006-019.qxd 18.06.2003 12:40 Seite 12 (L ABOR-)) DIAGNOSTIK Marianne Rehm Nutzen und Wertigkeit von Nahrungsergänzungsmitteln Ein qualitativer Vergleich mit Hilfe der Biophotonen-Analyse Die Ernährungssituation in unserer hoch technisierten und hoch industrialisierten Welt ist unzureichend und mangelhaft. Dies bleibt nicht ohne ernsthafte Konsequenzen für den Einzelnen und für unsere gesamte Gesellschaft. Abgesehen von den Leiden der vielen Betroffenen, kostet uns die Behandlung unserer Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen, rheumatische Erkrankungen und zahlreiche Stoffwechselerkrankungen jährlich über 70 Mrd. Euro. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich die Anzahl der Menschen, die an zivilisationsbedingten Erkrankungen leiden, in den nächsten 25 Jahren verdoppeln, wenn nicht geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Zurückzuführen ist dieser katastrophale Gesundheitsverfall nach Einschätzung von Experten überwiegend auf zunehmende Umweltbelastungen (hierzu gehören psychosoziale Stressfaktoren ebenso wie Elektrosmog und chemische Gifte) und falschen Lebensstil und hier in erster Linie falsche und unzureichende Ernährung. Der Mangel im Überfluss Einerseits wird dies bedingt durch den übermäßigen Verzehr von industriell gefertigten, durch Fermentationen, Konservierung, Präparierung und chemische Manipulation ihres Naturzustandes beraubter Nahrungsmittel und andererseits durch den qualitativen Verfall von Grundnahrungsmitteln, Obst und Gemüse, durch überhöhte Stickstoff- und Phosphatgehalte in den Böden, Nitrat im Trinkwasser, in den Lebensmitteln, Schädlingsbekämpfungsmittel, Reste von Tierarzneimitteln, Substitutionsstoffe und Aufbesserungschemikalien. Darüber hinaus mangelt es in unserer Gesellschaft in vielen Fällen immer noch an Wissen, wie sich die Ernährung im Hinblick auf ihre Grundbestandteile Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette quantitativ und qualitativ am sinnvollsten zusammensetzen sollte. So gesehen befinden wir uns in der paradoxen Situation, gleichzeitig total übersättigt und oftmals übergewichtig zu sein und doch einem Mangel an essenzieller Qualität zu unterliegen. benswichtigen Stoffen versorgt werden kann. Dies wird propagiert, weil man erkannt hat, dass der beste Gesundheitsschutz im Hinblick auf die vorgenannten Zivilisationskrankheiten durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse und den darin enthaltenen Vitaminen, Spurenelementen, Mineralien und den mittlerweile in ihrer Bedeutung anerkannten sekundären Pflanzenstoffen zu erreichen ist. Steigender Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln: Kein Wunder also, dass der Kreis derer, die ihre gesundheitliche Rettung in der Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln suchen, rasant zunimmt und damit auch das immer breiter werdende Angebot von Produkten in Apotheken, Supermärkten und Drogerien. Die Palette reicht von Präparaten zur gezielten Supplementierung einzelner Vitamine und Spurenelemente bis zu breit zusammengesetzten, hoch dosierten Vitaminund Mineralstoffpräparaten. Auch die Nahrungsmittelindustrie versucht mit „Functional food“ den gewinnträchtigen Markt „abzuschöpfen“. ist Apothekerin uns war einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin in pharmazeutischen Unternehmen im Bereich Regulatory Affairs tätig. Seit 1996 leitet sie eine eigene Apotheke mit den Schwerpunkten Prävention und Anti-Aging. Andererseits gibt es Studien, die belegen, dass einzelne Vitamine, in hohen Dosen verabreicht, eher das Gegenteil von dem bewirkt haben, was man erreichen wollte. So können hohe Gaben von Vitamin C, das als eines der bedeutendsten Vitamine zum Schutz vor freien Radikalen gilt, prooxidativ wirken, also die Bildung freier Radikale unterstützen. Diese werden für die Entstehung zahlreicher Krankheitsbilder verantwortlich gemacht. Auch Vitamin E und Beta-Carotin, wohlgemerkt einzeln an starke Raucher verabreicht, bewirkten in einer groß angelegten Studie in Finnland mit 29.000 Probanden eine Zunahme der Krebsrate. Qualitätskriterien von Vitaminpräparaten Auch hier wollte man sicherlich das Gegenteil darstellen. Man mag sich berechtigterweise fragen, wem nutzen solche Produkte wirklich. Die Frage nach der Bioverfügbarkeit: Dem Konsumenten oder dem Anbieter, oder im günstigsten Fall beiden? Die Notwendigkeit selbstverantwortlicher Gesundheitsvorsorge: So weiß man aus biochemischer Sicht um die lebenswichtige Bedeutung von Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, weiß um ihre konkreten Funktionen im Körper. In quantitativer Hinsicht scheiden sich aber bereits die Geister. Der Präventionsgedanke (gerade auch im Hinblick auf chronische Erkrankungen), unter besonderer Berücksichtigung der Ernährung, wird daher zukünftig eine immer größere Rolle spielen. Wie viel von diesen Stoffen braucht welcher Mensch (weiblich, männlich, alt, jung, sportlich, bewegungsarm, gesund, erkrankt ....), um hinreichend versorgt zu sein? Die groß angelegte Gesundheits- und Aufklärungs-Kampagne „5 plus“ informiert die Menschen hierzulande, dass man mindestens fünfmal täglich je eine Portion frisches Obst und Gemüse essen soll, damit der Organismus ausreichend mit den le- Allein die verschiedenen Länderempfehlungen für die Tagesdosen der einzelnen Stoffe unterscheiden sich zum Teil deutlich und werden in regelmäßigen Abständen gemäß den jeweils neuesten Erkenntnissen nach oben korrigiert. 12 MARIANNE REHM Diese erteilt in der Ernährungswissenschaft über alle Einflüsse Auskunft, die die Nutzung eines Nährstoffes im Stoffwechsel reduzieren oder fördern. Vitamine schlucken ist die eine Sache, aber kann der Körper die künstlich verabreichten Stoffe überhaupt aufnehmen, sind sie für ihn in einer verwertbaren Form vorhanden? Erhöhen andere Stoffe ihre Verwertbarkeit, oder reduzieren sie diese? Eine Nachfrage bei vier großen pharmazeutischen Herstellern von Vitamin-Präparaten erbrachte, dass wohl zu Einzelstoffen solche Untersuchungen verschiedentlich durchgeführt worden sind, aber nicht zu Stoffkombinationen, da dies ein hochkomplexes Verfahren erfordern würde. Zusätzlich würden die bereits physiologisch vorhandenen Gehalte im Körper eine Untersuchung erschweren. CO`MED 11/02 006-019.qxd 18.06.2003 12:41 Seite 13 (L ABOR-)) DIAGNOSTIK Der ganzheitliche Qualitätsbegriff Nach all den angesprochenen Punkten lässt sich eine gewisse Unschärfe erkennen, wie die Bewertungskriterien für die Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln beschaffen sein sollten. Hier kann eine ganzheitliche Sichtweise und Qualitätsbeurteilung weiterhelfen, wie sie auch bereits in fortschrittlichen Zweigen der Lebensmittelindustrie Einzug hält. So geht man dem grundlegenden Ansatz nach, der ursprünglich von dem Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger stammt und von dem Biophysiker Prof. Fritz-Albert Popp in die so genannte Biophotonik übertragen wurde: So wichtig die Inhaltsstoffanalytik für die Qualität eines Lebensmittels auch ist, von primärer Bedeutung für die Qualität ist die Fähigkeit des Lebensmittels, den Verbraucher zu organisieren, seine Ordnung aufzubauen und ihn gegen chaotische Impulse zu stabilisieren. Lebensmittel übertragen Informationen und Botschaften. Wesentlich ist, dass wir die Nahrung als synergistische Komposition von Inhaltsstoffen verstehen, wobei das Konzert der Natur möglichst unverfälscht, so wie es die Natur durch kleine, aber wichtige Schritte komponiert hat, als Botschaft den Menschen erreicht. Die Qualität des Lebensmittels wächst mit der Organisationskraft, die aus der Differenz der hohen komplexen Struktur des Lebensmittels vor der Aufnahme und der minderwertigen Struktur der Verdauungsprodukte zu verstehen ist. Dieser modern definierte Qualitätsbegriff für Nahrungsmittel kann auch für die Qualitätsbeurteilung von Nahrungsergänzungsmitteln herangezogen werden. Biophotonen-Analyse zur Qualitätsermittlung Die aus diesem Forschungszweig hervorgegangene Biophotonen-Analyse bedient sich der Tatsache, dass lebende Systeme Licht speichern und schwaches Licht emittieren. In den Lichtmustern von Nahrungsmitteln (und damit auch Nahrungsergänzungsmitteln) lassen sich der jeweilige Ordnungszustand und die biologische Aktivität dokumentieren. Abbildung 1 So lassen sich mit dieser Methode beispielsweise Eier aus Legebatterien von Freilandeiern unterscheiden, Supermarkt-Tomaten von Bioland-Tomaten, raffiniertes Sonnenblumenöl von kalt gepresstem usw. Dieses Verfahren wurde nun auch eingesetzt, um die Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln vergleichend zu ermitteln. Es lassen sich Aussagen über die Lichtspeicherfähigkeit (als Maß für die innere Vitalität), den Kohärenzgrad (als Maß für die innere Organisation), Anregbarkeit durch Licht (Fähigkeit zur Energiebereitstellung) und die Struktur des Lichtspeichersystems (gibt Rückschlüsse über die synergetischen und strukturellen Komponenten der Energie) machen. Geprüft wurden drei Präparate: Nach Auswertung mit Hilfe der Faktorenanalyse ergeben sich optische Visitenkarten, die Auskunft über den ganzheitlichen Qualitätszustand geben. • Probe 2: Obstextrakt (Äpfel, Orangen, Ananas, Preiselbeeren, Pfirsiche, Papaya, Datteln, Zwetschgen), gewonnen wie Gemüseextrakt. • Probe 1: Gemüseextrakt (Karotten, Petersilie, Rote Bete, Brokkoli, Wirsing, Weißkohl, Spinat, Tomaten, Knoblauch), der aus vollreif geernteten Früchten gewonnen wurde (Kaltentsaftung und anschließender Wasserentzug bei niedrigen Temperaturen). 006-019.qxd 18.06.2003 12:41 Seite 14 (L ABOR-)) DIAGNOSTIK multiplier, der die Abgabe einzelner Lichtteilchen registriert, gemessen. Aus den Ergebnissen der Faktorenanalyse wurden die Daten der folgenden, am meisten signifikanten Parameter auf Werte zwischen 0 und 1 normiert: • DA: Asymptotenwert nach dem Abklingen als Maß für die Restintensität des Lichts. Abbildung 2 • NB1: Höchster (erster) Messwert der Lichtemission nach Lichtanregung. Dieser gibt Aufschluss über die Fähigkeit zur Energiebereitstellung. • CHIE: Maß der Abweichung der Abklingfunktion von der bestangepassten Exponentialfunktion. Dieser Wert erlaubt Rückschlüsse über die synergetischen und strukturellen Komponenten der Energie. Abbildung 3 • CHIEH: Maß für die Ordnung (Negentropie), gibt den relativen Abstand an zum Status der Unordnung (Entropie). Anschließend wurden die Messwerte in Abhängigkeit von der Wellenlänge in einem dreidimensionalen Koordinatensystem aufgetragen. Die optischen Lichtmuster, die durch das Abklingverhalten entstanden, werden in den Abb. zwei bis vier dargestellt. Im Falle eines grünen Daches ist die Qualität ideal. Abb. 1 zeigt die NB1-Werte. Abbildung 4 • Probe 3: Labortechnisch gemischtes, orthomolekulares Multivitaminpräparat mit Spurenelementen (Tagesdosis: Vitamin A 2.500 I.E., Vitamin C 950 mg, Vitamin E 150 mg, Vitamin B1 25 mg, Vitamin B2 25 mg, Vitamin B6 25 mg, Vitamin B12 6µg, Vitamin K1 µg, Vitamin D3 5µg, Nicotinamid 60 mg, Folsäure 800 µg, Panthotensäure 18 mg, Biotin 0,225 mg, Beta-Carotin 15 mg, Selen 50 µg, Eisen 8 mg, Zink 10 mg, Mangan 2 mg, Kupfer 0,5 mg, Chrom 30 µg, Molybdän 60 µg, Jod 150 µg). Die Proben wurden unter definierten Bedingungen durch eine 150 Watt Halogenlampe angeregt. Unmittelbar nach der Beleuchtung wurde die „verzögerte Lumineszenz“ mit dem Photo14 Mittels der Faktorenanalyse wurden zwei Eigenschaften unterschieden: 1. Die biologische Aktivität 2. Der Ordnungszustand Die dreidimensionalen Abbildungen zeigen deutlich, dass die zwei Proben natürlicher Herkunft eine viel höhere Qualität aufweisen als das herkömmliche Multivitamin-Präparat. Man kann aus den anschaulichen Abbildungen ersehen, dass die komplex gebundenen, in ihrer Natürlichkeit weitgehend belassenen Proben eins und zwei einen höheren Ordnungsgrad und höhere biologische Aktivität aufweisen und somit im ganzheitlichen Sinne viel höhere Qualität als das Laborprodukt (Probe 3). Zusammenfassung Aus den Untersuchungen geht eindeutig hervor, dass die gemessenen Nahrungsergänzungsmittel natürlicher Herkunft dem künstlichen Mischpräparat überlegen sind. Bei genauerer Betrachtung der Abbildung zwei und drei lässt sich außerdem erkennen, dass das Obst-Präparat gerade in den Bereichen die besten Werte erzielt, in denen das Gemüse-Präparat abfällt und umgekehrt. Möglicherweise lässt sich daraus eine synergistische Ergänzung des Obst- und Gemüseproduktes ableiten. Eine stoffliche Betrachtung unterstützt ebenfalls den biophysikalischen Befund: In den natürlichen Produkten liegen alle Mikronährstoffe in einer qualitativen und quantitativen Komposition vor, wie sie auch im Gemüse und Obst, als natürlichster und bester Quelle für Mikronährstoffe zu finden sind, fein abgestimmt und in physiologisch optimaler Dosierung. Es sind neben den bekannten Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien die sekundären Pflanzenstoffe vorhanden, deren außerordentlich positive Bedeutung für den Schutz der Gesundheit erst in den letzten zehn Jahren bekannt wurde und die unter anderem auch dafür sorgen, dass die Vitamine im Organismus bioverfügbar werden. Eine grundsätzliche Übertragung dieses Ergebnisses auf andere Nahrungsergänzungsmittel natürlicher Herkunft lässt sich aus dieser Untersuchung jedoch nicht ableiten, da in jedem Einzelfall die Gewinnung und Verarbeitungsprozesse eine herausragende Rolle für die Qualität des jeweiligen Präparates spielen. Die hier eingesetzte biophysikalische Messmethode stellt für Hersteller und Vertreiber von Naturprodukten eine objektive und standardisierte Methode dar, mit der die ganzheitliche Qualität zu ihrem eigenen und dem Nutzen der Verbraucher nachweisbar wird. C Literaturhinweis: Internet: www.biophotonen-online.de www.lifescientists.de Teubner, R.; Rattemeyer, M und Mehlhardt, W.: Eine neue Methode zur Untersuchung der Qualität von Pflanzen und Früchten. Ärzteschrift für Naturheilverfahren, 4, 204-205 (1981). Popp, F.A.: Biophotonen-Analyse der Lebensmittelqualität. In: Lebensmittelqualität – Ganzheitliche Methoden und Konzepte. C.F. Müller, Karlsruhe (1988), 87-112. Köhler, B.; Lambing, K; Neurohr, W.; Nagl, W.; Popp, F.A. und Wahler, J.: Photonenemission – Eine neue Methode zur Erfassung der „Qualität“ von Lebensmitteln. Deutsche Lebensmittelrundschau, 3, 78-83, (1991). Popp, F.A.: Die Botschaft der Nahrung. Zweitausendeins Verlag, Frankfurt/Main (1999). Bischof, M.: Biophotonen – Das Licht in unseren Zellen. Zweitausendeins Verlag, Frankfurt/Main (1995). Bruker, M.O.: Unsere Nahrung – Unser Schicksal. Emu-verlag, Lahnstein (1986). Schrödinger E.: Was ist Leben? Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet. Piper, München (1999). Vetter, H.: Umwelt und Nahrungsqualität. Heyne-Buch Nr.: 4699, München (1980) Kollath, W.: Die Ordnung unserer Nahrung. K.F. Haug Verlag, Heidelberg (1977). Priebe, H.: Die subventionierte Naturzerstörung. SiedlerBuch bei Goldmann, München (1990). Ostertag W.: Lebende Makromoleküle als Lebens-Elixier. Humata Verlag Harold S. Blume, Bern (1981). Anschrift der Autorin: Marianne Rehm Hanslweg 12 82383 Hohenpeißenberg Tel/Fax: 08805-954940 E-mail: [email protected] CO`MED 11/02