Kapitel IV Wärmelehre und Thermodynamik ctd.

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Kapitel IV
Wärmelehre und Thermodynamik
ctd.
a)
b)
c)
d)
e)
f)
g)
h)
i)
j)
Definitionen
Temperatur
Wärme und Wärmekapazität
Das ideale Gas – mikroskopisch
Das idealeGas - makroskopisch
Das reale Gas / Phasenübergänge
Dampf, Diffusion
Hauptsätze und Kreisprozesse
Lösungen und Osmose
Wärmeübertragung – Strahlung, Leitung,
Konvektion
iv) Andere Kreisprozesse
Besser:
Druck „in Grenzen“ halten
Fläche im Indikatordiagramm
größer
Früher: Energieträger v. a. Kohle
Heute: andere Energieträger (Sonnenenergie,
Kernenergie, Gas, Kerosin, Benzin, Diesel,
Biogas…..)
• Stirling Prozess,
Stirling Motor
Wirkungsgrad
TKalt
η = 1−
THeiß
Quelle: Wikipedia
12
23
Regenerator
41
34
http://www.k-wz.de/vmotor/stirling.html
• Wärmequelle – jede möglich, z. B.
Sonnenenergie
• Leise, viel Arbeit pro Zyklus
• Sehr komplizierte Ventilsteuerung
• Material für Regenerator
• Ottomotor
– Verbrennungsmotor (Explosion)
– laut, Abgase
Zur Info:
3 (V2,p3)
Isochore
V1
R=
V2
Adiabate
2 (V2,p2)
p
1
η = 1−
1 − R κ −1
4 (V1,p4)
Ansaug/Auspufftakt
V
1 (V1,p1)
R …. Kompressionsverhältnis
κ …. Adiabatenkoeff.
Rmax ca. 10
• Dieselmotor
-Verbrennung
-laut, Abgase
-Massiver als
Otto-Motor
Gewicht
Quelle: Wikipedia
Zur Info:
V1
V3
R=
; R2 =
V2
V2
κ
1
R 2 −1
η = 1− κ
κ −1
1− R
R 2 −1
R ca. 18 .. 25
R2 mögl. groß effizienter als Otto-Motor
• Braytonprozess
(Gasturbine, Strahltriebwerk)
Quelle: Wikipedia
• Sehr hohe Temperaturen (TH = 1700°C)
• Kontinuierlich
• Hohe Anforderung an Material
• Wirkungsgrad hoch (ηtechn > 40 %)
• Kältemaschine (Kühlschrank)
Maschine „verkehrt herum“ laufen lassen
Investiere Arbeit, pumpe Wärme von „kalt“
nach „warm“
„warm“ Umgebung, TU, „kalt“ Innenraum
∆QK „Nutzen“ (von „kalt“ nach „warm“)
Leistungsziffer: L = ∆Q K =
∆W
QK
TK
=
>1
Q H − Q K TH − TK
Arbeitsmedium: Fluid mit Phasenübergang
bei „vernünftigen“ T und p
Ausnutzung von Verdampfungswärme
Quelle: Wikipedia
Fluid: früher FCKW, heute FKW
• Wärmepumpe
pumpt Wärme von Umgebung (TK) nach
Innenraum (TH)
Nutzen: ∆QH
Leistungsziffer
QH
TH
∆Q H
L=
=
=
>1
∆W Q H − Q K TH − TK
Typisch: L ungef. 5 - 6
Quelle Wikipedia
analog Kältemaschine
v) 2. Hauptsatz
Wärme muss an „kaltes Reservoir“
abgegeben werden η < 1
Wärme Arbeit geht nicht vollständig
2 Formulierungen für 2. HS
• Kelvin
es gibt keinen Prozess, dessen einzige
Wirkung darin besteht, dass Wärme aus
einem Reservoir vollständig in Arbeit
umgesetzt wird
( es gibt kein perpetuum mobile zweiter
Art)
• Clausius
es gibt keinen Prozess, dessen einzige
Wirkung darin besteht, dass Wärme von
einem kalten Reservoir zu einem warmen
fließt
vi) Entropie und 3. Hauptsatz
Carnot:
TK
∆Q K
η = 1−
= 1−
TH
∆Q H
TK ∆Q K
=
TH ∆Q H
δQ
Entropie dS =
T
reduzierte Wärme
1) Carnot: reversibel, Ausgangszustand =
Endzustand
dS = 0, S ist Zustandsgröße
2) T 0 ?
dS ∞, Kältemaschine: ∆W ∞
3. Hauptsatz (Nernst)
es gibt keinen endlichen Kreisprozess,
durch den der absolute Nullpunkt erreicht
werden könnte
„der absolute Nullpunkt ist unerreichbar“
Nullpunkt von Entropie: S = 0 für T = 0K
Allgemein: bei Prozess
dS ≥ 0
reversibel: dS = 0
irreversibel: dS > 0
Gleiche δQ gibt unterschiedliche dS
abhängig von T
vii) Entropie mikroskopisch
z. B.: 5 Moleküle
2 Teile
„links“
„rechts“
Mikrozustand: welches Molekül ist wo
(links/rechts)
Makrozustand: wie viele Moleküle sind wo
(links/rechts)
Postulat der gleichen a-priori Wahrscheinlichkeit
• 2 Moleküle, „links“, „rechts“
Makro: beide gleiche Seite; je 1 rechts/links 3 Makrozust.
2:1, 1:1, 1:2
Mikro: welche wo?: 4 Mikrozustände
3 Moleküle
1 Mikro
3 Mikro
3 Mikro
1 Mikro
Makro: 3:0, 2:1, 1:2, 0:3 4 Makro
Mikro: 8
N Moleküle, 2 Möglichkeiten (links / rechts)
Zustand 1: alle „links“
P1 = 2-N
Zustand 2: gleich viele links wie rechts
N = 100 P1 = 10-30
Zust. 2 um 2N –mal wahrscheinlicher als 1
Def: S = k ln P
∆S = k N ln 2 (Unterschied zwischen
Zust. 2 und 1)
http://www.if.ufrgs.br/~barbosa/boltzmann.jpg
Boltzmann:
S = k ln W
W: Zahl der Mikrozustände, die einen
bestimmten Makrozustand darstellen
W sehrgroße Zahl
Zusammenhang mikro / makro Def. von S
OH
„Entropie ist Maß für Unordnung im System“
2. HS: „Entropiesatz“
• System geht von selbst nur in einen Zustand
über, der weniger geordnet ist als der
Ausgangszustand
• System geht von selbst nur in einen
wahrscheinlicheren Zustand über
viii) Freie Energie / freie Enthalpie
wieso können geordnete Strukturen
entstehen?
System mit Umgebung
Prozess spontan, wenn
dSumgeb ≥ dSsystem
Wärme wird an Umgebung abgegeben
Erinnerung:
Entropie:
δQ
dS =
⇒ δQ = T ⋅ dS
T
Dh: bei Prozess wird mindestens
δQmin= T dS an Umgebung abgegeben
Definiere neues TD Potential
F = U – TS
Freie Energie (Helmholtz)
für T = const
dF = dU – TdS ( - S dT)
freie Energie: derjenige Anteil der Energie,
der bei reversiblem isothermen Prozesses
in jede beliebige Energieform umwandelbar ist.
Wenn auch p = const.
Definition G:
G = H – TS
Freie Enthalpie, Gibbs
dG = dH –T dS ( - S dT) T = const
freie Enthalpie: derjenige Anteil der
Enthalpie, der bei reversiblem isobarem
Prozesses in jede beliebige Energieform
umwandelbar ist.
TdS …. „Entropiesteuer an Universum“
Wichtig für chemische Reaktionen
bzw.Phasengleichgewichte
•
Gleichgewicht dort, wo G = Min
•
spontane Reaktion in Richtung,
in der dG < 0
i)
Mischungen, Lösungen und
Osmose
• Alle hängen mit Entropie zusammen
• Bei allen Transport von Molekülen /
Materie
• Mischungen: irreversible Durchmischung
• Lösungen: irreversible Durchmischung
• Osmose: nur scheinbar gegen Entropie
i) Lösungen / Mischungen
Lösung: Mischung auf molekularer Basis
evtl. mit Dissoziation gelöste
Ionen
Stoff A im Überschuss, Stoff B sehr wenig
Stoff A Lösungsmittel
Stoff B gelöster Stoff
Konzentration (g/L, mol/L, ....)
gesättigte Lösung max. mögliche Konz.
Lösung von Gas in Flüssigkeit
Henry´sches Gesetz
c = KH ppart
c
Konzentration
KH Henrykonstante
ppart Partialdruck Gas
Ideale Lösung
Raoult´sches Gesetz
p
Dampfdruck
p A,Lös.
nA
xA Molenbruch
= xA =
p A,rein
nA + nB
nA, nB Molzahlen
A ... Lösungsmittel, B ... gelöster Stoff
Relative Feuchte definiert wie Raoult‘sches
Gesetz
konstante (definierte) Feuchte über
gesättigten Salzlösungen
(LiCl: 12%, NaCl 76%, K2SO4 97%)
definierte Feuchte über Salzlösung
bekannter Konzentration
Lösungswärme (Lösungsenthalpie H)
exotherm: Wärme wird frei, H < 0
z. B. LiCl in H2O, fast alle Gase in H2O
Löslichkeit ↓ bei T ↑
endotherm: Wärme wird verbraucht, H > 0
z. B. (NH4)2SO4 in H2O
Löslichkeit ↑ bei T ↑
Dampfdruck über Lösung kleiner (siehe Raoult)
Siedepunktserhöhung
∆TKoch = A*b A ebullioskopische Konst.
b Molalität (mol/kg)
z. B. Salzwasser
Gefrierpunktserniedrigung
∆TFest = B*b B kryoskopische Konst.
z. B. Salzwasser (gesättigte Lösung:
∆TFest = - 18°C
Elektrolytlösungen: nicht ideal
Dissoziation in Ionen
i (van‘t Hoff – Faktor); i ≈ Zahl der Ionen
p A ,Lös.
p A ,rein
nA
=
n A + in B
A Lösungsmittel
B gelöster Stoff
p Dampfdruck
n Molzahl
i van t‘Hoff-faktor
Wichtige Lösungen
Meerwasser ca. 35 g /kg H2O
physiologische Kochsalzlösung 9.5 g /kg H2O
Sodawasser, O2 in Wasser, Schlagobers, Milch, Eiweiß,
Proteine, .......
ii) Osmose
Diffusion: Stofftransport entlang
Konzentrationsgradient
keine physische Trennfläche
Osmose: Stofftransport scheinbar entgegen
Konzentrationsgradient
Trennung durch semipermeable Membran, lässt
nur kleine Moleküle durch
http://www.uccs.edu/~rmelamed/MicroFall2002/Chapter%204/osmosis.jpg
Transport von Lösungsmittel, bis
hydrostatischer Druck ∆p = ρg∆h
gleich osmotischem Druck
Osmotischer Druck posm:
cn=N/V, i van‘t Hoff faktor
posm = cn k T
posm = i cn k T
k Boltzmannkonst.
posm = i cm R T
T Temperatur, R Gaskonst.
cm=n/V molare Konz.
z. B.
Zuckerlösung / Wasser
Wasser Zuckerlösung
Lösung hohe Konz / Lösung niedr. Konz
Wasser von niedrig zu hoch, bis isoton
Umkehrosmose für Reinstwasser
Dialyse
Blutkörperchen, reines Wasser platzt
Blutkörperchen, konz. Salzlösung schrumpft
http://www.hgs.k12.va.us/Anatomy_and_Physiology/AandP_Powerpoints/Cells%20(3)_files/slide0134_image092.jpg
j) Wärmeübertragung – Strahlung,
Leitung, Konvektion
• Bisher:
Wärme wird aufgenommen / abgegeben
Wärme – Energie, die bei Vorliegen
eines Temperaturgradienten
übertragen wird
• Jetzt: wie wird Wärme übertragen
mit / ohne Materietransport
leifi.physik.uni-muenchen.de
i) Wärmeübertragung durch Strahlung
• Elektromagnetische Wellen
• Kein Transport von Materie
• Kein Medium zur Übertragung nötig
• Jeder Körper sendet Wärmestrahlung aus
• Spektralverteilung und Menge abhängig von
Temperatur
• Emission von Wärmestrahlung Abkühlung
• Wärmestrahlung kann absorbiert werden Erwärmung
Gleichgewicht: ein = aus, T= const.
Definition:
Relatives spektrales Absorptionsvermögen
αλ = absorbierte / einfallende
Strahlungsenergie bei λ
Relatives spektrales Reflexionsvermögen
ρλ = reflektierte / einfallende Str.En. bei λ
Energieerhaltung: αλ + ρλ = 1
Kirchhoff‘sches Gesetz: αλ = ελ
ελ rel. spektr. Emissionsvermögen
ii) Schwarzer Strahler / Körper
absorbiert EM Strahlung jeder Frequenz
αλ = 1 für alle λ
reflektiert nichts
ρλ = 0 für alle λ
emittiert EM Strahlung aller Frequenzen
ελ = 1 für alle λ
Spektralverteilung gegeben durch
Planck‘sches Strahlungsgesetz
8πhf 3
I(f , T )df =
c3
1
df
 hf 
exp  − 1
 kT 
Strahlungsgesetz von
Planck
hf << kT :
8πf 2
I(f , T )df ≈ 3 kT df
c
hf >> kT :
8πhf 3
 hf 
I(f , T )df ≈
exp −
df
3
c
 kT 
Rayleigh-Jeans
Wien
I(f,T) spektrale Strahlungsflussdichte bei T
in Frequenzintervall f + df
Wikipedia
Aus Planck‘schem Gesetz:
• Maximum der Verteilung
Wien‘sches Verschiebungsgesetz
λmaxT = const. = 2.9 10-3 K.m
λmax Wellenl. wo max. Emission
• Gesamtstrahlungsflussdichte (Integral)
Stefan-Boltzmann‘sches Gesetz
E = σT4
σ = 5.67 10-8 W/(m².K4)
Stefan-Boltzmann-Konstante
Wenn Körper nicht „schwarz“:
E = α.σ.T4 oder E = ε.σ.T4
(eigentlich hier: bei allen Wellenlängen)
α relatives Absorptionsvermögen, ε relatives Emissionsvermögen
Real: immer Spektralbereiche, wo besser /
schlechter absorbiert wird
Therm. IR: fast alles „schwarz“
Sichtbares Spektrum: Farben durch selektive
Absorption in einigen Spektr.Bereichen
z. B.: Strahlungstemperatur der Erde
ein: Solarkonstante S0 (= 1367 W/m²)
davon absorbiert: 1 – Albedo (αp = 0.3)
¼ wegen Kreisfläche/Kugelfläche
aus: schwarzer Körper
1
S0 (1 − α p ) = σT 4
4
1367 * 0,7
T=4
= 255K = −18°C
−8
4 * 5,69 *10
z. B.: Kachelofen, Verspiegelungen, Solarduschen
iii) Wärmeleitung
Diffusion: Transport von Teilchen bei
Konzentrationsgradient
Wärmeleitung: Weitergabe von
Schwingungszuständen bei
Temperaturgradient Wärmetransport
kein Materietransport
Übertragungsmedium ist nötig
Wärmeleitungsgleichung; grad T = const
r
J = −λ.gradT
J Wärmestromdichte
r r
W/m²
dQ
= P = ∫ J.dA
λ
Wärmeleitfähigkeit
dt
W/(m.K)
Stationär, Platte:
P Leistung W
A
Q Wärme/Zeit
P = λ ∆T
d
A Fläche
d Dicke von Platte
Wasser (ruhend)
Gestein
Feuchter Boden
Org. Mat.
Schnee
Eis
Luft
Stahl
Cu
λ W/(m.K)
0.57
1.68 … 2.93
0.5 (Torf) … 2.2 (Sand)
0.025 (Wolle) 0.08 (Holz)
0.16 (Fett) …. 0.2 (Haut)
0.08 … 0.42
2.24
0.025 (ruhig)…125 (turb)
50
400
Gase:
λ = 1/2 η.cv
η Zähigkeit
cv spez. Wärme (V=const.)
(beide: unabh. von p)
Änderung von T mit Zeit
∂T
= a.∆T
dt
λ
a=
c pρ
a Temperaturleitfähigkeit, Fourier-Koeff.
λ Wärmeleitfähigkeit
cp spez. Wärme
ρ Dichte
∆ Lapl. Operator
Diffusion
Vergleich:
Wärmeleitung
r
dc
J = −D
= − D.grad c
dx
r
∂c
= −divJ = D div grad c = ∆c
∂t
Diffusionskoeffizient D
Konzentration c
Strom von Molekülen J
r
J = −λ.gradT
∂T
λ
= a.∆T a =
dt
c pρ
Wärmeleitfähigkeit λ
Temperatur T
Wärmestrom J
Genau die gleichen Differentialgleichungen
Mit Nusseltzahl (s.u.): auch für Konvektion
iv) Konvektion
Freie Konvektion:
durch Dichteunterschied
(„warme“ Luft steigt auf)
Erzwungene Konvektion:
Strömung durch äußere Ursache
(Ventilator, Pumpe, etc.)
Wärmetransport und Materietransport
www.hamburger-bildungsserver.de
Für Konvektion:
Nusseltzahl Nu = d/δ
d … tats. Schichtdicke
δ … Äquivalentdicke
δ statt d in Wärmeleitungsgleichung
einsetzen, Wärme/Zeit „normal“ ausrechnen
Nu aus empirischen Formeln
Kein Medium, kein Materietransport:
Strahlung, prop. T4
Medium, kein Materietransport:
Wärmeleitung, prop. ∆Τ
Medium wird transportiert:
Konvektion
angetrieben durch Dichteunterschied:
freie Konvektion, prop. ∆Τ
angetrieben durch äußere Einwirkung:
erzwungene Konvektion
Ziel erreicht?
•
•
•
•
Verständnis der Grundlagen
Temperaturmessung
Phasenübergänge und ihre Bedeutung
Mikroskopische / makroskopische
Betrachtung
• Grundlage von Kreisprozessen
• Transport von Wärme und / oder Materie
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