Massnahmenvollzug an Frauen

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Anstalten Hindelbank
Massnahmenvollzug an Frauen
Wohngruppe Therapie
Grundsatz
In der Wohngruppe Therapie werden gruppenfähige Eingewiesene
mit einer Massnahme behandelt. Die Wohngruppe wird als therapeutische Gemeinschaft geführt, die Eingewiesenen besuchen Einzel- und Gruppentherapien. In den Bereichen Arbeit, Bildung und
Gesundheit nutzen sie die Gesamtangebote der Anstalten Hindelbank. Die Führung und Organisation der Wohngruppe wird durch
eine Leiterin aus dem Bereich Vollzug wahrgenommen, eine leitende Psychologin koordiniert die therapeutischen Aktivitäten. Die Bereiche Vollzug und Therapie arbeiten eng zusammen.
Platzangebot
17 Plätze
Aufnahmeindikation
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Kontraindikation/
Ausschlusskriterien
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Eingewiesene mit einer stationären Massnahme (Art. 59, 60, 61
StGB).
Evtl. auch Eingewiesene mit einer ambulanten Massnahme (Art.
63 StGB).
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Mangelnde Belastbarkeit
Akute Psychose
Akute Suizidalität
Fremdgefährdung
fehlende Gruppenfähigkeit
Wohngruppe als therapeutische Gemeinschaft
Auftrag
Die Wohngruppe wird als therapeutische Gemeinschaft geführt. Das
Geschehen in der Gruppe und das Verhalten der Einzelnen wird
laufend beobachtet. Ein intensiver Informationsaustausch zwischen
Betreuung und Therapie erlaubt eine therapeutische Bearbeitung
von Vorkommnissen in der Wohngruppe einerseits und das Trainieren von neuen Bewältigungsstrategien und Verhaltensmustern in der
Gruppe andererseits.
Vollzugsplanung/
Case Management
Die Vollzugsplanung geschieht gemäss Konzept „Vollzug & Sozialarbeit“ der Anstalten Hindelbank. In regelmässigen interdisziplinären
Standortgesprächen werden mit den Eingewiesenen Ziele vereinbart, Schritte definiert und beim nächsten Gespräch evaluiert.
Die Bezugsperson ist verantwortlich für das individuelle Case Management der Insassin (Fallkoordination, interdisziplinäre Vernetzung
intern und extern). Die Planung des Vollzugs und die jeweiligen Ziele
und Schritte für die nächste Periode werden gemeinsam mit der Eingewiesenen und der Therapeutin erarbeitet. Vollzugslockerungen
und Progressionsschritte werden im Rahmen der Vollzugsplanung
vorgeschlagen und den je zuständigen Entscheidungsträgern beantragt.
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Therapie
Einzeltherapie
Jede Insassin besucht eine störungs- und deliktorientierte
Einzeltherapie, die methodisch meist kognitiv-behavioral ausgerichtet ist. Einzeltherapien können auf deutsch, französisch und englisch
durchgeführt werden.
Gruppentherapie
Dazu werden Gruppentherapien angeboten:
Informationsgruppe zu Massnahmen: Information über Sinn und
Zweck der Massnahme und das konkrete Therapieangebot.
„Reasoning & Rehabilitation2“: kognitiv-verhaltens-therapeutisches Trainingsprogramm in prosozialem Denken, Fühlen und Verhalten für Menschen mit antisozialem Verhalten. Vermittlung von
Fertigkeiten und Wertvorstellungen zur Stärkung der Konflikt- und
Problemlösefähigkeit.
Sucht: Motivationsgruppe für Süchtige: Aufbau und Stärkung der
Abstinenzmotivation. Rückfallpräventionsgruppe für Drogenabhängige: Wissensvermittlung bezüglich Abhängigkeitserkrankungen
und ihrer Folgen.
Störungsspezifische Gruppen:
Schematherapie für Persönlichkeitsstörungen. Verbindung von Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie mit Elementen anderer
bewährter Therapieverfahren, Die Gruppe ist sowohl störungs- als
auch deliktorientiert.
Psychoedukation Psychose/ Schizophrenie für Eingewiesene,
die an schizophrenen bzw. wahnhaften Störungen leiden.
Trainings zum Erlernen emotionaler und sozialer Kompetenzen
Training für Minderintelligente
Die Therapien werden durch Mitarbeitende des Forensisch Psychiatrischen Dienstes (FPD) durchgeführt. Bei Gruppentherapien ist
wenn möglich auch eine Betreuerin / ein Betreuer anwesend.
Vernetzung mit anderen Bereichen der Anstalten Hindelbank
Arbeit & Bildung
Die Eingewiesenen arbeiten in den Ateliers und Arbeitsplätzen des
Gesamtbetriebs, die nach arbeitsagogischen Grundsätzen geführt
werden. Es besteht die Möglichkeit, interne Anlehren zu absolvieren.
Es besteht eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den zuständigen ArbeitsagogInnen. Die Eingewiesenen nutzen die Angebote des Projekts „Bildung im Strafvollzug“ und die Kursangebote
des Lernwerks.
Freizeitgestaltung,
Sport
Die Eingewiesenen nutzen die Kurs- und Sportangebote des Lernwerks. Eine aktive Freizeitgestaltung wird zusätzlich durch Aktivitäten innerhalb der Wohngruppe gefördert.
Medizinische
Versorgung,
Gesundheit
Medizinisch werden die Eingewiesenen je nach Problem durch die
Anstaltsoberärztin des FPD, die Anstaltsärztin, weitere Spezialärzte
oder den Gesundheitsdienst der Anstalten Hindelbank betreut.
Sicherheit
Sicherheit wird gewährleistet durch Doppelpräsenz des Betreuungspersonals. Bei Bedarf wird der Sicherheitsdienst beigezogen.
Kontakte gegen
Aussen
Für die Kontaktpflege stehen den Eingewiesenen dieselben Möglichkeiten wie im Strafvollzug zur Verfügung. Ausgänge und Urlaube
sind je nach Fortschritt der Behandlung und Entwicklung möglich (in
Absprache mit der Einweisenden Behörde und gegebenenfalls nach
Vorlage bei der Fachkommission des entsprechenden Konkordats)
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