Argumentieren lernen im Mathematikunterricht Prof. Dr. Regina Bruder FB Mathematik TU Darmstadt 27.09.2014 Dortmund www.math-learning.com Gliederung 1. Problemsicht: Argumentieren im Alltag und in der Mathematik – in heterogenen Lerngruppen 2. Was heisst es „mathematisches Argumentieren“ zu erlernen? - Grundtypen für Begründungsaufgaben - Stufenmodell zur Kompetenzentwicklung - Kompetenztraining zum Argumentieren 3. Argumentationsanlässe im MU Argumentieren im Alltag erfolgt oft anders als in der Mathematik Alltag: „Ich hoffe, er ist pünktlich.“ „Bisher war er immer pünktlich!“ „Dann bin ich beruhigt.“ „Euler hat mit dieser Formel Primzahlen berechnet: n² + n + 17“ „Ich hoffe, die Formel stimmt!“ „Bisher hat es bei allen n, die ich ausprobiert habe, immer geklappt!“ Mathematik: Welche Schlussweisen sind erlaubt? Alltag: „Ich konnte meine HA nicht machen weil...“ „Ich brauche mehr Taschengeld, weil...“ Welche Argumente wirken besonders überzeugend? Mathematik: Welche Argumente sind zugelassen, welche sind geeignet? Beweisen Unter einem Beweis einer Aussage A versteht man eine Kette (endlich) von Umformungen, die mit Hilfe gültiger Schlussregeln vorgenommen werden und die von wahren oder als wahr angenommenen Aussagen ausgehen und zu der Aussage A führen. Elschenbroich (2002): Ein Beweis auf Schulniveau ist eine nicht durch rationale Argumentation zu erschütternde Antwort auf die Frage nach dem Warum. Funktionen des Beweisens in der Mathematik: - Mittel zur Darstellung, Ordnung und Sicherung mathematischen Wissens (demonstrative Funktion) - Mittel zum Erkennen und Erforschen von Zusammenhängen (explorative Funktion) Beweisen in der Lebenswelt: Überzeugen, Sicherheit gewinnen, Rechtsprechung Phänomene und Probleme: Die Erwartungen an Alltagsargumentationen werden auf mathematisches Beweisen übertragen – und es entsteht oft neue Unsicherheit: Bei den Lernenden: - symbolische Argumentationsketten bzw. rechnerische Lösungen sind nicht per se verständnisfördernd bzw. überzeugend Bei den Lehrkräften: Beispielgebundene Erklärungen sind kein math.Beweis, also weglassen und lieber gleich „richtig“ machen? „EIS-Modell“ auch beim Beweisen??? Enaktiv: Abwiegen der Kathetenquadrate im Vergleich zum Hypotenusenquadrat (Experiment im Mathematikum Gießen) Ikonisch: Scherungsbeweise, Puzzle... Symbolisch: Anwendung von Ähnlichkeitssätzen Beispiel: Innenwinkelsummensatz für ebene Dreiecke Motivation: Herausarbeiten, dass die Summe der Innenwinkel konstant bleibt – aber wie groß ist sie? Vermutung durch Messen – das ist aber kein zulässiges mathematisches Werkzeug Enaktiv: Winkel durch Körperdrehung ablaufen Ecken abreißen und aneinander legen Ikonisch: Winkel messen Skizze mit parallel verschobener Dreiecksgrundseite durch gegenüberliegenden Eckpunkt Symbolisch: Beschriftung von Seiten und Winkeln und Aufstellen von Gleichungen mit Winkelgrößen Nachhaltig Mathematik lernen bedeutet: Beim Wissenserwerb anknüpfen an bisheriges Wissen und Können Beim Wissenserwerb verschiedene Erkenntnisebenen durchlaufen (EIS) Methoden und Argumentationen liefern, die mathematischer Natur sind Erweitern und Vernetzen: Innenwinkelsumme im Viereck? Kritisch weiter denken: Stimmt das immer? Auch auf der Kugel? Phänomene und Probleme: Die Erwartungen an Alltagsargumentationen werden auf mathematisches Beweisen übertragen – und es entsteht oft neue Unsicherheit: Bei den Lernenden: - symbolische Argumentationsketten bzw. rechnerische Lösungen sind nicht per se verständnisfördernd bzw. überzeugend Bei den Lehrkräften: Beispielgebundene Erklärungen sind kein math.Beweis, also weglassen und lieber gleich „richtig“ machen? Lösungsansatz: Beim Argumentieren Kommunikationselemente mit aufnehmen und damit Aktivitäten auf verschiedenen Erkenntnisebenen zulassen (EIS-Modell, figurative Beweise...) Probleme mit mathematischen Begriffen: „Ein Prisma? Na, das ist eine Tobleroneschachtel!“ „Sie reden von Rechtecken und nun zeichnen Sie da ein Quadrat...“ Scheitern im Informatikstudium: Mangelnde sprachliche Stringenz! Dem Computer muss man sehr genau sagen, was er machen soll... …Ja, so habe ich das doch gemeint! Moderate Forderungen an Beweisdarstellungen in der Schule Beweisschema als Strukturierungshilfe – oder Beweisbäume/Lösungsgraphen 6 teilt n³+11n für nat. n>0 Feststellung n³+11n = n³+ (12n – n) Begründung sinnvolle Zerlegung, um „Symmetrien“ zu erzeugen bzw. Bekanntes; nur noch zu zeigen, dass n³-n durch 6 teilbar, da 12n durch 6 teilbar ist n³-n = n (n²-1) = n (n+1) (n-1) 6 teilt (n+1) n (n-1) Zerlegung mit 3.binomischer Formel weil das Produkt dreier aufeinander folgender natürlicher Zahlen immer durch 2 und durch 3 teilbar ist Bericht einer Lehrkraft: Jaschke, T.(2009): Bewusstes Argumentieren. In: ml 155, Friedrich Verlag, S.50 „Zeichne ein beliebiges rechtwinkliges Dreieck in dein Heft. Konstruiere dann über jeder Dreiecksseite ein Quadrat und bestimme deren Flächeninhalte. Was fällt auf?“ Die Ungenauigkeiten erklären die SuS plausibel mit Mess-, Zeichen- und Ablesefehlern. Ich notiere an der Tafel: „Wir vermuten, im rechtwinkligen Dreieck gilt:… “. Mithilfe zweier großer Quadrate aus Tonpapier erarbeite ich anschließend gemeinsam mit der Klasse den klassischen „Anschauungsbeweis“ für die Richtigkeit des Satzes von Pythagoras. (a+b)² = 4· (½ · a·b) + c² a² + 2ab + b² = 2ab + c² a² + b² = c² Als wir fertig sind, meldet sich ein Schüler und sagt: „So viel Aufwand Herr Jaschke, das hätten wir ihnen doch auch so geglaubt...“ Phänomene und Probleme: Die Erwartungen an Alltagsargumentationen werden auf mathematisches Beweisen übertragen – und es entsteht oft neue Unsicherheit: Bei den Lernenden: - symbolische Argumentationsketten bzw. rechnerische Lösungen sind nicht per se verständnisfördernd bzw. überzeugend - Probleme mit der Fachsprache - fehlende Einsicht in die Beweisnotwendigkeit Bei den Lehrkräften: Beispielgebundene Erklärungen sind kein math.Beweis, also weglassen und lieber gleich „richtig“ machen? Lösungsansatz: Mehr die explorierende Funktion des Beweisens nutzen – Forschungsaufträge, Mathegeschichten erfinden mit Argumentationen – aber auch: Fehler finden… Gliederung 1. Problemsicht: Argumentieren im Alltag und in der Mathematik – in heterogenen Lerngruppen 2. Was heisst es „mathematisches Argumentieren“ zu erlernen? - Grundtypen für Begründungsaufgaben - Stufenmodell zur Kompetenzentwicklung - Kompetenztraining zum Argumentieren 3. Argumentationsanlässe im MU Worum geht es beim Erlernen mathematischen Argumentierens? Ziel des MU als Beitrag zur Allgemeinbildung (Heymann, 1996): Systematische Auseinandersetzung mit der Zulässigkeit von Argumenten und Schlussweisen Argumentieren im MU ist der Oberbegriff für verschiedene Tätigkeiten des (mathematischen) Begründens und Beweisens. In den Bildungsstandards: Die Kompetenz „Mathematisch Argumentieren“ (K1) beinhaltet das Verbinden mathematischer Aussagen zu logischen Argumentationsketten, aber auch das Verstehen und kritische Bewerten verschiedener Formen mathematischer Argumentationen. Mathematisch Begründen und Beweisen lernen bedeutet dann aber auch: - Feststellen, wann eine Aussage begründet bzw. bewiesen werden muss - Logische Fähigkeiten und Fragehaltung entwickeln Ist das (immer) richtig? Wie kommt das eigentlich? Gilt auch die Umkehrung? Gibt es noch andere Argumentationswege? Argumentieren im MU meint... ...jegliche Aktivitäten des Suchens, Auswählens, Verwendens und des Beurteilens von Argumenten und deren Verknüpfung in vielfältigen innerund außermathematischen Zusammenhängen. (ml 168, 2011) Unterscheidung: Mathematisches Argumentieren setzt stets (gültige) Argumente voraus und ist an bestimmte Schlussweisen gebunden. Ziel ist das Erzeugen und Sichern von Wissen – weniger ein adressatengerechter Informationsaustausch. Kommunizieren ist eine Ereignisabfolge wechselseitiger Äußerungen und Interpretationen (Euler, 1994). Welche Argumente und Schlussweisen sind zulässig? Argumente in der Mathematik: Begriffe (Definitionen): Primzahl, Prisma, Bestimmtes Integral... Zusammenhänge (geprüft!): Satzgruppe des Pythagoras, Teilbarkeitssätze Verfahren (unter den erforderlichen Anwendungsbedingungen): Formel zum Lösen quadratischer Gleichungen oder zur Flächeninhaltsberechnung von Trapezen... Annahmen beim Mathematisieren (Voraussetzungen annehmen, um math. Verfahren oder Sätze anwenden zu können) Welche Argumente und Schlussweisen sind zulässig? Logische Schlussregeln: Abtrennungsregel oder Schluss aus einer Universalaussage: Beispiele: gleichseitige Dreiecke haben drei gleiche Winkel ABC ist gleichseitig ABC hat drei gleiche Winkel Jede durch 8 teilbare Zahl ist auch durch 4 teilbar: 24 ist durch 8 teilbar. 24 ist auch durch 4 teilbar. Grundtypen von Begründungen im MU 1. Begründen durch Identifizieren oder Realisieren eines Begriffes 2. Begründen durch Identifizieren oder Realisieren eines Verfahrens 3. Begründen durch Identifizieren oder Realisieren eines Satzes (verwenden i.d.R. Schluss aus Universalaussage) 4. Begründen über den Schluss der Kontraposition 5. Widerlegen einer Aussage durch Angabe eines Gegenbeispiels 1. Begründung durch Identifizieren eines Objektes oder einer Relation Aussage: Begründung: Der Zug ist eine Regionalbahn! Er hält an jedem Bahnhof, den er passiert. ---------------------------------------------------------------------------- Objekt: Begründung: Das ist ein Parallelogramm, weil jeweils zwei gegenüberliegende Seiten parallel und gleichlang sind. 2. Begründung durch Realisieren eines Verfahrens Aussage: Der Sportler ist gedopt. Begründung: Die korrekte Anwendung eines geprüften Nachweisverfahrens für Doping hatte ein pos. Ergebnis. --------------------------------------------------------Aussage: Das lineare Gleichungssystem hat eine eindeutige Lösung: 5x+3y = 22 8x-4y = 10 Begründung: Die Anwendung des Additionsverfahrens ist gerechtfertigt und führt zur Lösung x= … und y= … . Alternative: Die Interpretation der beiden Gleichungen als lineare Funktionen zeigt, dass die beiden Geraden weder identisch noch parallel sind. 3. Begründung durch Identifizieren oder Realisieren eines Zusammenhangs Bekannt: α = 30°, β = 70° Aussage: γ = 80° Begründung: Innenwinkelsummensatz für (ebene) Dreiecke 4. Anwenden der Kontraposition eines Satzes Trifft A ein, folgt B. A => B Ist B nicht eingetroffen, so ist folglich auch A nicht eingetroffen. kein B => kein A Aussage: Situation: Folgerung: Wenn es regnet (A), ist der Boden nass (B). Der Boden ist nicht nass. Da der Boden nicht nass ist, kann es nicht geregnet haben. -----------------------------------------------------------------------------------Begriff: Ein Trapez ist ein Viereck, bei dem mindestens zwei Seiten parallel verlaufen. Satz: Wenn ein Viereck ein Trapez ist, dann gilt... Aussage: Begründung: Das ist kein Trapez. Es sind nicht mindestens zwei Seiten parallel. 5. Widerlegung einer Universalaussage durch ein Gegenbeispiel Aussage: Alle Rosen sind rot. Widerlegung: Zeigen einer andersfarbigen Rose. -----------------------------------------------------------------------------Aussage: Alle Vierecke sind Quadrate. Widerlegung: Das ist ein Viereck, aber kein Quadrat. Stufenmodell zum Kompetenzaufbau Intuitive Phase Schrittweises Gewöhnen an sprachlich-logisch und fachinhaltlich korrekte Argumentationen (Lehrervorbild); Bewusste Phase 0 Identifizieren von Argumenten (und Schlussweisen) I Begründungen nach den fünf Grundtypen ausführen (Bezug auf eine Definition, Bezug auf einen Satz, Anwenden eines Verfahrens, Widerspruchsbeweis, Angeben eines Gegenbeispiels) II Mathematische Argumentationsketten verstehen, nachvollziehen und wiedergeben III Mehrschrittige Argumentationen prüfen und vervollständigen IV Eigenständig mehrschrittige Argumentationen aufbauen Gliederung 1. Problemsicht: Argumentieren im Alltag und in der Mathematik – in heterogenen Lerngruppen 2. Was heisst es „mathematisches Argumentieren“ zu erlernen? - Grundtypen für Begründungsaufgaben - Stufenmodell zur Kompetenzentwicklung - Kompetenztraining zum Argumentieren 3. Argumentationsanlässe im MU Kompetenztraining: Etwas über das mathematische Argumentieren lernen: Argumente vereinbaren a) Nenne ein typisches Argument deiner Eltern, warum du dein Zimmer aufräumen sollst. b) Nenne eine Situation, in der in letzter Zeit Argumente im Mathematikunterricht eine Rolle gespielt haben. c) Erläutere kurz, worin Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei Argumentationen im Alltag und innerhalb der Mathematik bestehen. Kompetenztraining: Etwas über das mathematische Argumentieren lernen: Kompetenztraining: Etwas über das mathematische Argumentieren lernen: Argumente vereinbaren Beweisschritt Begründung auf Grundlage von Definitionen und Sätzen Argumente im Einsatz ABC ist ein rechtwinkliges Dreieck; Satz des Argumentationstraining Pythagoras ……………………………………….. 1. BHC ist ein rechtwinkliges Dreieck; Pythagoras ………………………………………… Addiere die Zeilen 3 und 4 Da die Zeilen 1 und 5 richtig sind; gleiche Summanden zusammenfassen 1. ( + )2 = Da die Zeile 2 gilt. …………………………. Binomische Formel; 1. ……………………………… …………………………………………… …………. …………………………………………… In der Argumentationstabelle soll ein Beweis für diesen Satz formuliert werden. Einige Lücken sind noch offen, ergänze diese. Reflexionen zum mathematischen Argumentieren (analog gültig für Modellieren und Problemlösen) Was hat uns geholfen die Aufgabe zu lösen? (den/einen Beweis zu finden) Welche mathematischen Zusammenhänge (Argumente) haben wir nutzen können? Form der zweispaltigen Beweisdarstellung als Unterstützung Welche Strategien waren hilfreich, um eine lückenlose Argumentation aufzubauen? z.B. Kombiniertes Vorwärts- Rückwärtsarbeiten mit umstrukturierten Wissensspeichern ++ + - -- Frage Ich kann auf einer mir bekannten Definition eines Begriffes ein Argument aufbauen. Ich kann auf einem mir bekannten mathematischen Satz ein Argument aufbauen. Ich kann ein bereits akzeptiertes Verfahren anwenden, um meine Argumentieren Argumente zu stützen. Ich kann eine fehlerhafte Argumentation durch ein Gegenbeispiel widerlegen. Ich kann eine Aussage mithilfe eines Widerspruchsbeweises belegen. Ich kann angefangene Argumentationsketten vervollständigen. Ich traue mir zu, dass ich auch komplexe Zusammenhänge mathematisch korrekt nachweisen kann. Über Argumentationen nachdenken Ich überlege mir nach einer gelungenen Argumentation, was mir geholfen hat, diese zu formulieren. Ich überlege mir, ob meine Argumentation auch kritischen Nachfragen standhält. Ich notiere mir neue und zulässige Argumentationsgrundlagen in meinen Wissensspeicher. Ich kann mit meinen mathematischen Argumenten meine Mitschüler überzeugen. Kompetenzcheck Ich kann eine fehlerhafte Argumentation durch ein Gegenbeispiel widerlegen. Gliederung 1. Problemsicht: Argumentieren im Alltag und in der Mathematik – in heterogenen Lerngruppen 2. Was heisst es „mathematisches Argumentieren“ zu erlernen? - Grundtypen für Begründungsaufgaben - Stufenmodell zur Kompetenzentwicklung - Kompetenztraining zum Argumentieren 3. Argumentationsanlässe im MU 3. Argumentationsanlässe im MU in allen Unterrichtssituationen - Mathematische Zusammenhänge entdecken, Gewinnen einer Vermutung Sonderfälle finden Annahmen machen beim Modellieren Den Mehrwert mathematischer Untersuchungen begründen Vorgehensweisen vergleichen (Explorative Funktion des Argumentierens) - Eine gewonnene Vermutung bestätigen (beweisen) - Eine Argumentationskette nachvollziehen (Zweispaltenbeweis) für eine Kommunikation - Fehler finden, Widersprüche aufdecken (Demonstrative Funktion des Argumentierens) 2. Ein Geldverleiher möchte einen durchschnittlichen Zinssatz von 8% pro Jahr erreichen. Er bietet einem Kunden an, im ersten Jahr nur 2% Zinsen zu zahlen, dafür im 2.Jahr dann 14%. Die Zinsen sollen zusammen mit der Rückzahlung des Kapitals am Ende des 2.Jahres fällig werden. Problem: und √1,1664=1,08 Mathematische Beschreibung: Geometrisches Mittel ab Beobachtung: Das arithmetische Mittel ist etwas größer als das geometrische Mittel. Fragen: Ist das immer so? Warum denn? Beschreibungsebene der Mathematik: Vermutung: ab 2 > ab a,b pos. reell Begründung durch eine geometrische Interpretation: ab ab 2 Mathematik treiben: Forschungsaufträge „Neue“ Teilbarkeitsregeln erfinden (für die 12, 15, 20, 50...) Wie viele Diagonalen hat ein n-Eck? Warum gibt es nur 5 Platonische Körper? Ist das eine Mogelpackung? Welche Größe hat der Schuh? Umsetzung in heterogenen Lerngruppen: Schrittweises Hinführen an Verallgemeinerungen durch „Blütenaufgaben“ (Lernstile beachten!) „Blütenaufgabe“: Rechenzauber (ab Kl.5) - als Lern- und Testaufgabe geeignet Torsten hat sich einen Zaubertrick ausgedacht. Er sagt: „Denke dir eine Zahl. Verdopple deine Zahl und addiere 9. Multipliziere das Ganze nun mit 4 und ziehe 36 ab.“ Torsten behauptet, dass er anhand des Ergebnisses sofort die gedachte Zahl benennen kann. a) Jan denkt sich die Zahl 5. Welches Ergebnis nennt er Torsten? b) Beim nächsten Versuch hat Jan das Ergebnis 64. Welche Zahl hatte er sich gedacht? c) Wie kann Torsten schnell und einfach die gedachte Zahl berechnen? Erkläre, warum dieser Trick immer funktioniert. Zahlenfolgen geometrisch gesehen Zahlenspiralen: Im Quadratgitter die Kästchenfolge bilden: 1,2,3,4,5 mit jeweils 90°- links –Drehung Alternativ: Folge 1,4,1,5,6 Satz: Jede Figur zu einer Zahlenfolge der Länge 5 schließt sich nach höchstens 4 Durchläufen. Die Folgenglieder werden als Geh-Anweisung betrachtet. 7 Beweisen bzw. im Sinne der Bildungsstandards Argumentieren lernen mit geeigneten Aufgabenformaten: Ist das richtig? Gilt das immer? (p-q-Formel, Gauß-Algorithmus, Höhensatz...) Gilt auch die Umkehrung? (Wenn ein Viereck ein Drachenviereck ist, dann stehen die Diagonalen aufeinander senkrecht.) Wie kommt das eigentlich? Warum ist das so? (Der konvergierende Faltwinkel) ... und unter Einbeziehung der Satzfindung: Kann man das herausfinden? (Diagonalenzahl im konvexen n-Eck, Mittelwertsatz...) Argumentationsanlass: Wie ist das entstanden? Aufklären – warum ist das so? Kann das sein? Die Einparkformel nachvollziehen (Abstand 0 zum Nachbarauto - realistisch?) Rekonstruktion der Formen der Kirchenfenster? Zahlentricks aufklären: „Multipliziere die Zahl Deiner vollen Lebensjahre mit 2. Addiere 5 ! Multipliziere die Summe mit 5! Nenne mir das Ergebnis!“ Wenn man von diesem Ergebnis die letzte Ziffer weg streicht und von der so erhaltenen Zahl 2 subtrahiert, erhält man das Alter der Person. Fehler aufklären: a = b a2 = ab a2 + a2 - 2ab = ab + a2 - 2ab 2(a2 - ab) = a2 – ab 2= 1 Einen Leserbrief schreiben Mach den Otto zur Null! (Pinkernell, Projekt CALiMERO) Der CAS-Rechner versteht ein Wort anders als du. Zum Beispiel verändert er es, wenn man zwischen die Buchstaben Rechenzeichen einsetzt. Aktueller Literaturhintergrund: Wege zum Beweisen. mathematik lehren, Heft155, Friedrich Verlag 2009 Beweisen lernen. MatheWelt in ml 155 Argumentieren. mathematik lehren, Heft 168, Friedrich Verlag 2011 Wie wirst du ein Pythagoreer? MatheWelt in ml 168 Vielen Dank für das Interesse! Kontakt: [email protected] www.madaba.de Aufgabendatenbank für MathematikLehrkräfte www.math-learning.com www.proLehre.de Vorträge zum download Fortbildungsangebote online in Kooperation mit dem