November 2014 - Theater St. Gallen

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November 2014
Eindrückliche Erlebnisse
Bleibende Eindrücke
mit dem Theater-Geschenkabo
mit dem Konzert-Geschenkabo
Frühling der Barbaren
Gräfin Mariza
Roméo et Juliette
Lucrezia Borgia
Lieder – Mahler/Strawinsky
Zimmermann – Brahms Violinkonzert
10. Tonhallekonzert
ab Fr. 110.—
ab Fr. 160.—
Geschenke, Geschenke
Geschenke
Musicaltage 2015
im Package
Do 14. Mai
Galakonzert mit Frank Wildhorn
Fr 15. Mai
Artus – Excalibur
Sa 16. Mai
Flashdance
ab Fr. 200.—
Gutscheine
Tanzkurse
für Theater, Konzert oder die St. Galler
Festspiele in frei wählbarer Höhe
und attraktiver Geschenkverpackung
der Theatertanzschule für Ballett,
Hip Hop, Modern Jazz, Breakdance,
Contemporary, Tanz & Spiel, Yoga
und vieles mehr für Kinder, Jugendliche
und Erwachsene
071 242 06 06
[email protected]
Mal ehrlich, haben Sie sich schon einmal bewusst ge­
fragt, warum es Sie zu bestimmten Phasen öfter ins
Theater zieht als zu anderen?
Nein? Dann haben Sie sich vermutlich auch noch
keine Gedanken darüber gemacht, welche Zeit inner­
halb e
­ iner Saison geradezu prädestiniert ist für einen
Besuch eines Schauspiels – oder eines Konzerts oder
­einer Oper oder einer Tanzvorstellung. Nicht?
Stellen Sie sich vor: Es ist der November. Der Novem­
ber ist (neben vielen anderen geeigneten Monaten)
DER Theatermonat schlechthin. Warum?
Ihre Sommerimpressionen sind allmählich aufge­
zehrt und verblassen zur Unkenntlichkeit, es bedarf
also dringend neuer, einprägsamer Momente zur er­
freulichen Erinnerung.
Die Attraktivität bei Freunden lässt nach, da ausser
den in Schleife erzählten Urlaubsgeschichten kein
neuer Beitrag zur Rubrik «Was ich letztens Bereichern­
des erlebte» beigesteuert werden kann. Frische Kultur­
impulse stabilisieren also jetzt Ihr Sozialleben.
Der Novembertheaterbesuch eignet sich bestens
zur Wiedereingewöhnung an Innenräume nach der
vornehmlich draussen verbrachten Zeit (wurden Sie
in diesem Sommer auch laufend nass?). Und im No­
vember gesammelte Kunstjuwelen können als Stim­
mungsaufheller vor dem enervierenden Weihnachts­
rummel dienen und wirken sogar der drohenden
Winterdepression entgegen.
Wie Sie sehen, der November ist DER Monat, um
sich an das im Theater erhältliche «Kulturin» zu erin­
nern. Kommen Sie am besten gleich!
Eine Überdosis ist nicht zu befürchten. Berichte
von erfreulichen Nebenwirkungen nehmen wir rund
um die Uhr entgegen. In seltenen Fällen von Abhän­
gigkeit verabreichen wir gerne ein auf Ihren Bedarf
abgestimmtes Abo. Gut was?
Theater
4 «Haben Sie schon viele
Earls getroffen?»
6Komödiant
der Sackgasse
8 WAM in Gräfin Mariza
9 In Steppschuhen über
den Atlantik
10 Die Theatertanzschule
präsentiert
11 Vor dem Auftritt
12 Kurz notiert
14Pressestimmen
Sinfonieorchester
15 Aufruf zum Social
Sound Organism
16 Vom Pochen des
Schicksals
17 450 Jahre William
Shakespeare
18 Grandseigneur des
Violoncello
20 Mir träumte…
21Veranstaltungs­
übersicht
Ihre Kulturina Stazol
3
«Haben Sie schon viele Earls getroffen?»
Der kleine Lord kommt nach St.Gallen
Der kleine Lord
Familienstück nach F. H. Burnett (5+)
Premiere
Samstag, 22. November 2014
14 Uhr, Grosses Haus
Leitung
Bearbeitung: Thomas Richter
Inszenierung: Dora Schneider
Bühne: Tobias von Wolffersdorff
Kostüme: Silke Fischer
Musik: Thomas Richter
Licht: Andreas Enzler
Dramaturgie: Nina Stazol
Besetzung
Cedric Errol: Luzian Hirzel
Mrs. Errol, Cedrics Mutter: Diana Dengler
Mary, Haushälterin bei den Errols:
Meda Gheorghiu-Banciu
Silas Hobbs, Gemischtwarenhändler:
Tim Kalhammer-Loew
Dick Tipton, Schuhputzer: Tobias Fend
John Arthur Molyneux Errol, Earl of Dorincourt: Bruno Riedl
Mr. Havisham, sein Anwalt: Matthias Albold
Mordaunt, ein Pastor: Tobias Fend
Higgins, ein Bauer: Tim Kalhammer-Loew
Minna Murray-Tipton: Pia Waibel
Bevis, ihr Sohn, der eigentlich Tom heisst:
Meda Gheorghiu-Banciu
Dienerschaft des Earls of Dorincourt:
Statisterie
In einem Schloss wohnen,
Ländereien und ein eigenes
Pony besitzen, über so viel
Geld verfügen, dass man sich
beinahe alles kaufen kann,
was man haben möchte –
wer wünscht sich das nicht?
Cedric Errol, ein amerikanischer Junge, der
in bescheidenen Verhältnissen, aber sehr
glücklich mit seiner Mutter in New York
lebt, hat bisher noch nie an so etwas ge­
dacht: Er spielt für sein Leben gerne Base­
ball und verbringt den Rest seiner Freizeit
am liebsten mit seinem Freund Dick Tipton,
dem Schuhputzer auf der Kekskiste im klei­
nen Gemischtwarenladen seines anderen
Freundes Mr. Hobbs, der spannende und
unglaubliche Geschichten zu erzählen hat.
Und ausgerechnet dieser Junge wird eines
Tages von der noch unglaublicheren Nach­
richt überrascht, er sei der einzig lebende
Nachkomme des echten und reichen Earl of
Dorincourts. Und damit nicht genug, Cedric
soll umgehend nach England ziehen, um sein
Erbe anzutreten und sich auf sein zukünf­
tiges Leben als Earl einzustimmen. Was ein
Earl eigentlich genau ist, möchte Cedric wis­
sen, und auch andere Fragen beschäftigen
ihn vor der Abreise: England ist ziemlich weit
weg von Amerika. Wird er seine Freunde
nicht unheimlich vermissen? Spielt man in
England Baseball? Und wird er seinen Gross­
vater, den er noch nie gesehen hat, über­
haupt mögen?
Auch Cedrics Mutter überrascht diese
Nachricht, die ein Anwalt des Earls persön­
lich an sie heranträgt. Der alte Earl hat sei­
nem inzwischen verstorbenen Sohn noch
immer nicht verziehen, als Brite adeliger Ab­
stammung eine amerikanische Bürgerliche
geheiratet zu haben. Er ist deshalb auch gar
nicht gut auf sie zu sprechen und hatte bis­
her jeglichen Kontakt zu Cedric verweigert.
Da Mrs. Errol sicher ist, dass die nun Cedrics
bevorstehende Zukunft auch im Sinne ihres
Weitere Vorstellungen
Sonntag, 30. November 2014, 14 Uhr
Mittwoch, 24. Dezember 2014, 14 Uhr
Freitag, 26. Dezember 2014, 14 Uhr
Sonntag, 28. Dezember 2014, 14 Uhr
Donnerstag, 1. Januar 2015, 14 Uhr
Mit grosszügiger Unterstützung von
Luzian Hirzel als Cedric Errol beim
Plakatshooting für Der kleine Lord.
Foto: Daniel Ammann
4
verstorbenen Ehemanns gewesen wäre,
willigt sie in den Plan ein, Cedric nach Eng­
land zu begleiten, selbst wenn ihr untersagt
wird, mit ihm auf dem Schloss zu wohnen.
Unter einer Bedingung: Cedric soll nicht er­
fahren, dass sein Grossvater seine Mutter
nicht mag. Mrs. Errol will Cedric ermögli­
chen, dem alten Lord unvoreingenommen
zu begegnen. Das ist ein Trick, von dem nicht
nur der kleine Junge, sondern wie sich im
Laufe der Geschichte Der kleine Lord her­
ausstellen wird, vor allem der Grossvater
profitieren wird. Denn Cedric, dieser offene,
muntere und lebensfrohe Junge, ist der erste
Mensch, der ihn selbst als liebevollen und
grossherzigen Menschen wahrnimmt; ein
überwältigendes Gefühl, das mit keinem
Geld der Welt gekauft werden kann. Als dann
plötzlich eine Dame im Schloss auftaucht
und behauptet, ihr Sohn sei der eigentliche
Erbe des Earls, wird es turbulent.
1886 erschien der Roman Little Lord
Faunt­leroy der Britin F. H. Burnett und avan­
cierte schnell zum Kinderbuchklassiker. Die
berührende und abenteuerliche Geschichte
mit Anklängen an eine vergangene Welt
steckt voller zeitloser Wahrheiten, steht ge­
gen Wertigkeiten für Werte ein, die nicht
nur Kindern gut tun, und besticht durch
grossartige Figuren. Vielleicht ist das mit
einer der Gründe dafür, warum die Verfil­
mung annähernd jedes Jahr zur Weihnachts­
zeit im deutschen Fernsehen über die Bild­
schirme flimmert. In der Schweiz ist die
Geschichte vergleichsweise unbekannt, das
soll sich jetzt ändern: Der kleine Lord kommt
nach St.Gallen, als Abenteuermärchen für
die ganze Familie. Die Bühnenbearbeitung
legten wir vertrauensvoll Thomas Richter
in die Hände. Er ist dem St. Galler Publikum
bereits durch die Dramatisierung des mobi­
len Kinderstückes Hans im Glück bekannt,
dessen Inszenierung von Dora Schneider in
der Saison 2013/2014 mit viel Zuspruch von
Kindern und Erwachsenen zur Aufführung
kam. Wir freuen uns, dass Dora Schneider
und Thomas Richter, der auch die Musik
komponiert, erneut als Künstlerteam das
diesjährige Familienstück realisieren. Das
Schloss, in dem Luzian Hirzel als kleiner
Lord weilen darf, wird zwar nur echt ausse­
hen (Bühne: Tobias Wolffersdorff – Sie erin­
nern sich vielleicht noch an das fantastische
riesige Schiff, das er bei Pippi Langstrumpf
auf die Bühne schieben liess), aber das Pony
ist echt. (nst)
Produktionsplakat mit Luzian Hirzel
DICK
Wer ist'n dein Grossvater?
CEDRIC
holt einen Zettel aus der Tasche:
Ich kann mir den Namen nicht merken ...
Liest:
John Arthur Molyneux Errol, Earl of
­D orincourt …
E r lebt in einem Schloss oder mehreren ...
U nd mein Vater, der starb, als ich noch
klein war, war sein jüngster Sohn.
U nd ich wär’ gar kein Earl, wenn mein
Vater nicht gestorben wär’, und mein Vater
wär’ auch kein Earl gewesen, wenn nicht
sein älterer Bruder gestorben wär’...
Aber sie sind alle gestorben.
U nd ich bin der Letzte von ihnen und
deshalb – werde ich der Earl of Dorin­
court.
MR HOBBS
Potztausend!
(Auszug aus Der kleine Lord in der Bearbei­
tung von Thomas Richter)
5
«Komödiant der Sackgasse»
Ein kurz-dramatischer Abend
mit Samuel Beckett
Samuel Beckett… Dramaticules
Kurzdramen von Samuel Beckett
Premiere
Freitag, 7. November 2014
20 Uhr, Lokremise
Einführungsmatinee
Sonntag, 2. November 2014
11 Uhr, Lokremise, Eintritt frei
Leitung
Inszenierung: Peter Ries
Bühne und Kostüme: Gernot Sommerfeld
Musik: Willi Häne
Dramaturgie: Sonja Lamprechter
Mit
Danielle Green
Wendy Michelle Güntensperger
Christian Hettkamp
Anselm Lipgens
Silvia Rhode
Marcus Schäfer
Weitere Vorstellungen
Donnerstag, 13. November 2014, 20 Uhr
Mittwoch, 19. November 2014, 20 Uhr
Freitag, 21. November 2014, 20 Uhr
Sonntag, 23. November 2014, 17 Uhr
Mittwoch, 26. November 2014, 20 Uhr
Freitag, 28. November 2014, 20 Uhr
Sonntag, 30. November 2014, 17 Uhr
Freitag, 5. Dezember 2014, 20 Uhr
Sonntag, 7. Dezember 2014, 17 Uhr
An folgenden Tagen findet eine halbe
Stunde vor Vorstellungsbeginn eine Einführung statt: Mittwoch, 19.; Sonntag, 23.;
Mittwoch, 26. und Sonntag, 30. November
sowie Sonntag, 7. Dezember 2014.
«Visitenkarte» à la Samuel Beckett | (c) Aaron Davis
«Wie soll man sagen –
angesichts all dessen –
all dessen hier –
Wahnsinn zu sehen was –
zu erspähen –
glauben zu wollen zu
erspähen –
weitab da drüben ganz
schwach was –
Wahnsinn glauben zu
wollen zu erspähen was –
was –
wie soll man sagen –
wie soll man sagen»
Kurzprosa Obiges Zitat aus seinem Text
Wie soll man sagen steht paradigmatisch für
Samuel Becketts Suche nach Worten für das
Unaussprechliche, gepaart mit seinem An­
spruch, kein Wort zu viel zu verwenden.
Eine Seite der Medaille: Die Beschränkung
erleichtert die Aufnahme: Alles ist wichtig.
Die Kehrseite: Wenn alles wichtig ist oder
auch nichts (denn besonders wichtig sind
bei Beckett die Pausen), ist das zugegeben
durchaus anstrengend für die Leserschaft,
6
das Publikum und für Schauspieler, die Be­
ckett auf der Bühne lebendig machen möch­
ten. Wie also nähern sich die Schauspieler
des Theaters St.Gallen dieser Herausforde­
rung?
Kurz und knapp Das Regiekonzept besteht
vor allem im gemeinsamen Entwickeln, im
Mut, dem Text zu vertrauen, im Finden
­e ines Rhythmus, der den Takt für diesen
Abend vorgibt, im Ausloten der Grenzen
zwischen theatralen und kontemplativen
Momenten. Es ist ein offenes Herangehen,
wenngleich für jedes der Dramaticules ein
angestrebtes Ziel besteht. Das Ergebnis wird
je persönlicher, desto besser.
Kurz gefasst Die in den Monaten vor Pro­
benbeginn erstellte Textfassung wird nun
mit Leben gefüllt, vielleicht verändert, viel­
leicht musikalisch untermalt, vielleicht ge­
kürzt, vielleicht revidiert, vielleicht … Ge­
nug. Das Schlüsselwort in Becketts Dramen
ist vielleicht. Wir wollen es nicht überstrapa­
zieren.
Kurz geprobt Subjektiv gesehen ist die Pro­
benzeit kurz. Was sind schon sechs Wochen
für ein so komplexes Vorhaben: ein schwer
(vielleicht nicht?) zu deutender Autor, kein
einzelnes Stück, dafür mehrere kleine Bruchstücke, die zu einem Ganzen werden wollen:
Katastrophe, Tritte, Damals, Ohio Impromptu,
Kommen und gehen, Bruchstück I, Rockaby.
Kurz geprobt aber auch, weil sich sechs Schau­
spieler mit grosser Offenheit dem rätselhaf­
ten Zauber der Beckett’schen Kurzdramen
anvertrauen, weil dem Regisseur Peter Ries
dieses Vorhaben – das spürt man deutlich –
ein grosses, persönliches Anliegen ist. Kurz,
weil die Stunden auf den Proben allein schon
deshalb verfliegen, weil mit höchster Kon­
zentration gearbeitet wird. Weil Beckett
den Menschen abholt, wo es weh tut und
man nicht sagen kann, warum. Tröstlich: Er
holt ihn aber auch dort ab, wo es gut tut, be­
reichert, das Herz öffnet.
Kurz gesagt – worum geht’s? «Wie soll man
sagen»
Um die für Beckett so typischen kauzigen
Antihelden, Aussenseiter, Selbstbetrüger,
um Bilder, die aus dem Dunkeln aufsteigen,
das Rätselhafte. Beckett blickt den Men­
schen bis auf den Grund ihrer Seele: gna­
denlos, furchtlos, gnädig. Er zeigt den Men­
schen, der sich in Zwangshandlungen ergibt,
in Endlosschleifen gefangen ist. Er aner­
kennt die Erfahrung von Unwissenheit und
Ohnmacht und erhebt sie zum literarischen
Material. Was auf den ersten Blick abstrakt
daherkommt, schlägt einem im nächsten
Moment direkt in die Magengrube. Dann
wieder hoffnungsvolle Augenblicke, Gemein­
samkeit. Und: Becketts unvergleichlich tro­
ckener, zuweilen bitterböser Humor. Ein Bad
der Gefühle, destilliertes Leben.
Kurzbiografie Samuel Beckett (1906 —1989),
in Dublin geborener, mehrsprachig schrei­
bender Nobelpreisträger, zynischer Kommen­
tator mit Hang zum Perfektionismus und
absurdem Humor, ein überzeugter Zweifler,
der das Theater revolutionierte, Schubert
und die bildende Kunst liebte, sich nie er­
klärend zu seinem Werk äusserte und auch
sonst das Schweigen als Selbstschutz nutzte.
Vielleicht ist es besser so: Während seiner
kurzzeitigen Lehrtätigkeit erhielt er fol­
genden Valentinsgruss eines Schülers: «Ich
wünschte, er würde seine Erklärungen er­
klären.»
Kurzum Dies wird ein abgründiger Abend
voll grosser Gefühle, aber ohne jedes falsche
Pathos. Versäumen Sie ihn nicht. (sl)
Die Samuel Beckett Bridge in Dublin | (c) Roberto Taddeo
7
WAM in «Gräfin Mariza»!
Ein Star kehrt zurück
Gräfin Mariza
Operette von Emmerich Kálmán
Premiere
Samstag, 20. Dezember 2014
19.30 Uhr, Grosses Haus
Einführungsmatinee
Sonntag, 14. Dezember 2014
11 Uhr, Theaterfoyer, Eintritt frei
Leitung
Musikalische Leitung: Stéphane Fromageot
Inszenierung: Stefan Huber
Bühne: Stephan Prattes
Kostüme: Heike Seidler
Licht: Pia Virolainen
Choreografie: Danny Costello
Choreinstudierung: Michael Vogel
Dramaturgie: Irene Weber-Froboese
Besetzung
Gräfin Mariza: Siphiwe McKenzie /
Ilia Papandreou
Fürst Moritz Dragomir Populescu:
Walter Andreas Müller
Baron Koloman Zsupán: Nik Kevin Koch /
Riccardo Botta
Graf Tassilo Endrödy-Wittemburg: Tobias Bonn
Lisa: Simone Riksman / Alison Trainer
Fürstin Božena Cuddenstein zu Chlumetz:
Christoph Marti
Penizek: Max Gertsch
Manja: Theresa Holzhauser
Karl Stephan Liebenberg: Christian Hettkamp
Berko: Cristian Joita
Tschekko: Wolfgang Auer / Markus Büeler
WAM – Braucht man den
Ausnahmekünstler vor­
zustellen, für dessen Namen
diese drei Buchstaben
­stehen? Seit Jahrzehnten
Publikumsliebling und Star
zahlreicher Fernseh-, Filmund Bühnenproduktionen;
Schauspieler, Kabarettist,
Radiomoderator, Hörspielsprecher und Parodist: das
ist Walter Andreas Müller.
Das ist aber auch Adam Chifler (mit Ursula
Schaeppi als Alptraum-Paar in der Sendung
Traumpaar auf SFR 1); das ist ChristophBlocher in parodistischer Kopie; oder der Kell­
ner und Laienschauspieler Hans Meier in
Fascht e Familie, der mit 100 Folgen erfolg­
reichsten Sitcom des Schweizer Fernsehens.
Noch ein Superlativ: Auf unglaubliche 700
Ausstrahlungen und eine Rekordlaufzeit von
28 Jahren brachte es die Satire-Sendung
Zweierleier mit WAM und Birgit Steinegger
auf SFR 1.
WAM ist nicht auf ein Genre festzulegen
und einfach immer erstklassig: ob er in Mu­
sicals und Operetten spielt, auf der Bühne
in klassischen Schauspielrollen zu sehen
ist (wie in der Titelpartie von Molières Der
eingebildete Kranke) oder in Kinofilmen wie
Tyfelstei (2014) oder Himmelfahrtskommando
(2013). In welche Rolle WAM auch immer
schlüpft: es sitzt. Nicht nur das Publikum
dankt es ihm; er ist auch vielfacher Preisträ­
ger (u. a. des Prix Walo und Prix Tell).
Das St. Galler Tagblatt schrieb über sei­
nen Njegus in der Lustigen Witwe (2008 am
Theater St. Gallen): «… ganz zu schweigen
von den unübertrefflichen Auftritten von
WAM als Graf Danilos Faktotum Njegus in
Hochwasserhosen …»
Und wieder ist es dem Theater St. Gallen
gelungen, WAM zu verpflichten. Dieses Mal
wird er in der Erfolgsoperette Gräfin Mariza
den Fürsten Populescu verkörpern. Auch mit
dem Engagement des international erfolg­
reichen Schweizers Stefan Huber als Regis­
seur dieser Produktion setzt das Theater
St. Gallen auf allerbeste Qualität. Zum nun­
mehr vierten Mal arbeitet Stefan Huber mit
WAM zusammen und freut sich auf eine wei­
tere gemeinsame Produktion: «WAM zeich­
net sich aus durch eine akribisch genaue
Erarbeitung seiner Figuren: Jede Bewegung
und jede Betonung wird von ihm genau ge­
prüft, bevor sie in die Rolle einfliesst. Seine
Dialektbegabung und grosse Sprachmusi­
kalität sowie seine Liebe zum Musiktheater
prädestinieren ihn für die Rolle eines ‹Ope­
rettenkomikers› im besten Sinne.»
Mehr über Gräfin Mariza und die Stars
dieser Neuproduktion in der nächsten Terzett-Ausgabe! (iwf)
Chor des Theaters St.Gallen
Opernchor St.Gallen
Tanzkompanie des Theaters St.Gallen
Statisterie des Theaters St.Gallen
Sinfonieorchester St.Gallen
Weitere Vorstellungen
Samstag, 27. Dezember 2014, 19.30 Uhr
Mittwoch, 31. Dezember 2014, 19 Uhr
Freitag, 2. Januar 2015, 19.30 Uhr
Die Produktion wird in grosszügiger Weise
unterstützt von
WAM beim Plakatshooting für Gräfin Mariza. Foto: Daniel Ammann
8
In Steppschuhen über den Atlantik!
Was die Schiffsbretter in «Anything Goes»
erbeben lässt …
Anything Goes
Musical von Cole Porter
Musik und Gesangstexte: Cole Porter
Buch: Guy R. Bolton, P. G. Wodehouse,
Howard Lindsay und Russel Crouse
Neufassung: Timothy Crouse und John
Weidman
Deutsche Dialoge: Christian Severin
Koproduktion mit dem Staatstheater am
Gärtnerplatz, München
Letzte Vorstellungen
Samstag, 8. November 2014, 19.30 Uhr
Samstag, 29. November 2014, 19.30 Uhr
Freitag, 5. Dezember 2014, 19.30 Uhr
Sonntag, 14. Dezember, 17 Uhr
Die Produktion wird in grosszügiger Weise
unterstützt von
Walter und Verena Spühl Stiftung
Alexey Dmitrenko, Jasmin Hauck und Jack Widdowson bei den Steppproben für Anything Goes.
Foto: Andreas J. Etter
Wie es sich für ein Musical
aus den 1930er-Jahren
­gehört, sind Steppeinlagen
unverzichtbarer Bestandteil
einer rasanten BroadwayShow! Die Tänzerin Jasmin
Hauck berichtet über den
Tanzstil.
Damit ab dem 8. November die Metallplat­
ten der Steppschuhe gleichzeitig aufschla­
gen, feilt die Tanzkompanie zurzeit intensiv
an ihrer Stepptechnik. Gerade für solche
Tänzer mit einer klassischen Ausbildung ist
der Umgang mit Eisenplatten an den Schuhen
keine Selbstverständlichkeit. Jasmin Hauck,
die seit 2009 am Theater St.Gallen engagiert
ist, erklärt die Schwierigkeit des Stils:
«Die Choreografie bei Anything Goes er­
fordert grösste Präzision. Die Bewegungen
verlangen Kraft, sollten aber ganz leicht
wirken. Insbesondere das Fussgelenk muss
­locker bleiben, sonst kriegt man die Schritte
nicht richtig hin. Der Stepptanz ist ja nicht
einfach nur eine Tanzart, sondern zeichnet
sich ebenfalls durch eine musikalische Kom­
ponente aus. Wenn der Schlag des Fusses
nicht punktgenau mit jenem der Musik zu­
sammenfällt, ist der Effekt dahin. Das ist
natürlich nicht ganz einfach für die, die das
noch nie gemacht haben. Aber wir haben
unter den neuen Tänzern, die jetzt in der
Produktion dabei sind, ein paar richtige Ta­
lente! Die schaffen das Nonchalante, wie
man es von Fred Astaire oder Gene Kelly
kennt, ohne Probleme!»
Als Anything Goes uraufgeführt wurde,
erlebte der Stepptanz seine Blütezeit und war
zu jener Zeit quasi identisch mit dem Jazz­
tanz, da Jazz die Musik war, zu der gesteppt
wurde. Dieser Groove lässt die Inszenierung
von Josef Köpplinger wieder aufleben, wenn
er den Transatlantikliner «S.S. America» in
See stechen lässt! (sh)
9
Die Theatertanzschule präsentiert
Die grosse Kinderweihnachtssoiree
Mittwoch, 26. November 2014,
17 Uhr, Grosses Haus, Eintritt frei
Zutritt mit Zählkarten, erhältlich ab sofort
an der Billettkasse des Theaters.
Projektleitung: Hella Immler, Nina Stazol
Mit der Theatertanzschule, dem kleinen
Lord und seinen Freunden
Am 26. November ist es
­wieder so weit: Alle Tänze­
rinnen und Tänzer der
­Theatertanzschule präsen­
tieren sich und ihr Können
in einer eigenen Show auf
der grossen Bühne dem
­öffentlichen Publikum. Und
wie in den vergangenen
­Jahren ist erneut mit einem
hochkarätigen, bunten
und abwechslungsreichen
Programm zu rechnen.
Denn auch unter der neuen Leitung von
­B eate Vollack und Gina Besio wartet die
Theatertanzschule mit einem breiten Kurs­
angebot auf: Es darf auf Spitzen, im Sitzen,
mit Bändern, an Geländern, solistisch und in
der Gruppe, zu Klassik, Jazz und Popmusik
gebreakt, gewirbelt, gestompt, gesteppt und
gegroovt werden. Bewegungswillige können
zwischen Ballett-, Breakdance-, Contem­
porary-, Hip-Hop-, Jazz-, Modern-, Tanz ab 50,
Tanz&Spiel-, Yoga- und Zwerglitanzkursen
wählen. Fünf Mitglieder des professionel­
len Dozententeams gehören der frisch zu­
Die Theatertanzschule in der Produktion Der Baobab. Foto: Andreas J. Etter
10
sammengestellten Tanzkompanie des Thea­
ters an: Exequiel Barreras (Contemporary),
Alexey Dmitrenko (Ballett), Kim Tassia
Kreipe (Modern), David Schwindling (Con­
temporary) und Robina Steyer (Contem­
porary Ballett). Ausserdem unterrichtet der
Trainingsleiter der Tanzkompanie, Wilhelm
Wunder, einmal wöchentlich Ballett. Und
auch ehema­lige Tänzerinnen der Tanzkom­
panie (Hella Immler, Andrea María Méndez
Torres und Emma Skyllbäck) bereichern
durch ihren fortlaufenden Unterricht an der
Theatertanzschule das Team und die Viel­
falt des Kursprogramms. Derzeit bereiten
sie (mit glühenden Köpfen) ihre Tanzzög­
linge (mit glühenden Sohlen) auf die Kinder­
weihnachtssoiree, wichtigste Veranstaltung
des Theatertanzschuljahres, vor, bei der sich
in diesem Jahr tänzerisch alles um Motive
aus dem aktuellen Familienweihnachtsstück
Der Kleine Lord dreht. In diesem Klassiker der
Kinderbuchliteratur von Frances Hodgson
Burnett (am Theater St.Gallen ist er in einer
zeitgenössischen, eigens für diese Inszenie­
rung geschriebenen Bearbeitung zu sehen)
erfährt der amerikanische Junge Cedric Errol
eines Tages, dass er von adliger Abstam­
mung und Enkel eins echten englischen
Lords ist. Das allein ist schon eine Neuig­
keit, die erst einmal verdaut werden muss,
aber damit nicht genug: Cedric ist der noch
einzige lebende Erbe und soll umgehend ins
Schloss zu seinem Grossvater ziehen und sein
zukünftiges Leben als Earl kennenlernen.
Es ist eine abenteuerliche Geschichte und
schon allein der Besuch des Familienstücks
verspricht ein lohnenswerter Theaterausflug
für Gross und Klein zu werden. In Kombina­
tion mit den Choreografien, die sich die
Kursleiter der Theatertanzschule gerade für
die Weihnachtssoiree ausdenken und mit
insgesamt 140 Tänzerinnen und Tänzern im
Alter zwischen 4 und 40 Jahren an einem
Nachmittag umsetzen, wird die Geschichte
zu einem ganz besonderen und einmaligen
Erlebnis! Falls Ihr Tanzbein danach zwickt:
Wagen Sie sich beschwingten Schrittes selbst
zur Theatertanzschule. Schnuppern und
ein danach folgender Einstieg sind ­j ederzeit
möglich, weitere Informationen finden sie
unter: www.theatersg.ch/mitmachen. (nst)
Vor dem Auftritt
Fotoausstellung von Tine Edel
Seit September ist im Theaterfoyer die Foto­
ausstellung Vor dem Auftritt zu sehen. Foto­
grafin Tine Edel zeigt Aufnahmen, die die
Schauspieler des Theaterensembles in
­e inem ganz besonderen Moment einfangen
– unmittelbar vor ihrem Auftritt hinter der
Bühne. Das Projekt und sein eindrucksvol­
les Ergebnis ist dem engen Vertrauensver­
hältnis zwischen Fotografin und Schau­
spielern zu verdanken.
11
Nachtzug
«Winterreise» von
Franz Schubert
Adventsmatinee
Alle Jahre wieder ...
3. Autoren-
wett­bewerb der
Theater St.Gallen
und Konstanz
Eine Ausschreibung
Franz Schuberts Liederzyklus Winterreise ist
zweifellos eines der bedeutendsten Werke
des deutschen Liedrepertoires. Nachdem
Nik Kevin Koch und Wolfgang Fritzsche be­
reits den frühen Schubertzyklus Die schöne
Müllerin und zu Beginn dieser Spielzeit die
posthum veröffentlichte Sammlung Schwanengesang aufgeführt haben, widmen sie sich
nun dem zweiten grossen Liedzyklus des
Romantikers. Es ist das letzte vollendete
Werk von Franz Schubert und als solches
nicht nur ein Zeugnis seines Reifestils, son­
dern auch von der grossen Fülle von Stim­
mungen und Gefühlsnuancen, die der Kom­
ponist musikalisch einzufangen vermochte.
Wir laden Sie herzlich ein, im Rahmen des
Nachtzuges, das heisst rechtzeitig zum Ein­
bruch der Nacht in die musikalischen Traum­
welten von Franz Schubert einzutauchen!
Interpreten
Nik Kevin Koch, Tenor
Wolfgang Fritzsche, am Flügel
Termin
6. Dezember 2014, 21 Uhr, Lokremise
Einsendeschluss: 31. Dezember 2014
Finale: 6. Juni 2015, Lokremise St.Gallen
(c) Barbara Müller-Walter
«Es ist Advent, es ist Advent,
die Flocken rieseln leise.
Die Wärme in uns teilen wir,
sie zieht nun weite Kreise.»
Liebgewonnene Traditionen soll man pfle­
gen und so laden wir Sie auch heuer wieder
zur alljährlich stattfindenden Adventsma­
tinee in das Foyer des Grossen Hauses ein.
Ensemblemitglieder kredenzen an diesem
zweiten Adventssonntag des Jahres 2014
Musikalisches, Besinnliches, Unterhaltsames
und Erfreuendes. Nehmen Sie eine Auszeit
von der Hektik der letzten Tage des Jahres
und geniessen Sie mit uns den Zauber klir­
rendkalter Wintererzählabende und die fröh­
liche, vorweihnachtliche Stimmung. (sl)
Sonntag, 7. Dezember 2014
11 Uhr, Theaterfoyer, Eintritt frei
Nik Kevin Koch
In dieser Saison richten die Theater St.Gal­
len und Konstanz bereits zum dritten Mal
einen gemeinsamen Autorenwettbewerb aus,
der eine nachhaltige Förderung des Autors
zum Ziel hat. Es können sich deutschspra­
chige Autorinnen und Autoren ohne Alters­
einschränkung beteiligen, indem sie eine
zehnseitige Dramenszene sowie ein Expo­
sée einreichen, das die Idee, die Figuren und
die Sprache des geplanten Stückes vor­
stellt. Die Teilnahmebedingung am Auto­
renwettbewerb der Theater St.Gallen und
Konstanz ist im Gegensatz zu vielen ande­
ren Wettbewerben nicht das Vorlegen eines
bereits fertigen Stückes, stattdessen wer­
den künstlerisches Potenzial, dramatische
Ideen und sprachliche Brillanz gesucht.
Aus den eingesandten Beiträgen wählt
eine Fachjury vier Stückkonzepte aus, die
in ­s zenischen Lesungen öffentlich vorge­
stellt werden. Die Zuschauer vergeben dann
einen Publikumspreis, eine Fachjury den
mit 10 000 Franken dotierten Hauptpreis.
Eine Besonderheit des hiesigen Autoren­
wett­b ewerbs liegt in dem Ziel begründet,
DramatikerInnen über den eigentlichen Wett­
bewerb hinaus zu fördern. So geht mit dem
Hauptpreis eine Anbindung des Autors an
die Theater St.Gallen und Konstanz einher:
Die Theater sichern sich mit der Preisver­
gabe das Recht zur Uraufführung des dann
fertigen Stückes und der prämierte Autor
erhält zusätzlich zum Preisgeld ein drei­
monatiges Stipendium im Gegenwert von
10 000 Franken, das seinen Aufenthalt vor
Ort finanziert und ihn in den praktischen
Theaterbetrieb einbindet. Hiermit wird er­
möglicht, dass er seinen Text nah an der
Theaterpraxis und dramaturgisch betreut
ausformulieren und während der Proben
zur Uraufführung (am Theater Konstanz im
Jahr 2015) praktisch überprüfen kann. Die
Produktion wird dann auch als Gastspiel am
Theater St.Gallen zu sehen sein.
Sie wollen sich nicht als Zuschauer, son­
dern als Autor am Wettbewerb beteiligen?
Bitte erkundigen Sie sich unter theatersg.ch
«Autorenwettbewerb» über weitere relevante
Teilnahmedetails. (nst)
Mit grosszügiger Unterstützung der
12
13
Pressestimmen
Carmen
Das Theater St. Gallen hat nun aber eine
Neuproduktion von Carmen herausgebracht,
die mit solchen Rollenklischees gründlich
aufräumt. Der Regisseur Nicola Berloffa be­
freit die Figuren der beliebten Oper Georges
Bizets von der Last der Aufführungstradi­
tion und fängt gewissermassen bei null wie­
der an. Der Dirigent Modestas Pitrėnas wie­
derum verbindet dramatische Spannung und
Poesie wirkungsvoll miteinander. Dabei ist
für Auge und Ohr eine schlüssige Deutung
herausgekommen. […] Die Bulgarin Alex
Penda, welche die Titelrolle an der Pre­
miere singt, besitzt eine Stimme, die nicht
auf Hochglanz getrimmt ist. Ausdruck ist
ihr wichtiger als Schönheit. Ihr Sopran
klingt eigentlich wie ein Mezzo, dazu
manchmal rau, ungehobelt, ja ordinär und
passt ausgezeichnet zur Rolle der Fabrik­
arbeiterin. […] Die gelungenste Neudeu­
tung ist jene der Micaëla. Sie erscheint nicht
als Unschuld vom Land, sondern als echte
Alternative zu Carmen. […] Cristina Pasaroius
leichter Sopran verleiht der Rolle eine ge­
winnende Ausstrahlung. Ganz besonders
punktet sie bei ihrer herzerweichenden
Arie im dritten Akt, mit der sie José zurück­
erobern will. […] Vermeidung von Klischees
ist auch bei Bühne und Kostümen angesagt.
Rifail Ajdarpasic lässt auf der Bühne fast
­alles Spanische weg. […] Durch verschiedene
Holzkonstruktionen, besonders durch die
allgegenwärtigen Jalousieläden, wird eine
Szenenbild aus X=Hase. Foto: Andreas J. Etter
sommerliche, mediterrane Welt geschaf­
fen. Dazu lässt Marco Giusti das Licht stets
steil von oben einfallen, als würde die Son­
ne unbarmherzig brennen. […] Der Verzicht
auf alles Folkloristische bei Bühnenbild
und Kostümen lenkt den Blick des Betrach­
ters auf das Kerngeschehen, nämlich die
Interaktionen der Protagonisten. Wenn José
am Schluss Carmen ersticht, sind sie alleine
auf der Bühne, während der Trubel des Stier­
kampfs unsichtbar bleibt.
Neue Zürcher Zeitung
X=Hase
Die ausdrucksstarke Tanzcompanie zeigte
eine surrealistische Show, die beim Publi­
kum für Begeisterung sorgte. […] Das Stück
entführte auf eine sinnliche Reise durch
zwölf Stationen: Die Bühne drehte sich wie
ein Karussell und eröffnete dem Betrachter
immer neue, überraschende Ausblicke. […]
Nach und nach erwachten die Tänzer in der
surrealistischen Tanzgleichung «X = Hase»
zum Leben, zeigten ihre individuellen Fä­
higkeiten und brillierten auch als Gruppe.
[…] Tänzerisch wandelte die Truppe immer
wieder zwischen Klassik und Moderne, zwi­
schen Mann und Frau, Traum und Wirklich­
keit und zeigte schauspielerisches Talent.
sda
Das Bewegungsspektrum reicht von Remi­
niszenzen ans klassische Ballett über innigexpressive Momente bis hin zu tanztheatra­
lischen Szenen und Stepdance-Einlagen:
diese allerdings aufgeladen zu einer Per­
formance mit Ausrufezeichen. «Gib deinem
Ich einen Tritt», heisst es später. – Ein geist­
reiches wie sinnliches Vergnügen, den
mehrheitlich blutjungen Tänzerinnen und
Tänzern dabei zuzusehen, wie sie «mit ganz
enorm wenig viel» erschaffen.
Ostschweiz am Sonntag
Szenenbild aus Carmen. Foto: Hans Jörg Michel
14
Aufruf zum Social Sound Organism
Eine Klanginstallation zum Mitmachen
Lokremise St.Gallen (Kunstzone) – 8. bis 11. Januar 2015
Ein ausser­gewöhnliches
Musikprojekt in Form eines
viertägigen Workshops in
Zusammen­arbeit mit dem
Klangkünstler Knut Remond
präsentiert das Sinfonie­
orchester St.Gallen im Januar
2015 – den Social Sound
­Organism. Ein Workshop
über und mit Klängen und
Geräuschen, gipfelnd in
­einer Klang­installation in der
Kunst­zone der Lokremise.
teilten Lautsprechern abgespielt und damit
zum Social Sound Organism verwoben. An
der Entstehung der Klanginstallation arbei­
ten die Teilnehmer natürlich aktiv mit. So
nehmen die einzelnen Soundtracks unter­
einander Kontakt auf, überlagern, vermi­
schen sich, sind dabei aber individuell her­
aushörbar und erzeugen so eine Art akusti­
sches Abbild der Gesellschaft – und ein
kollektives Kunstwerk.
Knut Remond stammt aus Basel, lebt in
­B erlin und wurde bereits mehrfach für sein
künstlerisches wie auch pädagogisches
Schaffen ausgezeichnet. Mitmachen kann
jeder bzw. können die ca. 40 Personen, die
sich rechtzeitig anmelden (Details s. u.), ein­
zige Voraussetzung: ein Smartphone (i OS
oder Android) und Interesse an Klang und
Klängen. Die Teilnahme ist kostenlos.
Ziel des Social Sound Organism ist eine
grosse Klanginstallation in der Kunstzone
der Lokremise St.Gallen, zu der jeder Teil­
nehmer am Workshop eigene Tonaufnah­
men von ca. 20 Minuten Dauer beisteuert,
seinen persönlichen Soundtrack. Die Teil­
nehmer werden aufgefordert, sich selber
und der Geräusch- und Klangkulisse ihres
täglichen Lebens zuzuhören und Tonauf­
nahmen zu machen, die ihr Leben repräsen­
tieren, die ein Klanglogbuch ergeben, einen
persönlichen akustischen Steckbrief. Hier­
zu dient eine eigens für dieses Projekt kon­
zipierte und programmierte App für Smart­
phones (i OS und Android), die rechtzeitig
vor dem Projekt heruntergeladen werden
kann. Mit dieser App können einfach und
übersichtlich qualitativ hochwertige Ton­
aufnahmen gemacht und bearbeitet werden.
Zusätzlich erstellt die App eine GPS -unter­
stützte «soundmap», eine geografische Karte,
die über Aufnahmeorte informiert und die
Bewegung des Aufnehmenden in seinem
sozialen Raum sichtbar macht. Die Tonauf­
nahmen aller Teilnehmer werden schliess­
lich für die Vernissage auf 40 im Raum ver­
Neben diesen ureigenen Klangerlebnis­
sen sollen alle Teilnehmer aber auch erfah­
ren, wie zeitgenössische Komponisten nach
ihren Methoden mit Klängen arbeiten und
diese für den künstlerischen ­Ausdruck ein­
setzen. Deswegen wird der renommierte
St.Galler Komponist Alfons Karl Zwicker
den Teilnehmern im Rahmen des Workshops
von seiner Arbeit mit Klängen berichten; als
Schlusspunkt besuchen alle Teilnehmer am
22. Februar 2015 noch das 7. Tonhallekon­
zert des Sinfonieorchesters St.Gallen, bei dem
ein neues Werk von Alfons Karl Zwicker ur­
aufgeführt wird.
Der Social Sound Organism bietet die
Gelegenheit, an einem einzigartigen Kunst­
projekt teilzunehmen und sich selbst mit
ganz persönlichen Tonaufnahmen in diesen
sozialen Klangorganismus einzubringen.
Geschult werden das genaue Hinhören, das
Untersuchen all der akustischen Reize und
«Ein heterogener, demokratischer
«Social-Sound-Organism», der individuell bzw. einzeln über Aktivlautsprecher ausgestrahlt wird. Es ist quasi
ein demokratischer, klingender Organismus bzw. ein Audio-Cluster, der den
Zeit-Geist und die damit verbundene
Technologie thematisiert.»
(Knut Remond)
Geräusche, die unser Leben bestimmen, auf
ihre Klanglichkeit, die oft ungeahnte Facet­
ten annehmen kann. Mit dem aus unserer
Gesellschaft kaum mehr wegzudenkenden
Smartphone werden neue, vielleicht unbe­
kannte Wege beschritten, und gemeinsam
mit ganz unterschiedlichen Menschen ent­
steht ein kollektives Kunstwerk.
Der Austausch mit Knut Remond und
­A lfons Karl Zwicker kann zusätzlich dazu
beitragen, einen Zugang zu den Bereichen
Neue, elektronische und aleatorische Mu­
sik zu finden und die Hemmschwelle zu
der auf den ersten Blick so unzugänglichen
Neuen Musik spielerisch zu überschreiten;
denn die Rezeption dieser Musik steht und
fällt mit der Fähigkeit, neben emotionaler
Offenheit und Beeindruckbarkeit auch struk­
turellen Feinheiten mit geschulten Sinnen
zu begegnen.
Am Donnerstag, 8. Januar 2015, findet
von 10 bis 12 Uhr die Eröffnungsveranstal­
tung statt, anschliessend und am Freitag
werden individuell Aufnahmen gemacht
(d. h. keine zeitlichen Verpflichtungen!), am
Samstagnachmittag wird gemeinsam die
Klang­
i nstallation erstellt, am Sonntag,
11. Januar 2015, findet um 11 Uhr die Vernis­
sage und Schlussveranstaltung, am Sonn­
tag, 22. Februar 2015, um 17 Uhr das 7. Ton­
hallekonzert statt. Weitere Details erhalten
alle Teilnehmer nach erfolgter Anmeldung.
Anmeldung bitte per Mail an unseren
Kommunikator, Herrn Karl Schimke, unter
k.schimke @ sinfonieorchestersg.ch mit An­
gaben zu Namen, Alter und Beruf. Wir bit­
ten um Verständnis, dass wir das Teilneh­
merfeld auf ca. 40 Personen begrenzen
müssen und daher eventuell nicht alle Inte­
ressenten berücksichtigen können. Anmel­
deschluss ist der 21. November 2014. (fs)
15
Vom Pochen des Schicksals
Bringer des Feuers, Düsternis,
vom Dunkel zum Licht
3. Tonhallekonzert
Donnerstag, 13. November 2014, 19.30 Uhr
Freitag, 14. November 2014, 19.30 Uhr
Einführung zu den Konzerten jeweils um
18.30 Uhr
Otto Tausk, Leitung
Fernando Gomes, Violoncello
Ludwig van Beethoven
Ouvertüre Die Geschöpfe des Prometheus
op. 43
Dmitri Schostakowitsch
Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2
op. 126
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Hörwege! Am Freitag, 14. November 2014,
spielt Fernando Gomes nach Ende des
Konzerts noch ein ca. 20-minütiges Late
Night Special mit Kammermusik aus seiner
Heimat Portugal.
Musik und Lunch
1. Mittagskonzert
Mittwoch, 19. November 2014
12.15 Uhr, Tonhalle
Otto Tausk, Leitung
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Ludwig van Beethovens Ouvertüre zur Bal­
lettmusik Die Geschöpfe des Prometheus ist
die erste von seinen insgesamt 11 Ouvertü­
ren, welche ungefähr zeitgleich mit seinen
9 Sinfonien entstanden sind. 1801, ein Jahr
nach seiner 1. Sinfonie, wurde Beethovens
einziges Ballett im Theater der Wiener Hof­
burg uraufgeführt. Beethoven hielt nicht
viel von dieser musikalischen Gattung, und
doch lag ihm die Arbeit an diesem Werk sehr
am Herzen. Grund dafür ist der durch und
durch aufklärerische Geist, den diese Be­
arbeitung des antiken Stoffes atmet, und der
revolutionäre Charakter des Prometheus­
mythos. Der durch ein «happy end» für Pro­
metheus, Musen und Menschen veranlasste
Optimismus und die Hoffnung auf eine auf
Vernunft, Frieden, Kunst und Freiheit
­gegründete Menschheit entsprachen voll­
ends Beethovens Idealen und sind speziell
in Die Geschöpfe des Prometheus mitreissend
musikalisch ausgestaltet. Dieser bis jetzt
primär inhaltlich von den Gedanken der
Aufklärung geprägte Keim beginnt in Beet­
hoven zu dieser Zeit immer mehr zu spries­
sen und prägt sein kompositorisches Schaf­
fen je länger je mehr: Ein erster Markstein
seines «neuen Wegs» verkörpert die Eroica,
in deren Finale Beethoven auch aus seiner
Prometheusmusik zitiert. Bereits nach der
Vollendung der Dritten begann er an seiner
5. Sinfonie zu arbeiten, welche trotz der de­
saströsen Uraufführung, die 1808 in Wien
stattgefunden hatte, im Eiltempo Europa
Walter und Verena Spühl Stiftung
Fernando Gomes
16
Otto Tausk
eroberte. Mit dem «Durch die Finsternis
zum Licht»-Programm, dem berühmten
Durchbruch von Moll nach Dur, und der
neuen Inhaltlichkeit seiner «Ideensinfonie»
revolutionierte Beethoven die Musik und
setzte den Grundstein für die Sinfonik des
19. Jahrhunderts. E.T.A. Hoffmann rezen­
sierte die Sinfonie 1810 in der Allgemeinen
Musikalischen Zeitung und erhob sie zum
Ausgangspunkt einer romantischen Musik­
ästhetik: «Beethovens Musik bewegt die Hebel
der Furcht, des Schauers, des Entsetzens, des
Schmerzes und erweckt eben jene unendliche
Sehnsucht, welche das Wesen der Romantik
ist. Er ist daher ein rein romantischer Komponist ...». Die Unmittelbarkeit, mit der diese
Sinfonie das Publikum schon nach den ers­
ten vier Tönen des berühmten «Schicksals­
motiv» anspricht, es in ihren Bann zieht und
die ganze kämpferische Bewegung aus der
Dunkelheit zum Licht nachvollziehen lässt,
macht dieses Werk zu einer Hymne auf revo­
lutionären Geist und den Glauben an die
daraus hervorgehenden demokratischen
Werte. Dmitri Schostakowitschs 2. Cello­
konzert kontrastiert Beethovens Optimismus
und Aufbruchstimmung mit eher düsteren,
unheilvollen Klängen, wie auch seine eige­
ne Realität fast durchgehend durch Unfrei­
heit, Bedrohung durch das Stalin-Regime und
zu dieser Zeit stetig zunehmende Krankheit
geprägt war. Der Extrovertiertheit der beet­
hovenschen Freudenbekundung wird die
introvertierte, zerbrechliche, «allzumensch­
liche» Cellostimme in Schostakowitschs Kon­
zert gegenübergestellt. Der Widerstand ge­
gen die Verhältnisse zeigt sich, wie so oft bei
Schostakowitsch, im Grotesken und in einer
Wut, die immer wieder musikalisch aus­
bricht. Zu Unrecht steht das Werk im Schat­
ten des 1. Cellokonzerts, denn es markiert
den Beginn zu Schostakowitschs Spätwerk,
welches sich durch deutliche Reduktion
der Mittel und Konzentration des Aus­
drucks auszeichnet. Solist im Cellokonzert
ist Fernando Gomes, Solo-Cellist des Sinfo­
nieorchesters St.Gallen. Um den für dama­
lige Verhältnisse so unerhört revolutionä­
ren musikalischen und auch klanglichen
Charakter von Beethovens 5. Sinfonie deut­
lich erlebbar zu machen, spielen die Blech­
bläser des Orchesters in diesem Werk sämt­
lich auf historischen Instrumenten. (os)
450 Jahre William Shakespeare
The Bard, Ein Sommernachtstraum,
Shakespeare und die Romantik
4. Tonhallekonzert
Sonntag, 30. November 2014, 17 Uhr
Einführung um 16 Uhr
Johannes Wildner, Leitung
Otto Nicolai
Ouvertüre Die lustigen Weiber von Windsor
Antonín Dvořák
Ouvertüre Othello op. 93
Pjotr I. Tschaikowsky
Fantasie-Ouvertüre Romeo und Julia op. 67
Felix Mendelssohn Bartholdy
Musik zu Ein Sommernachtstraum
op. 21 / op. 61
Mit grosszügiger Unterstützung von
Der immer noch sagen­
umwobene William Shake­
speare kann zweifellos als
Leitstern am Himmel der
Weltliteratur bezeichnet
werden. Kein Autor vor
oder nach ihm genoss einen
­derart grossen Ruhm und
eine Rezeptionsgeschichte,
die die Welt der Literatur,
im speziellen die Dramen­
geschichte, bis heute so
nachhaltig geprägt hat.
Seine Anhängerschaft im englischen Sprach­
raum — auch «bardolatry», also eine Art Götzen­
dienst am Barden Shakespeare, genannt —
setzte sogleich nach seinem Tod ein. In der
deutschen Literatur folgte diese etwas spä­
ter, dann aber übte er einen immensen Ein­
fluss auf Lessing, die Stürmer und Dränger,
die Romantiker und auch auf zahlreiche
Schriftsteller der Moderne aus. Doch er ist
nicht nur literarischer Leitstern, sondern
vermochte mit seinen unvergesslichen und
in ihrer Zeitlosigkeit immer wieder frappie­
renden Figuren und Geschichten stets auch
Malerei und Musik zu inspirieren. So der sich
und seine betörende Wirkung auf Frauen
masslos überschätzende Sir John Falstaff
in Die lustigen Weiber von Windsor: Für
­s einen Vorwitz und seine Überheblichkeit
wird er durch ein Komplott der von ihm be­
gehrten Frauen von diesen verhöhnt, bloss­
gestellt und in die Flucht getrieben. Othello
ist die zeitlos grosse Tragödie, in welcher
der gleichnamige, dunkelhäutige Protago­
nist — zu dieser Zeit ungewöhnlich als edel
und aufrichtig dargestellt — seine geliebte
Desdemona in einer Folge von Intrigen und
Missverständnissen aus Eifersucht erdros­
selt und sich, als er sein Verfehlen an der
Unschuldigen erkennt, selbst erdolcht. Wie­
derum das Thema des Liebestods wird in
Romeo und Julia, der wohl berühmtesten
Liebesgeschichte der Weltliteratur, aufge­
griffen: Die sich unsterblich liebenden Haupt­
figuren gehören zwei verfeindeten Familien
in Verona an, was die Erfüllung ihrer Liebe
verunmöglicht. Auch dieses Stück ist durch­
zogen von Irrungen und Wirrungen und
lässt einen Brief von Julia an Romeo, der
allerdings nie ankommt, schliesslich zum
Auslöser des tragischen Missverständnis­
ses werden, welches den zutiefst verstören­
den Selbstmord der beiden Liebenden nach
sich zieht. Ein ganz anderes, metaphorisch
komisches Verwirrspiel findet in Ein
­Sommernachtstraum statt: Die tatsächli­
chen Liebeswirren um Theseus’ Tochter
Hermia, ihre Verehrer und ihre Freundin
Helena werden im Wald bei dem Elfenkö­
nigspaar Oberon und Titania auf die Spitze
getrieben: Mittels eines verliebt machen­
den Blumennektars werden die Liebesver­
hältnisse der Figuren ständig, meist aus Ver­
sehen, durcheinander gebracht und immer
neu durchmischt. Schliesslich entscheidet
sich Oberon, das Durcheinander aufzulösen
und somit eine glückliche Vereinigung der
Liebenden möglich zu machen. Dies sind nur
vier berühmte Beispiele aus Shakespeares
Schaffen, die aber gemeinsam die Bandbreite
shakespearescher Figuren und Themen ideal­
typisch umreissen. In seinem Wortwitz, sei­
ner blutrünstigen Dramatik, seiner herzzer­
reissenden Melancholie und deren vielfälti­
gen Kombinationen ist Shakespeare kaum zu
übertreffen. Zum 450. Geburtstag von Wil­
liam Shakespeare präsentiert unser 4. Ton­
hallekonzert vier der bedeutendsten und
meistgespielten von Shakespeare inspirier­
ten Werke der musikalischen Romantik, Ni­
colais Weiber-Ouvertüre voll Geschäftigkeit
und versöhnlicher Liebe, Dvořáks düsterfesselnden Othello, Tschaikowskys drama­
tischen Hymnus an Romeo und Julia sowie
den frühen Geniestreich des blutjungen
Felix Mendelssohn-Bartholdy Ein Sommernachtstraum voller Elfenspuk und -zauber,
Lyrik und Humanismus. (os)
17
Grandseigneur des Violoncello
Miklós Perényi und Dénes Várjon
im Meisterzyklus
2. Meisterzykluskonzert
Sonntag, 7. Dezember 2014, 17 Uhr
Miklós Perényi, Violoncello
Dénes Várjon, Klavier
Ludwig van Beethoven
Sonate für Violoncello und
Klavier Nr. 3 A-Dur op. 69
Johann Sebastian Bach
Suite Nr. 4 Es-Dur BWV 1010
für Violoncello solo
Ludwig van Beethoven
Klaviersonate Nr. 12 As-Dur op. 26
Zoltán Kodály
Sonatina für Violoncello und Klavier (1922)
Béla Bartók
Rhapsodie Nr. 1 für Violoncello und
Klavier Sz 86
Sonntags um 5
Sonntag, 16. November 2014
17 Uhr, Forum St. Katharinen
ab 16 Uhr «Prélude» im Foyer mit Kaffee
und Gebäck
Zwei der herausragenden
ungarischen Musiker unse­
rer Zeit, der Cellist Miklós
Perényi und Pianist Dénes
Várjon, gastieren solistisch
und als lange aufeinander
eingespieltes Duo im Rah­
men des 2. Meisterzyklus­
konzertes in der Tonhalle
St.Gallen.
Ihr Programm setzt sich aus repräsentativen
Werken des 18. bis 20. Jahrhunderts zusam­
men, womit ein historisch weiter Bogen
über Genres und musikalische Ausdrucks­
weisen gespannt wird. Perényi und Várjon
spielen im Duo Kammermusik aus ihrer
­u ngarischen Heimat von Zoltán Kodály und
Béla Bartók wie auch Ludwig van Beetho­
vens grosse «mittlere» Sonate für Violoncello
und Klavier Nr. 3 op. 69. Dazu sind sie in
je einem Programmpunkt als Solisten zu
Dénes Várjon
Igor Keller, Violine
Gregory Gates, Violine
Nicolas Corti, Viola
Adrian Gavrilescu, Violoncello
Aline Spaltenstein, Kontrabass
Philip Glass
Streichquartett Nr. 5
Antonín Dvořák
Streichquintett G-Dur op. 77
Arvo Pärt
Summa
Miklós Perényi
18
hören, wobei sie sich hierbei mit einer von
Bachs Suiten für Violoncello solo und einer
Klaviersonate Beethovens der berühmtes­
ten Literatur für Cello- und Klaviersolisten
schlechthin bedienen. Miklós Perényi ist
einer der grossen Cellisten seiner Genera­
tion und wurde 1980 mit dem Kossuth-Preis
und 1987 mit dem Bartók-Pásztory-Preis
ausgezeichnet. Er wird regelmässig zu den
namhaften europäischen Musikfestivals ein­
geladen und ist als Solist international ge­
fragt. Weiter erwähnenswert sind seine hoch­
gelobten CD -Aufnahmen bei ECM Records,
wie z. B. das gesamte Werk von Beethoven
für Cello und Klavier zusammen mit András
Schiff oder auch seine Solo- CD mit Werken
Brittens, Bachs und Ligetis aus dem Jahr
2012. An den internationalen Meisterkursen
von András Schiff nahm der Pianist Dénes
Várjon bereits als Jugendlicher jährlich teil.
Várjon wurde 1997 der Liszt-Preis verliehen
und auch er gastiert an zahlreichen Festi­
vals, wie den Salzburger Festspielen, bei
András Schiffs und Heinz Holligers «Ittinger
Pfingstkonzerten» und Piano Series sowie
Gidon Kremers Lockenhaus Festival. (os)
19
Mir träumte …
Künstlertraum Nr. 3 – Luzian Hirzel
Mir träumte schon am Tag davor, dass es
jetzt losging. Wir trafen uns an einem Ort,
der eine Mischung war aus zwei Orten, die
ich kannte, und einem dritten, an dem ich
am Tag zuvor vorbeigegangen war.
Auf dem Weg dahin ging sie eine ganze
Weile vor mir her, ohne dass ich mir ganz
sicher war, ob sie es tatsächlich ist und ohne
dass ich den Mut hatte, sie auf gut Glück anzusprechen. Als wir dann angekommen waren, jeder für sich und doch zusammen, sah
ich im Hintergrund weitere bekannte Gesichter, die aber nichts mit dem zu tun hatten, was hier gleich losgehen würde. Mein
Gesicht erschien ihr beim Wiedersehen für
eine Weile unbekannt, ich hatte mich wohl
verändert. Als sie mich dann doch erkannte,
folgte auf die Irritation eine herzliche, wohlige, lange Umarmung. Sie sah mich nochmals an und sagte nur: «Alt bist du geworden.» «Das kann doch gar nicht sein», erwiderte ich und wachte auf.
Zu dieser Kolumne
Jeden Monat lassen wir Sie in dieser Spielzeit an den Tag- oder Nachtträumen unserer
Ensemblemitglieder teilhaben. Der Schauspieler Luzian Hirzel, der seit der Spielzeit
2013 / 14 als festes Ensemblemitglied am
Theater St.Gallen engagiert ist, erzählt von
einem Traum, den er in der Nacht vor dem
Probenbeginn zum Familienstück Der kleine
Lord hatte, in dem er die Titelfigur, Cedric
Errol, spielt. Nach Hans im Glück ist dies
seine zweite Zusammenarbeit mit der
Regisseurin Dora Schneider.
Luzian Hirzel als Cedric Errol im Familienstück Der kleine Lord. Foto: Daniel Ammann
20
Veranstaltungsübersicht
November / D ezember 2014
Theater
Grosses Haus
Do
6 . 11 .
Besetzung
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
20 Uhr
Kurzdramen von
Samuel Beckett
frei /Premiere
Leitung: Ries, Sommerfeld, Häne; mit: Green,
Güntens­p erger, Hettkamp,
Rhode, Schäfer, Lipgens
Das Traumfresserchen
Leitung: Hettkamp,
Kraus, Hengartner; mit:
Green, Güntensperger,
Fend
Mit: Stanke, Seibert,
Borchert, Antoni,
Musical von Frank
Weckerlin, Besett,
Wildhorn, Ivan Menchell, Wacker, Johansson,
Robin Lerner
Lamberty, Bellinx
KV / frei
Anything Goes
19 . 30 – 22 . 15 Uhr
Musical von Cole Porter
frei
Mit: Mönch, Pohaska,
Windegger, Hellberg,
Jovanovic, Muik, Pfeifer,
Hauser, Moore, Berg,
u.v.w.
So
9 . 11 .
Mit: Uhlenhopp, Fillmore,
Shanahan, Gritschneder,
Oper von Erich Wolfgang Ymeraj, Frei, Botta, Joita
Korngold
SoN-B / frei
Di
11 . 11 .
Die Entführung aus
dem Serail
19 . 30 – 22 . 15 Uhr
Oper von Wolfgang
Amadeus Mozart
Di / CTV / frei
Mit: Or, Payer, Trainer,
Koch, Páll, Ransburg
Der Besuch der alten
Dame
19 . 30 – 22 Uhr
Schauspiel von Friedrich
Dürrenmatt
VB -B / frei
Mit: Glössner, Hettkamp,
Spühler, Nessi, Fend,
Hirzel, Sorring, Kraß­
nitzer, Rhode, Hölzl,
Schäfer, Riedl, Steck,
Albold, Peter, Sigl,
Gheorghiu-Banciu,
Green Franchi, Koller,
Güntensperger
14 – 14 . 50 Uhr
Kinderstück nach
Michael Ende ( 5 +)
frei, Studio
Die tote Stadt
17 – 19 . 20 Uhr
X=Hase
20 – 21 . 30 Uhr
Tanzstück von
Beate Vollack
Mu-A / frei
Das Traumfresserchen
Leitung: Vollack, Chan,
van Vark, Irmer; mit:
Tanzkompanie des
Theaters St.Gallen
wie am 8 . 11 .
14 – 14 . 50 Uhr
Kinderstück nach
Michael Ende ( 5 +)
frei, Studio
Do
13 . 11 .
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
20 Uhr
frei
wie am 7 . 11 .
Fr
14 . 11 .
X=Hase
20 – 21 . 30 Uhr
Tanzstück von
Beate Vollack
frei
wie am 11 . 11 .
X=Hase
17 – 18 . 30 Uhr Uhr
Tanzstück von
Beate Vollack
frei
wie am 11 . 11 .
Carmen
19 . 30 – 22 . 20 Uhr
Oper von Georges Bizet
frei
So
Der Besuch der alten
wie am 12 . 11 .
Dame
14 . 30 – 17 Uhr
Schauspiel von Friedrich
Dürrenmatt
SoN-A / frei
Der Besuch der alten
Dame
19 . 30 – 22 Uhr
So-A / SG -So / frei
Schicksal / Beethoven 5
3 . Tonhallekonzert
19 . 30 Uhr
K+ / Do / frei
Schicksal / Beethoven 5
3 . Tonhallekonzert
19 . 30 Uhr
Fr/ frei
Mit: Penda, Taylor, Argiris,
Trainer, Holzhauser,
Pasaroiu, Koch, Kernot,
Maze, Shanahan
Sa
15 . 11 .
16 . 11 .
Sinfonieorchester
Tonhalle
Artus
Fr
Mi
12 . 11 .
Besetzung
19 . 30 – 22 Uhr
7 . 11 .
Sa
8 . 11 .
Theater
Lokremise/Studio
Theaterfoyer
Sonntags um 5
17 Uhr
Kammermusik
So um 5 / frei
Forum St.Katharinen
wie am 12 . 11 .
21
Theater
Grosses Haus
Besetzung
Theater
Lokremise/Studio
Theaterfoyer
Besetzung
1 . Migros-Kulturprozent
Classics
19 . 30 Uhr
Classics / frei, Tonhalle
Mo
17 . 11 .
Mi
19 . 11 .
Fr
21 . 11 .
Sa
22 . 11 .
Sinfonieorchester
Tonhalle
Die Entführung aus
dem Serail
19 . 30 – 22 . 15 Uhr
Oper von Wolfgang
Amadeus Mozart
Mi-G/Mi-mu/ SG -Mi / frei
Mit: Or, Payer, Trainer,
Koch, Kernot, Ransburg
Mit: Vinke, Fillmore,
Shanahan, Gritschneder,
Oper von Erich Wolfgang Ymeraj, Frei, Botta, Joita
Korngold
Fr/ KuT/ frei
Die tote Stadt
19 . 30 – 21 . 50 Uhr
Der kleine Lord
14 Uhr
Familienstück nach
F. H. Burnett ( 5 +)
frei / Premiere
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
20 Uhr
( 19 . 30 Uhr Einführung)
S-Mi/ frei
wie am 7 . 11 .
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
20 Uhr
frei
wie am 7 . 11 .
1 . Mittagskonzert
12 . 15 Uhr
Beethoven
Leitung: Schneider,
Richter, Wolffersdorff,
Fischer, Richter;
mit: Hirzel, Dengler,
Gheorghiu-Banciu,
Kalhammer-Loew, Fend,
Riedl, Albold, Waibel
wie am 12 . 11 .
Der Besuch der alten
Dame
19 . 30 – 22 Uhr
Schauspiel von Friedrich
Dürrenmatt
Sa / frei
So
23 . 11 .
Mo
24 . 11
Mit: Stanke, Seibert,
Borchert, van Dam,
Weckerlin, Besett, Wacker,
Musical von Frank
Wildhorn, Ivan Menchell, Johansson, Lamberty,
Bellinx
Robin Lerner
frei
Artus
17 – 19 . 30 Uhr
Die tote Stadt
Mit: Uhlenhopp, Fillmore,
19 . 30 – 21 . 50 Uhr
Maze, Gritschneder,
Oper von Erich Wolfgang Ymeraj, Frei, Botta, Joita
Korngold
VB -C / frei
Kinderweihnachtssoiree
17 Uhr
Eintritt frei
Theatertanzschule
Ödipus Stadt
19 . 30 – 22 . 30 Uhr
Schauspiel von
John von Düffel
VB -A / frei
Mit: Losehand, Schäfer,
Hettkamp, ­R hode, Gey,
Sigl, Green, Güntensperger,
Hirzel
Die Entführung aus
dem Serail
19 . 30 – 22 . 15 Uhr
Oper von Wolfgang
Amadeus Mozart
M-Fr/ frei
Mit: O’Loughlin, Payer,
Trainer, Koch, Páll,
Ransburg
Sa
Anything Goes
29 . 11 .
19 . 30 – 22 . 15 Uhr
Mit: Mönch, Pohaska,
Wind­e gger, Hellberg,
Jovanovic, Muik, Pfeifer,
Hauser, Moore, Berg, Frei,
u.v.w.
Mi
26 . 11 .
Do
27 . 11 .
Fr
28 . 11 .
Musical von Cole Porter
frei
So
Der kleine Lord
30 . 11 .
14 Uhr
wie am 22 . 11 .
Familienstück nach
F. H. Burnett ( 5 +)
frei
Di
2 . 12 .
Der Besuch der alten
wie am 12 . 11 .
Dame
19 . 30 – 22 Uhr
Schauspiel von Friedrich
Dürrenmatt
Fern-A /B/frei
Do
4 . 12 .
Der Besuch der alten
wie am 12 . 11 .
Dame
19 . 30 – 22 Uhr
Schauspiel von Friedrich
Dürrenmatt
KV / frei
22
wie am 7 . 11 .
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
17 Uhr ( 16.30 Uhr Einführung)
frei
wie am 7 . 11 .
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
20 Uhr (19.30 Uhr Einführung)
frei
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
20 Uhr
frei
wie am 7 . 11 .
Samuel Beckett ...
wie am 7 . 11 .
– Dramaticules
17 Uhr (16.30 Uhr Einführung)
frei
Sommernachtstraum / Romantik
4 . Tonhallekonzert
17 Uhr
So/ frei
Fr
5 . 12 .
Sa
6 . 12 .
So
7 . 12 .
Theater
Grosses Haus
Besetzung
Theater
Lokremise/Studio
Theaterfoyer
Besetzung
Anything Goes
19 . 30 – 22 . 15 Uhr
Musical von Cole Porter
frei
Mit: Mönch, Pohaska,
Windegger, Hellberg,
Jovanovic, Muik, Pfeifer,
Hauser, Moore, Berg, Frei,
u.v.w.
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
20 Uhr
frei
wie am 7 . 11 .
Artus
19 . 30 – 22 Uhr
Musical von Frank
Wildhorn, Ivan Menchell,
Robin Lerner
frei
Mit: Stanke, Seibert,
Borchert, van Dam,
Weckerlin, Besett,
Wacker, Johansson,
Lamberty, Bellinx
Die Entführung aus
dem Serail
17 – 19 . 45 Uhr
Oper von Wolfgang
Amadeus Mozart
SoN-B / frei
Mit: O’Loughlin, Payer,
Trainer, Koch, Kernot,
Ransburg
Sinfonieorchester
Tonhalle
Kostümverkauf
10 – 16 Uhr
Foyer
Nachtzug
Winterreise
21 Uhr
Tenor: Nik Kevin Koch,
Pianist: Wolfgang Fritzsche
2 . Meisterzyklus-Konzert
17 Uhr (16.30 Uhr Einführung)
MZ + frei
Adventsmatinee
11 Uhr
Foyer
Samuel Beckett ...
– Dramaticules
17 Uhr
( 16 . 30 Uhr Einführung)
frei
wie am 7 . 11 .
Violoncello:
Miklós Perényi,
Klavier: Dénes Várjon
Unsere Vorstellungen und Konzerte werden ermöglicht durch:
Tickets
theatersg.ch / sinfonieorchestersg.ch
kasse @ theatersg.ch / Telefon 071 242 06 06
Billettkasse
Montag bis Samstag 10 – 19 Uhr,
Sonntag 10 – 12 . 30 Uhr
Abendkasse
jeweils eine Stunde vor der
Veranstaltung
Vorverkauf im VBSG -Pavillon
Bahnhofplatz,
Montag bis Freitag 8 – 18 . 30 Uhr
Hotline Ticketportal
Telefon 0900 101 102
Ihr Billett ist auch Ihr Busticket
Konzert- und Theatertickets gelten als
öV-Fahrausweis in der Ostwind-Zone 210 .
Impressum
Herausgeber: Theater St.Gallen / Sinfonie­o rchester
St.Gallen
Redaktion: S. Kaden (sk)
Autoren: M. Franchi (mf); S. Honegger (sh); A. Jud (aj);
S. Lamprechter (sl); F. Scheiber (fs); N. Stazol (nst);
Orlando Schneider (os); Irene Weber-Froboese (iwf)
Design: TGG Hafen Senn Stieger, St.Gallen
Produktion: Ostschweiz Druck AG ,
9300 Wittenbach / Inserate: BB Art Service,
071 278 63 66 / Auflage: 6000 Stück /
22 . Jahrgang ISSN 1421 - 0266
Bitte richten Sie Ihre Adressänderungen an
info @ theatersg.ch oder Tel. 071 242 05 05
23
A PP
9004 St.Gallen
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