zurück mp3 abspielen - Katholisches Rundfunkreferat NRW

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29/09 2008:
Wissenschaft und Glaube
Autor: Markus Potthoff
Ort: Essen
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Wissenschaftshows sind einfach klasse! Besonders die mit Ranga Yogeshwar. Ranga schreckt vor nichts zurück: Luftanhalten
unter Wasser bis kurz vor dem Ersticken oder Autofahren unter Schlafentzug. Wenn Ranga bis über den Kopf im Moor versinkt,
stockt dem Zuschauer der Atem.
Immer geht es um die Wissenschaft, um das, was die Welt im Innersten zusammenhält: warum Bäume nicht in den Himmel
wachsen, wie der Flügel des Schmetterlings schlägt, ob Homöopathie gesund machen kann, warum unser Klima sich dramatisch
ändern wird und wie unser Gehirn funktioniert.
Die Wissenschaft erklärt die Welt und den Menschen. Ohne Wissenschaft ist unser Leben nicht mehr vorstellbar.
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Naturwissenschaftliche Forschung eröffnet uns tiefe Einblicke in die Natur.
Lesen im Buch der Natur - so nannte man das einmal.
Wissenschaft führt uns in Mikro- und Makrokosmen. Und wer von uns profitierte davon nicht.
Ohne Wissenschaft gäbe es keine Hoffnung für viele Kranke. Keine Hoffnung im Kampf gegen Krebs und Aids. Und viele
nützliche Dinge des Alltags wie Wäschetrocknen und Surfen im Netz wären nicht möglich ohne Wissenschaft. Es gäbe keine
Mission zum Mars. Und keine Entschlüsselung des menschlichen Erbguts. In allem spiegelt sich die Größe des menschlichen
Geistes: sein Forscherdrang und sein Erfindungsgeist!
Täglich wird in den Laboren und Denkstuben der Wissenschaft neues Terrain errungen. Eine gigantische Maschinerie! Die
Produktion des Wissens läuft - oft angetrieben durch massive wirtschaftliche Interessen.
Manchmal stelle ich mir das weltweite Millionenheer von Forschern vor, das damit beschäftigt ist, unsere Erkenntnisse zu
erweitern. Eine kaum zu bewältigende Flut von Informationen! Mit jedem gelösten Problem entstehen neue Fragen; und jede
neue Frage wartet auf ihre Beantwortung. So läuft die Vermehrung des Wissens - ungebremst. Wissenschaft entzaubert die Welt.
Aber ist es denn so, dass diejenigen, die viel wissen, wenig glauben müssten?
Manchmal bin ich erstaunt, was in dieser Welt, so zusammengeglaubt wird.
Auch von wissenschaftlich aufgeklärten Köpfen. Etwa, wenn die Freiheit des Willens von Hirnforschern wissenschaftlich
wegerklärt wird. Dann wird Wissenschaft zu einer Deutungsmacht, die ihren Anspruch überzieht.
Nein, auch wer viel weiss, kann glauben. Wissenschaft und Glaube stehen nicht in Widerspruch. Natürlich sitzt die Geschichte
der Konfrontation zwischen Glaube und Wissenschaft wie ein Stachel im Fleische der Kirche. Galileo Galilei musste rehabilitiert
werden. Als absurd in der Philosophie und mindestens irrgläubig in der Theologie - so hatte Rom seine Theorie von der
Erdumdrehung bezeichnet.
Ich weiss, dass die Bibel kein Ersatz für wissenschaftliches Denken ist! Das hat die Kirche lange nicht begriffen. Die Antworten
auf Fragen aus Biologie und Physik stehen nicht in der Heiligen Schrift. Wer wissen will, was und wie in der Natur zugeht, soll
beobachten und nachdenken. Dafür hat Gott hat uns Verstand und Vernunft gegeben! Und übrigens auch dafür, mit den
Ergebnissen der Wissenschaften klug und verantwortlich umzugehen. Längst haben Wissenschaft und Technik ja ihre Unschuld
verloren.
Papst Johannes Paul II. hat das so formuliert:
Glaube und Vernunft sind wie die beiden Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt.
Ich werde also auch künftig neugierig vor dem Fernseher sitzen, wenn Rangar uns das Neueste aus der Wissenschaft erklärt.
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