Die gebürtige Portugiesin aus Elm singt für «Anna Göldi»

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REGION
Südostschweiz | Montag, 6. Februar 2017
Wer handelt,
falls ich nicht
mehr kann?
Ein Vorsorgeauftrag regelt
die Vertretung für Handlungsunfähige. Pro Senectute informiert über seine
Vor- und Nachteile.
Glarner Musik mit Glarner Dialekt: Carina Kaiser-Goncalves Ferreira punktet am Casting für das Anna-Göldi-Musical unter anderem mit ihrem Dialekt.
Bild Mark Schiesser
Die gebürtige Portugiesin aus
Elm singt für «Anna Göldi»
Am Wochenende fand in Neuhausen am Rheinfall das Casting für die Laiendarsteller im geplanten
Anna-Göldi-Musical statt. Unter den Teilnehmerinnen war eine, welche die Jury nur schon mit ihrem
Glarner Dialekt begeisterte.
von Mark Schiesser*
I
ch habe gehört, dass Sie aus
Glarus sind», fragt Regisseur
Mirco Vogelsang während dem
Casting interessiert. «Ja, ich
bin eine gebürtige Portugiesin,
die in Elm aufgewachsen ist, aber
jetzt lebe ich im thurgauischen
Eschenz», präzisiert Carina KaiserGoncalves Ferreira, nachdem sie
stimmgewaltig das Volkslied «Steets
in Truure» von Polo Hofer in der
«Rämlers»-Version und am E-Piano
begleitet von Musiker Ken Mallore
vorgetragen hatte.
«Hallelujah, das kam gut rüber»,
freut sich Vogelsang. «Ich war der Meinung, dass ich das als Glarnerin singen muss», antwortet die 38-Jährige
und erklärt, dass sie noch nie bei
einem Musical mitgewirkt hat, dafür
aber schon länger singe.
Authentizität als wichtigstes
Kriterium für das Casting
Rund 30 Bewerberinnen und Bewerber reisten am Wochenende zum
Chor- und Komparsen-Casting für das
Anna-Göldi-Musical nach Neuhausen
am Rheinfall. Die Meisten aus der Region und viele, die schon bei Musicals
in der Region Schaffhausen mitgespielt hatten.
«Bei den Laiendarstellern achten
wir auf die Authentizität», erklärte
Mirco Vogelsang während dem Casting, gesucht würden Individuen, weil
er im Musical nicht die Geschichte
von Anna Göldi erzählen werde, so
wie man sie aus dem Roman von Eveline Hasler her kenne. Es gehe ihm
auch darum, aufzuklären, was damals
passierte. «Wir wollen auch das tägliche Leben dieser Menschen von damals aufzeigen».
Für die Laiendarsteller gehe es
auch darum, unterstützend für die
Protagonisten im Stück zu wirken, die
in bestimmten Situationen gemeinsam eine Szene aufbauen würden.
«Wir wollen auch
das tägliche Leben
dieser Menschen
von damals
aufzeigen.»
Mirco Vogelsang
Regisseur Anna-Göldi-Musical
«Um die Geschichte von Anna Göldi
zu erzählen, braucht es Leute wie
Euch, die Spass haben auf der Bühne
zu stehen», motivierte Vogelsang die
Bewerberinnen und Bewerber. «Für
mich ist es gut verlaufen, ich lass mich
aber überraschen», meinte Carina Kaiser nach der Choreografie-Probe.
Schon Erfahrung in Theater und
Gesang, aber nicht mit Musicals
«Ich war die erste Ausländerin, die in
Elm zur Schule ging», verrät Kaiser, angesprochen auf ihre Wurzeln. Im Alter
von 23 Jahren habe sie in einer Band
zu singen begonnen und später auch
eine Zeit lang im Chor der Glarner
Band «Rämlers» mitgesungen. Anna
Göldi sei in ihren Augen eine gescheite junge Frau gewesen und auch immer wieder ein Thema. «Aber als
Heimweh-Glarnerin ist sie nicht mehr
so präsent wie für die Stadt-Glarner.»
Seit neun Jahren wohnt die Mutter
von drei Kindern in Eschenz, das gleich
neben Stein am Rhein liegt, wo sie im
vergangenen Jahr im Freilichtspiel «No
e Wili» mitspielte. «Ich war wohl die
lauteste Mitspielerin auf dem Platz»,
lacht sie und erinnert sich, dass man
schon gefragt habe, wo denn die Frau
mit dem schönen Glarner-Dialekt sei.
«Als HeimwehGlarnerin ist sie
nicht mehr so
präsent wie für die
Stadt-Glarner.»
Carina Kaiser
Casting-Teilnehmerin
«Ich würde mich freuen, wenn ich
nun im Musical angenommen werde
und als Glarnerin in Neuhausen von
der Bühne winken darf», erklärt sie,
packt ihre Tasche mit dem auffälligen Glarnertüechli-Motiv, und ist sie
wieder verschwunden. Ob auch die
Glarnerin im Anna-Göldi-Musical
mitspielen darf, wird sich in ein paar
Tagen zeigen.
Die Proben für das Anna-Göldi-Musical beginnen Ende Juli, die Uraufführung findet am 7. September in
Neuhausen am Rheinfall statt.
*Mark Schiesser ist gebürtiger
Glarner und lebt seit knapp
20 Jahren als Journalist in
Schaffhausen.
Ist ein Vorsorgeauftrag sinnvoll? Und
in welchen Fällen? Zu Fragen wie diesen organisiert Pro Senectute Glarus
am 1.März um 19 Uhr im «Schützenhaus» in Glarus eine öffentliche Information. Als Fachpersonen referieren:
Margrit Brunner, Mitglied Fachausschuss Docupass, Vreni Hürlimann,
Rechtsanwältin und Tanja Pfammatter,
Präsidentin der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Glarus (Kesb).
Mit dem neuen Kindes- und Erwachsenenschutzrecht haben sich die Personen- und Vermögenssorge und der
Rechtsverkehr verändert. Seit 2013 ist
der Vorsorgeauftrag eine Möglichkeit, für
den Fall vorzusorgen, wo man handlungsunfähig wird. Die Frage: Wer soll
die persönlichsten Interessen vertreten,
wenn man das wegen Krankheit oder
Unfall nicht mehr selber kann. «Selbstbestimmte, eigenständige und rechtsverbindliche Vorgaben und Anordnungen
sind dabei von zentraler Bedeutung.»
Neben dem Vorsorgeauftrag gibt es
weitere Instrumente, um die Selbstbestimmung über die eigene Urteilsunfähigkeit hinaus zu garantieren. Auch sie
werden erläutert. Anschliessend an die
Referate moderiert Peter Zimmermann, Geschäftsleiter Pro Senectute
Glarus, eine Diskussionsrunde. (eing)
Mittwoch, 1. März, 19 Uhr im Saal des
Restaurants «Schützenhaus» Glarus
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