Berlin RUBRIK RUBRIK VORSCHAU 2015 e ermin 400 T ino, aus K port, t, S Kuns k und Musi ter Thea Kultur T I P B E R L I N X X / 2 0 1 X 1 RUBRIK RUBRIK Die Welt der Englischen Original-Versionen. Ganztägig Deutschlands größte Auswahl an Blockbustern und Arthouse-Filmen im Englischen Original, unter einem Dach im Sony Center: Entdeckt das ultimative OV-Filmprogramm im CineStar Original, und erlebt 3D-Spielfilme und 3D-Dokus in Englisch oder Deutsch auf Berlins größter Leinwand im CineStar IMAX! Infos und Karten unter cinestar.de 2 X X / 2 01X T I P B E R L I N DIE KUNSTSTADT BERLIN IM ÜBERBLICK RUBRIK RUBRIK KULTURPLANER Museen, Galerien, Termine Werden die Bayern auch am 6. Juni wieder im Champions-League-Finale stehen? E in neues Jahr – ein neuer Terminkalender. Und der füllt sich oft schneller, als man denkt. Für die Geschehnisse der nächsten Wochen schauen Sie eh in den tip, Kurzfristiges findet sich zudem auf www. tip-berlin.de. Aber manche Konzerte, Theateraufführungen oder auch Sport­ereignisse im späteren Jahresverlauf – man denke nur an das 2015 erstmals in Berlin stattfindende Finale der Fußball-Champions-League – sind oft schon frühzeitig ausverkauft. Gerade für solch eine längerfristige Planung – und damit Sie das Leben nicht fürs Zuspätkommen bestraft – haben wir unseren Kulturplaner 2015 angelegt. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Blick in die Zukunft und natürlich auch bei den vielen Veranstaltungen, die Sie hier ent­decken können. Jetzt im Handel oder gleich bestellen unter zitty.de/shop oder (030) 611 05 26 02 Ihre tip-Redaktion Leseprobe: www.zitty.de/berlinart FOTO IMAGO / MIS Musik Klassik Bühne Kunst Literatur Film Feste, Messen, Sport Seite 4 Seite 10 Seite 12 Seite 19 Seite 22 Seite 24 Seite 28 Impressum Verlagssonderbeilage Raufeld Verlag GmbH Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin Redaktion Stefanie Dörre (V.i.S.d.P.), Hagen Liebing, Dirk Teuber, Ronald Klein, Dorit Loock (Bild) Art-Direction Julie Quadfaß Grafik Carolin Kastner, Caroline Reichardt Anzeigenleitung Martin Stedler Anzeigenverkauf Alexander Kursawe, Susann Rack, Valérie Wesp Druck Frank Druck GmbH & Co. KG Titelfoto Jörg P. Anders / bpk / Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 3 Foto: Christian Mentzel INHALT MUSIK rkauf Vorve tet: r g es t a f ü r t e k Tic na t n Sa a n r si c h e Tipps 2015 PAUL SIMON & STING Vor allem die hohen Tonlagen verbinden hier den US-Alt-Folk-Sänger mit dem britischen Alt-Waver. O2 WORLD O2-Platz 1, Friedrichshain, 16.3., 19.30 Uhr, VVK ab 46 € zzgl. Gebühr Deichkind treiben es bunt, aber sie sind durchaus mehr als Krawall und Remmidemmi TECH-RAP Zwischen Dada und Trash I st das Kunst oder kann das weg? Die selbst ernannte „Electric Super Dance Band“ lässt ihre Zuordnung bewusst offen. Das Müllbeutel-Outfit gehört schon längst zum festen Repertoire ihrer Bühnenshow – neben den mit LED-Lampen bestickten Pyramiden-Hüten, dem Schlauchboot, dem Bierduschen-Kanister und der aufblasbaren Hüpfburg. Während sich die Deichkind-Symbolik klar auf die Seite des Schwachsinns schlägt, schimmern durch die Lyrics immer wieder raffinierte Ambiguitäten und sozialkritische Beobachtungen durch. Was dabei zum Vorschein kommt, sieht natürlich nicht immer hübsch aus: „Halt die Deadline ein, so ist’s fein! Hol die Ellenbogen raus, burn dich aus! 24/7, acht bis acht, was geht ab, machste schlapp, what the fuck?!“ Mit zeitgemäßer Sprache und attraktiver SoundVerpackung demaskieren Deichkind die Absurditäten des Alltags. 4 Entlarvende Tracks finden sich auch auf dem neuen Album „Niveau Weshalb ­Warum“, auf dem Porky, Kryptic Joe und Ferris Hilton etwa eine dreiminütige Anei­nanderreihung sogenannter FirstWorld-Problems absolvieren: „Mein Toaster ist immer voller Krümel und immer klingelt es, wenn ich bügel, und warum ist da Werbung in der Post, obwohl’s doch deutlich dran steht.“ Zeilen, die einen ­lachen und zugleich den Kopf beschämt senken lassen. Deichkind sind mehr als Krawall und Remmidemmi. Ihr scheinbares Spiel mit den Albernheiten steht im Dienste einer höheren Wahrheit. So haben es die Narren schon im Mittelalter gemacht, wenn sie ihren Kopf behalten wollten.◆ HENRIKE MÖLLER MA X-SCHMELING-HALLE Am Falkplatz 5, Prenzlauer Berg, Di 28.4., 20 Uhr, VVK 35 € zzgl. Gebühr NICK CAVE & THE BAD SEEDS Der dunkle Lord ist wieder da und zelebriert mit seinem Ensemble Rowdytum und Seelenqual. FRIEDRICHSTADT-PAL AST Friedrichstraße 107, Mitte, 6.5., 20 Uhr, VVK 50 € zzgl. Gebühr en Mas­k l ba l KISS Auch nach 42 Jahren sind die Hardrocker dank Plateaustiefel und dicker Schminkschicht bühnentauglich. O2 WORLD O2-Platz 1, Friedrichshain, Mi 3.6., 20 Uhr, VVK 55 € + Gebühr 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTO UNIVERSAL MUSIC; MARC SELIGER; UNIVERSAL MUSIC Deichkind bombardieren auch im neuen Jahr wieder die Hallen mit ihrem neongrellen Tech-Rap-Spektakel M U S I K K U LT U R 2 0 1 5 FESTIVALS KONZERTE OUT OF LINE WEEKENDER Dreitägiges EBM-Meeting, u. a. mit Suicide Commando, Blutengel. 30.3–3.4., Astra Kulturhaus JANUAR PUNK & DISORDERLY Institution: Treffen der weltweiten Punk- und Hardcore-Szene. 17.–19.4., Astra Kulturhaus DESERTFEST Stoner-, Doom- und PsychedelicFestival, u. a. mit Orange Goblin, Karma To Burn, UFOMAMMUT, Red Fang, Brant Bjork. 23.–25.4., Astra Kulturhaus BERLIN FESTIVAL Nach einem eher mauen Festival 2014 die erneute Verlegung in den Frühsommer. Ob es was bringt? 29.+30.5., Arena Berlin IMMERGUT FESTIVAL Kleines, sympathisches IndiefolkFestival, das bewusst den Hype scheut und auf Understatement setzt. Die Folge: treue Fans, wenig Ärger, exquisites Indiepop-Line-up. 30.+31.5., Neustrelitz CITADEL MUSIC FESTIVAL Eher eine lose Reihe von Konzerten in dem Spandauer Burghof. ab 2.6., Zitadelle Spandau SPLASH! FESTIVAL HipHop-Festival u. a. mit Haftbefehl, Marsimoto, Prinz Porno. 10.–12.7., Ferropolis MELT! Hipster-Festival mit Electro,Techno, House und Indie. 17.–19.7., Ferropolis POP=KULTUR Die umfirmierte Berlin Music Week mit Konferenzen, Showcases und Konzerten – jetzt im hippen Berghain. 9.–11.9., Berghain LOLLAPALOOZA Soll mit einem innovativem Line-up das Berlin Festival Anfang September beerben. Noch ist aber keine Band bestätigt. 12.–13.9., Flughafen Tempelhof LAING Sie haben ihren minimalistischen Electropop optimiert und verfeinert. 30.1., Astra FRITZ KALKBRENNER Schon lange ist er nicht mehr nur der kleine Bruder von Paul Kalkbrenner. Sein letztes Album „Ways Over Water“ erreichte in Deutschland Platz sechs. Entspannte Musik mit Technobeats aus der Hauptstadt. 30.+31.1., Columbiahalle FEBRUAR KIESZA Das kanadische Nachwuchstalent zappelt nicht nur sehr gekonnt durch seine Videos. Sie beeindruckt auch noch mit einer starken Live-Performance, die mindestens genauso gut ist wie ihr Album. 1.2., Kesselhaus QUEEN feat. Adam Lambert. Ist das in Freddy Mercurys Sinne? 4.2., O2 World MC FITTI Von der Deko her könnten seine Konzerte auch für einen Kindergeburtstag herhalten. Glitzernde Einhörner, pinke Flamingos und ein Übermaß an Konfetti. 4.2., Astra MARLON ROUDETTE Mit Mattafix hatte er einen Top-TenHit, als Solokünstler bereits drei. Manchmal muss man unnötigen Ballast nun mal abwerfen. 6.2., Postbahnhof THE KOOKS Ein bisschen Brit Pop zum Warmtanzen während der kalten Tage kann nicht schaden. Die vier Jungs aus Brighton haben dafür so einige Songs zu bieten. Nur den Regen, den dürfen sie bitte in England lassen. 7.2., Columbiahalle PETER MAFFAY Erstmals wird Peter Maffay einen Teil seiner Ticketeinnahmen an seine eigene Stiftung spenden. Also, abrocken für den guten Zweck. 7.2., O2 World, 9.6., Kindl-Bühne Wuhlheide SLIPKNOT Es wird die erste Tour seit dem Tod des Bassisten Paul Gray. Mit dabei sind ein neuer Drummer, ein neuer Bassist und neue Masken. Also alles beim Alten, nur halt in neu. 7.2., Max-Schmeling-Halle DANKO JONES Man nehme dazu eine ordentliche Ladung Rock, eine Prise Blues und garniere es mit einer schwitzigen Live-Performance. Klingt einfach, funktioniert immer. 9.2., Privatclub ENNIO MORRICONE Der italienische Komponist spielt mit großem Orchester noch einmal seine legendären Soundtracks. 10.2., O2 World ANDREAS BOURANI Er macht das Wir-Gefühl groß. Sein Song „Auf uns“ war der Siegersong der Deutschen bei der Fußballweltmeisterschaft und untermalt den Werbespot der „Aktion Mensch“. Entsprechend herzlich dürfte auch das Konzert ausfallen. 15.2., Huxleys LIONEL RICHIE Es wird eine Zeitreise durch die vergangenen 30 Jahre mit seinen besten Hits. Mitsingen ist strengstens erwünscht, so Herr Richie. 17.2., O2 World THE SUBWAYS Dank SingStar können wir ihn alle mitsingen, den Aushängesong „Rock & Roll Queen“. Gott sei Dank gibt es noch den ein oder anderen hörenswerten Hit von den Briten. 20.2., Huxleys THE BLACK KEYS Das letzte Album „Turn Blue“ entwickelte erst nach mehrmaligem Höhren seinen Reiz. Geschmackvolles Bluesrock-Duo. 20.2., Max-Schmeling-Halle MAX RAABE Zusammen mit seinen Schäfchen des Palast Orchesters in Berlin entführt er sein Publikum mit seiner Musik zurück in die 20er-Jahre. 24.2.–15.3., Admiralspalast MÄRZ FKA TWIGS Die Zukunft des R&B? Ihr Debüt sorgte 2014 für euphorisches Kritikerlob. 6.3., Astra Kulturhaus KRAFTKLUB Bis auf die Farbe der Kleidung hat sich bei den Jungs aus Karl-MarxStadt nichts geändert. Hipster sind immer noch scheiße, sie sind noch immer nicht erwachsen geworden und Liebeslieder gehören immer noch nicht zu ihren Stärken. 6.3., Max-Schmeling-Halle KATZENJAMMER Ihr Stil erstreckt sich von Pop über Folk zu Rock und noch vielem mehr. Sie fühlen sich in jedem Bereich wohl. 6.3., Columbiahalle KOOL SAVAS Heute gehört er zur First Class des Deutschrap. Kaum ein Genre-Kollege, der noch keine Phrase in Savas’ Songs bekommen hat. 7.3., Columbiahalle ARIEL PINK Singer-Songwritergenie mit Hang zur Psychedelia. 11.3., Postbahnhof ASAF AVIDAN AND BAND Stets ein wenig melancholisch, immer auf der Reise und niemals traurig, sondern immer sehnsüchtig. So oder so ähnlich empfinden die meisten die Musik des gefühlvollen Musikers aus Israel. Zusammen mit seiner Band ergibt das ein Konzert zum Genießen. 12.3., Kulturbrauerei CARIBOU Eigentlich ist er ja Mathematiker, seine Musik ist jedoch herrlich irrational. Psychedelic und Techno gehören bei ihm zusammen. Auch seine Liveperformances spiegeln seine künstlerische Ader wider und begeistern mit Lichtshows. 12.3., Columbiahalle T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 5 K U LT U R 2 0 1 5 M U S I K KATY PERRY Die Lollipop-Queen ist wieder unterwegs. Nachdem sie auf YouTube mit „Dark Horse“ den meistgeklickten Song 2014 lieferte, sorgt sie in der Superbowl-Halbzeitshow für Stimmung. 13.3., O2 World HANNI EL KHABIT Eigentlich reichte ihm sein Leben als Creative Director und semiprofessioneller Skateboarder. Doch die Musikindustrie war anderer Meinung und machte aus ihm einen erfolgreichen Songwriter. 13.3., Frannz Club ANTILOPEN GANG Endlich wieder relevanter HipHop aus Düsseldorf. Sind aber Buddys der Toten Hosen. 14.3., SO36 SELAH SUE Milow entdeckte sie einst bei einem Contest und nahm sie darauf hin in sein Vorprogramm. Nun ist die Soul-Sängerin allein unterwegs und verwöhnt mit zuckersüßem Lächeln. 14.3., Astra NOEL GALLAGHER’S HIGH FLYING BIRDS Februar 2015 ist der Starttermin für das neue Album des ehemaligen Oasis-Sängers und seiner Band. Er produzierte es selbst und ist damit sehr zufrieden. Ein Gastauftritt von Johnny Marr ist auch dabei. 16.3., Max-Schmeling-Halle PAUL SIMO & STING Zwei Songwriterlegenden. 16.3., O2 World ELEMENT OF CRIME Geschmackvoll melancholischer Pop für kulturinteressierte Menschen in der zweiten Lebenshälfte. 17.–19.3., Tempodrom SLEATER KINNEY Comeback des nervös-schrammelnden und leicht hysterisch singenden Damentrios. 18.3., Postbahnhof MARK FORSTER Sidos kleiner Schützling reißt sich los und macht jetzt mal allein. Eine Tour zwischen Herz und Verstand. 18.3., Astra 6 BILDERBUCH Optisch entsprechen die Österreicher dem typischen Hipster und stoßen in Berlin somit ohnehin auf Zuspruch. Skurriler Austria-Pop. 20.3., Astra Newr c ome ARCHIVE Popaffine Progrocker, die mit dem neuen Werk „Axiom“ es allen recht machen wollen. 24.7., Huxleys STEEL PANTHER Ihr letztes Album „All You Can Eat“ war ihr persönlich größter Erfolg. An schrillen Outfits scheint es der zotigen Rockpersiflage jedenfalls nicht zu mangeln. 24.3., Columbiahalle ADORO Sie machen aus schnulzigen PopSongs noch schnulzigere Balladen mit Elementen der Oper. Genau richtig für Verliebte. 25.3., Tempodrom ARIANA GRANDE DONOTS Einst, da waren sie eine Rockband, doch dann ließen sie sich verführen, wechselten von Eigenproduktion zu einem Majorlabel und nun klingen die Jungs aus NRW wie waschechte Briten. Drei Jahre war es um sie still, 2015 starten sie mit „Karacho“ wieder durch. 26.3., Huxleys THE WOMBATS Ansteckend fröhlicher Britpop – wurde auch an einem Pop-Institut erlernt. 26.3., Astra Kulturhaus JULI Mehr seicht als wellenartig kommen sie mit einer neuen Platte um die Ecke und verwöhnen jetzt live wieder mit gewohnter Tiefsinnigkeit und einer Menge Fernweh. 27.3., C-Club Y-TITTI Gestärkt mit einem Echo in der Tasche startet das postpubertäre Comedytrio seinen Roadtrip und verbreitet lustige Hipstersongs. Mal wieder. 28.3., Tempodrom CHARTSSTÜRMERIN Von MTV hofiert und ausgezeichnet besetzt die stimmgewaltige 23-jährige US-Amerikanerin momentan die Spitzenplätze der Verkaufs- und Downloadcharts. Erste Erfahrungen im Showbiz sammelte sie als Darstellerin bei dem Kinder-TV-Sender Nickelodeon. MA X-SCHMELING-HALLE Am Falkplatz, Prenzlauer Berg, Di 19.5.,19 Uhr (VVK ab 30 €) APRIL OLLI SCHULZ & BAND Nachdem er „Joko & Klaas“ für einige Zeit den Rücken gekehrt hat, widmete er sich ausgiebig seiner Musikkarriere. Das Ergebnis ist wenig überraschend, aber gut: neues Album und große Tour. 1.4., Tempodrom CHUCK RAGAN Die Stimme so rauchig, dass man meinen könnte, der Amerikaner hätte zu viel in seiner Lieblingsbar gesessen. Für seine Mischung aus Folk- und Country-Musik ist es jedoch richtig. 3.4., Heimathafen DANIEL LANOIS Produzent und Musiker. Mit neuem Album auf Tour. 9.4., Heimathafen Neukölln DIE ORSONS Die wohl bestgelaunteste Rap-Band Deutschlands. „Süß“ und „lieb“ gehören fest in ihre Songs und auch der Farbe Rosa sind sie nicht abgeneigt. 16.4., Huxleys FARID BANG & KC REBELL Nachdem der Sinn seines Lebens lange darin zu bestehen schien, sich mit Rapper Fler einen aussichtslosen Battle zu liefern, widmet sich Farid Bang nun wieder seiner musikalischen Karriere und erinnert daran, dass er in der deutschen Rap-Szene sehr wohl noch etwas zu sagen hat. 18.4., Huxleys TIM BENDZKO Wer im Radio noch nicht genug von dem Berliner bekommen hat, 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N M U S I K K U LT U R 2 0 1 5 der kriegt nun die Chance, dem Lockenschopf einmal persönlich zuzuhören. Typisch verschmust wird er mit seinen Nummer-einsHits sein Publikum verzaubern. 19.4., Admiralspalast SOCIAL DISTORTION Gediegener Classic-Punkrock – kommt zur Tour endlich auch ein neues Album? 19.4., Columbiahalle SPANDAU BALLET Zeit heilt wohl alle Wunden, denn anders ist es nicht zu erklären, dass die Band nach zwei Rechtsstreits wieder zusammenfand. Zuletzt gab es ein „Very Best-of“-Album, nun folgt dem eine „Soulboys of the Western“-Tour. 20.4., Tempodrom AGAINST ME! Frontfrau Laura Jane Grace war früher Tom Gabel und litt an einer Geschlechtsidentitätsstörung. Mit ihrer Band thematisiert sie Intoleranz, Konservatismus und Homophobie. Gewohnt provokativ sind sie 2015 auch wieder in Berlin. 26.4., C-Club DEICHKIND Seit 2014 tragen sie Platin. Sonst bleiben sie jedoch ihren Warnwesten und Absperrhütchen treu. Gewohnt leuchtend und wie immer mit viel Crowdsurfing wird wohl auch dieses Konzert wieder nichts für schwache Ärmchen. 28.4., Max-Schmeling-Halle MAI NICK CAVE 2013 ein hochgelobtes Album, 2014 ein gefeierter Dokumentarfilm über den Musiker. Der Australier mit Wohnsitz in Brighton spielt wieder mit den Bad Seeds. 6.5., Friedrichstadt-Palast ROLAND KAISER „Seelenbahnen“ nennt er die Falten im Gesicht eines Menschen, die seine Geschichten auf etwas lästige Weise für immer festhalten. So heißt auch das neue Album und die anschließende Tour. 9.5., O2 World HERBERT GRÖNEMEYER Seine neue Platte klingt erstaunlich verständlich. Manch einer mag seine stakkatoartige Betonung von Konsonanten vermissen. Andererseits könnte es endlich mal ein Grönemeyer-Konzert werden, bei dem alle Fans denselben Text mitsingen. 12./13.5., , Waldbühne, 21.6., O2-World PAUL KALKBRENNER Der Konsenstechnostar! Zuletzt gesehen bei den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Mauerfall Jubiläum. 13.+14.5., Tempodrom JONATHAN JEREMIAH Die Tatsache, dass sein neues Album in den heiligen Räumen der Abbey Road Studios entsteht, verspricht ein grandioses Album mit Bekenntnis zu Tradition. Seine Stimme ist unverwechselbar und hat das Potenzial, sich den britischen Pop-Größen nahtlos anzuschließen. 15.5., Frannz Club begeistert von der Visualisierung der Live-Shows und den großartigen Stimmen des außergewöhnlichen Bandprojekts. Ihr äußerliches Erscheinen erinnert etwas an den Kleiderschrank von Opa, aber darüber kann man hinwegsehen, die Musik stimmt ja. 22.5., PrivatClub UNHEILIG Das letzte Mal tritt die Band um den Grafen auf. Danach möchte er sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Mal sehen, ob er sein Wort hält. Vertraue niemals einer Band, die sagt, sie gäbe eine Abschiedstour. 28.5., Max-Schmeling-Halle ATOMIC KITTEN Ihre Chartplatzierungen brechen alle Rekorde der Spice Girls und verleihen ihnen somit den Titel der wohl erfolgreichsten Girl-Band. Nun sind sie aus der Versenkung zurück und geben eine Jubiläumstour mit neuem Album. 28.5., Huxleys WISE GUYS Die A-cappella-Gruppe arbeitet fernab von Marketingstrategien und großer Promotion. Mit charmanten Texten und amüsanten DeutschCovern von englischen Songs eroberte sich die Kölner Band einen festen Platz in der deutschen Musikszene. 30.5., Admiralspalast JUNI LIMP BIZKIT Ein bisschen Matsch in der Birne gehört wohl dazu, um eine richtig gute Rockband zu werden. Ihre Mentoren von Korn haben es vorgemacht und Limp Bizkit haben es in 20 Jahren perfektioniert. 2.6., Zitadelle Spandau KISS Es gibt eine dicke Geburtstagsparty, denn Kiss werden vier Jahrzehnte alt. Die größte Rockband der Welt kommt nach Deutschland und macht uns die Hölle heiß. 3.6., O2 World CHRIS DE BURGH Mit gutem Wein ist es so, dass er mit dem Alter besser wird. Nicht so mit Chris de Burgh. Dieser entwickelte sich von einem Soft-Rocker zu einem kommerzialisierten Popmusiker. Was davon nun das kleinere Übel ist, das lässt sich nur schwer festlegen. 19.5., Tempodrom ARIANA GRANDE Mit zarten 21 bricht sie nun aus ihrer Haut und ihren Klamotten. Ihr Video „Break Free“ erinnert zwar an eine Low-Budget-Produktion, ihre Tour dagegen wird groß. So wie Frau Grande selbst. 19.5., Max-Schmeling-Halle L e ge nde A TRIBUTE TO VELVET-UNDERGROUND-MUSIC Nina Persson, Ebbot Lundberg und Magnus Carlson präsentieren Neuinterpretationen der alten VelvetUnderground-Songs. Erstmals fand dieses Projekt 2012 in einer kleinen Kirche in Gothenburg statt. Es folgten ausverkaufte Fortsetzungen. 21.5., Huxleys SOCIAL DISTORTION PUBLIC SERVICE BROADCASTING Passionierte Konzertgänger sind COLUMBIAHALLE PUNKROCK-HELDEN Seit vier Jahren wartet die meist tätowierte und treue Anhängerschaft auf ein akustisches Lebenszeichen von Mike Ness. Wenn er eine Tour mit Socal Distortion ankündigt, keimt Hoffnung auf. Das letzte Werk „Hard Times and Nursery Rhymes“ war ein typisch klassisches PunkrockAlbum, ließ aber den aggressiven Biss früherer Werke vermissen. Doch Ness lernte bisher immer aus den Fehlern. Columbiadamm 13-21, Tempelhof, 20 Uhr (VVK 35 €) T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 7 K U LT U R 2 0 1 5 M U S I K TOTO Unverändert, seitdem sie existieren, in gewisser Hinsicht also ein Klassiker. Wer auf gediegenen Mainstream-Rock steht, ist hier sehr gut aufgehoben. 11.6., Tempodrom bluthipster einpacken. Sie stammen aus der Ära des Rock’n’Roll und bestehen bis heute in Originalformation. Ihr Sound ist unverwechselbar schmutzig und rau, wie es sich für echten Rock gehört. 2.7., Zitadelle Spandau CASPER Eine Reihe „Castivals“ mit bisher unbekannten Acts. Nur einer ist bekannt. Casper eben. Der ist auch der Veranstalter. Insgesamt fünf dieser Minifestivals wird es geben, eines davon auf der Kindl-Bühne. 13.6., Wuhlheide BEATSTEAKS Zum 20-jährigen Bestehen gönnen sich die Hauptstadtrocker wieder ein Open-Air-Festival. 3.+4.7., Wuhlheide DIE GROSSE SCHLAGER-STARPARADE Der übliche Graus findet wie jedes Jahr in ganz Deutschland statt. Das Line-up ist noch nicht bekannt. 13.6., Waldbühne AC/DC Dezimiert, aber der Rest steht gut im Saft. „Rock or Bust“ ist schnörkelloser Hardrock. 19.6., Zitadelle Spandau KARAT 40 Jahre haben die Ost-Rocker geschafft. Das muss groß gefeiert werden. 20.6., Waldbühne ROXETTE Sie sind nach ABBA der nächste erfolgreiche Musikexport Schwedens geworden. Pop-Musik scheint dem Land zu liegen. Jetzt gibt es eine Geburtstagssause! 30 Jahre Roxette – fast so viele wie Nummer-einsHits der Band. Davon gab es 31. 27.6., 02 World JULI GREGORY PORTER & THE METROPOLE ORCHESTRA Seine Karriere war nicht von klein auf geplant. Er wollte Profisportler werden, doch eine Schulterverletzung durchkreuzte seine Pläne. So kam er über kleine Auftritte in Bars zum Musical und später dann zu seiner Solokarriere. So zieht er nun durchs Land und verbreitet wunderschönen Jazz-Sound. 1.7., Zitadelle Spandau ZZ TOP Gegen diese Bärte kann jeder Voll- 8 HELENE FISCHER Sie will immer wieder ... Und hört auch scheinbar nicht mehr auf. Helene geht wieder auf Tour, diesmal allerdings oben ohne. Zumindest, was die Locations angeht. 4.+5.7., Olympiastadion CARLOS SANTANA Durch noch ungeklärte Umstände fand diesmal auch der „Mr. 305“-Pitbull den Weg auf Santanas neues Album. Wir hoffen bei dem Konzert dennoch auf die üblichen Latin-Rock-Sounds, wofür die Band die Jahre zuvor so viele Preise und Auszeichnungen einfahren konnte. 5.7., O2 World LINDSEY STIRLING Mit klassischer Violine und Dubstep-Beats erobert sie die Bühnen der Welt. 7.7., Zitadelle Spandau AUGUST PATTI SMITH performt dieses Mal ihr epochales Werk „Horses“, das ihr 1975 den Durchbruch bescherte. 11.8., Tempodrom MARTERIA „Was macht man ohne Abi? Schauspiel studieren!“ Zum Glück hat es sich der Rapper noch mal überlegt und macht jetzt lieber Musik. Mit gespaltener Persönlichkeit reist er durch die Gegend, manchmal als Marsmännchen, diesmal als Marteria. 15.8., Wuhlheide FARIN URLAUB RACING TEAM Das mit dem Herzverlieren nimmt der Ärzte-Sänger in seinem Video ein wenig ernst. Doch zur Tour ist er zum Glück wieder vollständig und in Höchstform. Neben dem neuen Album „Faszination Weltraum“ ist auch reichlich alter Kram im Handgepäck. 20.8., Wuhlheide DIETER THOMAS KUHN Er ist der Einzige, der den Schlager wirklich versteht – und lebt. 22.8., Waldbühne TRAILERPARK OPEN AIR 2015 Alligatoah hat eine brandneue SoloShow am Start, Trailerpark kommen mit mindestens genauso heißem Album um die Ecke und auch der Rest der Bagage trägt seinen Beitrag zu einem wahnsinnigen Rap-&-HipHop-Open-Air bei. 29.8., Zitadelle Spandau SEPTEMBER U2 Das Album „Songs of Innocence“ wurde an eine halbe Million AppleMitglieder verschenkt, auch wenn sie es gar nicht wollten. Die Tickets gibt’s leider nicht umsonst. 24.+25. u. 28.+29.9., O2 World JOHN MAYALL Seinen Legendenstatus verdankt er wohl seinem Seelenverwandten Eric Clapton. 24.9., Huxleys Newr c ome MARK KNOPFLER ist der Dauergast in der Mehrzweckhalle am Ostbahnhof – bereits zum vierten Mal. 8.7., O2 World UDO LINDENBERG Als halber Berliner fühlt er sich ohnehin, von einem ausgezeichnet wurde er auch. Es ist quasi ein Heimspiel für den bunten Hund. Kein Grund zur Panik also. 14.7., Olympiastadion SUNRISE AVENUE Er ist unsagbar charmant, ein Traum von einem schwedischen Mann mit leuchtend blauen Augen, und singen kann er auch noch. Samu geht mit seiner Band auf „Best of“-Tour – mal sehen, wie viele Mädchenherzen der Schwiegermuttertraum noch erobern kann. 18.7., Wuhlheide FKA TWIGS SOUND OF 2014 „Ätherischer R’n’B trifft Neo-TripHop“ – so vollmundig die Presseinfo es auch verspricht, die 26-jährige Britin erfüllt mit ihrem Debüt „LP 1“ die Lobeshymnen. Nach einem gefeierten Konzert im Herbst kehrt sie in größere Hallen zurück. ASTRA KULTURHAUS Revaler Straße 99, Friedrichshain, 6.3., 20 Uhr, VVK 23 € zzgl. Geb. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N M U S I K K U LT U R 2 0 1 5 BRYAN FERRY Seine Europa-Tour musste er wegen Krankheit verschieben. Jetzt gibt es endlich Nachholtermine für die Konzerte des britischen Musikers und auch Tickets können wieder gekauft werden. 25.9., Tempodrom OKTOBER NICKELBACK US-amerikanischer MainstreamRock. Enorm erfolgreich, geliebt und gehasst gleichermaßen. 19.10., O2 World HEINO Unfassbarer Erfolg folgte auf sein kontroverses Cover-Album „Mit freundlichen Grüßen“. Selbst Rammstein bleiben nicht verschont und sind infiziert. Kurzerhand luden sie ihn zum Wacken Festival ein. Jetzt ist er wieder allein auf Tour. Ist ja auch so schwer genug zu ertragen. 23.10., Huxleys TOCOTRONIC Anfangs gehörten sie zur Hamburger Schule, später wurden sie eher in den Indie-Topf geworfen. Altersmilder Diskurspop. 23.10., Columbiahalle WESTERNHAGEN Der Edelrocker pflegt sein Erbe. 24.10., O2 World NOVEMBER SIMPLY RED Von wegen finales Ende. Zum 30-jährigen Bandjubiläum wieder eine Best-of-Tour. 3.11., O2 World NENA Die ewig Junggebliebene kann es nicht lassen und geht auf ihre gefühlt 99. „Love, Peace and Harmony“-Tour. Das letzte Album liegt ja auch schon zwei Jahre zurück, da wird es Zeit, mal wieder für ein bisschen Aufmerksamkeit zu sorgen. 6.11., O2 World ANDREAS GABALIER UND BAND Er ist der selbst ernannte „VolksRock’n’Roller“. Kaum ein Mainstream-Club, der seinen Song „I sing a Liad für di“ nicht gespielt hat. Wer also einen Vorgeschmack auf die Aprés-Sk-Saison 2016 haben möchte, der ist bei diesem Konzert genau richtig. 7.11., O2 World SDP Grenzen sind nicht so ihr Ding. Regeln auch nicht. Deshalb halten sie sich an kein vorgegebenes Genre und mischen stattdessen Rap und Punk und was sonst noch so auf die Platte gepasst hat. 14.11., Columbiahalle Collien Konzert & Theater und Semmel Concerts präsentieren: RASTA THOMAS´ starring BAD BOYS OF DANCE Mit den Hits von Die Highlights aus 3 S hows! COLDPLAY, U2, PRINCE, MICHAEL JACKSON U.V.M. www.rock-the-ballet.de 24.–29.03.2015 Admiralspalast 02. + 03.04.2015 Tempodrom 20:00 Uhr 04.05.2015 Tempodrom 20:00 Uhr 15.08.2015 Waldbühne 19:00 Uhr SIMPLE MINDS Die Schotten lassen nicht locker. Nach der Best-of-Tour folgte das neue Album „Big Music“ und erneut eine Konzertreise. 18.11., Tempodrom DEEP PURPLE Die Tourmaschinerie der HardrockLegende läuft und läuft und läuft. 24.11., Max-Schmeling-Halle FETTES BROT Ein neues Album ist für nächstes Jahr angekündigt, die Tour steht allerdings jetzt schon. Ob die drei Jungs es wirklich so ruhig halten wollen, wie der Titel „Shhh...“ vermuten lässt, bleibt abzuwarten. 24.11., Tempodrom TICKETS: 030 / 479 974 77 | www.semmel.de jung / spontan / gut DEZEMBER PUR Alles neu bei PUR. Neues Album, neue Überraschungen, neues Bühnenkonzept, nur die Bandmitglieder sind gewohnt alt. 5.12., O2 World SIDO Der in seichte Mainstream-HipHop-Gewässer abgetauchte Rapper hat seine Maske abgelegt und trägt stattdessen Vollbart. Pflichtveranstaltung für Hipster! 7.12., Max-Schmeling-Halle 10 JAHRE SELFMADE RECORDS Kollegah, Genetikk, Favorite, 257ers und Karate Andi gehen zusammen auf Tour und feiern die erste Dekade ihres Labels. Was in einer kleinen Mietwohnung in Bochum begann, wird nun zu einer Hallentour. 11.12., Max-Schmeling-Halle T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 9 für nur 15 Euro ein Jahr vorne sitzen Konzerte 8 Euro Oper / Ballet 10 Euro > 030-20 35 45 55 Deutsche Oper Berlin Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Komische Oper Berlin Konzerthaus Berlin RIAS Kammerchor Rundfunkchor Berlin Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Staatsballett Berlin Staatsoper im Schiller Theater www.ClassicCard.de > für alle unter 30 KLASSIK rkauf Vorve tet: r g es t a f ü r t Ticke hern s o ic Ador Tipps 2015 ENNIO MORRICONE Der italienische Komponist ist bei seiner letzten Konzertreise auf den Geschmack gekommen. Er unternimmt noch eine Tour in seinem hohen Alter. Regisseurin Eva-Maria Höckmayr mit dem Barockspezialisten René Jacobs O2 WORLD O2-Platz 1, Friedrichshain, 10.2. BAROCKOPER Liebe auf der Flucht Ein Opernhöhepunkt des Jahres: Barockspezialist René Jacobs dirgiert an der Staatsoper Telemanns Emma und Eginhard reisfrage: Welches sind die frühesten deutschen Opern? „Viele denken, das fange erst mit Mozarts ‚Entführung aus dem Serail‘ und mit der ‚Zauberflöte‘ an“, sagt Dirigent René Jacobs. „Stimmt aber nicht.“ Die ersten deutschsprachigen Opernaufführungen fanden an der Hamburger Gänsemarktoper statt. In diesem ersten bürgerlich-städtischen Theater seiner Art in Deutschland wurden ab 1678 Werke des jungen Händel, von Reinhard Keiser, Graupner und Telemann erstaufgeführt. Auch „Emma und Eginhard“, eine von rund 50 Opern Georg Philipp Telemanns, erlebte hier 1728 die Uraufführung – um anschließend wie fast alle Opern Telemanns vergessen zu werden. Der Dirigent René Jacobs grub bereits zwei davon an der Berliner Staatsoper wieder aus: „Orpheus“ (1994) und „Der geduldige Sokrates“ (2007). Das Singspiel „Emma und Eginhard oder Die lasttragende Liebe“ schildert nun die unstandesgemäße Leidenschaft einer Toch- 10 ter Karls des Großen zu einem Sekretär am Hof des Kaisers. Die beiden Liebenden versuchen zu fliehen, indem Emma ihren Geliebten huckepack durch den Schnee trägt, um nur eigene Spuren zu hinterlassen. Das Besondere liegt hier in der drastischen Komik der handelnden Nebenpersonen. Eine satirische Seite der Oper, die dem italienischen und französischen Barock weitgehend fremd blieb. Für Regisseurin Eva-Maria Höckmayr ist dies die zweite Inszenierung hier, als Emma kehrt die Sopranistin Robin Johannsen (früher Deutsche Oper) nach Berlin zurück. Die vielversprechendste Opernpremiere der Saison! ◆ KAI LU EH RS-K AISER STAATSOPER IM SCHILLER-THEATER Bismarckstraße 110, Charlottenburg, So 26.4., 18 Uhr; Mi 29.4., 19 Uhr; Sa 2.5., 19 Uhr; Fr 8.5., 19 Uhr; So 10.5., 18 Uhr; Karten-Tel. 20 35 45 55 NIGEL KENNEDY spielt furios die Violine und leitet auch die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg. Sonaten von Bach stehen auf dem Programm. PHILHARMONIE Herbert-von- Karajan-Straße 1, Tiergarten, 11.2. O p en A ir LANG LANG Ob Olympiade, Fußballweltmeisterschaft oder das Thronjubiläum der Queen – der Chinese hat schon bei den größten Events der Welt gespielt. WALDBÜHNE Charlottenburg, 28.6. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTO GREGOR HOHENBERG P K L A S S I K K U LT U R 2 0 1 5 FESTIVALS UND KONZERTE JANUAR ULTRASCHALL Verdichtet auf fünf Tage lockt die 17. Ausgabe erneut mit Uraufführungen, Kompositionen der vergangenen Jahre sowie mit zu Klassikern avancierten Werken der Moderne. Im Mittelpunkt steht dieses Mal der Schweizer Komponist Michael Pelzel, dessen neueste Schöpfung „...chatoiements de l’air...“ das Festival eröffnet. 21.–25.1., verschiedene Orte MÄRZ MÄRZMUSIK Bis dato steht noch kein aktuelles Programm fest. Sicher ist nur, dass auch in diesem Jahr der Fokus auf zeitgenössischen Kompositionen und experimentellem Sound liegt. 20.–29.3., verschiedene Orte ADORO Zum Abschluss ihrer großen Deutschland-Tournee beehren die fünf Schmusesänger das Tempodrom, das sie mit ihrem Cross-over aus Pop und Klassik zum Schmelzen bringen. 25.3., Tempodrom FESTTAGE 2015 Neben Opernproduktionen stehen exklusive Orchesterkonzerte auf dem Programm. Eingeladen wurden u. a. die Wiener Philharmoniker und das West-Eastern Divan Orchestra. 27.3.–6.4., Staatsoper Berlin Haus. Dieses Mal verspricht der Pferdeschwanzträger die „Classic Revolution“. 23.6., Waldbühne JUNI BERLINER PHILHARMONIKER Zum Saisonabschluss das Konzert für die ganze Familie – inklusive genehmigtem Picknickkorb. Als Stargast brilliert Lang Lang. Auf dem Programm stehen klassische Versionen bekannter Filmmusiken. 28.6., Waldbühne BRANDENBURGISCHE SOMMERKONZERTE Während der Sommermonate bleiben die meisten Opern- und Konzerthäuser geschlossen. Warum also nicht eine Landpartie wagen und großartigen Kompositionen lauschen? Von Mitte Juni an bieten Kirchen, Klöster und Schlösser im gesamten Umland exklusive Konzerterlebnisse. Parallel dazu lässt sich der jeweilige Landstrich erkunden. Jubiläumsausgabe. ab Juni, Umland MUSIKFESTSPIELE POTSDAM Zum nunmehr 61. Mal werden die beliebten Musikfestspiele in den Schlössern und Gärten Sanssoucis ausgetragen. 12.–28.6., Park Sanssouci STAATSOPER FÜR ALLE Das Open-Air-Konzert der Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Daniel Barenboim auf dem Bebelplatz zum Sommeranfang. „Staatsoper für alle“ bildet den Saisonauftakt der Staatsoper Unter den Linden. Der Eintritt ist frei. 21.6., Bebelplatz DAVID GARRETT Der Schwiegermutterliebling und schnellste Geiger der Welt – vermutlich vor ausverkauftem JULI CLASSIC OPEN AIR Auch in diesem Jahr werden an fünf Abenden im Juli wieder bekannte und leicht verdauliche Melodien unter hoffentlich klarem Nachthimmel dargeboten. Auf das fulminante Eröffnungskonzert folgen drei thematische Abende, an denen die italienische Oper und die Romantiker bemüht werden, sowie eine französische Sommernacht mit Chanson und Klassikhits. Den Abschluss gestaltet Roger Cicero, der anlässlich des 100. Geburtstags von Frank Sinatra dessen schönste Lieder vorträgt. 2.–6.7., Gendarmenmarkt ihr Können unter Beweis zu stellen. In diesem Jahr findet das Festival wieder in einem Block und an alter Wirkungsstätte statt. 6.–23.8., Konzerthaus DANIEL BARENBOIM UND WESTEASTERN DIVAN ORCHESTRA Beethovens Tripelkonzert und Tschaikowskys Sinfonie Nr. 4 werden gespielt. Das Konzert bildet auch den Abschluss der Sommertournee des ungewöhnlichen Orchesters. 15.8., Waldbühne 13. AUDI KLASSIK OPEN AIR Vor der historischen Kulisse der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg finden zum 13. Mal klassische Konzerte im Freien statt. 19.–23.8., Kulturbrauerei FEUERBLUMEN-KLASSIKOPEN-AIR 30 Jahre existiert das sommerliche Konzert im Britzer Garten. Da gönnt man sich im Jubiläumsjahr eine große „Verdi-Gala“ mit rund 150 Musikerinnen und Musikern – gekrönt von einem großen Feuerwerk. 29.8., Britzer Garten SEPTEMBER AUGUST YOUNG EURO CLASSIC Wie der Titel bereits vermuten lässt, wird durch den ergänzenden Slogan „Hier spielt die Zukunft“ bestätigt: Junge Talente aus ganz Europa bekommen die einmalige Chance, einem großen Publikum MUSIKFEST BERLIN Mehrwöchige Festspiele zur Eröffnung der kommenden Konzertsaison mit vielen Gastspielen sowie hochkarätigen Solisten und Ensembles. 1.9.–21.9., Philharmonie KulturScheck KulturScheck Kurt Weill Fest Dessau PRÄSENTIERT tip-App „Konzerte in Berlin“ IS G R AT- un d iPho ne Ap p An dr oi d- Ihre App mit exklusiven KonzertEmpfehlungen von HiFi im Hinterhof. Ab sofort im App Store und powered by Google Play Store erhältlich! tip-berlin.de Klang- und Zeitreise in die Bauhausstadt Dessau Alljährlich lädt das Kurt Weill Fest nach Dessau, die Stadt der Klassischen Moderne ein. Die Deutsche Staatsphilharmonie RheinlandPfalz und eine internationale Sängerbesetzung unter Leitung von Ernst Theis präsentieren am Samstag den 14.03.2015 Mondlieder - Oh Moon of Alabama und am Sonntag den 15.03.2015 Strauss & Weill: Royal Times zum Festspielschluss. 2 Karten zum halben Preis Der Kulturscheck ist einlösbar unter 0341-14 990 900. Weitere Informationen unter www.kurt-weill-fest.de Das Angebot gilt bei Verfügbarkeit in allen Kategorien. Coupon bitte an der Theaterkasse abgeben. Sparen mit dem Sparen mit dem BÜHNE rkauf Vorve tet: r g es t a f ü r t Ticke arth B Mario rn si c h e Tipps 2015 WIR ZÖPFE Das zweite Stück der Hausautorin Marianna Salzmann ist ein BerlinKaleidoskop zur Weihnachtszeit. MA XIM GORKI THEATER Am Festungsgraben 2, Mitte, ab 4.2. Lars attacks – in Thomas Ostermeiers Inszenierung von Richard III. KLASSIKER Natural Born Killer Lars Eidinger und Thomas Ostermeier lassen an der Schaubühne Shakespeares Scheusal Richard III. im Globe los 12 g­egeneinander aus. Instrumentalisiert den Ehrgeiz der anderen für die eigenen Ziele. Und watet ziemlich unbekümmert durch ein beachtliches Blutbad, bis er selbst die Krone trägt. Für den notorisch improvisationswütigen Lars Eidinger ein gefundenes Fressen. Das Setting wird dabei ganz und gar nicht heutig ausfallen: Bühnenbildner Jan Pappelbaum setzt ein Globe-Theater in den Saal C der Schaubühne. Nach Vorbild des Rundbaus, den Shakespeares Company 1599 in London südlich der Themse einweihte. Dort ging es heiß her, vor allem auf den billigen Plätzen, wo die sogenannten „Groundlings“ vor allem eins sehen wollten: Mord und Totschlag.◆ PAT R I C K W I L D E R M A N N SCHAUBÜHNE Kurfürstendamm 153, Wilmersdorf, Premiere am Sa 7. 2., Karten-Tel. 89 00 23 MACBETH Regisseurin Julia Lwowski inszeniert das Mörderspiel nach Verdi. NEUKÖLLNER OPER Karl-Marx-Straße 131, Neukölln, ab 26.2. UNERTRÄGLICH LANGE UMARMUNG Uraufführung des neuen Stücks des in Sibirien geborenen ShootingStars Iwan Wyrypajew (Foto). DT-K AMMERSPIELE Schumannstraße 13 a, Mitte, ab 5.3. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTOS ARNO DECL AIR; ESR A ROT THOFF; MAT THIAS HE YDE; IVAN KLE YMENOV D ie Frage „Sein oder Nichtsein?“ hat Lars Eidinger inzwischen in mehr als 20 Ländern gestellt. Seine Performance als Dreck fressender Dänenprinz Hamlet in der Regie von Thomas Ostermeier ist der Exportschlager der Schaubühne, auch in Berlin sechs Jahre nach der Premiere verlässlich ausverkauft. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, wenn Regisseur und Hauptdarsteller jetzt erneut auf den Shakespeare-Trip gehen. Und zwar mit „Richard III.“, dem grandiosen Scheusalstück über den buckligen, humpelnden Berserker, der seinen Bruder Edward in den Rosenkriegen auf den Thron gemordet hat. Dieser Richard ist ein zu kurz gekommener Krüppel, der die schlaffen Friedenszeiten genauso verabscheut wie das eigene Spiegelbild und überhaupt den Rest der Welt. Der Hass des Hässlichen. Als Natural Born Killer macht der Mann einfach weiter, wo er im Krieg aufgehört hat. Spielt seine Kontrahenten B Ü H N E K U LT U R 2 0 1 5 FOREIGN AFFAIRS Internationales Theater- und Performancefestival. 25.6.–12.7., Haus der Berliner Festspiele DAS LÄCHELN DES BARRAKUDA Ein aufstrebender Präsidentschaftskandidat hat ehrgeizige Ziele und gute Chancen, ins Weiße Haus einzuziehen. Doch eine Affäre macht ihn erpressbar, der Rücktritt wäre die Folge. Seine Ehefrau Deborah verspricht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, insofern ihr politischer Einfluss zugestanden wird. 6.2., Schlosspark Theater DIE T-HOUSE-TOUR Das sich stetig weiterentwickelnde Projekt fand nach dem Start im Radialsystem V mit wechselnden Gästen an verschiedenen Aufführungsorten in Berlin statt. Nach vier Monaten zieht das Ensemble Novoflot Bilanz und stellt die Oper im Werden vor: Welche Formen hat die T-House-Architektur auf ihrer bisherigen Reise angenommen? Wer besuchte die Live-Performance auf Plätzen, Brachflächen, Park­ anlagen und kurzfristig stillgelegten Akademieräumen? 30.1.–1.2., Radialsystem V FEBRUAR AUTORENTHEATERTAGE Festival für Neue Dramatik: Neustart 2015 im Zeichen von konzeptionellen Veränderungen und Weiterentwicklungen. Juni, Deutsches Theater TANZ IM AUGUST Internationales Festival des zeitgenössischen Tanzes. August, verschiedene Orte DAG M A JANUAR R M ANZEL GIANNI SCHICCHI/ HERZOG BLAUBARTS BURG Regisseur Calixto Bieito führt die beiden 1918 uraufgeführten Werke als Opern-Doppelabend auf. Puccinis Komödie spielt am Totenbett eines Patriarchen: Die Familie streitet ums Erbe. In Béla Bartóks „Herzog Blaubarts Burg“ hingegen tun sich die Abgründe erst langsam auf. Hinter jeder der sieben verbotenen Türen der Burg verbirgt sich ein dunkles Geheimnis, dessen Erkundung einer jungen Frau schließlich zum Verhängnis wird. Die musikalische Leitung obliegt UND M A X HO PP IN Eine Frau, die weiß, was sie will! O S C A R S TR AU S RICHARD III. Ein bewährtes Team tritt erneut zusammen: Marius von Mayenburg (Übersetzung), Thomas Ostermeier (Regie) und Lars Eidinger (Titelrolle) brillierten bereits beim „Hamlet“ (2008). Shakespeares Frühwerk „Richard III.“, 1593 uraufgeführt, zeigt einen Herrscher, der durch Macciavellis Schule gegangen ist und diese mit einem exzellenten Abschluss verließ: perfekt in der Amoralität und damit eine Blaupause für moderne Diktatoren. 7.2., Schaubühne ALICE Regisseurin Nora Schlocker interpretiert Lewis Carrolls „Wunderland“ als Paralleluniversum, das in der Inszenierung mit dem unseren interagiert. Konkret in Form von 17 jungen Menschen zwischen 9 und 19 Jahren, die den erwachsenen Blick auf die Kindheit im Zuschauer­ raum spiegeln und wiederholend die Anwesenden fragen: „Wer bist du, du Monster?“ 8.2., DT-Kammerspiele DER RAUB DER SABINERINNEN Wiederaufnahme der Erfolgsinszenierung von Katharina Thalbach, die der Komödie der Brüder Schönthan eine sächsische Note verpasst. Strieses Monolog und sein Plädoyer für seine Kunst ist eine überzogene und dadurch humorvolle Liebeserklärung an das sogenannte „Schmierentheater“. 10.+11.2., Komödie THROUGH ROSES Der amerikanische Komponist Marc Neikrug studierte in den 60er-Jahren in Los Angeles und Detmold Klavier und Musiktheorie. Seit 1998 ist er künstlerischer Leiter des renommierten Santa Fe Chamber Music Festivals. Bekannt wurde er mit dem 1980 in New York uraufgeführten Werk „Through Roses“, das die Geschichte eines Geigers erzählt, der Auschwitz überlebte. Trotz der Verfilmung von Jürgen Flimm mit Maximilian Schell ist die Komposition für acht Instrumente auf deutschen Bühnen eine ausgesprochene Rarität. Neco Celik inszeniert. 13.2., Staatsoper im Schiller Theater MOTOWN Detroit, einst die Blüte der ameri- ( 030 ) 47 99 74 00 THEATERTREFFEN Die zehn besten Inszenierungen aus dem deutschsprachigen Raum wurden zum aktuellen Theatertreffen eingeladen. 1.–17.5., u. a. Haus der Berliner Festspiele, Henrik Nánási. 1.2., Komische Oper Jetzt buchen! F.I.N.D. 2015 Das Festival Internationale Neue Dramatik präsentiert zehn Tage lang neue Stücke aus der Schweiz, Chile, den USA, Argentinien, Deutschland, Island und anderen Ländern. 17.–25.4., Schaubühne STÜCKE PREMIERE AM 30. JANUAR 2015 FESTIVALS K U LT U R 2 0 1 5 B Ü H N E DER DIE MANN Ernst Bloch fand die Texte Konrad Beyers (1932–1964) „beeindruckend“ und „philosophisch“. Herbert Fritsch adaptiert die Texte für die Bühne. 18.2., Volksbühne COSI FAN TUTTE Mehr als neun Millionen Menschen sind auf der Flucht vor dem Bürgerkrieg in Syrien und dem Irak. Regisseur Bernd Schmitt versetzt Mozarts Oper um Liebe, Treue und Verrat in ein Flüchtlingsheim und integriert arabische Monologe in das Stück, das von professionellen Musikern und 30 Flüchtlingen gemeinsam erarbeitet wurde. Das Kurpfälzische Kammerorchester Mannheim und die Stuttgarter Symphoniker spielen unter der Leitung von Garrett Keast. 21.+22.2., Radialsystem V WAS IHR WOLLT Liebesirritationen, Rollentausch der Geschlechter und die Rückkehr eines Totgeglaubten: ein Stück mit Witz und Verve und voller Überraschungen, inszeniert von Stefan Pucher. 27.2., Deutsches Theater KASPAR Sebastian Sommer inszeniert Peter Handkes Stück aus dem Jahr 1968, das die Macht der Sprache und ihr Potenzial der Manipulation zeigt. Februar, Berliner Ensemble MÄRZ ÖDIPUS DER TYRANN Zuletzt setzte sich Regisseur Romeo Castelucci an der Schaubühne 2013 mit Hölderlin auseinander: 14 „Hyperion. Briefe eines Terrorristen“ lautete der Titel der Inszenierung. Hölderlins Sophokles-Bearbeitung illustriert das Leid des Königs Ödipus, dessen Land von schlimmen Seuchen heimgesucht wird. Er lässt das Orakel befragen, doch dieses weist immer wieder ihn selbst als die Ursache des Übels aus. 6.3., Schaubühne GRITTY GLAMOUR Die Uraufführung der queeren Intervention von Simon Paetau basiert auf zwei Ereignissen, die im letzten Jahr Berlin erschütterten: der brutale transphobe Angriff auf Gérôme Castell in der Nacht vom 7. auf den 8. September 2013, bei dem der Künstler sein rechtes Auge verlor, sowie die Aufführung eines rassistischen Liedes einer Berliner Travestie-Koryphäe auf der Soli-Party des Transgenialen CSD, die Proteste queerer People of Colour zur Folge hatte. Das Stück untersucht die Frage, wie homogen die Szene ist, welche Rollen Generationen oder Race spielen. 7.3., Ballhaus Naunynstraße MUSA DAGH Hans-Werner Kroesinger adaptiert Franz Werfels Roman „Die vierzig Tage des Musa Dagh“, der den Völkermord an den Armeniern sowie den armenischen Widerstand thematisiert. 7.3., Maxim Gorki Theater KEEP IT REAL Der Choreograf Sergiu Matis setzt die ausgegrenzten Körper in Szene: Zombies, Cyborgs und entfremdete Wesen bewegen sich nonkonform. Matis’ reflektiert die Möglichkeit des Infragestellens politischer und wirtschaftlicher Prozesse innerhalb und außerhalb des gesellschaftlich manifestierten Koordinatensystems. 8.3., Radialsystem V DER KREDIT Psychoduell zwischen dem Filialleiter einer Bank und einem Kreditsteller, dessen Antrag aufgrund mangelnder Sicherheiten abgelehnt wurde. 8.3., Theater am Kurfürstendamm LA RONDINE Als Anfang des letzten Jahrhun- derts die Trennung zwischen U und E noch keine Rolle spielte, nahm Giacomo Puccini 1913 den Auftrag des Wiener Carltheaters an und verfasste eine Operette. Basierend auf der deutschen Vorlage „Die Schwalbe“ von Alfred Maria Willner und Heinz Reichert wird die Geschichte einer Edelkurtisane erzählt, die ihren Beruf schließlich an den Nagel hängt, als sie sich verliebt. Doch vermeidet sie, dem Geliebten von ihrem Vorleben zu erzählen, was Komplikationen auslöst. Startenor Rolando Villazón inszeniert die lyrische Komödie in drei Akten. 8.3., Deutsche Oper OHNE TITEL Gemeinsame Opernarbeit von Tocotronic-Mastermind Dirk von Lowtzow und Dramatiker und Regisseur René Pollesch. 12.3., Volksbühne MACBETH Heiner Müller nannte Shakespeares’ Tragödie einen „Kommentar aktueller Entwicklungen des 20. Jahrhunderts“. Das lässt sich mühelos auf das 21. Jahrhundert übertragen: Menschliche Abgründe tun sich im Sog von Machtgier und sakrosankter moralischer Kategorien auf. Geschichtspessimismus? Tilmann Köhlers Inszenierung zeigt, dass die Entwicklungen nicht schlimmer werden, sondern es keinen besseren Zustand gab. 19.3., Deutsches Theater UNWIDERSTEHLICH Antoine Uitdehaag inszeniert Fa­ brice Roger-Lacans Psychogramm einer Beziehung mit Boris Aljinovic und Anika Mauer. 21.3., Renaissance Theater PARSIFAL Richard Wagners Bühnenweihspiel in drei Akten wird im Rahmen der Festspiele aufgeführt. Für die Regie zeichnet Dmitri Tcherniakov verantwortlich, der zuletzt an der Mailänder Scala und der New Yorker Metropolitan Opera arbeitete. Es dirigiert Daniel Barenboim. 28.3., Staatsoper im Schiller Theater HUMAN REQUIEM Die Compagnie Sasha Waltz & Guests entwickelte zu Johannes ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK UDO-JÜRGENS-MUSICAL Mit über vier Millionen Besuchern zählt das in Hamburg uraufgeführte Musical zu den erfolgreichsten in Deutschland. Lisa Wartberg ist eine erfolgreiche TV-Moderatorin, die jedoch ein Leben voller Zwänge und Unterordnung führt. Sie träumt davon, endlich auszubrechen. Der Ende 2014 verstorbene Udo Jürgens (Foto) wäre parallel zur Premiere auf Deutschland-Tour gegangen. STAGE THEATER DES WESTENS Kantstraße 12, Charlottenburg, ab 25.3. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTO MARTIN STOLLBERG kanischen Automobil-Wirtschaft, ist heute pleite. In den 60er-Jahren deutete sich der wirtschaftliche Verfall bereits an, es kam zu Unruhen. Für das gerade erst aus der Taufe gehobene MotownLabel hingegen begann zu jenem Zeitpunkt erst die Erfolgsgeschichte. Zwischen 1961 und 1971 veröffentlichte das auf Soul ,R’n’B und Pop konzentrierte Label über 28 Nummer-ein-Hits, u. a. von Diana Ross, Stevie Wonder und den Jackson Five. 15.2., Komödie am Kurfürstendamm B Ü H N E K U LT U R 2 0 1 5 Brahms’ „Deutschem Requiem“ eine Choreografie, bei der Text, Klang, Körper und Raum miteinander in Beziehung gesetzt werden. Die Trennung von Zuschauern und Chor wird komplett aufgehoben, beide werden bewegt und in Szene gesetzt. 26.–28.3., Radialsystem ROMEO UND JULIA Christopher Rüpings ShakespeareInszenierung untersucht die Faszination der Zuschauer an dem Stoff, der seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue fasziniert. 28.3., DT-Kammerspiele APRIL TARQUIN Mitte der 30er-Jahre wandte sich der österreichische Komponist Ernst Krenek der Zwölftontechnik zu, bevor er 1938 in die USA emigrierte. Dort entstand am Vassar College die Kammeroper „Tarquin“ mit einem Libretto des NahostKorrespondenten Emmet Lavery. Ursprünglich als Lehrwerk gedacht, überforderte die Tonfolge die studentischen Sänger, sodass die Oper erst 1950 uraufgeführt wurde. 19.4., Staatsoper im Schiller Theater ROMÉO UND JULIETTE Nach der Uraufführung im Jahr 2007 in der Opéra Bastille Paris und der Aufführung an der Mailänder Scala fünf Jahre später feiert Sasha Waltz’ Choreografie nach Berlioz’ gleichnamiger dramatischer Sinfonie nunmehr die Deutschland-Premiere. Das Werk gilt als eines der ifa-Galerie Berlin bedeutendsten Sinfonien des 19. Jahrhunderts. Nach der Uraufführung am Pariser Konservatorium im Jahr 1839 gab sich selbst Richard Wagner sichtlich beeindruckt: „Ich bin sprachlos“, konstatierte der Komponist. Während in Paris und Mailand die dortigen Ballett­ ensembles tanzten, wird „Roméo et Juliette“ erstmals von den Tänzern der Compagnie Sasha Waltz & Guests umgesetzt. 18.4., Deutsche Oper MOSES UND ARON Barrie Kosky inszeniert Arnold Schönbergs Opus magnum, das nur zu zwei Dritteln vollendet wurde. Erzählt wird der Exodus der Israeliten als Parabel des suchenden Menschen. Vladimir Jurowski, der russische Stardirigent, dessen Karriere vor über 20 Jahren an der Komischen Oper Berlin begann, kehrt für das Projekt anlässlich des 70. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz an seine einstige Wirkungsstätte zurück. 19.4., Komische Oper STÜCK PLASTIK Michael und Ulrike sind nicht mehr ganz so junge „Urban Professionals“. Weil ihnen alles über den Kopf wächst, beschließen sie, eine Haushaltshilfe zu engagieren. Jessica wäscht, putzt, kümmert sich um das Kind. Als die Ferien anstehen, überlegen sie, wie sie sich verhalten. Soll Jessica mitfahren? Schließlich gehört sie quasi zur Familie. Zahlt man ihr dann mehr oder weniger Geld? Und wie sollen sie auf das Angebot von Ulrikes Chef eingehen, der Jessica für seine Performance einplant, in der sie vor Zuschauern putzt? Ist das erniedrigend oder ist es im Rahmen von Kunst vertretbar? Marius von Mayenburgs neues Stück feiert im Rahmen des Festivals F.I.N.D. seine Uraufführung. 25.4., Schaubühne sie nicht allein, sondern bringt eine Zufallsbekanntschaft aus dem Zug mit: Rudolph. Ein Mann mit ästhetischer Affinität, jedoch voller Abgründe. Stephan Kimmig inszeniert Roland Schimmelpfenigs neues Stück. 30.4., Deutsches Theater EMMA UND EGINHARD Das Haus setzt seine in dieser Spielzeit begonnene Richtung fort und bringt ein weiteres Werk auf die Bühne, das nur noch selten aufgeführt wird. Georg Philipp Telemanns Singspiel über die Liebe einer Adligen zu einem Sekretär Karls des Großen, der einer bürgerlichen Herkunft entstammt, interpretiert die Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung René Jacobs. Es inzeniert Eva-Maria Höckmayr. 26.4., Staatsoper im Schiller Theater FAUST Robert Wilson inszeniert Goethes „Faust I + II“ zur Musik Herbert Grönemeyers. April, Berliner Ensemble WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF? Johanna Schall inszeniert den Edward-Albee-Klassiker mit Dagmar Manzel, Robert Gallinowksi, Nils Buchholz und Christin Nichols. 26.4., Renaissance Theater WINTERSONNENWENDE Ikea trifft Biedermeier und Charles Eames und Flohmarkt. Ein Wohnzimmer in einer großzügigen Altbauwohnung in einer deutschen Großstadt kurz vor Weihnachten. Ein gut situiertes Ehepaar bereitet sich auf Weihnachten vor. Die Mutter der Frau kommt zu Besuch, kündigt an, bis zu Silvester zu bleiben, womit die beiden nicht gerechnet haben. Jedoch kommt MAI MITTENDRIN Marlene hat vor kurzem die 40 überschritten. Ihre pubertierende Tochter nervt, ebenso ihr Ex-Mann, der noch immer an ihr hängt, sowie die Mutter, die das Talent hat, immer dann aufzutauchen, wenn sie am wenigsten gebraucht wird. Marlenes beste Freundin Charly zeigt ihr jedoch, dass das Leben auch in den vermeintlich „besten Jahren“ noch andere Seiten zu bieten hat: zum Beispiel Luca, den verdammt attraktiven Freund ihrer Tochter. 3.5., Theater am Kurfürstendamm AMPHITRYON Ein beliebter Spaß der antiken Götter war es, die begehrte Dame in der Gestalt ihres eigentlichen Mannes zu begatten. Das tat auch der angefixte Jupiter, der unbedingt die schöne Alkmene aufsuchen wollte und sich in deren Ehemann Amphitryon verwandelte. Regie führt Andreas Kriegenburg. 29.5., Deutsches Theater KulturScheck KulturScheck Klasse Schule So baut die Welt 6. Februar bis 6. April 2015 Singapore unhomed Künstlerische Positionen aus Singapur 17. April bis 28. Juni 2015 Linienstraße 139/ 140 10115 Berlin Tel. + 49 30 28 44 91 40 www.ifa.de DIE WÜHLMÄUSE Berliner Kabarett-Theater „Die Wühlmäuse“ Fast täglich wechselnde Gastspiele aus dem Kabarett- und Comedy-Bereich, sowie Konzerte und Lesungen. Im Januar sind u.a. Michael Frowin, Martin Buchholz, Arnulf Rating, Margie Kinsky, Sven Ratzke und Jan Weiler zu Gast! (u.v.a.) 2 Karten zum halben Preis Gültig vom 15. bis 28. Januar Einzulösen an der Abendkasse ab 19 Uhr, keine Vorreservierung möglich Weitere Infos unter www.wuehlmaeuse.de Sparen mit mit demdem Sparen K U LT U R 2 0 1 5 B Ü H N E DIE 120 TAGE VON SODOM Uraufführung der Johan-KresnikChoreografie, basierend auf Pier Paolo Pasolinis Filmklassiker. Mai, Volksbühne ONKEL WANJA Nurkan Erpulat inszeniert den Tschechow-Klassiker. Mai, Maxim Gorki Theater KOHLHAAS Heinrich von Kleist war von seiner eigenen Figur mehr als fasziniert, nannte Pferdehändler ebenso „rechtschaffen wie auch grausam“. Kohlhaas erfährt staatliche Willkür und kämpft für sein Recht, verliert dabei immer mehr das Augenmaß, steckt ganze Städte in Brand und wird zum Prototypen eines Terroristen. Angesiedelt im 16. Jahrhundert, spiegelt die Geschichte den Kampf zweier Normsysteme wider. Während das Mittelalter den Einsatz staatlicher Willkür nicht nur tolerierte, sondern – siehe das Rechtsbuch Sachsenspiegel – geradezu verlangte, wurde mit dem Beginn FAST NORMAL MUSICALTorsten Fischer inszeniert das Broadway-Musical mit u. a. Katharine Mehrling und Guntbert Warns. Thematisiert wird in „Next to normal“ – so der Originaltitel – die Geschichte einer amerikanischen Familie, die fernab der gängigen Parameter lebt. RENAISSANCE THEATER Hardenbergstraße 6, Charlottenburg, ab 13.6. 16 des Absolutismus das Aufbegehren gegen den Staat absolut verdammt. Ein Denken, das auch heute noch mehr als vertraut scheint. Mai, Maxim Gorki Theater JUNI NACHTASYL Michael Thalheimers dritte Regiearbeit an der Schaubühne widmet sich dem Gorki-Klassiker, der das Leben von Menschen zeigt, die durch das bürgerliche Raster gefallen sind: Betrüger, Trinker, Verarmte. Von der Solidarität des Proletariats ist nichts zu merken, sämtliche Figuren befinden sich in der Spirale der Gewalt, die in einer Katastrophe endet. 6.6., Schaubühne ARIADNE AUF NAXOS Richard Strauss legte den Begriff der Kammeroper sehr großzügig aus. So komponierte er sein auf einem Libretto von Hugo von Hofmannthal basierendes Werk für nicht weniger als 38 Instrumente. Ariadne war in der griechischen Mythologie die Tochter des kretischen Königs Minos. Ihre Mutter war die Nachkommin des Sonnengottes Helios. Nichtsdestotrotz plagen sie auf der Insel Naxos dunkle Todesfantasien. Es inszeniert Hans Neuenfels. 14.6., Staatsoper im Schiller Theater FAUST Lange wurde Philipp Stölzl auf Wagner-Opern festgelegt, man denke an die großartige Inszenierung des „Fliegenden Holländers“ an der Staatsoper. Schließlich brach der Regisseur mit der eigenen Tradition, brachte Verdi auf die Bühne und widmet sich mit Charles Gounod nun einem weiteren großen Komponisten des 19. Jahrhunderts, der jedoch in Deutschland längst nicht mehr zum StandardRepertoire der Bühnen gehört. Das Libretto von Jules Paul Barbier und Michel Florentin Carré basiert auf Carrés Drame fantastique „Faust et Marguerite“ und Johann Wolfgang Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“. Die Inszenierung erfolgt in französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln. Deutsche Oper, 19.6. MY SQUARE LADY Ausgehend von George Bernard Shaws Schauspiel „Pygmalion“, das die Formung eines Menschen beschreibt, lässt das PerformanceKollektiv Gob Squad den Roboter Myon eine Entdeckungsreise durch das „Kraftwerk der Gefühle“ Oper unternehmen. Das Ergebnis der Erkundung feiert in „My Square Lady“ Premiere und offenbart, ob Myon zum Opernstar taugt. 21.6., Komische Oper MANIA Der junge Belgrader Regisseur Milos Lolic bringt die „Bakchen“ nach Euripides auf die Bühne und thematisiert darin den Antagonismus zwischen kalter Vernunft und dem dionysischen Prinzip der Ausschweifung. Juni, Maxim Gorki Theater JULI ORFEO Monteverdis dramma per musica (Musikdrama) aus dem Jahr 1607 gilt als erste Oper überhaupt - im Gastspiel der Compagnie Sasha Waltz & Guests modern choreografiert. Staatsoper im Schiller-Theater, 1.7. An meinen toten Vater – ein autobiografisches LiveFeature Im Februar 2011 verunglückte der Vater des Schauspielers Holger Foest tödlich bei einem Skiunfall. Die Performer erzeugen mit ihren Körpern wechselnde assoziative Bilder. Den Zuschauern steht es frei, sich ihre Perspektive auf das Geschehen zu suchen. Über Kopfhörer verfolgen sie die Innenschau eines trauernden Menschen, teilen Kindheitserinnerungen, Träume, Gedanken und Assoziationen. „An meinen toten Vater, ein autobiografisches „live feature#2“ ist ein persönliches Porträt des Schauspielers Holger Foest über das Dasein nach dem Tod eines geliebten Menschen. 8.–15.7., Rathenau-Hallen DER KURSCHATTENMANN Jochen Busse schlüpft in die Rolle eines scheinbar großzügigen Womanizers, der in einem Kurhotel vier Frauen den Kopf verdreht. Doch 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTO FELIX MARTIN GIULIO CESARE IN EGITTO Die Händel-Oper erzählt eine der prominentesten Liebesgeschichten überhaupt: Im Jahr 48 vor Beginn unserer Zeitrechnung verliebt sich der römische Herrscher in Ägypten in Kleopatra. Lydia Steiner, die zuletzt „Des Kaisers neue Kleider“ an diesem Haus in Szene setzte, zeichnet für die Regie des Stücks verantwortlich, dessen Kritiker eine beachtenswerte psychologische Tiefe attestieren. 31.5., Komische Oper B Ü H N E K U LT U R 2 0 1 5 bereits nach kurzer Zeit ahnen die Damen, dass sie hintergangen werden, und schmieden einen Racheplan. 19.7., Komödie CABARET JANUAR SHREK Familienmusical nach dem gleichnamigen Kinofilm um den gutmütigen Oger Shrek. ab 17.1., Admiralspalast FEBRUAR DIE SCHNEEKÖNIGIN Das Musical basiert auf dem Märchen von Hans Christian Andersen. Der kleine Kai wird von der bösen Schneekönigin ins Reich der Kälte verschleppt. Doch sie macht die Rechnung ohne die mutige Gerda, die alles daran setzt, ihren Liebsten zu retten. 1.+12.2., Admiralspalast RUBALVABA & FRANK ARIAS Der legendäre Pianist Guillermo „Rubalcaba“ Gonzáles, langjähriger Weggefährte musikalischer Ikonen des Buena Vista Social Clubs wie Compay Segundo und Omara Portuondo, hat sich mit dem jungen kubanischen Sänger Luis Frank Arias zusammengetan. 3.+4.2., Tipi am Kanzleramt DIE ROCKY HORROR SHOW Das schrille Grusical des britischen Schauspielers und Autors Richard O’Brian ist zurück. Die aufwendige Neuproduktion des Kult-Musiktheaters durch den aufstrebenden Waliser Jungregisseur Sam Buntrock glänzt durch die perfekte Mischung aus bekannten Rock’n’Roll-Krachern, anarchistischem Wortwitz sowie einer fabelhaften Besetzung. Die spaßbesessenen Aliens wirken auch nach mehr als 35 Jahren höchst unterhaltsam und „bloody brilliant“. 3.–15.2., Admiralspalast DAS PHANTOM DER OPER Andrew Lloyd Webbers MusicalKlassiker kommt zu einem Gastspiel mit Deborah Sasson in der Hauptrolle nach Berlin. 16.2., Tempodrom 11. POLITISCHER ­ASCHERMITTWOCH Kabarettistischer Gegenpol zum Politischen Aschermittwoch der Parteien mit Sebastian Krämer, Florian Schroeder, Georg Schramm, Max Uthoff, Timo Wopp und Arnulf Rating. 18.2., Tempodrom HEDWIG AND THE ANGRY INCH Das irrwitzige Off-Off-BroadwayMusical aus dem Jahr 1998 inspirierte sogar Peter Steeles Dark Metaller Type O Negative zu einer Coverversion („Angry Inch“, 2007). Für die Berliner Show schlüpft Sven Ratzke in die Rolle der Hedwig. Einst hieß sie noch „Hansel“, verliebte sich in einen amerikanischen Soldaten und musste sich in eine Frau verwandeln, um dem „antifaschistischen Schutzwall“ der DDR zu entkommen. Jedoch ging bei der Operation etwas schief: Zurück blieben „zornige anderthalb Zentimeter“. 26.2.–21.3., BKA MÄRZ RIVERDANCE Die Show, die 1994 in Dublin zur Uraufführung kam, feiert nunmehr ihren 20. Geburtstag. Sehr kurzweilig werden Motive der irischen Geschichte in Form des Stepptanzes, begleitet von keltischer Musik, in Szene gesetzt. 2.3., O2 World KLAUS HOFFMANN Das aktuelle Programm „Sehnsucht“ zeichnet sich durch neues, melancholisches Meterial aus, das an die französische Chansontradition anknüpft. 17.–29.3., Bar jeder Vernunft OLE LEHMANN Normalerweise wirkt er entspannt und zurückgelehnt, doch im aktuellen Programm „Geiz ist ungeil – So muss Leben“ poltert der Comedian gegen kleingeistige Konsummentalität, die längst bis in die kleinsten Winkel des Lebens Einzug hielt. 18.–21.3., ufaFabrik T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 17 K U LT U R 2 0 1 5 B Ü H N E BLAZE Regisseur Anthony van Laast, der bereits die opulenten Shows „Batman Live!“, „Mamma Mia!“ und „Sister Act“ in Szene setzte, arbeitet mit 16 jungen Tänzern, die von Steppen über Street- bis zu Breakdance unterschiedliche Stile repräsentieren. Klassische Musical-Elemente treffen auf die raue Schrittfolge der Straße, untermalt von Justin Timberlake, Michael Jackson, Snoop Dogg & Lady GaGa und den Hits anderer Pop-Sternchen. 24.–29.3., Admiralspalast KATHARINA THALBACH UND ANDREJA SCHNEIDER Thalbach mimt den schmierigen und lebensunfrohen Joachim, der eines Abends unfreiwilligerweise von der hübschen Loreley (Schneider) beim Sturz von der Bank gerettet wird. 31.3.–12.4., Bar jeder Vernunft APRIL ROCK THE BALLET Die Bad Boys of Dance haben allesamt eine klassische Ausbildung absolviert. In ihrem „Best of“-Programm kombinieren sie ihre Choreografien mit farbenfrohen und auch knappen Kostümen, Videoprojektionen und Rockmusik. 2.+3.4., Tempodrom HEINZ GRÖNING Die einen kapieren relativ schnell, wie die Spielregeln der Liebe funktionieren, die anderen benötigen Nachhilfe, beispielsweise in Form des Programms „Heinzigartig – so wie die Liebe“. 14.4., Quatsch Comedy Club TINA TEUBNER „Männer brauchen Grenzen“, proklamiert die Komikerin und Musikerin in ihrem neuen zweistündigen Programm, das jedoch auf das nervtötende Geschlechtergeplänkel glücklicherweise verzichtet. 16.4., Wühlmäuse MAI PAUL PANZER Zurück in die Steinzeit? In „Alles auf Anfang“ untersucht der Comedian 100 000 Jahre menschliche Evolution. 8.+9.5., Tempodrom JUNI HOSTEL HERMANNSTRASSE KABARETT Edith Schröder, Ex-Hartz-IV-Diva, wurde im letzten Stück „Linie 8“ Hausbesitzerin. Die Immobilie wandelt sie in ein Hostel um, das die nach Neukölln pilgernden Touristen beherbergen soll. Leicht verdientes Geld? Mitnichten! Edith fühlt sich nach kurzer Zeit überfordert. Auch ihre Freundinnen, Kneipenbesitzerin Jutta, Hobby-Schlampe Brigitte und TeilzeitMuslima Hatice, sind keine wirkliche Hilfe: Statt anzupacken setzen sie sich auf eine Stutenmilchfarm in der Uckermark ab. BK A Mehringdamm 33, Kreuzberg, 4.–15.3., 20.–31.5., 3.–27.6. 18 HAGEN RETHER Der gebürtige Siebenbürgener präsentiert sich als bescheidener BarPianist, der im Laufe des Abends die Maske fallen lässt: Zum Vorschein kommt ein enttäuschter Intellektueller, der gekonnt zwischen messerscharfer Analyse und Zynismus changiert. 10.6., Wühlmäuse RAINALD GREBE & Das Wuhlorchester: „Halleluja Wuhlheide“. Der sarkastische Singer-Songwriter sucht die große Weite. 8.+9.5., Tempodrom Nyman und Frank Valet in neue Regionen vor: A-cappella-Lebensberatung. Nach zehn Programmen gibt es nun eine Rückschau. Ein bunter musikalischer Blumenstrauß, mit u. a. Enrique Iglesias, der Fahrtipps für Führerscheinprüflinge gibt, während Georg Philipp Telemann musikalische Balzrituale aus dem 17. Jahrhundert vorführt und Angela Merkel erklärt, warum sie in der DDR jahrelang als Aktmodell malochen musste. 8.–11.7., ufaFabrik DISNEY IN CONCERT Das deutsche Symphonie Orchester spielt Klassiker aus Disney-Filmen wie „Schneewittchen“ und „Cinderella“, „Der König der Löwen“ sowie „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“. 11.7., Waldbühne AUGUST YAKARI Farbenfrohes Familienmusical um einen kleinen Indianerjungen. ab 4.8., Admiralspalast SEPTEMBER HORST EVERS Denn alles, was wahr war, wird wahr sein. Oder auch: „Hinterher hat man’s meist schon vorher gewusst“. So betitelt der Berliner Grandseigneur des gepflegten Humors sein aktuelles Programm. 1.–3.9., Wühlmäuse NOVEMBER MARIO BARTH Der Frauenversteher in überdachten Clubs. 27.+28.11., 02 World DEZEMBER VOLKER PISPERS Politisches Kabarett der Championsleague. Am besten rechtzeitig Karten sichern! 5.+6.12., Tempodrom FOTO JÖRN HARTMANN BRUNO JONAS Das sind doch die entscheidenden Fragen: Warum sind wir so, wie wir sind, und wie ist es dazu gekommen, dass wir so und nicht anders sind, und wer sind wir überhaupt? Oder anders ausgedrückt: Sind die Bayern eine eigene, von allen anderen unabhängige Daseinsform oder lediglich ein deutscher Stamm unter vielen? „So samma mia“ liefert die passenden Antworten! 24.–28.3., Wühlmäuse JULI LALELU Tralala kann jeder. Und so wagten sich Tobias Hanf, Jan Melzer, Sanna 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTOS REPRO K AI-ANNET T BECKER; STEDELIJK MUSEUM AMSTERDAM / VG-BILDKUNST, BONN; STÄDTISCHE GALERIE IM LENBACHHAUS UND KUNSTBAU, MÜNCHEN; JÖRG P. ANDERS / BPK / GEMÄLDEGALERIE, SMB KUNST tTicke uf rka vorve Ex f ür Im e t rt g es t a Tipps 2015 ZERO Kunstbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg, die für einen formalen und konzeptuellen Neubeginn stand: u. a. Heinz Mack, Otto Piene. MARTIN-GROPIUS-BAU Niederkirchner Straße 7, Kreuzberg, 21.3.–8.6. In der Berlinischen Galerie zu sehen: Jacoba van Heemskerks „Landschaft Bild 1“ (1914) NEUE SAMMLUNGSPRÄSENTATION Haupt- und Nebenwege Im Mai wird die sanierte Berlinische Galerie wieder eröffnet. Sie präsentiert Berliner Kunst von 1880 bis in die Gegenwart S chon mal etwas von Benno Berneis gehört? Der Maler war ein Zeitgenosse der „Brücke“-Künstler Ernst Ludwig Kirchner und Co, lebte von 1905 bis 1916 in Berlin und malte am liebsten Porträts und mythologische Darstellungen. Entdecken kann man den Unbekannten in der neuen Sammlungspräsentation der Berlinischen Galerie. Nach knapp einem Jahr Schließzeit für den Einbau einer Sprinkleranlage werden die Bestände gelüftet und Neuzugänge wie Berneis integriert. Zu den Höhepunkten der Berliner Kunst aus 100 Jahren gesellen sich neben dieser Schenkung auch die Gemälde aus der Zustiftung des Unternehmers Jörg Thiede. Er vermachte dem Museum 73 Werke der Berliner Secession – Bilder von Max Liebermann, Lesser Ury und Walter Leistikow, die erstmals gezeigt werden. „Neben Hauptlinien der Kunstgeschichte werden auch Nebenwege verfolgt“, erläutert Ste- fanie Heckmann, Leiterin der Sammlung Bildende Kunst. Dadurch werde der Kanon erweitert und es entsteht ein differenzierteres Bild der Kunstszene Berlins. Das Obergeschoss erlaubt also einen erneuerten Rundgang durch die von 1880 bis 1980 in Berlin entstandene Kunst, im Erdgeschoss sind zur Wiedereröffnung zwei Sonderausstellungen zu sehen. Alle verbindet ihr Bezug zur Stadt, den die Berlinische Galerie seit ihrer Gründung vor 40 Jahren verfolgt. „Radikal Modern“ beleuchtet das Planen und Bauen in beiden Teilen Berlins während der 60er-Jahre. „Bernhard Martin“ zeigt die bizarren, surrealen Gemälde dieses zeitgenössischen Malers, der den Fred-Thieler-Preis 2015 erhält. ◆ ANDREA HILGENSTOCK BERLINISCHE GALERIE Alte Jakobstraße 124-128, Kreuzberg, Eröffnung: Do 28.5., 19 Uhr IMEX Meisterwerke des Impressionismus und des Expressionismus aus der Sammlung der Nationalgalerie treten erstmals in direkten Dialog. ALTE NATIONALGALERIE Museumsinsel, Mitte, 22.5.–20.9. THE BOTTICELLI RENAISSANCE 20 Werke des berühmten Florentiner Malers und ihre Wirkungsgeschichte bei René Magritte, Dante Rossetti, Cindy Sherman, Bill Viola u. a. GEMÄLDEGALERIE Matthäikirchplatz, Tiergarten, Ende September bis 24.1.2016 T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 19 K U LT U R 2 0 1 5 K U N S T JANUAR BERLIN GRAPHIC DAYS Rund 80 nationale und internatio­ nale Grafiker, Illustratoren, StreetArtists, Gig-Poster-Gestalter und Siebdrucker verkaufen ihre Werke. 30.1.–1.2., Urban Spree MAI GALLERY WEEKEND Die wichtigen Berliner Galerien laden zum Rundgang, fast alle anderen Galerien hängen sich an den Termin dran. 1.5.–3.5. JUNI OPEN AIR GALLERY Beliebte Kunstmesse mit kulturel­ lem Rahmenprogramm (auch 5.7.). 7.6., Oberbaumbrücke DMY Das Internationale Design Festival wird von zahlreichen Symposien und Ausstellungen flankiert. 10.–14.6., Flughafen Tempelhof MAKE CITY – FESTIVAL FÜR ARCHITEKTUR UND ANDERSMACHEN Architekten, Stadtplaner und Akteure der Kreativszene entwickeln gemeinsam Ideen für ein neues urbanes Zusammenleben. 11.–28.6. SEPTEMBER BERLIN ART WEEK Gemeinsam sind sie stärker: Die wichtigen Berliner Museen und Messen (abc), die interessantesten Projekträume und Off-Spaces sor­ gen mit einem konzertierten Aufritt von rund 50 Ausstellungen sowie einem hochkarätigen Begleitpro­ gramm dafür, dass Berlin ganz im Zeichen der Kunst steht. 15.–20.9., verschiedene Orte BERLINER LISTE Die Messe für zeitgenössische Kunst nutzt die Gunst der BerlinArt-Week-Stunde mit einem Format für Entdecker origineller Malerei, 20 Fotografie, Grafik und Skulptur. 17.–20.9., Postbahnhof AUS­ STELLUNGEN erW ied ung n eröf f JANUAR ART DEKO. ELEGANZ UND GEOMETRIE Die Neupräsentation der Sammlung zeigt die vielfältigen Einflüsse und kulturgeschichtlichen Hintergründe des Art Deco. Der Fokus liegt auf den 20er-Jahren. ab 24.1., Bröhan-Museum FEBRUAR VIVIAN MAIER „STREET PHOTOGRAPHER“ Maier, deren Werk erst nach ihrem Tod 2009 entdeckt wurde, zählt ­ zu den wichtigsten Straßenfotogra­ finnen des 20. Jahrhunderts. In Deutschland werden nun erst­ mals 120 ihrer Werke gezeigt. 19.2.–12.4., Willy-Brandt-Haus EINE EINSTELLUNG ZUR ARBEIT. EIN PROJEKT VON HARUN ­FAROCKI UND ANTJE EHRMANN Der im Juli 2014 verstorbene Filmemacher und die Videokünstle­ rin haben junge Regisseure auf der ganzen Welt dazu aufgefordert, in Kurzfilmen das landestypische Kli­ schee eines Arbeiters einzufangen. 27.2.–6.4., Haus der Kulturen der Welt DIE SAMMLUNG BAUHAUS Rund 80 Neuerwerbungen erlauben neue Einblicke in die Vielfalt der einflussreichsten Avantgardeschule. ab 28.2., Bauhaus-Archiv MÄRZ HUMBOLDT LAB DAHLEM, PROBEBÜHNE 6 Seit 2013 bereiten Kuratoren, Künstler und Wissenschaftler den Umzug des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst in das HumboldtForum vor. Wie die Sammlungen in Zukunft gestaltet werden könnten, probt das Humboldt Lab. 25.3.–18.10., Museen Dahlem HANS ARP DER NABEL DER AVANTGARDE Noch befindet sich das architektonische Zeugnis aus der Weimarer Zeit inmitten einer umfangreichen, denkmalgerechten Sanierung. Zur Eröffnung in der zweiten Jahreshälfte widmet das Kolbe-Museum dann ei­ nem der Urväter der abstrakten Kunst, Hans Arp, eine umfang­ reiche Retrospektive. Anhand von Plastiken, Reliefs, Grafiken, Gedichten und Texten wird die Entwicklung des Künstlers von frühen Dada-Arbeiten bis zum Spätwerk beleuchtet. GEORG KOLBE MUSEUM Sensburger Allee 25, Charlottenburg, noch kein Eröffnungs­termin bekannt KOKI TANAKA „Künstler des Jahres“ der Deut­ schen Bank: erste große Einzelaus­ stellung des Japaners in Europa. 26.3.–25.5., Deutsche Bank Kunsthalle TEL AVIV MUSEUM OF ARTS VISITS BERLIN Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums deutsch-israelischer Beziehungen entsendet das Tel Aviv Museum of Arts erstmals 70 Werke der Moderne und der zeitgenössi­ schen israelischen Medienkunst nach Europa. 27.3.–21.6., Martin-Gropius-Bau APRIL 1945 – NIEDERLAGE. BEFREIUNG. NEUANFANG. ZWÖLF LÄNDER EUROPAS NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG Die Ausstellung beschäftigt sich mit den unmittelbaren Jahren nach Kriegsende, mit den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen sowie dem Alltag in diesen Zeiten des Umbruchs. 24.4.–25.10., Deutsches Historisches Museum 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTO STIF TUNG HANS ARP UND SOPHIE TAEUBER-ARP E.V. REMAGEN/BERLIN MESSEN UND FESTIVALS K U N S T K U LT U R 2 0 1 5 MAI SEPTEMBER FASSBINDER JETZT! WERKSTATT, FILM UND VIDEOKUNST Die Ausstellung untersucht die Arbeitsweise Fassbinders, seine Schwerpunktthemen und Ästhetik und zeigt die ungebrochene Relevanz seines filmischen Werks. 6.5.–23.8., Martin-Gropius-Bau TANZ AUF DEM VULKAN. DAS BERLIN DER ZWANZIGER-JAHRE IM SPIEGEL DER KÜNSTE Ein symbiotisches Seh- und Hör­ erlebnis mit Exponaten aus Kunst, Fotografie, Mode, Theater und Varieté, die eine differenzierte Sicht auf die Epoche erlauben. 4.9.–21.1.2016., Stadtmuseum Berlin FIRE AND FORGET. ON VIOLENCE Die neuen Waffensysteme werden vom Soldaten in sicherer Distanz zum Feind ausgelöst. Zu welchen neuen Dimensionen der Gewalt führt das? 24.5.–16.8., KW JUNI ZUR GESCHICHTE DER ­HOMO-SEXUALITÄT Die Doppelausstellung beleuchtet 150 Jahre Geschichte der Emanzipation Homosexueller anhand dokumentarischen Materials und künstlerischer Positionen aus Kunst, Film, Literatur, Tanz und Theater. 26.6.–1.12., Schwules Museum und DHM JULI JUBILÄUM 15 JAHRE C|O BERLIN Hurra! Die interessanteste Institution für Fotografie in Berlin hat Geburtstag. Wir freuen uns auf Programm und Party. 4.7.–6.7., C|O Berlin PHOTO POETICS Photo Poetics zählt zu den wichtigsten neuen Entwicklungen: In der Tradition der Konzeptkunst steht die Stilllebenfotografie im Studio im Fokus. 9.7.–30.8., Deutsche Bank Kunsthalle BERNARD FRIZE Gewinner Käthe-Kollwitz-Preis: Die Gemälde des in Berlin lebenden Franzosen Frize sind ein postmodernes Spiel mit der Abstraktion. 11.9.–25.10., Akademie der Künste CINDY SHERMAN Die Amerikanerin gehört zu den wichtigsten Vertreterinnen inszenierter Fotografie. September, Me Collectors Room 21.11.2014 – 08.03.2015 Eine Ausstellung des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Museum ALICJA KWADE: „EXTENDED REALITY“ www.dhm.de Die Bildhauerin, Fotografin und Videokünsterlin hinterfragt die gemeine Vorstellung von Wahrheit und Realität. Ihr Schaffen orientiert sich 141120_DHM_RAF_Anzeige_Tip_1-4-Seite_84x112mm.indd 1 20.11.14 an der Technik des Found Footage, sie setzt Objekte in neue Kontexte. 07. 12. 2014 – 30. 08. 2015 September, Haus am Waldsee NOVEMBER MAX BECKMANN UND BERLIN Die Schau zeigt nicht nur Beckmanns Werke, die mit Berlin verknüpft sind, sondern auch solche, die in großen Berliner Ausstellungen vertreten waren und die hiesige Kunstszene mitgeformt haben. 20.11.–15.2.2016., Berlinische Galerie ANTON CORBIJN. WERKSCHAU Der Niederländer ist nicht nur als Fotograf von Depeche Mode oder U2 bekannt, er hat auch Videos von Nirvana und Grönemeyer konzipiert. 7.11.–18.2.2016, C|O Berlin DEZEMBER ZEITENWENDE – DER KAMPF DER SECESSIONEN ... Die künstlerischen Umwälzungen der Jahre 1898 bis 1918. ab Dezember, Bröhan-Museum T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 21 HausRuckerCo COLLECTORS ROOM BERLIN STIFTUNG OLBRICHT Auguststraße 68, 10117 Berlin Di-So 12-18 Uhr me-berlin.com ARCHITEKTURUTOPIE RELOADED 22. 11. 14 – 22. 02. 15 Di–So 11–18 Uhr Argentinische Allee 30 14163 Berlin Tel +49 (0) 30 801 8935 www.hausamwaldsee.de Environment Transformers Vienna, 1968 © Haus-Rucker-Co, Gerald Zugmann Elizabeth Peyton, Paul Peyton (Dad), 1995 © Elizabeth Peyton GEHORSAM – AKEDA ODER DIE OPFERUNG ISAAKS Multimediale Exposition über eine der rätselhaftesten Episoden der Bibel. Manuskripte, Gemälde, liturgische Objekte und Filme erzeugen ein emotional erfahr­bares Szenario. 22.5.–13.9., Jüdisches Museum Female Artists from the Olbricht Collection QUEEN SIZE 14:55 LITERATUR Beipackzettel, ­Spam-Mails, Literatur: Bei Katrin Bauerfeind geht es um alles (Un-)Mögliche Tipps 2015 OLAF SCHWARZBACH: „FORELLE GRAU – DIE GESCHICHTE VON OL“ Die Autobiografie unseres LieblingsCartoonisten OL: von der Kindheit in der DDR über seine Flucht in den Westen bis zum Weg zum Comiczeichner. BERLIN VERL AG 320 S., 19,99 €, ab 16.2., Buch­premiere: Palais der Kulturbrauerei, 5.3., 20 Uhr Goethe? Strauß? Podolski? Mit „Bauerfeind Auslese – ein Abend mit Katrin Bauerfeind und Gästen“ nimmt sich das Babylon eine Lesereihe neuen Typs vor L iteraturveranstaltungen können so dröge sein. Vor allem, wenn diejenigen, die ihre Texte zum Besten geben, leicht verknöchert rüberkommen. Jetzt aber kommt ­Katrin Bauerfeind mit eigener Literaturreihe und zeigt, dass es auch anders geht, ganz anders. Jenes Charming Girl, das einst mit der Internet-TV-Sendung „Ehrensenf“ (Ana­ gramm für „Fernsehen“) auf sich aufmerksam machte und der Harald Schmidt prophezeite: „Ich wette, dass Sie innerhalb von einem Jahr steil nach oben gehen.“ Vier Mal im Jahr lädt nun die „Moderations-Allzweckwaffe“ zu ihrer „Auslese“ live ins Babylon nach Mitte. Ein Abend zwischen „Literatur, Lesung und LateNight-Show“ soll es werden. Wobei unter „Literatur“ vieles bis alles verstanden wird: Die Auswahl reicht von Alltags- und Gebrauchstexten bis hin zu Quatsch-mit- 22 Soße-Texten. Da kann es dann in der Rubrik „Amateure schreiben – Profis lesen“ auch mal um den beunruhigenden Beipackzettel des Beruhigungsmittels gehen. Oder um Spam-Mails, Kundenbewertungen von Bücherplattformen oder den Kauderwelsch des hingehirnten Wortes in TV-Talkrunden. Und das Publikum darf und soll mittun und erraten, ob es sich bei den präsentierten Blindtexten um Goethe, Botho Strauß, Helene Fischer oder um Lukas Podolski handelt. Oder auch überlegen, wie sich Werke der Welt­ literatur pantomimisch darstellen lassen. ◆ ANDREAS BURKHARDT BABYLON Rosa-Luxemburg-Straße 30, Mitte, Di 17.3. (Premiere); Mo 4.5., 20 Uhr; Tickets: 15 € (VVK), 19 € (Abendkasse) EGMONT GRAPHIC NOVEL 296 S., 24,99 €, ab 2.4. SIRI HUSTVEDT: „DIE GLEISSENDE WELT“ Gut zehn Jahre nach dem in der New Yorker Kunstwelt angesiedelten Roman „Was ich liebte“ kehrt Siri Hustvedt dorthin zurück. Ihre Hauptfigur ist Harriett Burden, Witwe eines Galeristen, die nach dessen Tod um ihre neue Karriere als Installationskünstlerin kämpft. ROWOHLT 512 S., 22,95 €, ab 24.4. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTOS TIBOR BOZI; 2013 SELFMADEHERO LITERATUR/LESUNG/LATE-NIGHT-SHOW ROB DAVIS: „DON QUIXOTE“ Ein bisschen umfänglich ist Miguel de Cervantes’ gut 400 Jahre alter Roman ja schon. Mit der hochgelobten GraphicNovel-Umsetzung von Rob Davis, der sich dennoch an die Kapitelstruktur des Originals hält, geht die Lektüre schneller. Und sogar noch schöner. L I T E R AT U R K U LT U R 2 0 1 5 FESTIVALS FEBRUAR BRECHT-TAGE 2015 „Mir gefällt die Welt der Physiker“: Brecht und die Naturwissenschaften. Podiumsgespräche, Vorträge, szenische Darbietungen, u. a. mit Armin Petras, Reinhard Jirgl. 9.–13.2., Literaturforum im Brecht-Haus APRIL COMICINVASION BERLIN Fünfte Auflage des Comic-Festivals der Hauptstadt, neu: über zwei Tage, mit Comic-Ausstellungen, Präsentationen, Workshops, Live-Zeichnen und Wettbewerb um den erstmaligen Berliner Comic-Förderpreis. 18.–19.4., Urban Spree MAI LANGE BUCHNACHT IN DER ORANIENSTRASSE Wie im Vorjahr geht das Festival „back to the roots“: dezentrale Events, u. a. mit rund 40 Buchhandlungen und Geschäften, Kreuzberg Museum, Stadtbibliothek. 30.5., rund um die Oranienstraße JUNI FOTO JEFFRE Y DEL ANNOY 16. POESIEFESTIVAL BERLIN Wie gewohnt mit „Weltklang – Nacht der Poesie“ und „Poets’ Corner“ (Lesungen der Berliner Dichter in den Stadtvierteln) eröffnet, gibt es beim internationalen Dichterfest unter anderem Diskussionen über chinesische Lyrik und eine Performance über die poetischen Strukturen der Bibel, der Thora und des Korans. 19.–27.6., Akademie der Künste T. C. BOYLE: „HART AUF HART“ Ein Einsiedler, der Waffen gegen die Feinde hortet: Boyles neuer Roman beleuchtet die dunkle Seite Amerikas. 18.2., Haus des Rundfunks, 19.30 Uhr; 19.2., Lit. Colloquium, 20 Uhr MICHAEL KRÜGER: LIEBLINGSBÜCHER Vorgestellt vom Ex-Hanser-Verleger. 19.2., Uslar & Rai, 19.30 Uhr NEUE BÜCHER FEBRUAR ULRIKE ALMUT SANDIG: „BUCH GEGEN DAS VERSCHWINDEN“ 3.2., Schöffling & Co MIKE BRÜGGEMEIER: „CATFISCH“ Ein Bob-Dylan-Roman. 13.2., Metrolit LINUS REICHLIN: „IN EINEM ANDEREN LEBEN“ Neuer Roman des Berliners um eine tragische Familiengeschichte, der sich ein Mann mit dem Abstand vieler Jahre wieder stellt. 19.2., Buchhändlerkeller, 20.30 Uhr HILARY MANTEL: „VON GEIST UND GEISTERN“ Autobiografie. 18.2., Dumont SIBYLLE BERG UND CHRISTIAN ULMEN: „DER TAG, ALS MEINE FRAU EINEN MANN FAND“ Sibylle Bergs neuer Roman über Sex, Liebe und Leidenschaft. 24.+25.2., Gorki-Theater, 20 Uhr MÄRZ REINHARD KLEIST/ELIAS BIERDEL: „DER TRAUM VON OLYMPIA“ Comic über die somalische Sprinterin Samia Yusuf Omar, die in ihrer Heimat von Extremisten bedroht wird, von Olympia 2012 in London träumt und beim Fluchtversuch nach Europa ums Leben kommt. 26.2., Dussmann MÄRZ ALEXANDER OSANG: „COMEBACK“ Was macht eine Ostband nach der Wende? Neuer Roman der „Spiegel“-Edelfeder. 5.3., Babylon Mitte, 20 Uhr LESUNGEN OSKAR ROEHLER: „MEIN LEBEN ALS AFFENARSCH“ Wutmonolog aus dem 80er-JahreBerlin zwischen Stillstand und Wahnsinn. 10.3., Autorenbuchhandlung, 20 Uhr FEBRUAR APRIL JOCHEN DISTELMEYER: „OTIS“ Debütroman des einstigen Blumfeld-Sängers, in dem ein Schwärmer namens Tristan Funke ins 2012er Berlin kommt, um ein Buch zu schreiben und eine alte Liebe zu vergessen. 3.2., Babylon Mitte, 20.30 Uhr HANS JOACHIM SCHÄDLICH: „NARRENLEBEN“ Nach der Friedrich II./Voltaire-Novelle „Sire, ich eile“ wendet sich Schädlich wieder historischen Personen zu: zwei Narren, von denen einer am Hof Augusts des Starken lebt. 23.4., Buchhändlerkeller, 20.30 Uhr MILAN KUNDERA: „DAS FEST DER BEDEUTUNGSLOSIGKEIT“ 23.2., Hanser JAN WEILER: „KÜHN HAT ZU TUN“ 6.3., Kindler ANKE DOMSCHEIT-BERG: EIN BISSCHEN GLEICH IST NICHT GENUG! Warum wir von Geschlechtergerechtigkeit noch weit entfernt sind. 9.3., Heyne JAN BRANDT: „TOD IN TURIN“ 12.3., Dumont A. L. KENNEDY: „DER LETZTE SCHREI“ Erzählungen. 16.3., Hanser ANKE STELLING: „BODENTIEFE FENSTER“ 21.3., Verbrecher Verlag DENIS-PIERRE FILIPPI UND SILVIO CAMBONI: „EINE AUSSERGEWÖHNLICHE REISE“ Graphic Novel. 1.3., Splitter-Verlag APRIL THOMAS BERNHARD: „ALTE MEISTER“. GEZEICHNET VON MAHLER Graphic Novel 3.3., Suhrkamp LISA ZEIDNER: „DIE FALSCHE BRAUT“ 6.4., Suhrkamp nova AMOS OZ: „JUDAS“ 3.3., Suhrkamp WESTBAM: „DIE MACHT DER NACHT“ Die letzten Wahrheiten über House, Techno und den ganzen Wahnsinn. 6.3., Ullstein ANDREAS MAIER: „DER ORT“ 1.4., Suhrkamp MARIA ANTAS: „WISCH UND WEG – EIN BUCH ÜBER DAS PUTZEN“ Mit Illustrationen von Kat Menschik. 16.3., Insel Verlag MAI KATRIN RÖNICKE: „BARBIE IST EIN AR*?#!, KEN AUCH“ Eine Emanzipation. 9.5., Metrolit Kult­ a u to r IRVINE WELSH DAS SEXLEBEN SIAMESISCHER ZWILLINGE Neuer Roman des „Trainspotting“-Autors um die härteste Fitnesstrainerin von Miami Beach. Die deutschen Texte liest der Schriftsteller Nagel. FRITZCLUB AM OSTBAHNHOF Straße der Pariser Kommune 8, Friedrichshain, 15.4., 20 Uhr T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 23 Tipps 2015 TERMINATOR: GENISYS R: Alan Taylor Obwohl er in diesem Jahr 68 Jahre alt wird, lässt es sich Arnold „Arnie“ Schwarzenegger nicht nehmen, auch im fünften Teil seine Musterrolle als unantastbares Muskelpaket auszufüllen. 9.7. Und immer, immer wieder geht bei den Wachowskis der Jupiter auf SCIENCE-FICTION Spitze Ohren Die Matrix des Universums wird neu erstellt: Mit Jupiter Ascending loten die Wachowskis wieder die Grenzen des Fantastischen aus W enn die Geschwister Wachowski einen Science-Fiction-Film machen, dann geht es in der Regel um das Ganze – und zwar im wörtlichen Sinn: Der ganze Kosmos hängt in „­Jupiter ­Ascending“ an einer Figur, die im irdischen Leben als Hausbesorgerin ein eher unauffälliges Dasein führt. Aber so war das ja auch mit Jesus, solange er als Zimmermann mit seinem Stiefvater Josef arbeitete. Die Figur heißt Jupiter, wodurch sich eine schöne Doppeldeutigkeit ergibt: Der gleichnamige Planet geht jeden Abend am Himmel auf, während Jupiter noch in einem ganz anderen Rahmen aufgeht, nämlich im Rahmen einer biologischmetaphysischen Heilsgeschichte, in der Gene die Rolle der Vorsehung eingenommen haben. Ursprünglich war der Start von „Jupiter Ascending“ schon für Sommer 2014 geplant gewesen, als einer der großen 24 Saison-Blockbuster. Doch erwies sich das Projekt, mit dem die Wachowskis an ihren sagenhaften Erfolg von „The Matrix“ anschließen wollen, als tricktechnisch zu anspruchsvoll. Nun hat man sich also Zeit genommen, ausführlicher an den Bildwelten zu arbeiten, für die zum Beispiel sechs Kameras nebeneinander verschraubt wurden, um einen ungeahnten panoramatischen Effekt zu erzeugen. In den üblichen Vorgeplänkeln, mit denen die Stars Mila Kunis und Channing Tatum derweil die Öffentlichkeit bei Laune halten, ist allerdings mehr von den spitzen Ohren die Rede, die Tatum in seiner Rolle als halber Wolf trägt. Wir spitzen auch schon mal die Augen. ◆ B E RT R E B H A N D L JUPITER ASCENDING (OT) Kinostart: 6. Februar FIFTY SHADES OF GREY R: Sam Taylor-Johnson Lang erwartete Verfilmung des Bestsellers von E. L. James über Liebe, Macht und Sadomasochismus – mit Dakota Johnson in der Rolle der schüchternen Studentin Anastasia Steele und Jamie Dornan als Milliardär Christian Grey. 12.2. Teil V ier MAD MAX: FURY ROAD R: George Miller Postapokalyptische Action mit Tom Hardy als Mad Max und Charlize Theron als flüchtige Furiosa, der der abgebrühte Söldner den Weg nach Hause bahnt. 14.5. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTOS 2014 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. / COURTESY OF WARNER BROS. PICTURES; MELINDA SUE GORDON / PAR AMOUNT PICTURES 2014; UNIVERSAL PICTURES; JASIN BOL AND / 2014 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC. / 2012 VILL AGE ROADSHOW FILMS (BVI) LIMITED FILM le erlina D ie B t am starte uar, br 5. Fe rkauf Vorve drei ls jewei uvor z Tage F I L M K U LT U R 2 0 1 5 FESTIVALS JANUAR BRITISH SHORTS Die achte Ausgabe präsentiert erneut die aufregendsten Kurzfilmproduktionen aus dem Vereinigten Königreich. Dabei ist es egal, ob am Ende Dokumentarfilme, Thriller oder Musikvideos über die Leinwand flimmern – alle eingereichten Werke kämpfen gleichberechtigt um den Jury-Preis. 15.–19.1., u. a. Sputnik, Badehaus Szimpla, Filmkunst 66 und Acud GREEN ME FILM FESTIVAL Der Hype um einen ökologischen Lebensstil hat nun auch die Filmwelt erreicht. Im Vorfeld der Berlinale legt das Green Me Film Festival seinen Schwerpunkt auf sozioökologische Produktionen. 24.+25.1., Cinemaxx Potsdamer Platz TRANSMEDIALE Das Festival für Medienkunst und digitale Kultur steht in diesem Jahr unter dem Motto „Capture All“. Untersucht wird die Quantifizierung von Leben, Arbeit und Spiel. In Filmen, Diskussionen und performativen Installationen wird außerdem nachgefragt, wie der digitale Datensammelwahn die Gesellschaft beeinflusst und ob alternative Konzepte denkbar sind. 28.1.–1.2., Haus der Kulturen ­ der Welt FOTO SENATOR FILMVERLEIH FEBRUAR BERLINALE – INTERNATIONALE FILMFESTSPIELE BERLIN Das bedeutendste deutsche Film-Festival präsentiert auch im 65. Jahr seines Bestehens wieder brandaktuelle Produktionen aus aller Welt. Darüber hinaus schmücken die drei deutschen Klassiker „Varieté“ von E. A. Dupont, „Jahrgang 45“ von Jürgen Böttcher und Ula Stöckls „9 Leben hat die Katze“ erstmals in digital restaurierter Fassung die Leinwand. Fans des Verruchten sollten sich beeilen: „Fifty Shades of Grey“ feiert zwar Weltpremiere, steht jedoch nur einmal auf dem Programm. 5.–15.2., diverse Orte MÄRZ 11 MM – INTERNATIONALES FUSSBALLFILMFESTIVAL Wir sind nicht nur Weltmeister, sondern auch das erste Land, das dem Volkssport Nummer eins ein eigenes Festival widmete. Der ein oder andere Beitrag erinnert sicherlich auch an das letztjährige Sommermärchen, als Poldi, Schweinsteiger & Co die Copacabana rockten. 19.–24.3., Babylon Mitte 23. INTERNATIONALES FILMFESTIVAL CONTRAVISION Wer braucht schon eine professionelle Jury? Was den Zuschauern gefällt, wird von diesen mit den ContraVision-Awards ausgezeichnet. 20.–28.3., verschiedene Orte APRIL ACHTUNG BERLIN Bereits im vergangenen Jahr wurde Filmaffinen eine Retrospektive mit Klassikern und Evergreens zum Thema Berlin im Film geboten. Herzstück des Festivals ist jedoch der Wettbewerb „Made in BerlinBrandenburg“, der Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme vereinigt. 15.–22.4., u. a. Kino International, Babylon, Passage Kino Neukölln, Tilsiter Lichtspiele ALFILM – ARABISCHES FESTIVAL Vor dem Hintergrund des syrischen Bürgerkrieges, des IS-Vormarschs in Syrien und dem Irak sowie der noch immer angespannten Lage in Ägypten, Tunesien und den Anrainern wird das Arab Filmfestival Berlin auch in diesem Jahr wieder spannende Dokumentationen bieten. Darüber hinaus wird das Programm durch verschiedene Spiel- und Kurzfilme aus dem gesamten nahöstlichen Raum ergänzt. 18.–15.4., t.b.c. FILMPOLSKA Das größte Festival polnischer Filmkunst im Ausland: Über 100 Filme, neueste Produktionen sowie Retrospektiven, Workshops für junge Filmemacher und Partys hält das vielfältige Programm bereit. 22.–29.4., verschiedene Orte SEHSÜCHTE Hier treffen junge Nachwuchstalente und Filmstudenten auf Experten der Filmbranche. Über 150 Einreichungen aus den Kategorien Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilm buhlen um die Gunst der Jury. 22.–26.4., verschiedene Orte OKTOBER PORNFILMFESTIVAL Das Pornfilmfestival präsentiert Spiel-, Kurz-, Experimental- und Animationsfilme aus den Kategorien Hardcore, Queer, Fun Porn, Gay u. a. Termin t.b.c. MAI NOVEMBER TOO DRUNK TO WATCH – ­PUNKFILMFESTIVAL Filmfestival zum Lebensgefühl des Punk. Neben zahlreichen Filmen und Musikdokus sind auch Liveauftritte von Bands geplant. 6.–10.5., Moviemento INTERFILM Das wohl bedeutendste Kurzfilmfestival der Republik. Am spannendsten dürfte wohl wieder die Lange Nacht des absurden Films ausfallen, in der all die Werke vorgestellt werden, die sich aufgrund ihrer Eigenwilligkeit nicht kategorisieren lassen. Termin t.b.c. JÜDISCHES FILMFESTIVAL BERLIN Das Pendant zum Israel Film Festival lockt mit Dokumentationen und Spielfilmen, welche sich weitgehend religiösen Thematiken widmen. Zudem werden in mehreren Kategorien die Gershon-Klein-Preise verliehen. 31.5.–10.6., verschiedene Orte FRANZÖSISCHE UND RUSSISCHE FILMWOCHEN Das filmische Jahr endet traditionell mit einer Rundumschau von Impressionen aus beiden Ländern. Termin t.b.c. öFranz r e h s is c m l Fi HEUTE BIN ICH SAMBA INTEGRATION Der neue Wurf des französischen Regie-Duos soll direkt an den Erfolg des Vorgängers „Ziemlich beste Freunde“ anknüpfen. Zumindest die Produzenten scheinen vom Konzept überzeugt und so gibt es in „Heute bin ich Samba“ nur wenig Änderungen: Wieder spielt Omar Sy die Hauptrolle, unterstützt wird er dabei von Charlotte Gainsbourg, die kurzzeitig aus dem Hause von Triers abgezogen wird. Der Film handelt von einem lebensfrohen Immigranten, der abgeschoben werden soll. In Haft erwärmt sich eine junge Helferin für sein Schicksal. FILMSTART 26.2. Regie: Eric Toledano, Olivier Nakache T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 25 K U LT U R 2 0 1 5 F I L M JANUAR BIRDMAN ODER DIE ­UNVERHOFFTE MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT R: Alejandro González Iñárritu Der gescheiterte Superheld Birdman aka Riggan Thomson (Michael Keaton) versucht sich am Broadway. Doch auch hier häufen sich die Probleme: Der cholerische Hauptdarsteller Mike Shiner (Edward Norton) baggert seine gerade aus dem Drogenentzug entlassene Tochter (Emma Stone) an, während Thomsons Ex-Freudin behauptet, von ihm schwanger zu sein. 29.1. FEBRUAR JUPITER ASCENDING R: Andy und Lana Wachowski Erster Teil einer neuen ScienceFiction-Trilogie von den „Matrix“Machern, in dem eine Putzfrau erwählt wird, die Welt ins Lot zu bringen. 5.2. FOXCATCHER R: Bennett Miller Mit dem Gewinn der OlympiaGoldmedaille hat der Ringer Mark Schultz (Channing Tatum) den Zenit seiner Karriere erreicht. Statt sich die abbauende Kondition einzugestehen, lässt er sich von Multimillionär John du Pont (Steve Carell) zu intensivstem Training anhalten, bis es zur Katastrophe kommt. 5.2. STAR WARS DAS ERWACHEN DER MACHT Drei Jahre ist es nun her, dass George Lucas seine Rechte am Weltraumepos an Walt Disney übertrug. Fans und Kritiker reagierten mit gemischten Gefühlen: Während sich die einen über den Weitergang der Saga freuen, zweifeln Skeptiker daran, ob das ZeichentrickUnternehmen auch Herzblut in das neue Engagement stecken wird und nicht nur kommerziellen Erfolg anstrebt. Etwas Absicherung schafft da die Tatsache, dass Lucas bereits im Vorfeld Ideen für eine neue Trilogie sammelte, die er auch gleich mit in den Deal einfließen ließ. Des Weiteren sorgte der vor einigen Monaten veröffentlichte Cast für gutes Klima. So dürfen nicht nur Nachwuchstalente wie Daisy Ridley, John Boyega oder Oscar Isaac ihr Potenzial entfalten, sondern die Original-Darsteller Harrison Ford („Han Solo“), Carrie Fisher („Prinzessin Leia“) und der altersträge Mark Hamill (Luke Skywalker) erneut in ihre Prachtrollen schlüpfen. Außerdem führt J. J. Abrams die Regie, der schon „Star Track“ reformierte. FILMSTART 17.12. Regie: J. J. Abrams 26 MARTIN LUTHER KING – DER MARSCH VON SELMA R: Ava DuVernay Als Reaktion auf die willkürliche Ermordung eines Afroamerikaners organisierte der wichtigste Bürgerrechtler der USA – gespielt von David Oyelowo – 1965 einen Protestmarsch. Doch statt erhoffter Unterstützung droht der Boykott. 19.2. SPONGEBOB SCHWAMMKOPF 3D R: Paul Tibbitt Dank der Technik kann man den verrückten Schwamm, der in einer Ananas lebt und als Küchenchef der Krossen Krabbe hungrige Sardellen mit Burger versorgt, hautnah auf der Kinoleinwand erleben. 19.2. AMERICAN SNIPER R: Clint Eastwood Fragwürdige Heroisierung des Navy-SEALs Chris Kyle, der als Scharfschütze mehr Menschen tötete als jeder seiner Kameraden; in bester Hollywood-Manier und Starbesetzung (u. a. Bradley Cooper). 26.2. ASTERIX IM LAND DER GÖTTER R: Louis Clichy Die spinnen, die Römer! Dieses Mal soll eine Luxus-Siedlung rund um das widerspenstige Gallier-Dorf zur Assimilierung führen. Doch dank des Zaubertranks und Troubadix’ „Gesangskünste“ wissen sich Asterix und Freunde zu helfen. 26.2. HEUTE BIN ICH SAMBA R: Eric Toledano, Olivier Nakache Der senegalesische Flüchtling Samba (Omar Sy) hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Als er sich an die Behörden wendet, wird er in Abschiebehaft genommen. Dort erwärmt sich Alice (Charlotte Gainsbourg) für den armen Koch. 26.2. MÄRZ PARANORMAL ACTIVITY: GHOST DIMENSION R: Gregory Plotkin Neues aus der Welt des Über­ natürlichen. 12.3. TOD DEN HIPPIES – ES LEBE DER PUNK! R: Oskar Roehler Der 19-jährige Robert flieht vor der Langeweile ländlicher Ödnis in das wilde West-Berliner Nachtleben der 80er-Jahre. „Linie 1“-Verschnitt in deutscher Starbesetzung mit Tom Schilling, Ochsenknecht-Sprössling Wilson Gonzalez und „WegwerfMädchen“ Emilia Schüle. 26.3. APRIL BIG EYES R: Tim Burton Margaret (Amy Adams) und Walter (Christoph Waltz) sind ein Paar. Sie malt, er verkauft die Bilder unter seinem Namen. Mit steigendem Ruhm erhöht sich auch der Neid. 23.4. MARVEL’S THE AVENGERS 2 R: Joss Whedon Neuauflage des Marvel-Helden-­ Mixes. Dieses Mal müssen Iron Man, Captain America, Hulk & Co gegen den Roboter-Bösewicht Ultron ankämpfen. Mit Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo, Scarlett Johansson, Cobie Smulders u. a. 30.4. MAI DAS VERSPRECHEN EINES LEBENS R: Russell Crowe Der australische Farmer Joshua Connor (Russell Crowe) begibt sich auf die Suche nach seinen drei vermissten Söhnen, die bei einer Schlacht im Zuge des Ersten Weltkrieges gefallen sein sollen. Langsam kommt er den Geheimnissen auf die Schliche. 7.5. PROJEKT NEULAND R: Brad Bird Die junge Casey Newton (Britt Robertson) und der frustrierte Erfinder Frank Walker (George Clooney) brechen auf, um das Universum ­Tomorrowland von seinem Tyrannen (Hugh Laurie) zu befreien. 28.5. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTO WALT DISNE Y STUDIOS MOTION PICTURES GERMANY FILMSTARTS F I L M K U LT U R 2 0 1 5 JUNI RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE R: Wolfgang Groos Ein neuer Fall für das hochtiefbegabte Ermittler-Duo: Ricos Mutter Tanja (Karoline Herfurth) betrügt beim Bingo. Wird sie etwa erpresst? Mit Spannung erwartete Fortsetzung des preisgekrönten Kinderfilms „Rico, Oskar und die Tieferschatten“, die auf Grundlage von Andreas Steinhöfels gleich­ namigen Büchern entstand. 11.6. JURASSIC WORLD R: Colin Trevorrow Über 20 Jahre ist es her, dass Steven Spielberg seine Fans mit auf die Reise in einen ganz speziellen Vergnügungspark nahm. Bis heute schwärmen nicht nur Paläontologen vom gruseligen Dinosaurier-Abenteuer. Nun kommt der vierte Teil. Starttermin: 11.6. TED 2 R: Seth Macfarlane Rückkehr des rüpelhaften Teddybären, der nicht nur säuft und kifft, sondern auch sich und seinen Freund John Bennett (Mark Wahlberg) immer wieder in unangenehme Situationen bringt. Vor drei Jahren insbesondere von Zeichentrick-Fans erwartet, blieb Seth Macfarlanes („Family Guy“) Film-Debüt hinter den hohen Erwartungen zurück. Zum zweiten Teil hat es dennoch gereicht. 25.6. FOTO JAY MAIDMENT / MARVEL 2015 JULI MINIONS (3D) R: Pierre Coffin, Kyle Balda Ihren ersten großen Auftritt hatten sie in dem Animations-Streifen „Ich – Einfach unverbesserlich“. Nun stehen die kleinen, gelben Helfer selbst im Mittelpunkt. Auf einer Bösewicht-Messe suchen sie nach einem neuen Anführer, den sie in Form der Oberbösewichtin Scarlett Overkill (Sandra Bullock) finden. 2.7. ANT-MAN R: Peyton Reed Neues aus dem Hause Marvel: Die Geschichte erinnert an Spider-Man, nur dass die beiden Protagonisten mithilfe eines speziellen Anzugs auf die Größe einer Ameise geschrumpft werden und in diesem Zustand einen spektakulären Raub planen, der – natürlich – die Welt verändern wird. 23.7. SEPTEMBER FACK JU GÖHTE 2 R: Bora Dagtekin Fortsetzung des deutschen Kassenschlagers, der letzten Sommer Hunderte in die Freiluftkinos führte. Seichte Komödie mit „Türkisch für Anfänger“-Star Elyas M’Barek. An seiner Seite: Karoline Herfurth und Katja Riemann. 10.9. OKTOBER ALLES STEHT KOPF R: Pete Docter Der englische Titel „Inside Out“ trifft es exakter: Bei Pete Docters neuem Streifen stehen nicht Begegnungen und Dialoge im Zentrum, sondern die Gefühlswelt der elfjährigen Riley, die mit ihrer Familie vom verträumten Land in die Metropole San Francisco zieht und dort versucht sich anzupassen. 1.10. CRIMSON PEAK R: Guillermo del Toro Der Regisseur von „Hellboy“ und Drehbuchautor der „Hobbit“-Trilogie versucht sich dieses Mal an einer Mischung aus Horrorfilm und Romanze. Seine Protagonistin, eine ehrgeizige Autorin, fühlt sich zerrissen. Sie muss eine Familientragödie verarbeiten, ihre Gefühle zu einem Jugendfreund verdauen und dann ist da noch ein mysteriöser Fremder, der ihr auflauert. Sie flüchtet schließlich in ein gespenstisches Haus. 15.10. JAMES BOND 007 – SPECTRE R: Sam Mendes Die Rückkehr des wohl bekanntesten Geheimagenten der Welt. In der Hauptrolle agiert erneut Daniel Craig. Ihm zur Seite stehen Monica Bellucci („Irreversibel“) und die deutsche Hollywood-Hoffnung Christoph Waltz. 29.10. rS up e n he lde MARVEL’S THE AVENGERS 2 SUPERHELDEN Der nimmermüde Milliardär Iron-Man (Robert Downey Jr.) möchte eigentlich ein Friedensprogramm initiieren. Versehentlich erschafft er dabei den Bösewicht Ultron (James Spader), der nur mit vereinten Kräften geschlagen werden kann. Zu den Superhelden aus Teil eins – Thor (Chris Hemsworth), Captain America (Chris Evans), Hulk (Mark Ruffalo), Black Widow (Scarlett Johansson) und Hawkeye (Jeremy Renner) – gesellen sich die S.H.I.E.L.D.-Agenten Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Maria Hill (Cobie Smulders) sowie die Neueinsteiger Wanda (Elizabeth Olsen) und Pietro Maximoff (Aaron Taylor-Johnson). FILMSTART 30.4. Regie: Joss Whedon NOVEMBER DIE TRIBUTE VON PANEM 4 – MOCKINGJAY TEIL 2 R: Francis Lawrence Nach der Zerstörung ihres Heimatdistrikts muss sich Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) die Frage stellen, ob sie den Rebellen als Propaganda-Mittel zur Verfügung steht und damit das Leben von Peter gefährdet oder sich versteckt hält. Pompöses Finale der Fantasy-Saga. 19.11. THE MARTIAN R: Ridley Scott Ridley Scott mag es opulent: Dabei stört es ihn wenig, dass er biblische Tradition („Exodus“) und Sagenwelt („Prometheus“) vermischt. Hauptsache, es lassen sich gewaltige Bilder einfangen. Dieses Mal geht es um eine nicht ganz utopische Marsmission, die jedoch aufgrund eines Sturms scheitert. Einzig der Botaniker Mark Watney (Matt Damon) bleibt zurück. Um gerettet zu werden, muss er erst mal die Unwirklichkeit des roten Planeten überleben. 26.11. DEZEMBER STAR WARS: DAS ERWACHEN DER MACHT R: J. J. Abrams Der wohl am meisten erwartete Film des Jahres und zugleich die Feuertaufe für Disney. Der Inhalt wird bisher größtenteils geheim gehalten. Möge die Macht mit uns sein. 17.12. T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 27 FESTE, MESSEN, SPORT Reset Deutschland: Die Stunde Null ist in ­diesem Jahr 70 jahre her Tipps 2015 9. PYRONALE Pyrotechnik in Perfektion – weit entfernt vom öden Silvestergeböller. Internationale Teams kombinieren schillernde Farben mit zauberhafter Musik. OLYMPIASTADION Maifeld, Charlottenburg, 4.+5.9. GEDENKJAHR Am Ende endlich Frieden Nicht nur am 8. Mai, dem Erinnerungstag von Nazi-Deutschlands Kapitulation, wird 2015 an 70 Jahre Kriegsende zurückgedacht A uf den Straßen: überall Schuttberge. Die Häuser: nur noch hohle Fas­ saden. Vor den wenigen Lebensmittel­ läden: endlose Schlangen leergesichti­ ger Menschen. Diese Szenerie stammt nicht etwa aus dem syrischen Aleppo, wo seit zwei­ einhalb Jahren Krieg herrscht. Stattdes­ sen gehören diese Bilder der Zerstörung zu Deutschland, zu Europa, zur ganzen Welt. Damals, am 8. Mai 1945, als der Zweite Weltkrieg beendet wurde, schien das Ende der Welt nahe. Millionen von Menschen waren im Kampf gefallen oder brutal ermordet worden, ganze Land­ striche waren komplett verwüstet. 70 Jahre später kann man hierzulan­ de über die Wiederaufbauleistungen nur staunen und darf sich an einer Demo­ kratie erfreuen, die sich als widerstands­ fähig erwiesen hat. Grund genug aber auch, daran zu erinnern, wie es zum Zweiten Weltkrieg eigentlich gekom­ 28 men ist, w ­ elche Menschenverachtung, Habgier und politischen Fehlentwick­ lungen ihn und das mörderische natio­ nalsozialistische System in Deutschland überhaupt ermöglicht haben. Die Hauptstadt Berlin wird ein bun­ desdeutsches Zentrum des Gedenkens sein. So zeigt das Deutsche Historische Museum ab dem 24. April die Ausstel­ lung „1945 – Niederlage. Befreiung. Neuanfang“. In der Topografie des Ter­ rors beschäftigt man sich bereits seit Jahresbeginn unter anderem mit „Deut­ schen Diktaturen vor Gericht“. Und im U-Bahnhof Gesundbrunnen ist ab dem 2. April die Ausstellung „Mythos Germa­ nia – Vision und Verbrechen“ zu sehen. ◆ E VA A P RA KU BOTANISCHE NACHT Einmal im Jahr erstrahlt der Botanische Garten im üppigen Lichtermeer. Feen, Elfen und Kobolde sorgen für eine romantisch-fantas­ tische Atmosphäre. BOTANISCHER GARTEN Königin-Luise-Str. 6-8, Dahlem, 18.7. er Berlin e d Legen DER HAUPTMANN VON KÖPENICK Die Geschichte des Schuhmachers Friedrich Wilhelm Voigt, der als Hauptmann verkleidet einst das Köpenicker Rathaus besetzte, gibt es nun in Form eines Musicals. KÖPENICKER RATHAUSHOF 8. MAI 1945 – 70 JAHRE KRIEGSENDE diverse Ausstellungen und Veranstaltungen Alt-Köpenick 21, Köpenick, 26.6.–30.8. 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTOS FOTOAGENTUR VOLLER ERNST (ERNST VOLL AND UND HEINZ KRIMMER) / DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM, BERLIN; CHRISTIAN GOSSL AR, EBERHARD KLOEPPEL er Aus d te c i h h G es c n lerne S TA D T L E B E N K U LT U R 2 0 1 5 BERLIN Verköstigungen. 20.–22.2., Station-Berlin JANUAR A. ABRAHAM VS. P. SMITH Neuauflage des Boxkampfes um den Weltmeistertitel im SuperMittelgewicht. 21.2., O2 World GRÜNE WOCHE Messe für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Diesjähriger offizieller Partner ist Lettland. 16.–25.1., Messe Berlin BERLIN FASHION WEEK Nicht nur für das Fachpublikum: Nach dem Aus der Bread&Butter avanciert die Fashion Week zum Anlaufpunkt Nummer 1 der Mode­ interessierten. 19.–23.1., im gesamten Stadtgebiet AOK TRADITIONSMASTERS Die Winterpause sinnvoll genutzt: Kleines Hallenturnier mit den Stars von Hertha und Union sowie den beiden Geistmannschaften Eintracht Frankfurt und dem AC Sparta Prag. 24.1., Max-Schmeling-Halle 104. SECHSTAGERENNEN Die weltbesten Radsportler messen sich sechs Tage lang in spannenden Wettkämpfen. 22.–27.1., Velodrom FOTOS GUNTHER VON HAGENS INSTITUT FÜR PL ASTINATION, HEIDELBERG, W W W.KOERPERWELTEN.DE FEBRUAR KÖRPERWELTEN-MUSEUM Trotz aller Kritik und gescheiterter Klage: Im Februar eröffnet von Hagens’ Museum am Fuße des Fernsehturms. t.b.c., Fernsehturm 5. COUNTRY MUSIC MEETING Westernartikel, Line Dance, Workshops und Country-Musik. 6.–8.2., Fontane Haus ISTAF INDOR Neuauflage der Wintervariante. Nachdem das LeichtathletikFestival letzten März seine Feuertaufe bestanden hat, liegt der Schwerpunkt dieses Jahr auf dem Stabhochsprung-Duell zwischen Olympiasieger Renaud Lavillenie, Raphael Holzdeppe und Konstandinos Filippidis. 14.2., O2 World 22. WEINMESSE Hier dreht sich alles rund ums Thema Wein: Anbaugebiete, Produktionstechniken und natürlich MÄRZ ITB Internationale Tourismusmesse, auf der sich Länder und Veranstalter vorstellen. 4.–8.3., Messe Berlin VELOBERLIN Hier werden Einsteigern wie Freaks Fahrrad-Innovationen sowie Trends aus den Bereichen E-Bike und Fahrrad-Tourismus vorgestellt. 21.+22.3., Messe Berlin 34. BERLINER HALBMARATHON Die Strecke bietet sportliche Betätigung und Sightseeing in einem. 29.3., Mitte DFB-POKALFINALE Die Gelegenheit, das national wohl bedeutendste Fußballspiel der Saison live zu verfolgen. 30.5., Olympiastadion FORMEL-E-RENNEN In ihrer ersten Saison legt die ökologische Alternative zur Formel 1 auch einen Berlin-Stopp ein. Mit dem Tempelhofer Feld als Veranstaltungsort konnten die Initiatoren ihr Anliegen nicht besser verdeutlichen, schließlich avancierte der Park in den letzten Jahren zur grünen Lunge Berlin. 30.5., Tempelhofer Feld JUNI CHAMPIONS-LEAGUE-FINALE Europas Fußballelite blickt gebannt Richtung Berlin. 6.6., Olympiastadion STERNFAHRT Demo von Radlern, die für bessere Bedingungen pedalieren. 7.6., verschiedene Routen LANGE NACHT DER ­WISSENSCHAFT 13.6., gesamtes Stadtgebiet DEUTSCH-FRANZ. VOLKSFEST Baguette und Rotwein vor der Kulisse eines französischen Dorfes. 19.6.–19.7., Zentraler Festplatz LESBISCH-SCHWULES STADTFEST 20.+21.6., Nollendorfplatz FÊTE DE LA MUSIQUE Kostenloses Open-Air-Festival mit Bands unterschiedlichster Genres. 21.6., im gesamten Stadtgebiet 48 STUNDEN NEUKÖLLN Die Kreativen verwandeln den Schmuddelbezirk in eine Kunstmeile. 26.–28.6. CHRISTOPHER STREET DAY Größte Schwulenparade. 27.6., City West APRIL BERLINER FRÜHLINGSFEST Schausteller, Karussells, Achter­ bahnen, Fressbuden und Festzelt. t.b.c., Zentraler Festplatz 9. AIRPORT RUN Und noch einmal wird die Eröffnung des Hauptstadtflughafens verschoben: Die Jogger freut’s, können sie doch wieder über Start- und Landebahn hetzen. 18.4., BER-Baustelle in Schönefeld NEUKÖLLNER MAIENTAGE Rummel und buntes Treiben im Volkspark Hasenheide. 29.4.–25.5., Hasenheide Um en stritt KÖRPERWELTEN-MUSEUM MAI MYFEST Straßenfest mit Kultur und Musik. 1.5., Kreuzberg EUROPAFEST Der Nachwuchs kann sich von der Vielfalt der europäischen Kulturen begeistern lassen. 9.+10.5., FEZ Berlin AVON-RUNNING Berliner Frauenlauf 16.5., Mitte PLASTINATION Lange Zeit war nicht klar, ob Gunther von Hagens sein Museum eröffnen darf. Zuletzt stemmte sich nicht nur die Kirche, sondern auch der Bezirk Mitte gegen die öffentliche Zurschaustellung von Plastinaten und verbot das Projekt kurzerhand. Doch das Verwaltungsgericht Berlin widersprach diesem Verbot kurz vor Ende des Jahres. Spätestens im Februar soll der Besuchermagnet am Fuß des Fernsehturms nun eröffnet werden. Wie die Bevölkerung das umstrittene Projekt aufnimmt, wird sich spätestens dann zeigen. FERNSEHTURM Panoramastraße 1, Mitte, Eröffnung Anfang Feburar T I P B E R L I N 0 2 / 2 0 1 5 29 K U LT U R 2 0 1 5 S TA D T L E B E N BOTANISCHE NACHT Ein romantischer Abend für Naturverbundene und Kulturgenießer. 18.7., Botanischer Garten ves Kreati n ll Neukö 48 STUNDEN NEUKÖLLN KUNST Noch vor wenigen Jahren galt Neukölln als Schmuddel­ bezirk. Wo einst Arbeiter, Immigranten und verarmte Berliner hausten, streiten sich jetzt Hipster und Zugezogene um überteuerte Altbauwohnungen und Lieblings-Spätis. Für den Imagewechsel sorgte nicht zuletzt das jährlich stattfindende Kunstfestival, bei dem auch tip-Layouterin Carolin Kastner (Foto) fleißig mitwirkt. VATTENFALL CITY NACHT Joggen in der City-West. 25.7., Ku’damm AUGUST BIERMEILE Berliner Bierfestival: 2 000 Bier­ sorten auf 2,2 Kilometer Länge. Anfang August, Karl-Marx-Allee 28. JÜDISCHE KULTURTAGE Musik- und Tanzveranstaltungen, Ausstellungen und Straßenmarkt. 27.8.–6.9., im gesamten Stadtgebiet SCHLÖSSERIMPRESSIONEN An sechs Wochenenden erstrahlen am Havelufer gelegene Schlösser, Bauwerke und Kirchen im Lichterglanz. 29.5.–22.8. JUNI FINE STRASSENKULTURFEST Die Gässchen von Eberswalde werden zur Open Stage für Zauberer, Schauspieler, Maler, Musiker usw. 6.6., Altstadt Eberswalde BERLIN-MARATHON Das Glanzstück der Lauf-Events. 27.9., Straße des 17. Juni MUSIKFESTSPIELE POTSDAM Zum nunmehr 61.Mal werden die beliebten Musikfestspiele in den Schlössern und Gärten Sanssoucis ausgetragen. 12.–28.6. OKTOBER JULI/AUGUST TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT 3.10., Straße des 17. Juni FEUERWERKSSINFONIE 17.+18.7., Volkspark Potsdam LICHTERFESTE Das Festival Berlin leuchtet sowie das parallel stattfindende Festival of Lights buhlen um Zuschauer und architektonische Kleinodien. 2.–18.10., Berlin leuchtet, Festival of Lights, t.b.c. POTSDAMER SCHLÖSSERNACHT Konzerte, Theaterstücke und Literaturvorträge in der romantischbarocken Parkanlage Sanssouci. 15.8., Potsdam, Park Sanssouci TAG DES OFFENEN DENKMALS 13.9., im gesamten Stadtgebiet O2 WORLD OSTERSPECTACULUM Historisches Familienfest mit mittel­ alterlichem Handwerkermarkt, Ritterturnieren, Gauklern und Akrobaten. 4.–6.4., Burg Beeskow MAI ISTAF BERLIN Die Gewinner der LeichtathletikWeltmeisterschaften in Action. 6.9., Olympiastadion SPORT Es ist noch nicht lange her, dass der „Boxer des Jahres“ Arthur Abraham zum ersten Mal Paul Smith nach Punkten besiegte. Nun fordert der englische Kontrahent eine Wiederholung – die ihm Abraham gerne gewährt. Schließlich ist der Weltmeister im Mittelschwergewicht sicher, dieses Mal noch deutlicher den Klassenunterschied zwischen sich und dem Liverpooler aufzuzeigen. APRIL SEPTEMBER IFA Messe für Unterhaltungselektronik mit Pop-, Rock- und HipHopKonzerten. 4.–9.9., Messe Berlin ARTHUR ABRAHAM VS. PAUL SMITH HAVELLÄNDISCHE ­MUSIKFESTSPIELE An 19 Standorten im gesamten Havelland locken auch in diesem Jahr die Musikfestspiele. Auf Schloss Klessen werden sie durch das Brandenburgische Streichquartett eröffnet. ab dem 28.2., Havelland LANGE NACHT DER MUSEEN 29.8., im gesamten Stadtgebiet 9. PYRONALE Feuerwerkskunst. 4.+5.9., Maifeld Boxen MÄRZ BAUMBLÜTENFEST Showprogramm, Rummel und standesgemäß jede Menge Obstwein. 25.4.–3.5., Werder (Havel) IM GESAMTEN BEZIRK 26.–28.6. BRANDENBURG O2-Platz 1, Friedrichshain, 21.2. 30 0 2 / 2 015 T I P B E R L I N FOTO CAROLIN K ASTNER; WINFRIED MAUSOLF JULI ABO-ANGEBOT 14 Tage Program m 04.1 2. bis 17.1 2.2014 25/2014 Berlin 43. Jahrgang • Heft 25/ Jetzt abonnieren und exklusive Vorteile genießen: 2014 3,90 € KRIEG ALS GESCHÄFT DIE BESTEN BARS DER Das große Thema der Premieren im HAU und am DT STADT DIE BESTEN BARS DER STADT 14 TAGE PROGRAMM Alles über die neue Cocktailkultur: Orte, Macher, Drinks 4 190727 803902 : 04.12.-17.12.2014 La Roux 25 2 00_Titel_2514 [P].indd tip Berlin ABOCARD jedes Jahr neu: tip-berlin.de/abocard Comeback mit nur 26 Jahren: Die Musikerin im Astra 1-2 ATAK Der Comic-Künstler hat eine exklusive tip-Edition gestaltet 26 Ausgaben + tip Berlin A BOC A R D Ken Adam Ausstellung: Der Berlin er hat die Sets der Bond-Filme designt Mit Ex tra -Hef t 199 Gesche nk ideen - 28.11.14 18:32 Günstig: Über 12 € gegenüber dem Kioskpreis sparen. Pünktlich: tip Berlin liegt alle 14 Tage in Ihrem Briefkasten. 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