Philo STEOP

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Philo STEOP
Einheit 4 am 21. März 2012
Der Glaube ist eine Erscheinungsform der Vernunft, die auf einer inneren Gewissheit basiert.
Versuch, Vernunft und Glaube miteinander zu versöhnen.
Vernunft = die innere Gewissheit; steht nicht im Widerspruch zum Glauben;
Bei Augustinus gibt es kaum positive Staatsfunktionen. Die Angehörigen des Gottesstaates
sind beiläufig Angehörige des weltlichen Staates. Aber der Gottesstaat existiert im Himmel
und allmählich zieht er die auf Erden weilenden Fremdlinge an sich. Ein Angehöriger des
Gottesstaates gehört eigentlich nicht hierher
Christentum als Staatsreligion macht es nicht zum christlichen Reich.
„Denn mein Reich ist nicht von dieser Welt“  wenn römisches Reich untergeht, dann hat
das keine Konsequenzen für Angehörige des Gottesstaates, die Auserwählten
 Scheidung zwischen Engel und Dämonen = Resultat der Rebellion Satans. Wir sterben
wegen der Sünden unserer Vorfahren; Das Essen des Apfels bedeutet den ewigen Tod;
Verdammnis mit Ausnahme dieser wenigen Auserwählten, die gleichzeitig den Beweis der
Gnade Gottes darstellen. Der Bürger des irdischen Staates ist Gast auf dieser Welt und hat mit
ihren Institutionen wenig zu tun.
Augustinus teilt Universalgeschichte in 6 Zeitalter:
 Adam – Sintflut: Geschichte vom Offenkundigwerden der Existenz des Bösen bis zur
ersten Reaktion des Herren
 Noah – Abraham
 Abraham – David: David verkörpert Hoffnungsschimmer, den aber Herr nicht
annimmt
 David – babylonische Gefangenschaft
 Babylonische Gefangenschaft – Christus (Gott kommt als Mensch auf Erde; es gibt
3: heiliger Vater, Sohn, Geist)
Sinn der Geschichte, warum Gott verherrlicht werden soll wird nicht beantwortet. Auf Erden
gibt es nur Leiden als Lohn der Sünde.
Irdischer Staat kein Anspruch auf Liebe, Loyalität - garnichts
Dieser Staat ist keine Anspannung wert; Staat bei Augustinus hat keine einladende Seite, weil
es vollkommene Abstinenz der spirituellen Würdenträger bedeutet.
Aber Sozialer Mechanismus des katholischen Denkens tickt anders.
Gott hat die Ausgewählten willkürlich ausgewählt
 Absage an die Elite, Philosophenkönige, 3 Stände Platons
Wie weiß man, ob man zum Gottesstaat gehört?
Päpste sahen sich selbst als Stellvertreter Gottes - manche waren korrupt;
Der Christ ist fremd im Staat; König
Gottesstaat (Reich der Auserwählten) repräsentiert die Ewigkeit;
 Bischof ist dem König überlegen; König ist nur Administrator einer auf den Satan
zurückzuführenden Institution;
Diese Spaltung macht gesamtes Staatswesen sehr instabil;
Realer Staat kann nur am Gottesstaat teilhaben wenn er sich der Kirche unterordnet;
ERASTIANISMUS = Lehre dass Kirche dem Staat übergeordnet sein soll
400-800 intellektuell sterile Zeit; ganze Völkerscharen haben sich auf Weg durch Europa
gemacht;  gewisse Vereinheitlichung des Kontinents durch Latein
SCHOLASTIK = Schullehre; hat Schriften verständlich gemacht und Volk näher gebracht;
Christentum hat es geschafft globale Kommunizierbarkeit zu erlangen.
 Bedeutung der Kirche als soziale Institution;
Grundbesitzer wurden allmählich in Elite integriert; fanden Ausgleich mit Geistlichkeit durch
SIMONIE = Ämterkauf; Spende an Bischof/Kardinal/…
Pyramide bildet sich; Kaiser steht unmittelbar zu Gott;
Konkurrenz durch Zunahme der Erkenntnis der antiken Philosophie.
Bsp. Aristoteles verbotenes Skript über Humor = gute Illustration wie sich Christentum
gefährdet fühlte durch mögliches Auftauchen von möglicherweise rebellischen antiken Resten
 Scholastik setzt ein: Wahrheit muss ausgelegt werden;
Es muss eine vernünftige Einsicht in Glaubenswahrheiten geben; Einwände muss man
philosophisch widerlegen;
Streit: Was gibt ein Text her? Wo ist ein Text in sich kohärent?
 Christentum zu formulieren das Widerspruchsfrei ist; jeder Lebenslage gewachsen ist; das
im Alltagssinn logisch ist;
Bsp. Vernunft:
Schiffsuntergang und man hat sich auf Planke gerettet; Mutter mit Kind kommt; Man taucht unter, weil wenn
Planke nicht alle halten kann haben sie Selbstmord begangen du n das ist die schlimmste Sünde
Thomas von Aquin
 1225 – 1274
 Kommt aus Elite; mit Kaiser verwandt
 Wurde mit 17 Dominikaner (=Orden)
 Reformbewegung gegen besitzende Kirche;  Wiederkehr des Augustinischen
Denkens
 Bei Albertus Magnus studiert
 viel Bezug auf Aristoteles genommen, kannte ihn gut
 Kampf gegen konventionellen Augustinismus aufgemacht;
Projekt, Vernunft und Religion zu einer Synthese zu bringen;
 Hauptwerk (Summa Theologica) gilt als Summa (Gesamtheit) des Altertums und als
eine Schrift in der sich die Neuzeit ankündigt
 Hält an realer und objektiven Erkenntnis fest, aber sie ist limitiert; orientiert sich nur
am Reich des philosophischen Erkenntnis, aber nicht das Reich des übernatürlichen.
 Beweis: Wir können das Reich des undurchdringlichen mit dem Verstand
durchdringen
Was sich nicht durch die Anspannung der Denkkraft durchdringen lässt:
 Dreieinigkeit des Gottes
 Menschwerdung
 Wiederauferstehung
Bei diesen übernatürlichen Wahrheiten, die wir als gegeben hinnehmen müssen, da gibt es
viele Ableitungen.
Denken hat sich verweltlicht in der Annahme einer universellen Vernunft die alle betrifft.
Christen und Heiden.
 Bereitschaft, mit einem Heiden zu diskutieren ist da.
Philosophie war die ancilla theologie = Magd der Theologie
Philosophen durften praktisch bereinigen, was die Theologen schmutzig gemacht haben.
 Thomas setzt dem eine Vernunft entgegen, aber dabei geht es auch um die Verteidigung
des katholischen Glaubens.
Christ muss von natürlicher Schöpfung Gottes Kenntnis nehmen; Das was wir als
Mathematik, als selbstverständlich ansehen, sind von Gott gegebene Gesetze.
Thomas lässt mit Vernunft die Forschung zu. Dieser Gott hat ein unergründliches, aber er ist
nicht in seiner Gesamtheit unergründlich. Man kann sich ihm nähern zB durch Newton’sche
Gesetze
Vernunft kann im Schluss von dem bewegten (=wir) auf den Beweger einiges anbieten. Wir
können im Wege der Vernunft sagen, dass wir etwas bewegtes sind, daher muss es auch einen
Beweger geben.
Aber Mysterium der Dreieinigkeit können wir nicht auflösen  Grenze der Vernunft
(Dreieinigkeit = die Wesens-Einheit von Gott Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiligem Geist.)
Die christliche Wahrheit ist nicht unvernünftig, aber übervernünftig.
 5 Beweiswege Gottes
Zeigt, dass es erste atheistische Bewegungen gibt.
Thomas wendet sein Interesse der Welt der Erscheinungen zu; der sittlichen Welt; auf den
Staat;
Je mehr eine Tugend auf das gemeine Wohl bezogen ist, desto einen höheren Rang hat sie.
Open Society; Gesellschaft in der man aufsteigen kann; zwar nur in einem bestimmten
Rahmen, im Rahmen des sittlichen Verhaltens.
 macht Staatliche Ordnung notwendig
 bürgische Interessen sind so heterogen, dass das eine politische Führung rechtfertigt
Von Natur aus ist der Mensch ein politisches und soziales Wesen.
 Der Staat ist eine vernünftige Institution
Mensch ist als soziales Wesen auf Verbindung mit Familie/Staat/Gemeinde etc angewesen.
Recht: das gesetzte Recht und das Naturrecht
 Naturrecht = unabänderliches "kosmisches" Gesetz verstanden wird, dem die
Menschen schicksalhaft unterworfen sind
z.B. die Naturgesetze wie die Schwerkraft, den Lauf der Sonne und die Jahreszeiten
etc
 Gesetztes Recht = Normen, welche sich die Römer selber gegeben haben, die nur für
sie galten und welche sie auch wieder abändern konnten
Politik wird durch Normen bestimmt. Politik empfängt ihr Maß bevor ihr Handeln einsetzt.
Wir agieren zweckorientiert. Aber wenn wir nach dem Bösen streben, ist das kein Zweck.
Daher streben wir nach dem Guten. Das Böse ist kein Streben, sondern ein Fallen.
Voraussetzung von rationalem Handeln ist die Erkennbarkeit Gottes. Gott ist notwendige
Bedingung einer rationalen Politik. Politik ist als Wissenschaft undenkbar ohne den Nachweis
von Gott als den summum bonum (höchstes Gut/Ziel)  Gott ist oberster Gesetzgeber; auf
ihn beruft sich alle Ordnung – auch politische.
Gesellschaftstheorie nach Thomas = wir können die Gesellschaftstheorie nicht finden.
Weil die lex aeterna (das ewige Gesetz) nicht sichtbar ist.
Es gibt Dinge die sind nicht vorhersehbar; Thomas hat Politik zu einem Rätsel gemacht.
Staat hat etwas rätselhaftes, weil dahinterstehende lex aeterna nicht erkennbar ist.
Bsp. Eurokrise ist „verrätselte“ Angelegenheit
Anfangs wurde gesagt in Griechenland ist genug Geld vorhanden um Schulden zu zahlen,
niemand hat aber bedacht, dass Griechen ihre Gelder außer Landes bringen.
Bei Thomas Hohe Toleranz, im Gegensatz zu Augustinus; wir sind beschädigt aber nicht
zerstört. Wir tragen das sog. „ontologische Signum“
 Wir sind, bleiben, werden sein, die Kinder Gottes.
Der Staat ist keine Strafe, sondern ein Gebot der Vernunft.
Thomas Variante des Zoon Politicon: Der Mensch ist durch Ein- und Unterordnung ein
Mensch. Das Gemeinwohl hat Vorrang vor dem Individuellen. Wir sind ein Mängelwesen;
wir sind aufeinander angewiesen;
zB Notwendigkeit der Arbeitsteilung, der Führung etc damit man mit den verschiedenen
Interessen umgehen kann
Bsp Steuern:
 Individuum will weniger Steuern zahlen
 Interessen anderer: Geld für bessere Infrastruktur
 bonum commune: es versöhnt sich das Einzelinteresse und Fremdinteresse
Das bonum commune nimmt jeder für sich in Anspruch
Thomas bringt Gehorsamlehre für Elite und für Untertanen heraus. Jeder hat trotz
Aufstiegsmöglichkeiten einen Platz, der seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen entspricht.
Thomas hält sich an aristotelische Unterscheidung von Monarchie, Aristokratie, Politie und
Die Entartungsforumen Tyrannis, Oligarchie, Demokratie.
Thomas setzt sich für Monarchie ein; König muss in seinem Reich das sein, was Seele im
Körper und Gott in der Welt ist. Die Regierung des Königs muss der göttlichen Regierung
nachgebildet sein. König darf sein Amt nicht missbrauchen; muss permanent jene Güter
schaffen, die dem Gemeinwohl zugeordnet sind; darf kein Egozentriker sein; muss seine
eigene Gier zurückstellen;
König ist in diesem Platz, den ihm Gott zugestellt hat, der wichtigste Promoter des bonum
commune.
Das schlimmste für ein Volk ist die Tyrannis; Thomas empfiehlt dem Volk Geduld, denn
keine Tyrannis kann ewig wehren.
Hier kann man vertrauen. Es gibt ein Widerstandsrecht, allerdings relativ eingeschränkt.
Thomas hält vom Kommunismus und Gemeinbesitz nicht viel, denn es stiftet einen Unfrieden
den der private Besitz nicht zulässt.
Trotz dieses Plädoyers für den Besitz gibt es seine Abneigung gegen wirtschaftsdynamische
Subjekte. Der Handel ist eine schimpfliche Sache.
Aus der christlichen Religion entstehen langsam soziale Muster, die auch heute noch
existieren. Dennoch ist der Staat für Thomas eine sittliche Größe. Er muss die Bürger zu
einem gerechten und tugendhaften Leben führen.
Das Leben im Staat ist eine Vorbereitung auf das ewige Leben.
Voraussetzungen:
 Wahrung des Friedens
 ein gewisser Wohlstand
 Leben das zur himmlischen Seeligkeit führt (bereits teilweise Aufgabe der Kirche)
Politik zielt auf die EUDAIMONIA ab.
Eudaimonia = das sittlich gute Leben;
Begriff, der ursprünglich (etwa bei Aristoteles) das Gedeihen oder Gelingen (der Lebensführung) bezeichnet.
Mittelbar wird der Begriff mit Glückseligkeit und seelischem Wohlbefinden verbunden
Die Kirche hat eine potestas indirectas (indirekte Macht); sie ist dort überlegen, wo etwas für
ein übernatürliches Ziel relevant ist.
Possible EQ: Wo ist Handel etwas Gutes? Wo wird er zugelassen? Wo wird er gar nicht erwähnt? Wo ist er eine
schimpfliche Sache?
zB bei Platon im Idealstaat eine geschlossene Wirtschaft die kaum eines Handels bedarf.
zB bei Kant ist Handel eines der wichtigsten Instrumente zur Zivilisation
Nennen Sie verschiedene Bestimmungen der Weltgeschichte
zB Heilsgeschichte der Menscheheit; Hegel: das zu sich kommen des Geistes; Marx: Geschichte der
Klassenkämpfe
Bsp essay Frage: Diskutieren Sie verschiedene Begründungen warum der Staat eine sittliche Instanz ist.
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