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März – Mai 2015
n° 25
BAYERISCHE
STAATSOPER
KÖRPERKUNST
BallettFestwoche 2015
Choreographien von Richard Siegal,
Martin Schläpfer, Marius Petipa /Alexei Ratmansky,
Russell Maliphant, ...
DER SÄNGER‒DENKER
Christian Gerhaher singt Schubert. Zwei große Lied-Zyklen
mit dem herausragendsten Lied-Interpreten der Gegenwart
UNGELOGEN: PINOCCHIO
Die Kinderoper über den beliebtesten Lügner der Welt feiert im Juni Premiere
WENN LUST UND LIEBE
LEIDEN SCHAFFT
Neuinszenierung von Alban Bergs Oper Lulu
EDITORIAL / INHALT
Liebe Leserinnen und Leser,
om 18. bis zum 26. April wird das Nationaltheater zum
Tanztheater: Die diesjährige BallettFestwoche zeigt die
Kunstform Tanz in ihrer größtmöglichen Ausdruckskraft.
Dafür sorgen Arbeiten der heute wichtigsten Choreographen
wie Richard Siegal oder Martin Schläpfer. Auch nach der BallettFestwoche wird auf der Bühne des Nationaltheaters weitergetanzt, unter anderem die berühmten Cranko-Abende Onegin
und Romeo und Julia.
UNVERBINDLICHE DARSTELLUNG AUS SICHT DES ILLUSTRATORS
V
Neben Alban Bergs Lulu, unserer nächsten, großen Premiere, die
sich mit der Liebe und der Lust einer der komplexesten und
zerstörerischsten Frauenfiguren der Opernliteratur auseinandersetzt, verdient die Schubert-Reihe Christian Gerhaher singt
Schubert mit den Lied-Zyklen Winterreise und Die schöne Müllerin
größte Aufmerksamkeit. In einer Matinee sowie an zwei Abenden
können wir Christian Gerhaher, den zweifellos bedeutendsten
Lied-Interpreten der Gegenwart, in seiner Kunst erleben. Ein seltener Wegweiser für alles, was klassische Musik in unserer heutigen Zeit bedeutet und bedeuten kann.
Oper ist wie alle Kunst nur dann relevant, wenn sie die Gegenwart reflektiert und in die Zukunft weist. Gerade deshalb freue
ich mich über die diesjährige Produktion unseres Opernstudios:
Die jungen Sängerinnen und Sänger bringen Gioachino Rossinis
Komödie Le Comte Ory in der Regie von Marcus H. Rosenmüller
auf die Bühne des Cuvilliés-Theaters; eine weitere Investition in
die Zukunft hat mit der Kinderoper Pinocchio von Pierangelo Valtinoni in der Reithalle Premiere.
Inhalt
März bis Mai 2015
· · · · BALLETT · · · 4
PORTRAIT ALS TRIPTYCHON
Richard Siegal im Gespräch über drei seiner Choreographien
bei der BallettFestwoche 2015
· · · · BALLETT · · · 8
ZAHLENMAGIE? TANZMANIE!
7, Martin Schläpfers Choreographie zu Mahlers
7. Symphonie, zu Gast im Nationaltheater
· · · · HIGHLIGHTS
12 HÖHEPUNKTE IM FRÜHJAHR
· · · · GUT GEFRAGT
14 MARCUS H. ROSENMÜLLER
· · · · STECKBRIEF
16 ROMEO UND JULIA
Die bekannteste Liebesgeschichte der Welt
in der Choreographie von John Cranko
· · · · LIED · · · 18 DER WEGWEISER
Christian Gerhaher im Gespräch über Franz Schuberts
Lied-Zyklen Winterreise und Die schöne Müllerin
· · · · OPER
22 EINE OBSESSION, „GESCHAFFEN,
UNHEIL ANZUSTIFTEN“
Zur Premiere von Alban Bergs Lulu in der Inszenierung
von Dmitri Tcherniakov
· · · · CAMPUS
Viel Freude an der Vielfalt unserer Kunst und bei der Lektüre!
24 ALLES LÜGE
Axel Ranisch inszeniert Pierangelo Valtinonis Pinocchio
Nikolaus Bachler
· · · · SERVICE
26 SERVICE / IMPRESSUM
Intendant der Bayerischen Staatsoper
27 SPIELPLAN MÄRZ BIS MAI
SPIELPLAN OPERNFESTSPIELE
28 SAALPLÄNE / OPERNRÄTSEL
· · · · LETZTE SEITE
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n° 25
30 BALLETTLEXIKON
BALLETT
PORTRAIT
ALS
TRIPTYCHON
Richard Siegal garantiert außergewöhnliche Choreographien. Die BallettFestwoche 2015 vereint drei davon an
einem Abend: die Münchner Premiere von Metric Dozen,
die Wiederaufnahme von Unitxt sowie eine Uraufführung.
Die engelsloge sprach mit dem Choreographen über
Portrait Richard Siegal.
PAS DE DEUX AUS RICHARD SIEGALS UNITXT.
BEDIENT SICH STÄNDIG VISUELLER INFORMATIONEN:
DER CHOREOGRAPH RICHARD SIEGAL BEI DER ARBEIT
IM BALLETTSAAL
4
Seit Unitxt, das in der Spielzeit 2012/13 beim Bayerischen
Staatsballett entstand, haben Sie am Ballet National de
Marseille, mit der GöteborgsOperans Danskompani und
zuletzt am Hessischen Staatsballett choreographiert.
Im April wird Ihre erste Retrospektive als Auftakt der
BallettFestwoche 2015 gezeigt. Wie weit sind die Ideen
für Ihren Ballettabend schon voran geschritten?
Da es ein dreiteiliger Ballettabend mit einem neuen Stück ist, das
gerahmt wird von den bereits existierenden Unitxt und Metric
Dozen, ist mein neues Stück in gewissem Maße durch das Wesen
und die Anliegen der beiden anderen bestimmt. Allerdings bin ich
im Moment versessen darauf, meine künstlerischen Entscheidungen mit den Gegebenheiten vor Ort in Bezug zu setzen.
Welche Gegebenheiten sind das?
Ich habe mich bisher mit den mir vorhandenen Ressourcen auseinandergesetzt – also dem Raum Nationaltheater, den Tänzern und
deren Kompetenzen. Die Arbeit mit einer großen Gruppe wie der
Compagnie des Bayerischen Staatsballetts ermöglicht mir die Beschäftigung mit den Funktionsweisen einer Gruppe. Bisher konnte
ich dies nur in Arbeiten wie ©oPirates oder Civic Mimic mit Amateuren und dem in den Performances partizipierenden Publikum
erproben.
Gruppenprozesse sind wesentlich für Ihre Arbeitsweise.
Diese wird zudem aus einem Geflecht aus Kollaborationen,
das sich aus Ihrer 2005 gegründeten interdisziplinären
n°25
Plattform The Bakery speist, geprägt. Bei Unitxt
haben Sie mit dem Industriedesigner Konstantin Grcic
kooperiert, bei Metric Dozen mit dem Musiker Lorenzo
Bianchi Hoesch und dem Lichtdesigner Gilles Gentner.
Wer ist diesmal mit dabei?
Die Kollaboration mit Konstantin wollte ich unbedingt weiterführen!
Wir haben noch so viele Ideen von unserer ersten Zusammenarbeit bei Unitxt. Damals entschieden wir uns, mit Möglichkeiten
der Wahrnehmung zu experimentieren. Wir kreierten diskrete,
fast unsichtbare Objekte, die sich maximal auf das Potential der
Bewegung auswirkten. Diesmal wollen wir andere Aspekte des
Verhältnisses von Körper und Material angehen. Bei einem Industriedesigner wie Konstantin koppeln sich die entworfenen Objekte
5
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BALLETT
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an den Körper. Ihn interessiert
deren Interaktion. Zugleich besitzen Objekte auch ein Eigenleben. Dahin entwickeln sich unsere Ideen gerade. Alexandra
Bertraut als Kostümbildnerin
wird unsere Arbeit komplettieren. Ungewöhnlicherweise
kommt diesmal die Musik als
letztes – bei Unitxt und Metric
Dozen gab sie den Impuls und
strukturierte den Entwicklungsprozess.
für mich das Vorhaben, jene
Entscheidungen zu treffen
und aus einer unendlichen Zahl
an Möglichkeiten auszuwählen.
Wie lässt sich diese
Methode ganz konkret
in einer Choreographie
anwenden?
Indem ich den Tänzern einen
möglichst großen Handlungsspielraum gebe und mit einem
„If/Then“-Prozess beginne, der
zwangsläufig miteinschließt,
dass sie in diesem Fall ihre
eigene Geste entwickeln müssen. Oder ich beginne andersherum und gebe ihnen eine
Geste vor. Dadurch kreiere ich
in einer zentralen Position als
einzig Handelnder eine idealisierte Version eines komplexen
„If/Then“-Systems, das eine
Gruppe im gemeinsamen Prozess nicht unbedingt entwikkeln würde.
Sie erwähnten gerade,
MÖGLICHST GROSSER HANDLUNGSSPIELRAUM: RICHARD SIEGALS METRIC DOZEN.
dass einer Ihrer Ausgangspunkte für Ihr
neues Stück die ComAm liebsten würde ich
pagnie des Bayerischen
die Tänzer sich selbst casten lassen.
Staatsballetts selbst
Es interessiert mich, was Menschen
war. Wie haben Sie die
für sich selbst wählen.
Tänzer für Ihren BallettRICHARD SIEGAL
abend ausgewählt?
Wie eine Auswahl getroffen
wird, scheint manchmal sehr
beliebig. Am liebsten würde ich
die Tänzer sich selbst casten lassen. Es interessiert mich, was Menschen für sich selbst wählen. Darin spiegelt sich ihre Persönlichkeit
Hintergrund Ihrer Methode ist, dass Sie den
wider. Zugleich kann ich sehen, in welchem Bezug sie zu meinem
Tänzern durch die „If/Then“-Methode eine
choreographischen Material stehen. Da es diesmal drei verschieAutorenrolle zukommen lassen wollten.
dene Stücke sind, musste ich die Auswahl zudem so treffen, dass
Es ist eine künstlerische Haltung, hinter der die Fragen stehen: Was
es nicht zu viele Überschneidungen gibt, um die Stücke parallel proist überhaupt wichtig genug, um es auf die Bühne zu bringen? Was
ben zu können. Es ist ein großes Puzzle!
interessiert am Tanz, was an der Musik? Ich will diese Fragen gar
nicht direkt beantworten. Ich nehme gerne die Position des BeobEines Ihrer ständigen Forschungsprojekte ist die
achters ein und lasse es geschehen. Das was passiert, beantwortet
choreographische Methode „If/Then“, die auf einer
mir diese Fragen von selbst. Denn es geht um die Funktionsweisen
Programmiersprache beruhend mit Aktions- und Reakvon Aufmerksamkeit und um Reaktionen, die ausgelöst werden
tionsschemata menschliches Verhalten auslotet. Keines
über eine bestimmte Kopplung von musikalischen und tänzerischen
der drei Stücke, die bei Portrait Richard Siegal zu sehen
Ereignissen. Um das Erwartbare und Unerwartete.
sein werden, sind mit dieser Methode choreographiert.
Das Gespräch führte Miriam Althammer
Fließt sie dennoch als künstlerische Haltung mit ein?
Es bleibt abzuwarten, welche Rolle die „If/Then“-Methode in meiner
neuen Kreation spielt. Gewiss zeigt dieses Denken jedoch, wie ich
Stücke kreiere. Wesentlicher Punkt meiner Forschung rund um die
PORTRAIT RICHARD SIEGAL
„If/Then“-Methode ist die Frage, wie Entscheidungen getroffen
RICHARD SIEGAL
werden und wie sich diese in meinen Choreographien sichtbar maSa., 18.04.2015, 19:00 Uhr (Premiere Preisgr. H)
chen lassen. Wir bedienen uns ständig visueller Informationen, die
So., 19.04.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G)
Fr., 08.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F)
bestimmt sind durch Mechaniken der Aufmerksamkeit. „If/Then“
Di., 26.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 19.03.2015
kreiert eine Struktur, die nicht immer sichtbar ist und dennoch mit
Sa., 30.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 23.03.2015
Fr., 12.06.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 04.04.2015
der Aufmerksamkeit der Zuschauer interagiert. Dabei geht es um
Nationaltheater
ein anderes ästhetisches Verständnis davon, wie Tänzer organisiert
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werden. Mit der Entscheidung, was ich auf die Bühne bringe,
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möchte ich sensibel umgehen, denn alles übermittelt Ideen, jede
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Geste enthält Informationen. Der Akt des Choreographierens ist
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n°25
BALLETT
ZAHLENMAGIE?
TANZMANIE!
7
7, das ist Martin Schläpfers atemberaubende Choreographie zur 7. Symphonie von
Gustav Mahler. Während der BallettFestwoche 2015 ist dieses zentrale Werk des
Tanzensembles „Ballett am Rhein“ und seines Chefchoreographen Schläpfer in einem
Gastspiel zu erleben.
SUCHTE GUSTAV MAHLER UND FAND SICH:
DER CHOREOGRAPH MARTIN SCHLÄPFER.
eit 2009 leitet der aus der Schweiz stammende und
mit zahlreichen Preisen – darunter der Prix Benois de
la Danse, der Theaterpreis DER FAUST, der Schweizer
Tanzpreis und der Taglioni-European Ballet Award –
ausgezeichnete Martin Schläpfer das Ballett am Rhein
und hat seinen eigenen choreographischen Stil inzwischen in über
50 Werken zu einer eigenen, zeitgemäßen Tanzkunst verdichtet.
Im intensiven Hineinhören in die Musik, im Zusammenspiel der verschiedenen Tänzer untereinander und auf dem Fundament der
klassischen „danse d’école“, die er permanenten Metamorphosen
unterzieht, schreibt Martin Schläpfer das, was er mit dem Tanz
sagen möchte, in einer psychologisch vertieften und durch individuellen Ausdruck belebten Bewegungsfindung, seinen Tänzern geradezu in die Körper hinein – eine Arbeitsweise, die vielen seiner
Werke ihre glühende Magie verleiht und auf zutiefst berührende
Weise vom In-der-Welt-Sein spricht.
S
HOCHEMOTIONALE, GESTISCHE UND IN IHREM ERZÄHLERISCHEN DUKTUS
KONKRETE BILDER: SZENE AUS DEM BALLETT „7“.
n°25
Dies gilt auch für sein 2013 uraufgeführtes abendfüllendes Ballett
„7“ zu Gustav Mahlers 7. Symphonie: Tänzer in schweren Stiefeln und
dunklen Mänteln kommen wie von einer langen Reise in einer Welt
an, die vielleicht eine neue Heimat werden könnte. Musik und Tanz
verbinden sich zu einem Psychogramm getriebener Existenzen.
Ein Getriebener war auch der Komponist Gustav Mahler, wie seine
Frau Alma in ihren Erinnerungen berichtet: „Mahler litt es nirgends
lange, überall war er gehetzt und ruhelos“ und „oft sagte er: Ich
bin dreifach heimatlos: als Böhme unter den Österreichern, als
Österreicher unter den Deutschen und als Jude in der ganzen Welt.
Überall ist man Eindringling, nirgends ‚erwünscht‘.“ In seinen Kompositionen suchte Mahler immer wieder einen künstlerischen Ausweg aus seinem existentiellen Dilemma, standen seine Lebens- und
Kunstwirklichkeit doch in einem engen Bestimmungsverhältnis zueinander.
9
›››
BALLETT
40 JAHRE NUBERT
Seit 1841
Da jubeln
auch Ihre
Ohren!
nuJubilee 40
MARTIN SCHLÄPFERS CHOREOGRAPHIE DES BALLETTS „7“ IST RESULTAT INTENSIVEN HINEINHÖRENS
IN GUSTAV MAHLERS MUSIK UND DAS VERSTEHEN EINER ÄUSSERST ZERRISSENEN KÜNSTLERSEELE.
Leben und Werk des bedeutenden Symphonikers gäben genug
Stoff für einen Ballettabend. Doch Martin Schläpfer geht mit „7“
andere Wege, folgt seiner seit vielen Jahren immer weiter entwikkelten und immer wieder neu akzentuierten Dramaturgie einer collagenhaften Verknüpfung unterschiedlichster Bilder: Gegensätze
gehen organisch ineinander über und lassen so auf der Bühne eine
ganz eigene Energie entstehen; Ausschnitte von Welt können einer
Art Logik des Traums folgend, aber auch hart aufeinander prallen.
Wie Mahler in seiner Musik viele „Musiksprachen“ spricht, Tonfälle
aus einer akustischen Umgebung aufnimmt und verarbeitet – vom
Naturlaut über Volkslieder, Signale, Zitate und Anklänge an andere
Kunstmusik –, so spricht auch Martin Schläpfers Choreographie
viele Bewegungssprachen und lässt hochemotionale, gestische und
in ihrem erzählerischen Duktus durchaus konkrete Bilder auf reine
Tanzszenen treffen. Die Formen des klassischen Balletts werden
dabei nicht nur für unsere heutige Zeit weitergedacht, sondern
zugleich auch zu einer Chiffre für eine Grazie, die ihre Schönheit
aus dem Wissen um ihre Begrenztheit bezieht. Die Suche nach Heimat bildet die Grundierung zu einem Stück, das sich immer mehr
zu einem Tanz auf dem Vulkan verdichtet. Mit einer „Reise nach
Jerusalem“ dreht sich das existenzielle Spiel der Ausgrenzung in
die Raserei. Was bleibt ist eine Tänzerin im Spitzenschuh – das fragile Bild einer Ballerina über dem Abgrund.
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Mit dem Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg und den Düsseldorfer Symphonikern kommen zwei Spitzenensembles aus Nordrhein10
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AUS MARTIN SCHLÄPFERS CHOREOGRAPHIE ZU GUSTAV MAHLERS SYMPHONIE NR. 7.
Westfalen nach München. Als Hausorchester der Deutschen Oper
am Rhein und mit vielfältigen eigenen Konzertreihen in der Tonhalle pflegen die Düsseldorfer Symphoniker erfolgreich alle Bereiche des Repertoires. Das Ballett am Rhein ist die Tanzcompagnie
der Deutschen Oper am Rhein. 47 Tänzerinnen und Tänzer sind in
dem ausschließlich aus Solistinnen und Solisten bestehenden Ensemble vertreten, das neben den Werken Martin Schläpfers und
zahlreichen Uraufführungen ein vielfältiges Repertoire pflegt –
darunter Werke von George Balanchine, Kurt Jooss, Antony Tudor,
Frederick Ashton, Jerome Robbins, Merce Cunningham, Hans van
Manen, Twyla Tharp, Mats Ek, Jiří Kylián, Nils Christe und Amanda
Miller. Gastspiele führten das Ensemble u.a. nach Paris, Amsterdam,
Barcelona, ins Festspielhaus St. Pölten und ins Royal Opera House
Muscat im Oman. Im Juni folgen Auftritte im Stanislawski- und Nemirowitsch-Dantschenko-Musiktheater Moskau.
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n°25
11
Ehrliche Lautsprecher
HIGHLIGHTS / NACHGEFRAGT
ZU SCHÜCHTERN
FÜR DIE LIEBE?
Manchmal hilft ein Bordeaux als
Aphrodisiakum: L’elisir d’amore
laube ist alles. So wird ein Schluck Bordeaux
zum Liebeselixier und der schüchterne, verliebte Nemorino zum selbstbewussten Mann, der
am Ende genau das bekommt, was er will, nämlich
Adina. Auch der Geschäftsmann und Schwindler
Dulcamara ist einigermaßen verwundert von den
positiven Konsequenzen seines Betrugs, als ein
ganzes Dorf mit einem Mal wie aus einem Dornröschenschlaf wieder zum Leben erwacht. Gaetano
Donizetti zeichnet mit L’elisir d’amore das Bild einer
liebeshungrigen Gesellschaft, die sich auf einen
Zauber einlässt und dadurch erlöst wird. Die Inszenierung von David Bösch folgt dieser Idee und
ist ein Bekenntnis zum Glauben, der Berge verset-
G
BRILLANTE
VERFÜHRUNG
Mit Tempo, Witz und musikalischer
Präzision setzt das Opernstudio
Rossinis Le Comte Ory in Szene
ür den jungen Ory, Bruder im Geiste Don Govannis, ist die Liebe vor allem eins: ein Spiel.
Und so verwundert es nicht, dass es der berüchtigte Verführer diesmal auf die unnahbare Adèle
abgesehen hat. Diese hat geschworen, ein enthaltsames Leben zu führen, und will von Liebe
nichts wissen. Doch lange kann sie dem betörenden Werben Orys nicht widerstehen. Adèle und
mit ihr alle anderen Figuren der Oper entdecken
die Lust am Verführt-Werden. Schon bald stellt
sich allerdings die Frage, ob in der Liebe tatsächlich jedes Mittel recht ist. Gioacchino Rossinis
letzte Komödie Le Comte Ory ist eine frivole
Farce voller temporeicher Musiknummern und
zen kann. Mit ansprechender Figurenführung und
viel Liebe zum Detail schafft er Bilder und Farben,
die von einer Welt erzählen, in der alles möglich
scheint, wenn man nur daran glaubt. Unter der
Musikalischen Leitung von Asher Fisch sind Ailyn
Pérez als Adina, Matthew Polenzani als Nemorino,
Mario Cassi als Belcore und Ambrogio Maestri als
Dulcamara zu erleben.
L’ELISIR D’AMORE
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Fr.,10.04.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. I)
So., 12.04.2015, Mi., 15.04.2015, jeweils 19:00 Uhr
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Preisgruppe I: ab 65,02 € bis 114,30 €
Nachgefragt
Was machen Tänzer eigentlich tagsüber?
Der Tagesablauf von Tänzern gestaltet sich ähnlich dem von Hochleistungs- und Spitzensportlern, ohne den Topleistungen nicht möglich wären.
Die Tänzerinnen und Tänzer des Staatsballetts beginnen ihren Arbeits- und Probentag an
fünf Tagen in der Woche um 9 Uhr mit dem individuellen Aufwärmen im Studio. Eine Stunde
später beginnt das 75-minütigeTraining, zuerst mit der so genannten Stange, dann den
Sprüngen in der Mitte. Um 11.30 Uhr – nach 15 Minuten Pause – beginnen die Proben in
zwei Abschnitten: zuerst von 11.30 bis 14 Uhr und dann von 15 bis 17.30 Uhr oder 18 bis
20.30 Uhr. Findet abends eine Vorstellung statt, ist der Probenzeitraum kürzer. Denn dann
kommen die Tänzer vor 23 Uhr nicht nach Hause, da sie sich im Theater noch umziehen,
duschen und abschminken müssen. Geprobt werden drei bis fünf verschiedene Ballette
pro Tag.
Nachgefragt – die engelslogen-Rubrik mit Blick hinter die Kulissen.
Haben auch Sie eine Frage an die Redaktion? Dann schreiben Sie uns an
[email protected] und vielleicht finden Sie Ihre Antwort in der nächsten Ausgabe.
(jeweils Preisgr. I)
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
brillanter Situationskomik, die schonungslos bis
heute gültige Moralvorstellungen zu Liebe und
Treue hinterfragt. Inszeniert wird die diesjährige
Produktion des Opernstudios der Bayerischen
Staatsoper von dem bekannten bayerischen Filmund Nockherberg-Singspiel-Regisseur Marcus H.
Rosenmüller, der mit Le Comte Ory sein Operndebüt gibt.
F
LE COMTE ORY (OPERNSTUDIO 2015)
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Do., 18.06.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. CE) EXKL: VVK AB 11.04.2015
So., 21.06.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. CE) EXKL: VVK AB 14.04.2015
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Preisgruppe CE: ab 26,94 € bis 51,58 €
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TRAUM‒SCHICKSAL
Anja Harteros und Jonas Kaufmann
in La forza del destino
„M
ich, die Heimatlose, Verwaiste, treibt ein
unerbittliches Schicksal fort vom Haus
meiner Kindheit und fremden Gestaden zu“, singt
Donna Leonora in der zweiten Szene des ersten
Aktes. Von diesem Schicksal erzählt Martin Kušej
in seiner Inszenierung von Verdis La forza del destino, nach Rusalka und Macbeth seine dritte Produktion an der Bayerischen Staatsoper. Während
sich im Verlauf der Handlung ein tragischer Zufall
an den anderen reiht, erzählt die Beziehung zwischen der betenden Donna Leonora und dem impulsiven Don Alvaro gleichzeitig auch von den
Konsequenzen eines manipulativen Umgangs mit
dem Schicksalsbegriff durch Institutionen wie
Kirche und Staat. In der Figur der Donna Leonora
macht Kušej den Unterschied zwischen dem
Glauben an eine Institution und einem selbstbestimmten Glauben an Gott, wie er auch in Verdis
Biografie zu finden ist, deutlich. In dieser Wie-
LA FORZA DEL DESTINO
GIUSEPPE VERDI
Mo., 04.05.2015, Do., 07.05.2015, jeweils 19:00 Uhr
So., 10.05.2015, 16:00 Uhr (Preisgr. M)
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FARB‒ UND
KLANGRAUSCH
LIEBER
GETANZT
ODER
GESUNGEN?
Der gelbe Klang: Ballett-Dreiteiler
inspiriert von den Farbexplosionen
Kandinskys
er Dreiteiler Der gelbe Klang verlangt dem
Ballettbesucher Phantasie und auch Neugier
ab, stellt er doch drei ganz unterschiedliche visuelle Konzepte gegeneinander. Michael Simon ist
den synästhetischen Ideen des russischen Malers
Wassily Kandinsky auf der Spur, indem er dessen
Bilderwelten in seine eigenen übersetzt. Heraus
kommt ein malerisches Bildertheater – bunt, grell
und poetisch – das die Tänzer des Staatsballetts
in Bewegung bringen. Russell Maliphant lässt seine
Bilder durch minimale Bewegung und magisches
Licht entstehen und Aszure Barton, die junge Kanadierin, die zum ersten Mal in Deutschland arbeitete, entwirft riesige offene pastellfarbene
Räume, in die die Tänzer ihre neoklassischen Muster zeichnen. Daneben kreieren die Kompositionen eigene (Klang-)räume: Frank Zappa, Mukul Patel und Mason Bates liefern gelbe und andere
Klänge für diesen ungewöhnlichen Abend.
D
Wie würden Sie die berühmte Geschichte um Eugen
Onegin gerne erleben? Als Ballett oder als Oper?
In der zeitlos klassischen Choreographie von John
Cranko oder in der aufwühlenden Regie von Krzysztof
Warlikowski? So oder so? Sie haben die Wahl – und
Sie treffen immer die richtige.
atjanas Brief soll für Peter Tschaikowsky den entscheidenden Ausschlag
gegeben haben, aus Alexander Puschkins Roman Eugen Onegin eine
Oper zu schreiben. Der Komponist legte vor allem Wert auf die poetischen
Zwischentöne der Erzählung, weshalb er auf die Bezeichnung „Oper“ verzichtete und stattdessen den Untertitel „Lyrische Szenen“ wählte. In sieben
Bildern wird die Geschichte eines Außenseiters behandelt, der die Menschen,
die ihn lieben, allen voran Tatjana, arrogant abweist. Sein Verhalten gipfelt
schließlich in dem Mord an seinem Freund Lenski.
T
Die Bayerische Staatsoper bietet die Möglichkeit diesem Stoff auf zwei
verschiedene Weisen zu begegnen: Der Regisseur Krzysztof Warlikowski
findet in seiner Operninszenierung einen neuen Erklärungsansatz für die
ambivalente Haltung Onegins in dessen intensiver Beziehung zu Lenski.
Warlikowski sieht – auch im Wissen um Tschaikowskys eigene Biografie –
in Onegin eine Figur, die sich im Umfeld einer nach Gleichheit und Konvention
strebenden Gesellschaft nicht zu sich bekennen kann. Die zweite Interpretation zeigt das Bayerische Staatsballett mit der Choreographie von John
Cranko, die 1965 zu Musik von Tschaikowsky, u.a. Fragmente seiner Klavierkompositionen, der Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia sowie der Symphonischen Dichtung Francesca da Rimini, entstand. Sie zeigt wie sich Tatjana vom Teenager zur reifen Frau entwickelt und sich schließlich zwischen
Pflicht und Leidenschaft entscheiden muss.
deraufnahme erwartet sie mit Anja Harteros
und Jonas Kaufmann – das Münchner "OpernTraumpaar" aus Il trovatore, Don Carlo oder
Lohengrin.
ONEGIN
PETER I. TSCHAIKOWSKY / JOHN CRANKO
Do., 05.03.2015, Fr., 13.03.2015, Do., 19.03.2015,
Fr., 27.03.2015, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G)
So., 14.06.2015, 15:00 Uhr (Preisgr. F) EXKL: VVK AB 07.04.2015
So., 14.06.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 07.04.2015
Mi., 01.07.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 21.03.2015
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EUGEN ONEGIN
PETER I. TSCHAIKOWSKY
Sa., 02.05.2015, Di., 05.05.2015, Sa., 09.05.2015, jeweils 19:00 Uhr
Mi., 13.05.2015, 19:00 Uhr (Preisgr. I) EXKL: VVK AB 06.03.2015
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Marcus H. Rosenmüller, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.
Mit seinem Film Wer früher stirbt, ist länger tot, gelang dem Regisseur 2006 eine hinreißende Heimatkomödie für die er unter anderen den Bayerischen Filmpreis erhielt. Seither
drehte er insgesamt zehn Kinofilme. Seit 2013 inszeniert er das traditionelle NockherbergSingspiel in München. Mit Gioacchino Rossinis Le Comte Ory führt Rosenmüller nun
erstmals Regie bei einer Oper. Premiere der Produktion des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper ist am 12. April 2015 im Cuvilliés-Theater.
Herr Rosenmüller, an der Bayerischen Staatsoper inszenieren Sie derzeit Ihre erste Oper. Haben Sie es schon bereut,
sich darauf eingelassen zu haben?
Nein, bisher noch nicht.
Was ist das Komische an Rossinis
Komischer Oper Le Comte Ory?
Ich denke, es ist das sich wiederholende
Scheitern der Hauptfigur. Und dann einfach Rossinis Sicht auf die Dinge; da gibt
die Musik den Figuren eben nicht das Tragische, sondern das Ironische, das Leichte
und Komische.
Welche sind Ihrer Meinung nach
die größten Unterschiede zwischen
der Regiearbeit an der Oper
und am Filmset?
Beim Filmdreh kann man das Buch mit dem
Autor erarbeiten. Mitunter hat man das
Buch selbst geschrieben und bei den Proben mit den Darstellern die Möglichkeit,
noch etwas zu ändern. Selbstverständlich kann man auch durch die
Kamera, durch Einstellungsgrößen und durch Fahrten Szenen dramaturgisch fokussieren – was in der Oper höchstens durch die
Lichtgestaltung und Inszenierung möglich ist. Die Musik beim Film
wird ad hoc komponiert und spielt eine unterstützende Rolle. Die
Regie ist meines Erachtens beim Film viel präsenter. Bei der Oper
hat sie eine unterstützende Rolle. Die Oper wird von der Musik getragen. Ich versuche, das Spiel in die Musik fließen zu lassen.
Wer ist eitler: Filmschauspieler oder Opernsänger?
Das ist einfach zu beantworten: der Eine halt ...
Können Sie Noten lesen?
Ja, aber nur sehr langsam. Oder aber auch schnell, dann aber falsch.
Das in Ihren Ohren unangenehmste Geräusch?
Schreie eines jungen Marders, der nicht mehr vom Hausdach runterkommt.
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Welche ist Ihre Lieblingsoper?
Tatsächlich gerade Le Comte Ory. Und es würde mich sogar reizen,
diese in ein paar Jahren nochmal zu inszenieren.
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Sagen Sie jetzt bitte nicht: „Das
müssen Sie sie selbst fragen!“ Also:
Was sagen Schauspieler und Sänger
über Sie?
Vor allem, dass ich kein Schauspieler und
auch kein Sänger bin.
Was würden Sie mit auf eine
einsame Insel nehmen?
Meine Familie und meine Freunde, dann
noch ein paar Unbekannte, von denen ich
weiß, dass sie freundlich gesinnt sind und
eines Tages Familie oder Freunde werden.
Eine Erfindung, die Sie gern
gemacht hätten?
Das Fahrrad.
Was bereuen Sie?
Noch immer kein Musikinstrument anständig erlernt zu haben.
Beschreiben Sie Bayern mit drei Wörtern!
Südlich von Thüringen.
Ihr liebstes Wort auf Bayrisch?
Tschüß.
Wenn Sie nicht Regisseur geworden wären,
was dann?
Fußballprofi (leider halt in der Kreisklasse).
Der beste Film, der je gedreht wurde?
Es gibt viele beste Filme, aber momentan mein Favorit: Die Reifeprüfung.
Und das Schönste?
Vogelgezwitscher im Frühling.
Was raten Sie angehenden Regisseuren?
Erst einmal das Handwerk lernen, und wenn man das dann beherrscht, darf man der Phantasie folgen.
Sie haben in Ihren Filmen ein Faible dafür, Themen aus
den Augen von Kindern zu betrachten. Wie schafft man
es als Erwachsener, diese Perspektive einzunehmen?
Hm, vielleicht indem man versucht, nochmals die großen und kleinen Fragen zu stellen, ohne gleich die Antworten parat zu haben,
und indem man naiv an die Themen herangeht. Ich glaube, Kinder
glauben an das Gute am Ende. Ich auch.
Wie oft werden Sie sich Ihre Le Comte Ory-Inszenierung
nach der Premiere noch anschauen?
So oft es geht, da es eben meine erste ist und bestimmt noch nicht
alles passen wird. Ich denke, es wäre wichtig für mich, die Vorstellung mit ein wenig Abstand zu sehen, um zu begreifen, was ich da
umgesetzt habe.
Die Fragen stellte: Katja Schönherr
n°25
STECKBRIEF
STECKBRIEF
Inhalt
ROMEO
UND
JULIA
Two households, both alike in dignity,/ In fair Verona, where we lay our scene,/ From ancient
grudge break to new mutiny,/ Where civil blood makes civil hands unclean./ From forth the
fatal loins of these two foes/ A pair of starr-cross’d lovers take their life; /.../ For never was
a story of more woe/ Than this of Juliet and her Romeo.
Romeo und Julia gehören zwei tödlich verfeindeten veronesischen Familien an. Die Liebe
trifft beide wie ein Blitz. Doch diese Liebe ist „unsternbedroht“ und endet allzu früh mit dem
Tod.
Entstehung
William Shakespeare
Mit 31 Jahren schuf John Cranko, südafrikanischer Choreograph mit künstlerischer Heimat
in London, die Ur-Fassung seines Balletts Romeo und Julia für das Ballett der Mailänder
Scala. Carla Fracci war 1958 seine erste Julia. Gut eineinhalb Jahre nach seiner Berufung
als Ballettdirektor nach Stuttgart brachte er dort 1962 eine von Grund auf erneuerte Fassung heraus, deren Erfolg nur als sensationell bezeichnet werden konnte. Marcia Haydée
und Ray Barra waren die „starr-cross’d“ lovers. Die Premiere katapultierte das Stuttgarter
Ballett auf die Landkarte der international zu beachtenden Compagnien und legte die Basis
für das, was später als das „Stuttgarter Ballettwunder“ in die Geschichte einging. 1967 bot
Staatsintendant Günther Rennert John Cranko die Leitung des Balletts der Bayerischen
Staatsoper an; Cranko wurde Chefchoreograph in München, neben seiner Arbeit in Stuttgart, und präsentierte als erste abendfüllende Premiere 1968 seinen Romeo. Münchens
ebenso energische wie leidenschaftliche und hochintelligente Primaballerina Konstanze Vernon tanzte die Julia. Bühnenbild und Kostüme von Jürgen Rose entsprachen wörtlich der
Stuttgarter Fassung. Bis heute, seit fast siebenundvierzig Jahren also, überzeugt nicht nur
die Choreographie, sondern auch diese Ausstattung noch jede neue Generation von Tänzern und Publikum.
Genre
Choreographie
Handlungsballett
Vielleicht macht kein Vergleich die epochale Leistung John Crankos deutlicher als der mit
der aktuellsten Premiere des Bayerischen Staatsballetts. Mit Paquita wird uns die – von
der Weltpresse zwischen New York und Moskau enthusiastisch gefeierte – Rekonstruktion
eines Hauptwerkes des 19. Jahrhundert vor Augen geführt. Ihr Hauptmerkmal ist die radikale Trennung von Tanz und die Handlung transportierender mimischen Aktion. Und diese
Pantomime ereignet sich außerdem in einer artifiziellen, für uns heute wunderbar witzig
wirkenden Sprache, die meilenweit entfernt ist von jeglicher realistischen Gestik. Auch
John Crankos Julia spricht in Gesten. Aber sie tut das in der Art, wie sich ein „normaler“
Mensch bewegt, wenn er weint, lacht, bittet, verzweifelt, liebt. Und immer bildet die Choreographie eine Einheit aus klar erkennbarer dramatischer Handlung und formvollendetem
Tanz. Diese Entwicklung der Verschmelzung von Tanz und Drama, die mit dem sowjetischen Ballett der Nach-Petipa-Ära begonnen hat, fand in Crankos Romeo und Julia ihren
ersten Höhepunkt.
Choreograph
John Cranko
Komponist
Sergej Prokofjew)
Libretto
Uraufführung
26. Juli 1958 mit dem Ballett der Mailänder Scala im Teatro Verde
auf der Isola di San Giorgio Maggiore in Venedig
Uraufführung der Fassung letzter Hand
2. Dezember 1962 beim Stuttgarter Ballett im Großen Haus der
Württembergischen Staatstheater in Stuttgart
Münchner Erstaufführung
12. November 1968 beim Ballett der Bayerischen Staatsoper
im Nationaltheater München
ROMEO UND JULIA
SERGEJ PROKOFJEW / JOHN CRANKO
Mi., 01.04.2015, Mi., 08.04.2015, jeweils 19:30 Uhr (jeweils Preisgr. G)
Mo., 06.04.2015, So., 03.05.2015, jeweils 18:00 Uhr (jeweils Preisgr. G)
Do., 28.05.2015, 19:30 Uhr (Preisgr. G) EXKL: VVK AB 21.03.2015
Nationaltheater
Preisgruppe G: ab 47,10 € bis 80,70 €
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
16
17
LIED
DER WEGWEISER:
CHRISTIAN
GERHAHER
SINGT SCHUBERT
Wollten Sie lieber den Zuhörer todtraurig entlassen?
Nein, nein. Ich wollte nur nicht, dass man dem einfach so glücklich
entsteigen kann, weil man sich eineinhalb Stunden darin ergeben
hat, dass hier angeblich einer eine Reise zum Tod bestreitet. Irgendwie war mir das unangenehm, ich kann nicht sagen warum.
Ich habe ja sonst keine Vorbehalte gegen düstere Inhalte. Wahrscheinlich habe ich eines gespürt: Die immer wieder nachzulesende
und erwartend formulierte Aussicht auf eine Reise, die mit dem
Tod endet, also mit dem Leiermann als Stellvertreter des Todes.
Das war mir suspekt. Und ich weiß auch warum: Weil ich nicht
glaube, dass es das ist. Mittlerweile habe ich wieder eine sehr glückliche Beziehung zur Winterreise.
Wie kam die zustande?
Die Lösung war für mich folgende: Ich habe mit ein paar Erwartungshaltungen abgeschlossen, die ich argumentativ gut ausräumen kann. Dadurch habe ich eines der wichtigsten Kunstwerke für
mich in einer selbstständigen Gestalt. Ich finde, dass die Winterreise
sehr häufig als erzählerischer Zyklus verstanden wird, als eine
echte Reise im wörtlichen Sinn. Doch das ist sie nur in einer Hinsicht,
nämlich in der der biographisch nachvollziehbaren Situation von
Wilhelm Müller, dem Textdichter, als der während der Befreiungskriege in Brüssel stationiert war, sich dort näher mit einer jüdischen
Er ist der herausragende Lied-Interpret der Gegenwart: Christian Gerhaher. Kongenial
begleitet von Gerold Huber (Klavier) präsentiert der singuläre Künstler die beiden
großen Liederzyklen Winterreise und Die schöne Müllerin. Eine einführende Matinee
mit dem Bariton bietet zudem Einblick in Text und Musik dieser zwei Zyklen. Vorab
sprach Gerhaher mit der engelsloge über das Programm.
Bürgersgattin eingelassen hat und dann im Winter unehrenhaft
aus der Armee entlassen wurde und nach Berlin zurückkehrte. So
klar verbürgt, wie ich das jetzt erzähle, ist das alles nicht, aber ex
negativo ist es als ziemlich wahrscheinlich zu rekonstruieren.
Was zunächst noch nichts mit Schuberts Musik
zu tun hat.
Natürlich nicht, aber bei so einem bedeutenden Zyklus sind halt
immer zwei dabei. Nun ist es so, dass meiner Meinung nach diese
Reise Müllers in den Liedern Schuberts überhaupt keine Erzählrolle
spielt. Allenfalls kann man die beiden äußeren Lieder, Gute Nacht
und den Leiermann, als Eckpunkte eines Resümees verstehen. Ansonsten ist dieser Zyklus nur als Bilderbogen zu verstehen. Es ist
bei Schubert häufig der Fall, dass Lieder eine starke optische Vorstellung vermitteln können. Bei Die schöne Müllerin ist das auch so,
dort aber wirklich in einem erzählerischen Zusammenhang.
Sozusagen, auf eine griffige Kurzformel gebracht:
Die Winterreise ist nicht die Reise eines Einzelnen
in den Tod, sondern ein Bilderbogen innerer Zustände.
Und zwar ein Bilderbogen der verschiedenen Zustände eines Menschen, der sich in einer extremen, zugegebenen, Krise befindet.
Allerdings eines Menschen, so sehe ich es, der keineswegs mit dem
Darstellung aus Sicht des Illustrators
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Herr Gerhaher, seit wann singen Sie
die beiden großen Lied-Zyklen von Schubert?
Seit 16 Jahren.
Wie hat sich in dieser Zeit Ihr Verhältnis dazu verändert?
Die Winterreise war anfangs etwas sehr Wichtiges für mich; dann
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provisionsfreier Verkauf:
habe ich mich innerlich davon immer mehr halb-distanziert, weil ich
nicht wusste, wie ich mit den Erwartungen des Publikums und auch
des Feuilletons, die ich gespürt habe, umgehen soll. Ich wollte diese
Erwartungen nicht einfach erfüllen, weil ich das Gefühl hatte, hier
wird ein existentielles Vollbad gewünscht, das man nach eineinhalb
Stunden wieder ganz beglückt verlassen kann.
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18
RO O
n°25
Ein Projekt der
›››
LIED
Leben abgeschlossen hat, sondern nur mit den Bildern des Todes
spielt. Und zwar zynisch, extrem sarkastisch aufgeladen. Daneben
ist immer das Bild desjenigen präsent, der sich aus der Gesellschaft
ausgeschlossen fühlt, dies vielleicht auch tatsächlich ist, und dieses
Ausgestoßensein mit beißendem Sarkasmus verbalisiert. Zum
Beispiel im Lied Im Dorfe, wo er an einem Dorf vorbeigeht, es ist
Winter, es ist kalt, und im Dorf schlafen die zufriedenen, satten
Menschen in ihren Betten. Er ist gehässig, allerdings nicht frei von
Neid. Und Letzteres bedeutet für mich, dass er noch einen gehörigen Lebenswillen hat. Oder im Wirtshaus, der anderen Verkörperung des Todesgedankens, wird auch ein Spiel getrieben, indem er
eine im Grunde blasphemische Aussage macht und sich mit den Eltern Jesu Christi vergleicht, die auch zur Herberge kommen und
nicht eingelassen werden. In seinem Sarkasmus überhöht er das
noch, indem der das Wirtshaus gar nicht als Wirtshaus nimmt, sondern indem er den Gottesacker als Wirtshaus, das ihn nicht aufnehmen möchte. Also nicht einmal begraben werden darf er in
seinem Selbstmitleid. Dabei fällt mir auf, dass diejenigen melodischen Phrasen, die sich auf die Gegenwart beziehen, worin er also
sein Ängste und Gehässigkeiten beschreibt, keine Melodien sind,
die mit dem typischen Schubert´schen Melos irgendwie zu tun
haben. Es sind Gesten, die melodiös-destruktiv etwas klar machen,
nämlich die innere Verfassung des Protagonisten, wenn er an seine
gegenwärtige Situation denkt. Er kann nicht in der Gegenwart
glücklich sein, er projiziert sein Glück, das er in Händen zu halten
versucht, nur auf die Vergangenheit und die Zukunft.
Würden Sie sagen, dass Ihre momentane Interpretation
die beste ist, die Sie je gemacht haben, oder gab es schon
früher einmal den Moment, an dem Sie sagen konnten,
ja, jetzt habe ich einen Punkt erwischt?
Bei der Winterreise habe ich das schon einmal erreicht, und zwar
damals, als ich sie aufgenommen habe. Damals war ich sehr jung,
hatte gerade meine Frau kennengelernt, war völlig fern von jedem
Weltschmerz. Allerdings war ich noch der Meinung, dass man so
einen Weltschmerz utilitaristisch suchen muss, um eine möglichst
authentische Aufführung herzustellen. Das ist mir im Nachhinein
nicht peinlich, das ist fast so etwas wie ein Privileg der Jugend, das
ich Gott sei Dank hinter mir lassen konnte. Ich nahm also die Winterreise zusammen mit Gerold Huber auf, war selbst überglücklich
– und ich glaube, es ist eine sehr gute Aufnahme geworden. Mit
Die schöne Müllerin war es ein bisschen anders. Ich bin schon der
Meinung, dass ich interpretatorisch immer besser geworden bin
und immer mehr den vielen Ideen, die ich mit diesem Werk speziell
verbinde, nahe gekommen bin. Ich bin also interpretatorisch auf
einem ständigen Aufwärtstrend gewesen, und doch muss ich
sagen, dass es mir früher leichter gefallen ist, dieses Werk zu singen als heute. Ich bin vielleicht nicht mehr taufrisch genug, um die
fast jungfräuliche Helligkeit und Schlichtheit, die ich für diesen Zyklus als technische Grundeinstellung für richtig halte, ganz durchzuhalten. Aber meine Ideen zu Die schöne Müllerin sind am
Überlaufen. Da kann ich mich gar nicht mehr halten.
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Und das verstörte Schuberts Zeitgenossen.
Die wollten die Winterreise so rezipieren, wie sie es gewohnt waren,
alle anderen Schubert-Lieder zu rezipieren, nämlich wie bei Mozart
mit einem Grundkonsens an melodiösem Zusammenhang. Der ist
in der Winterreise aber nicht mehr gegeben.
Interessant ist dabei zu beobachten,
dass Ihre Interpretation über die Jahre
immer bohrender wirkte.
Ich habe tatsächlich dafür Gott sei Dank einen Weg gefunden, der
mich selbst befriedigt, nämlich die Expressivität, die in diesem Werk
drinsteckt und auch raus muss, nicht darzustellen mit einer übertriebenen Geste, indem man versucht, so etwas wie Schluchzer
oder Selbstmitleid durch rhythmische Freiheiten darzustellen. Es
geht in der Winterreise noch viel weniger als in anderen Werken
Schuberts, sich über rhythmische Freiheiten einem Interpretationsziel anzunähern. Es geht nur so, indem man die unterschiedliche
Behandlung des Melos nachzugestalten und natürlich die verschiedenen hochexpressiven Gegensätze farblich gegeneinander abzugrenzen versucht.
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20
n°25
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OPER
EINE OBSESSION,
„GESCHAFFEN,
UNHEIL ANZUSTIFTEN“
Lulu: Kindfrau, Femme fatale oder Hure die „von der Liebe nicht leben kann, weil ihr
Leben die Liebe ist“ ? Gedanken zur mit Spannung erwarteten, von Generalmusikdirektor Kirill Petrenko und Regisseur Dmitri Tcherniakov erarbeiteten Neuinszenierung von Alban Bergs zweiter Oper Lulu.
mitri Tcherniakov hat vor wenigen Jahren bereits Wozzeck, die erste Oper von Alban Berg, inszeniert – es war die erste Produktion, die dieses
Schlüsselwerk des 20. Jahrhunderts am Moskauer Bolschoi-Theater vorgestellt hat (und seit
der Uraufführung 1925 erst die vierte in Russland überhaupt).
In dieser Interpretation hat er die Geschichte von den „armen
Leuten“, der ausgenutzten Kreatur, suggestiv umgedeutet und
als Parabel über den Ennui einer modernen Stadtgesellschaft
erzählt: von Menschen, die unfähig geworden sind, ungefiltert
und direkt miteinander zu kommunizieren, und die nur noch in
Rollenspielen echte Gefühle entwickeln und austauschen können.
D
Nun wendet er sich Alban Bergs zweitem, unvollendet gebliebenem Musiktheaterwerk zu: Lulu. Auch dies ist die Vertonung
eines Schauspieltextes, zu dem sich der Komponist das Libretto
selbst eingerichtet hat: Das zweiteilige Drama Lulu von Frank
Wedekind, bestehend aus den Teilen Der Erdgeist und Die
Büchse der Pandora, hat Berg kongenial verdichtet und sich
damit eine streng symmetrische Form geschaffen, die er in seiner Musik aufgreift. Bei aller Konstruktion – natürlich gründet
sich Bergs Partitur auf eine einzige Zwölftonreihe – ist diese
Musik von großer dramatischer Unmittelbarkeit. Allerdings hat
Berg sie nicht bis ins letzte Detail fertiggestellt. Der 3. Akt ist
nur in einem Particell, einer Art kompositorischen Kurzschrift,
überliefert; erst Ende der 1970er Jahre hat der österreichische
Komponist Friedrich Cerha diesen Teil orchestriert. Doch nur in
seiner ganzen Ausdehnung erschließt sich die Symmetrie von
Steigerung, Peripetie und Niedergang des Dramas um Lulu.
Daher haben sich Dmitri Tcherniakov und Kirill Petrenko ohne
zu zögern für diese vervollständigte Fassung entschieden.
Im Labyrinth der Emotionen
Auch Lulu ist, wie Wozzeck, eine Oper über fatale Beziehungen
zwischen Menschen, über Leidenschaften, die sich ins Krankhafte steigern und tödlich enden. Der Regisseur stellt dabei die
Beziehung zwischen Lulu und Dr. Schön ins Zentrum seiner Interpretation. Lulu, die Kindfrau und Femme fatale zugleich ist,
und ihr wesentlich älterer Ersatzvater und Dauerliebhaber – an
einer Stelle wird er als „Gewaltmensch“ bezeichnet – sind gedanklich aufeinander fixiert. „Wenn ich einem Menschen auf der
Welt angehöre, gehöre ich Ihnen“, sagt Lulu. Dr. Schön zwingt
sich, sie so weit von sich zu halten wie möglich: „Ich muss endlich
zur Ruhe kommen“ – natürlich vergebens. „Sie wissen zu gut,
dass Sie zu schwach sind, um sich von mir loszureißen“, konstatiert Lulu. Diese Beziehung ist so ausweglos wie zerstörerisch.
Beide können nicht miteinander leben, aber auch nicht ohne
einander existieren. Und beide wissen, dass eine „Erfüllung“ nach
bürgerlichen Maßstäben, in einer gesellschaftlich sanktionierten
Ehe, für sie zur Katastrophe führen muss. Daher versuchen sie
fortwährend, voneinander loszukommen: Dr. Schön verheiratet
Lulu erst mit dem alten Medizinalrat, dann mit dem Maler, in der
Hoffnung, damit ihre Anziehungskraft auf ihn zu neutralisieren;
Lulu provoziert Dr. Schön wiederum mit unzähligen Verehrern,
die sie sich ständig in der Nähe hält. Doch sie können ihrer Ehe
nicht ausweichen. Mag sich auch vieles durch die Heirat ändern,
„nur Gottlob eines nicht!“, sagt Lulu: „Deine Liebe zu mir.“ Und
diese Liebe endet tödlich – letztlich für beide. Lulu erschießt
ihren Mann, und sie selbst wird im letzten trostlosen Bild der
Oper von dem durch denselben Sänger wie Dr. Schön zu verkörpernden Jack (eine Anspielung auf den berüchtigten Jack
the Ripper) ermordet.
Die Geschichte einer doppelten Obsession also, die sich in den
Dutzenden Kammern oder Zellen der gläsernen, durchscheinenden Bühnenbildkonstruktion durch andere Paare vervielfältigt
widerspiegelt. Lichteffekte erlauben Durchblicke genauso wie
sie mit Blendung das Erkennen erschweren; die Wege von
einem Kabinett zum benachbarten sind oft labyrinthisch verschlungen. Die scheinbare Klarheit des Raumes entpuppt sich
als höchst komplexe Verschachtelung: Sinnbild für das Dickicht
der Emotionen, das Berg in seiner Musik zum Klingen bringt.
Malte Krasting
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CAMPUS
der aufzubauen. Sie sollte Punkt 7 Uhr einem Belastungstest unterzogen werden, dem nicht einmal das Blaue Wunder von Dresden
standgehalten hätte. Um 2.30 Uhr stand die Bühne. Einige Blessuren hatte sie davon getragen, aber ins richtige Licht gesetzt erstrahlte sie charakterstark und schöner noch, als am Morgen.
ALLES
LÜGE
Einige Wochen zuvor hatte mir mein Vater sein „altes“ Auto geschenkt. Es war ein großer, weißer Kombi, keine sechs Jahre alt.
Ein perfektes Filmauto mit viel Platz zum Verstauen. Ich packte das
ganze Bauteam in meinen schönen Wagen und setzte einen jeden
vor seiner Haustür ab. In Kreuzberg war noch immer die Hölle los.
Gegen 4 Uhr war schließlich auch ich auf der Zielgeraden in mein
Bett. Ein leiser Regen klopfte monoton gegen die Windschutzscheibe. Ich steckte mir einen Kaugummi in den Mund und drehte
laut Musik auf. Zwecklos. Ich sah in der Ferne die Ampel auf rot
springen, nahm den Fuß vom Gas und schlief ein.
Der Filmemacher Axel Ranisch inszeniert Pierangelo
Valtinonis Kinderoper Pinocchio. Weil jeder dabei gleich
an die Unwahrheit denkt, hat die engelsloge den phantasievollen Regisseur gebeten, ganz ehrlich und ungelogen eine
Geschichte über das Lügen zu schreiben. Ob die nun wahr
ist? Hm...
Wovon ich träumte, während mein „neues“ Auto die Mitte der
Fahrbahn verließ und gemütlich die parkenden Fahrzeuge am rechten Fahrbahnrand ansteuerte, weiß ich nicht mehr. Die ersten beiden Kollisionen aber muss ich mit ins Traumland genommen haben.
Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich erst durch den Zusammenstoß mit einem alten VW T3 wieder zu Bewusstsein gelangte. Als ich die Augen öffnete, stand mir eine begeisterte
Gruppe bierseliger Teenager gegenüber, die meinen Stunt abfeierten wie eine Darbietung im Striplokal: „Krrraaaasssss, Alter! Geil,
geil, geil! Kannste dit noch mal machen?“
DER WAHRHEIT AUF DER SPUR: REGISSEUR AXEL RANISCH (LINKS) IN VORBEREITUNG ZU PINOCCHIO.
ie Erinnerung schreibt ihre eigenen Wahrheiten –
oder Lügen? Geschichten, die man immer wieder erzählt, entwickeln ein Eigenleben. Sie werden vom Erzähler verdichtet, aufgepeppt, versüßt. Hier und da
schummeln sich aus dramaturgischen Gründen kleine
unbedeutende Wahrheitsverzerrungen ein, die einem selbst nach
mehrmaligem Erzählen vollkommen glaubwürdig erscheinen.
Manchmal aber wird man von Personen, die vermeintlich dabei gewesen sein wollen, auf die eine oder andere Verdrehung hingewiesen. Oft genug bricht dann ein Gelächter auf Kosten des Erzählers
aus, der all seine Glaubwürdigkeit verliert. Aber warum? Ist man ein
Lügner, nur weil man es versteht eine Geschichte zu erzählen?
D
Nun muss man wissen, dass Heiko und ich zwar überaus attraktiv,
aber auch von ausladend barocker Statur waren. So stiegen fünf
Zentner Lebendgewicht mit königlicher Anmut die Showtreppe
hinab, die immerhin für 16 Missen bestimmt war. Kaum erreichten
wir die letzte Stufe knackte es im Gebälk. Die gesamte Konstruktion
gab ein lautes, wehleidiges Schnaufen von sich und Heiko versank
innerhalb von Sekunden neben mir in der Bühne. Einen Augenschlag später gaben auch die Bretter unter meinen Füßen nach
und ich rauschte zu Heiko in die Tiefe. Seltsamerweise war das
Erste was ich verspürte Erleichterung. Vielleicht hatte mein Professor mit seiner Kritik ja Recht. Doch dann kam der Schmerz und
mit ihm fegte ich alle Selbstzweifel beiseite.
Heikos miserable Laune, weil er trotz ausgekugelter Schulter zum
ersten Drehtag erscheinen musste, verflog nicht. Die Projektoren
waren zu schwach, um gegen das Licht der Scheinwerfer anzukommen, die ihrerseits schon so weit herunter gedimmt waren, dass
die Bühne aussah wie die traurigste Raubkopie einer Casting-Show
vom Offenen Kanal. Die Produktionsleitung hatte vergessen, Brötchen zu schmieren und Sitzgelegenheiten für die Missen zu organisieren, die bald darauf missgünstig wurden und den Drehort
verließen.
Wider Erwartend wurde mein erster „richtiger“ Film, um in den
Worten meines Professors zu bleiben, „scheiße“ und das, obwohl
ich das Desaster der großen Fernsehshow im Schnitt auf gerade
mal 70 Sekunden zusammenkürzte. Die KFZ-Versicherung kündigte
meinem Vater nachdem wir den Schaden meldeten, musste aber
die Kosten übernehmen. Ich wurde zu drei Monaten Fahrverbot,
einer Strafe von 2500 Euro und neun Punkten verurteilt. Was also
bleibt vom 1. Mai 2006?
Eine verflucht gute Geschichte, die ich immer wieder gern erzähle
und die sich genau so zugetragen hat, wie ich es geschrieben habe.
Ich schwöre!
Axel Ranisch
PINOCCHIO
PIERANGELO VALTINONI
Fr., 05.06.2015, 18:00 Uhr
Sa., 06.06.2015, 11:00 Uhr
Sa., 06.06.2015, 18:00 Uhr
So., 07.06.2015, 15:00 Uhr
Di., 09.06.2015, 17:00 Uhr
Mi., 10.06.2015, 17:00 Uhr
Reithalle
Preise: Erw. 24,70 € / Kinder 13,50 €
Als mein Papa mich an der HFF absetzte, drückte er mich fest an
sich und wünschte mir Kraft für den Dreh. Ich lächelte dankbar.
Nicht lang. Als wir uns allesamt um 7 Uhr zur sicherheitstechnischen Abnahme der Bühne trafen, waren alle drei Projektoren ver-
Kaum zu glauben
Ich war ein junger, äußerst attraktiver Filmstudent an der Filmhochschule „Markus Wolf“ in Babelsberg und fieberte dem Drehbeginn meines ersten „richtigen“ Films entgegen. Ich hatte mit
meinen 20 Lenzen zwar schon fünf Dutzend Kurzfilme auf dem
Kerbholz, noch nie aber hatte einer dieser Filme Geld gekostet.
Mein Professor Rosa von Praunheim hatte mir in einer Vorbesprechung des Drehbuchs noch einige liebevolle Worte mit auf den
Weg gegeben: „Axel, schreib alles um! Dein Drehbuch ist Kacke und
viel zu aufwändig. Normalerweise machst du aus Scheiße Gold, diesmal ist es umgekehrt.“
Ich küsste Rosa für seinen weisen Rat und änderte nichts. Ich fand
meine Geschichte nämlich brillant. Sie handelte von der hübschen
Akademikerin Steffi, die sich bei einer großen Fernsehshow um den
Titel „Miss Bildung“ bewirbt, weil sie das deutsche Bildungssystem
verändern möchte. Dabei gerät sie in die Mühlen der Medienma24
Zentraler Bestandteil des Films war die Fernsehshow an sich. Leider
ist so etwas nicht ganz preiswert. Wir hatten 1700 Euro zur Verfügung. Davon baute mein Szenenbildner mit viel Fantasie, Geduld
und Spucke eine Bühne mit der schönsten Showtreppe, die das
deutsche Fernsehen jemals gesehen hat und mein Kameramann
lieh drei extra starke Projektoren aus. Das Ganze hätte fantastisch,
professionell und beeindruckend ausgesehen, wenn, ja wenn es
nicht gänzlich anders gekommen wäre.
Es war der Tag vor Drehbeginn, ich kam gut gelaunt mit meinem
Lieblingsschauspieler Heiko Pinkowski ins Studio. Heiko sollte in „Miss
Bildung“ alle männlichen Rollen spielen, also auch den Moderator.
Ich fragte meinen Szenenbildner, ob man die prunkvolle Bühne
schon betreten dürfe. Er gab sein Einverständnis und so nahm das
Schicksal seinen Lauf.
Die Bühne überstand tatsächlich den Härtetest. Drei handelsübliche
„Billo“-Beamer konnten innerhalb der nächsten drei Stunden aufgetrieben werden. Das bildästhetische Konzept war zwar dahin,
dafür aber wurde mit einer kleinen, zweistündigen Verspätung die
erste Klappe meines Films geschlagen.
In Krisensituationen ist meine Familie fantastisch. Während ich um
5 Uhr in der Gefangenensammelstelle Kreuzberg zwischen achtzig
1.-Mai-Steinewerfern saß und auf den Amtsarzt wartete, klingelte
ich mit zittriger Hand und weinerlicher Stimme meine Eltern aus
dem Bett. Mein Vater reagierte ruhig und sachlich, versprach mir,
sich um die Beseitigung des Autoschrotts zu kümmern und bot mir
an, mich in die Hochschule zu fahren. Zwischen den vielen wütenden, jungen Männern saß auch eine pitschnasse, in aufwändige
Stoffe gehüllte Braut. Beide sahen wir uns an und erkannten einander als traurige Außerirdische in einer Welt voller Gewalt.
schinerie und muss begreifen, dass sich jedermann für ihre Titten,
aber niemand für ihre Botschaft interessiert.
Wenn ich nach meiner schlimmsten Dreherfahrung gefragt werde,
erzähle ich immer folgende Geschichte. Und ich verspreche, dass
sie wahr ist und ich kreuze meine Finger und schwöre es bei der
Liebe meiner Eltern, den zehn Geboten, der Katze meiner ältesten
Schwester und der Seelen aller von ihr gefressenen Mäuse. Die Geschichte ist wahr, zu 100 Prozent, so wie ich es schreibe.
schwunden. Jemand hatte versäumt, das Studio abzuschließen. Für
die meisten von uns war es die größte Katastrophe seit 20 Stunden.
Oper
Informationen und Karten im SZ-ServiceZentrum – Solange der Vorrat reicht
Tanz
Konzert
Klosterhof
I due Foscari, Giuseppe Verdi
10. St. Galler
Festspiele
19. Juni
bis 3. Juli 2015
Ganz ehrlich jetzt
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Nach einem Krisengespräch mit dem Präsidenten der Hochschule
bekamen wir die Chance bis zum nächsten Morgen die Bühne wien°25
Kathedrale
Schweigerose, Jonathan Lunn
Forum für Alte Musik
SPIELPLÄNE — MÄRZ BIS MAI 2015 / OPERNFESTSPIELE 2015
Bayerische Staatsoper:
Laura Schieferle
Christoph Koch
Bettina Wagner-Bergelt (Ballett)
Design, Konzept und Realisierung
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Gestaltung
neophyten, Schellingstraße 36, D–80799 München
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DEN VORGEZOGENEN VORVERKAUF GIBT ES
NUR BEI SÜDDEUTSCHE ZEITUNG TICKETS:
Fotos
Titel, Seiten 4, 5, 12/13, 18, 16/17, 21/22: Wilfried Hösl
Seite 6: JC Verchère
Seiten 8, 9, 10, 11: Gert Weigelt
Seite 12 (Opernstudio): Hendrik Schneider
S. 14: lieblingsfilm
Seite 24: Nikola Ziegler
Seite 30: Daniel Stolle
Anzeigenberatung
Süddeutsche Zeitung: Ralph Neumann
Telefon +49 (0)89-2183 8339
[email protected]
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Bayerische Staatsoper: Dr. Imogen Lenhart
Telefon +49 (0)89-2185 1006
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Redaktionsschluss: 16. Februar 2015
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Marienplatz
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Jürgen Maukner (verantwortlich)
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Götterdämmerung WAGNER
Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH
Götterdämmerung WAGNER
Roberto Devereux DONIZETTI
L’elisir d’amore DONIZETTI
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Ausstattungspartner der
Bayerischen Staatsoper
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Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst höheren Kategorie.
Falls Sitzplätze nebeneinander nicht mehr verfügbar sind, akzeptiere ich auch Plätze der nächst niedrigeren Kategorie.
Falls alle Sitzplätze ausverkauft sind, akzeptiere ich auch Stehplätze, Hörer- und Partiturplätze.
19 So Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung /
Junior Company
19 So Portrait Richard Siegal SIEGAL /
BIANCHI HOESCH / CAGE / NICOLAI
20 Mo Ballett extra: 25 Jahre Staatsballett
Probenhaus, Platzl 7
21 Di Gastspiel Ballett am Rhein SCHLÄPFER /
MAHLER
22 Mi Gastspiel Ballett am Rhein SCHLÄPFER /
MAHLER
23 Do Der gelbe Klang SIMON/ MALIPHANT /
BARTON / ZAPPA / MUKUL / BATES
24 Fr Ein Sommernachtstraum NEUMEIER /
MENDELSSOHN BARTHOLDY/ LIGETI
FESTSPIELPREMIEREN
Pelléas et Mélisande DEBUSSY
28. Juni, 01., 07. Juli
04. Juli auch als Live Stream
Mit Elena Tsallagova, Elliot Madore
Prinzregententheater
Arabella STRAUSS
Mit Anja Harteros und Thomas J. Mayer
06., 11., 14., 17. Juli
OPER
Don Carlo VERDI
Mit René Pape, Ramón Vargas
und Anja Harteros
24., 27., 30. Juli (Preisgr. M)
Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY
Mit Anna Netrebko und Mariusz Kwiecien
26., 29. Juli (Preisgr. K)
Elektra STRAUSS
Mit Waltraud Meier, Evelyn Herlitzius
und Adrianne Pieczonka
16., 19. Juli (Preisgr. K)
Lucia di Lammermoor DONIZETTI
Mit Diana Damrau und Pavol Breslik
22., 25. Juli (Preisgr. M)
Madama Butterfly PUCCINI
Mit Kristine Opolais und Joseph Calleja
13. Juli (Preisgr. L)
Manon Lescaut PUCCINI
Mit Kristine Opolais und Jonas Kaufmann
28., 31. Juli (Preisgr. S)
Norma BELLINI
Mit Massimo Giordano und
Sondra Radvanovsky
29. Juni (Preisgr. K)
L’Orfeo MONTEVERDI
Mit Christian Gerhaher
und Anna Bonitatibus
18., 21., 23. Juli (Preisgr. PA)
Prinzregententheater
n°25
26 So Matinee der Heinz-Bosl-Stiftung /
Junior Company
26 So Les Ballets Russes FOKINE/ NIJINSKA/ KOHLER/
RIMSKI-KORSAKOW/ POULENC/ TSCHAIKOWSKY
Mai
OPER
02 Sa Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY
04 Mo La forza del destino VERDI
05 Di Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY
07 Do La forza del destino VERDI
09 Sa Eugen Onegin TSCHAIKOWSKY
10 So La forza del destino VERDI
BALLETT
03 So Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW
08 Fr Portrait Richard Siegal
SIEGAL / BIANCHI HOESCH / CAGE / NICOLAI
KONZERT
05 Di 2. Kammerkonzert der Orchesterakademie
Schloss Fürstenried
08 Fr 2. Kammerkonzert der Orchesterakademie
Allerheiligen Hofkirche
Falls nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen
im Nationaltheater und als Abendveranstaltung statt.
Alle Preise inkl. System- und VVK-Gebühren zzgl.
Bearbeitungs- und Versandgebühren bei Faxbestellungen.
Weitere Informationen und Karten erhalten Sie
in unserer Vorverkaufsstelle:
SZ-ServiceZentrum
Fürstenfelder Straße 7
80331 München
Öffnungszeiten:
Montag bis Donerstag 9:30 bis 18:00 Uhr
Freitag und Samstag 9:30 bis 16:00 Uhr
KONZERT
13 Mo 5. Akademiekonzert
Roberto Devereux DONIZETTI
Mit Edita Gruberova Alexey Dolgov
und Franco Vassallo
10., 15. Juli (Preisgr. L)
Tristan und Isolde WAGNER
Mit Peter Seiffert, René Pape
und Waltraud Meier
08., 12. Juli (Preisgr. L)
Die Sache Makropulos JANÁČEK
Mit Nadja Michael und Pavel Černoch
02. Juli (Preisgr. K)
Die schweigsame Frau STRAUSS
Mit Franz Hawlata und Brenda Rae
05., 09. Juli (Preisgr. K)
BALLETT
Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY
01. Juli (Preisgr. G)
Paquita RATMANSKY / PETIPA /
DELDEVEZ / MINKUS
04. Juli (Preisgr. G)
Ein Sommernachtstraum NEUMEIER /
MENDELSSOHN BARTHOLDY / LIGETI
07. Juli (Preisgr. G)
Das Triadische Ballett / Le Sacre du
printemps SCHLEMMER / BOHNER /
WIGMAN / HESPOS / STRAWINSKY
10., 11., 12. Juli (Preisgr. PEE)
FESTSPIELKONZERTE
Kammerkonzert I
Munich Opera Horns & Friends
Unter der Leitung von Richard Whilds
24. Juni (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Kammerkonzert II
BRAHMS, CERHA, DEBUSSY, SAINT-SAËNS
03. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Kammerkonzert III
SCHUMANN, MOZART, JANÁČEK
10. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Festspielkonzert Opernstudio
12. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
Festspiel-Barockkonzert
BIBER, MUFFAT, SCHMELZER
13. Juli (Preis: 42 €)
Alte Pinakothek
Kammerkonzert IV
CERNAVCA, SCHUBERT, ONSLOW
15. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés- Theater
Festspiel-Konzert der
Münchner Hofkantorei
MONTEVERDI
19. Juli (Preisgr. AU)
Allerheiligen Hofkirche
Kammerkonzert V
WEBERN, SCHUBERT, BRAHMS
22. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
CUBA AMIGA Erwin Schrott & Friends
23. Juli (Preisgr. F)
Nationaltheater
Festspiel-Kinderchor-Konzert
MÜLLER, BOSAREVA, MAYER, BRITTEN
25. Juli (Preisgr. CB)
Cuvilliés-Theater
Festspiel-Kammerkonzert auf
historischen Instrumenten
LACHNER, BURGMÜLLER, KAHN, REINECKE
27. Juli (Preis: 42 €)
Alte Pinakothek
Kammerkonzert VI
HAYDN, DVOŘÁK, BRAHMS
28. Juli (Preisgr. CE)
Cuvilliés-Theater
LIEDERABENDE
Pavol Breslik
30. Juni (Preisgr. PEE)
Prinregententheater
Edita Gruberova
03. Juli (Preisgr. F)
Anne Schwanewilms
19. Juli (Preisgr. PEE)
Prinzregententheater
Jonas Kaufmann
20. Juli (Preisgr. F)
OPER FÜR ALLE
dank BMW München
Festspiel-Konzert
DVOŘÁK, MUSSORGSKY, STRAWINSKY
18. Juli
Marstallplatz
Manon Lescaut PUCCINI
31. Juli
Max-Joseph-Platz
UNICREDIT FESTSPIEL-NACHT
04. Juli
Fünf Höfe, HVB Forum, Filiale Altstadt
der Hypo Vereinsbank, Kardinal-Faulhaber-Straße, u.a.
FESTSPIEL-GOTTESDIENST
28. Juni
St. Michael, Neuhauser Straße
Partner der Festspiel-Werkstatt
Falls nicht anders angegeben, finden die
Veranstaltungen im Nationaltheater und
als Abendveranstaltung statt.
Alle Preise inkl. System- und VVKGebühren zzgl. Bearbeitungs- und
Versandgebühren bei Faxbestellungen.
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erhalten Sie in unserer
Vorverkaufsstelle SZ-ServiceZentrum
in der Fürstenfelder Straße 7.
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Ich zahle mit Kreditkarte
American Express
Visa
Eurocard /Mastercard
Kreditkartennummer
BallettFestwoche 18.04. bis 26.04.2015
18 Sa Portrait Richard Siegal SIEGAL /
BIANCHI HOESCH / CAGE / NICOLAI Premiere
25 Sa Paquita RATMANSKY / PETIPA /
DELDEVEZ / MINKUS
April
OPER
02 Do
04 Sa
05 So
07 Di
10 Fr
BALLETT
01 Mi Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW
06 Mo Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW
08 Mi Romeo und Julia CRANKO / PROKOFJEW
13 Mo Ballett extra: Proben zur Uraufführung
von Richard Siegal
Probenhaus, Platzl 7
14 Di 5. Akademiekonzert
26 So 5. Kammerkonzert
Allerheiligen Hofkirche
LIED
25 Sa Christian Gerhaher singt Schubert
Einführung
27 Mo Christian Gerhaher singt Schubert
30 Do Christian Gerhaher singt Schubert
Marienplatz
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Redaktion
Süddeutsche Zeitung GmbH:
Andreja Ruppert (verantwortliche Redakteurin, V.i.S.d.P.)
11 Sa Roberto Devereux DONIZETTI
12 So L’elisir d’amore DONIZETTI
12 So Le Comte Ory ROSSINI Premiere
15 Mi L’elisir d’amore DONIZETTI
17 Fr Robert Devereux DONIZETTI
17 Fr Le Comte Ory ROSSINI
19 So Le Comte Ory ROSSINI
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Karten für alle Vorstellungen der Bayerischen Staatsoper,
des Bayerischen Staatsballetts und des Bayerischen Staatsorchesters
erhalten Sie bereits eine Woche vor dem offiziellen
Schalterverkauf exklusiv bei Süddeutsche Zeitung Tickets.
Begrenztes Kontingent,
keine Reservierung möglich,
Verkauf solange Vorrat reicht.
Registergericht: AG München HRB 73315
USt-IdNr.: DE 811158310
OPER
03 Di La Cenerentola ROSSINI
06 Fr Die Walküre WAGNER
07 Sa La Cenerentola ROSSINI
08 So Siegfried WAGNER
11 Mi Das Rheingold WAGNER
14 Sa Die Walküre WAGNER
15 So Die Entführung aus dem Serail MOZART
16 Mo Siegfried WAGNER
17 Di Die Entführung aus dem Serail MOZART
20 Fr Götterdämmerung WAGNER
21 Sa Die Entführung aus dem Serail MOZART
22 So Das Rheingold WAGNER
23 Mo Die Walküre WAGNER
26 Do Siegfried WAGNER
28 Sa Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH
29 So Götterdämmerung WAGNER
31 Di Les Contes d’Hoffmann OFFENBACH
BALLETT
05 Do Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY
10 Di Artifact II/ The Exiles/ Zugvögel
FORSYTHE/ LIMÓN/ KYLIÁN / BACH /
SCHÖNBERG / HAUBRICH / RAVEL
13 Fr Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY
19 Do Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY
27 Fr Onegin CRANKO / TSCHAIKOWSKY
KONZERT
19 Do Passionskonzert
Allerheiligen Hofkirche
Di
en
Süddeutsche Zeitung GmbH
Hultschiner Straße 8, D – 81677 München
Telefon +49 (0)89-2183-0
www.sz-tickets.de
März
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DIE SCHNELLSTEN OPERN-TICKETS
IN MÜNCHEN:
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Impressum
Ro
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IMPRESSUM / SERVICE
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27
SAALPLÄNE / OPERN‒RÄTSEL
NATIONALTHEATER
CUVILLIÉS-THEATER
Partiturplätze
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3. Rang
Galerie
3. Rang
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2. Rang
3. Rang
2. Rang
Mittelloge
3. Rang
Mittelloge
2. Rang
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1. Rang
1. Rang
ProszeniumsLoge
1. Rang
1. Rang
Balkon
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ParterreLogen
ParterreLogen
Orchestersitze
Parkett
rechts
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Orchestersitze
Parkett
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Kategorie III Kategorie IV
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Kategorie I
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Kategorie I
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Preisgruppe I
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100,86 €
84,06 €
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Preisgruppe CD
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52,70 €
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150,14 €
131,10 €
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Preisgruppe CE
51,58 €
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Preisgruppe E
61,66 €
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184,86 €
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Preisgruppe CF
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52,70 €
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Preisgruppe M
218,46 €
190,46 €
161,34 €
133,34 €
Preisgruppe CS2
220,70 €
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ist ausgeschlossen. Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Anschrift: Süddeutsche Zeitung GmbH,
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HRB 73315; Geschäftsführer: Dr. Detlef Haaks, Dr. Karl Ulrich.
Wir gratulieren dem Gewinner unseres letzten Opernrätsels:
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DIE KUNST
IST ES, DIE
DINGE
AUCH MAL
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Ballettlexikon
K
gezeichnet von Daniel Stolle
Die preisgekrönte Musikabteilung bei LUDWIG BECK - aktuell mit über 120.000 Titeln aus Klassik,
Jazz, Weltmusik und Hörbüchern. Am Münchner Marienplatz.
Philippe Jaroussky
Green - Mélodies de
Paul Verlaine
Mit diesem Album begibt sich
Philippe Jaroussky auf eine
musikalische Entdeckungsreise
in die Zeit des „Fin de Siècle”. Die
Lyrik Paul Verlaines hat zahlreiche Komponisten zu reizvollen
Liedern inspiriert. Mit dabei
sind Quatuor Ebène, Nathalie
Stutzmann und der Pianist
Jérôme Ducros.
Erato 2564616695
2 CD € 19,95
ynamik (von dynamis: griechisch Kraft): die Kraft, die
un- oder wenig beschleunigte Körper in Bewegung versetzt; im Tanz die
sensible musikalische Abstufung unterschiedlicher Geschwindigkeiten – gleitend oder
abrupt. Eine hohe Dynamik zu haben,
bedeutet für eine Tänzerin oder einen
Tänzer, eine Pose, eine Position oder
auch eine gedehnte Bewegung auf
die Spitze zu treiben, um sie dann
unvermittelt, überraschend oder
für das ungeübte Auge kaum
wahrnehmbar zu verändern, zu
stoppen oder zu beschleunigen.
Im Tanz sind Dynamik und die
damit einhergehende Phrasierung
das Tüpfelchen auf dem i, das die Qualität der
Interpretation durch den/die TänzerIn ausmacht.
D
30
Sol Gabetta /
Bertrand Chamayou
The Chopin Album
Diana Damrau ist phänomenal vielseitig. Ihre intensive
Bühnenpräsenz und die kompromisslose Hingabe an die
jeweilige Rolle sind bereits
legendär. Der Titel des neuen
Albums scheint zukunftsweisend zu sein, denn sie
entwickelt sich immer mehr
zur Belcanto-Spezialistin.
Unerhört produktiv ist die argentinische Cellistin Sol Gabetta.
Trotzdem klingt ihr Cellospiel
immer frisch und inspiriert.
Zumal dann, wenn sie mit
einem ebenbürtigen Partner wie
Bertrand Chamayou am Klavier
zusammentrifft.
Ein singulärer Genuss!
Erato 2564616674
Sony Classical 88843093012
CD € 17,95
CD € 17,95
Sonya Yoncheva
Paris, mon amour
Martin Stadtfeld
Schumann
Sonya Yoncheva überraschte
mehrfach als Einspringerin für
Anna Netrebko und Kristīne
Opolais mit einer luxuriös und
süffig klingenden, wohlausgeglichenen Sopranstimme.
Ihre Stimmfarbe hat einen
hohen Wiedererkennungswert.
Vielversprechend!
Martin Stadtfeld hat sich vor
allem als Bach-Interpret einen
Namen gemacht. Doch er
kann auch anders. Schumanns
romantisches und einziges
Klavierkonzert erklingt bei
ihm voller Emphase. Ergänzt
wird das Programm durch die
anrührenden „Kinderszenen”.
Sony Classical 88875017202
Sony Classical 88875057912
CD € 17,95
Mit Werken von Ravel und
Gershwin zeichnet Simone
Dinnerstein auf ihrer neuen CD
die wechselseitigen Einflüsse
der Beziehung zwischen Frankreich und den USA nach, ergänzt durch ein Klavierkonzert,
das Philip Lasser eigens für die
Pianistin komponiert hat.
Fachübergreifendes Denken und interdisziplinäre
in den
Sokolov
AlbrechtZusammenarbeit
Mayer
Nemanja
Radulović
The Salzburg Recital
Lost
and
Found
Journey
East
Bereichen Rechtsberatung, WirtSokolovs Debüt bei der DeutDer populäre Oboen-Solist der
Noch ein Teufelsgeiger? Nein,
schaftsprüfung,
Steuerberatung
schen Grammophon hätte
Berliner Philharmoniker hat in
eher ein passionierter Vollblutnicht gelungener ausfallen und Deutschlands
Musikarchiven
musiker, der geradezu birst vor
Family
Office
charakterikönnen. Den Glücklichen, die
Ausdruckskraft und Gestaltungsgestöbert und längst vergessewillen. Jedes Konzert so zu
ne Werke
für sein
Instrument
seinem Vortrag bei den Salz- sieren
den
Beratungsansatz
zutage gefördert, die damit
spielen, als wär’s sein letztes,
burger Festspielen 2014
ihren Münchner
Dornröschenschlaf Kanzlei
beendas ist seine Devise. Und so
lauschen durften, wurde ein
der
den werden, denn sie sind es
spielt er auch.
einzigartiger Abend beschert.
wert, gehört
werden.
am zuSiegestor.
Sony Classical 88875032452
DG 4794342
Simone Dinnerstein
Broadway – Lafayette
CD € 17,95
n°25
Diana Damrau
Fiamma del Belcanto
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LUDWIG BECK
Marienplatz 11 • 80331 München
Preise gültig bis 30.04.2015
2 CD € 23,95
DG 4792942
CD € 17,95
DG 4793361
CD € 17,95
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stories.ludwigbeck.de
CD € 17,95
J. S. Bach
Oboensonaten
Ramón Ortega Quero
Der zweifache ECHO-Preisträger
und Gewinner mehrerer Wettbewerbe debütiert bei seinem
neuen Label Berlin Classics mit
der Oboen-Fassung von Bachs
Flötensonaten sowie einigen
persönlichen Bearbeitungen
von Werken des großen
Thomaskantors.
Berlin Classics 0300648BC
CD € 17,95
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Classic Circle unterstützt
PSP seit 2005 die
Bayerische Staatsoper.
ECHO AUSGEZEICHNET
DIE KUNST
IST ES, DIE
DINGE
AUCH MAL
ANDERS ZU
SEHEN
Fachübergreifendes Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit in den
Bereichen Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung
und Family Office charakterisieren den Beratungsansatz
der Münchner Kanzlei
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