5 Zusammenfassung In dieser Arbeit sollten in einem humanen, autologen Zellkultursystem die Faktoren untersucht werden, welche die Differenzierung von naiven T-Zellen in Th1- oder Th2-Zellen beeinflussen. Die Differenzierung in Th1- bzw. Th2-Zellen wurde dabei anhand der durchflußzytometrischen Messung der intrazellulären Zytokinproduktion der charakteristischen Zytokine IFN-γ bzw. IL-4 beurteilt. Folgende Einflussfaktoren auf die T-Zell-Differenzierung wurden untersucht: die Notwendigkeit von exogenen Stimuli, die Anwesenheit bzw. Abwesenheit von dendritischen Zellen, der Einfluss des Endotoxins LPS als Stimulus, das Ausmaß der Aktivierung des T-Zell-Rezeptors durch Stimulation mit verschiedenen Konzentrationen des Superantigens TSST, die Abhängigkeit von der Dauer der Zellkultur sowie der Einfluss von Restimulationen mit TSST und dendritischen Zellen bzw. mit PMA und Ionomycin. Im Gegensatz zu allogenen Zellkultursystemen erwiesen sich in der autologen Zellkultur die Zellen als nicht überlebensfähig. Durch Zusatz der Zytokine IL-2 oder IL-7 zu den Zellkulturen konnte das Überleben der Zellen verbessert werden. Unter dieser Stimulation zeigten die Zellen eine Th2-Differenzierung. Als wesentliche Einflussfaktoren für die Generierung von Th1-Zellen konnten die Stimulation mit LPS und eine starke Stimulation über den T-Zell-Rezeptor mit TSST identifiziert werden. Der zeitliche Ablauf der T-Zell-Differenzierung hat einen charakteristischen Verlauf, mit einem Maximum der Th1-differenzierten Zellen an Tag 3 der Kultur und einem Maximum der Th2-differenzierten Zellen an Tag 7 der Kultur. Restimulationen mit TSST und dendritischen Zellen hatten nur einen geringen Einfluss auf die T-Zell-Differenzierung. Durch Stimulation mit PMA und Ionomycin konnte ein hoher Anteil Th1-differenzierter Zellen erzeugt werden, unabhängig von der Dauer der Kultur. Wesentliche Merkmale des im Rahmen dieser Arbeit etablierten Zellkultursystems sind die Verwendung autologer Zellen und der weitgehende Verzicht auf exogene Stimuli. Durch die Möglichkeit in Abhängigkeit von Stimuli und Kinetik Th1- und Th2-differenzierte T-Zellen zu erzeugen, ergeben sich Möglichkeiten zur Untersuchung pathogener Einflüsse auf die T-Zell-Differenzierung in diesem Modell. 75