas gehört. Die Kunsthalle zählt zu einem der renommiertesten Gebäuden aus den Neunzigern. Neben den Kunstausstellungen kommen zahlreiche Architekturbegeisterte jährlich um sich das Gebäude anzusehen. Das Museum beherbergt 3 Ausstellungshallen, somit kommt das Museum auf eine Gesamtsumme von ca. 25 Ausstellungen jährlich. Zusätzlich gibt es ein extra Gebäude mit einem Restaurant. KONSTRUKTION Die Fassade der Kunsthalle ist aus Natursteinflächen und großen Glasflächen. Von außen mag das Gebäude ziemlich quadratisch und praktisch wirken, doch die Wege und Verbindungen zwischen den Räumen im Inneren sind alles andere als das. Es werden hochwertige Materialien mit weniger hochwertigeren, wie zum Beispiel Parkett und Stahlgitterböden verwendet. Ausschließlich Verkehrszonen mit schiefen Ebenen und Rampen verbinden alles miteinander und bilden den Kontrast zur Außenhülle. KRITIK Es gibt nur wenig Kritik die man äußern kann, wie zum Beispiel den Eingang der schwer zu finden ist, aber nach über zwanzig Jahren, kann man sagen das sich das Gebäude gut an eine Umgebung angepasst und seine Funktion sehr gut erfüllt. Boehme, Ehret Schnitt Kunsthalle ROTTERDAM – HAUS SONNEVELD Bauherr: Albertus Sonneveld Lage: Jongkindstraat 12, Rotterdam Bauzeit:1929-1933 Architekten: Johannes Andreas Brinkmann, Leonhart Cornelius Van der Vlugt Daten: Stahlbetonbau Haus Sonnenveld Das Haus Sonneveld steht mitten in Rotterdam und wurde 1933 von dem Architekten-Team Johannes Andreas Brinkmann (1902-49) und Leonhart Cornelius Van der Vlugt (1894-1936) erbaut. Sie gehören zu den wichtigsten Vertretern der holländischen Moderne und wurden international bekannt durch den Bau der Van Nelle-Fabrik in Rotterdam. Weitere bekannte Werke sind: Haus van der Leeuw in Rotterdam, Nationale Telefonkabine, 1931, Haus Boevé in Rotterdam, 1932–34. Der Auftraggeber für das Sonneveld-Haus, A. H. Sonneveld, war einer der Direktoren der Tabakfirma Van Nelle. RESTAURIERUNG Das in einem kleinen Gartengrundstück stehende Sonneveld-Haus gilt als eines der best erhaltenen Zeitzeugnissen des Neuen Bauens in den Niederlanden und wurde am 17.März 2001 nach einer längeren Sanierungsphase offiziell eröffnet. Restauriert wurde das Haus Sonneveld von den Architekten Molenaar & Van Winden, die von der Rotterdamer Stiftung für den Schutz Haus Sonnenveld, Blick von Garten historischer Bauwerke und dem Netherlands Architecture Institute gefördert wurden. Sie stellten den ursprünglichen Zustand der weißen Villa, sowohl von außen wie auch im innen, detailgetreu wieder her. Badezimmer Wohnzimmer Wohnzimmer STIL UND TECHNIK Sonneveld zeigte großes Interesse für Technologie, Effizienz und Fortschritt, den er auch in seiner neuen Villa verkörpert sehen wollte. So wurde im neuen Haus beispielsweise eine zehnköpfige Ganzkörper-Massagedusche installiert und es wurde ein kleiner Lift eingebaut, mit dem das Holz für den Kamin aus dem Keller gehievt werden konnte. Die Räume waren ausschließlich mit Stahlrohrmöbeln möbliert. Im zweiten Stockwerk befinden sich Schlafzimmer, Gästezimmer und Bad, im ersten Stockwerk wurde für mehr Aussicht und Weitblick ein großflächiges Wohnzimmer geplant. Mittels Faltschiebetüren können die große Fläche gegliedert werden in einen Bibliotheken- bzw. Raucherbereich, einen Essbereich und die eigentliche Wohnzone. Im Erdgeschoss befinden sich lediglich die Küche und eine Doppelgarage. AMBIENTE Mit seinen Fensterbändern, dem aufgeständerten Keller, dem Dachgarten und den bestimmenden Materialen Stahl und Glas ist das Haus Sonneveld ein typisches Beispiel für die Architektur des Funktionalismus. Brinkmann und Van der Vlugt wollten ihre Aufmerksamkeit nicht auf das Schaffen von Raumgrenzen beschränken, weshalb die Gestaltung des Innenraumes wie Farbgebung, Möbel und Wandgestaltung, in enger Zusammenarbeit nach den Wünschen und Bedürfnissen der Bewohner entworfen wurde. Sie definierten mit Farben, Innenausbauten sowie der Möblierung die Stimmungen in den unterschiedlichen Bereichen des Gebäudes. Die Villa ist sowohl mit den originalen als auch mit neuen Stühlen und Lampen und mit farbigen, handbedruckten Stoffen eingerichtet. Überraschend sind die Farben, mit denen die Architekten im Hausinnern arbeiteten, denn anders als in vielen Gebäuden der Moderne fehlen Weiß- und Grautöne. Bei der Restauration hat man unter Schichten von später aufgetragenen Farben noch die Originalfarben gefunden, die mit den in den Originalplänen vorgefundenen Farben übereinstimmen: In den Serviceräumen und Korridoren findet man Beigetöne, die Eingangshalle und das Treppenhaus haben hellgelbe Wände, mit Einbauschränken in Grüngrau. Die eigentlichen Wohn- und Empfangsräume wurden in warmen Farben - Ocker, Bronze, Braun- und Beigetöne – gestrichen Kräftige Rot-, Gelb- und Blautöne wurden an Einbaumöbeln, für Polstermöbel, in den Kinderzimmern und dem Essbereich verwendet. Über die gesamte Außenfassade der Vorder- und der Rückseite des Hauses ziehen sich nahtlos ineinander übergehende breite Fenster. Außerdem sorgen große, zum Garten hin liegende Türen und Fenster sowie mehrere Terrassen dafür, dass das Haus von Licht und Luft durchflutet wird, und dass die Außenräume, ganz im Sinne eines „modernen“ Lebensstils, zu einem festen Bestandteil des Wohnraums werden. Mayer, Nutz, Kreidler ROTTERDAM – KOP VAN ZUID Rotterdam, Admiraliteitskad (um 1900) Rotterdam, (heute) STADTENTWICKLUNG Der Ort Rotterdam entstand etwa 1270 im Zuge eines Dammbaus an dem Fluss Rotte. Nachdem Rotterdam im Jahre 1340 die Stadtrechte erhielt, entwickelte sich die Stadt durch ihre günstige Lage an der Nordsee zusehends zu einer reichen Handelsstadt. Mit dem Bau des Nieuwe Waterwegs 1853 wurde eine offene Verbindung zum Meer geschaffen und die Stadt wuchs endgültig zu einem Welthafen heran. Der Zweite Weltkrieg unterbrach das starke Wachstum jedoch mit verheerenden Folgen: Bei der Bombardierung der Stadt durch die deutsche Luftwaffe am 14. Mai 1940 wurde das Zentrum der Stadt nahezu vollständig zerstört. Nach dem Krieg sah man einen Wiederaufbau der Innenstadt vor. Nachdem man die Häfen westwärts in Richtung Nordsee ausgelagert hatte, wurden für die zentrumsnahen Hafengebiete, wie beispielsweise das Kop van Zuid neue Konzepte zur Integration in das Stadtbild gesucht. So verbindet heute die 1996 fertiggestellte Erasmusbrug, über welche vier Auto- spuren, eine Radfahrer- und Fußgängerspur sowie eine Straßenbahnlinie verlaufen, das Stadtgebiet Kop van Zuid über die Nieuwe Maas hinweg mit dem Zentrum. Außerdem entstanden in dem ehemaligen Hafengebiet neue Hochhäuser, entworfen von internationalen Toparchitekten. Das Kop van Zuid ist ein Beispiel wie kaum ein anderes für die rasante Entwicklung Rotterdams zu einer Hochburg für moderne Architektur. MANHATTAN AN DER MAAS Das ehemalige Hafenviertel Kop van Zuid ist einem modernen Vergnügungsviertel gewichen, das Geschäfte, Bürogebäude, Cafés, Restaurants, Wohngebäude und ein Theater beherbergt. In Kop van Zuid findet man viele Hochhäuser, die vom Wasser aus betrachtet eine Ähnlichkeit zum New Yorker Stadtteil Manhattan aufweisen, woraus der Spitzname „Manhattan an der Maas“ resultiert. ARCHITEKTEN Rem Koolhaas entwarf das multifunktionale Hochhaus Lagplan (Manhatten an der Maas) „de Rotterdam“ (2013), in dem Wohnungen, Büros, Hotels, Geschäfte und ein Hotel untergebracht sind. Das neue Luxor-Theater in Kop van Zuid wurde vom Ehepaar Bolles+Wilson entworfen, welche schon vielfach für ihre Bauten ausgezeichnet wurden. Renzo Piano realisierte das Bürogebäude der KPN (2000). Das Gebäude „New Orleans“ von Alvaro Siza ist mit 160m das höchste Wohnhochhaus in den Niederlanden. Francine Houben von Mecanoo erschuf bis 2004 das zweithöchste Wohnhaus namens Montevideo (152m). Das Bürogebäude Maastoren (2009) wurde von Dam & Partners realisiert. Es ist das höchste Gebäude der Niederlande. Norman Foster entwarf 2000 mit dem „World Port Center“ ein wichtiges Prestigegebäude in Kop van Zuid. DeRotterdam (Rem Koolhaas) GENTRIFIZIERUNG Im Zweiten Weltkrieg war das Kop van Zuid mit Baracken bebaut und von den niederländischen Juden bewohnt. Die Baracken wichen in den 1960er Jahren Sozialwohnungen. Durch den Erneuerungsplan von Riek Bakker und dem Architekten Teun Koolhaas wurde das Gebiet soweit erneuert, dass bis 2010, 15000 neue Einwohner in das Gebiet zogen. Außerdem entstanden viele neue Arbeitsplätze, wodurch das Gebiet auch für die höheren Schichten der Gesellschaft ansprechend wurde. KRITIK Kritisch zu betrachten, ist vor allem die Gentrifizierung, die in dem Gebiet des Kop van Zuid stattfand. Die ärmere Bevölkerung Rotterdams, die dort früher in Sozialwohnungen hauste, wird nun durch steigende Mietpreise aus dem Gebiet vertrieben. Bemängelt wird außerdem, dass man bei dem Wiederaufbau des Viertels nach dem Zweiten Weltkrieg, ausschließlich auf moderne Architektur setzte und somit heute kaum etwas an das „alte Rotterdam“ erinnert. Des Weiteren wird Kritik an den mangelnden Parkplatzanlagen in dem Viertel geäußert. Herr, Hämmerle, Fingberg WPC (Norman Foster), Montevideo (Francine Houben) NIEDERLANDE - NEUE BAHNHÖFE AMSTERDAM CENTRAAL Bauherr: Lage: Bauzei: Architekt: Amsterdam Centraal, Entwurf Benthem Crouwel Stadt Amsterdam, Nederlandse Spoorwegen, ProRail 15 Stationsplein, 1012 AB Amsterdam 2004 bis voraussichtlich 2015 Benthem Crouwel Architekten ARCHITEKTEN Benthem Crouwel ist ein Architekturbüro, das 1979 von Jan Benthem und Mels Crouwel gegründet wurde. Sie haben sich vor allem auf kulturelle Projekte, sowie infrastrukturelle Großprojekte spezialisiert. Neben dem Amsterdam Centraal sind sie auch zuständig für den Den Haag Centraal, Utrecht Centraal und Rotterdam Centraal. Der Umbau organisiert die Verkehrsströme komplett neu und verlegt den Autoverkehr unter das zukünftige, aufgeständerte Busterminal an der Flussseite des Bahnhofes. Somit werden die Verkehrssysteme vereinfacht und der Bahnhofsvorplatz frei gemacht. Außerdem wird unter dem Busterminal, das ähnlich wie die bereits vorhandene Bahnstation auch mit einem bogenförmigen Dach aus einer Stahlkonstruktion geschützt werden soll, Platz für Fußgänger und Geschäftszonen geschaffen. Den Wettbewerb zur Gestaltung der IJHal, die Nord und Süd verbindet, gewann Wiel Arets mit einem Entwurf, der eine Decke vorsieht, die an die reflektierende Wasseroberfläche des IJ erinnern soll. Amsterdam Centraal, Entwurf Wiel Arets BESONDERHEITEN Der Bahnhof in Amsterdam ist wegen der schlechten Beschaffenheit des Untergrundes auf knapp 9000 Eichenpfählen gebaut. Der Umbau bedarf deshalb vieler innovativer Bautechniken und einem Höchstmaß an Sicherheit und Genauigkeit, um den Bestand nicht zu schädigen. 1-4 Landgewinnungsmaßnahmen 5-6 Unterquerung des Bahnhofs 7-9 U-Bahntrassen in Caisson-Bauweise 10-11 Umgestaltung des Vorplatzes Grphik Baumaßnahmen ROTTERDAM CENTRAAL Bauherr: Stadt Rotterdam, Nederlandse Spoorwegen,ProRail Bauzeit:2003-2014 Architekt: Benthem Crouwel Architects Rotterdam Centraal ist ein Verkehrsknotenpunkt der niederländischen Eisenbahn und zählt mit rund 110.000 Passagieren pro Tag zu den wichtigsten Bahnhöfen der Niederlande. Von 2003 bis 2014 wurden der Bahnhof und das angrenzende Gelände, welche vom Team CS (Benthem Crouwel Architekten, MVSA Meyer en Van Schooten Architecten, West 8) entworfen wurden, neu gebaut. Auf der Nordseite grenzt Rotterdam Centraal an ein Wohngebiet, auf der Südseite liegt das Stadtzentrum. Diese beiden, charakteristisch völlig unterschiedlichen Gegenden spiegeln sich in dem Bahnhofsgebäude wieder. Angrenzend an das Stadtviertel „Provenierswijk“ ist Rotterdam Centraal der nördliche Eingang in einem zurückhaltenden Design gehalten, während der Südeingang das Portal zum modernen Stadtzentrum mit seiner Hochhausarchitektur darstellt. Die Halle besteht aus einer transparenten Fassade mit einem spitz zulaufenden Edelstahldach, die Innenseite ziert eine Holzvertäfelung. Um die Fußgängerverbindung zwischen Bahnhofsgebäude bis ins Stadtzentrum hinein ununterbrochen zu gestalten, wurden eine Parkgarage und eine Fahrradstellplatzanlage unterirdisch unter die Esplanade und die Tramhaltestellen auf die Ostseite verlegt. Rotterdam Centraal, Innenansicht DEN HAAG CENTRAAL Bauherr: Stadt Den Haag, ProRail, Nederlandse Spoorwegen Bauzeit:2011-2014 Architekt: Benthem Crouwel Architects Daten: Stahlskelettbau 20.000 qm BGF Der 12-gleisige Kopfbahnhof Den Haag Centraal ist einer der größten Bahnhöfe der Niederlande. Seit 2011 sind an ihm erweiternde und modernisierende Umbauarbeiten im Gange. Der Den Haager Hauptbahnhof wird hauptsächlich deshalb umgebaut, da Prognosen erwarten lassen, dass die Zahl der Passagiere (ca. 250.000 pro Tag) noch weiter steigen wird. Der Umbau läuft unter dem Namen „Den Haag Nieuw Central“. Bei dem Umbau bleibt die Form des Ursprünglichen Bahnhofsgebäudes erhalten, jedoch wird der Bahnhof selbst rund sechs mal so groß und die verglaste Bahn- Den Haag Centraal hofshalle wird doppelt so hoch. Markant ist die Öffnung des Gebäudes in alle Richtungen, was den Bahnhof zu einem Knotenpunkt werden lässt. Das Glasdach misst 120 Meter in der Länge, 100 Meter in der Breite und ist 22 Meter hoch. Durch die Raumvergrößerung wird viel Platz für Restaurants und Läden geschaffen, welche den Bahnhofs-aufenthalt möglichst abwechslungsreich und erinnerungswürdig gestalten sollen. Späth, B.Knoblauch, Frey Den Haag Centraal, Innenansicht NIEDERLANDE Übersichtskarte MAASTRICHT AMSTERDAM ALMERE DEN HAAG ROTTERDAM UTRECHT Wij spreken Nederlands Zahlgeschriebengesprochen ---------------------------------------------1 een een 2 twee twee 3 drie drie 4 vier fier 5 vijf fäif 6 zes sess 7 zeven seefen 8 acht acht 9 negen nähchen 10 tien tienn Buchst/gesprochen -------------------------a aa b bee c ßee d dee e ee f ef g chee h ha ii j jee kka lel mem nen oo ppee qkü ------------------------rerr sess ttee uü vvee wwee xix y äi / igreck zset ijäi NLgesprochenD --------------------------------------------------------------------------------------------------------------pardonpardongEntschuldigen Sie treinträinZug kaartkaartKarte loketlokättKartenverkauf fiets fiets Fahrrad bootbootBoot patat met patatt mätt Pommes Frites mit Mayonnaise waarwaarWo isissist hethättdas, es centrumssentrömZentrum dededie / der mevrouwmöfrauFrau( Anrede) meneermöneerHerr (Anrede) toilettwalättToilette uurührStunde, Uhr halfhalfhalb kwartkwarrtviertel voorfoorvor overovernach, über mofmoffDeutscher pannekoekpannekuckPfannkuchen cafekaffeeKneipe pilspillsBier (Export) lekkerläckerschmackhaft, gut, prima, schön leuklööknett, lustig, angenehm duurdüürteuer goedkoopchutkoopbillig lekker goedkoop läkker chutkoop schön billig ik benikk bännich bin jij bentjäi bäntdu bist U bentü bäntSie sind hij, zij, het is häi, säi, hät iss er, sie, es ist wij zijnwäi säinwir sind jullie zijnjölli säinIhr seid zij zijnsäi säinsie sind Verkleinerungen: …je bei Endkonsonanten ijsje, meisje, bootje, landje, …tje bei Endvokalen, n, l treintje, schooltje …pje bei End-mmuseumpje, pluimpje, duimpje