Kontaktstelle für Wirtschaft (DVI) Departement Bildung und Kultur Verein Anna-Göldi-Festspiele Medieninformation Uraufführung des Anna-Göldi-Festspiels in Mollis GL «Annas Carnifex» zeigt die verborgen gebliebenen Figuren Glarus, 27. Juli 2010 * * * Im August zeigt sich Mollis in einem ungewohnten Gewand: Die Häuser ganz in Weiss gehüllt und eine Tribüne in die Höhe wachsend wie die Glarner historische Berge, Dorfkern zum verwandelt Schauplatz sich der für das Freilichtfestspiel «Annas Carnifex». 42 Schauspieler lassen Anna Göldis tragische Geschichte aus Sicht des Henkers aufleben. Den Carnifex spielt der ehemalige Tagesschaumann Charles Clerc. Das Stück Laut der Anklage soll Anna Göldi die Tochter ihres Dienstherrn vergiftet haben. Um das Geständnis unter Folter zu erwirken, lässt der Ratsherr einen Scharfrichter kommen, den Carnifex. Dieser bringt auch seinen Sohn Franz mit. Ihm will er die korrekte Ausführung des meisterlichen Handwerks beibringen, um die Familientradition weiterzuführen. So steht das Schicksal des Sohnes im Zentrum von «Annas Carnifex». Setzt Franz die Familientradition fort oder wagt er es, das Foltern als «meisterliches Handwerk zur Wahrheitsfindung» in Frage zu stellen und andere Wege zu suchen? Das Stück zeigt die verborgen gebliebenen Figuren mit ihren Konflikten rund um die Geschichte der Anna Göldi. Und es erzählt die Geschichte der Kinder, in deren Händen die Zukunft liegt. Der Verein Anna-Göldi- Festspiele produziert das Theaterstück «Annas Carnifex» nach der Idee des jungen Glarner Schriftstellers Perikles Monioudis in der Theaterfassung von Paul Steinmann. Die künstlerische Leitung und Regie hat die erfahrene Freilichtregisseurin Barbara Schlumpf inne. Festspiel «Annas Carnifex» – Uraufführung in Mollis 4. bis 28. August 2010 Spielbeginn um 20.45 Uhr Spieltage Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag Mehr Infos und Tickets unter www.annagoeldi.ch Der Ort Das Spiel findet mitten im historischen Dorfkern von Mollis statt. Im Zwickyhaus diente Anna Göldi mehrere Jahre (1768-1774) als Magd bei der damals reichsten Familie des Glarnerlandes – den Zwickys. Das Festspiel sucht bewusst die Stimmung dieses Original- schauplatzes und der engen Gassen: Auf der eigens entworfenen Tribüne, die wie die Glarner Berge in die Höhe wächst und unten im Tal einen Hexenkessel zum kochen bringt, haben 400 Zuschauer Platz. Das Theater spielt bis hinauf in die Höhen und bis tief in die Gassen hinein – eine Atmosphäre, die auf Historischem wurzelt und gleichzeitig auf die Gegenwart setzt. >> www.mollis.ch Der Hintergrund Internationale Bekanntheit erhielt die Geschichte von Anna Göldi spätestens 1982 mit Eveline Haslers Roman und 1991 mit der Filmbiografie von Gertrud Pinkus. Während die Glarner Bevölkerung Anna Göldi längst nicht mehr als Hexe gesehen hatte, erfolgte 2008 die offizielle 2 Rehabilitierung durch die Glarner Kantonsregierung. Die Anna-Göldi-Stiftung hält das Andenken an die Hingerichtete am Leben und setzt sich für Randständige, Minderheiten und Opfer von Willkür ein. Alle zwei Jahre überreicht sie einen Menschenrechtspreis. Am 13. Juni 2009 ging dieser an den Schweizer Juristen Prof. Dr. Luzius Wildhaber für sein Lebenswerk. Er war massgeblich am Aufbau des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte beteiligt und präsidierte diesen von 1998 bis 2007. >> www.annagoeldi.ch Der Carnifex und sein Sohn: Charles Clerc (links) und Oskar Paul Schneider (rechts) an den Proben zu «Annas Carnifex» in Mollis. 3 Kulturland Glarnerland Nebst der Landschaft, der Nähe zu den Wirtschaftszentren, günstigen Bodenpreisen und einer fortschrittlichen Steuerpolitik macht das reichhaltige kulturelle Angebot den Kanton Glarus zum attraktiven Lebensraum. Hier finden jedes Jahr die Näfelser Fahrt und die Landsgemeinde statt. Hier stehen das Glarner Landesmuseum im Freulerpalast in Näfels und das Landesarchiv in Glarus. Hier hat die Konzert- und Theatergesellschaft Vielfalt im Programm und hier steht das mit dem Swiss Exhibition Award 2009 ausgezeichnete Kunsthaus Glarus. Im August findet das Stadtopenair «Sound of Glarus» statt. Schriftsteller wie Eveline Hasler, Perikles Monioudis und Tim Krohn sowie Musiker wie Andreas Vollenweider oder Rapper Bandit sind im Glarnerland aufgewachsen. Der Glarner Pioniergeist schlägt sich offenbar in der Kreativität und der Freude an der Kultur der Glarner nieder. Der Kanton fördert deshalb die Kultur aktiv und konkret, zum Beispiel mit der Unterstützung der Festspiele «Annas Carnifex» oder der Gedenkfeier zum Brand der Stadt Glarus vor 250 Jahren. >> www.glarusnet.ch Weitere Informationen zu den Festspielen: Verein Anna-Göldi-Festspiele • Martina Müller • Am Linthli 6 • 8752 Näfels• Telefon 079 238 08 81 • Fax 055 612 43 18 • [email protected] • www.annagoeldi.ch Kontakt Kanton Glarus: Kontaktstelle für Wirtschaft • Albert Kruker • Zwinglistrasse 6 • 8750 Glarus • Telefon 055 646 66 12 • Fax 055 646 66 09 • [email protected] • www.gl.ch • www.glarusnet.ch 4