Geschichte Antje Weckmann Prostitution in der römischen Antike Studienarbeit Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut für Geschichte WS 2009 Seminar: Lebenswelten im antiken Rom. Die römische Familie Prostitution in der römischen Antike Antje Weckmann Inhaltsverzeichnis 1.) Einleitung ………………………………………………………………………..S.3 2.) Die Frau in der römischen Antike ……………………………………………….S.4 3.) Zum Begriff „Prostitution“ in der Antike ……………………………………….S. 5 4.) Arten der Prostitution Zwangsprostitution ………………………………………………………….S. 6 Freiwillige- und Gelegenheitsprostitution …………………………………..S. 7 5.) Kunden der Prostituierten ……………………………………………………….S.7 6.) Orte der Prostitution ……………………………………………………………..S. 9 7.) Prostitution und das römische Recht ……………………………………………S. 10 8.) Prostitution als Thema der antiken Geschichtsschreibung ……………………...S. 11 9.) Schlussbetrachtungen …………………………………………………………...S. 13 10.) Quellen- und Literaturverzeichnis ……………………………………………..S. 15 2 1.) Einleitung Schulbücher vermitteln ein recht einseitiges Bild von der römischen Antike. Sie informieren über Kriege, militärische Erfolge und politische Hintergründe. Mittlerweile jedoch ist es zu einem Anliegen der Forschung geworden, auch das Privatleben und die Lebensumstände der Menschen zu durchleuchten. Besonders, wenn es um die Geschichte der Frauen geht, ist jedoch die Antike ein schwieriges Feld. Die antiken Geschichtsschreiber waren durchweg männlichen Geschlechts und somit wird ein subjektives, rein aus männlicher Sicht beschriebenes Bild der Antike kreiert. Zudem rücken die antiken Autoren zumeist das Leben der oberen Bevölkerungsschicht im Mittelpunkt. Doch wie lebte das „einfache Volk“? Und weiterhin: Wie steht es um die Frauen der Antike? Wie gestaltete sich das Zusammenleben von Mann und Frau? Um diese Frage umfassend beantworten zu können, muss auch das Leben der unteren Bevölkerungsschichten, zu denen auch die Prostituierten gehörten, beleuchtet werden. In den antiken Quellen wird die Frau meist entweder als tugendhafte Ehefrau oder als schändliches Lustobjekt dargestellt. Dazwischen gibt es kaum Facetten. Doch es gab durchaus auch Frauen, die eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen und politischen Raum einnahmen, auch wenn de facto keine Frau in politischen Ämtern agieren durfte. Das Thema der Prostitution spielt auch in einigen antiken Werken eine Rolle. In dieser Arbeit soll das Milieu der Prostitution nähere Betrachtung erfahren. Welchen Stellenwert hatte dieses Gewerbe in der römischen Gesellschaft? Welche Stellung hatten überdies die Frauen inne, die als Prostituierte tätig waren und was bedeutete diese Arbeit für ihr soziales Leben? Es stellt sich weiterhin die Frage, inwiefern aus der Analyse des Lebens der Prostituierten Rückschlüsse auf die Frau und das Frauenbild im Allgemeinen getroffen werden können. Inwiefern gibt außerdem der Handel mit der körperlichen „Liebe“ Aufschluss über die Sexualität der Menschen in der römischen Antike? Die Prostituierte war eine gesellschaftlich abtrünnige Frau; meistens waren es Sklaven, die in den Bordellen der Römer arbeiteten. War die Frau, die in diesem Gewerbe tätig war, für die Römer keine Frau, kein Mensch mehr, sondern nur noch ein „Gebrauchsobjekt“? Eine weitere Frage ergibt sich aus dieser Problemstellung: Was machte eine Frau in der römischen Antike aus? Wodurch wurde sie erst als solches anerkannt? Diese Fragen sollen in dieser Arbeit so weit wie möglich beantwortet werden. Die männliche Prostitution, die in der damaligen Zeit ebenfalls eine Rolle spielte, wird hier jedoch an dieser Stelle nicht thematisiert und sollte an anderer Stelle durchleuchtet werden. 3