Prof. Dr. Thomas Schneider AG Theorie der künstlichen Intelligenz

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Logik
Prof. Dr. Thomas Schneider
AG Theorie der künstlichen Intelligenz
Cartesium, Raum 2.56
[email protected]
Homepage der Vorlesung:
http://tinyurl.com/ws16-logik
WiSe 2016/17
Organisatorisches
Zeit und Ort:
Di 8–10 MZH 1460
Mi 16–18 MZH 1460
Vortragender:
Prof. Dr. Thomas Schneider
Raum Cartesium 2.56
Tel. (218)-64432
[email protected]
Position im Curriculum:
Wahlbereich Bachelor-Basis
Modulbereich Theorie
Master-Profile SQ und KIKR
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Organisatorisches
Voraussetzungen:
Grundvorlesung Theoretische Informatik
Form:
K4
3 Termine Vorlesung, 1 Termin Übung (also 26.10., 15.11., 29.11. usw.)
Diskussion in Vorlesung jederzeit erwünscht!
Vorlesungsmaterial:
• Folien und Aufgabenblätter auf:
http://tinyurl.com/ws16-logik
• Beispiele, Beweise etc. an der Tafel
(s. auch Webseite der AG TDKI)
(mitschreiben!)
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Literatur
Große Teile aus:
• Erich Grädel. Mathematische Logik I. Vorlesungsskript, RWTH Aachen, Verfügbar in Stud.IP
Logik zweiter Stufe:
• Leonid Libkin. Elements of Finite Model Theory. Springer Verlag, 2004
Weitere Referenzen:
• Uwe Schöning. Logik für Informatiker.
Spektrum akademischer Verlag, 2000 (5. Auflage).
• Christel Baier. Advanced Logics. VL-Skript, TU Dresden.
• Heinz-Dieter Ebbinghaus, Jörg Flum, Wolfgang Thomas.
Mathematical Logic. Springer Verlag, 1994 (2. Auflage).
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Prüfungen
Übungsaufgaben & Fachgespräch:
• Übungsaufgaben jede zweite Woche (mit Zusatzaufgaben)
• Werden in Gruppen (2–3 Personen) bearbeitet, abgegeben
und korrigiert – jede_r muss mindestens einmal vorrechnen
• Fachgespräche am Ende des Semesters
Voraussetzung: 50% der Punkte in Übungsaufgaben
oder
Mündliche Prüfung
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Logik
Ursprünge der Logik
Traditionell ist die Logik ein Teilgebiet der Philosophie und Mathematik:
Philosophie:
Lehre des vernünftigen Schlussfolgerns,
geht zurück auf Aristoteles (≈ 300 a. D.)
Klassisches Beispiel: Syllogismen
Alle Menschen sind sterblich
Sokrates ist ein Mensch
Jedes P ist auch ein Q
x ist ein P
Sokrates ist sterblich
x ist ein Q
Seit dem 20. Jh. ein elaboriertes und vielfältiges Teilgebiet der Philosophie
Ziel: Abstrakte und formale Behandlung philosophischer Fragestellungen
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Ursprünge der Logik
Traditionell ist die Logik ein Teilgebiet der Philosophie und Mathematik:
Mathematik:
Logik spielt zentrale Rolle für die Grundlagen der Mathematik
Klassisches Beispiel: die Peano-Axiome für die natürlichen Zahlen
• 02N
(formuliert in der Logik zweiter Stufe)
• 8n 2 N : 9n0 2 N : n0 = nf(n)
• 8n 2 N : nf(n) 6= 0
• 8n8m 2 N : (nf(n) = nf(m) ! n = m)
• 8X : 0 2 X ^ 8n : (n 2 X ! nf(n) 2 X) ! N ✓ X
Aus diesen Grundannahmen lassen sich alle Eigenschaften der
natürlichen Zahlen herleiten.
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Logik in der Informatik
Logik ist eine der wichtigsten mathematischen Grundlagen der Informatik
Von essentieller Bedeutung z. B. für:
•
•
•
•
•
•
•
Datenbanken und Semistrukturierte Daten (XML)
Verifikation von Hard- und Software
Programmiersprachen
Komplexitätstheorie
Wissensrepräsentation / Künstliche Intelligenz
Automatisches Theorembeweisen
etc.
Logische Methoden haben die Entwicklung der Informatik entscheidend
mitbestimmt.
Umgekehrt ist heute die Informatik eine der größten Triebkräfte hinter der
Weiterentwicklung der Logik.
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Fallbeispiel 1: Datenbanken
SQL-Anfragebeantwortung kann als Logikproblem verstanden werden
Im Folgenden: FO = Prädikatenlogik erster Stufe
•
•
•
SQL-Anfragen sind im Wesentlichen FO-Formeln
SQL-Datenbankinstanzen sind FO-Strukturen
SQL-Anfragebeantwortung entspricht Modellprüfung in FO
Slogan: SQL ist Logik
Diese Sichtweise hat die Entwicklung und den Erfolg von relationalen
Datenbanken entscheidend mitgeprägt.
(Ted Codd, System R am IBM Almaden Research Center 1960’er–70’er)
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Fallbeispiel 2: Verifikation
Verifikation: nachweisen, dass ein Chip / Programm eine gewünschte
Spezifikation erfüllt (z. B. keine Division durch 0, keine Deadlocks)
Verifikation basiert in der Regel auf Logik:
• Chip / Programm kann als (endliche oder unendliche) logische Struktur modelliert werden
• Spezifikation kann als logische Formel modelliert werden,
z. B. in einer Temporallogik wie LTL oder CTL
• Verifikation entspricht dann wieder Modellprüfung
Verifikation ist heutzutage ein zentrales Thema im Chipdesign
und wird auch für Software zunehmend wichtiger.
Logik hat dieses wichtige Teilgebiet der Informatik entscheidend geprägt
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Fallbeispiel 3: Komplexitätstheorie
Bekanntestes offenes Problem der theoretischen Informatik:
Ist P = NP ?
Klassische Definition NP:
Menge der Probleme, die von einer nicht-deterministischen Turingmaschine
in Polynomialzeit gelöst werden können.
Alternative, aber äquivalente Definition:
Menge der Probleme, die mittels einer Formel der existentiellen Logik
zweiter Stufe definiert werden können.
Dies erlaubt das Studium von P und NP mit logischen Methoden,
komplett ohne Turingmaschinen oder andere Berechnungsmodelle
(Deskriptive Komplexitätstheorie)
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Ziele der Vorlesung
Einführung der grundlegenden logischen Formalismen
insbesondere Aussagenlogik und Prädikatenlogik 1. und 2. Stufe
Formulierung und Beweis der zentralen Resultate der Logik
insbesondere zu Schlussfolgerungsproblemen, Ausdrucksstärke
und anderen Informatik-relevanten Themen
Herstellung von Querbezügen zu anderen Teilgebieten der Informatik
insbesondere zu Datenbanken, Verifikation und Komplexitätstheorie
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Übersicht Vorlesung
Einführung
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Teil 1: Aussagenlogik
Teil 2: Prädikatenlogik Grundlagen
Teil 3: Mehr zur Prädikatenlogik erster Stufe
Teil 4: Prädikatenlogik zweiter Stufe
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