Material 4 - WebQuests

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Leben
01.12.10 09:35
Vorbilder
Leben und Werk von Desmond Tutu
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Desmond Mpilo Tutu wurde am 7. Oktober 1931 in
Klerksdorf, einer Goldgräberstadt 120 Meilen westlich von
Johannesburg, geboren. Im Alter von zwölf Jahren zog er mit
seiner Familie nach Johannesburg, wo er sich sein erstes
Geld mit dem Verkauf von Erdnüssen an Haltestellen und als
Caddy auf Golfplätzen verdiente.
Eigentlich wollte Desmond Tutu immer Arzt werden. Aber
seine Familie konnte es sich nicht leisten, und so trat er in
die Fußstapfen seines Vaters und wurde Lehrer. Kaum war
Tutu Lehrer geworden, führte die südafrikanische Regierung
ein Gesetz ein, nach welchem schwarze Schüler eine
schlechtere Ausbildung bekommen sollten als weiße.
Tutu, der wollte, dass seine Schüler einmal freie und unabhängige Erwachsene
werden, die selbständig denken und entscheiden, sollte nun mit Absicht das
Wissen seiner Schüler begrenzen. Dies war für ihn unvorstellbar und er
beschloss, Priester zu werden.
Bischof Tutu sprach sich im Namen aller
Kirchen Südafrikas gegen Apartheid, wie
die menschenrechtswidrige Politik der
Rassentrennung der Regierung genannt
wurde, aus. Apartheid war im Jahre 1948
von der Nationalen Partei eingeführt
worden, damit sich die 4.5 Millionen
Weißen die Macht über 23 Millionen
Schwarze sichern konnten.
Hintergrundinformationen zum
System der Apartheid in
Südafrika finden Sie im
Rahmen des
Themenkomplexes
Menschenrechte in einem
gesonderten
Vertiefungsthema Apartheid
Schwarze bekamen eine schlechtere Ausbildung, sie wurden in Homelands
abgeschoben, konnten sich nicht frei bewegen und versammeln und konnten
ohne Gerichtsverfahren in Haft genommen werden. Außerdem mussten sie
immer einen Pass mit sich tragen, in dem fast alle ihre Daten eingetragen
waren.
1984 erhielt Tutu den Friedensnobelpreis für die Führung im gewaltlosen
Kampf zur Befreiung der unterdrückten schwarzen Mehrheit in Südafrika. In
seiner Dankessrede rief er zu Frieden, Liebe und Brüderlichkeit zwischen allen
Völkern der Welt, nicht nur Südafrikas auf. Diesen Gedanken hat er bis zum
heutigen Tage aufrechterhalten (zum Text der Nobelpreisrede).
Als er 1986 zum Erzbischof, dem höchsten Amt der
Anglikanischen Kirche, geweiht wurde, waren die
Feierlichkeiten noch viel größer. Aber der Höhepunkt nicht nur
von Tutus Leben war sicherlich die Abschaffung der Apartheid
Anfang 1990 und die ersten allgemeinen Wahlen 1994, bei
denen sein enger Freund Nelson Mandela als erster schwarzer
Präsident Südafrikas hervortrat. Nelson Mandela war es auch,
der Tutu 1995 bat, den Vorsitz der Wahrheits- und
http://www.dadalos.org/deutsch/Vorbilder/vorbilder/tutu/leben.htm
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Leben
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der Tutu 1995 bat, den Vorsitz der Wahrheits- und
Versöhnungskommission zu übernehmen. Man hatte die
Kommission ins Leben gerufen, um gemeinsam die schlimme
Vergangenheit Südafrikas zu bewältigen. Kerngedanke war,
dass es ohne Vergebung keine Zukunft gebe.
Die Kommission hatte die Aufgabe, Beweismaterial zu
Menschenrechtsverletzungen in Südafrika in der Apartheidzeit zwischen 1960
und 1994 zu sammeln und denjenigen Menschen zu verzeihen, die sich
freiwillig zu Grausamkeiten bekannten. Auch nach Beendigung der Apartheid
und der Einleitung eines Versöhnungsprozesses in Südafrika hat sich Tutu
weltweit für gleiche Rechte aller Völker eingesetzt und in vielen
Konfliktsituationen auch Einfluss üben können.
Weitere Informationen:
Einen tabellarischen Lebenslauf
finden Sie auf der Seite
Kurzbiographie.
Der Bedeutung Tutus im Kampf
gegen die Apartheid ist ein weiterer
Text gewidmet.
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