FAKULTÄT FÜR E LEKTROTECHNIK , I NFORMATIK UND M ATHEMATIK 1. Klausur Logik für die Informatik WS 2003/2004 P ROF. D R . H ANS K LEINE B ÜNING M ITTWOCH , 11. F EBRUAR 2004 Name, Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matrikelnummer: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Studiengang: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bitte sorgfältig durchlesen und beachten! • Prüfen Sie die Vollständigkeit Ihres Klausurexemplares (Deckblatt, 5 Aufgaben). • Schreiben Sie zu Beginn der Klausur auf das Deckblatt der Klausur und jedes weitere Blatt DEUTLICH LESBAR Ihren Namen, Ihren Vornamen und Ihre Matrikelnummer. Blätter ohne diese Angaben werden nicht gewertet! • Verwenden Sie keinen Rotstift und keinen Bleistift. Entsprechende Lösungen werden NICHT gewertet. • Werden zu einer Aufgabe mehrere Lösungen angegeben, so gilt die Aufgabe als NICHT gelöst. Aufgabe erreichbare Punkte 1 18 2 8 erreichte Punkte Note: 1 3 20 4 10 5 24 P 80 AUFGABE 1: Prädikatenlogik (8+10 Punkte) a) Schließen Sie mit Hilfe der Resolution, dass bzgl. der folgenden Formel P (a) wahr ist. Geben Sie jeweils die benutzten Substitutionen an. ∀x∀y∀z ( (P (x) ∨ Q(y)) ∧ (¬Q(z) ∨ ¬R(z)) ∧ R(a) ) b) Betrachten sie die folgende Formel. Bestimmen Sie das Herbrand-Universum H(α) und die Herbrand-Erweiterung E(α) und geben Sie eine erfüllende Herbrand-Interpretation ℑ an. α = ∀x¬∃y ¬((P (x) ∨ Q(f (a), y)) ∧ P (y)) Beachten Sie, dass Herbrand-Interpretationen nur auf Formeln in SkolemNormalform definiert sind. Geben Sie Herbrand-Universum bzw. -Erweiterung bis zu einer Verschachtelungstiefe von 2 bzw. 1 an. AUFGABE 2: Fuzzy-Logic (8 Punkte) Gegeben sind die folgenden Fuzzy-Mengen, die ein Bremsregelungssystem modellieren. ! " # $ % # + , - + , & ' % - # ( " 2 ) * 7 8 3 . / 2 . . 4 5 9 7: : 6 ; < : = > ? @ A ; ; 5 1 /1 / 0 1 . D . E . F . 3 0 . 3 1 . 3 G . 0 3 . 0 H . 0 B > 9 2 < . ? > = C: 5 Das System arbeitet mit den folgenden Schlussregeln. then Bremskraft = mittel or Abstand = gering Geschwindigkeit = niedrig Abstand = groß Geschwindigkeit = hoch then Bremskraft = stark and if if Bestimmen Sie graphisch die Ausgabe dieses Fuzzy-Systems bei einem Abstand von 130 und einer Geschwindigkeit von 80. Benutzen Sie dazu die MaxMin-Inferenz. Geben Sie dazu die Zugehörigkeitsgrade an und berechnen Sie die entstehende Fuzzy Menge. Geben Sie diese an, indem Sie sie im entsprechenden Diagramm einzeichnen und die Fläche schraffieren. Benutzen Sie dann zur Defuzzifizierung die Mittelwert-Max-Methode. AUFGABE 3: Default-Logic (8+12 Punkte) a) Stellen Sie die folgenden Aussagen als Default-Theorie dar. (Hinweis: Benutzen Sie die Prädikatenlogik als Grundlage) Normalerweise sind Informatiker männlich. Normalerweise mögen Männer Fußball. Melanie ist Informatiker. Welche Informationen können über Melanie gefolgert werden. Wie ändert sich die Situation, wenn man auch noch weiß, dass Melanie nicht männlich ist. b) Gegeben sei die folgende Default-Theorie ∆ = (D, W ). ½ ¾ P ∨ Q : M (P ∧ ¬Q) P : M (R ∨ S) D = δ1 = , δ2 = P ∧ ¬Q R∨S W = {¬R, P ∨ Q} Führen Sie einen Top-Down-Default-Beweis für S durch. Bestimmen Sie dazu zuerst die induzierten Klauseln. 3 AUFGABE 4: Dreiwertige Logik (10 Punkte) Eine Formel einer dreiwertigen Logik heißt stark gültig, wenn sie bei allen Variablenbelegungen den Wert 2 ergibt. Bestimmen Sie, ob die folgenden Formeln bezüglich der dreiwertigen Logik von Sobociński stark gültig sind. i) a ⇒ (b ⇒ a) ii) ∼ (a ⇒ b) ⇒∼ b Die entsprechenden Operationen der dreiwertigen Logik von Sobociński sind wie folgt definiert. „∼ a“ a ∼a 0 1 1 2 2 0 a 0 1 2 „a ⇒ b“ 0 1 2 1 0 2 0 1 b 2 2 2 2 AUFGABE 5: Temporale Logik (12+12 Punkte) a) Gegeben sei die folgende temporale Struktur. p q r 0 f t f 1 2 t f f f t f 3 4 t f t f f t 5 f t f ... f... t... t f t f... Überprüfen Sie, ob die folgenden temporallogischen Formeln in dieser Struktur, bezogen auf den Zeitpunkt 0, gelten und begründen Sie Ihre Entscheidung. (Zu überprüfen ist also, ob K0 (Fi ) = t für i ∈ {1, 2, 3}.) F1 = °(q ∨ r) F2 = ¤♦(q ∧ ¬r) F3 = q → (♦¤(¬p ∧ r) b) A und B seien beliebige temporallogische Formeln. Zeigen Sie, dass die folgenden Aussagen gelten. i) ¬♦A ↔ ¤¬A ii) A → B||− ♦A → ♦B 4