h) Dampfdruck, Diffusion, Osmose • Alle hängen mit Entropie zusammen • Bei allen Transport von Molekülen / Materie • „System geht von selbst nur in einen Zustand höherer Entropie über“ • Dampfdruck: Gleichgewicht über G • Diffusion: irreversible Durchmischung • Osmose: Gleichgewicht i) Dampfdruck über reiner Flüssigkeit Flüssigkeit im Gleichgewicht mit ihrem Dampf Æ Gleichgewichtsdampfdruck Falls Mischung Dampf / Luft: Dampfdruck entspr. Partialdruck Über jeder Flüssigkeitsoberfläche in einem geschlossenen Gefäß stellt sich bestimmter Dampfdruck ein Æ Gleichgewichtsdampfdruck ps Wasser: Clausius-Clapeyrongleichung (für kleine ΔT) …. OH p1 H v ,mol ⎛ 1 1 ⎞ ⎜⎜ − ⎟⎟ = ln p2 R ⎝ T1 T2 ⎠ H v,mol Verdampfungsenthalpie 40.59 kJ/mol R Gaskonstante, T1, T2 Temperatur p1, p2 Sätt.DD bei T1, T2 http://clem.mscd.edu/~wagnerri/Intro/AhrEM30405.jpg Definition: absolute Feuchte ρw: Wasserdampfgehalt in g/m³ Sättigungsmenge ρs: maximal möglicher W.D. Gehalt (bei T) Relative Feuchte f: [f] = % ρw f= *100 ρs pw *100 f= ps ii) Lösungen / Mischungen Lösung: Mischung auf molekularer Basis evtl. mit Dissoziation Æ gelöste Ionen Stoff A im Überschuss, Stoff B sehr wenig Æ Stoff A Lösungsmittel Stoff B gelöster Stoff Konzentration (g/L, mol/L, ....) gesättigte Lösung Æ max. mögliche Konz. Lösung von Gas in Flüssigkeit Henry´sches Gesetz c = KH ppart c Konzentration KH Henrykonstante ppart Partialdruck Gas Ideale Lösung Raoult´sches Gesetz p Dampfdruck p A,Lös. nA = xA = Molenbruch x A p A,rein nA + nB nA, nB Molzahlen A ... Lösungsmittel, B ... gelöster Stoff Definition von f wie Raoult‘sches Gesetz Æ konstante (definierte) Feuchte über Salzlösungen (LiCl: 12%, NaCl 76%, K2SO4 97%) Luftbefeuchtung: abhängig von absoluter Feuchte (Winter: „trockene Heizungsluft“) Klimaanlage: feuchte Außenluft gekühlt Æ Entfeuchtung nötig Föhn in Alpen Lösungswärme (Lösungsenthalpie H) exotherm: Wärme wird frei, H < 0 z. B. LiCl in H2O, fast alle Gase in H2O Löslichkeit ↓ bei T ↑ endotherm: Wärme wird verbraucht, H > 0 z. B. (NH4)2SO4 in H2O Löslichkeit ↑ bei T ↑ Dampfdruck über Lösung kleiner (siehe Raoult) Æ Siedepunktserhöhung ΔTKoch = A*b A ebullioskopische Konst. b Molalität (mol/kg) z. B. Salzwasser Æ Gefrierpunktserniedrigung ΔTFest = B*b B kryoskopische Konst. z. B. Salzwasser (gesättigte Lösung: ΔTFest = - 18°C Elektrolytlösungen: nicht ideal Dissoziation in Ionen i (van‘t Hoff – Faktor); i ≈ Zahl der Ionen p A ,Lös. p A ,rein nA = n A + in B Wichtige Lösungen Meerwasser ca. 35 g /kg H2O physiologische Kochsalzlösung 9.5 g /kg H2O Sodawasser, O2 in Wasser, Schlagobers, Milch, Eiweiß, Proteine, ....... iii) Diffusion „treibende Kraft“: zweiter Hauptsatz muss da sein: Konzentrationsgradient 1. Fick‘sches Gesetz (konst. Gradient): J Fluss / (Zeit * Fläche) r dc J = −D D Diffusionskoeffizient dx r c Konzentration J = − D grad c dx kleine Wegstrecke Quelle: Wikipedia Moleküle immer in Bewegung Hohe Konz. Niedrige Konz. Nettofluss von hoch zu niedrig Gasaustausch in Lungenbläschen CO2 gegen O2 2. Fick‘sches Gesetz (Diffusionsgleichung) z. B. Freisetzung von best. Menge Stoff zu best. Zeit t, wie ändert sich Konz.? r ∂c = −divJ = D div grad c = Δc ∂t Δ Laplace Operator Gasmolekül x(t3) x(t1) x(t2) Staubpartikel schulen.eduhi.at/.../brownsche_bewegung.htm Brown‘scher Bewegung …. OH Mittl. Verschiebungsquadrat x² η Zähigkeit d Partikeldurchmesser x 2 = 2Dt B Beweglichkeit (Geschw. D = kT ⋅ B pro Kraft) kT D= D Diffusionskoeff. 3πηd [D] = m²/sek Einstein, Smoluchowski iv) Osmose Diffusion: Konzentrationsunterschied Osmose: Konzentrationsunterschied + semipermeable Membran, lässt nur kleine Moleküle durch Osmotischer Druck posm: cn=N/V, i van‘t Hoff faktor posm = cn k T k Boltzmannkonst. posm = i cn k T T Temperatur, R Gaskonst. posm = i cm R T cm=n/V molare Konz. http://www.uccs.edu/~rmelamed/MicroFall2002/Chapter%204/osmosis.jpg z. B. Zuckerlösung / Wasser Wasser Æ Zuckerlösung Lösung hohe Konz / Lösung niedr. Konz Wasser von niedrig zu hoch, bis isoton Umkehrosmose für Reinstwasser Dialyse Blutkörperchen, reines Wasser Æ platzt Blutkörperchen, konz. Salzlösung Æ schrumpft http://www.hgs.k12.va.us/Anatomy_and_Physiology/AandP_Powerpoints/Cells%20(3)_files/slide0134_image092.jpg i) Wärmeübertragung – Strahlung, Leitung, Konvektion • Bisher: Wärme wird aufgenommen / abgegeben Wärme – Energie, die bei Vorliegen eines Temperaturgradienten übertragen wird • Jetzt: wie wird Wärme übertragen mit / ohne Materietransport leifi.physik.uni-muenchen.de i) Absorption und Emission von „Licht“ • Licht wird nur in Quanten abgegeben (emittiert) oder aufgenommen (absorbiert) E=hf h = 6,63 10-34 Js Planck‘sches Wirkungsquantum Intensität: Zahl der Quanten Energie: proportional zur Frequenz c = λ f; f konstant, λ abhängig vom Medium (später – Optik) • Termschema der Atome: Elektronen „erlaubte“ Energieniveaus Zwischenzustände „verboten“ falls Quant genau ΔE zwischen zwei Zuständen Æ Absorption, e- wird angeregt, geht in höheren Energiezustand über sonst: keine Absorption, Licht geht durch • Absorptionsspektrum: dunkle Linien im färbigen Spektrum z. B. Fraunhofer‘sche Linien • Emissionsspektrum: wenn e- aus angeregtem in Grundzustand übergeht: Emission von Quant mit genau dieser ΔE, d. h. Frequenz helle Linien auf dunklem Grund z. B. Na – D Linie, λ = 589 nm leifi.physik.uni-muenchen.de Fraunhofer‘sche Linien pen.physik.uni-kl.de • Spektren von gasförmigen Atomen: scharfe Linien • Spektren von Molekülen: v. a. im IR Schwingungsbanden, nicht scharf; z. B. H2O, CO2, CH4 • Festkörper: in breiten Frequenzbereichen prakt. alle Energiezustände anregbar Æ kontinuierliche Emission/ Absorption Æ „Schwarzer Strahler“ Definition: Relatives spektrales Absorptionsvermögen αλ = absorbierte / einfallende Strahlungsenergie bei λ Relatives spektrales Reflexionsvermögen ρλ = reflektierte / einfallende Str.En. bei λ Energieerhaltung: αλ + ρλ = 1 Kirchhoff‘sches Gesetz: αλ = ελ ελ rel. spektr. Emissionsvermögen ii) Schwarzer Strahler / Körper absorbiert EM Strahlung jeder Frequenz Æ αλ = 1 für alle λ reflektiert nichts Æ ρλ = 0 für alle λ emittiert EM Strahlung aller Frequenzen Æ ελ = 1 für alle λ Spektralverteilung gegeben durch Planck‘sches Strahlungsgesetz 8πhf 3 I(f , T)df = c3 1 df ⎛ hf ⎞ exp⎜ ⎟ −1 ⎝ kT ⎠ Strahlungsgesetz von Planck hf << kT : 8πf 2 I(f , T)df ≈ 3 kT df c hf >> kT : 8πhf 3 ⎛ hf ⎞ I(f , T)df ≈ exp⎜ − ⎟df 3 c ⎝ kT ⎠ Rayleigh-Jeans Wien I(f,T) spektrale Strahlungsflussdichte bei T in Frequenzintervall f + df Quelle: Wikipedia Aus Planck‘schem Gesetz: • Maximum der Verteilung Wien‘sches Verschiebungsgesetz λmaxT = const. = 2.9 10-3 K.m λmax Wellenl. wo max. Emission • Gesamtstrahlungsflussdichte (Integral) Stefan-Boltzmann‘sches Gesetz E = σT4 σ = 5.67 10-8 W/(m².K4) Stefan-Boltzmann-Konstante Wenn Körper nicht „schwarz“: E = α.σ.T4 oder E = ε.σ.T4 (eigentlich hier: bei allen Wellenlängen) Real: immer Spektralbereiche, wo besser / schlechter absorbiert wird Therm. IR: fast alles „schwarz“ Sichtbares Spektrum: Farben durch selektive Absorption in einigen Spektr.Bereichen Strahlungsgleichgewicht T = const, wenn Summe einfallend = Summe abgestrahlt z. B. Strahlungstemperatur der Erde Kachelofen Verspiegelungen Solarduschen / Solarkocher kein Materietransport, EM Wellen iii) Wärmeleitung Diffusion: Transport von Teilchen bei Konzentrationsgradient Wärmeleitung: Weitergabe von Schwingungszuständen bei Temperaturgradient Æ Wärmetransport kein Materietransport www.waermepumpe-installation.de r J = −λ.gradT r r dQ = P = ∫ J.dA dt Stationär, Platte: A P = λ ΔT d Stationär, Zylinder 2πλl ΔT P= ra ln ri J Wärmestromdichte W/m² λ Wärmeleitfähigkeit W/(m.K) P Leistung W Q Wärme/Zeit A Fläche d Dicke von Platte l Länge von Zylinder ri, ra Innen / Außenradius Wasser (ruhend) Gestein Feuchter Boden Org. Mat. Schnee Eis Luft Stahl Cu λ W/(m.K) 0.57 1.68 … 2.93 0.5 (Torf) … 2.2 (Sand) 0.025 (Wolle) 0.08 (Holz) 0.16 (Fett) …. 0.2 (Haut) 0.08 … 0.42 2.24 0.025 (ruhig)…125 (turb) 50 400 Gase: λ = 1/2 η.cv η Zähigkeit cv spez. Wärme (V=const.) (beide: unabh. von p) Änderung von T mit Zeit ∂T = a.ΔT dt λ a= c pρ a Temperaturleitfähigkeit, Fourier-Koeff. λ Wärmeleitfähigkeit cp spez. Wärme ρ Dichte Δ Lapl. Operator iv) Konvektion Freie Konvektion: durch Dichteunterschied („warme“ Luft steigt auf) Erzwungene Konvektion: Strömung durch äußere Ursache (Ventilator, Pumpe, etc.) Wärmetransport und Materietransport upload.wikimedia.org www.hamburger-bildungsserver.de Nusseltzahl Nu = d/δ d … tats. Schichtdicke δ … Äquivalentdicke δ statt d in Wärmeleitungsgleichung einsetzen, Wärme/Zeit „normal“ ausrechnen z. B. …. OH, Grashofzahl, Nusseltzahl bei freier / erzw. Konvektion (Formeln nicht Prüfungsstoff) Vergleich Diffusion / Wärmeleitung r dc J = −D = − D.grad c dx r J = −λ.gradT r ∂c = −divJ = D div grad c = Δc ∂t ∂T λ = a.ΔT a = dt c pρ Genau die gleichen Differentialgleichungen Mit Nusseltzahl: auch für Konvektion Ziel erreicht? • • • • Verständnis der Grundlagen Temperaturmessung Phasenübergänge und ihre Bedeutung Mikroskopische / makroskopische Betrachtung • Grundlage von Kreisprozessen • Transport von Wärme und / oder Materie