PROFI PROFI FAHRBERICHT FAHRBERICHT-. Leichtfahrzeug Polaris Ranger: Mehr als ein Ackermoped... 350 kg Nutzlast auf der 1,0 x 1,5 m großen Ladepritsche sowie fast 700 kg Anhängelast sind wohl die wichtigsten Kenndaten des Polaris Ranger: einem ATV (englisch für „All-Terrain-Vehicle“ – zu deutsch „Fahrzeug für jedes Gelände“), das mit sechs Rädern und 20 kW/28 PS Motorleistung eben mehr ist als nur ein Ackermoped. D er neue sechsrädrige Ranger von Polaris wird angetrieben von einem Einzylinder-Viertaktmotor mit 500 cm3 Hubraum und 20,5 kW/28 PS. Der wassergekühlte Benziner hat eine Nenndrehzahl von 6 000 Umin-1 und entwickelt sein maximales Drehmoment von knapp 40 Nm laut Hersteller bei 4 000 Umdrehungen. Der Preis für diese Leistung ist ein Kraftstoffverbrauch von etwa 10 Liter Normalbenzin pro 100 Kilometer. Da der Kraftstofftank aber 35 Liter fasst, muss man nicht ständig tanken. Das Getriebe des Ranger ist sehr einfach: Die PVT-Variomatik arbeitet mit einem Keilriementrieb und Variator. Man kann lediglich zwischen zwei Vorwärts- (Straße/Gelände) und einem Rückwärtsgang wählen, und dann muss man nur noch Gas geben... Der Antriebsstrang hat keine Ketten und ist daher robust und vor allem wartungsarm. Die beiden hinteren Achsen werden permanent über eine Kardanwelle angetrieben und sind voll gesperrt. Trotzdem ist der Ranger nicht gerade „steif“. Mit einem Wendekreis von nur etwa 4,2 m kommt man überall gut klar. Bleibt nur die Frage, wie lange die Bereifung hält. Ein Grund für die gute Wendigkeit und Handhabung ist vermutlich auch der abschaltbare Allradantrieb. Das heißt, die vordere der drei Achsen wird normalerweise nicht angetrieben, kann aber in „haarigen“ Situationen einfach per Knopfdruck zugeschaltet werden. Die großvolumige Bereifung (25 x 10-12 vorne und 25 x 12-10 hinten) trägt das fast 700 kg schwere Fahrzeug über nahezu alle Untiefen hinweg. Beim Ziehen von Bodenpro- ben mit dem etwa 400 kg schweren Entnahmegerät Boprob 30 von BBG war auf dem nassen Acker von Fahrspuren nichts zu sehen. Etwas eng geht es rund um den Fahrer zu. Das ist der Preis für zwei Sitzplätze nebeneinander, die zu allem Überfluss auch noch durch eine breite Konsole voneinander getrennt sind. Die beiden Kunststoffsitze sind relativ bequem und haben hinten im Kopfbereich noch eine Stütze. In der Mittelkonsole finden sich gut erreichbar der Schalt- und Handbremshebel sowie das Armaturenbrett. Dieses ist mit Tankuhr, Zündschloss, Betriebsstunden- Aufgrund der hohen Nutz- und Anhängelast ist der neue Ranger von Polaris universell einsetzbar. Fotos: Tovornik Der Ranger bietet zwei Sitzplätze nebeneinander. Das Armaturenbrett hat alle nötigen Anzeigen. Das bleibt festzuhalten: Mit dem Ranger bietet Polaris jetzt auch in Deutschland ein Leichtfahrzeug mit sechs Rädern an. Dank der großen Ladefläche mit 350 kg Nutzlast und 700 kg zulässiger Anhängelast ist mit diesem Ackermoped fast alles möglich. Gut gefallen haben uns der einfache Variomatik-Antrieb und die gute Handhabung. Sowohl im Fußraum als auch beim Auf- und Absteigen wäre etwas mehr Platz wünschenswert. Natürlich hat so ein leichter Alleskönner auch seinen Preis: Der Ranger steht bei Polaris mit gut 22 500 DM plus Mehrwertsteuer in der Preisliste. Für die Straßenzulassung kommen noch einmal etwa 2 500 DM hinzu. Hubert Wilmer zähler und Schaltern für Licht und Allradantrieb relativ komplett. Bemängelt haben wir den analogen Tachometer mit Kilometerzähler. Für Arbeiten mit dem Schneckenkornstreuer oder ähnlichem ist die Geschwindigkeitsanzeige zu ungenau. Für derartige Arbeiten wäre auch ein Handgashebel wünschenswert, zumal es im Fußraum mit Gas- und Bremspedal auch etwas beengt zugeht. Wer mit dem Ranger unterwegs ist, muss sich wetterfest anziehen. Auf dem Überrollbügel gibt es zwar ein kleines Kunststoffdach, das hält aber wirklich nur Regen ab, der senkrecht von oben fällt. Die große Ladefläche hinter Fahrer und Beifahrer bietet viel Platz für alle möglichen Utensilien. Es fehlen auf der Plattform allerdings Befestigungsösen, um höhere Gegenstände festzurren zu können. Dafür lässt sich die hintere Klappe einfach öffnen, um dann per Muskelkraft – unterstützt von zwei Gasdruckdämpfern – die Ladefläche aufzukippen. Der Allradantrieb wird bei Bedarf per Knopfdruck zugeschaltet. DATEN-KOMPASS Polaris Ranger Motor: Einzylinder-Viertakt-Motor, 500 cm3 Hubraum, Wasserkühlung, 20,5 kW/28 PS bei 6000 Umin-1, Normalbenzin, 35-l-Kraftstofftank Die Variomatik sorgt dafür, dass der Fahrer nur beim Wechsel Acker/Straße und zum Rückwärtsfahren schalten muss. Die 1,0 x 1,5 m große Ladefläche ist kippbar und hat 350 kg Nutzlast. Die 20 cm hohen Bordwände verhindern, dass man seine Ladung verliert. Im Fußraum sowie beim Auf- und Abstieg geht es etwas beengt zu. Hier wäre eine Lenkradverstellung wünschenswert. Antrieb: PVT-Variomatik mit zwei Vorwärts- und einem Rückwärtsgang, maximal 65 km/h, Kardanantrieb hinten permanent, vorne zuschaltbar vorne 25 x 10-12 Bereifung: hinten 25 x 12-10 Länge/Höhe/Breite: Abmessungen: 287 cm/147 cm/190 cm 205,7 cm, Radstand: 19 cm Bodenfreiheit: 427 cm Wendekreis: Leergewicht: 690 kg Gewichte: Nutzlast 363 kg Anhängelast: 686 kg 22 586 DM plus MwSt. Preis: Volker Lapp, Vertrieb: 63607 Wächtersbach-Wittgenborn plus und minus + hohe Nutz- und Anhängelast + sehr geländegängig + einfacher, wartungsarmer Antrieb – enger Aufstieg und Fußraum – zu ungenauer Tachometer profi 39 Nr. 5/00