9.6 Regulation der Cholesterin-Synthese Endprodukt-Hemmung durch Cholesterin negative feed back durch Enzym-Repression (weniger Enzym-Protein) durch Enzym-Hemmung (weniger Enzym-Aktivität) Ein wichtiger Punkt, den die Ärzte bei der Behandlung einer Hypercholesterinämie mit Statinen oft nicht bedenken! Es ist ein generelles Prinzip der Stoffwechsel-Regulation, dass Schrittmacher-Enzyme40 von Synthesewegen durch das Endprodukt gehemmt werden (negative feed back).41 Dadurch wird eine Überproduktion vermieden. Bei der Cholesterin-Synthese ist die Reaktion der HMG-CoAReduktase der langsamste Schritt. Das Enzym limitiert die Geschwindigkeit des Prozesses. Es ist der Hauptangriffspunkt für die Regulation, an dem das Endprodukt ansetzt.42 Cholesterin verlangsamt die Transkription des Reduktase-Gens und verringert somit die Kapazität zur Cholesterin-Synthese Die HMG-CoA-Reduktase wird jedoch nicht nur indirekt durch das Endprodukt Cholesterin, sondern direkt auch durch das Zwischenprodukt Mevalonsäure im Sinne eines negative feed back gehemmt. Das ermöglicht eine Anpassung an den Bedarf an linearen Isoprenoiden, die sich von Farnesyl ableiten. Merke: Die Zellen der extrahepatischen Gewebe sind nicht auf die Eigensynthese von Cholesterin angewiesen. Sie werden von der Leber über LDL versorgt. Bei ihnen ist das Endprodukt des vom HMG-CoA ausgehenden Weges nicht Cholesterin, sondern Farnesyl. Farnesyl ist lebenswichtig für die Bereitstellung von Komponenten des energieliefernden und des anabolen Stoffwechsel (Ubichinon, Dolichol etc.). Zusätzlich kontrolliert Cholesterin seine Aufnahme in die Zellen über den LDL-Rezeptor. Dadurch wird eine Überflutung der extrahepatischen Gewebe mit Cholesterin verhindert. Kurzzeit-Regulation der HMG-CoA-Reduktase durch Insulin (↑) und Glucagon (↓) vermittelt über cAMP siehe Seite 32-33 9 – 28