Fragen und antworten

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Fragen und Antworten
aus der Online-Veranstaltung
COPD & Infektiologie
unter Mitwirkung von
Prof. Dr. Tobias Welte, Dr. Axel Kroker und Dr. Olaf Schmidt
mit freundlicher
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Wichtige Fragen und Antworten
Anticholinergika
COPD
Gibt es Möglichkeiten, eine akute Exazerbation im Vorfeld zu
erkennen und zu verhindern?
Antwort
Laut neuer Leitlinien Betablocker nicht kontraindiziert — man solle
alle Begleiterkrankungen — auch kardial — so behandeln wie sonst
üblich. Ist das so OK?
Antwort
Wie hoch schätzen Sie den Nutzen von lungenfunktionsanalytischen
Screening-Untersuchungen in der (rauchenden) Bevölkerung ein,
um die COPD möglichst früh diagnostizieren und therapieren zu
können?
Antwort
Sollte ich als Sofortmaßnahmen immer gleich ß-Mimetika UND
Anticholinergika verordnen? Oder reichen bei leichten akuten
Exazerbationen auch die ß-Mimetika?
Antwort
Reicht eine FEV1 unter 30 % als Parameter für eine Einweisung in die
Klinik zur stationären Behandlung aus?
Antwort
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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Wichtige Fragen und Antworten
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Wann sollte im ambulanten Bereich bei einem exazerbierten
COPD-Patienten ein Röntgen-Thorax durch den Hausarzt
veranlasst werden?
Antwort
Vorhin wurde die Notwendigkeit von Sputumdiagnostik
angesprochen. Wie sieht es aus mit EKG und Röntgen?
Bei welchen Indikationen sollte die Diagnostik ausgeweitet werden?
Antwort
Bei Langzeitgabe von inhalativen Corticosteroiden:
Wie oft/regelmäßig sollte die Indikation hierfür überprüft werden?
Antwort
Wie erkenne ich Bronchiektasen bei COPDlern klinisch in
Abgrenzung zur „normalen“ Exazerbation?
Antwort
In welchem pathophysiologischen Zusammenhang sehen Sie
Bronchiektasen bei COPD?
Antwort
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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Resistente Erreger
Pneumonien
COPD
Sonstiges
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Resistente Erreger
Diagnostik................................................................................................................... 6
Antibiotikatherapie..................................................................................................... 7
Allgemein.................................................................................................................... 9
Pneumonien
Prävention................................................................................................................. 11
Diagnostik................................................................................................................. 11
Antibiotikatherapie................................................................................................... 12
Allgemein.................................................................................................................. 13
COPD
Screening.................................................................................................................. 15
Prävention................................................................................................................. 16
Diagnostik................................................................................................................. 17
Anticholinergika
COPD
Antibiotikatherapie................................................................................................... 20
Therapie — sonstige.................................................................................................. 21
Steroidgabe
Exazerbation............................................................................................................. 23
Antibiotikatherapie
Allgemein..................................................................................................................26
Exazerbation
Langzeittherapie
Bronchiektasen
Infektion
Prävention................................................................................................................. 29
Diagnostik ................................................................................................................ 30
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Resistente Erreger
Pneumonien
COPD
Sonstiges
Antibiotikatherapie .................................................................................................. 32
Therapie — sonstige.................................................................................................. 35
Therapie invasiv........................................................................................................ 38
Allgemein.................................................................................................................. 39
Sonstiges
Diagnostik.................................................................................................................42
Veranstaltungsreihe COPD & Infektiologie ...................................................................43
Referenten-Profil.............................................................................................................44
Weitere Informationen.................................................................................................... 45
Fax-Anmeldung ............................................................................................................... 46
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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Resistente Erreger
Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Diagnostik
Sollte man denn immer eine mikrobiologische Diagnostik durchführen, um eben Resistenzen
zu vermeiden?
Dr. Olaf Schmidt: Bei einfachen Infekten ist dies nicht nötig.
An welchen Lokalisationen sollte bei anamnestischem Verdacht nach resistenten Erregern
gefahndet werden?
Dr. Olaf Schmidt: Es gibt keine Lokalisationen, die spezifisch sind.
Werden Ihrer Meinung nach zu viele Breitband-AB wie Fluorchinolone angewendet? Wie
sinnvoll wäre ein sofortiger Erregernachweis bzw. die Umstellung auf ein erregerspezifisches
AB während der Therapie?
Prof. Dr. Tobias Welte: Erregernachweis im ambulanten Bereich wird nicht empfohlen,
empirische Erfahrungen reichen da aus. Fluorchinolone sind nicht Therapie der 1. Wahl,
diese werden zu häufig eingesetzt, Penicillinresistenz ist in Deutschland kein Problem,
bei Makroliden besteht eine maximale Resistenzrate von 10 % in Deutschland.
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COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
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Antibiotikatherapie
Können sich bereits nach einmaliger Behandlung Antibiotika-Resistenzen entwickeln?
Dr. Axel Kroker: Resistenzen können bei zu langer oder/und zu niedriger Dosierung häufig
auftreten, prinzipiell kann tatsächlich schon bei einer Einmal-Therapie eine Resistenz gegen
das Antibiotikum entstehen.
Sind bereits Resistenzen gegen die antibiotischen Alternativen, wie Fluorchinolone,
bekannt?
Dr. Axel Kroker: Bisher sind keine bekannt (Ausnahme Ciprofloxacin, welches für Atemwegsinfektionen nicht primär zugelassen ist).
Ist eine Monotherapie mit Makroliden durch die hohe Pneumokokkenresistenz nicht anderen
Alternativantibiotika bei der kalkulierten Antibiotikatherapie vollkommen unterlegen?
Dr. Axel Kroker: Monotherapie mit Makroliden sind bei leichten Pneumonien und jungen
Menschen OK, bei schweren Fällen sind diese klar unterlegen, dann sind Penicillinderivate
indiziert.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Wie kommt es zu unterschiedlichen Festlegungen der Resistenz-Grenzen von Pneumokokken
gegenüber Penicillin, die einen Unterschied von 2 mg/l bedeuten? Wo setzen Sie die Grenze?
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Dr. Axel Kroker: Es gibt Änderungen der Grenzwerte, diese sind weltweit einheitlich festgelegt.
2 mg/l sind nicht relevant.
Langzeittherapie
Infektion
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Pneumonien
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Bronchiektasen
Sonstiges
Zur PULSE-Studie: Abgesehen von der umstrittenen Brauchbarkeit der Studie, wissen Sie,
wie hoch das Ausmaß der Risikoreduktion durch Moxifloxacin circa lag?
Entwickelten sich Resistenzen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Es gab in PULSE eine deutliche Resistenz der Bakterienlast, jedoch
keine signifikante Reduktion der Exazerbationen. Der Trend ging zu etwa 15–20 % Risikoreduktion. Die Studie war zu kurz, um Auskünfte über Resistenzentwicklung zu geben.
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Antibiotikatherapie
Exazerbation
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Infektion
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Allgemein
Gibt es resistente Mykoplasmen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Es sind keine resistenten Stämme von Mykoplasmen bekannt.
Wie ist die Vorgehensweise bei einem Patienten mit ESBL?
Dr. Axel Kroker: Bei ESBL ist im Falle einer Pneumonie eine stationäre Therapie erforderlich,
sonst genügen Hygienemaßnahmen.
Wie sollte man sich im OP verhalten, wenn man einen Patienten mit ESBL im Darm auf dem
Programm hat? Muss der OP-Saal danach auf bestimmte Art und Weise desinfiziert werden?
Dr. Olaf Schmidt: ESBL im Darm nach Hygienestandard des Krankenhauses, evtl. am Ende des
Programms.
Gibt es Daten (Zahlen) über Resistenzen gegen Virostatika?
Dr. Olaf Schmidt: Für die Pneumonie hat dies keine Bedeutung, für Influenzamedikamente ist
dies bekannt, aber deutlich unterhalb der Zahlen von Antibiotika.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
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Die Fragen und Antworten in diesem
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Alle drei Teile der Serie finden Sie online
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COPD & Infektiologie
Teil 1: Akute Exazerbation in
der COPD
00:31:52
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
COPD & Infektiologie
Teil 3: Therapie der ambulant
erworbenen Pneumonie
COPD & Infektiologie
Teil 2: Bronchiektasen
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
00:26:47
00:30:02
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Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Prävention
Welchen Stellenwert geben Sie der Pneumokokken-Impfung bei AEP insgesamt?
Vor allem zur Reduzierung des Schweregrades oder auch zur Inzidenz der AEP?
Dr. Olaf Schmidt: Hohe Wertigkeit und sinnhaft vor allem bei Kindern und chronisch
kranken Patienten. Inzidenz läßt sich sicherlich senken.
Diagnostik
Wie notwendig halten Sie die Röntgen-Aufnahme vom Thorax für die Therapie der AEP?
Gibt es bei Kindern diesbezüglich Besonderheiten? Wie oft sollte ein Röntgen-Thorax
gemacht werden?
Prof. Dr. Tobias Welte: Ultraschall der Lunge ist bei Kindern und als Verlaufsuntersuchung
zunehmend indiziert, wobei zentrale Pneumonien nicht erfasst werden. Parapneumonische
Ergüsse können so frühzeitig erkannt werden, diese müssen bei Persistenz immer punktiert
werden, um ein Empyem auszuschließen.
Anticholinergika
COPD
Warum gehört der niedrige Blutdruck zum CRB?
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Dr. Axel Kroker: Ein niedriger Blutdruck bei Pneumonie ist problematisch und weist auf eine
Bakteriämie/Sepsis hin. Neben der erniedrigten O2-Sättigung ist dies ein Indikator für eine
stationäre Therapie.
Exazerbation
Langzeittherapie
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Resistente Erreger
Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Antibiotikatherapie
Bei Verdacht auf P. aeruginosa, welches Antibiotikum ist Mittel der Wahl?
Dr. Olaf Schmidt: Selten als ambulante Pneumonie gesehen. Ciprobay oral ist eine
„Krücke“ der Therapie, besser jedoch ist die stationäre Aufnahme und intravenöse Gabe,
bei Bronchiektasen 2 x 500 oral aber schlechte Alternative.
Ab welchem Zeitpunkt kann nach i.v.-Therapie das Antibiotikum in Tablettenform verabreicht
werden? Welche Kriterien müssen erfüllt sein?
Dr. Olaf Schmidt: Der Wechsel von i.v. auf die Gabe von oralen AB sind jeweils nach
klinischem Verlauf und Wahl des AB auszuwählen (cave orale Bioverfügbarkeit).
CRP 65 sollte sich deutlich gebessert haben.
Gibt es Besonderheiten bei Kindern? Ist es wichtig genau hinzusehen oder kann man
entspannter bleiben?
Dr. Olaf Schmidt: Allgemeine Risikofaktoren müssen bedacht werden, sonst gibt es keine
Besonderheiten. Bei Kindern auch abhängig von der Schwere der Erkrankung, ansonsten
wie bei Erwachsenen, cave Fluorchinolone und Doxycyclin. Kein „Entspannt-Sein“, da
schwere Verläufe möglich sind.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Sollte man beim älteren Patienten Unacid als Monotherapie oder als Kombinationstherapie
anwenden?
Exazerbation
Langzeittherapie
Dr. Axel Kroker: Unacid plus Makrolid sollte abhängig von der Schwere der Erkrankung
eingesetzt werden, das Alter ist hier kein Kriterium.
Infektion
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Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Allgemein
Kann man einen Trend nachweisen, welche AB eher vom Hausarzt bei Verdacht auf AEP
gegeben werden zu der Verordnung innerhalb einer stationären Behandlung bzw. zu der
Verordnung durch einen Pneumologen?
Dr. Olaf Schmidt: Hier sind Unterschiede bekannt, je spezieller die Ausrichtung desto
spezieller die Therapie, hängt aber sicher auch mit der Schwere der Erkrankung zusammen.
Wie verteilt sich die Häufigkeit ambulant erworbener Pneumonien auf die verschiedenen
Erreger? Ist der Anteil von P. aeruginosa zurückgefallen oder angestiegen?
Dr. Axel Kroker: Der Anteil an ambulant-erworbenen Pneumonien ist sehr gering, ca. 1 %,
und in den letzten Jahren nicht angestiegen.
Sind alle nicht-nosokomialen Pneumonien CAPs (AEPs)?
Dr. Axel Kroker: Nosokomiale Infektionen sind grundsätzlich assoziiert mit einem anderen
Erregerspektrum, Therapiestrategie ist komplett anders.
Anticholinergika
COPD
Spielen Atelektasen eine große Rolle in der Pathogenese der Pneumonie?
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Prof. Dr. Tobias Welte: Atelektasen müssen einen immer an einen Tumor denken lassen!
Schleimpfropfe sind in der Regel mit bakterieller Infektion assoziiert.
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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COPD & Infektiologie
Teil 1: Akute Exazerbation in
der COPD
00:31:52
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
PD & Infektiologie
Teil 3: Therapie der ambulant
erworbenen Pneumonie
COPD & Infektiologie
Teil 2: Bronchiektasen
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
00:26:47
00:30:02
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Screening
Wie hoch schätzen Sie den Nutzen von lungenfunktionsanalytischen ScreeningUntersuchungen in der (rauchenden) Bevölkerung ein, um die COPD möglichst früh
diagnostizieren und therapieren zu können?
Dr. Olaf Schmidt: Bei Rauchern ist das Screnning sicherlich sehr hilfreich. Aber
man wird dort doch nur 40–50 % erreichen. Nach meiner Erfahrung, sind solche Screeninguntersuchungen zum Rauchstopp leider nicht sinnvoll.
Prof. Dr. Tobias Welte: Ich bin skeptisch, was Screeninguntersuchungen angeht.
Problematisch ist vor allem die Qualität der Lungenfunktion. Gezielte Überweisung zur
Lungenfunktionsuntersuchung bei Rauchern mit Husten und Auswurf und Dyspnoe.
Anticholinergika
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Infektion
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Pneumonien
COPD
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Sonstiges
Prävention
Wird die (neue) Pneumokokkenimpfung grundlegend für COPD-Patienten empfohlen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Die Impfung wird für alle COPD Patienten empfohlen. Der neue
Konjugatimpfstoff wird bisher nicht von der ständigen Impfkommission empfohlen und
daher – mit Ausnahme der Privatkassen – auch nicht von den Kassen erstattet.
Halten Sie den Konjugatimpfstoff gegenüber dem bisherigen für überlegen bei den COPDPatienten?
Prof. Dr. Tobias Welte: Ich halte den Konjugatimpfstoff für effektiver. Vor allem bei älteren
Menschen.
Pneumokokkenimpfung alle 5 oder 6 Jahre? Oder nur noch einmalig?
Dr. Olaf Schmidt: Bisherige Impfung alle 6 Jahre, neuer Impfstoff ist bisher nicht erstattungsfähig, daher wegen Regress Gefahr, eher Zurückhaltung üben, Ausnahme privat abgerechnet!
Prof. Dr. Tobias Welte: Zum jetzigen Zeitpunkt wird keine Wiederimpfung mit dem „alten“
Polisaccharidimpfstoff empfohlen. Daten zum Konjugatimpfstoff liegen noch nicht vor.
Bereits Polisaccharid geimpfte Patienten können mit Konjugatimpfstoff wiedergeimpft
werden.
Anticholinergika
COPD
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Antibiotikatherapie
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Pneumonien
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Bronchiektasen
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Diagnostik
Ist denn eine Farbveränderung des Sputums bei bestehender COPD als Früh- bzw. quasi
Vorab-Selbstdiagnostik für die Patienten selbst geeignet?
Dr. Olaf Schmidt: Siehe unsere letzte Sendung: Farbe ist ein wichtig Indikator, ich erinnere an
die Farbtafel in Holland, aber 50 % haben keine Pneumonie.
Eine Pneumonie bei COPD-Patienten geht häufig nicht mit farbigem Sputum einher. Was ist
hier die beste Diagnostik? Wie merken die Patienten selber, dass sie sich zusätzlich zu COPD
nun eine Pneumonie eingefangen haben?
Dr. Axel Kroker: Sputumfarbe dunkelgelb-grün ist hochwahrscheinlich pathogen, aber nicht
beweisend. Viel Sputum plus Verfärbung ist ein Zeichen für Pathogenität, aber wenig Sputum
schließt eine Pneumonie nicht aus – häufig viral.
Grünes Sputum, aber im Labor keine Bakterien nachweisbar. Trotzdem Antibiotika?
Prof. Dr. Tobias Welte: Dann müssen Sie nach der Klinik entscheiden. Hilft der Cortisonstoss
nicht alleine, ist das CRP deutlich erhöht, dann sollten sie antibiotisch therapieren. Ist der
Patient wenig beeinträchtigt, dann eher „Wait and see“.
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COPD
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Pneumonien
COPD
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Sonstiges
Können die Sputumproben nicht durch bestimmte Mittel länger haltbar gemacht werden?
Auf dem Land ist es ja äußerst schwierig, dass die Probe in 4 Stunden ein Labor erreicht.
In großen Veranstaltungen wird immer angegeben, dass Sputumproben innerhalb von
4 Stunden verarbeitet werden müssen. Ein großes Labor im Südwesten gibt auf Nachfrage an,
dass dies nicht so sei und die Transportzeit von 8 Std. noch gute Ergebnisse zeigt. Wo liegt die
Wahrheit. Gibt es hierzu Untersuchungen, welche Keime gehen so verloren??
Prof. Dr. Tobias Welte: Zur Transportzeit gibt es klare Untersuchungen. Je kürzer, umso
besser. Längere Zeiten als 4 Stunden sind immer schlecht. Wenn es nicht anders geht, sollte
das Sputum bei 4 °C gekühlt transportiert werden.
Ist die Bronko-Card, wie sie in den Niederlanden zur Sputumdiagnostik bei der COPD
verwendet wird, auch in Deutschland im Kommen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Bisher leider nicht, wahrscheinlich, weil es keine Erstattungsziffer gibt.
Empfehlenswert wäre es in jedem Fall.
Vorhin wurde die Notwendigkeit von Sputumdiagnostik angesprochen. Wie sieht es aus mit
EKG und Röntgen? Bei welchen Indikationen sollte die Diagnostik ausgeweitet werden?
Anticholinergika
COPD
Dr. Olaf Schmidt: Wir führen im Rahmen der „Grunduntersuchungen“ bei Erstvorstellungen
bei Pat. mit höhergradigen COPD-Erkrankungen regelmäßig eine erweiterte Diagnostik durch.
Dies zur Prognose und Statusabschätzung der Erkrankung. Danach je nach Krankheitsverlauf
und Ermessen des jeweiligen Arztes. Ich würde weiterführende Untersuchungen auch immer
dann veranlassen, wenn der Krankheitsverlauf nicht meiner Erwartung entspricht.
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
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Sonstiges
Was halten Sie vom „sit to stand“-Test anstelle des 6MWD?
Dr. Olaf Schmidt: 6MWD ist standardisiert und weltweit machbar. Aber ist in der Praxis nicht
immer leicht und mit viel Aufwand verbunden. Wir führen BGAs bei Spiroergos durch, aber
auch als praktischen Test vor und nach Treppengehen/-laufen. Das ist viel praxisnäher und
zeigt oft verblüffende Ergebnisse.
Reicht eine FEV1 unter 30 % als Parameter für eine Einweisung in die Klinik zur stationären
Behandlung aus?
Dr. Olaf Schmidt: Die FEV1 ist als alleiniger Wert sicher nicht aussagekräftig. In unserer
Praxis haben wir einige Patienten, die ständig Werte um 15 % haben, ohne einer stationären
Behandlung bedürftig zu sein.
Sind bei ambulanter Therapie zur Verlaufskontrolle auch objektive Parameter zu fordern
(forensisch)-Oximeter? Peak-Flow?
Dr. Olaf Schmidt: Peak-flow-Werte sind nur bei Asthma-Patienten sinnvoll. Dort aber
sicherlich sehr gut zur Therapiekontrolle geeignet. Bei COPD-Patienten führen wir die
Peak-flow-Messungen im Rahmen des DMP’s auch durch, aber mit mäßigem Erfolg.
Oxymetrie Messungen führen meiner Meinung nach nur zur Verunsicherung des Patienten,
auch aufgrund der Fehlmessungen. Das sollten absolute Ausnahmen sein.
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Antibiotikatherapie
Haben orale Cephalosporine einen Stellenwert?
Prof. Dr. Tobias Welte: Cephalosporine sind schlecht bioverfügbar (ca. 30 %). Gerade bei
älteren Menschen ist die Resorption unsicher. Wir empfehlen daher eher Amoxicillin/Inhibitorkombinationen. Wenn Cephalosporine, dann in der höchsten empfohlenen Dosis.
Gibt es schon praktische Anwendung einer „on-off“-Antibiose?
Prof. Dr. Tobias Welte: On-off-Antibiotikatherapien werden für Patienten mit chronischer
Keimkolonisation der Atemwege diskutiert. Bei inhalativer Antibiotikagabe bei Bronchiektasen wird beispielsweise 1 Monat inhaliert, dann folgen zwei Monate Pause, dann wieder
1 Monat Inhalation. Ob das mit oralen Antibiotika auch möglich wäre, ist bisher nicht untersucht.
Dr. Olaf Schmidt: Haben wir noch nicht durchgeführt. Ich kenne auch keine niedergelassenen
Kollegen der dies zurzeit praktiziert.
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Therapie — sonstige
Es wurden Vernebler in der Langzeittherapie angesprochen. Inwiefern werden diese von
den Krankenkassen von den Kosten her übernommen bzw. wie teurer ist dieses Vorgehen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Vernebler haben Anschaffungskosten zwischen 400 € und 1.000 €
und die Verneblungssubstanzen sind in der Regel teurer als die Aerosole. Die Kassen
genehmigen das nicht immer, häufig muss man Begründungen schreiben.
Ich hätte gerne eine Stellungnahme zum Stellenwert von Theophylin und die Bedeutung
in der Akuttherapie.
Prof. Dr. Tobias Welte: Theophylin im Notfall: Ja, das ist weiterhin eine Therapieoption,
allerdings in geringerer Dosis als früher. 200 mg über 1–3 i.v. gegeben sind in Ordnung,
Theophyllindauerinfusionen sollte man nicht mehr durchführen.
Ist Theophyllin aktuell noch sinnvoll? Viele Patienten erhalten dieses Medikament noch.
Sollte es abgesetzt werden? Bringen andere (Bambec) mehr?
Dr. Olaf Schmidt: Bambec ist aufgrund des Nebenwirkung-Profils meiner Meinung
nach nicht mehr zu empfehlen. Theophyllin ist in der akuten Exazerbation aber (trotz
anderer Studienlage) immer noch sehr gut.
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Sonstiges
Wie sieht es mit kardioselektiven BB bei KHK und COPD III–IV aus? Geben und dann mittels
Spiro testen?
Dr. Olaf Schmidt: Aus der klinischen Erfahrung heraus sind kardioselektive BB bei COPD Pat.
kein Problem, Ausnahme: Belastungsprobleme bei zu starker Frequenzdämpfung während der
Belastung, kann man sehr gut mittels Spiroergometrie testen.
Laut neuer Leitlinien sind Betablocker nicht kontraindiziert — man solle alle Begleiterkrankungen — auch kardial — so behandeln wie sonst üblich. Ist das so OK?
Dr. Olaf Schmidt: Bezüglich ß-Blocker haben Sie völlig Recht. Kardioselektive ß-Blocker sollten
kein Problem sein. Immer an der Klinik orientieren. In der Praxis sind ß-Blocker kein Problem.
Bei Langzeitgabe von inhalativen Corticosteroiden: Wie oft/regelmäßig sollte die Indikation
hierfür überprüft werden?
Dr. Olaf Schmidt: Kommt auf die Erkrankung an. Bei Asthma bronchial absolut notwendig
(ausgenommen reines leichtes Belastungsasthma). Bei der COPD sicher nur in den höhergradigen Stadien, und dann sollte die Indikation sicher auch regelmäßig überprüft werden
(s. Studie TORCH).
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Haben Sie Erfahrungen zu den Sekreteliminatoren wie Ambroxol oder Myrtol?
Ist die Anwendung wirksam?
Dr. Olaf Schmidt: Klinisch scheint die Wirksamkeit von Cineol (Soledum) am besten zu sein.
Nachteil ist die schlechte Verträglichkeit und der Geschmack. Aber wenn man es vor dem Essen gibt und vielleicht nur 1–2 x Tag ist es sehr gut als Sekretlöser. Andere Medikamente sind
nach Klinik und Studienlage nicht geeignet.
Exazerbation
Was tun bei ausbleibender klinischer Besserung?
Therapieumstellung oder stationäre Einweisung? (Virtueller Pat ist GOLD III)
Prof. Dr. Tobias Welte: Bei Patienten, die nicht innerhalb von drei Tagen auf die Therapie ansprechen, sollte die Diagnostik erweitert werden. Dazu gehören dann Röntgenbild und EKG.
Denken Sie auch immer an die Lungenembolie, die bei COPD-Patienten durchaus häufig ist.
Sollte ich als Sofortmaßnahmen immer gleich ß-Mimetika UND Anticholinergika verordnen?
Oder reichen bei leichten akuten Exazerbationen auch die ß-Mimetika?
Anticholinergika
COPD
Prof. Dr. Tobias Welte: Bei leichten Exazerbationen reicht eine Monotherapie mit einer der
beiden Substanzen. Wenn das nicht reicht, dann können Sie kombinieren. Je schwerer krank,
umso eher sollten Sie kombinieren.
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
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Was ist Ihrer Meinung nach die effektivste Therapie bei höchstwahrscheinlich viraler
Exazerbation/fehlendem Erreger-Nachweis?
Prof. Dr. Tobias Welte: Eine Steroidtherapie mit 20–40 mg Prednisolonäquivalent über 7 Tage,
evtl. eine Erhöhung der bronchodilatativen Therapie. Darauf achten, ob sich die Sputumfarbe
verändert, gelb-grünes Sputum spricht möglicherweise für eine bakterielle Superinfektion.
Zur Therapie nach akuten Exulzerationen: Ab wann ist die Indikation zur pneumologischen
Reha gegeben? Vor allem, die nicht medikamentöse Therapie wurde im Vortrag nicht explizit
erwähnt.
Prof. Dr. Tobias Welte: Reha ist eine Option bei schwerer COPD und häufigen Exazerbationen.
Allerdings kann eine stationäre Reha nur eine Initialzündung geben. Die Patienten
müssen auch zu Hause in ein Trainingsprogramm eingebracht werden.
Wie stehen Sie zur systemischen Steroidgabe bei akuter Exazerbation?
Prof. Dr. Tobias Welte: Systemische Steroide sind nicht besser als orale Steroide. Sie werden zu
100 % resorbiert. Spritzen haben jedoch manchmal einen psychologischen Effekt. i. v.
Steroide haben eine kürzere Halbwertszeit als Orale. Sie müssen dann nach etwa 8 Stunden
eine Dosis nachlegen. Ich gebe eine oder zwei Dosen i. v. und stelle dann auf orale Steroide
um.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Gibt es Möglichkeiten, eine akute Exazerbation im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern?
Antibiotikatherapie
Arzt: Patientenschulungen, Selfmanagement und Aktionspläne sind sichere Werte, um bis
40 % der Hospitalisationen bei akuter Exazerbation zu vermeiden.
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
Prof. Dr. Tobias Welte: Frühmarker für Exazerbationen gibt es nicht direkt. Schlechtere
Belastbarkeit, Husten und vermehrter Auswurf sollten zu genauerer Untersuchung anregen.
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Sonstiges
Sollte bei jeder COPD und akuter Exazerbation inhaliert werden?
Dr. Olaf Schmidt: Bei Exazerbationen sollte immer auch inhaliert werden, mögliche Therapieformen, s. o. Krankheitsverlauf, kann meiner Meinung nach dadurch verkürzt/gebessert
werden.
Haben Sie Erfahrung mit der Behandlung mit BronchoVaxom bei COPD-Patienten mit
häufigen Exazerbationen?
Dr. Olaf Schmidt: Wir haben in unserem Studienzentrum an 2 Studien diesbezüglich teilgenommen und geben bei „Viel-Exazerbierern“ BronchoVaxom o. ä. immer wieder einmal. Die
Studien sind noch nicht abschließend ausgewertet, aber aus der Praxis heraus scheint eine
positive Wirksamkeit da zu sein. Bin aber auf die Auswertung gespannt.
Wann sollte im ambulanten Bereich bei einem exazerbierten COPD-Patienten ein
Röntgen-Thorax durch den Hausarzt veranlasst werden?
Dr. Olaf Schmidt: Immer dann, wenn die Klinik und die Untersuchungen auf eine Pneumonie
hindeuten, aber auch dann, wenn die Erkrankung sich unter Therapie nicht wie erwartet bessert.
Anticholinergika
COPD
Meinen Sie, Procalcitonin III, als Marker für bakterielle Infektionen und damit für die
antibakterielle Behandlungsbedürftigkeit einer akuten Exazerbation, könnte sich in der
Zukunft klinisch durchsetzen?
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Dr. Olaf Schmidt: PCT als Marker ist nach der Studienlage sehr gut geeignet zwischen
viraler und bakterieller Infektion zu unterscheiden. Leider werden die Test in den meisten
KV’en noch nicht bezahlt und sind teuer. In Standardlaboren dauer es etwa 12–24 Std.
Bearbeitungsdauer.
Langzeittherapie
Infektion
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Resistente Erreger
Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Häufigkeit Lungenembolie bei Exazerbation 20 %?
Dr. Olaf Schmidt: Woher kommt diese Zahl? Nach meiner Meinung aus der Praxis heraus nicht
zu belegen. Wir führen auch D-Dimere-Schnelltests in unserer Praxis durch und ich kann
diese hohe Zahl nicht bestätigen (4-Pneumologen-Praxis).
Prof. Dr. Tobias Welte: Die Lungenembolie ist eine wichtige Differentialdiagnose der schweren
Exazerbation, vor allem beim älteren ko-morbiden Patienten. Die 20 % aus US-Studien beziehen sich auf sehr schwere Exazerbationen, also überwiegend hospitalisierte Patienten.
Allgemein
Wenn ich selber keine AECOPD-Patienten-Schulungen anbieten kann, gibt es irgendwo ein
komplettes Verzeichnis von Praxen und Kliniken, die solches tun?
Dr. Olaf Schmidt: Alle KV’en halten Verzeichnisse vor, welche Kollegen vor Ort Schulungen
durchführen. Ansonsten in www.lungenatlas.de nachschauen, dort stehen alle Pneumologen
mit deren Leistungen drin.
Anticholinergika
COPD
Wie oft erleiden COPD-Patienten eine Pneumonie im Vergleich zum Nicht-COPDErkrankten?
Steroidgabe
Dr. Olaf Schmidt: COPD-Patienten haben ein deutlich erhöhtes Risiko, abhängig von
der Schwere der COPD, St III/IV haben ein sicherlich verdreifachtes Risiko.
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Wie hoch ist Ihrer Meinung nach der Anteil viraler Infektionen? Ich habe den Eindruck dieser
wird deutlich unterschätzt.
Dr. Olaf Schmidt: Virale Infektionen sind zu 75 % als Auslöser der Infektionen anzusehen. Daher gibt es auch durchschnittlich eine deutlich zu hohe Antibiotika-Gabe. In der Praxis muss
m.an allerdings polypragmatisch vorgehen, aber eine Reduktion der Antibiotika-Therapie sollte
möglich sein.
Wie sollten Trainingsprogramme für COPD-Erkrankte am effizientesten ausgelegt sein?
(Dauer, Einheiten/Woche, Intensität aerob/anaerob?, Trainingsmodus)
Arzt: 2–3/Woche, Ausdauer high intensity bei FEV1 zwischen 40–70 %, dazu Krafttraining.
Prof. Dr. Tobias Welte: Die Trainingsprogramme sollten individuell zugeschnitten werden.
Generell gilt: Gut, wenn überhaupt etwas getan wird. Wichtig: Regelmäßig, aber mäßig.
Auf keinen Fall übernehmen.
Was ist eigentlich aus der Fletcherkurve geworden?
Prof. Dr. Tobias Welte: Die Flechterkurve ist immer noch viel benutzt. Obwohl sie meist falsch
interpretiert wird. Diese Kurve stammt aus einer Punktprävalenzstudie, die Longitudinaldaten
waren nur kalkuliert, nicht aber echt.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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Die Fragen und Antworten in diesem
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Alle drei Teile der Serie finden Sie online
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COPD & Infektiologie
Teil 1: Akute Exazerbation in
der COPD
00:31:52
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
COPD & Infektiologie
Teil 3: Therapie der ambulant
erworbenen Pneumonie
COPD & Infektiologie
Teil 2: Bronchiektasen
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
00:26:47
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Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Prävention
Gibt es vorbeugende Maßnahmen gegen Bronchiektasen (außer Impfungen gegen häufige
Infektionskrankheiten)?
Dr. Axel Kroker: Infektvermeidung soweit möglich und ggf. rasche und intensive Therapie bei
Prädisposition und prolongierten Infekten oder Infiltraten, Nikotinkarenz.
Könnten Sie eventuell zur Bedeutung von Impfungen Stellung nehmen? Bei der COPD ist der
Effekt der Impfung nachgewiesen, wie sieht es bezüglich Bronchiektasen aus?
Prof. Dr. Tobias Welte: Eine Pneumokokkenimpfung macht Sinn, allerdings sind die meisten
pathogenen Erreger bei dieser Erkrankung gram negativ. Hier gibt es keine Impfung.
Anticholinergika
COPD
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Infektion
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COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Diagnostik
Wie sieht es bezüglich der Strahlenbelastung eines HRCT verglichen mit einer konventionellen CT-Aufnahme aus?
Dr. Olaf Schmidt: Die Strahlenbelastung bei HRCT ist deutlich höher als bei Standard-CT.
Daher Indikation eng stellen, ist sicher nicht immer notwendig.
Prof. Dr. Tobias Welte: Die Strahlenbelastung eines HRCT ist nur unwesentlich höher als
die eines normalen und wesentlich geringer als noch vor 10 Jahren.
Bei welcher Indikation wird ein HRCT herangezogen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Ein HRCT sollte beim Verdacht auf Bronchiektasen zur Diagnosesicherung gemacht werden.
Wie erkenne ich Bronchiektasen bei COPDlern klinisch in Abgrenzung zur „normalen“
Exazerbation?
Prof. Dr. Tobias Welte: Bronchiektasen bei COPD ist eine schwierige Frage. Wahrscheinlich
treten sie vermehrt bei chronisch kolonisierten Patienten auf. Häufige Exazerbierer sollten
eine Sputumdiagnostik bekommen, wenn ein Keimnachweis besteht, dann ein CT.
Anticholinergika
COPD
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Exazerbation
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Bronchiektasen
Sonstiges
Raten Sie dazu bei jeder Infektion (mit Bronchiektasen) ein Antibiogramm der Sputumkultur
anzufertigen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Bei jedem positiven Keimnachweis sollte eine Kultur mit Antibiogramm
gemacht werden.
Bronchiektasen im Zusammenhang mit einer Pneumonie. Entstehen diese sofort neben
der Infektion oder sollte ein Kontroll-CT nach schwerer Pneumonie laufen oder nur bei
anhaltenden Symptomen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Bronchiektasen können als Defektzustand schwerer Infektionen
entstehen. Es sollte jedoch nicht generell ein CT gemacht werden, sondern nur bei
rezidivierenden Pneumonien.
Dr. Axel Kroker: CT nach Pneumonie ist bei Beschwerdepersistenz oder radiologische
Veränderungen indiziert.
Bronchiektasen weisen typische klinische Symptome auf und sind meist mit einem zusätzlichen Rö-Thorax und Sputumdiagnostik schnell diagnostiziert. Wann ist dennoch ein HRCT
anzuraten oder empfehlen Sie immer eines zu machen?
Anticholinergika
COPD
Dr. Axel Kroker: Ein HRCT ist immer erforderlich, um auch kleinere Veränderungen in der
Peripherie zu erfassen, zudem sind bei COPD die Bronchiektasen feiner ausgeprägt und nur
so erfassbar.
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Gibt es bereits im Rö-Thorax eindeutige Anzeichen für Bronchiektasen?
Langzeittherapie
Infektion
Dr. Axel Kroker: Rö-Thorax ist nichts Sicheres bei kleinen Veränderungen. Das CT
zeigt überraschend ausgeprägte Befunde im Vergleich, wie im vorgestellten Fall.
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COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Antibiotikatherapie
Welche inhalativen Antibiotika sind marktführend?
Gibt es Antibiotika, die sich in der Zulassungsphase für Bronchiektasen befinden?
Prof. Dr. Tobias Welte: Zugelassen ist keines der Antibiotika für Bronchiektasen.
Am häufigsten eingesetzt werden Gentamycin, Tobramycin und Colistin.
Da derzeit offensichtlich alle inhalierbaren Antibiotika offlabel sind, spricht etwas dagegen
mit Gentamycin anstelle der sündhaft teuren Colistin und Tobi zu behandeln und welche
Dosis ist zu empfehlen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Nein, es spricht nichts gegen Gentamycin in einer Dosierung von
2–3 x 80 mg pro Tag.
Wie lange sollten inhalative Antibiotika angewandt werden?
Sollten Antibiotika unter Bronchiektasen länger als üblich verordnet werden?
Prof. Dr. Tobias Welte: Orale oder i.v. Antibiotika sollten bei Pseudomonas 10–14 Tage
gegeben werden, sonst 7 bis maximal 10 Tage.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Helfen Inhalationen mit Antibiotika ausreichend gut oder sind systemische Antibiotikatherapien erfolgversprechender?
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Prof. Dr. Tobias Welte: Bei Exazerbationen braucht man systemische Antibiotika, inhalativ
als Dauertherapie der chronischen Kolonisation, ein Monat Therapie, ein Monat Pause
normalerweise.
Langzeittherapie
Infektion
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Bronchiektasen
Sonstiges
Studien haben ja belegt, dass Makrolide einen sehr positiven Effekt auch bei Non-CFBronchiektasen haben. Ist demnächst und wenn ja wann eine Zulassung für Makrolide
für Non-CF-Bronchiektasie in Sicht?
Prof. Dr. Tobias Welte: Makrolide sind spannende Substanzen, weil sie über den antibiotischen
Effekt hinaus zusätzliche Wirkung haben. Ich nehme sie bei Bronchiektasen mit Pseudomonasbesiedlung und sich verschlechternder Lungenfunktion; Azithromycin 250 mg, dreimal
wöchentlich als Dauertherapie.
Stimmt es, dass Colistin zu Asthma-Anfällen bei inhalativer Anwendung führen kann?
Prof. Dr. Tobias Welte: Colistin kann eine akute Atemwegsobstruktion auslösen, deshalb
immer zwei Hub Salbutamol oder Ipratropium vor der Colistininhalation nehmen lassen.
Kommen die anderen Gyrasehemmer als Alternative zu Cipro in Betracht?
Prof. Dr. Tobias Welte: Neben Ciprofloxacin geht noch Levofloxacin, alle anderen sind nicht
Pseudomonas-wirksam. Sie benötigen jedoch eine hohe Dosis (2 x 500–750mg Cipro,
750–1000 mg Levo).
Dr. Axel Kroker: Ciprofloxacin ist das beste orale AB bei Pseudomonas Sp., Antibiogramm
sonst entscheidend oder i. v. Therapie.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
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Bronchiektasen
Sonstiges
Ist vor einer Gentamycin-Therapie ein Kreatininwert und ein HNO-Status obligat?
Dr. Axel Kroker: Kreatininbestimmung ist sinnvoll, im Rahmen der Labordiagnostik im Kontext
des inflammatorischen Prozesses aber nicht notwendig wegen möglicher Nierenschädigung.
Eine Dosisreduktion in der Regel nicht nötig – HNO ist immer indiziert bei Bronchiektasenerkrankung und zur ätiologischen Zuordnung.
Welche Inhalationsgeräte sind zur inhalativen Antibiotikatherapie zu empfehlen
(Pari SX? Eflow?)?
Dr. Olaf Schmidt: Wir haben in unserer Praxis gute Erfahrungen mit den Pariboy-Geräten und
auch dem Akita gemacht. Ist allerdings sicher nicht für jeden Patienten geeignet. Wir testen
immer in der Praxis und geben dann 14 Tage ein Leihgerät mit, da die Geräte und auch die
spätere Therapie doch sehr kostenintensiv sind.
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COPD
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Antibiotikatherapie
Exazerbation
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Bronchiektasen
Sonstiges
Therapie — sonstige
Was für einen Stellenwert hat die Atemtherapie in der Behandlung?
Dr. Olaf Schmidt: Alle supportiven Therapien, also auch die Atemtherapie, haben einen
großen Stellenwert in der unterstützenden Beha.ndlung. Wie z. B. auch die Therapie mittels
Flutter- und Vibrax-Weste oder Vibrax-Therapie gezeigt haben. Gute Atemtherapeuten sind
allerdings rar.
Dr. Axel Kroker: Atemtherapie hat einen hohen Stellenwert – fast entscheidend bei starker
Dyskrinie zur Exazerbationprophylaxe – Vibra-Weste additiv ist durchaus sinnvoll.
Zu welchem Mukolytikum raten Sie?
Dr. Axel Kroker: Mucolyticum: Cineol-Inhalation über ein elektrisches Inhaliergerät mit Sole
und Ipratropiumbromid. Fertiginhalat.
Prof. Dr. Tobias Welte: Mukolytika wirken wenig bis gar nicht. Die Patienten sollen ausreichend
trinken, wesentlich ist die Klopf- und Physiotherapie.
Anticholinergika
COPD
Behandele ich angeborene Bronchiektasen, z. B. im Rahmen eines Kartagenersyndroms
anders als „erworbene“?
Steroidgabe
Prof. Dr. Tobias Welte: Nein, im Prinzip werden angeborene Bronchiektasen ähnlich wie
erworbene behandelt.
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
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COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Wie steht es um den aktuellen Evidenzbestand und um den Einsatz von Mannitol bei
Bronchiektasen? Gibt es bereits Ansätze zur Zulassung für Non-CF-Bronchiektasien?
Prof. Dr. Tobias Welte: Mannitol ist momentan über ein europäisches Compassionate-UseProgramm verfügbar. Wenden Sie sich an Ihr nächstgelegenes pneumologisches Zentrum,
im Notfall können Sie uns in Hannover kontaktieren.
Kann man eine Überlegenheit von bspw. Salmeterol gegenüber kurzwirksamen Substanzen
eindeutig belegen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Unterschiede zwischen lang- und kurzwirksamen Betamimetika sind
bei dieser Patientengruppe nicht untersucht.
Sind Antimykotika präventiv sinnvoll oder sind Pilzerkrankungen zu selten, als dass sich eine
prophylaktische Gabe lohnen würde?
Dr. Olaf Schmidt: Antimykotika sind nicht präventiv sinnvoll!! Sondern schädlich!!
Prof. Dr. Tobias Welte: Antimyktika sind präventiv nicht nur nicht sinnvoll, sondern schädlich
(Resistenzentwicklung). Das gilt nicht für Patienten nach einer Lungentransplantation, denn
hier kann es Gründe für eine Antimykotikaprophylaxe geben.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Besteht die Möglichkeit einer ambulanten Kombinationstherapie bei PseudomonasExazerbation einer Bronchiektasenkrankheit?
Dr. Olaf Schmidt: Ambulante Kombination von AB-Therapie ist sicher möglich, unter Kontrolle
der Laborparameter.
Prof. Dr. Tobias Welte: Im ambulanten Bereich ist Ciprofloxacin das einzige orale Pseudomonas wirksame Antibiotikum, zudem ein schlechtes. Eine systemische Antipseudomonastherapie sollte immer stationär durchgeführt werden.
Wie gehe ich weiter vor bei in der CT detektierten Bronchiektasen mit Entzündungsreaktion,
Symptom: chronischer Husten?
Dr. Olaf Schmidt: Bei chronischem Husten sollten die oben genannt Maßnahmen mit Inhalationstherapie und auch alle möglichen physikalischen Maßnahmen durchgeführt werden.
Operative Maßnahmen sind sicherlich nicht in der ersten Linie zu sehen.
Lässt sich zusammenfassen, dass, sofern ich den Verdacht auf Bronchiektasen habe und sich
der radiologisch bestätigen lässt, ich eine Sputumkultur und Antibiogramm mache und dann
gibt es eine physikalische Therapie mit Antibiose?
Anticholinergika
COPD
Dr. Olaf Schmidt: Ja, so kann man das zusammenfassen, evtl. noch kalkulierte AB bei
eindeutigen Infektzeichen.
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Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
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COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Therapie invasiv
Ab wann sollte man an eine Transplantation denken?
Prof. Dr. Tobias Welte: Wesentliche Kriterien für eine Lungentransplantation bei Bronchiektasen sind ein Alter < 60 Jahren, keine wesentliche Begleiterkrankung, schwere respiratorische
Partial- oder Globalinsuffizienz, erhebliche Einschränkung der Belastbarkeit (< 200 m im
6-Minuten-Gehtest).
Was sind absolute und relative Kontraindikationen für eine chirurgische Intervention bei
Bronchiektasen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Die Kontraindikationen ergeben sich aus der Schwere der Erkrankung
(Lungenfunktion, Blutgase). Prinzipiell gilt, dass nur lokale, auf einen Lappen begrenzte
Bronchiektasen, operiert werden sollen.
Dr. Axel Kroker: Kontraindikationen sind alle, die für Lungenoperationen gelten, keine
besonderen Kontraindikatrionen. Allerdings ist eine Resektion bei beidseitiger pulmonaler
Manifestation nicht indiziert.
Anticholinergika
COPD
Wie stehen Sie zu der Option Lappenresektion bei jungen Patienten?
Steroidgabe
Dr. Axel Kroker: Eine Lappenresektion ist sinnvoll – soweit begrenzt Ausprägung Schutz vor
rez Infektionen, bei Hämoptysen zwingende Indikation – Letalität bei Bronchiektasenblutung
relevant hoch, VAT erlaubt minimaltraumatisierende OP.
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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Pneumonien
COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Allgemein
Könnten Sie eine Prognose bezüglich Bronchiektasen stellen? Können wir mit einem
Rückgang rechnen oder ähnlich wie bei der COPD nicht in absehbarer Zeit?
Prof. Dr. Tobias Welte: Nein, die Prognose ist eher ungünstig. Je weniger Infektexazerbationen
sie haben, umso besser für das Überleben.
Bei wie vielen COPD-Patienten kommt es zur Bildung von Bronchiektasen?
Prof. Dr. Tobias Welte: Bronchiektasen müssen Sie bei häufigen Exazerbierern mit viel Sputum
vermuten. Dann Sputumkultur, wenn positiv CT.
In welchem pathophysiologischen Zusammenhang sehen Sie Bronchiektasen bei COPD?
Prof. Dr. Tobias Welte: Etwa 20 % der COPD-Patienten der Stadien III und IV entwickeln Bronchiektasen.
Haben nichtrauchende COPD-Patienten ein geringeres Risiko, Bronchiektasen zu bekommen
oder gibt es da keinen Unterschied?
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Prof. Dr. Tobias Welte: Das wissen wir nicht wirklich, Rauchen ist zumindest ein Risikofaktor
für eine Besiedlung mit Hämophilus influenzae.
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Dr. Axel Kroker: Nichtrauchende COPD-Patienten haben das allgemeine genetische Risiko
und eine erhöhte Inzidenz bei iprolongierten Infekten.
Langzeittherapie
Infektion
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COPD
Bronchiektasen
Sonstiges
Wie hoch ist der Anteil der diagnostizierten Bronchiektasen mit Erreger als Ursache? Welchen
Stellenwert haben Legionellen?
Dr. Axel Kroker: Legionellen haben keinen erhöhten Stellenwert.
Gibt es Daten zur ABPA-Häufigkeit bei Bronchiektasen-Patienten?
Dr. Axel Kroker: ABPA und Bronchiektasen sind insbesondere im Mittellappen häufig, allerdings konsekutiv auftretend. Bei schwerem Asthma immer auch an Bronchiektasen und ABPA
denken.
Kann prinzipiell auch ein schweres Asthma zur Entstehung von Bronchiektasen beitragen?
Dr. Olaf Schmidt: Wenn bei einem schweren Asthma oft Infekte vorhanden sind, schon möglich, aber nach der Pathophysiologie nur durch Asthma eher nicht.
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
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Die Fragen und Antworten in diesem
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COPD & Infektiologie
Teil 1: Akute Exazerbation in
der COPD
00:31:52
Anticholinergika
COPD
Steroidgabe
COPD & Infektiologie
Teil 3: Therapie der ambulant
erworbenen Pneumonie
COPD & Infektiologie
Teil 2: Bronchiektasen
Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
00:26:47
00:30:02
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Pneumonien
COPD
Sonstiges
Wie ist das Vorgehen bei einem Patient mit MRSA-positivem Nasenabstrich und Symptomen
eines oberen Atemwegsinfekts, mit einem CRP-Wert von 40? Ist hier eine Antibiotikagabe
unter Berücksichtigung der Resistenzen, MRSA-Sanierung oder abwartende Haltung angebracht?
Prof. Dr. Tobias Welte: Röntgenbild anfertigen, wenn man sich nicht sicher ist, dass es sich um
eine bakterielle Infektion handelt, dann erst mal zu warten, aber engmaschig kontrollieren.
Diagnostik
Gibt es bestimmte Einflüsse, außer Bakterien, die den PCT verändern können?
Dr. Olaf Schmidt: Veränderungen, wie z. B. bei schweren Hirnerkrankungen, erhöhen den PCT.
Eine bakterielle Endokarditis verursacht keine erhöhten Werte.
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COPD
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Antibiotikatherapie
Exazerbation
Langzeittherapie
Infektion
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der COPD
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Teil 3: Therapie der ambulant
erworbenen Pneumonie
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Teil 2: Bronchiektasen
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00:26:47
00:30:02
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Prof. Dr. Tobias Welte
Chefarzt der Klinik für Pneumologie der Medizinischen Hochschule
Hannover
Dr. Olaf Schmidt
Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Pneumologie
Koblenz
Dr. Axel Kroker
Facharzt für Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Pneumologie
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