Pilze, Algen. 391 Kaper, K . B., Influenee oi eultur conditions upon the growth and development of Dictyostelium discoideum. Journ. Agrie. Research, Washington 1939. 58, 157—198; 10 Textabb., 6 Tab. In früheren Arbeiten des Verf.s wird Dictyostelium discoideum, eine neue Acrasieenart, als eine Amöbe beschrieben, die sich von Bakterien ver­ schiedener Arten auf Heu-Aufguß-Agar nährt. In der vorliegenden Arbeit werden besonders geeignete Nährsubstrate für diese Wirts-Bakterien gesucht und die Beziehungen zwischen dem Kulturmedium, den Wirts-Bakterien und Dictyostelium discoideum untersucht. Der Ablauf der Entwicklung der Amöben, insbesondere die Frage, bei welchen Bedingungen normale Sorokarpe gebildet werden, wird verfolgt. Als Grundlage der Nährböden diente Agar-Agar mit Beigabe von Pepton und verschiedenen Kohlenhydraten. 1,2% Pepton und ein für die Bakterien verdauliches Kohlenhydrat bildet ein besonders günstiges Nährsubstrat für Wirtsbakterien und Dictyostelium. Die Ernährung der Amöben erfolgt auf Grund des Zusammenwirkens von Nähr­ medium und Verdauungsprodukten der Bakterien. Das Wachstum der Wirts­ bakterien erwies sich als abhängig von der Pepton-Konzentration. Bestand dabei Mangel an verdaulichen Kohlenhydraten, so wurde durch Anhäufung von Ammonium das Substrat alkalisch und für die Amöben giftig. In Kolo­ nien derselben Bakterienart bei genügendem Vorhandensein von verdaulichen Kohlenhydraten dagegen wurde das Ammonium durch Säuren neutralisiert und solche Kulturen blieben neutral oder schwach sauer und damit für die Amöben zuträglich. Gutes Wachstum der Amöben und Bildung von Sorokarpen erfolgte bei p -Werten zwischen p 5,0 und 7,0. Das Optimum lag zwischen p 6,6 und 6,5. Bei extremeren p -Bedingungen wurde lediglich eine mehr oder weniger starke Entwicklung der Amöben in schleimiger Form beobachtet, keine Bildung von Fruchtkörpern. In alkalischeren Nährsub­ straten ( p 8,5—8,6) und in saureren ( p 4,0—4,2) erfolgte überhaupt keine Schleimbildung und Entwicklung der Amöben. Die für die Amöben günstigen p -Verhältnisse konnten außer durch die Lebenstätigkeit der Bakterien im Versuch auch künstlich hergestellt werden durch Zugabe von freien Säuren oder eines Puffers. Hierbei erforderten Kulturen mit Pseudomonas fluorescens ein stärkeres Ansäuern des Substrates oder eine stärkere Konzentration des Puffers als solche mit Bacterium coli, da die erstere Bakterienart stärker proteolytisch wirkt als die letztere und daher bei Abwesenheit von verdau­ lichen Kohlenhydraten mehr Ammonium erzeugt. H H H H H H H Außer den p -Verhältnissen scheint auch die physikalische Beschaffen­ heit der Bakterien bei der Ernährung der Amöben eine Rolle zu spielen; schleimige Bakterienzellen konnten die Amöben offensichtlich nicht auf­ nehmen, obwohl diese nicht giftig waren. Alles in allem ist die Amöbe Dictyostelium discoideum recht empfind­ lich gegen äußere Lebensbedingungen. Zur Bildung von Fruchtkörpern wer­ den Ernährungsverhältnisse benötigt, die näher an den optimalen liegen als die Verhältnisse, die das vegetative Wachstum in Form von Schleim noch ermöglichen. Die untersuchten besonderen Verhältnisse bei Dictyostelium discoideum gewähren auch interessante Einblicke in das Wachstum und in die Entwicklung der Bodenamöben überhaupt. Schelhom (München). H Geitler, L., Die Auxosporenbildung von Synedra ulna. (Vorl. Mitt.) Ber. Dtsch. Bot. Ges. 1939. 57, 432—436; 1 Textabb. Nach einer normal verlaufenden Meiose geht bei dieser Süßwasser-