Jb. Geol. B.-A. ISSN 0016-7800 S.83-150 Band 128 Wien, Mai 1985 Petrologie und Geochemie der Ophiolite des Penninikums ;am Alpenostrand Von FRIEDRICH KOLLER') Mit 27 Abbildungen und 11 Tabellen Osterreichische Karte1: Blätter 137, 138, 168 Burgenland Penninikum Ophiolite Metamorphose Geochemie 50.000 Inhalt 1. 2. 3. . 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. Zusammenfassung Summary Einleitung , ,......... Geologie , , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3.1. Ultramafitite , ,., , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3.2. Blackwallbildungen "................................................................ 3.2.1. Talkschiefer , " , ,.......................... 3.2.2. Tremolitschiefer , ,......................................... 3.2.3, Chloritschiefer '. . . . . . . . . . .. 3.3. Metagabbro , , , . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3.3.1. Normale Gabbros und Metarodingite .. , "........................................ 3.3.2. Ferrograbbros , , 3.4. Blauschi'efer , 3.5. Grünschiefer 3.6. Ophikarbonatgesteine , " 3.7. Metamorphe Sedimente " , Magmatische Entwicklung , Metamorphoseentwicklung , 5.1. Ozeanische Metamorphose ,, 5.2. Altalpidische Metamorphose 5.3. Jungalpidische Metamorphose " " , Zusammenfassung. der petrologischen Untersuchungen und geotektonischen Entwicklung Geochemische. Unt~rsuchungen 7.1. Ultramafitite ' ,,, 7.2. Chloritschiefer , 7.3. Gabbrosequenz und deren Differentiate 7.4. Grünschiefer , '......... . 7.5. Ophikarbonatgesteine ' :::::::: 7.6. Kalkglimmerschiefer und Phyllite 7.7, Nichtophiolitische Grünschiefer Diskussion der geochemischen Untersuchungen , 8.1. Plutonite , , , 8.2. Metavulkanite , " Zusammenfassung und Interpretation der Geochemie Methodik , Dank Literatur .. , " , Zusammenfassung Am Alpenostrand tauchen unter den ostalpinen Decken noch penninische Gesteinsserien, die als Rechnitzer Serie bezeichnet werden, in mehreren tektonischen Fenstern auf. Der Inhalt dieser Fenster besteht aus Kalkphylliten, Quarzphylliten, Kalkserizitschiefern und Quarziten sowie mächtigen Ophiolitkomplexen. Die Ophiolite setzen sich aus serpentinisierten Ultramafititen, Metagabbros und mächtigen Grünschiefern zusammen, seltener sind Rodingite, Ophikarbonatgesteine und Radiolarite. 0) Anschrift des Verfassers: Dr. FRIEDRICH KOLLER,Institut für Petrologie der Universität Wien, Dr. Karl Lueger-Ring 1, A-1010 Wien. 83 84 84 84 87 87 88 88 88 88 88 88 104 111 114 115 118 118 119 119 120 121 123 123 123 124 136 140 141 141 141 141 141 144 148 148 149 149 In den gabbroiden Gesteinen sind noch magmatische Relikte erhalten geblieben. Eine komplexe Metamorphoseentwicklung, bestehend aus einer ozeanischen, einer altalpidischen Hochdruck- und der jungalpidischen Regionalmetamorphose, konnte aus den Metabasiten abgeleitet werden. Die ozeanische Metamorphose ist durch die Bildung von Hornblendephasen (Barroisit, Pargasit und Magnesiohornblende), durch metasomatische Veränderungen und einer intensiven Oxidation bei hohen Temperaturen und geringem Druck gekennzeichnet. Die Bedingungen der altalpidischen Metamorphose konnten auf 330-370°C bei 6-8 Kb durch Mineralparagenesen mit Mg-reichem Pumpellyit, Ferroglaukophan, Alkalipyroxen ("" AC63Jd21), Lawsonit (Formrelikte) und Stilpnomelan eingegrenzt werden. Für die jungalpidische Metamorphose ist die Bildung von Aktinolith, Alkalipyroxen (Ac85Jd<5), riebeckiti- 83 schen oder magnesioriebeckitischen Alkaliamphibolen um die Alkalipyroxene oder um Ferroglaukophan, sowie Biotit aus Stilpnomelan charakteristisch. Die Metamorphosebedingungen liegen bei 390-430°C und einem Druck von ::;3 Kb. Mit einer prograden Metamorphoseentwicklung nach Süden zu ist zu rechnen. Die Ophiolitkomplexe der Rechnitzer Serie lassen sich nach BECCALUVA et al. (1983) als "high- Ti"-Ophiolite einstufen. Die Plutonite gliedern sich in die Serpentinite mit Hinweisen auch auf ultramafitische Kumulate, in die normalen Gabbros und Rodingite als "lower level"-Gabbros, in die Fe- und Ti-reichen "upper level"-Gabbros und in Ferrodiorite und Plagiogranite. Die Grünschiefer der Ophiolite werden in die mengenmäßig vorherrschenden tholeiitischen Basalte mit "N-Typ"-Morbzusammensetzung, in hypabysische Ferrobasalte und in die weitgehend unfraktionierten Cr- und Mg-reichen Metabasalte, die als Pikrite eingestuft werden, eingegliedert. Für die tholeiitischen Basalte lassen sich Aufschmelzraten um 15 % sowie eine Plagioklas und Klinopyroxen dominierte Fraktionierung 'ableiten. Die Ophiolitkörper der Rechnitzer Serie zeigen eine gute Korrelation mit jenen der Glocknerdecke im Tauernfenster sowie mit vielen anderen im Alpen-Appenninbogen. Die nichtophiolitischen Grünschiefern in den Sedimentserien steilen Nb-reiche Alkalibasalte dar, die als Ozeaninselbasaltentwicklung gedeutet werden. Summary Penninic units, called "Rechnitzer Serie", occur in tectonic windows below the Austroalpine nappes. The "Rechnitzer Serie" consists of phyllites, calcareous phyllites and -schists, quartzites and mighty ophiolite complexes. The ophiolites comprise serpentinized ultramafic rocks, metagabbros and large greenschists. Rodingites, ophicarbonate materials and radiolarites are rare. Magmatic relics survived in the gabbroic rocks only. A complex metamorphic history consisting of an oceanic, an eoalpine high pressure and a tertiary regional metamorphic event can be deducted from basic rocks investigation. The oceanic metamorphic event forms amphiboles such as barroisite, pargasite and magnesio-hornblende at high temperature and low pressure. Metasomatic changes of bulk chemistry and high oxydation rates are implied in the same event. The conditions of eoalpine metamorphism are in the range between 330 and 370° at 6-8 kb, suggested by mineral parageneses consisting of Mg-rich pumpellyite, ferroglaucophane, alkalipyroxene (= AC63Jd2,),lawsonite (formrelics) and stilpnomelane. During young alpine metamorphism minerals such as aktinolite, alkalipyroxene (AcBsJd<s),riebeckitic or magnesioriebeckitic amphiboles around older alkalipyroxene or ferroglaucophane, and biotite are formed at temperatures in the range of 390-430° and a pressure of ::;3 kb. There is an increase of metamorphism in northsouth direction. The ophiolites of the "Rechnitzer Serie" are high Ti ophiolites (BECCALUVA et aI., 1983). The plutonic sequence consists of serpentinites partly with ultramafic cumulates, plagioclaseclinopyroxene gabbros partly rodingitized as lower level gabbros, Fe and Ti rich ferrogabbros as upper level gabbros and ferrodiorites as well as plagiogranites. The greenschist unit can be divided in the predominating group of tholeiitic basalts with N-type morb composition, into minor hypabyssic ferrobasalts and in mostly unfractionated Cr and Mg rich picritic basalts. For tholeiitic basalts melt ratios of 15 % and a plagioclase-clinopyroxene dominated crystal fractionation can be deducted. The ophiolites show a clear correlation to similar rock series of the Alpen-Appenninen-system as well as to equivalents of the Glockner Nappe of the Tauern Window. The non ophiolitic greenschists within the sedimentary sequences are Nb rich alkalibasalts, which can be interpreted to be ocean island basalts. 1. Einleitung Penninische Baueinheiten sind in den Ostalpen außerhalb des großen Tauernfensters noch im Engadiner Fenster und am Alpenostrand in einigen kleineren Fenstern aufgeschlossen. Dort tauchen unter den ostal- 84 pinen Decken metamorphe Serien, die' unter dem Begriff Rechnitzer Schiefer oder Rechnitzer Serie (WIESENEDER, 1932) zusammengefaßt werden, in den Fenstern von Rechnitz, Bernstein, Möltern und Eisenberg auf. Die lange Zeit umstrittene Position dieser tektonischen Baueinheiten wurde erstmals von SCHMIDT (1950) durch Iithologische Serienvergleiche mit der mesozoischen Schieferhülle des Tauernfensters dem Penninikum zugeordnet. Petrographische Bearbeitungen erfolgten durch WIESENEDER (1932) und ERICH (1960, 1966), letzterer stellte die Rechnitzer Serie allerdings zur Grauwackenzone. Den endgültigen Nachweis für die Überlagerung det Rechnitzer Serie durch die unterostalpine Wechsel- und Grobgneisserie, und damit für ihre penninische Position, erbrachte PAHR (1975, 1977). Eine altersmäßige Zuordnung der penninischen Sedimentserie konnte SCHÖNLAUB(1973) durch den Nachweis stratigraphisch verwertbarer Schwamm-Spiculae, mit einem Alter an der Grenze Obere Kreide - Untere Kreide, erbringen. Neben der serien mäßigen Gliederung der Rechnitzer Serie durch SCHMIDT (1950), PAHR (1960) und TOLLMANN (1 !:I77) wird zum ersten Mal von KOLLER & PAHR (1980) eine Ophiolitabfolge im Sinne der GSA Penrose Conference (COLEMAN, 1977) beschrieben, die auch in ähnlicher Weise in den mesozoischen Serien der anderen penninischen Fenster in den Ostalpen auftreten. Erste, sehr allgemein gehaltene Einstufungen der Metamorphosebedingungen wurden von EVREN (1972), KOLLER (1978) und KOLLER & PAHR (1980) gegeben. Ziel der vorliegenden Untersuchungen ist es, die Metamorphoseentwicklung der Ophiolite im speziellen und der gesamten Rechnitzer Serie im allgemeinen näher einzugrenzen sowie die relative zeitliche Abfolge der Mineralneubildungen festzulegen. Die Kenntnis der metamorphen Überprägung des Alpenostrandes im Verlauf der alpidischen Orogenese ist für die Entwicklungsgeschichte der penninischen ozeanischen Kruste einschließlich der dazugehörenden Sedimentbedeckung von grundlegender Bedeutung. Gleichzeitig stellt die Rechnitzer Serie eine wichtige Vergleichsbasis für die höher metamorphe, mesozoische Schieferhülle des Tauernfensters dar und ist für alle weiterführenden geotektonischen Schlußfolgerungen zum Bauplan des penni nischen Troges im Bereich der Ostalpen von allgemeiner Bedeutung. 2. Geologie Neuere, zusammenfassende Darstellung der geologischen Situation am Alpenostrand im allgemeinen und der Rechnitzer Serie im speziellen findet man bei TOLLMANN (1977) und PAHR (1980). Letzterer gibt auch eine profilmäßige Darstellung der Gesteinsabfolge in den penninischen Fenstern. In Abb. 1 ist die Geologie des Penninikums, einschließlich des tektonischen Rahmens nach KOLLER & PAHR (1980) schematisch dargestellt. Die Rechnitzer Serie beginnt mit dem kleinen Möltener Fenster im Norden, nach Süden zu schließen die Fenster von Bernstein und Rechnitz an. Das südlichste Vorkommen im Raum Eisenberg ist weitgehend vom Tertiär umgeben und grenzt im NW nach PAHR (1980) entlang einer Störung an das Grazer Paläozoikum. Aus geophysikalischen Untersuchungen ist eine weitere Verbreitung des Penninikums unter den ostalpinen Dek- Das penni nische Fenster am Ostrand der Alpen F KOLLER 1983 o I 2 I 3 4 5 km B Tertiär allgemein _ Oberostalpin D Unterostalpin o Serpentinite h::::::::::::1 Grünschiefer. Metagabbros 1::::::1 Metasedimente --- Störung I Pennin s.~""e=- .......... Überschiebungslinie Abb. 1: Geologische Übersicht über die penninischen Fenster am Alpenostrand nach KOLLER& PAHR(1980). a - g stellen Profilpunkte der Abb. 2 dar. . ., Schwarze Sterne = Ultramafitite etc; £;, = normale Gabbros; T= Rodingite; 0 = Ferrogabbros; 0 = Blauschiefer (PIagiogranite, Diorite); 0 = Grünschiefer; • = Albit- und epidotreiche grobkörnige Grünschiefervarietäten; weiße Sterne = nichtophiolitische Grünschiefer; + = Ophikarbonatgesteine. kenbau als sehr wahrscheinlich anzusehen (TOLLMANN, 1977). PAHR (1980) unterscheidet im österreichischen Anteil des großen Rechnitzer Fensters tektonisch zwei Einheiten. Er unterteilt das Penninikum in die westliche, höhere und in die tiefere Einheit, die sich nach Ungarn bis Köszeg fortsetzt. Die tiefere Einheit enthält Kalkphyllite, Quarzphyllite und Quarzite und besitzt NS-gerichtete BAchsen. Die obere Einheit, vorwiegend aus kalkreichen Phylliten mit vereinzelten Lagen von Caker-Konglomerat bestehend und nach oben mit bis zu 150 m mächti- gen Grünschiefern abschließend, zeigt E-W gerichtete B-Achsen mit Abweichungen von der mittleren Streichrichtung bis maximal 20° (PAHR, 1980). Diese Einheit enthält auch einige größere Serpentinitund Gabbrokörper. In den penninischen Fenstern von Bernstein, Möltern und Eisenberg ist diese Gliederung nicht durchgeführt, auf Grund der vorhandenen Ophiolite ist aber eine Zuordnung zur höheren Einheit sehr wahrscheinlich. Auf den metamorphen, mesozoischen Sedimentserien liegen mehr oder weniger mächtige Ophiolitkörper, 85 V / / / / / /1 1 Serpentinit 0~ 00 ~ 00 ~ Chlorit- ,Talk-, Aktinolithschiefer 1++++++++++1 l.!-~ ~ ~ ~I Ultramafische Kumulate Rodingite 1666661 Ti-arme,helle 1000001 Ti-reiche, 1000001 Blauschiefer, Metagabbros dunkle Metaferrogabbros 4 Grünschiefer (met.Basalte,Diabase Grobkörnige, albitreiche R~~ffi2-,~ Metasedimentabfolge [':;:':;:.:;:.:;:.:;:.:;:.:;:.:;:.:;:1 nicht ophiolitische ~ Ophi karbonatgesteine ect.) Lage darin (Phyllite, Kalkschiefer ect.) Grünschiefer ~ ehem. Plagiogranite Abb. 2: Schematische Darstellung der Ophiolitprofile in den penninischen Fenstern am Alpenostrand. Profilpunkte in Abb. 1 dargestellt. Profil a = Bohrung Maltern 1, Westrand Bernsteiner Fenster (PAHR, 1977); b = Profil Schirnitzriegel, Ostrand Bernsteiner Fenster; c = Profil Kogl, Nordostrand Bernsteiner Fenster; d = Profil nördlich Glashütten, Rechnitzer Fenster; e = Profil südlich Glashütten, Rechnitzer Fenster; f = Profil Rumpersdorf, Rechnitzer Fenster; g = Profil Vaskeresztes, Eisenberger Fenster (Ungarn). wobei die Lagerungsverhältnisse meist eine verkehrt liegende Schichtfolge dokumentieren. Mit den ultramafitischen Gesteinen liegen heute die einst tiefsten Baueinheiten der ozeanischen Kruste an höchster tektonischer Position über den basischen Anteilen der OphioIitsequenz. Die Lagerungsverhältnisse (PAHR, 1984), die zum Teil durch Bohrprofile ergänzt werden, können in einzelnen Profilen (Abb. 2) bestätigt werden. Teilweise sind jedoch die Kontakte der einzelnen Gesteinspakete nur tektonisch, daher ist ein Idealprofil durch die Ophiolite der Rechnitzer Serie nur beschränkt darstellbar. In Abb. 2 sind einige Profile durch die Ophiolitkörper der Rechnitzer Serie, soweit dies bei den relativ ungünstigen Aufschlußverhältnissen rekonstruierbar war, in schematischer Weise in Anlehnung an COLEMAN(1977) dargestellt. Die Oberkante der Ultramafitite, obwohl sie heute die höchsten Einheiten darstellen, wurde als Bezugsfläche gewählt, wobei auch rein tektonische Abfolgen wiedergegeben sein können. 86 Das erste Profil (Abb. 2a) stellt die Bohrung Maltern 1 (PAHR, 1977) dar, in der nach einem 265 m mächtigen Serpentinit ein nur 10m mächtiges Grünschieferpaket folgt. Als Fortsetzung sind Kalkglimmerschiefer erbohrt. Das Profil Schirnitzriegel (Abb. 2b), am Ostrand .des Bernsteiner Fensters (Abb. 1) gelegen, zeigt nach einem mächtigen Serpentinit eine gut entwickelte Gabbroabfolge, die mit Metarodingiten beginnt und mit hellen Metagabbros sowie mit Ti-reichen Ferrogabbroabkömmlingen fortsetzt. An der Grenze von den gabbroiden Sequenzen zum Serpentinit sind Chlorit-, Talk- und Aktinolithschiefer sowie fragliche ultramafische Kumulatgesteine in Form von Lesesteinen oder von einzelnen Blöcken aufgeschlossen. Eine ähnlich wichtige Gabbroentwicklung ist im Profil östlich Kogel (Abb. 2c), dieses reicht bis in die metamorphen Sedimentserien, zu beobachten. Zusätzlich sind noch rodingitisierte Gabbrogänge einschließlich ihrer Blackwallbildung innerhalb des Serpentinits festzustellen. Der Geländebefund spricht für einen primären Zusammenhang zwi- schen den gabbroiden Sequenzen, die unter den Serpentinitkörper streichen, und dem Ultramafitit in den Profilen Schirnitzriegel und Kogel (Abb. 2). Die Metagabbrovorkommen im nördlichen Bernsteiner Fenster (Abb .1) innerhalb der Kalkglimmerschiefer sind sicherlich tektonisch begrenzt. Das Profil nördlich Glashütten (Abb. 2d) ist nur in relativ kleinen Melangekörpern, welche in die Sedimentabfolge eingebettet sind, entwickelt. Die relativ schematisch dargestellte Abfolge reicht vom Serpentinit über Aktinolith-, Talk- und magnetitführenden Chloritschiefer zu den, als Blauschiefern bezeichneten, Crossit-Albitgesteinen und in weiter Folge zu Grünschiefern. Die Mächtigkeit der einzelnen Gesteinspakete ist variabel und aufgrund unzureichender Aufschlüsse nur begrenzt mit Lesesteinen kartierbar, jedoch ist die Abfolge aufgrund mehrerer Profile im Bereich Glashütten gut belegt. Die auf das Grünschieferpaket folgenden Kalkglimmerschiefer können aber auch eine rein tektonisch bedingte Abfolge darstellen. Das Profil südlich Glashütten (Abb. 2e) stellt die mineralogisch interessante Ophikarbonatentwicklung am Rand eines mächtigen Serpentinitkörpers im Rechnitzer Fenster dar. Im Bereich der Ophikarbonatgesteinsentwicklung sind keine Metabasite zwischen dem Serpentinit und den Kalkglimmerschiefern festzustellen. Das Profil Rumpersdorf (Abb. 2f) führt von einem mächtigen Serpentinitkörper mit vereinzelten magnetitführenden Chloritschiefern, in Form von schmalen Gängen oder kleinen Linsen, zu einem bis 150 m mächtigen Grünschieferkomplex. In diese Grünschiefer sind geringmächtige, grobkörnige Albit- und Epidot-reiche Varietäten eingelagert. Über der Metabasitabfolge schließen bis 2000 m mächtige Metasedimentserien an, die vorwiegend aus Phylliten und Kalkglimmerschiefern bestehen. In diese sedimentäre Abfolge sind nicht ophiolitische Grünschiefer (KOLLER & PAHR, 1985) eingeschaltet. Von den drei Profilen im Fenster von Rechnitz kann man nur für das letztere einen inneren, primären Zusammenhang ableiten, die beiden Profile bei Glashütten sind zu sehr tektonisch deformiert um sichere Aussagen zu treffen. Für die penninischen Serien im Fenster von Eisenberg ist ein sehr schematisches Profil bei Vaskeresztes im ungarischen Anteil dargestellt. Es reicht von einem Magnetit-führenden Chloritschiefer über stark veränderte Ferrogabbros zu Grünschiefern und metamorphen Sedimentserien. Die Zuordnung dieser stark deformierten Gesteine (KOLLER, 1980) zu Ferrogabbros wird aus ihrer engen räumlichen Beziehung zu Chloritschiefern, die nur im Zusammenhang mit Serpentiniten bekannt sind und aus geochemischen Überlegungen abgeleitet. Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß sich aufgrund der dargestellten Profile, die Zuordnung dieser ultrabasischen und basischen Gesteine zu einem Ophiolitverband (KOLLER & PAHR, 1980) im Sinne von COLEMAN (1977) bestätigt hat. Während die gabbroiden Sequenzen an hand von Texturen und vor allem durch , magmatische Relikte (KOLLER, 1978; 1980) noch gut erkennbar sind, lassen sich die extrusiven Anteile, die heute als meist feinkörnige Grünschiefer vorliegen, nicht mehr genauer zuordnen in die ehemaligen "sheeted dykes", "pillow"-Laven, Hydroklastite, Tuffe und Tuffite. Sicher zuordenbare Reste von "pillow"-Laven wurden bisher nicht gefunden. 3. Gesteinsbeschreibung und Mineralbestand 3.1. Ultramafitite Im Penninikum des Alpenostrandes (Abb. 1), in den Fenstern von Bernstein und Rechnitz sowie im Fenster von Eisenberg findet man relativ große, vollständig serpentinisierte Ultramafititkörper. Durch Bohrungen wurden Mächtigkeiten bis 265 m nachgewiesen (PAHR, 1977). Die Serpentinite wurden von ERICH (1960) und EVREN (1972) beschrieben und bearbeitet. Sie besitzen meist eine dunkel- bis fast schwärzlichgrün gefärbte, dichte Grundmasse mit seltenen Bastitflecken. Häufig sind grünglänzende Scherflächen zu beobachten. Röntgenographisch wurden Lizardit und Chrysotil als wesentlicher Mineralbestand festgestellt. Mikroskopisch sind sowohl Maschentexturen als auch Formrelikte größerer Pyroxenindividuen (bis 10 mm Korndurchmesser) zu beobachten. Nach dem Geländebefund nehmen diese Formrelikte in Richtung zu den basischen Kumulatsequenzen zu. Im südlichsten Teil des Fensters von Eisenberg findet man seltener Antigoritverwachsungen mit Diopsid um reliktisch erhaltenen Klinopyroxen. Neben den Serpentinitmineralphasen ist oft noch etwas Chlorit, manchmal auch Tremolit und seltener Talk festzustellen. Talk und Tremolit sind vor allem an tektonisch durchbewegten Bereichen häufig zu finden. An Erzphasen treten ältere magnetitreiche Formrelikte nach Chromit, meist xenomorphe Aggregate oder Haufwerk, sowie jüngere idiomorphe Magnetitoktaeder und Pyritkristalle auf. Auf Kluftflächen sind Talk, Tremolit und Asbest relativ oft vorhanden. Die Bildung von dichtem Opal ist nicht sehr häufig. Unter der Voraussetzung, daß CaO nicht in größerem Maße während der Serpentinitisierung abtransportiert wurde, sind diese Serpentinite im wesentlichen auf Peridotite harzburgitischer Zusammensetzung zurückzuführen (EVREN, 1972). EVREN (1972) gibt einen normativen Gehalt an Olivin von 80 % an, Orthopyroxen von 15 %, sowie 2 % Diopsid. Die Serpentinitisierung dieser Gesteine hat wohl zuerst nur den Olivinanteil erfaßt, die zumindest teilweise verschonten Orthopyroxene wurden unter Beibehaltung ihrer Morphologie und unter Ausbildung der Bastitflecken durch Serpentinitmineralphasen verdrängt. Die Bildung von Talk, Aktinolith und der idiomorphen Magnetitkristalle muß der letzten Kristallisationsphase zugeordnet werden, zu ähnlichen Schlußfolgerungen ist auch EVREN (1972) gekommen. Am Rande der Serpentinitkörper, nahe der Grenzen zu den Gabbros, findet man leider nicht ausreichend aufgeschlossene Gesteine mit dem Mineralbestand Serpentinit, Chlorit und noch reliktisch erhaltenen magmatischen Klinopyroxen, der von Chlorit verdrängt wird. Als Serpentinitmineral tritt mit 30-40 Vol.-% Chrysotil mit Maschentextur auf, der Chlorit ist ein Klinochlor, der dichte Massen bildet und auch den Pyroxen diopsidischer Zusammensetzung entlang der Spaltrisse ersetzt. KOLLER & PAHR (1980) haben diese relativ AI-reichen Gesteine zu den ultramafischen Kumulaten gestellt. Von der Position her, an der Grenze zwischen Serpentinit und Metagabbro, scheint dies nach COLEMAN (1977) durchaus möglich zu sein. Auch nach den relativ hohen Cr- und Ni-Gehalten, bei gleichzeitig sehr niedrigen Werten für Zr, V, Nb ist eine Zuordnung zu einem möglicherweise Iherzolitischen Kumulat die beste Erklärung. Gleichzeitig muß man aber mit einem Abtransport 87 von Ca und Si während der Serpentinisierung und der Metamorphose rechnen, da die Formrelikte nach Pyroxen wesentlich mehr Raum einnehmen und auch bereits Klinopyroxen durch Chlorit ersetzt wird. Da im Gegensatz zu den gabbroiden Gesteinen hier die Ca-AISilikate völlig fehlen und auch die dort metasomatisch gebildeten chloritreichen Gesteine andere Spurenelementverteilungen aufweisen (Kap. 7. -8.), scheint die Deutung dieser Gesteine als ultramafische Kumulate richtig zu sein. Bisher sind diese Gesteine aus dem Profil Schirnitzriegel (Abb. 2) und aus dem Pech graben (ca. 2 km NNE Bernstein) nachgewiesen. 3.2. Blackwallbildungen An der Grenze der Serpentinite zu den Metagabbros finden sich Zonen weitgehend monomineralischer Talk-, Tremolitund Chloritschiefer, die möglicherweise auf eine Blackwallbildung im Verlauf metasomatischer Vorgänge zurückführbar sind. Es muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß diese Abfolge häufig zu sein sche[nt, jedoch nicht ausreichend durch Aufschlüsse beleQ't ist. Die gut aufgeschlossenen rodingitisierten Gabbrogänge führen nur eine Blackwallzone aus monomineralischem Chloritfels. 3.2.1. Talkschiefer Diese Gesteine hat bereits ERICH (1960) beschrieben und sie als "Rumpfite" bezeichnet. Sie sind gelblich weiß gefärbt und der meist feinblätterige Talk tritt vorwiegend monomineralisch auf. Nur lokal findet man eine, den Serpentiniten ähnliche, xenomorphe Erzführung und geringe Anteile an Aktinolith und Chlorit. Die Bildung dieser Talkschiefer wird wohl mit 'der Talkbildung mit Serpentinit gleichzusetzen s'ein. 3.2.2. Tremolitschiefer Diese sind blaß gelblich bis weiß gefärbt. Die Länge der Amphibole ist relativ variabel, kann aber bis 10 cm betragen. Die einzelnen Individuen der fast monomineralischen Amphibolfelse sind eingeregelt, meist senkrecht zur Grenzfläche. Die Zusammensetzung wird meistens tremolitisch sein, in einem einzigen Vorkommen zeigen ältere, braungefärbte Kerne der Amphibole eine Mehrphasigkeit ihrer Bildung an. Die zeitliche Zuordnung dieser Kernbereiche ist derzeit nur schwer möglich, aus Analogie zu den braungefärbten Amphibolen der Metabasite kann eine frühe Bildung angenommen werden. 3.2.3. Chloritschiefer Hierher gehören sehr unterschiedliche Gesteine mit wechselnden Mg-Fe-Gehalten, jedoch lassen sich alle Chloritschiefer aufgrund ihrer Spurenelemente (Kap. 7.2.) mit metasomatisch veränderten Gabbros korrelieren und diesen zuordnen. Die hellen, sehr Mgreichen Chloritschiefer, bisher auch als Edelserpentin bezeichnet, lassen sich aus Fe-armen Gabbros, die dunklen Magnetit-führenden Chloritschiefer aus Ferrogabbros und die Zr-reichen Chloritschiefer von Glashütten (Abb. 2) aus Plagiogranitabkömmlingen ableiten (Kap. 7.2., 7.3.). 88 3.3. Metagabbros 3.3.1. Normale Gabbros und Metarodingite Diese sind helle, grünlich gefärbte Gesteine, die gabbroide Textur ist meist noch erhalten. Die Korngröße der einzelnen Mineralphasen, insbesondere von reliktischen Klinopyroxenen (30-50 Vol.-%) und ehemaligem Plagioklas variiert von 3 mm bis über 50 mm, bleibt aber im Durchschnitt unter 10 mm. Riesenkornwachstum ist für pegmatitische Texturen typisch. Die Korngrößenverteilung über den Gabbrokörper ändert sich im dm-Bereich entlang relativ enger Grenzbereiche und ist teilweise primär magmatisch bedingt. In den meisten Fällen ist dies auch Ausdruck eines unterschiedlichen Rekristallisationsverhaltens während der metamorphen Überprägung. Der Grad der metamorphen Rekristallisation kann stark unterschiedlich sein, die alten Plagioklase (30-50 Vol.-%) sind gefüllt, geringe Anteile an Olivin und Orthopyroxen liegen nur mehr als Chlorit vor. Oxid ische Phasen sind selten. Nur im Falle der Rodingitisierung werden diese Gesteine dicht und massig, der Klinopyroxen kann dabei völlig verschwinden, Granat dominiert dann. Vorkommen der Gabbros und Rodingite sind derzeit nur aus dem Fenster von Bernstein und von dem ausgedehnten Vorkommen von Glashütten bei Langeck im Rechnitzer Fenster bekannt (Abb. 1). Im Fenster von Bernstein sind diese Gabbros meist in Form kleiner Körper, Linsen oder Gänge innerhalb oder am Rand des Serpentinitkörpers zu finden. Eine Rodingitisierung konnte nicht überall festgestellt werden. Klinopyroxen Die meist xenomorphen bis hypidiomorphen Klinopyroxene sind gelblich bis bräunlich gefärbt und haben manchmal Entmischungslamellen. Die Kristalle sind verbogen und deformiert, teilweise geknickt. Nach der Nomeklatur von POLDERVAART & HESS (1951) haben die Klinopyroxene diopsidische, endiopsidische oder augitische Zusammensetzung (Abb. 3) und unterscheiden sich von den metamorphen Diopsiden der Rodingite durch höhere Al203-Gehalte von 4,5-2,5 Gew.-% AI203 (Tab. 1). Das Mg/Fe-Verhältnis reicht von 20-4 (Tab. 1), bezogen auf Fetel = FeO und sinkt mit zunehmendem Fraktionierungsgrad der Schmelze. Der Quotient Mg/(Mg + Fetet) der Pyroxene reicht von 0,95 bis 0,80 bei einem Mg/(Mg + 0,9Felet) der Gabbros von 0,90-0,65 (Kap. 7.3.). Die magmatischen, reliktisch erhaltenen Klinopyroxene sind durch höhere Cr- und AIGehalte ausgezeichent (Tab. 1), da diese Gehalte im Verlauf der Rodingitisation deutlich abnehmen (Ro 14A, RS 26/77-1-48). Auch die Ca-Werte liegen bei 19-23 Gew.-% CaO und sind damit durchaus mit Kumulatklinopyroxen anderer Ophiolite vergleichbar (CAPEDRI et aI., 1982; HEKINIAN, 1982). Die magmatischen Klinopyroxene (Abb. 4,5) bilden relativ große Kristalle mit lappigen Umrißformen, die fast immer deutliche Korrosionserscheinungen mit Chloritbildung, Verdrängungphänomene sowie eine Rekristallisation durch Amphibolbildungen aufweisen. Bevorzugt erfolgt die Umwandlung entlang von Spaltflächen oder Rupturen und nimmt mit dem Grad der Deformation deutlich zu. In allen, nicht metasomatisch veränderten Gabbros werden die Pyroxene von Amphibolen umwachsen sowie entlang der Spaltrisse und Rupturen verdrängt (Abb .5). Eine Ca-Abnahme im KIinopyroxen (Abb. 3) zeigt die beginnende Amphibolbil- Ca Si03 Salit Abb. 3: Darstellung der Klinopyroxene im Dreieck Wollastonit HESS (1951). T = Rodingite; !:::. = Normale Gabbros; 0 = Ferrogabbros. dung an. Rundliche Flecken von Chlorit innerhalb der magmatischen Pyroxenrelikte kann man als Pseudomorphosen ehemaliger Einschlüsse von Olivin oder Orthopyroxen deuten. Diese beiden primären Mineralphasen und ehemaligen Ca-armen Entmischungslamellen sind nicht erhalten geblieben. Die Verdrängung der Klinopyroxene durch Chlorit findet sich besonders in den rodingitisierten Gabbros, in denen neben Ca-Al-Silikaten ein Ca-reicher Diopsid, der verarmt an AI, Cr und Na ist (Tab. 1), auftritt. Die CaSi03-Komponente dieser Diopside kann geringfügig über 50 Mol.-% Wo steigen (Abb. 3), ähnliches hat bereits HALL (1978) beschrieben. Diese Diopside stellen eine ältere metamorphe Neubildung dar und sind in Form von xenomorphen kleinen Individuen oder als Anwachsränder um die magmatischen Klinopyroxene zu beobachten. PlaKlinopyroxen - Enstatit - Ferrosilit in der Nomenklatur nach POLDERVAART& Abb. 5: Aktinolithsprossung (A) um magmatische Pyroxenrelikte (Kpx) und in den Plagioklasformrelikten, die mit feinem Pumpellyit (Pu), Albit und etwas Chlorit gefüllt sind; Klinozoisitsprossung (Klz) in der Pumpellyitmatrix. Nicols +, Bildbreite ca. 4,3 mm. Normaler Gabbro, Glashütten bei Langeck, Rechnitzer Fenster. Pumpellyit Pumpellyit ist in allen hellgefärbten Gabbrovarietäten als metamorphe Neubildung in den ehemaligen Plagioklasindividuen in Form von feinverfilzten, kleinen Kriställchen vorhanden. Normalerweise liegt im alten Plagioklasformrelikt ein Gemenge aus Pumpellyit, Albit und Chlorit vor. Die Zusammensetzung (Tab. 2) ist Mg-reich mit Werten von 3-5 Gew.-% MgO. Die Fe-Gehalte liegen zwischen 1 und 2 Gew.-% FeO (Fetet als FeO verrechnet) und nehmen mit dem Differentiationsgrad der gabbroiden Magmen zu. Die MnO-Konzentrationen sind gering (0,09-0,26 Gew.-% MnO), vereinzelt sind relativ variable Gehalte an Cr (0,02-0,20 Gew.-% Cr203) und Na (0,1-0,2 Gew.-% Na20) feststell bar (Tab.2). 89 I'I'- ......... co co o ~ N U) ~N o 0'1 o Lf) I'- co ~ 0'1 I'- Lf) N N o o ..- N o o N o O'INO OO'l~M Lf) 00'1 0 Lf) CO"-OO CO Lf)Lf)0~Lf) Lf) ~ ..-CO NNLf)~1'~0Lf)~0 0'1 MOOO 0'1 00..-..-0 .0 .0 0'1 III I'- 0' ......... o ~ O'I~ Q) 11< ~ 0 o U) N ~ ..~..- Lf) o I'I'- Lf) o o M co ~ o ..N N N M o I'- MOOO 0'1 I'-~ o co ~ U) ~..- N Lf) ..- Lf) o 0'1 N ~ o N o Lf) o co 0'1 Lf) N ..- ..~ Lf) 0'1 ~ N M o o ..- o co I'-~ ......... N co ~ U) ~..- ~ 0'1 I'- ~ Lf) o I'- N o N M N Lf) M ~ co Lf) Lf) Lf) N CO o o N o Lf) ..- 0'1 M ..- o Lf) N ~ o o Lf) N 0'1 Lf) N ..- o N co ~ ~ ~ N U) Lf) III ~N ~ o Q) ~ Lf) o 0'1 0'1 ~ 0'1 '<:I'0'1 Lf) M N ~ N o o Lf) ~ o ..- ~ E ~ U) Lf) ~N I'I'- co ......... ~ N o ~ ~ o '<:I'o Lf) U) ~ I'I'-Lf) co ......... M ~ M NI U) ~..\0 o ~ N Lf) I'I'M Lf) o Lf) ~O N o Lf) o ~ I'- ~ o N N o o ..- o ~ M O'I"-~~~COM Lf)M M~Lf)O'I'<:I'NOLf)NI'Lf)"<rO'l~"-'<:I'''-NOLf) CO"-OOOMOI'-I'-O o CO MOOOOOO..-..-O ~ o o o M o 0'1 ~ Lf) N o M N ~ 0'1 I'- ..- CO N N N N o ~ o N ~ ~ N o MOOOOOO..-"-O o I'- ... ... ... ... ....... ...I ..o MOOOOOO..-..-O 0'1 MOOOOOO..-"-O 0'1 CO o O'I"-N~~~~MMI'~Lf)O'\MO'\MNI'O'\OMOO~..-I'-Lf)M O'\OOOO"-OCOCOO 0'1 MOOOOOO"-"-O 0'1 M M ~ ~I ..-O'\..-COO'lO'lMNNCO ~MNO~'<:I'O'IMMN NI'-MNNI'-OCO..-Lf) Lf) CO"-"-OONOCO~O CO o 0'\ 0'1 N M o 0'1 MOOOOOO..-..-O 0'1 ~ M Lf) o NCOMO'I '<:1'1'-"-'<:1'1'- 0'\ Lf) M~MM~O'INCOO"..I'-NI'-NN~..-..-~Lf) o I'-N"-OONOO'lLf)O ~ N o o o o 0'1 ... ... o o ..- Lf) I'- 0'1 I'N Lf) M Lf) Lf) o ~ Lf) ... o ~ co ~ o NCOI'-~..-"-"-OO~ M~CO~N~NON I'- ~Lf)O'INM~..-MO'I~ ~ CO"-OOONOCO~O ..- ... CO NCOCOONCOO'lMO'IM ..-COLf)Lf)'<:I'NNLf)'<:I'~ Lf)'<:I'I'-MOLf)"-'<:I''<:I'Lf) CO"-OOOMOI'-I'-O 0'1 N ~ ... N ..- o M N 0'1 I'- ~ 00..-..-0 0'\ M co ......... N III N Z o N MOOOOOO..-..-O o o I'~ I'-MLf)I'-Lf)ON..-COO I'-NMM~~NNLf)Lf) NI'-~MO~..-Lf)COLf) CO"-OOOMOI'-I'-O ... o o ~'<:I'~CO~ Lf)NOON ONI'-NM ~0Lf)1'-0 co o co ......... ~MO"- 0'1 0'1000 co ......... N M ~~CON O'IOM..- ..- o N Lf)Lf) ..-I'N I'- N Lf) I'- ~Lf)NO 0'1000 CO ..-Lf)CO ~ Lf)MN I'I'-..-I'- 0'\Lf) 01'-0'\0 I'I'- 0'\ MOOO 0'1 00..-..-0 ~ M o Q) oW •.-1 CO........ '<:I' co 0'1 Lf) I'- ~ N ~ Lf)Lf) N I'-NN o ~MLf) '<:I'I'-N o o o o CO o o er.. ~ CJ tJI c:: '0 ~ 0 ~ Lf) N N o •.-1 o U) 90 E-< o o N ~ NO CJ Q) 0'1 N M M •.-1 co o N III III Z o N ~ MOO ~ I ~~0'ILf)~ M 0'\~ MO..-O'\N O"-OO~ ~ M N o N\o.-NO'IN CO.-\OO'I Ln.-N..-NLn "-O~O'IOCO CO~ ~ l!) o o Ln ~ N N 0'1 o o I"-- ~ o o o N N ~ 1-4 ..0 ..0 ('(j t!J 0'1 Ln N o .- o o Ln \0 N Ln N o o N N N ~ Ln .- .o o 0'1 NO MO N NO M O~ o o .N N ~ o o I"--.-OI"--MLn M\OMN\OI"-MONMN~ '-O~O'IOCO N N co o o 0'1 000.-01"-- Ln N I"-- o NOO 000'-01"-- CON 01"-0'10 \0 .- I"-M .- 0'1 .-NMCOMN O.-OONO '-O~COOCO ~O .- o o .. I 000.-01"-- NO 0'1 N .. I I"--I"--O'I~~\O OI"--OO'l~N M"-~O'IMN .-O~I"--OCO CO Ln N Ln NO MO \OI"--O'ICOMI"-O'IO\OI"--NCO o CO .........CO N ~ Ln N .- N o co N o ~ ~.- N N o I"-- co o co o .- o N N o o ('(j .- o I"-0'1 l-l o Ln N Z Ln o Ln o .o N N CO .- o M .- o o o .- ~ ~ o o o o .- I"-- o o o Ln N o .- o 0'1 o 000'-01"-- ~ .- N\O~\O N~COMLnO'l o I"--Ln.-CO '-OMCOOI"-- N 000'-01"-- .. I o N 00\0 MO \0 0 0 0'1 ~OO 0'1 N NOO CO CO I"-N Ln .- ~ o o 0'1 NLnM~NI"-O'IO'ION\OO O'IOO'lCOO..OOLn\OOCO Ln CO Ln CO N NOO N co o o o N \0 CO E '-O~COOCO N Q) ...-l ~~("'f"'l\.O~M ~ o ~ 000.-01"-- NO 0'1 CO N .- o .. I o o Ln co N o o M o o N M o Ln N ON o o o 000 ~ .-00 ~OO I"-- ~'-COI"--MLn I"--\OCOLn\OM \OOI.OCOOI"-OO~I"--Ol"-- ~ NOO o Ln .- Ln CO M 0'1 .- o o Ln co o 0'1 .- CO CO N M o o .- o .- N .. I o N N OOM .-000 o Ln Ln .co 0'1 .. I o N .. I o o o .- .. I .. I o OON 0'1 Ln CO 0'1 o ~ o o N o N .- N Ln 0'1 N .. I co M N N M 0'1 CO MO'I'-OO COO \ON NMM~O'I '-OOOCO Ln ~ o o o o N OOOON N co M N o .'-; tf.l o NO 1-4 U Q) ~ o c: ~ o('(j U o N ('(j Z 0'1 o .. I o o o o OOOON .-0 Ln o \OI"--C\~O'I LnNCO~M '-OOOCO o Ln 0'1 N ..- Ln N ..- o o o I"-.. I o .. I o o o Ln H HH HH ...-l • .-;I-4<lJQ) .:cE-<U~~ 91 AI / / / <./ I ./ \ ./ ., J \ /. .\ ,/ / \./ / / / . J Bleu8chiefer= fezie. Pump.llylt-AktinolithFezl •• • Prehnit-PumpeUyit+ Zeolith- Fezle. I / / / ./ / / . / / / Fe Mg Abb.6: Darstellung der Pumpellyite der Rechnitzer Serie im Dreieck AI-Fe-Mg. £:::. = Normale Gabbros; T = Rodingite; • = Mg-reiche Pumpellyite von BARRIGA & FVFE(1983), ebenso Zusammensetzungsfelder für Pumpellyite aus verschiedenen Metamorphosebereichen. Nach BARRIGA & FVFE (1983) sind alle untersuchten Pumpellyite sehr Mg-reich, die der normalen Gabbros fallen in den Randbereich blauschieferfazieller Gesteine (Abb. 6). Die Pumpellyite der Rodingite besitzen die höchsten Mg-Gehalte (Tab. 2, Abb. 6). Pumpellyit ist mit fortschreitender Metamorphose instabil und wird von Klinozoisit (Abb .5) und in den Rodingiten durch H20-hältigen, grossularreichen Granat ersetzt. rogabbros, Blauschiefer und Grünschiefer der Rechnitzer Ophiolite dargestellt. Da die Neusprossung eines Minerals der EpidotlKIinozoisitreihe auf Kosten von Pumpellyit in den Metagabbros mit Aktinolithbildung zu beobachten ist, wird als mögliche Abbaureaktion Pump + Chi + Qu ~ Ep/Klz + Akt + H20 (NITSCH, 1971) angenommen und durch Reaktionsgefüge (Abb .5) bestätigt. Der fehlende Quarz wird aus dem Abbau von Kpx zu Aktinolith und Chlorit bezogen. Klinozoisit/Epidot In der Pumpellyit-Albit-Chlorit-Matrix der Plagioklasformrelikte wachsen bis 0,03 mm große undeutlich begrenzte Flecken von Klinopyroxen/Epidot (Abb .5) mit anomal blaugrauer Interferenzfarbe. Die Fe-Gehalte in den Klz/Ep Mineralphasen der untersuchten hellen Gabbros liegen zwischen 4-12 Gew.-% Fe203 (Fetot als Fe203 verrechnet) und haben sehr geringe MnO-Werte (Tab. 3). Analog zum Kpx und zum Pumpellyit steigt auch im Klinozoisit/Epidot der Fe-Gehalt mit zunehmendem Fraktionierungsgrad der Gabbroschmelzen. In Abb. 7 ist die Variation der AI-Gehalte in den Epidot/KIinozoisit-Mineralphasen im Vergleich zu denen der Fer- 92 Hydrogrossular In jenen Proben, die durch eine metasomatische CaAnreicherung (Kap. 7.2.) auffallen, wächst in der Pumpellyitfüllung der alten Plagioklase kein Klinozoisit sondern ein hypidiomorpher Granat in rundlichen Aggregaten (Abb .4). Der Zusammensetzung nach liegen fast reine Granditgranate vor (Tab. 2), wobei die Grossularkomponente von 75-92 Mol.-% variieren kann. Der theoretisch errechenbare Andraditanteil beträgt 19-3 Mol.-%, wobei noch bei höheren Andraditgehalten Ti02Werte bis 2,15 Gew.-% festzustellen sind. Die Anteile an Pyrop, Almandin und Spessartin liegen zusammen in Tabelle 3: Ausgewählte Mikrosondenanalysen von Klinozoisit-Epidot-Mischkristallen aus den normalen Gabbros, Ferrogabbros Blauschiefern, Grünschiefern und aus den Dphikarbonatgesteinen. Formelverrechnung auf der Basis von 8 Kationen, Felal als FeD angegeben. Normale 51°2 Gabbro Ferrogabbro Glash 2AB - 9 Glash 1 - 8 Glash 1 - 3 RS142/80 2 - 2 RS48/78 2 - 5 RS104/79 2 - 16 RS104/79 2 - 15 RS109/79 3 - 5 RS109/79 3 - 6 38,06 38,27 37,76 38,09 37,45 39,32 39,17 36,84 36,25 0,07 0,07 0,04 0,14 0,16 0,05 0,03 24,91 24,15 23,63 24,08 23,88 20,53 0,02 0,01 Ti02 A1203 29,15 29,24 28,83 Cr203 0,33 0,02 0,02 FeO 3,99 4,99 5,95 8,87 9,15 11,45 11 ,93 11,28 14,79 MnO 0,08 0,04 0,03 0,04 0,02 0,05 0,10 0,05 0, 11 0,03 HgO 0,07 0,06 0,02 0,06 0,06 CaO 23,25 22,95 22,72 22,99 23,56 22,52 21 ,54 23,28 21 ,69 94,93 95,64 95,40 95,00 94,53 97,15 96,83 95,45 93,58 0,07 0,15 Si 3,0120 3,0104 2,9855 3,0577 3,0257 3,1128 3,1118 2,9606 3,0077 Al 2,7189 2,3571 0,0022 0,5952 2,2996 0,0065 0,6132 0,0024 0,0075 1,9779 0,0014 0,0072 2,0394 2,2048 0,0095 0,7581 0,0013 0,0034 2,2613 0,0030 0,7581 Mn 2,6866 0,0042 0,3934 0,0013 0,0020 0,0024 1,9247 2,2547 0,2640 0,0204 0,0054 0,0082 1,9710 2,7115 0,0040 0,3286 0,0012 0,0028 0,0070 1,9345 1,9102 1,8335 2,0076 0,0019 1 ,0263 0,0020 0,0077 0,0186 1 ,9282 RS176/81 2 - 9 RS69/80 1 - 6 RS66/79 1 - 6 RS66/79 2 - 12 RS81/79 2 - 2 Si02 37,40 35,74 36,23 36,83 38,07 Ti02 0,10 0,14 0,42 A120 23,11 22,80 22,67 12,59 11 ,34 MnO 0,02 MgO 0,01 CaO Ti Fe tot Cr Mg Ca 0,7926 0,0006 0,0067 0,0034 0,0084 2,0044 Blauschiefer 3 Cr20 3 Fe-O Grünschiefer RS211A/82 RS211C/82 1 1 3 - 10 - RS211C/82 RSl 1/77 3 - 11 3 - 2 36,64 36,83 37,09 0, 11 0,14 0,03 38,45 20,77 21 ,93 21,73 21,01 20,70 21,77 12,08 14,27 14,81 0,25 0,36 0,41 0,29 13,81 14,73 14,83 13,74 0,62 0,65 0,54 0,40 0,03 0,02 0,01 0,02 23,04 21,55 21,15 22,69 21,99 21 ,82 21,98 21 ,87 23,15 96,28 91,68 92,63 95,39 97,23 94,78 95,24 95,05 97,51 0,01 Si 2,9930 2,9972 2,9821 2,9999 3,0384 2,9959 3,0050 3,0337 3,0534 Al Ti 2, 17q 7 0,0060 0,8426 0,0006 0,0014 0,0012 1 ,9755 2,2535 1,9939 0,0257 0,9720 2,0629 0,0066 0,9885 2,0941 0,0086 0,9444 2,0204 0,0018 1 ,0051 1,9955 2,0375 0,7953 2,1992 0,0087 0,8315 1,0144 0,9125 0,0178 0,0251 0,0283 1,9534 1,9802 0,0429 0,0024 1 ,91 16 0,0449 0,0012 1,9215 0,0374 0,0024 1 ,9166 0,0269 1,9363 0,0196 0,0036 1 ,8Q 0 4 ~~tot Mn Mg Ca 1 ,9697 93 Tabelle 3 (Fortsetzung). Grünschiefer RS 12/77 RSll/77 1 - 3 3 - 3 RS12/77 1 - 17 RS 19 /77 1 - 3 RS33/78 2 - 10 RS47/78 1 - 8 RS4 7 /78 12 1 RS47/78 1 - 2 RS61/79 1 - 7 37,78 37,48 37,48 36,85 40,85 39,83 38,21 38,24 0,13 0,36 0,17 0,07 0,06 0,21 22,36 21,39 21,63 23,01 21 ,43 34,31 31,80 28,79 23,73 0,12 0,07 13,09 13,49 12,~8 11 ,04 14,03 0,58 3,05 6,70 12,34 0,30 0,15 0,16 0,27 0,58 0,05 0, 11 0,13 0,22 0,25 0,09 38,19 Si02 Ti02 A120 3 cr20 3 FeO MnO 0,08 - 0,66 MgO 0,05 CaO 23,06 23,07 23,13 22,85 22,62 23,68 23,39 22,63 23,33 97,08 96,00 95,18 95,01 95,68 99,59 98,18 97,43 98,16 Si. 3,0396 3,0464 3,0421 3,0344 2,9870 3,0453 3,0343 2,9666 2,9991 1\1 Ti 2,0975 0,0048 0,8713 2,0328 2,1956 0,0219 0,7475 2,0473 0,0104 0,9511 3,0145 0,0039 0,0362 2,8552 0,0185 0,0398 0,0071 1,9665 1 ,9931 2,0115 1,9821 1,9645 0,0032 0,0056 1,8914 2,6344 0,0035 0,4350 0,0405 0,0085 0,0289 1,8825 2,1935 0,0124 0,8094 0,0202 0,9097 0,0077 0,0102 2,0691 0,0079 0,8539 0,0045 0, a 110 RS61/79 1 - 9 RS164/80 1 - 2 RS164/81 1 - 1 RSl72/81' RS172/81 2 - 21 2 - 16 RS4/77 4 - 2 RS4/77 4 - 2 RS225/82 1 - 1 RS225/82 1 - 2 Si02 Ti02 37,07 38,39 38,02 37,58 36,90 35,45 36,23 36,97 0,08 0,06 0,02 0,03 A1203 22,01 29,99 25,47 27,11 0,05 0,07 ~~tot Mn Mg Ca 0,1943 1 ,9091 0,0146 0,0105 1,9605 ophikarbonatgesteine Cr20 3 36,56 0,03 0,13 21,38 0,02 20,19 1 ,10 16,69 18,58 19,33 2,87 3,94 3,31 16,02 14,88 14,97 0,43 0,03 FeO 14,34 4,99 10,59 8,60 14,71 HnO 0,33 0,10 0,04 0,09 0,17 0,04 0,04 0,03 23,07 24,03 23,78 23,43 22,52 22,73 22,39 22,09 22,60 96,90 97,65 98,03 96,87 95,36 97,00 93,42 96,18 97,23 MgO CaO 15,95 0,02 Si 2,9638 2,9563 2,9665 2,9483 2,9744 2,9711 2,9921 2,9653 2,9827 Al 2,0740 0,0048 0,9588 2,7226 0,0038 0,3212 0,0029 0,0066 0,0042 1,9826 2,3419 0,0011 0,6910 0,0043 0,0027 0,0045 1,9879 2,5067 0,0018 0,5643 2,0500 1,9160 0,0079 1,0740 0,0700 1,6603 1,8381 1,1308 0,1919 0,0060 0,0035 1,9695 0,0117 1,7923 0,0018 1,0185 0,2550 0,0298 1,9609 2,0248 Ti ~~tot Mn Hg Ca 94 0,0223 1,9762 1 ,0008. 1,9630 1,9372 1,0101 0,2111 0,0021 0,0024 1,9536 E3 1 ([J 2 Häufigkeit ~ 3 0 4 • 20 5 Gew.% 12 10 3.0 2.5 2.0 1.5 AI Abb. 7: Häufigkeit der AI-Gehalte/Formeleinheit in den. Klinozoisit/Epidot":1ischkristallen ,der Ophiolite ,der R~chn,itzer Serie (1 = Normale Gabbros; 2 = Ferrogabbros; 3 = Blauschiefe!; 4 = Gr~nschlef~.r; 5 ~ Ophlkarbonatgestel~e). Die Einschaltung stellt den Fe-Zonarbau quer durch einen 110 !olmgroßen Epldot aus einem Grunschlefer aus dem Rechnltzer Fenster dar, der eine ringförmige Fe-reiche Anwachszone besitzt (Fetot als Fe203 verrechnet). allen Fällen unter 5 Mol.-%, nur die Spessartinkomponente (= 3 Mol.-%) kann größer werden. Die Gitterkonstante der untersuchten grossularreichen Granate liegt zwischen 11.850-11.860 A. Mit zunehmender Granatbildung in den rodingitisierten Gabbros, die bis zum vollständigen Abbau des Pumpellyit gehen kann, steigt die Grossularkomponente und erreicht in den GranatChlorit-Gesteinen die höchsten Werte. Man findet in den Klüften der Rodingite klare, gelblich gefärbte und idiomorphe Granatkristalle bis 20 mm Größe. In diesen Kluftgrossularen (Tab. 2, RS-KGr) konnten mittels URUntersuchungen H20-Gehalte um 1,5 Gew.-% nachgewiesen werden. Daraus läßt sich ein Hydrogrossularanteil um 20 Mol.-% errechnen. Si-Defizite in der FormeIbilanz in den Mikrosondenanalysen der Granate (Tab. 2) sind nach HUCKENHOLZ & FEHR(1982) ein deutlicher Hinweis für eine mögliche (OHkSubstitution im Grossular. Aus der beobachteten Phasenbeziehung ist ableitbar, daß der Abbau von Mg-reichen Pumpellyit zu Grossular nicht nach der von SCHIFFMAN& lIou (1980) beschriebenen Reaktion Mg-AI-Pumpellyit ~ Klz + Gross + Chi + Qu + H20 sondern eher nach folgender Reaktion Mg-AI-Pumpellyit + Ca ~ ~ Grossular (X(OH)4 Hydrogross) + [H20-x(OHkHydrogross] erfolgt ist. + Chi + Aktinolith In den hellen gabbro iden Gesteinen ist Aktinolith die einzige auftretende Amphibolphase, die mit einem MgWert von 0,85-0,90 sehr Fe-arm ist (Abb. 8, Tab. 4). Der Aktinolith findet sich als Neubildung entlang von Kpx-Spaltflächen zusammen mit Chlorit sowie als Fortwachsungen um Kpx-Ränder (Abb. 5) oder in Form von idiomorphen, nadeligen Kristallen in der feinkörnigen Pumpellyit-Chlorit-Albit-Matrix. Er ist meist farblos, sel- , tener blaß bräunlich oder grünlich gefärbt. Ein signifikanter Einbau von Na konnte nicht festgestellt werden (Tab. 4). In IImenitpseudomorphosen-führenden Übergangsvarietäten zu den Ferrogabbros sind sehr selten braune Amphibolkerne, wahrscheinlich Mg-Hornblende, zu beobachten. Aktinolith fehlt in jenen hellen Metagabbros, die eine Ca-Metasomatose, gekennzeichnet durch Grossularbildung und fehlenden Albit, aufweisen. 95 .... .... NN a) t'\JNN~rt\""'ON""'''''C I ONOO'''' '" "'0-3"0'-3"0 ..... ..........'" ..... r;n N UJ VI .... 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""+ z><: o "" (Na+ K)A <0.50 7.50 8.00 Ti<0.50 Si 7.25 6.50 6.25 1.00 0.90 Magnealo~L:>p~Oli +0 li + 0+0 000 0 C80 8 o~o 00 aci'o° Aktinollth 0.50 Mg Mg+Fe2+ 000000 • 0 Hornblende Hornblende 0 00 00 0 cBooocP • Aktlnolithl. ache 0 0 DO 000 • ••• • • •• • • •• CII D •• • • • • Tachermakit •• Ferro-Aktlnolith Ferro - Horn blende Ferro - Tachermakit 0.00 8.00 7.50 Si 1.00 6.75 6.50 Edenltlache Hornblende + 2 Fe perg.altl. ache Hornblende • Mg Mg 6.25 + Edenit 0 0.50 Edenlt pergaa it Ferrlpug.altl. ache Hornblende Ferro- •• Ferrl-Pergealt Ferroeden it I: ache Hornblend Ferro perge.itl. ache Hornblende Ferro- Pergaait 0.00 Abb. 8: Darstellung der Amphibolzusammensetzungen nach der Nomenklatur von LEAKE (1978) für Ca-Amphibole mit (Na + K)A<0,50 und (Na + K)A>0,50, Fe3+ ca'c$Alvl. t:::. = Normale Gabbros; _,0 = Ferrogabbros; e,O = Grünschiefer; + = Ophikarbonatgesteine; gefüllte Symbole bedeuten Amphibolbildungen der ozeanischen Metamorphose, offene jene der Regionalmetamorphose. Chlorit Chlorit ist sehr weit verbreitet und zeigt meist graue Interferenzfarben, seltener bräunliche. Bei den Übergangsvarietäten zu den Fe-reichen gabbroiden Gesteinen stellt man auch violette Interferenzfarben fest. Der Zusammensetzung nach ist der Chlorit der hellen Metagabbros nach HEY (1954) ein Klinochlor. In den rodingitisierten Gabbros sind die Chlorite Mg-reich und Fe-arm (Tab. 5, RO 14 und RS 26/77), mit einem (Felol)/Felol + Mg)-Quotienten um 0,1 (Abb. 9). In den nicht metasomatisch veränderten Metagabbros liegen die Fe-gehalte bei 10-15 Gew.-% FeO (FetDt als FeO verrechnet, Tab. 5), und reichen bis an die Grenze zum Rhipidolith oder zum Pyknochlorit (Abb. 9). Die Zusammensetzung der Chlorite kann bereits innerhalb des Dünnschliffbereiches relativ variabel sein, Schwankungen um 2 Gew.-% bei FeOtDt und MgO sind sehr häufig (Tab. 5). Da Chlorit einen weiten Stabilitätsbereich aufweist, kann dies ein Hinweis auf eine mehrphasige Bildung sein, optisch konnte dies allerdings nicht festgestellt werden. 99 r0'\ M N o l-i .0 .0 ell 0'> o .~ .c o e: l-i l-i '" :2 <l) Ii.. Cl r- U) P::;N ~ N N 0 0'\ Lf'l 0 co U) P::; I Lf'l Lf'l co N o r- .- Lf'l o o co M Lf'l 0 Lf'l M o 0 o N 0'\ 0 .- '<1' o o o o r- co co :J co '" III ii5 N M ...- co MOM N N 0 o Lf'l co '"00. e B u..CD en u.._ Ci; 0'\ '<1' 0'\ 0'\ 0'\ lll", Cl_ lll N o N co 0'\ o .- N o M N o o o o ~I 00 M r- co o Cle: e: 0 CD'> lll._ -'" 0'\ P::; o '<1' N co o 0'\ MO co co 011l e: ~ -CD ~ N "OCD co 0'\ 0- a:.2> o N o o e:'t: CD CD "0 ",Cl e: r- 0 o .c~ ~ .Cl ..0 0'\ gQi > e" > E e: Ci CDu.. (!) 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I 0000 l/') 0'\ 0 0 0 2000 Fe +Fe 3+ 9.0 2+ 3+ Fe +Fe 2+ :\+M Fe +Fe+ 9 0.8 Brunsviglt Rhipidolith 6.0 o Diabantit o 0.5 o~ o o o cP Rhipidollth o o 3.0 0 o Pykno - chlorit P.nnln 0.2 Sh.rld8nlt ++ ~ ..AA + Kllno chlor 4.0 5.0 5.8 6.2 7.0 8.0 Si Abb. 9: D~rstellung der Chloritzusammensetzungen der Ophiolite der Rechnitzer Serie im Nomenklaturfeld von HEY (1954). t::. = Normale Gabbros; ... = Rodingite; 0 = Ferrogabbros; = Blauschiefer; 0 = Grünschiefer; + = Ophikarbonatgesteine; bezogen auf eine Formelverrechnung von 280 für die Mikrosondenanalysen, Fe2++ Fe3+ = Fetet. <> Albit Nur in den normalen Metagabbros ist Albit bis gegen 40 Vol.-% zu finden. Meist bildet er zusammen mit Pumpellyit und Chlorit Formrelikte der ehemaligen magmatischen Plagioklase, seltener sind große Individuen mit polysynthetischen Zwillingslamellen nach dem Albit- Gesetz. Die Zusammensetzung mit einer Ab-Komponente, meist um 99 Mol.-%, bei einem An-Anteil von 0,3-0,7 Mol.-% und einem Or-Gehalt von 0,1-0,5 Mol.-% entspricht einem Albit. Das Verschwinden von Albit in den gabbroiden Gesteinen stellt einen direkten Maßstab für die Rodingitisierung dar. 103 Akzessorien An akzessorischem Mineralbestand sind diese Gesteine relativ arm, selten kann man Apatit, häufiger xenomorphen Titanit beobachten. Formrelikte nach ilmenit, bestehend aus Titanit, Haematit oder Magnetit, sind auf Übergangsvarietäten zu den Fe-reichen Metagabbros beschränkt. Rundliche Chloritflecken innerhalb der magmatischen Klinopyroxene deuten auf ehemalige Olivin- oder Orthopyroxen-Einschlüsse hin. 3.3.2. Ferrogabbros In dieser Gruppe sind nur die Fe- und Ti-reichen Gesteine mit erkennbarer gabbroider Textur zusammengefaßt. Im Handstück sind noch, jedoch schon seltener als bei den hellen Gabbros, 1-2 cm große erhaltene Klinopyroxene und gelbgrüne Flecken der Plagioklasformrelikte erkennbar. Die Ferrogabbros sind melanobis mesokrat mit dunkelgrünen bis schwarzen Amphibolflecken (35-50 Vol.-%), als Formrelikte der mafischen Gemengteile. Die metamorphe Rekristallisation ist stark unterschiedlich, jedoch immer weiter fortgeschritten als in den hellen Gabbros. Häufig findet man opake Mineralphasen. Teilweise läßt sich noch das alte, magmatische ophitische Gefüge in nicht stark deformierten Bereichen erkennen. Seltener sind sperrige Plagioklasleisten, heute Albit und Epidot, mit intersertalem Klinopyroxen zu beobachten. Gangförmige oder schlierige Mobilisation von gelbgrünem Epidot sind ein Hinweis auf metasomatische stoffliche Veränderungen im Verlauf der postmagmatischen Rekristallisationsereignisse. Die Korngröße der einzelnen Mineralphasen, die ursprünglich magmatische Relikte darstellen, ist variabel und ändert sich von feinkörnig (durchschnittliche Korngröße 5 mm) bis zu grobkörnig (durchschnittliche Korngröße 20 mm). Riesenwachstum, mit bis zu 10 cm großem Klinopyroxen, ist relativ selten und entspricht gabbropegmatitischen Varietäten. Manchmal sind mylonitartige Deformationsbahnen erkennbar. Einzelne Vorkommen zeigen eine postmagmatische Breccierung und eine anschließende Auffüllung durch jüngere plagiogranitische Gänge. Ähnliches beschreiben PALLISTER& HOPSON (1981) aus dem Samail Ophiolit, Sultanat Oman. Vorkommen von Ferrogabbros sind derzeit aus dem Fenster von Bernstein und von einem Vorkommen im Eisenberger Fenster bei Vaskeresztes (KOLLER, 1980) bekannt. Teilweise ist ihre heutige Position randlich bei den großen Ultramafititvorkommen (Abb. 1) im möglichen primären Verband, oder wie durchaus häufig im W-Teil des Bernsteiner Fensters tektonisch innerhalb der Sedimentserie. Klinopyroxen Die Klinopyroxene sind nur mehr teilweise erhalten (Abb. 10), in stark korrodierten oder rotbraun oxidierten Flächen innerhalb der ehemaligen Formrelikte. Sie sind heute vollständig von verschiedenen Amphibolphasen und Chlorit umgeben und weitgehend verdrängt. Bevorzugt entlang der Spaltrisse kommt es zu Auflösungsund Verdrängungsvorgängen; mechanische Deformationserscheinungen wie bei den hellen Gabbros sind deshalb nicht zu beobachten, da die Klinopyroxene nur in geringfügig deformierten Gesteinen die nachfolgenden Metamorphoseereignisse überlebt haben. Nach 104 Abb. 10: Uralitisierter Augit (Kpx) umgeben von grünem Pargasit (parg) und brauner Magnesiohornblende (Hb) sowie als jüngste Paragenesen dunkelblaue Alkaliamphibole (Alk, riebeckitische bis magnesioriebeckitische Zusammensetzung) und Aktinolith (Akt), daneben Epidot (Ep) und ilmenitformrelikte (11m). RS 28/77, Nicols II, Bildbreite ca. 1,55 mm. Ferrogabbro, Schirnitzriegel, Bernsteiner Fenster. POLDERVAART & HESS (1951) sind die noch bestimmbaren Klinopyroxene Augite (Abb .3) mit einem Mg/FeQuotienten um 0,70, die AI-Gehalte liegen zwischen 0,8 und 2,3 Gew.-% AI203 (Tab.1). Gegenüber den hellen Gabbros konnten keine Cr-Gehalte im Augit nachgewiesen werden. Sinkende Ca-Gehalte im optisch einheitlichen Augit verursachen in Abb. 3 eine Abnahme der Wo-Komponente in den untersuchten Klinopyroxenen einer Probe und sind Ausdruck der beginnenden Uralitisierung. Die Zusammensetzung der Klinopyroxene entspricht durchaus dem Skaergardentwicklungstrend, und ist auch mit MORB-Kpx und mit Klinopyroxenen anderer Ophiolitvorkommen gut vergleichbar (HEKINIAN,1982). Hornblende Die Augite werden teilweise oder seltener gänzlich von braunen oder grünlich gefärbten Amphibolphasen verdrängt (Abb. 10). Nach der Nomenklatur von LEAKE (1978) handelt es sich um braune Magnesiohornblende, bräunliche oder grünliche aktinolithische Hornblende, grüne Pargasite und Barroisite (Tab. 6, Abb. 8, 11), in weiterer Folge werden die Hornblendephasen durch Aktinolith, Alkaliamphibole oder seltener Alkalipyroxene ersetzt. Neben dem Si/AI- und Ca/Na-Verhältnis sind auch die Ti-Gehalte der Hornblendephasen sehr variabel, die höchsten Ti02-Werte findet man bei den Pargasiten, die geringsten bei der Magnesiohornblende und bei den Barroisiten (Tab. 6). Gegenüber Aktinolith und Alkaliamphibolen sind meist deutlich höhere K-Gehalte feststellbar. Aus der Ladungsbilanz errechnen sich teilweise sehr hohe Fe3+-Werte, die aber mit den stark oxidierten Bereichen der zersetzten magmatischen Pyroxene gut im Einklang stehen. Ähnliche Amphibolphasen beschreiben ITO & ANDERSON(1983) sowie SIVELL& WATERHOUSE (1984) aus ozeanisch metamorphen Ophiolitfolgen, daher werden diese Hornblendephasen, die üblicherweise höhere Bildungstemperaturen als die alpidische Regionalmetamorphose benötigen, zu den Auswirkungen einer ozeanischen Metamorphose gestellt. Dies entspricht auch der beobachtbaren Phasenbeziehung. ON .. NNa:)OMCOO""'-.3".£Jln -tCO..oO-t....04NO'lnl.t'\O CD .... I -r .oce .... X Or- "'-r '" v><.!> IX:O: 01'ce . .0 .... .... -r ... . CONO .... .00 Oa-o . '" '" I'- U) a- 0 .... O"~O~cx)WO""'ONM ~U'\.-t('l""jNrooto"""rnll"\ I . N o o ........... "'''O-r''' ....00 '" .oce ai' "0 c: Q) :cc: o I Q) CIl - I- u.. Qj Cl c: :J .00 tIl Qj Cl .s::: ~ .::: ca .~ Cl Qj :0 .(jj II CIl :J a.. 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Alkalipyroxen Im nordwestlichen Teil des Fensters von Bernstein findet man dunkelgrüne Alkalipyroxene, die nach dem Einteilungsprinzip von BLACK(1974) einem Aegirinaugit (Abb .12) entsprechen und nur mehr reliktisch erhalten geblieben sind. In weiterer Folge werden sie von riebeckitischen oder Mg-riebeckitischen Amphibolen, als 106 jüngste Bildungen, großflächig bzw. entlang von Spaltrissen verdrängt (Abb. 13). Im Aegirinaugit wurden Einschlüsse von Quarz, der im Gestein fehlt, nachgewiesen. Die Zusammensetzung der Alkalipyroxene (Tab. 7, RS 81/79, Abb .12) zeigen Jadeitgehalte um 10 Mol.-% sowie eine Akmitkomponente von 65-50 Mol.-%. Jadeit C hloromelanit Aegirinaugit ~+ ~o + Akmit + "" + + +++ + ++++++ +++ ++ + + + .: ++ ++ ++ +++ +++ + Diopsid + Heden bergit ++ Abb. 12: Darstellung der Alkalipyroxene im Dreieck Jadeit - Akmit - Diopsid + Hedenbergit nach der Nomenklatur von BLACK (1974). = Ferrogabbros; 0 = Blauschiefer; + = Ophikarbonatgesteine. o reliktischen Alkaliamphibole reicht vom Ferroglaukophan bis zum Crossit (Abb. 14a) und diese stellen aufgrund der Verdrängung durch die blaugrünen Amphibole Relikte eines älteren Ereignisses dar, diese Amphibole können mit dem Aegirinaugit zeitlich korreliert werden. Ansonsten sind crossitische Zusammensetzungen der Amphibole mit einem Fe3+/(Fe3+ + AIVI) > 0,65 in den Ferrograbbros sehr selten (Abb. 14a). Aktinolith Dunkelgrüner Aktinolith stellt zusammen mit dunkelblauem Riebeckit die Amphibolphasen des letzten Metamorphoseereignisses dar. Der Aktinolith ist pleochroitisch von gelbgrün nach dunkelgrün, zeigt eine Si-Besetzung von 7,9-7,4 und ein mg von 0,65-0,50 und ist nach LEAKE (1978) als Aktinolith zu bezeichnen oder seltener als aktinolithische Hornblende anzusprechen (Abb. 8). Die Na-Gehalte der M4-Position liegen zwischen 0,2 und 0,4 (Tab. 4). Gelegentlich sind kontinuierliche Übergänge zu den Alkaliamphibolen in Form von winchitischen Zusammensetzungen (Abb. 11; KOLLER, 1978) zu beobachten. Ferroglaukophan - Crossit Im völlig rekristallisierten Gabbrokörper von Vaskeresztes im Eisenberger Fenster (ungarischer Anteil) sind selten violette Alkaliamphibolkerne in blaugrünen katophoritischen bis taramitischen Amphibolen erhalten geblieben (KOLLER, 1980). Die Zusammensetzung der Riebeckit - Magnesioriebeckit Gemeinsam mit den aktinolithischen Amphibolen sind die tiefblauen Alkaliamphibole, riebeckitischer bis Mgriebeckitischer Zusammensetzung, dem letzten Ereignis zuzuordnen (KOLLER, 1978; 1980). Die Zusammensetzung weist ein Mg/Mg + Fe2+ von 0,4-0,6 und ein 107 0.30 0.70 Ferro - Riebeckit Glaukophan Mg (Mg+Fe 2+) 1SI 1SI 1SI1S1 0.50 1SI !SI o o III III IlIIl1 !SI o III 0 o Mg - Riebeckit Crossit Glaukophan 0.30 0.70 Ferro Mg (Mg+ Fe2+) Riebeckit Glaukophan <:l> 0.50 o Glaukophan o Mg-Riebeckil Crossit 0.30 0.70 Ferro - Riebeckit Glaukophan + + 0.50 0 s 0 0 s + + ++\. + + ++ ~t+ + ++ ++ 00 + 0++++ + + + + + + 4++Ji.1t+ +++ + + + + ++ +++ + + Glaukophan Crossit Mg- Riebec kit Abb. 14: Darstellung der Amphibolzusammensetzungen nach LEAKE (1978) für Alkaliamphibole mit (Na+ K)A<O,50. Oben Ferrogabbros (0), Mitte Blauschiefer (0), unten Grünschiefer (0) und Ophikarbonatgesteine (+); Symbole mit Schrägstrich stellen eindeutig zur altalpidischen Hochdruckmetamorphose zuordenbare Alkaliamphibole dar. 108 NO eo ...... ....... a (T) a N C"\ N CJl , Cl::U Ci) E o o Lf1 0'1 a eo M a a 0'1 1""10c;-,0 .". aeoN co 00 0'1 C\O , I , I ' I ...... 0 00 a 0000 MI'I'-N e Lf1 0'1 '<reo<:1'OLf1 Lf1~N(T)O N NLf1NOeo eo N eo ....... u.. (I) o (T) Ci (I) e: 'Qi 0'1 01.0 0'10 COO 00 0'10 eo a N a a a N 0'1 MOO'lN o 0<:0 ......0'\ eoOOo..-eo , I 00 000000 o 1""1"1' o a NOO~OOO 1""1000L'lNO'<r N L~,0 0'1L" ..,. eo , I N 000000000 N ... .. ... ... .. I ti (I) Ol iii e: o Lf1 .0 o N m .><: a .co a 1""1 Lf1 0.(1) Ou.. ~ a , I C\ N N~ , I (T) ~eoOO ' I "0", e:_ :J l'll Gi B -(I) (I)u.. :c _ u",(I) a a e: l'll.c :J L'l ce C\ ;,,;) o I'- <::r o o , I 0..,. UI N 00 '" co , I L""'l ....,. C"\ ::0 _' \.:iC'::J 0 C'\ C -00 '<rN ..- M , I 00 ..-I'- ::=00000 C\ -u CO~ ~Q) ~ N .oe: .ol'll l'll_ NlJ", N ...... ' I a N co ....... N o 1""1 Ol'0.0 ~Ol a '" (I) e: ~ N c u..:J (T) o a ~ I'0'1 M a a OO~M I'Lf10 o 'I ..- 0 00 N Q5-g OMO r--- c c. 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(T) eo CJl Cl:: Lf1 ~ M Lf1 a a N N a a I'- ~ a eo eo N N a M , a I'0'1 C\ N N I OlD MNNNI'C'\0 0 I'-eo M 000Lf100NNI'000000000 a.., ('01 , I 0'10 1.0 1-> N N o .o ..., ...... CJl E-< o r:l U C N :>:; 109 Tabelle 7 (Fortsetzung). Ophikarbonatgesteine RS6/77 2 4 M RS6/77 2 4 R RS8/77 ß 1 5 ß RS8/77 1 3 RS225/82 2 6 HS225/82 2 5 53,10 53,35 53,06 53,34 53,02 52,82 - Si02 - Ti0 2 A1203 Cr2O) - - 0,08 - 0,04 1 ,95 1 ,62 2, 11 1 ,57 2,45 1 ,74 2,90 1 ,22 1 ,7J 1, 11 2,66 1 , 19 FeO 17,68 17,75 17,27 13,25 12,56 12,07 HnO 0,22 0,08 0,36 0,26 0,26 0,32 MgO 4,64 5,78 5,44 8,55 7,61 9 , 11 CaO 8,55 10,94 8,65 14,42 11,34 Ni'l20 9,07 7,82 8,70 5,60 0,03 0,03 0,04 98,59 97,43 98,14 K 0 2 98, 11 7, 12 97,02 13,23 5,93 96,45 Al Si rv 1 ,998 0,002 2,000 2,002 2,003 2,000 2,002 l\lVI 0,084 0,072 0,069 0,109 0,086 0,493 0,063 0,007 0,260 0,345 0,662 0,036 0,462 0,094 0,003 0,323 0,440 0,569 0,001 0,094 0,002 0,052 0,488 0,057 0,012 0,306 0,350 0,636 0,001 0,033 0,307 0,109 0,008 0,479 0,580 0,408 0,002 0,079 0,332 0,064 0,008 0,428 0,458 0,521 0,078 0,001 0,036 0,320 0,062 0,010 0,515 0~537 0,436 8,20 57,96 Q,22 6',97 26,02 7 , 16 49,86 9,43 54,21 9,67 32,32 6,40 28,7J 0,22 1, a 1 Ti er Fe '" Fe" Mn Mg Ca Na K Jd Ac Ts lid Dj Fs En Wo 0,63 0,99 Fe3+/(Fe3++ AIVI)von 0,65-0,90 auf mit einer Häufung im Grenzbereich Crossit - Riebeckit - Magnesioriebeckit (Abb. 14a). Die Ca-Gehalte der M4-Position reichen von 0,2-0,3 und stiegen in den winchitischen Amphibolen an (Tab. 4). Die Alkaliamphibole verdrängen meist gemeinsam mit Aktinolith die älteren mafischen Gemengteile (Klinopyroxene, Amphibole), wobei die Bildung der Alkaliamphibole bevorzugt entlang von Spaltrissen und am Außenrand stattfindet (KOLLER,1978), vermutlich auf Kosten eines Alkalipyroxens oder eines älteren glaukophanreicheren Amphibols. Mengenmäßig überwiegen bei den Alkaliamphibolen der Ferrogabbros riebeckitische Zusammensetzungen. Katophorit Im Gabbro von Vareskeresztes, Eisenberger Fenster (ungarischer Anteil), ist als letzte mengenmäßig vorherrschende Bildung eine katophoritische bis taramiti110 - 6,96 34,10 10,89 41, 19 7,80 35,72 11 ,44 6,60 39,23 0,30 1 , 78 6,68 47,27 0,31 2,21 4(j,72 0, 15 0,63 sche, seltener edenitische Hornblende (Abb. 8, 11, Tab. 4) zu beobachten (KOLLER,1980). Epidot Die Epidote der Ferrogabbros sind Fe-reich (Tab. 3), häufig zonar gebaut mit gelblichen pleochroitischen Kernen, seltener radialstrahlig angeordnet. Gegenüber den Epidot/Klinozoisit der normalen Gabbros sind FeAtome ,pro Formeleinheit von 0,7-1,0 (Abb. 7) festzustellen. Der Anteil an Epidot im Handstück kann stark variieren, morphologisch lassen sich oft zwei Generationen unterscheiden, die allerdings nicht unterschiedlich zusammengesetzt sind. In albitreichen Gabbrovarietäten ist eine feinkörnige Füllung im Feldspat mit einem Mineral der Epidotgruppe häufig. Charakteristisch sind auch bis 2 cm dicke Gangfüllungen meist aus monomineralischem Epidot bestehend. Diese zeigen eine Lösungsmobilität des Epidots während der metamorphen Überprägung an. Chlorit Der grünlich gefärbte Chlorit zeigt meist violette, seltener braune oder grau, anomale Interferenzfarben und koexistiert mit Amphibolen, Epidot und Albit. Nach Abb. 9 sind die untersuchten Chlorite Rhipidolithe oder Pyknochlorite (HEY, 1954) mit einem (Fetot)/Fetot+ Mg)Verhältnis von 0,3-0,6. Die Variation kontrolliert und ändert sich bei relativ konstantem AI-Gehalt von 23 -11 Gew.-% MgO und 13-33 Gew.-% FeOtot' Albit Anstelle der alten Plagioklase findet sich heute die Paragenese Albit und Epidot, bei reichlicher Alkaliamphibolführung tritt der Feldspatanteil in den Hintergrund. Der Mittelwert der Plagioklaszusammensetzung liegt bei Abgg,3Ano,sOro,2, reliktische Plagioklase mit hoher Anorthitkomponente (EVREN, 1972) konnten nicht nachgewiesen werden. Die metasomatische Veränderung mancher Gabbros dokumentiert sich am sehr stark unterschiedlichen Gehalt an Albit, der im Extremfall aber auch vollständig fehlen kann. Stilpnomelan Häufiger Nebengemengteil in Form von spießigen, nadeligen, oft auch radialstrahligen Aggregaten, seltener findet man sie in Absonderungen. Der Stilpnomelan zeigt einen starken Pleochroismus von goldgelb nach rotbraun, somit ist eine Zuordnung zum Ferrostilpnomelan möglich. Dies steht mit den Analysenergebnissen (Tab. 8) gut im Einklang, da auch die hohen SiWerte der Formelbilanz einen beträchtlichen Anteil an Fe3+ erwarten lassen. Die Stilpnomelane haben oft gemeinsame Korngrenzen mit Hämatit und Alkalipyroxen, sie können zur älteren regional metamorphen Paragenese zugeordnet werden. Stilpnomelan ist auch oft in den Epidotgängen anzutreffen. Biotit Biotit ist meist grünlich gefärbt, seltener bräunlich und fast immer unregelmäßig begrenzt. Er findet sich als Neubildung im Chlorit sowie innerhalb der mafischen Mineralgemenge. Biotit tritt auch in Stilpnomelan führenden Proben auf, ist aber immer von untergeordneter Bedeutung. Titanomagnetit, Ilmenit Sehr häufig und charakteristisch für die Ferrogabbros sind Formrelikte von Titanomagnetit und Ilmenit. Die Titanomagnetitpseudomorphosen bestehen heute aus einem orientierten Netzwerk von Titanit, dazwischen Fe-reicher Chlorit (KOLLER,1978; p. 113). Die Titanitlamellen entsprechen deR ehemaligen Ilmenitentmischungslamellen im Titanomagnetit. Die ilmenitpseudomorphosen bestehen aus massivem Titanit,seltener sind Kerne aus Haematit und Rutil erhalten. Titanit Ein weitverbreiteter Gemengteil, der größte Teil der bis'zu 7 Gew.-% Ti02 (KOLLER,1980) ist an Titanit, in Form von Leukoxen, gebunden, mit Gehalten von 0,5 bis 1,7 Gew.-% AI203 und von 0,3-2,5 Gew.-% FeOtot' Akzessorien Häufige Akzessorien sind Apatit, Haematit, idiomorphe Magnetitoktaeder, Rutil und Calcit, seltener sind Zirkon, Pyrit und Quarz als Einschluß im Aegirinaugit. Auf das Vorkommen von Vaskeresztes (Eisenberger Fenstzer, ungarischer Anteil) sind Montmorillonit-Non- tronit-Pseudomorphosen (KOLLER, 1980) nach einer nicht identifizierten Mineralphase beschränkt. Haematit tritt meist in Form von tafeligen Kristallen, die häufig Korrosionserscheinungen zeigen, mit ilmenitkomponenten bis 8,5 Mol.-% auf. Der idiomorphe Magnetit ist jünger als Haematit und üblicherweise stöchiometrisch reines Fe304' 3.4. Blauschiefer (Ferrodiorite und Plagiogranite) Unter der Bezeichnung Blauschiefer sind die hoch fraktionierten, albitreichen, sauren Differentiate mit dioritischer bis plagiogranitischer Zusammensetzung zusammengefaßt. Diese Gesteinsgruppe ist ausgezeichnet durch hohe Gehalte an inkompatiblen Elementen wie P20S, Zr, Y und den Seltenen Erdelementen (Kap.7. u. 8.), der Mineralbestand besteht bevorzugt aus Albit und Alkaliamphibolen oder Alkalipyroxen. Die wichtigsten Vorkommen liegen im Rechnitzer und Bernsteiner Fenster (Abb .1). Im Gebiet westlich Glashütten bei Schlaining (Rechnitzer Fenster, Abb. 1) findet man zahlreiche kleine linsen eines dichten und feinkörnigen Gesteins mit einer dunkelblauen Färbung mit homogenen und inhomogenen Bereichen. Der Mineralbestand der inhomogenen Gesteine besteht im wesentlichen aus dunkelblauen AIkaliamphibolen und Albit in wechselnden Mengen (KOLLER, 1979; KOLLER & PAHR, 1980; KOLLER & WIESENEDER,1981). Die dichten, dunkelblauen Bereiche (Alkaliamphibole ::::70 VOI.-%, 20-30 Vol.-% Albit) werden sehr häufig von hellen, gelblichweißen Gänge, Schlieren und Linsen durchzogen, die zu über 90 Vol.-% aus Albit bestehen. Im Gegensatz dazu haben die homogenen Bereiche des meist mittelkörnigen blau-weiß gesprenkelten Gesteins annähernd gleiche Gehalte an Albit und Alkaliamphibolen. Im Bereich des Schoberriegels, nordwestliches Bernsteiner Fenster (KOLLER& WIESENEOER,1981) sind die Ferrogabbros durch Plagiogranitgänge durchschlagen, brecciert und teilweise kommt es zu metasomatischer Veränderung des Gabbros. Ähnliche Erscheinungsbilder beschreiben PALLISTER& HOPSEN(1981). Nördlich Glashütten (Rechnitzer Fenster), bei Unterkohistätten steht ein durch Albitgänge durchädertes Gestein mit eher dioritischer Zusammensetzung mit dem Mineralbestand Albit, "=20 Gew.-% Haematit und akzessorische Schichtsilikate an. Die geochemischen Untersuchungen an diesem Material (Kap. 7.-8.) haben aufgrund der hohen Gehalte an Zr, Y und P20S eine Zuordnung zu den Blauschiefern bestätigt. Innerhalb der Blauschiefer oder am Rand zu Chlorit- oder Grünschiefer kommt es zur Bildung von Stilpnomelanschiefern. Alkalipyroxen Selten sind in den Blauschiefern grün- oder braungefärbte Alkalipyroxene erhalten geblieben. Diese werden von den blauen Alkaliamphibolen umwachsen und verdrängt. Wie in Abb. 15 erkennbar, sind zwei scharf getrennte Generationen von Alkalipyroxen vorhanden. Die ältere ist bräunlich gefärbt und zeigt eine deutliche Trübung und beginnende Zersetzung sowie einen Zerfall in "Einzelaggregate" . Die Einschlüsse von Quarz sind häufig, die von Albit seltener. Die Zusammensetzung weist bis über 20 Mol.-% Jadeit, 65-70 Mol.-% Akmit und relativ geringe, 10-15 Mol.-% Anteile an Heden111 Tabelle 8: Ausgewählte Mikrosondenanalysen von Stilpnomelan, Biotit, Talk und Phengit aus den Ferrogabbros (RS 109/79 und RS 66/79), Blauschiefer (RS 224/82), Grünschiefern (RS 19/77, RS 11/77 und RS 12/77) und den Ophikarbonatgesteinen (RS 04/77 und RS 06/77). FetDt als FeO angegeben, Formelverrechnung auf der Basis von 11 0 für Biotit und Talk und auf 36 0 Stilpnomelan mit FetDt als FeO. Die Verrechnung der Phengite wurde ebenfalls auf der Basis von 11 0 durchgeführt, aber mit FetDt als Fe203' um die minimale Phengitkomponente zu erhalten. Stilpnomelan Si02 RS66/79 3 - 5 RS224/82 1 - 8 38,53 38,15 60,67 0,86 1,05 0,01 6,60 15,40 14,08 0,40 0,01 0,09 RS19/77 1 - 11 RS109/79 1 -8 RS11/77 48,21 47,91 46,91 0,06 Ti02 6,54 6,36 1\12°3 cr203 Talk Biotit RS19/77 1 - 12 1 - 9 0,01 24,94 26,16 15,84 17,83 MnO 1,48 1,37 0,92 0,41 0,22 0,11 MgO 9,33 8,46 7,66 13,71 11 ,89 28,10 CaO 0,26 0,24 0,47 0,25 0,25 FeOtot 23,~:i 3,40 0,02 0,05 0,03 Na 0 2 K 0 2 0,44 0,37 0,46 7,48 8,20 0,03 89,81 89,83 89,25 92 ,60 91,67 92,80 Si Al 12,1172 12,1031 12,0228 2,9273 1,0727 2,9743 1,0257 3,9964 0,0036 Al Ti Cr Fe 1,8840 1,9472 Mg 5,2690 0,2931 3,1861 0,3062 0,0491 0,0054 1,0064 0,0264 1 ,5528 0,2681 0,0616 4,9880 0,3151 3,4959 1,9936 0,0116 0,0020 5,6071 0,1997 2,9267 0,0275 0,0005 0,0005 0,1873 0,0061 2,7595 Ca 0,0700 0,0650 0,1291 0,0209 0,1411 0,1192 0, 1504 0,0204 0,0044 0,7249 Mn Na K 1,1625 0,0145 1,3819 0,0014 0,0064 0,0025 0,8155 Phengit RS 12/77 1 Si0 2 - 8 50,24 Ti0 2 1\12°3 24,36 RS224/82 RS04/77 RS04/77 RS06/77 RS06/77 52,70 50,01 51,68 47,60 49,51 0,11 0,16 24,30 23,01 20,25 17,32 18,41 1,18 4,16 6,67 4,92 8,14 6,79 8,09 6,47 4,30 2,77 3,32 3,32 3,90 0,14 1 - 5 Cr203 FeOtot 4,56 3,83 CaO Na 0 2 K 0 2 2 - 8 2 - 11 2 - 10 0,07 0,01 0,03 0,13 0,10 0,14 0,12 0,07 0,10 0,08 9,61 10,10 9,36 9,80 10,43 10,00 92,70 96,99 94,78 96,20 93,67 93,36 Si 3,4283 0,5717 3,4466 0,5534 3,3791 0,6209 3,5013 0,4987 3,4203 0,5797 3,4493 0,5507 Al Ti Cr 1,3874 1,3196 0,0054 1,1182 0,8870 0,2601 0,2228 0,3846 0,3789 0,4860 0,9609 0,0037 0,,2710 0,3769 0,3896 0,2898 0,0017 0,4192 1,2116 0,0081 0,0630 0,4598 0,2790 0,3353 0,3556 0,4051 0,0132 0,8365 0,0007 0,0178 0,8426 0,0022 0,0157 0,8068 0,0094 0,0092 0,8460 0,0108 0,0139 0,9560 0,0108 0,8887 Al Fe Mn rIg Ca Na K 112 2 0,03 MnO MgO 5,30 1 - Abb. 15: Dunkelblaue, getrübte Alkalipyroxenkerne (Px I) mit höherer Jd-Komponente vom grünen, mit scharfer Grenze anwachsenden Rand (Pxll) mit Jd<5 Mol.-% umsäumt. RS 211/82, Nicols II, Bildbreite ca 1,55 mm. .. Blauschiefer, nordöstlich Glashütten bel Schlalnlng, Rechnitzer Fenster. bergit und Diopsid (Abb. 12, Tab. 7) auf. Sie entsprechen der Zusammensetzung eines Aegirins (BLACK, 1974). Im zersetzten Bereich fällt die Jadeitkomponente unter 10 Mol.-%, daher sind in Abb. 12 die beiden Alkalipyroxengenerationen (Abb. 15) trotz unterschiedlicher Zusammensetzung nicht getrennt. Diese braunen AlkaIipyroxene werden von dunkelblauen Alkaliamphibolen korrodiert oder selten mit scharfer Grenze (Abb. 15) von einem grünen Aegirin mit der Zusammensetzung Jadeit< 5 Mol.-% und Akmit 85-90 Mol.-% umwachsen. Die grünen Aegirine sind klar und ungetrübt, sie zeigen keine Anwachssäume von Crossit, jedoch eine Reaktionsgrenze mit Korrosionsbuchten gegenüber Albit. Sie sind der jüngsten Paragenese zuzuordnen. Alkaliamphibole Die Alkaliamphibole sind mit einem Pleochroismus von dunkelblau bis blauviolett häufig idiomorph ausgebildet, größere Aggregate erscheinen fleckig gefärbt und zeigen eine Erz- und Titanitfüllung im Kernbereich und randliche Subkornbildung. Abbildung 16 zeigt ring- Abb. 16: Ringförmige Alkaliamphibolgefüge m!t idiomorphen Außenrändern (Subkornbildung) und Kernbereichen, die aus Albit, Riebeckit und wenig Epidot bestehen. RS 133/80, Nicols II. Bildbreite ca. 1,55 mm. .. Blauschiefer, nordöstlich Glashütten bei Schlalnlng, Rechnitzer Fenster. förmige Anordnungen von einem Alkaliamphibolgefüge, der Kern besteht aus Albit, Riebeckit und wenig Epidot. Diese Texturen sprechen dafür, daß ein Alkalipyroxen das Ausgangsmaterial der Alkaliamphibole darstellt, wobei der Albitanteil innerhalb der Ringe ein ungefähres Maß für die Jadeitkomponente widerspiegelt. Die Außenränder und die im angranzenden Feldspat gesproßten Alkaliamphibole sind idiomorph ausgebildet (Abb. 15 u. 16). Die Zusammensetzung der Amphibole reicht nach der Nomeklatur von LEAKE (1978) vom Crossitfeld bis zu riebeckitischem Chemismus (Abb. 14b), wobei in Amphibolen, die um die Alkalipyroxe ne wachsen und im Zusammenhang mit den Ringstrukturen die Glaukophankomponente (Fe3+/Fe3+ + AIVI) < 50 Mol.-% ist. In pyroxenfreien Paragenesen haben die idiomorphen, zonar gebauten Amphibole einen Kern mit einer Glaukophankomponente von 60 Mol.-% (Tab. 4, RS 213/82, RS 264/77) und Ränder mit riebeckitischer, seltener Mg-riebeckitischer Zusammensetzung. Die AI-Gehalte variieren von 6,5-2 Gew.-% A1203, die Ca-Werte steigen mit fallender Glaukophankomponente. Der überwiegende Teil der Amphibole weist ein relativ konstantes Na/(Na + Ca) von 0,91-0,94 auf (KOLLER, 1979). = Albit Die Einzelaggregate sind meist nur einfach verzwilIingt, größere Individuen, die in scheinbarer porphyrischer Struktur auftreten, zeigen auch noch eine polysynthetische Verzwillingung nach dem Albitgesetz. Diese besitzen häufig einen mit Klinozoisit(?)-nädelchen gefüllten Kern, der deutlich abgegrenzt ist und einen einschlußfreien Rand aufweist. Die großen, im Kern gefüllten Albite (bis 10 mm) zeigen manchmal ein sperriges Gefüge und Ähnlichkeit zu einer pseudoophitischen Textur. Die durchschnittliche Zusammensetzung beträgt Ab99,oAno.70ro.3' In den metasomatischen Gängen und Adern wird Albit zur dominierenden Mineralphase und erreicht Volumsanteile über 90 %. Epidot Epidot ist ein relativ seltener Nebengemengteil, der nur in chloritischen Lagen häufiger ist. Seine Zusammensetzung ist Fe-reich und AI-arm, ähnlich den Epidoten der Ferrogabbros, weist aber die höchsten Piemontitkomponenten um 2 Mol.-% auf (Tab. 3, Abb. 7). Geringe Gehalte an Seltenerdelementen wurden festgestellt. Chlorit Die von hellgrün nach dunkelgrün pleochroitischen Aggregate mit anomaler violetter Interferenzfarbe sind sehr häufig in Linsen angereichert und entsprechen nach der Nomenklatur von HEY (1954) einem Pyknochlorit (Tab. 5, Abb. 9). Ihre Zusammensetzung ist relativ unregelmäßig und schwankt auch innerhalb einer Probe deutlich, für MgO von 12-14 Gew.-%, für FeO(tot) von 20-29 Gew.-%, für AI203 von 18-21 Gew.-% und für Si02 von 28-32 Gew.-%. In den Albitgängen sind manchmal Flecken von radialblättrigen, grüngefärbten Chloritaggregaten, die hin und wieder in grünen Biotit übergehen können. Stilpnomelan Der Stilpnomelan entspricht dem der Ferrogabbros, ist aber in den Blauschiefern innerhalb von chloritischen Linsen viel häufiger anzutreffen, bis zur Ausbil113 dung von Stilpnomelanschiefern. In den albitreichen Linsen und Gängen ist Stilpnomelan ebenfalls oft anzutreffen. Er besitzt mit Haematit gemeinsame, gut ausgebildete Korngrenzen, zu den Alkaliamphibolen hin sind diffuse Korngrenzen und Verdrängungserscheinungen häufig. Haematit Haematit findet sich als leistenförmige Kristalle, die mit Stilpnomelan und Alkalipyroxen gemeinsame Korngrenzen aufweisen, jedoch nicht mit den Amphibolen. Außerdem ist Haematit häufig korrodiert und im letzten Metamorphoseereignis metastabil erhalten geblieben. Für die Zusammensetzung sind Ti02-Gehalte von 1,5-4,2 Gew.-% Ti02 charakteristisch, dies entspricht einer Ilmenitkomponente von 3-8,5 Mol.-%, alle übrigen liegen meist unter 1 Mol.-%. Die durchschnittliche Zusammenstzung beträgt Hae93,1I1m6,3Coro,6' Magnetit Magnetit tritt in Blauschiefern sehr häufig in Form von idiomorphen Oktaedern, die mit den Alkaliamphibolen und mit Titanit koexistieren. Die durchschnittliche Magnetitkomponente beträgt 99,2 Mol.-%, bei sehr geringen Gehalten an Ti, Cr, AI und Mg. Der MnFe204-Anteil liegt bei 0,6 Mol.-%. Titanit Titanit ist immer xenomorph ausgebildet und ein nie fehlender Nebengemengteil. Al203-Gehalte von 1,2-2,5 Gew.-% und Fe-Gehalte von 1,3-2,5 Gew.-% FeO(tot) sowie erhöhte Gehalte an SEE wurden festgestellt. Titanit ist sowohl dispers über das ganze Gestein verteilt, aber auch als Einschluß in den Silikatphasen vorhanden. Akzessorien Zirkon findet man in dieser Gesteinsgruppe relativ häufig in idiomorphen bis hypidiomorphen Kristallen mit 0,2 mm Durchmesser. Die einzelnen Individuen sind oft zerbrochen und durch metamorphe Mineralphasen getrennt. Da Zirkon von allen metamorphen Phasen eingeschlossen werden kann, ist anzunehmen, daß er älter als die metamorphen Paragenesen ist. Apatit ist entsprechend dem hohen P205-Gehalt (Kap. 7.3.) in Form von idiomorphen Kristallen häufig anzutreffen. Mit der Mikrosonde wurden qualitativ erhöhte SEE-Gehalte festgestellt. Rutil und Pyrit sind selten, Calcit kann dispers verteilt sein. Biotit, meist grün, bildet sich anstelle von Chlorit, teilweise ist eine paketartige Verwachsung von Chlorit und Biotit zu beobachten. Quarz findet man innerhalb der braunen Alkalipyroxene zusammen mit Albit. In dem Gestein mit dioritischer Zusammensetzung RS 224/82 findet man Mg-reichen Chlorit (Tab. 5), Mgund Fe-reichen Phengit und Talk mit 3,4 Gew.-% FeO(lot) (Tab. 8) als akzessorische Gemengteile in einem weitgehend ?xidierten Milieu (Fe203»FeO). 3.5. Grünschiefer Unter der Bezeichnung Grünschiefer sind alle grün gefärbten, meist massigen Gesteine mit der Paragenese Chlorit-Aktinolith-Epidot-Albit- Titanit zusammengefaßt, für die weder nach dem Geländebefund noch durch texturelle Informationen auf eine gabbroide Her114 kunft geschlossen werden kann. Daher entspricht diese Gruppe metamorphen Äquivalenten der "sheeted dykes"- und der "pillow lavas"-Sequenzen einer OphioIitentwicklung (COLEMAN,1977). Aufgrund der mehrfachen metamorphen Überprägung kann nicht eindeutig ausgeschlossen werden, daß nicht doch vollständig rekristallisierte gabbroide Anteile hier eingeordnet wurden. Besonders häufig sind feinkörnige Varietäten mit. nur teilweise erkennbarer Bänderung, seltener grobkörnige mit deutlichem Lagenbau der mafischen Gemengteile. Massige Grünschiefertypen sind untergeordnet, eine Feldspat-phyrische Textur konnte nur zweimal beobachtet werden. Prämetamorphe Relikte sind in den Abkömmlingen von basaltischen Extrusiva nur in Form von seltenen Mineralformrelikten nachgewiesen, Pillowlaven oder Pillowbreccien wurden bisher nicht erhalten gefunden. Klastische Breccien sind in verschiedenen Aufschlüssen öfter anzutreffen. In den oberen Bereichen der Grünschiefereinheit ist eine Wechsellagerung und Verzahnung mit den Sedimentserien häufig. In die Grünschiefer sind immer wieder grobkörnige, Albit- und Epidot-reiche Gesteine eingelagert, die in Form von Lagen, Knollen und kleinen Linsen auftreten. Sie werden als Mobilisate während der ozeanischen Metamorphose gedeutet. Hornblende Bevorzugt in grobkörnigen Varietäten sind oft bräunlich oder grünlichgrau gefärbte Amphibole, die als Formrelikte nach uralitisierten Klinopyroxen gedeutet werden, vorhanden und im Kernbereich später gebildeter Amphibolphasen erhalten. Entsprechend ihrer Zusammensetzung können sie als braune Magnesiohornblenden sowie als grünliche aktinolithische Hornblenden (Abb. 8) oder als bläulichgrüne Barroisite (Abb. 11) angesprochen werden. Diese Amphibole (Tab. 6) besitzen stark unterschiedliche Ti02-Gehalte und aus der Formelbilanz lassen sich relativ hohe Fe3+-Gehalte errechnen, daher werden sie in Analogie zu den Ferrogabbros zur ozeanischen Metamorphose zugerechnet. Alkaliamphibol Dunkelblaue, crossitische bis magnesioriebeckitische Amphibole sind in den Grünschiefern (Tab. 4) selten. Man findet sie bevorzugt in grobkörnigen, häufig gebänderten Grünschiefern im südlichen Rechnitzer Fenster reliktisch erhalten, sie sind dort meist von Chlorit und Epidot geschützt, zusammen mit Stilpnomelan aber nie in Berührungsparagenesen mit Albit. Sie können zum Teil sicher zum älteren Regionalmetamorphoseereignis zugeordnet werden (Tab. 4), vor allem jene mit 40 Mol.-% Glaukophankomponente (Abb. 14c). Winchit Besonders am Rand der albitreichen Einlagerungen sind häufig zonargebaute Amphibole mit blaugrüner Färbung zu finden. Der blaue Farbton nimmt kontinuierlich zum Rand hin ab, oft sind auch fleckige Farbbereiche im Kern feststellbar. Die Zusammensetzung dieser Amphibolphasen (Tab. 4) zeigt höhere Na-Gehalte im Kern, wobei die M4-Position mit Na meist bis zur Hälfte gefüllt ist, und eine kontinuierliche Zunahme des Ca zum Rand hin beobachtbar ist (RS 11/77, RS 12/ 77). Nach der Nomenklatur von LEAKE (1978) können diese Amphibolkerne als Winchite (Abb. 11) bezeichnet werden. Ein Hinweis auf eine Mischungslücke zwischen Aktinolith und Winchit fehlt in diesen Paragenesen. Aktinollth Aktinolith ist die häufigste und die dominierende Amphibolphase der Grünschiefer, in den feinkörnigen Varietäten die einzige. KOLLER (1979) gibt Na/Na + CaQuotienten um 0,10 an, bei einem Mg von 0,6-0,8 und eine Si-Besetzung> 7,50 (Abb. 8, Tab. 4). Die Farbe reicht von dunkelgrün bis blaßgrün und ist abhängig vom Mg/Fe-Verhältnis des Gesteins. Chlorit Auch die Chlorite der Grünschiefer sind vom Mg/FeQuotienten der Gesteinszusammensetzung kontrolliert, so sind sie in den normalen Metabasalten Fe-arme Rhipidolithe und in den Metaferrobasalten Fe-reic~ere Rhipidolithe (Abb. 9, Abb. 5). Ihre Farbe ist hellgrün bis dunkelgrün, sie sind pleochroitisch und zeigen anomale violette und seltener braune Interferenzfarben. Epidot-Kllnozoisit Die Epidote sind sehr unterschiedlich zusammengesetzt (Abb. 7, Tab. 3). Sie variieren von fast reinem KIinozoisit bis zum Fe-reichen Epidot, bei dem ein Drittel des AI durch Fe3+ substituiert ist. Häufig ist ein starker Zonarbau zu beobachten, wobei um einen Kernbereich eine deutlich abgegrenzte ringförmige Zone Fe-reicher Zusammensetzung (Abb. 7) auftritt. Der anschließende Außenrand hat dann eine dem Kernbereich ähnliche Zusammensetzung (Abb. 7). Diese Fe-reiche Zone ist bereits optisch scharf begrenzt und entspricht einem idiomorphen Weiterwachsen bei geändertem Fe3+-Angebot ohne wesentliche Resorption des älteren Kernbereiches. Dieser Zonarbau und die Variabilität der Gesteinschemismen (Kap. 7.-8.) ist für den großen Streubereich der Epidotzusammensetzung in den Grünschiefern (Abb. 7) verantwortlich. Im Eisenberger Fenster (Steinbruch Burg) findet man hypidiomorph begrenzte und bis 1 cm große, dunkelpigmentierte Klinozoisitflekken als Pseudomorphosen nach einer älteren Mineralphase. Die Zusammensetzung dieser Flecken ist Fe-ärmer als die des Epidots des feinkörnigen Gesteins. Es handelt sich um Pseudomorphosen eines älteren Minerals. In Betracht kommen einerseits Pumpellyit, in Analogie zu den normalen Gabbros (Abb. 5), oder andererseits Lawsonit aus Vergleichsgründen zum Tauern Fenster (FRY, 1973; MILLER, 1977; HÖCK, 1983). In jüngster Zeit wurden rechteckig begrenzte, eindeutige Pseudomorphosen nach Lawsonit (FRY, 1983), die aber nur mehr aus einem xenomorphen Epidotpflaster bestehen, in einem Grünschiefer aus dem Rechnitzer Fenster nachgewiesen. Albit In den feinkörnigen Grünschiefern ist Albit sehr seIten als Formrelikt der alten Plagioklase erhalten, in den grobkörnigen scheint es häufiger vorzukommen. Die mittlere Zusammensetzung entspricht Abgg,1Ano,40ro,5' Aus den unterschiedlichen modalen Albitanteilen und aus den hohen Na-Gehalten der Grünschiefer ist ebenso wie in den gabbroiden Gesteinen eine Na-Zufuhr (Kap. 7.-8.) während der ozeanischen Metamorphose abzuleiten. In den grobkörnigen Linsen ist Albit zusammen mit Epidot der dominierende Mineralbestand. Titanit Feinkörniger Titanit ist ein nie fehlender Nebengemengteil, der abhängig vom Gesteinschemismus in wechselnder Menge auftritt. Akzessorien Die feinkörnigen Grünschiefer sind im Gegensatz zu den gebänderten, grobkörnigen relativ arm an Akzessorien. An Erzphasen sind Haematit mit mit Ti-Gehalten von 2-4 Gew.-% Ti02 als ältere, oft korrodierte Oxidphasen und idiomorpher Magnetit als jüngere Phase nachgewiesen worden. Der Magnetit ist frei von Beimengungen an Ti,Cr, AI; Mn- und Mg-Gehalte sind im Bereich der Erfassungsgrenze. Calcit ist meist akzessorisch, nur in den Albit-Epidot-reichen Linsen ist er häufiger sowie im Verzahnungsbereich der Grünschiefer und Metasedimente kann er lagenweise auftreten. Stilpnomelan (Tab. 8) ist ebenso wie in den gabbroiden Gesteinen zusammen mit Haematit und Alkaliamphibol vergesellschaftet und findet sich bevorzugt in den Fereichen, gebänderten Grünschiefern. Grüner oder grünbrauner Biotit ist ein häufiger akzessorischer Gemengteil, der sich manchmal auch paketweise im Chlorit bildet. Apatit, Zirkon, Turmalin und Rutil sind eher seltener. Manchmal findet man lagenweise einen phengitischen Hellglimmer (Tab. 8, RS 12/77) mit einer Si-Besetzung um 3,40 und mit beträchtlichen Fe- und MgGehalten. In den Albit-Epidot-Linsen ist phengitischer Hellglimmer häufiger. Geringe Quarzgehalte sind jedoch seltener zu beobachten. 3.6. Ophikarbonatgesteine Unter dem Begriff Ophikarbonatgesteine sind alle karbonatführenden Serpentinitrandgesteine zusammengefaßt. Ein Teil dieser Ophikarbonatgesteine besteht aus brecciierten Ultramafititen, die in das Sedimentmaterial eingebettet waren und durch die alpine Orogenese tektonisch ausgewalzt wurden. Die silikatischen Mineralphasen finden sich dann in Form von Linsen und Lagen, die unregelmäßig in relativ grobspätige Karbonatgesteine eingelagert sind. Vorkommen sind vom Nordostrand des großen Serpentinitkörpers des Rechnitzer Fensters (Abb. 1) sowie von kleineren Vorkommen im Bereich der kleinen Plischa (Rechnitzer Fenster; PAHR, 1983) bekannt. Geochemisch zeichnen sich die Ophikarbonatgesteine durch hohe Gehalte an Cr und Ni (Kap. 7.5.) aus und sind durch ihren ungewöhnlichen Mineralbestand schon frühzeitig aufgefallen (HERITSCH, 1965; KOLLER, 1979; KOLLER & PAHR, 1980; HERITSCH, 1981). Zusammenfassend können nun folgende Mineralassoziationen in Abhängigkeit von den tektonisch in die karbonatreichen Sedimente eingearbeiteten Ophiolitanteilen (a-d) beschrieben werden, wobei ein schlierig verteilter Mineralbestand auf teilweise erhaltene Texturen dieser alpidisch überprägten Breccien schließen läßt. a) Ultramafitite Calcit - Serpentin - Magnetit Calcit - Serpentin - Tremolit :t Magnetit Calcit - Talk - Chlorit b) Chromitreiche Ultramafitite Calcit - Cr-Andradit - Chromit - Haematit nolith :t Akti- c) Chromitreiche Ultramafitite in albitführenden Karbonatsedimenten, eventuell Na-Zufuhr Calcit - Aegirinaugit - Magnesioriebeckit :t Cr-Epidot - Cr-Phengit :t Chromit - Haematit - Magnetit :t Stilpnomelan :t Chlorit 115 d) Gabbro Calcit - Epidot - Chlorit - Albit - Phengit - Titanit Auffallend ist, daß in allen diesen Karbonatgesteinen der Calcit sehr intensiv mit kleinen Haematitäfelchen durchsetzt und teilweise rot gefärbt ist. In weiterer Folge wachsen idiomorphe Magnetitkristalle bis 5 mm Korngröße. zeinen Pyroxenindividuen stark unterschiedlich, einzelne können sogar frei von Cr und Ni sein. Diese inhomogene Verteilung der Cr- und Ni-Gehalte in den Pyroxenen ist einerseits in der lokalen Verteilung und im Erhaltungszustand des reliktischen Chromits und andererseits im Einbau in andere Mineralphasen wie Chlorit und Phengit begründet. Serpentin In gerundeten Flecken findet man relativ unveränderte Serpentinitschollen in einem Calcitgefüge eingebettet. Wie in den serpentinisierten Ultramafititen ist mikroskopisch Chrysotil nachgewiesen. Der Zeitpunkt der Serpentinisierung in Relation zur Bildung der Ophikarbonatgesteine läßt sich aus dem Gefügebild nicht ableiten. Alkaliamphibole Dunkelblaue Amphibole findet man in den Na-hältigen Ophikarbonatgesteinen sowohl als feinkörnige Büschel und Aggregate um die grünen Aegerinaugite als auch als gut ausgebildete Nadeln im Calcit. Diese idiomorphen Nadeln wachsen über die Korngrenzen von Calcit hinweg und zeigen sehr häufig eine rupturelle Deformation. Aktinolithreiche Anwachssäume wurden bisher nicht beobachtet, der einzige nachweisbare Zonarbau ist eine Abnahme der Glaukophankomponente zum Rand hin. Einzelne Kernbereiche können crossitische Zusammensetzung aufweisen, ansonsten sind die mit Alkalipyroxen vergesellschafteten Amphibole Magnesioriebeckite, in den Aegerinaugit-freien Paragenesen sind riebeckitische Zusammensetzungen üblich (Abb. 14c). Charakteristisch für die Alkaliamphibole der Ophikarbonatgesteine sind stark schwankende Cr-Gehalte (Tab. 4). Schon HERITSCH (1965, 1981) beschreibt diese inhomogen verteilten Cr-Gehalte, die bis 0,7 Gew.-% Cr203 reichen können. Ursache der ungleichmäßigen Verteilung ist die Bildung der Alkaliamphibole aus älteren Mineralphasen in Form von Verdrängungsreaktionen, wobei bereits die Aegerinaugite unregelmäßige Cr-Gehalte aufweisen und sehr häufig reliktische Cr-Spinelle als Einschlüsse, teilweise auch als feinen Erzstaub, enthalten. Chlorit Chlorit findet man bevorzugt in Linsen; er ist nach seiner Zusammensetzung (Tab. 5) ein Klinochlor (Abb. 9), teilweise sind höhere Ni-Gehalte beobachtet worden. In manchen Ophikarbonatgesteinen umschließt der Klinochlor idiomorphe Aegirinaugite, die keine Amphibolneubildung aufweisen. Aktinolith In Na-armen oder Na-freien Ophikarbonatgesteinen werden die Alkaliamphibole durch Mg-reichen Aktinolith (Abb. 8) vertreten, in dem manchmal bläulich gefärbte Kerne beobachtet werden können. Die Aktinolithe bilden meist idiomorphe, nadelige Kristalle, die lokal sehr reichlich vorhanden sind. Aegerinaugit In einem Teil der Ophikarbonatgesteine sind grüne Alkalipyroxene sehr häufig, die idiomorph innerhalb der Silikatlinsen zu finden sind oder als xenomorphe Netzwerke innerhalb der Karbonatmatrix auftreten. Sind sie von Chlorit oder Phengit umhüllt, so fehlt eine Amphibolbildung manchmal. In den meisten Fällen zeigen die grünen Pyroxene ein Reaktionsgefüge und eine beginnende Umwandlung zu idiomorphen dunkelblauen Amphibolen, die auch faserig ausgebildet sein können. Eine Koexistenz mit Quarz und Albit konnte nicht festgestellt werden. Die Gehalte an Jadeit sind üblicherweise gering und reichen von 12-4 Mol.-% Jd, meist läßt sich ein Zonarbau mit höherem Jadeitanteil im Kern feststellen. Wesentlich deutlicher ist dieser Zonarbau an der Akmit-Komponente, die von 65 im Kern bis zu 30 Mol.-% am Rand reicht, nachzuweisen (Abb.12). Zum Rand hin steigt sowohl die Diopsidkomponente als auch in den meisten Fällen der Hedenbergitanteil (Tab.7). In den Alkalipyroxenen sind aber noch beträchtliche Cr-Gehalte bis 4 Gew.-% Cr203' dies würde einer Ureyitkomponente bis 6 Mol.-% entsprechen, sowie Ni-Gehalte bis 0,5 Gew.-% NiO feststellbar. Meist nimmt Cr und Ni analog zum Zonarbau vom Kern zum Rand ab, jedoch sind die Cr- und Ni-Gehalte in den ein- Phengit Neben Chlorit ist auch ein Phengit mit einem Pleochroismus von blaßgrün nach gelbgrün ein häufiger Bestandteil, der jedoch nicht mit Serpentin koexistiert. Sein Verbreitungsbereich beschränkt sich auf die AlkaIipyroxen- und Alkaliamphibol-führenden Ophikarbonatgesteine. Diese, meist intensiv grün gefärbten Heliglimmer besitzen Cr-, Fe- und Mg-Gehalte von 1,2-6,7 Gew.-% Cr203, 5,4-8,4 Gew.-% FeO (FetDt als FeO verrechnet) und 2,6-5,1 Gew.-% MgO, bei gleichzeitig sehr niederen Al203-Gehalten von 17,3-23,0 Gew.-% A1203. In Tabelle 8 sind nur einige ausgewählte Beispiele angegeben. verrechnet man diese hohen Fe-Gehalte als Fe3+, so läßt sich eine minimale Phengitkomponente mit einer Si-Besetzung von 3,4 errechnen (Tab. 8), die mit den Anteilen von Fe2+ nur steigen kann. Gleichzeitig ist für die Oktaederposition eine AIBesetzung von nur 45-60 Mol.-% festzustellen. Calcit Mit 85-70 Vol.-% ist Calcit das dominierende Mineral dieser Gesteine, er ist relativ grobkörnig ausgebilcfet und wächst über die Silikatphasen hinweg. Daraus läßt sich eine sehr späte Rekristallisation des Calcitgefüges ableiten. Die häufig rötliche oder bläuliche Farbe des Calcitanteiles der Ophikarbonate ist durch den feinverteilten Haematit oder durch Alkaliamphibolnadeln verursacht. Die Gehalte an Mg, Fe und Mn sind gering, die Durchschnittsgehalte liegen bei 98,6 Ca03' 0,8 FeC03, 0,1 MnC03 und 0,5 MgC03. Allerdings schwanken die FeC03-Gehalte von 0,4-1,1 und die MgC03-Gehalte von 0,2-1,3 Mol.-%. Das Mg/Fe-Verhältnis wird vom Pauschalchemismus kontrolliert; dieser liegt für die chloritreichen Ophikarbonatgesteine bei 2,5-1,0 und für die Magnetit- und alkaliamphibolreichen Ophikarbonatgesteine bei 1,0-0,2. 116 Epidot Neben den grünen, Cr-reichen Phengiten sind noch idiomorphe bis hypidiomorphe, intensiv gefärbte Epidotkristalle mit einem Pleochroismus von hellgelb nach gelbbraun zu finden, die mit Aegerinaugit, Cr-Phengit und Chlorit in Berührungsparagenese auftreten. Es wur- den Cr-Gehalte bis 4 Gew.-% Cr203 (Tab.3) festgestellt, da die Einzelindividuen relativ selten sind und einen Zonarbau mit Cr-reichen Kernen aufweisen, könnten noch höhere Gehalte möglich sein. Die AI-Gehalte liegen zwischen 1,7-1,9 AI/Formeleinheit (Abb. 7), wobei die Fe-Werte relativ konstant sind und eine Substitution Cr-AI zu beobachten ist. Andradit In Na-freien Paragenesen wurden um reliktisch erhaltenem Cr-AI-Spinell sowie innerhalb von Chloritlinsen rundliche Granataggregate mit gelbgrüner Eigenfarbe festgestellt. Sie stellen gepanzerte Relikte innerhalb von Chlorit dar, eine Berührungsparagenese mit Calcit und mit den darin enthaltenen Silikaten wurde nicht beobachtet. Die Zusammensetzung dieser Granate zeigt eine Andraditkomponente von 88-60 Mol.-% und eine Uvarowitkomponente von 7-25 Mol.-% sowie Grossular 8-2 Mol.-% und Spessartin 8-1 Mol.-%. In Abbildung 17 sind diese Granate im Dreieck Grossular Andradit - Uvarowit dargestelt, der Zonarbau weist Uvarowit- und Spessartin-reiche Kerne sowie Andraditreiche Ränder auf. Die Grossularanteile bleiben relativ gering. Zusätzlich ist auch noch das von GANGULY (1976) errechnete, theoretische Stabilitätsmodell im System Grossular - Uvarowit - Andradit mit seinen, auf ein spinoidales Mischungsmodell bezogenen Isothermen eingetragen. Daraus würden sich für die Cr-reichen Kerne relativ hohe Minimalbildungstemperaturen ableiten. Albit Relativ selten wurde in den Alkalipyroxen- oder AlkaIiamphibol-führenden Ophikarbonatgesteinen Albit nachgewiesen in Form von kleinen korrodierten Flecken im Calcit. Seine durchschnittliche Zusammensetzung liegt bei Abg8.gAno.60r 0.5' Chromit Relitktisch erhaltene Chromite sind bisher nur in den Ophikarbonatgesteinen gefunden worden. Die Kerne sind rotbraun gefärbt und entsprechen einem AI-reichen Chromit (Abb .18) mit einem Mg/Mg + Fe2+ (berechnet)Quotient von 0,16 der randlich in einen breiten schwarzen Spinell übergeht. Während die rotbraunen Kerne sehr selten sind, so sind die Fe3+-reichen Randbereiche, die auch weitgehend Mg-frei sind, häufiger, und sie zeigen eine relativ kontinuierliche Cr-Abnahme zum Rand hin (Abb .18). Die Zusammensetzung des äußersten Randes nähert sich einem Magnetit. Nach BLIss & McLEAN (1975) stellt der untersuchte Chromitkern einen Ferritchromit dar, der durchaus mit Chromiten aus alpinotypen Peridotiten vergleichbar ist, und entspricht nach HERBERT(1982) einem Chromit aus ultramafischen Kumulaten. Haematit Sehr häufig wird der Calcit durch feinste Täfelchen, die als Haematit interpretiert werden, rötlich gefärbt. Paragenetisch mit Alkalipyroxen vergesellschaftet sind tafelige, häufig korrodierte Haematite, die einen gerin- Andradit Gr088ular Uvarowit Abb. 17: Darstellung der Cr-Andraditanalysen aus den Ophikarbonatgesteinen im Dreieck Andradit - Grossular - Uvarowit (Symbole +), zusätzlich sind noch die von GANGULY(1976) tür ein spinoidales Mischungsmodell berechneten Stabilitätskurven eingetragen. Die strichlierte Linie stellt die Solvuskurve bei 800°C dar. 117 AI + er +.1 + Fe3+ Abb. 18: Darstellung der Spinellzusammensetzungen aus den Ophikarbonatgesteinen (Symbole +l im Dreieck AI - Cr - Fe3+. Der Anteil des FeH wurde aus Formelverrechungen für einen idealen Spinell abgeleitet. Die Entwicklung vom magmatischen Cr-AI-Spinell zum Magnetit ist durch einen Pfeil gekennzeichnet. Die durchschnittlichen Magnetitzusammensetzungen der Ferrogabbros, Blau- und Grünschiefer ist durch das Symbol • gekennzeichnet. gen Ilmenitanteil aufweisen. Neben Ti-Gehalt bis 0,2 Gew.-% Ti02 sind auch noch Cr-Gehalte bis 0,3 Gew.% Cr203 festgestellt worden. Magnetit Vor allem im Silikat-armen Ophikarbonatgestein sind idiomorphe Oktaeder bis 5 mm Größe sehr häufig. Der Zusammensetzung nach sind dies reine Magnetite, die frei von Ti, Cr, Mg und Mn sind. Akzessorien Neben Chlorit und Serpentin treten noch akzessorisch blättrige Aggregate von Stilpnomelan, in einem einzigen Fall auch Biotit auf. In einzelnen Fällen ist auch noch Talk zu beobachten. Titanit fehlt fast vollständig, bedingt durch sehr geringe Ti02-Gehalte (Kap. 7.5.). 3.7. Metamorphe Sedimente Dies sind die metamorphen Äquivalente der ozeanischen Sedimente, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. KOLLER & PAHR (1980) sowie KOLLER & 118 WIESENEDER (1981) geben Phyllite, Graphitphyllite, Quarzite, Kalkphyllite, Marmore, Rauhwacken und Konglomerate sowie sehr selten Radiolaritabkömmlinge" an. Der Mineralbestand dieser Gesteine besteht aus wechselnden Mengen von Quarz, Phengit, Chlorit und Calcit sowie geringen Mengen von Albit und Graphit. Als akzessorische Gemengteile kann man Paragonit, Epidot, Turmalin, Titanit und Pyrit angeben. 4. Magmatische Entwicklung Bevor man auf die Bildungsbedingungen der metamorphen Paragenesen eingeht, erscheint es sinnvoll, die spärlich erhalten gebliebenen Informationen aus den magmatischen Relikten zu diskutieren. Die Ultramafitite sind nach ihrer Zusammensetzung Peridotite, es liegen meist harzburgitische Chemismen vor (EVREN, 1972). Dies ist aber nur dann gültig, wenn während der Serpentinisierung keine größere Ca-Abfuhr erfolgte. Am Rand der Serpentinitkörper wurden Hinweise auf ultramafische Kumulate gefunden. Die Zusammensetzung der Cr-Spinellrelikte (Abb. 18) aus den Ophikarbonatgesteinen bestätigt nach HEBERT (1982) die Existenz ultramafischer Kumulate im Ophiolitkomplex der Rechnitzer Serie. Ein Entwicklungstrend entsprechend einer fraktionierten Kristallisation (COLEMAN, 1977) läßt sich an den gabbroiden Gesteinen aus den geochemischen Untersuchungen (Kap. 7. -8.) ableiten. Dieser reicht von den normalen Gabbros über die Ferrogabbros bis zu den mengen mäßig untergeordneten Vorkommen von dioritischen bis plagiogranitischen Magmen. Nach LINDSLEY (1973) läßt sich aus dem Ca-Gehalt der magmatischen Klinopyroxene (Abb. 3, Tab. 1) eine Minimaltemperatur für eine Äquilibrierung nach der Entmischung der primären Pyroxenzusammensetzungen errechnen, daher kann man für die Pyroxenrelikte der normalen Gabbros ein T min von 900-800°C und für die Ferrogabbros ein T min um 800°C ableiten. Die fo2-Bedingungen entsprechen zumindest im Bereich der Ferrogabbros denen der Ulvospinellkomponente der Titanomagnetite. In den metamorphen Vulkaniten sind bisher nur Formrelikte nach Pyroxen, selten nach Plagioklas festgestellt worden. Erhaltene Texturen von Pillows und Pillowbreccien wurden bisher nicht gefunden, klastische Breccien sind jedoch bekannt. Aus den geochemischen Untersuchungen (Kap.7.-8.) ist ableitbar, daß die Grünschiefer einer Ozeanbodenbasaltentwicklung entspreche~. 5. Metamorphoseentwicklung 5.1. Ozeanische Metamorphose Bevorzugt in den grobkörnigen Grünschiefern und in den Metagabbros sind selten hochtemperiert gebildete Tabelle 9: Schematische Zusammenstellung für den Ophiolitkomplex der Rechnitzer Serie. der Mineralphasen erhalten, die mit den Bedingungen der alpidischen Metamorphose nicht im Einklang stehen. Hierher gehören, wie in Tab. 9 zusammengefaßt, vor allem Amphibolneubildungen wie Barroisit, Pargasit und Magnesiohornblende (Tab. 6, Abb. 8 und 11), die eine ähnliche Zusammensetzung aufweisen wie jene, die aus hydrothermal veränderten Ozean boden basalten beschrieben werden. Daher werden diese Amphibolbildungen aufgrund der Arbeiten an rezenten Vorkommen ozeanischer Kruste zur ozeanischen Metamorphose gesteilt (ITO & ANDERSON, 1983; SIVELL & WATERHOUSE, 1984). In Verbindung mit den hydrothermalen Prozessen am mittelozeanischen Rücken selbst und auch in der ozeanischen Kruste ist eine Uralitisierung der Klinopyroxene sowie die Neubildung von (OH)-hältigen Mineralphasen weit verbreitet (SPOONER & FYFE, 1973; L10u & ERNST, 1979). Scherungsbahnen aufgrund tektonischer Vorgänge und Zufuhr von überhitztem Wasser im Zusammenhang mit den Konvektionsströmungen innerhalb des Riftsystems fördert eine sehr lokal verbreitete, thermisch betonte metamorphe Überprägung bei niedrigem Druck. Ein geringer Teil der braunen Magnesiohornblende und die Ti-reicheren Pargasite könnten (Tab. 6) noch spätmagmatische Subsolidus-Bildungen darstellen (KOLLER, 1980). Für die meisten dieser braunen, braungrünen oder bläulichgrünen Amphibolphasen mit barroisitischen, pargasitischen oder hornblenditischen Zusammensetzungen ist nach SIVELL & WATERHOUSE (1984) eine metamorphe Überprägung, die von der Amphibolitfazies bis zur Grünschieferfazies reichen kann, anzunehmen. Die Bildung dieser Hornblendephasen erfolgt nach Reaktionen wie An70 + Kpx + Mgt + H20 ~ Hb + An30 bei Temperaturen von 750-500°C, die Paragnese Mineralassoziationen und Zuordnung zu den Akti- Bildungsereignissen Magmatische Relikte Ozeanische Metamorphose Altalpidische Metamorphose Jungalpidische Metamorphose <750.C-?, s1 Kb Oxidation, Metasomatose (Na, Ca), Deformation 330 - 370.C, 6 - 8 Kb s65:t 5 ma' Deformation 390 - 430.C, s3 Kb 19-22 ma' Deformation, Reduktion Ultramafltlte Lherzolith, Harzburgit Pyroxenit? Formrelikte (Opx, Sp) 1. Serpentinisierung Kpx, Formrehkte (Opx) 2. Serpentinisierung Gabbros Normale Gabbros Kpx (Magnesiohornblende) Ferrogabbro Kpx, Formrelikte (11m,Mgt) Magnesiohornblende, Barroisit, Pargasit Aktinolith, KlinozoisiVHydrogrossular, Chlorit, Albit Aikaliamphibolll, Aktinolith/ Katophorit, Biotit, Chlorit, Epidot II, Magnetit, Titanit Blauschiefer Zirkon, Formrelikte (Kpx, Plag?) Mg-Pumpellyit, (Aktinolith, Chlorit, Albit) Aegirinaugit/Ferroglaukophan-CrossiVWinchit, Stilpnomelan, HaematiV Magnetit, Rutil, Epidot I, Titanit?, (Albit, Chlorit) AkmiVCrossit, Haematit/ Magnetit, Stilpnomelan, Talk, Phengit, Albit Magnesiohornblende, Barroisit Crossit, Stilpnomelan, Epidot I, Haematit, Winchit, Formrelikte nach LawsoniV Pumpellyit? Winchit, Haematit Aktinolith,:t Alkaliamphibol II, :t Winchit, Chlorit, Biotit, Epidot II/Klinozoisit, Albit, Titanit, :t Magnetit, :t Pyrit Aktinolith, Epidot, Chlorit, Albit Cr-Andradit?, Ferrichromit?, Serpentinisierung? Aegirinaugit, Cr-Epidot, Cr-Phengit, Haematit, Stilpnomelan, :t Crossit Alkalipyroxen (Jd<5 '¥o)/AIkaliamphiboill/Aktinolith, Chlorit, Phengit?, Calcit, Serpentin, Talk, Magnetit, :t Quarz, :t Albit, :t Epidot Metavulkanite Grünschiefer Formrelikte (Kpx, Plag) Grobkörnige, albitreiche Lagen und Linsen Ophlkarbonatgestelne Chromspinell .J KlAr-Alter, pers. Mitt. W. FRANK, Chrysotil, Lizardit, Chlorit, Antigorit, Diopsid, Talk, :t Tremolit, :t Magnetit Akmit (Jd<5 '¥o)/Alkaliamphibolll, Biotit, Chlorit, Epidot, Albit, Magnetit, Apatit, :t Titanit, :t Pyrit Wien. 119 nolith + Epidot + Albit wird bei Temperaturen unter 450°C gebildet (SIVELL & WATERHOSE,1984). Letztere ist jedoch wegen der alpidischen Metamorphoseüberprägung von der nachfolgenden Paragenese kaum unterscheidbar. Aus den bisherigen Arbeiten über die ozeanische Metamorphose läßt sich ableiten, daß neben den teilweisen Neubildungen von Amphibolen üblicherweise auch noch andere Mineralphasen wie Chlorit, Haematit, Albit, Serpentin- und Epidotmineralphasen und tieftemperierte Schichtsilikate neu gebildet wurden, die aber auch in der alpidischen Regionalmetamorphose stabil sind. Im Zusammenhang mit der ozeanischen Metamorphose stehen auch metasomatische Vorgänge, die Ursache für eine starke Zunahme von Albit, für die Ausbildung von Epidotgängen in den Gabbros und für eine teilweise extreme Oxidation sind. Mit einem starken Gradienten der thermischen Beeinflussung von den Gabbros bis zu den oberen Pillowlaven ist zu rechnen. Nach SPOONER& FVFE (1973) sind ozeanisch metamorphe Hornblenden innerhalb der Vulkanite auf die Dolerite beschränkt, damit könnte innerhalb der Grünschieferserien eine indirekte Trennung der grobkörnigen Dykes und Sills von den Pillowlaven durcligeführt werden. Tatsächlich fanden sich die Hornblendephasen bisher nur in den massigen Grünschiefertypen im Rechnitzer Fenster und am Rande der Blauschieferlinsen. Grünschieferfazielle ozeanische Metamorphose ist bisher nicht nachgewiesen, da sie von der alpidischen Metamorphoseüberprägung nicht unterschieden werden konnte. In den Ophikarbonatgesteinen ist die feine Haematitdurchstäubung und die damit verbundene Rotfärbung des Calcits, der hohe Oxidationsgrad und möglicherweise auch die Bildung der Cr-Andradite um reliktischen Cr-Spinell durch die ozeanische Metamorphose bedingt. Nach GANGUL V (1976) benötigen diese Cr-Andradite (Abb. 17), besonders für die Cr-reichen Kerne, relativ hohe Bildungstemperaturen, die alpidisch nicht erreicht wurden. Auch die Erhaltung der Cr-Spinelle (Abb. 18), deren Umwachsung durch die Cr-Andradite sowie das Fehlen von Phasenbeziehungen der Granate zu den übrigen Silikatphasen spricht für eine Reaktionsbildung um die Chromite in gering oder nicht serpentinisierten, ultramafischen Kumulaten (HEBERT, 1982). Die Bedingungen der ozeanischen Metamorphose können aufgrund der Amphibol- und der Cr-Andraditbildung mit 750-<400°C bei :51 Kb PH20 angenommen werden. Informationen über mögliche Reaktionen unter 400°C fehlen wegen der alpidischen Überprägung, da nur metastabile Mineralphasen und gepanzerte Relikte erhalten geblieben sind. Gleichzeitig ist die ozeanische Metamorphose für viele metasomatische Veränderungen verantwortlich. 5.2. Altalpidische Metamorphose Die dem älteren Regionalmetamorphoseereignis zuordenbaren Mineralkomponenten sind in Tab. 9 zusammengestellt. In den Ultramafititen läßt sich für die altalpidische Metamorphose keine eindeutige Paragenese ableiten, die in der ozeanischen Metamorphose begonnene Serpentinisierung sollte weiter fortschreiten. Für die normalen, Ti-armen Gabbros ist die Paragenese Mg-Pumpellyit :t Aktinolith + Chlorit :t Albit (vgl. SCHIFFMAN& lIou, 1980) gesichert und weit verbreitet 120 erhalten geblieben. In den Fe- und Ti-reichen Gabbros (Teil paragenesen 1, 2 und 3) und in den Blauschiefern (Teilparagenesen 4, 5, 6) sind in Abhängigkeit vom Deformations-, Hydratisations- und Oxidationsgrad einschließlich der metasomatischen Veränderung durch die ozeanische Metamorphose aus dem Gefügebild folgende unterschiedlichen Teilparagenesen abzuleiten (? für fehlende Minerale wie Chlorit, Albit, Titanit etc., deren Zugehörigkeit unklar ist): 1) Aegirinaugit :t Stilpnomelan - Epidot I - Haematit - Rutil - (Chlorit?) - (Albit?) ~ 2) Ferroglaukophan/Crossit :t Magnetit :t (Titanit/Rutil?) - ? 3) Winchit - Albit - Haematit - ? 4) Akmit :t Stilpnomelan - Haematit - Albit - ? 5) Crossit - Stilpnomelan - Magnetit - Albit - ? 6) Albit - Phengit - Talk - Haematit :t Crossit :t Chlorit Die letzte Paragenese stammt aus einem Gestein, dessen XFe3+2::0,95 (Fe3+/Fe3+ + Fe2+) ist und ist nur bei einem damit verbundenen, sehr hohen Xmg (Mg/Mg + Fe2+) verwirklicht (Kap. 7.3.). In den Metavulkaniten, in den Grünschiefern im allgemeinen, sind weniger Relikte der älteren Metamorphose erhalten geblieben, nämlich Crossit - Stilpnomelan Epidot I - Haematit - (Chlorit?) :t (Albit?) und in den grobkörnigen Grünschiefereinschaltungen Winchit (Kerne) - Haematit - ? Daneben findet man Klinozoisitund Epidotformrelikte, die man als Pseudomorphosen nach Pumpellyit oder Lawsonit deuten könnte. Gut begrenzte Epidotformrelikte sprechen aus Analogiegründen zum Tauernfenster (FRV, 1973) für Lawsonit. Für die Na-führenden Ophikarbonatgesteine läßt sich als ältere Paragenese Aegirinaugit :t (Crossit) - Cr-Epidot - Cr-Phengit - Haematit :t Stilpnomelan :t (Chlorit) Calcit festlegen. Die Metamorphosebedingungen lassen sich einerseits durch das Auftreten von Mg-reichem Pumpellyit (SCHIFFMAN& lIou, 1980) näher eingrenzen, wobei die Interpretation des feinkörnigen Pumpellyit als Verdrängung der ehemaligen anorthitreichen Plagioklase durch die experimentellen Ergebnisse von SCHIFFMAN& Llou (1983a) bestätigt wird. Aus der Zusammensetzung der Mg-reichen Pumpellyite (Tab. 2) läßt sich mit (Fete/Fetet + AI) von 0,065-0,027 ein maximales XFe3+ errechnen und das Fehlen einer Gleichgewichtsparagenese Pumpellyit - Epidot (Abb. 4,5) spricht nach SCHIFFMAN& lIou (1983b) für ein T max von 330°-360°C bei P:=::5Kb und ein fo2>HM-Puffer. Andererseits liegt nach HOFFMANN(1972) das weitgehend druckunabhängige obere Stabilitätslimit von Ferroglaukophan um 370°C innerhalb des Magnetitfeldes. Das vollständige Fehlen von Prehnit, entsprechend der Abbaureaktion Pump + Qu --.,> Prehnit + Chi + H20 (NITSCH, 1971) und die Reaktion Pumpellyit --.,> Grossular läßt nach SCHIFFMAN& lIou (1980) auf Drucke >5 Kb schließen. Das Fehlen von Granat in der Pumpellyitabbauparagenese Klz + Akt + Chi + Ab in den normalen Gabbros kann einerseits im raschen thermischen Überschreiten des schmalen Grossularfeldes (SCHIFFMAN& LIOU, 1980) oder andererseits in der metastabilen Fortsetzung der Reaktion Pump + Chi --.,> Klz + Tr (NITSCH, 1971) bei höheren Drucken begründet sein. Nach SCHIFFMAN& lIou (1980) widerspricht die Parage- nese Akt + Klz nicht einem Abbau oberhalb der invarianten Punkte Klinozoisit, Tremolit und Pumpellyit. Dies steht in guter Korrelation mit der Jadeitkomponente der Alkalipyroxene (Abb. 12, Tab. 7), für die sich nach Popp & GILBERT (1972) und NEWTON & SMITH (1967) bei einer Zusammensetzung Akmitao-Jadeit2o Bildungsdrucke von 6,5-8 Kb errechnen (Abb. 19). Diese Druckabgrenzung liegt für eine Temperatur unter 400°C innerhalb des Stabilitätsfeldes von Lawsonit (NITSCH, 1974). Nach GASPARIK& LINDSLEY(1980) ist für sehr alkali reiche Pyroxene (Abp. 12) der Einfluß einer kleinen Diopsidkomponente relativ gering, sodaß die errechneten Drucke für ACaoJd2osehr ähnlich der Zusammensetzung Ac63Jd2,(Di-He-Wo),6 (Tab.7, RS 213/82, 43-2) sein werden. Diese Drucke sind bei einem qualitativen Vergleich mit den Ergebnissen von MASSONNE(1981) für die Phengitkomponente der Hellglimmer (Tab.8) durchaus gut im Einklang (Abb. 19). Die Paragenese Talk - Phengit (RS 224/82, Tab. 8) läßt nach SCHREYER& BALLER(1977) jedoch noch höhere Drucke erwarten, über den Einfluß des Mg- und Fe-Einbaues im Talk und Phengit liegen zur Zeit aber noch keine ausreichenden Kenntnisse vor. Da in dem Alkalipyroxen Quarz und Albit als Einschluß nachgewiesen wurden, kann eine obere Druckgrenze derzeit nicht festgelegt werden. Auch die ringförmigen Alkaliamphiboltexturen (Abb. 16) lassen größere Jadeitkomponenten im Alkalipyroxen, damit verbunden höhere Drucke, möglich erscheinen. Das Fehlen von Dolomit in den Ophikarbonatgesteinen läßt nach TROMMSDORFF& EVANS (1977) sowie nach OBERHÄNSLI(1978) für diese Gesteine niedere XC02-Werte erwarten. Die f02-Werte liegen meistens im Bereich des Haematitfeldes, bei geringen fo2-Werten wird Aegirin - Haematit durch Ferroglaukophan/Crossit - Magnetit abgelöst. Das Auftreten der winchitischen Amphibolzusammensetzung scheint aber an die Stabilität von Haematit gebunden zu sein. Titanhaematit ist nach RUMBLE(1976) in glaukophanschieferfaziellen Bedingungen häufig. Der Abbau der Hochdruckmetamorphose sollte relativ rasch erfolgt sein, entsprechend dem diskontinuierlichen Anwachssaum eines Jd-armen Alkalipyroxens (Abb. 15). Die scharf begrenzte Fe-reiche Zone um den Epidotkern in den Grünschiefern (Abb. 7), der als Generation I angesprochen wird, ist möglicherweise mit einem sprunghaften Ansteigen des Fe3+ beim Zusammenbruch der Paragenese Akmit + Haematit und der Neubildung von Alkaliamphibol + Magnetit in Verbindung zu bringen. Das Fehlen von Prehnit in der Reaktionsfolge beim Abbau des Pumpellyits läßt erwarten, daß der Abbau der Hochdruckparagenesen oberhalb der invarianten Punkte (SCHIFFMAN& lIou, 1980) im System CaO - AI203 - MgO mit den Mineralphasen Pumpellyit - Grossular - Chlorit - Prehnit - Tremolit (Abb. 19) erfolgt ist. 5.3. Jungalpidische Metamorphose In Tabelle 9 sind die zum letzten Metamorphoseakt zugehörigen Mineralassoziationen zusammengestellt. In den Serpentiniten ist nach EVREN(1972) neben Chrysotil, Lizardit und geringen Mengen von Chlorit die Bildung von Talk, Tremolit und Magnetit als letztes thermisches Ereignis anzusehen. Die Paragenese Antigorit + Diopsid ist nur aus dem südlichsten Teil des Eisenberger Fensters bekannt. In den hellen Mg-reichen Gabbrovarietäten sind die beiden Paragenesen Aktinolith - Klinozoisit - Chlorit - Albit und Hydrogrossular - Chlorit ::!: Albit stabil, letztere nur in den rodingitisierten Gabbros. Die folgenden Paragenesen sind für die Ferrogabbros (1, 2, 3), Blauschiefer (4, ,5), die Fe-reichen (6) und normalen Grünschiefer (7, 8) zusammengestellt. Mit Alkaliamphibol II sind jene blauen Amphibole mit einer Zusammensetzung im Grenzbereich Riebeckit- Magnesioriebeckit (Abb. 14) zusammengefaßt, die aus texturellen Gründen als jüngste Bildung anzusehen sind (KOLLER, 1978). Epidot II bezeichnet die auf die Fe-reichen Zonen folgenden Außenränder der zonaren EpidotmineraIe (Abb.7): 1) Alkaliamphibol II - Aktinolith - Epidot II - Chlorit ::!: Biotit - Magnetit - Titanit 2) Katophorit - Epidot II - Chlorit - Albit - Titanit 3) Alkaliamphibol II - Epidot II - Chlorit::!: Biotit - Albit - Magnetit - Titanit 4) Alkaliamphibol II - Albit - Magnetit ::!: Chlorit ::!: Biotit .:!: Epidot :!: Titanit :!: Apatit 5) Aegirln (Jd<5 Mol.-%) - Albit - Magnetit::!: Chlorit ::!: Biotit ::!: Epidot ::!: Titanit ::!: Apatit 6) Winchit (Ränder um Alkaliamphibole) - Epidot II Chlorit ::!: Biotit - Albit -Titanit 7) Aktinolith - Epidot II - Chlorit - Albit - Titanit 8) Albit - Epidot - ::!: Chlorit ::!: Calcit Letztere Paragenese entspricht den grobkörnigen Einschaltungen und Linsen innerhalb der Grünschiefer, jedoch ist auch in allen anderen Paragenesen das Auftreten von akzessorischem Calcit möglich. Zweiphasige Epidote sind in den Fe-reichen Systemen häufig, sie können aber auch vollständig fehlen. In den Ophikarbonatgesteinen sind folgende Paragenesen beobachtbar: 1) Calcit - Serpentin - Talk - Magnetit 2) Calcit - Chlorit - Tremolit ::!: Quarz ::!: Albit 3) Calcit - Chlorit - Epidot - Titanit ::!: Albit 4) Calcit - Riebeckit - Magnetit::!: Chlorit 5) Calcit - Aegirinaugit (Jd<5 Mol.-%) - Magnesioriebeckit - Haematit :!: Chlorit Die Metamorphosebedingungen (Abb. 19) lassen sich aufgrund der Paragenesen Klinozoisit - Aktinolith Chlorit und Grossular - Chlorit als Abbau der Paragenese Pumpellyit - Chlorit bei Temperaturen über 390°C in Abhängigkeit vom PH20 festlegen. Die Bildung von Biotit nach der Reaktion Stilpnomelan + Phengit ~ Biotit + Chlorit + Quarz (NITSCH, 1970) ist weitgehend unvollständig abgelaufen. Die Substitution Si ~ 4H im Granat bis 10 Mol.-% Hydrogrossularkomponente für die Kluftgranate ergibt Bildungstemperaturen über 400°C (HUCKENHOLZ & FEHR, 1982). Nach ERNST(1979) erfolgt die Bildung der katophoritischen Amphibole oberhalb von 400°C und ist gut korrelierbar mit der Verdrängung von Ferroglaukophan. Das Gleichgewicht des NaSi~ CaAI-Austausches zwischen Plagioklas und Aktinolith ergibt nach SPEAR (1980) Bildungstemperaturen um 350°C. Aufgrund der paragenetischen Beziehung der Jd-armen Alkalipyroxene mit Alk-amph. II (RiebeckitMg-Riebeckit) läßt sich die Druckkomponente nach POPP& GILBERT(1972) auf< 3 Kb eingrenzen. Die Stabilität eines Alkalipyroxens der Zusammensetzung 121 Kb 10 8 6 5 4 Fe-Pump 7 2 /. 3 4 8 200 300 400 500 oe Abb. 19: Schematische Darstellung der Stabilitätsgrenzen auftretender Mineralphasen zur Abschätzung der pT-Bedingungen der Ophiolite der Rechnitzer Serie. Ac = Akmit; Ar = Aragonit; Bio = Biotit; Ca = Calcit; Chi = Chlorit; Ep = Epidot; Gr = Grossular; Jd = Jadeit; Klz = Klinozoisit; Phg = Phengit; Pr = Prehnit; Fe-Pump = Fe-reicher Pumpellyit; Mg-Pump = Mg-reicher Pumpellyit; Q = Quarz; Si 3.3, Si 3.4 = Si-Besetzung im Phengit; Stilp = Stilpnomelan; Tr = Tremolit. Die schraffierten Flächen stellen den abgeschätzten Metamorphosebereich für die Ophiolite dar; folgende Reaktionen wurden dazu verwendet: 1) Mg-Pump -> Klz + Gr + Chi + Q + H20 (SCHIFFMANN & LIOU, 1980); 2) Pump + Q -> Pr + Chi + H20 (NITSCH, 1971); 3) Pr -> Klz + Gr + Q + H20 (L1ou, 1971) für die sehr stark vereinfachte Darstellung der Pumpellyitstabilität im System CaO - AI203 - MgO nach SCHIFFMANN & L10u (1980); 4) Fe-Pump -> Ep + H20 (SCHIFFMANN & L1ou, 1983 b); 5) Ar ;: Ca (JOHANNES & PUHAN, 1971); 6) Phengitstabilität mit Si-Besetzung (MASONNE, 1981); 7) Alkalipyroxene + Quarz = Albit + Klinopyroxen + Quarz (PoPp & GilBERT, 1972); 8) Stilp + Phg -> Bio + Chi + Q (NITSCH, 1970). JdsAcss (Abb. 19) sollte sehr ähnlich der Zusammensetanit nach der Reaktion zung Jd4Acs6 (Di-Hd-Wo)1o (Tab.7, RS 213/82, Calcit + Quarz + Rutil ~ Titanit + CO2 C1-10) (Popp & GILBERT,1972; GASPARIK& LINDSLEY, 1980) sein. Damit entsprechen die Bildungsbedingunerfordert bei niederen Temperaturen ein sehr niederes gen der dunkelblauen Alkaliamphibole mit der ZusamXeo2 (ERNST,1972). Dies steht gut im Einklang mit dem mensetzung Riebeckit oder Magnesioriebeckit = 400°C möglichen Abbau der Alkalipyroxene zu Amphibolen, und Drucken < 3 Kb. etwa nach der Reaktion Für die meisten Paragenesen der jungalpidischen 4 Akmit + 3 Haematit + 8 Quarz + 2 H+ = Riebeckit Metamorphose ist der Magnetit die charakteristische (OKAY, 1980) die sowohl ein größeres XH20 als auch Fe-Oxidphase, damit liegt der f02 bei geringeren Werten eine Reduktion zu kleineren XFe3+ voraussetzt. als der dem HM-Puffer entspricht. Die Bildung von Tit122 bonatisierung der Ultramafitite und ihrer Nebengesteine sowie die Bildung aus Olistostromen innerhalb der Sedimentserien sind weitere Möglichkeiten. Die relativ hohen Bildungstemperaturen der Cr-Andradite (Abb. 17) würden für eine nachweisbare ozeMagmatische Relikte - In den Gabbros und in den anische Metamorphose sprechen und können leichMetabasiten gibt es einige wenige, erhaltene primär ter mit einer tektonischen Deformation in Zusammagmatische Relikte, Formrelikte sind häufiger. Die menhang mit einer Transformstörung erklärt werden. Zusammensetzung dieser Relikte, die bevorzugt in Dies ist mit rezenten Ophicalcitvorkommen aus dem grobkörnigen Gesteinsvarietäten zu finden sind, ist Atlantischen Ozean in guter Übereinstimmung (HEKIl"it rezenten Ophioliten gut korrelierbar (HEKINIAN, NIAN, 1982). Die weitverbreiteten Hinweise auf eine 1982). Metamorphose in den Ophiolitkörpern der Rechnitf) Ozeanische Metamorphose - Vor allem die Bilzer Serie sprechen für einen miUelozeanischen Rükdungsbedingungen der Amphibolphasen wie Barroiken mit relativ geringen "spreading"-Raten (ITa & sit, Pargasit und Magnesiohornblende lassen die ANDERSON,1983; Liou & ERNST, 1979). ozeanische Metamorphose auf 750o-<400°C bei G Die Hochdruckmetamorphose setzt eine kretazische :51 Kb eingrenzen. Der Beeinflussungsgrad ist stark Versenkung der penninischen ozeanischen Kruste in unterschiedlich, jedoch in Verbindu,ng mit einer ineiner Subduktionszone in Tiefen von mindestens tensiven Oxidation und metasomatischer Verände15-25 km (DRAPER & BONE, 1981; EARLE, 1980) rung zu sehen. voraus. In diesem Bereich erfolgte vermutlich eine Altalpidische Metamorphose - Aufgrund der beAbscherung von der weiterhin subduzierten ozeanischriebenen Paragenesen werden die Bedingungen schen Kruste und eine relativ rasche Hebung unter der Hochdruckmetamorphose mit 330-370°C und teilweiser Erhaltung der Hochdruckparagenese. Die 6-8 Kb eingestuft. Die Druckabgrenzung nach oben teilweise inverse Lagerung der Ophiolitkörper und ist unsicher, da die Paragenese Talk - Phengit, die die tektonische Zerstückelung einschließlich der RePhengitkomponente im Hellglimmer und Einschlüsse duktion der primären Mächtigkeit der einzelnen von Albit und Quarz im Alkalipyroxen höhere Drucke Schichtglieder ist vor allem in diesem Zusammenmöglich erscheinen lassen. KlAr-Datierung an zohang und in Verbindung mit der nachfolgenden Renargebauten Crossit-Riebeckit-Mischkristallen ergab gionalmetamorphose zu sehen. ein Alter von 65:1:6 ma (W. FRANK,pers. Mitt.), das Die Bedingungen der eoalpinen Hochdruckmetawohl nur als Mischalter interpretiert werden kann. morphose ergeben einen geringen geothermischen Jungalpidische Metamorphose - Der Zonarbau der Gradienten, entsprechend den Verhältnissen in Alkalipyroxene (Abb. 15) spricht für einen raschen einer Subduktionszone. Die vorgelegten Ergebnisse zeigen eine gute Korrelation mit den hochdruckmeDruckabfall und aus den Paragenesen lassen sich tamorphen Bereichen in den Ost- und Wes~alpen die Metamorphosebedingungen mit 390-430°C bei (MILLER, 1977; ERNST, 1977) in Abhängigkei~ zum <3 Kb abschätzen. KlAr-Datierungen an Heliglimmern ergaben 19-22 ma (W. FRANK, pers. Mitt.). Abtragungsnievau. Lage und Richtung der Subduktionszone muß mit dem Bauplan der Alpen und KarMit einer Abnahme von fo. und möglicherweise auch paten in Übereinstimmung sein. von fco. muß gerechnet werden. Die blaugrünen katophoritischen Amphibole in einem Metagabbro des Die Bedingungen der jungalpidischen MetamorphoEisenberger Fensters lassen eine Zunahme der Mese der Rechnitzer Serie entsprechen der Grünschietamorphose im N-S-Profil (Abb. 1), insbesondere ferfazies, eine Temperaturzunahme von Norden im Vergleich mit der prograden Mineralzonierung nach Süden erscheint gesichert. Im Vergleich mit des Sanbagawa Belt (MIYASHIRO,1973), möglich erden Bündnerschieferserien des Tauernfensters kann scheinen. Auch die Verwachsung Antigorit-Diopsid entsprechend den Ergebnissen von HÖCK (1983) in einem Serpentinit des südlichen Eisenberger Feneine Korrelation der Ophiolitkörper der Rechnitzer sters unterstützt diese Vorstellung (TROMMSDORFF & Serie vermutlich nur mit jenen der Glocknerfazies EVANS, 1977). Diese Metamorphosebedingungen durchgeführt werden. Das Abtragungsniveau der lassen Hebungsraten bis zum Sarmat, den ältesten, Rechnitzer Serie entspricht annähernd dem des fossilbelegten und nicht metamorphen SedimentaufNordostrandes des Tauernfensters, das im zentralen lagerungen auf der Rechnitzer Serie (PAHR, 1983), Bereich wesentlich höhere Metamorphosebedingunvon :5 2 mm/Jahr errechnen. gen aufweist. f) Die Ophiolitkomplexe der Rechnitzer Serie sind gut Die häufige Bildung von Alkaliamphibolen mit riekorrelierbar mit den penninischen Ophioliten der beckitischer oder magnesioriebeckitischer ZusamWest- und Ostalpen (DIETRICH,1980; HÖCK, 1983). mensetzung entspricht keiner HochdruckmetamorWegen unterschiedlicher metamorpher Überprägung phose, aus dem koexistierenden Alkalipyroxen mit der penninischen Ophiolite kommt vor allem dem geringer Jadeitkomponente lassen sich Drucke Vergleich der geochemischen Untersuchungen be< 3 Kb ableiten. Alkaliamphibole sind auf Gesteine sondere Bedeutung zu. mit MgO/FeO + Fe203-Verhältnisse < 0,3 und einem FeO/Fe203-Quotienten < 2,0 beschränkt. Die häufigen Vorkommen von Ophikarbonatgesteinen im Rechnitzer Fenster und ihre Paragenese 7. Geochemische Untersuchungen sprechen für eine sehr früh angelegte mechanische 7.1. Ultramafitite Vermengung der magmatischen Gesteine mit SediDer Mineralbestand dieser durch EVREN(1972) untermentmaterial im Zusammenhang mit tektonischen Vorgängen entlang einer Transformstörung. Die Kar- suchten Gesteine umfaßt Chrysotil und Lizardit sowie 6. Zusammenfassung der petrologischen Untersuchungen und geotektonischen Entwicklung o e o e o e 123 geringe Mengen von Chlorit. In jenen ultramafischen Gesteinen, die als Kumulate interpretiert werden, nimmt der Chloritgehalt deutlich zu und Klinopyroxen kann reIiktisch erhalten sein. Im Süden des Eisenberger Fensters findet man die Paragenese Antigorit + Diopsid zusammen mit reliktisch erhaltenem magmatischem Klinopyroxen. Formrelikte nach Orthopyroxen und Olivin sind wesentlich seltener. Am Rand der"Ultramafitite sind metasomatisch gebildete Talkschiefer und gering mächtige Tremolitfelse häufig anzutreffen. Die in Tab. 10 zusammengestellten Ultramafititanalysen zeigen für die harzburgitischen Serpentinite (RS-35/78, Ro-69 und Ro-70 sowie EVREN, 1972) charakteristisch geringe CaO- und Al203-Werte bei einem höheren MgO. Die Proben RS41/78 und RS-120/80 haben höhere AI-Gehalte und entsprechen nach COLEMAN (1977) eher Iherzolithischen Zusammensetzungen mit zum Teil höheren primären Spinell- oder Plagioklasanteil, die geringen Cr-, Ni- und Co-Werte würden diese Interpretation bestätigen. In der CIPW-Norm sind sie durch eine höhere AnKomponente ausgezeichnet, bei Berechnung eines Spinells erhält man 5-7 Mol.-% Diopsid. Dies entspricht annähernd dem erhaltenen Klinopyroxen (RS-120/80), die Formrelikte belegen aber einen deutlich höheren primären Gehalt an Klinopyroxen. Damit ist eine Ca-Abnahme während der Serpentinitisierung belegt. Die Formrelikte und die fortschreitende Verdrängung der Pyroxene spricht für eine Mobilität des Ca auch während der alpidischen Metamorphose. Die alpidische Magnetitbildung belegt eine höhere Oxidation gegenüber der ursprünglichen Mantelzusammensetzung. Der Talkschiefer (RS-218/82) zeigt eine, den benachbarten Serpentiniten äquivalente Geochemie, und ist daher im Gegensatz zu den Chloritschiefern als metasomatisch veränderter Ultramafitit anzusprechen. 7.2. Chloritschiefer Innerhalb der Serpentinite findet man oft monomineralische Chloritschiefer in Form von Linsen und unregelmäßigen Körpern. Die Fe-armen, hellen Varietäten mit 4-6 Gew.-% FeO und Fe203 sowie Mg-Gehalte über 30 Gew.-% MgO werden als "Edelserpentin" bezeichnet und ihre Entstehung wurde oft diskutiert (EvREN, 1972). Neben diesen monomineralischen Chloritschiefern (Tab. 10, EVREN,.1972) findet man massige Tabelle 10: Chemische Analysen der Ophiolite der Rechnitzer Serie nach Gesteinsgruppen gegliedert, ergänzt durch einzelne Daten von EVREN (1972) und KOLLER et al. (1982). Normverrechnung nach BARTH, XMG10 entspricht MgO/MgO + FeO mit 0,9 Fetat als FeO, XMGMt dem MgO/MgO + FeO der metamorphen Paragenesen (Hauptelemente in Gew.-%, Spurenelemente in ppm). UL TRAMAFITITE SI02 TI02 AL203 FE203 FED MN304 MGO CAD K20 P205 H2O CR203 NIO IIS-35/78 41.76 .05 1.15 5.61 2.18 .11 37.5b .15 0.00 .02 11.94 .36 .25 SUM % S SC V CR CO NI CU ZN GA RB SI1 Y ZII NB au Oll AN OL HY 01 MT IL C )(I'IGIO XMGI'IT 124 IIS-41178 34.34 .23 16.03 .79 4.30 .15 31.39 1.73 0.00 0.00 11.31 .22 .09 IIS-120/80 42.97 .12 3.22 5.67 2.29 .09 32.58 1.21 0.00 .01 10.41 .33 .24 RO-69 37.02 .10 1.50 12.34 0.00 .11 35.67 .10 .01 .02 12.0.3 .43 .32 RO-70 EVREN/1972 38.34 37.52 0.00 .07 1.58 1.16 9.94 8.98 0.00 0.00 .09 0.00 36.75 37.85 .10 1.03 .01 0.00 .01 0.00 12.62 12.79 .44 .67 .30 .24 RS-218/82 54.66 .04 2.74 5.71 3.34 .02 27.00 .40 .01 .01 5.44 .36 .28 101.14 100.58 99.14 99.65 100.25 100.24 100.01 354.00 9.00 34.00 2467.00 96.00 1838.00 25.00 43.00 5.00 3.00 4.00 1.00 7.00 3.00 122.00 15.00 67.00 1484.00 35.00 590.00 8.00 60.00 8.00 3.00 4.00 2.00 10.00 3.00 163.00 9.00 50.00 2483.00 63.00 1763.00 8.00 48.00 5.00 3.00 11.00 1.00 9.00 3.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 299.00 9.00 39.00 3331.00 112.00 2846.00 28.00 37.00 10.00 9.00 15.00 4.00 13.00 6.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 0.00 37.00 11.00 55.00 2904.00 82.00 2098.00 0.00 51.00 0.00 0.00 0.00 0.00 10.00 0.00 0.00 0.00 .1.10 56.00 41.40 0.00 .90 .10 1.00 0.00 0.00 8.70 55.50 20.60 0.00 .60 .30 14.30 0.00 0.00 6.20 39.10 52.40 0.00 .90 .20 1.20 0.00 .10 .40 71.70 24.70 0.00 1.40 .20 1.bO 0.00 .10 .50 67.30 29.30 0.00 1.10 .10 1.bO 0.00 0.00 3.30 78.20 15.90 1.60 1.10 0.00 0.00 7.10 .10 2.00 0.00 87.50 0.00 1.00 .10 2.30 .91 .97 .92 .93 .B9 .96 .85 0.00 .87 0.00 .89 0.00 .86 .94 W ...J « :II: WN Cl<. ::) z Vl o . 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NICHT OPHIDLITISCHE GRUENSCHIEFER 5102 TI02 AL203 FE203 FED MN304 MGO CAD NA20 K20 P205 H2O CO2 RS-15Q/80 38.85 4.b1 13.11 14.95 0.00 .23 7.39 8.10 1.74 .02 1.40 4.42 4.89 RS-lbO/BO 41.22 4.00 14.50 1.55 9.10 .22 4.98 9.b5 3.97 0.00 .91 4.01 5.32 RS-1b1/80 3b.08 4.08 11.04 12.84 0.00 .32 b.35 13.83 1.35 .01 1.20 4.03 9.29 SUM % 99.71 99.43 100.42 318.00 2 B.00 440.00 3.00 b8.00 bQ.OO 9b.00 179.00 19.00 0.00 523.00 38.00 393.00 123.00 328.00 204.00 22.00 372.00 1.00 b1.00 2B.00 149.00 13Q.00 20.00 4.00 805.00 44.00 431.00 184.00 147.00 384.00 31.00 3Bb.00 2.00 b2.00 59.00 99.00 149.00 15.00 0.00 B05.00 34.00 339.00 114.00 301.00 11.30 .10 1b.80 .10 0.00 33.40 2.40 1.70 b.90 3.20 13.30 12.00 0.00 0.00 38.20 23.30 10.00 10.40 .20 1.30 b.OO 2.00 6.50 0.00 12.10 .10 12.70 2.10 0.00 28.00 2.00 1.40 b.OO 2.bO 24.70 9.30 .52 0.00 .4B .49 .52 0.00 S SC V CP CO NI CU ZN GA R8 'SR Y ZR N8 8A QU OR AB AN OL HY 01 MT IL AP CC C XMG10 XMGMT Chloritschiefer sehr ähnlicher Zusammensetzung (Tab. 10, Ro-12, RS-111/80D) als Blackwallbildung um die Rodingitgänge (KOLLER& RICHTER,1980). Fe-reiche Chloritschiefer mit 20-30 Gew.-% FeO und Fe203 (Tab. 10) führen meist idiomorphe Magnetitoktaeder und seltener Pyrit. Xenomorpher Titanit ist ein häufiger Nebengemengteil. Diese Chloritschiefer findet man als isolierte Gänge und Linsen innerhalb der Serpentinite sowie am Rand zu den Ferrogabbros oder zu den Blauschiefern. Die Ergebnisse der geochemischen Untersuchungen (Tab. 10) zeigen, daß die Fe-armen Chloritschiefer äquivalente Gehalte an inmobilen Spurenelementen wie die normalen, hellen Gabbros aufweisen, die Magnetit-reichen Chloritschiefer (RS-25/77, RS-421 78) wie die Ferrogabbros. Die an die Blauschiefer grenzenden Magnetit-Chloritschiefer (RS-215-217/82) besitzen ähnlich hohe Gehalte an P, Zr, Y und den SEE, wie die Blauschiefer selbst. Es ist damit leicht ableitbar, daß die Chloritschiefer metasomatisch veränderte Gabbrovarietäten am Rand und' innerhalb der Ultramafitite darstellen. Allein aus 136 dem Gehalt weitgehend inmobiler Elemente kann auf den ursprünglichen Gesteinschemismus geschlossen werden. Si, Na und Ca wurden abtransportiert, Mg und H20 zugeführt. 7.3. Gabbrosequenz und deren Differentiate Bevorzugt im Rechnitzer Fenster (Abb. 1) sind um die Serpentinite gabbroide Körper aufgeschlossen. Vereinzelt findet man am westlichen Rand dieses Fensters die Gabbros isoliert als tektonische Scherlinge. Im Fenster von Rechnitz sind sie seltener, dafür findet man auch noch kleinere Körper von sauren Differentiaten. Generell kann man die Gabbrosequenzen der Rechnitzer Serie in drei Gruppen untergliedern: Normale Gabbro, Ferrogabbro und späte Differentiate (Fe-Diorite, Plagiogranite). Die normalen Gabbros mit dem rekonstruierbaren Mineralbestand reliktisch erhaltener Klinopyroxen, sowie Formrelikte bildender Plagioklas und Olivin, sind Ti02- und Fe-arm (Tab. 10) und besitzen im Durchschnittt 0,4 Gew.-% Ti02 und 5,7 Gew.-% FeO und Fe203' Si02- und Al203-Gehalte verhalten sich verkehrt proportional, wobei die Si02 ärmeren Gabbros olivinreichere Varietäten darstellen. Für diese läßt sich eine Kristallfraktionierung durch höhere Gehalte an Mg, Cr und Ni bei geringeren Y, Zr, Ba, V und Ga ableiten, eine Korrelation mit troktolithischen Gabbrovarietäten ist wahrscheinlich (COLEMAN,1977; HEKINIAN,1982). Aufgrund der metamorphen Überprägung und der metasomatischen Veränderungen, insbesondere während der ozeanischen Metamorphose, ist ein primäres "layering" nur selten zu beobachten. Lagenweise Grob- (RS144/80G) und Feinkornbereiche (RS-144/80F) weisen aber deutliche Unterschiede in der Zusammensetzung auf und dürften damit einem primären "layering" entsprechen. Die normalen Gabbrovarietäten sind sehr häufig mit den Ultramafititen vergesellschaftet, wobei dann der metamorphe Mineralbestand aus wechselnden Mengen von Aktinolith, Chlorit, Albit und Pumpellyit besteht. Letzterer wird durch Klinozoisit oder in den Rodingiten durch Hydrogrossular verdrängt. Der Rand der hellen, magnesiumreichen Gabbros zu den Serpentiniten sowie die Gänge innerhalb der Ultramafitite sind durch eine Rodingitisation gekennzeichnet. Diese CaZunahme (Abb. 20) ist verbunden mit einer Abnahme von Si und einer vollständigen Abfuhr der Alkalien (Tab. 10), verbleibende Na-Gehalte in den Rodingiten sind meist an die magmatischen Klinopyroxene gebunden. Die weitgehend inmobilen Elemente werden nur relativ zur Massenbilanz angereichert. Höhere K20- und Na20-Gehalte in den Gabbros (Abb. 20, Tab. 10), üblicherweise abseits der Serpentinite, machen sich in der Norm durch höhere Oro, Ab- und Ne-Komponenten bemerkbar, sollten aber eine metasomatische Zufuhr bedeuten, da keineswegs alkaligabbroide Zusammensetzungen vorliegen (HEKINIAN,1982). Bei einer Darstellung im AFM-Dreieck (Abb. 21) fallen die Rodingite durch den Verlust der Alkalien ins Feld der ultramafischen Kumulate, die normalen Gabbros zeigen teilweise eine Na-Zufuhr bei geringen oder fehlenden K-Ge-. halten (Abb. 20 und 21, Tab. 10), dies verursacht eine Abweichung vom Fraktionierungstrend, der ähnlich dem der Skaergaardintrusion sein sollte. Das XMG (XMG10 in Tab. 10) der normalen Gabbros variiert von 0,85-0,64, mit einem Mittelwert von 0,76, bezogen auf 0,9 Fetat als Tabelle 11: SEE-Gehalte ausgewählter Ophiolitproben der Rechnitzer Serie, Angaben in ppm (zerstörungsfreie INAA, • für radiochemische Analysen, Analytiker F. KLUGER, Wien). nO-12C RO-15F RO-13G RS-37/78* Glash* R5- 49/78* RS-39 /78 * La 0,083 0,20 0, 18 0,34 0,435 0,38 0,62 Ce 0,26 1,9 1 ,5 1 ,76 1 ,95 4,6 Nd 0,23 2,0 1 ,8 6,2 Sm 0,073 0, 1a 0,14 0,63 0,777 0,9 2,8 Eu 0,26 0, 17 0,97 0,42 0,43 0,44 1,1 1 Tb 0,017 0,018 0,033 0,17 0,24 0,32 0,84 0,084 0,13 0,61 0,72 0,82 2,07 Yb Lu 0,083 0,016 0,021 0,09 0,108 0,12 0,31 T<l 0,03 0,04 0,02 0, 1 0,05 0,13 0,6 Hf 0,09 0,047 0,018 0, 13 0,35 0,56 2,4 RS-44/78 RS-17 2/81 RS-77/79 RS-9G/7l) 2,5 2,76 RS -176/81 * RS-214/82 RS-227/82 5,95 La 1 ,21 18 0,91 2,2 Ce 5,5 90 4,3 7,4 Nd 5,6 55 Sm 2,22 21 2,72 2,39 2,77 3,10 4,33 Eu 1,35 5,65 1, as 1,21 1 ,11 1 ,07 1,55 Tb 0,72 5,98 0,72 0,8 0,92 0,75 1 ,19 Yb 2, 12 23,4 2,51 3,45 3,6 3,35 3,85 Lu 0,31 3,48 0,38 0,56 0,55 0,51 0,57 Ta 0,5 0,96 0,15 0,75 1,2 0,2 0,45 Hf 2, 1 29 2,4 2,0 2,9 3,1 4 ,1 FeO. Das metamorphe XMGMt (Tab. 10) ist wegen der höheren Oxidationsrate stets höher (Tab. 10), dies gilt auch für die Rodingite. Der Ca-Überschuß in den Rodingiten, mit Ca-Werten von 18-25 Gew.-% CaO (Tab. 10, Abb. 20), verursacht in der Normkalkulation hohe Wo-Komponente und teilweise nicht verrechenbares CaO. Von diesen Gabbrovarietäten unterscheiden sich die Fe- und Ti-reichen Ferrogabbros sehr stark. Vom primären Mineralbestand der dunklen Gabbros sind Augit und Formrelikte von Ilmenit und Titanomagnetit erhalten geblieben. Aus der Norm lassen sich neben den Feldspatkomponenten noch Hy und 01 errechnen, die mit dem vorhandenen Chloritanteil gut korrelieren. Dies legt den Schluß auf Gabbronorit- und Noritvarietäten nahe, wobei dann die hohen Ti- und Fe-Gehalte nach HEKINIAN(1982) durchaus als normal anzusehen sind. Der metamorphe Mineralbestand dieser Gesteine ist sehr komplex (Tab. 9). Generell sind durchschnittliche Gehalte von 4 Gew.% Ti02 festzustellen, wobei die Werte von 1,2 Gew.-% Ti02 für die Übergangstypen zu den normalen Gabbros (RS-87/79, RS-177/81 und RS-180/81; Tab. 1) bis zu 7,45 Gew.-% Ti02 (RS-179/81) variieren. Fe203- und FeO-Gehalte erreichen zusammen über 20 Gew.-% bei 9,9 18 einer positiven Korrelation zu Ti und einer negativen zu Mg, entsprechend den geringen XMG10 um 0,45 oder dem XMGMt von 0,5-0,6 (Tab. 10). Der Anteil an primärem Ilmenit und Titanomagnetit erreicht in den Ferrogabbrovarietäten 20 Vol.-%, entsprechend der Häufigkeit der Formrelikte. Dem gegenüber stehen Titanitextremwerte von 20 Vol.-% und Fe-Oxidanteile (Haematit und Magnetit) von 5-10 Vol.-% in den metamorphen Paragenesen. Die Ca- und Mg-Werte der Fe- und Tireichen Gabbros sind geringer als in den normalen Gabbros (Abb. 20 und 21), die Na-Gehalte weisen eine deutliche Anreicherung bis zu 6,12 Gew.-% Na20 (RS-81/79) auf. Auch dies verursacht eine Abweichung vom Skaergaardentwicklungstrend (Abb. 21) zu höheren Alkaligehalten, die aber dann nur durch die Zunahme von Na (Abb. 20) verursacht ist. Außerdem resultieren daraus in der CIPW-Norm die Ne-Gehalte und der hohe Ab-Überschuß gegenüber An. Die Zunahme des Na steht üblicherweise in einem direkten Zusammenhang mit der hohen Oxidationsrate, die durch einen mittleren Fe203/(FeO + Fe203)-Quotienten um 0,45 und Extremwerten bis 0,64 (RS-81/79, RS-179/81, Tab. 10) charakterisiert ist. P20S- und K20-Gehalte sind gering, jedoch im Durchschnitt höher als in den normalen Gabbrovarietäten. In den Spurenelementkonzentrationen ist 137 15 10 Pig -0""" <> ,. o 0 5 Na- verarmt Rodingite 10 5 15 20 15 20 CaO 15 10 "Spilite" 0 0 0 5 ~ 0 00 0 5 0 0 ~ '80 10 CaO Abb. 20: CaO-Na20-Variationsdiagramm nach MULLEN (1983) mit Trennungslinie für spilitisierte Basalte. Oben: Gabbroentwicklung mit Na-verarmten Rodingiten, Gabbros mit normalen und durch Zufuhr veränderten Na-Gehalten sowie Differentiate (Fe-Diorite und Plagiogranite). Unten: Grünschieferentwicklung . ... = Rodingite; l::,. = Normale Gabbros; 0 = Ferrogabbros; = Plagiogranite (PLG) und Fe-Diorite; 0 = Grünschiefer; zusammengehörende Proben bei Lagenbau, alternierende Unterschiede in der Korngröße etc. sind mit Linien verbunden. <> 138 FeO MgO FeO MgO Abb. 21: Darstellung der untersuchten Gesteine der Rechnitzer Ophiolite im AFM-Dreieck, mit 0,9 Fetat als FeO. Oben: Fraktionierungstrend der plutonischen Sequenz von den Ultramafititen (UM) über "lower level"-Gabbros (LLG), Ti- und Fereiche "upper level"-Gabbros zu Fe-Dioriten (Fe-Dio) und Plagiograniten (Pig); mit Pfeilen ist die Tendenz der Na-Zufuhr angegeben. Unten: Grünschiefer mit Skaergaardentwicklungstrend nach MUELLER& SAXENA(1977) sowie den Feldern von "sheeted dykes" (schräg schraffiert) und Laven (senkrecht schraffiert) von mittelozeanischen Rücken nach HUGHES(1982); grob- und feinkörnige Lagen wurden miteinander verbunden. * = Ultramafitite; C = Chloritschiefer; T = Rodingite; 6. = Normale Gabbros; 0 = Ferrogabbros; = Blauschiefer (Fe-Diorite und Plagiogranite); 0 = Grünschiefer. <> 139 eine Zunahme an Sc, V, Co, Sr, Zr, V und SEE sowie Ba gegenüber den normalen Gabbros festzustellen, die Gehalte an Cr und Ni sind deutlich geringer (Tab. 10 und 11). Die Abwechslung von grob- und feinkörnigen Varietäten (RS-86A/79G-grob und RS-86A/79F-fein, Tab. 10) läßt sich mit unterschiedlichen Gehalten an relativ inmobilen Elementen wie AI, V, Zr und Nb korrellieren und kann als Hinweis auf unterschiedliche Mineralfraktionierung und primäre Unterschiede aufgefaßt werden. Zur intrusiven Abfolge werden auch noch die als Blauschiefer bezeichneten Albit- und Alkaliamphibol-reichen Gesteine (KOLLER& PAHR,1980) gerechnet. Diese findet man im Rechnitzer Fenster (Abb. 1) als geringmächtige Linsen, als albitreiche Gänge und Mobilisate in den Gabbros im nördlichen Rechnitzer Fenster und sie werden aufgrund ihrer signifikanten geochemischen Charakteristik zu den P Iag i 0 g ran i ten (COLEMAN, 1977; COLEMAN& DONATO,1979) gestellt. Neben den höheren Si-Gehalten, zwischen 54 und 61 Gew.-% Si02, sind beträchtliche Na20- und P205Werte typisch (Tab. 10). Zwischen Na und Si ist eine positive Korrelation feststell bar, mit P hingegen haben beide eine negative. Gegenüber Plagiograniten weisen diese Gesteine niedere AI- sowie höhere Fe-(FeO und Fe203 zusammen)-Gehalte auf (COLEMAN & DONATO, 1979). Mit zunehmendem Na sinken Ca (Abb. 20) und Mg (Tab. 10), im AFM-Dreieck liegen die Blauschiefer auf einem tholeiitischen Entwicklungstrend (Abb. 21). Neben den hohen P205- und Na20-Anteilen sind noch extrem hohe Zr-, V-und SEE-Werte charakteristisch (Tab. 10 und 11). Die Variationsbreite umfaßt 600-1400 ppm Zr und 220-380 ppm V, auch die Gehalte an Zn, Ga und Nb zeigen gegenüber den Gabbros erhöhte Werte. . Die albitreichen Gänge in den Blauschiefern und deren hellen Bereichen (RS-210/8H-hell, albitreich) stellen jene Fraktionierungsprodukte der Magmenkammern mit dem höchsten Differentiationsgrad (Abb. 21) dar. Das Albit- und Haematit-reiche Gestein (RS-224/82) mit akzessorischen Gehalten an Talk, Phengit und Chlorit weist bei einer eher dioritischen Zusammensetzung (Tab. 10) Spurenelemente auf, die den Blauschiefern entsprechen. Auch innerhalb der Grünschiefer im südlichen Rechnitzer Fenster wurden gering mächtige mögliche Äquivalente (RS-58/78) beobachtet. 7.4. Grünschiefer In diese Gruppe wurden alle Grüngesteine, die keine erkennbare gabbroide Textur aufweisen oder aus stratigraphischen Gründen den Intrusivkomplexen zuzuordnen sind, zusammengefaßt. Mit aufgenommen wurden auch alle Albit- und Epidot-reichen, grobkörnigen Einschaltungen (RS-153/80, RS-167/80H in Tab. 10) sowie jene Varietäten (RS-18/77, RS-58/78), die eine ähnliche Spurenelementverteilung wie die Blauschiefer besitzen, sich aber in Aussehen und Mineralbestand sehr den Grünschiefern nähern. Ein Teil der untersuchten Gesteine ist massig und feinkörnig ausgebildet. Porphyrische Texturen sind sehr selten, sie sind auf plagioklasphyrische Varietäten ehemaliger Basalte beschränkt. Gebänderte Grünschiefer mit einer lagenweisen Anreicherung der dunklen Gemengteile sind im Rechnitzer Fenster häufig und erreichen dort größere Mächtigkeit. Lokal können auch Breccien mit grobkörnigen Berei140 chen, die bis über 10 cm im Querschnitt erreichen und in einer feinkörnigen, chloritreichen Matrix eingebettet sind, auftreten. Zu der Metapelitentwicklung hin findet man auch eine zunehmende Verzahnung mit vermutlich sedimentären Einschaltungen von karbonatreichen Lagen, oft auch in rhythmischer Abfolge. Pillowlaven sind bisher nicht nachweisbar, eine Tatsache, die vermutlich auf die metamorphe Überprägung und auf die intensive alpidische Deformation sowie auf die relativ begrenzten Aufschlußverhältnisse zurückzuführen ist. Daneben lassen sich noch einzelne massive Laven, Breccien und mögliche Hyaloklastite, aber auch mögliche Tuffe und Tuffite ableiten. Grundsätzlich zeigen die Grünschiefer der Rechnitzer Serie gut vergleichbare Erscheinungsbilder und Texturen zu den Grüngesteinen der mesozoischen Schieferhülle des Tauernfensters (HÖCK, 1983). Die Grünschiefer mit Si02-Gehalten meist unter 50 Gew.-% zeigen ähnlich wie die gabbroiden Gesteine eine Na-Anreicherung, liegen aber im bivarianten CaNa-Diagramm von MULLEN(1983) überwiegend im Feld nicht spilitisierter Basalte. Aus der CIPW-Norm errechnen sich häufige Ne normative Basalte, in denen die An/Ab-Quotienten aber nicht unveränderten Basalten entsprechen. Auch im AFM-Dreieck (Abb. 21) fallen nur ein geringer Teil der Grünschiefer ins Feld der ozeanischen Tholeiite, viele zeigen eine Alkalizunahme, die aber nur in den steigenden Na20-Gehalten begründet ist, da die K20-Werte üblicherweise sehr gering sind. Abgesehen von den Alkalien sind auch für Ca, Mg, Si und Fe beträchtliche Änderungen der primären Basaltchemismen zu beobachten, jedoch lassen sich die in der Grünschiefereinheit der Ophiolite auftretenden Gesteine in folgende Gruppen gliedern: 1. Normale ophiolitische Grünschiefer mit 1,20-2,61 Gew.-% Ti02. Diese besitzen relativ variable MgOGehalte von 2-9 Gew.-%, wobei jene Grünschiefer mit den hohen Mg-Werten weitgehend unveränderte Na-Gehalte aufweisen. Diese Gruppe stellt den überwiegenden Anteil der untersuchten Grünschiefer (Tab. 10). 2. Cr-reiche Grünschiefer (981 -470 ppm Cr) mit teilweise sehr hohen Mg-Gehalten von 10-14,5 Gew.% MgO. Gleichzeitig besitzen diese Metabasite geringe Ti02-Gehalte (0,58-1,07 Gew.-%), Zr-Werte. < 66 ppm sowie V-Werte< 25 ppm. Bei Na-Zunahme fallen ebenso die MgO-Gehalte, dies entspricht analog zur ersten Gruppe einer postmagmatischen Veränderung. In die zweite Gruppe lassen sich die Proben RS-116/80, RS-137/80, RS-138/80, RS-165/ 80, RS-166/80 und RS-222/82 einordnen (Tab. 10). 3. Ti- und Fe-reiche Metabasalte mit Ti02-Gehalten von 4,78-6,32 Gew.-%, diese zeichnen sich durch fehlendes Cr (47-1 ppm) und hohe V- und Sc-Werte (Tab. 10) aus. Es sind dies die Grünschiefer RS-97/ 79, RS-170/81 und RS-172/81 (Tab. 10). 4. Saure Einschaltungen (RS-58/78) in den Grünschiefern sowie jene Grüngesteine aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Blauschiefer (RS-18/77) mit sehr hohen Gehalten an inkompatiblen Elementen. 5. Albit- und Epidot-reiche Mobilisate innerhalb der Grünschiefer als Metasomatische Bildungen mit sehr geringen Gehalten an inmobilen Elementen (RS-167/ 80H, Tab. 10). Mit den Ti-Gehalten sind die Zr-Werte in einer positiven Korrelation verknüpft, alle ophiolitische Grünschiefer besitzen niedere Nb-Konzentrationen unter 12 ppm. 7.5. Ophikarbonatgesteine Die Ophikarbonatgesteine haben eine abwechslungsreiche Mineralogie (KOLLER & PAHR, 1980) und zeichnen sich vor allem durch ihre hohen Cr- und Ni-Gehalte aus. Der durchschnittliche Silikatanteil variiert mit 10-40 Gew.-% relativ stark, die Karbonatkomponente besteht aus Calcit. Die Zusammensetzung des HCI-unlöslichen Silikatanteils (RS-225-HCI, Tab. 10) zeigt sehr geringe Ti- und AI-Gehalte gegenüber hohen Konzentrationen von Fe, Na, Cr, Co und Ni. Diese, auf das Rechnitzer Fenster beschränkten Gesteinsvorkommen, werden als tektonische Breccien von Ultramafititen in den karbonatreichen Sedimenten, etwa entlang einer Transformstörung, erklärt. Diese Interpretation entspricht auch den Ergebnissen der Geochemie, da die Ophikarbonatgesteine für fast alle untersuchten Elemente (Tab. 10) eine verbindende Position zwischen den Ultramafititen und den Kalkglimmerschiefern einnehmen. 7.6. Kalkglimmerschiefer und Phyllite Die in Tabelle 10 zusammengestellten Daten umfassen Silikatmarmore (RS-99/79 und RS-163/80), Kalkglimmerschiefer (RS-174/81, RS-220/82 und RS-226/ 82), schwarze Kalkglimmerschiefer mit bis 2 cm großen Albitblasten (RS-229/82 und RS-230/82) und einen Phyllite (RS-223/82) als Vergleichsgrundlage für die Ophikarbonatgesteine und für Grünschiefer mit sedimentärer Wechsellagerung. In den karbonatreichen Peliten variiert der Calcitanteil von 93-72 Vol.-%, daneben ist noch Quarz, Phengit, Chlorit, Albit und Epidot vertreten. Ein graphitisches Pigment ist häufig, lokal kann Paragonit und Pyrit auftreten. Der Phyllit (RS-223/ 82) besteht aus Phengit, Chlorit, Quarz und Titanit sowie akzessorischem Turmalin. Die Auswahl dieser Gesteine ist nicht vollständig und beschränkt sich auf jene aus der Nachbarschaft gut aufgeschlossener Grünschiefer. 7.7. Nichtophiolitische Grünschiefer KOLLER & PAHR (1985) beschreiben aus dem Rechnitzer Fenster (Abb. 1) in die Sedimentabfolge eingelagerte, stark spilitisierte Grünschiefer mit alkalibasaltischer Affinität. Neben hohen Ti-Gehalten sind gegenüber den ophiolitischen Grünschiefern höhere Zr-Werte und die besonders hohen Nb-Gehalte von 114-184 ppm charakteristisch (Tab. 10). 8. Diskussion der geochemischen Untersuchungen 8.1. Plutonite Die Plutonite lassen sich in folgende vier Gruppen Ultramafitite, normale Gabbro, Ferrogabbro und saure Differentiate - gliedern. Da die Ultramafitite vollständig serpentinisiert sind und die Zuordnung zu den tektonischen Lherzolithen des oberen Erdmantels oder zu Harzburgiten und zu den ultramafischen Kumulaten unsicher ist, läßt sich diese Frage nicht eindeutig klären. Die vorliegenden Daten der Serpentinite sprechen so- wohl für die Existenz von Harzburgiten (EVREN, 1972) als auch von Lherzolithen. An der Grenze der Serpentinite zu den Gabbros findet man vereinzelt Gesteine, die nach Si02/FeO/(FeO + MgO)- und AI203-CaO-MgOVerhältnissen (COLEMAN, 1977) trotz der hohen AI-Gehalte zu den ultramafischen Kumulaten (RS-41/78, Tab. 1) zu zählen sind. Die Metagabbros zeigen metasomatische Veränderungen unterschiedlicher Art, eine Ca-Zunahme und eine häufig vollständige Verarmung an Alkalien in den rodingitisierten normalen Gabbros, dem gegenüber steht eine häufige Na-Zunahme in allen, nicht im Grenzbereich zu den Serpentiniten vorkommenden Gabbrovarietäten. Im Zusammenhang mit der Na-Metasomatose ist häufig eine intensive Oxidation zu beobachten. Diese Veränderung der Gabbros ist der ozeanischen Metamorphose und den damit in Verbindung stehenden Lösungen zuzuordnen. Die Ca-Gehalte nehmen von den normalen Gabbros über die Ferrogabbros bis zu den sauren Na-reichen Differentiaten ab (Abb. 20). Gehalte von 2-3 Gew.-% Na20 erscheinen in Relation zu dem, aus den Texturen ableitbaren primären Plagioklasanteil normal und sind aus Gabbros der ozeanischen Kruste bekannt (THOMPSON, 1973; HEKINIAN, 1982). Die höheren Na-Gehalte um 5 Gew.-% Na20 sind nicht im Einklang mit dem primären Mineralbestand und müssen durch die zirkulierenden Meerwasserlösungen zugeführt worden sein. Im AFM-Dreieck (Abb. 21) ist ein Entwicklungstrend, analog dem der Skaergaardintrusion, für die gabbroiden Gesteine darstellbar und reicht von den Ultramafititen über die normalen Gabbros und Fe-Ti-reichen Gabbros zu den als Blauschiefer bezeichneten sauren Differentiaten. Abweichungen von diesem Trend sind durch die Veränderung der primären Na-Gehalte verursacht und Abb. 21 zeigt die Verarmung an Na für die Rodingite und Chloritschiefer als Gabbroäquivalente durch die Metasomatosevorgänge sowie die Na-Zunahme für viele der untersuchten Metagabbros. Bei Verwendung des Korrelationsdiagrammes XMG 10 (MgO/(MgO + FeO) mit 0,9 Fetet als FeO, Tab. 10) gegen Ti02 zeigt sich ein klarer Differentiationstrend (Abb. 22) mit einem relativ flachen Kurvenverlauf bis zu einem XMG 10 von 0,60 und einem sehr starken Anstieg zu hohen Ti-Werten für Gabbros mit einem XMG 10 > 0,54. Der Differentiationstrend endet bei einem XMG 10 von 0,33 und bei 7,45 Gew.-% Ti02. Von diesem Trend weichen die Chloritschiefer mit einem höheren XMG 10, bedingt durch Mg-Zufuhr aus dem Ultramafitit und ebenso die Blauschiefer, die ein deutlich niedrigeres XMG 10 von 0,30-0,20 und einem negativen Ti-Trend mit fallendem XMG 10 aufweisen, ab. Nach BECCALUVA et al. (1983) entspricht dieser Ti-Fraktionierungstrend einem "high-Ti"-Ophiolit, wie er aus vielen Vorkommen im Alpen- und im Appenninenbereich bekannt ist. Die nächsten äquivalenten Vorkommen sind aus der Glocknerdecke des mittleren Tauernfensters (HÖCK, 1983), sowie aus dem nördlichen Appennin und aus Korsika (BECCALUVA et aI., 1983) bekannt. Untersuchungen der SEE-Gehalte an einigen ausgewählten Metagabbros (Tab. 11) zeigen gute Übereinstimmungen mit dem Modell einer Kristallfraktionierung in einer Magmenkammer. Die rodingitisierten Gabbrogänge innerhalb der Ultramafitite (Ro-15F, Ro-13G, Tab. 10 und 11) besitzen die niedrigsten SEE-Gehalte und eine sehr ausgeprägte Eu-Anomalie. Die extrem hohen Eu-Werte wurden vermutlich durch die Ca-Meta141 o 7.50 o 6.00 4.50 3.00 C 0 C 1.50 0 0 0.00 .30 .40 XMg .50 .60 Abb. 22: Variationsdiagramm TiD2 gegen XMg (Mg/Mg + FeD mit 0,9 Fetet als FeD) mit Trendentwicklung von den Ultramafititen zu den Ferrogabbros, für die Grünschiefer und Plagiogranite (voll ausgezogene Kurven), Trendentwicklung für Ferrobasalte und mögliche Hyaloklastite strichliert. Legende wie in Abb. 21. somatose während der Rodingitisierung verstärkt, da sie in den begleitenden Chloritfelsen der Blackwallbildung (Ro-12C), die sich aber in den inmobilen Elementen von den Rodingiten kaum unterscheiden, fehlen. Eine Zuordnung dieser Gänge zu mafischen Kumulatgabbros ist in guter Übereinstimmung mit den Ergebnissen von PALLISTER & KNIGHT (1981) einschließlich einer ausgeprägten, positiven Eu-Anomalie. Nach COLEMAN (1977) stellen diese Rodingitgänge die primitivsten Gabbrovarietäten dar, die aus einem kaum oder nur geringfügig durch Kristallfraktionierung verarmten Magma gebildet wurden und entsprechen damit "lower level"Gabbros (LLG). Die normalen Gabbros (RS-37/78 und Glash) sowie der teilweise rodingitisierte Gabbro (RS49/78), sie entsprechen alle Klinopyroxen-PlagioklasGabbros, zeigen gegenüber den Rodingitgängen höhere SEE-Gehalte (Tab. 11, Abb. 23), eine zunehmende Abweichung der leichten SEE und eine geringere positive Eu-Anomalie. Nach PALLISTER & KNIGHT (1981) entsprechen diese Gabbros der oberen Grenze "lower level"-Gabbros und einer Residualschmelze nach Kristallisationen von =50 % der Magmenkammer (COLEMAN, 1977). Die Fe- und Ti-reichen Gabbros (RS-39/78 und RS-176/81) haben höhere SEE-Gehalte als die "lower level" -Gabbros, die chondritennormierten Verteilungsmuster (Abb. 23) zeigen eine starke Anreicherung der leichten SEE und eine sehr schwache positive Eu-Ano142 malie sowie eine flache Verteilung der schweren SEE. Dies entspricht einer weit fortgeschrittenen Kristallfraktionierung (COLEMAN, 1977), entsprechend dem 'TiXMGwEntwicklungstrend (Abb. 22). Diese Gabbronorite und die Fe- Ti-Gabbros können damit als "upper level"Gabbros (ULG) bezeichnet werden (PALLISTER & KNIGHT, 1981) Die Blauschiefer besitzen sehr hohe Anreicherungen an inkompatiblen Elementen einschließlich sehr hoher SEE-Gehalte (Tab. 11). In Abb. 23 zeigt ein sehr homogener Blauschiefer (RS-214/82) mit porphyrischer Textur ein flaches Verteilungsmuster bei 100-fachen, chondritennormierten Werten unter Ausbildung einer negativen Eu-Anomalie. Analoge Verteilungsmuster haben, OHNENSTETTER & OHNENSTETTER (1980) für Ferrodiorite, Plagiogranite und Albitite aus den Ophioliten von Korsika sowie COLEMAN & DONATO (1979) für einen Granophyr aus dem Tihana-Ophiolit von Saudi-Arabien beschrieben. Für die Entwicklung der "lower level"-Gabbros ist eine Chromit-Olivin-Fraktionierung, basierend auf den hohen Cr- und Ni-Gehalten und dem hohen XMG10 (Tab. 10) der mafischen Kumulatgabbros, charakteristisch. Die "upper-Ievel"-Gabbros stellen nach PEARCE & NORRY (1979) eher Produkte einer Magnetit-Orthopyroxen-Fraktionierung dar, soweit dies aus den V/Zr-, Nb/Zr- und Ti/Zr-Verhältnissen ableitbar ist. Die Plagio- RS 214/82 100 RS 227/82 10 RS 37/78 1.0 Ro13G R01SF R012 C 0.1 0.01 La Ce Nd Sm Tb Eu Abb. 23: SEE-Verteilungsmuster der Rechnitzer Ophiolite normiert T = Rodingite; \1 = Blackwall der Rodingite (Chloritschiefer); L::. (Plagiogranit); 0 = Grünschiefer. klasfraktionierung, gekennzeichnet durch eine positive Eu-Anomalie, nimmt mit fortschreitender Kristallisation in der Magmenkammer und mit sinkendem XMG 10 (Tab. 10) ab. Für die Blauschiefer, die plagiogranitische Zusammensetzung aufweisen und eine negative EuAnomalie besitzen, ist eine an Anorthitkomponente verarmte, albitreiche Schmelze anzunehmen. Während die LLG und ULG sehr ähnliche Zr/Nb-Verhältnisse wie die Grünschiefer, im Schnitt um 20-40, zeigen die Plagiogranite ein durchschnittliches Zr/Nb-Verhältnis von 67 :t 17. Das gegenüber den Gabbros und Grünschiefern wesentlich höhere Zr/Nb-Verhältnis läßt sich nach gegen Chondrite. Normale Gabbros; = Vb 0 Ferrogabbros; <> = Lu Blauschiefer PEARCE & NORRY (1979) nicht allein aus Plagioklas-, Orthopyroxen-Olivin-Fraktionierung erklären, sondern muß auch einer Magnetit-Fraktionierung, bei gleichzeitiger Zirkonanreicherung, entsprechen. Die Plagiogranite lassen sich nicht auf den XMG 10/Ti-Fraktionierungstrend (Abb. 22) der Gabbros projezieren, ähnliche nichtstetige Entwicklungen findet man auch für zahlreiche andere Korrelationen. Dies spricht für die Modellvorstellung von OHNENSTETTER & OHNENSTETTER (1980) mit der Bildung zweier nicht mischbarer Schmelzen, eine mit ferrogabbroider, die andere mit plagiogranitischer Zusammensetzung. 143 8.2. Metavulkanite Im AFM-Dreieck (Abb. 21) fallen alle untersuchten Grünschiefer der Ophiolite weitgehend in jene Bereiche, die für Ozeanbodenbasalte in Form von Laven oder "sheeted dykes"-Komplexe bekannt sind (HUGHES, 1982), davon ausgenommen sind die Fe- und Ti-reichen Grünschiefer, diese entsprechen eher ferrogabbroiden Chemismen. Besonders die Na-reichen Varietäten zeigen keine gute Korrelation mit dem Skaergaardentwicklungstrend. Bei Reduktion der Grünschieferdaten auf .jene, mit Na20 + K20 < 4 Gew.-% und MgO> 5 Gew.-% erhält man eine gute Übereinstimmung mit einem Fe-Anreicherungstrend. Hinsichtlich der Korrelation Ti02/XMG 10 (Abb. 22) liegt der 'größere Teil der Grünschiefer, die normalen und die Cr-reichen, auf einem Fraktionierungstrend, der gegenüber den LLGabbros etwas höhere Ti02-Gehalte aufweist (Abb. 22). Davon abweichend liegen die Ti- und Fe-reichen Grünschiefer im Feld der Ferrogabbros. Ein Teil der normalen Grünschiefer zeigt eine starke Verringerung des ~MG 10 bei geringfügiger Ti-Abnahme, diese werden in Ubereinstimmung mit der Na-Zunahme als veränderte Hyaloklastite gedeutet (Tab. 10). Dieser Stoffaustausch Zr ist im Zusammenhang mit einer Palagonitisierung Bereich des Ozeanbodens zu sehen .. im Von vier ausgewählten normalen Grünschiefern und einem Ferrobasalt (RS-172/81) wurden die SEE-Gehalte (Tab. 11) bestimmt und in Abb. 23 dargestellt. Die Verteilungsmuster sind sehr flach bei 10-20 fachen chondritennormierten Werte, meist ist eine Abreicherung der leichten SEE, besonders von La und Ce zu beobachten. Sowohl positive als auch negative Eu-Anomalien treten auf, sind aber stets schwach ausgebildet. Generell ist eine gute Übereinstimmung für die normalen Grünschiefer mit Morb-Basalten gegeben (SAUNDERS, 1984), wobei die Probe RS-227/82 (Abb .23, Tab. 11) den höchsten Fraktionierungsgrad aufweist (COLEMAN,1977). Auch hinsichtlich der Ti-, Zr-, Y- und Nb-Gehalte stellt die Probe RS-227/82 einen der am höchsten fraktionierten Metabasalte aus der Gruppe der normalen ophiolitischen Grünschiefer dar. Der Ferrobasalt (RS-172/81) unterscheidet sich von den UL-Gabbros durch höhere schwere SEE- und hohe LaN" und CeN-Gehalte. Die untersuchten Grünschiefer entsprechen nach ihren SEE-Gehalten normalen Basalten von mittelozeani- 3xY Abb. 24: Darstellung der Grünschiefer der Rechnitzer Serie im Dreieck Ti/100 - Zr - 3Y nach PEARCE& CANN(1973) mit "within plate"-Basalten in Feld D, Ozeanbodenbasalten in Feld B, Inselbogentholeiiten in den Feldern A und B sowie Kalkalkalibasalten in den Feldern C und B. Die Fe-Ti-reichen Basalte liegen außerhalb dieser Felder. = Grünschiefer der Ophiolite; Sterne = nichtophiolitische Grünschiefer (siehe Abb. 2, Profil f). o 144 150 0 2 Tix10- 0 100 • • ••• 50 cF O. 50 Cr 800 o 00 ~C8f 00 0 100 •• 1000 0 0 150 200 250 Zr 200 250 Zr • • 600 •• • 400 0 0 0 200 50 0 100 150 o o y 50 40 30 20 10 50 100 50 100 150 200 250 Zr 200 250 Zr Nb 10 5 150 Abb. 25: Variationsdiagramm für Ti, Cr, Y und Nb jeweils gegen Zr mit positiver Korrelation für Ti, Y und Nb mit Zr sowie mit negativer Korrelation für Cr gegen Zr. Partiale Schmelzkurve (pmk) und Trend der fraktionierten Kristallisation (fk) nach PEARCE& NORRY(1979). = Normale Grünschiefer; • = Mg- und Cr-reiche Grünschiefer (Pikrite); CD = Fe-Ti-reiche Grünschiefer. o 145 sehen Rücken (N-Typ Morb) und zeigen keinerlei Tendenzen zu einem an leichten SEE angereicherten ETyp Morb (SAUNDERS,1984). Im Dreieck Ti/100-Zr-3Y nach PEARCE& CANN(1973) fallen sowohl die normalen als auch die Cr-reichen Grünschiefer, nicht aber die Fe-Ti-reichen oder die nichtophiolitischen, sehr eng in das Feld (Abb. 24) von an divergierenden Plattengrenzen gebildeten Ozeanbodenbasalten. Die spilitisierten Grünschiefer innerhalb der Kalkglimmerschiefer stellen eine platteninternen alkalibasaltischen Vulkanismus dar (Abb. 24; KOLLER & PAHR, 1985). In der Darstellung Ti versus Zr (Abb .25) besitzen die normalen sowie die Cr-reichen Grünschiefer eine positive Korrelation, die einer normalen Entwicklung eines Ophiolitkomplexes durchaus entspricht. Die Cr- und ppm Mg-reichen Grünschiefer stellen jene Metabasite dar, die die geringsten Ti- und Zr-Werte besitzen. Das Cr versus Zr-Diagramm (Abb. 25) dikriminiert sowohl die Cr-reichen (Gruppe 2) als auch die Ti-reichen (Gruppe 3) von den normalen Grünschiefern (Gruppe 1), die eine negative Korrelation aufweisen. Diese Korrelation der normalen Grünschiefer ist im Zusammenhang mit einer fraktionierten Kristallisation zu sehen, die starke Streuung der Cr-Werte wird auf die Mobilität von Cr während der metamorphen Überprägungen zurückgeführt. Die Zr/Nb-Verhältnisse liegen für die Grünschiefer (Gruppe 1-3) zwischen 20-40 (Abb .25), für die nichtophiolitischen hingegen bei 3 (Tab. 10), letztere besitzen aber Nb-Gehalte von 114 -184 ppm. Die Zr/Y -Quotienten der normalen Grünschiefer zeigen Werte von 2,5-3,5 und entsprechen damit nach BECCALUVAet al. er 3000 2000 1000 • •• •• 500 o o 200 10 50 100 ppm Y Abb. 26: Variationsdiagramm Cr gegen Y für die ophiolitischen Grünschiefer der Rechnitzer Serie, partiale Schmelzkurve für einen C3-Chondriten nach PEARCE (1980). Das umrandete Feld stellt den Bereich der meisten Grünschiefer dar, der eingezeichnete Vektor stellt den Trend der Kristallfraktionierung dar. Legende wie in Abb. 25. 146 (1984) relativ gut einem N-Typ Morb in Verbindung mit einem "high-Ti"-Ophiolit. PEARCE& NORRY(1979) verwenden eine C3-chondritische Zusammensetzung als Näherung für einen primären Mantel für Fraktionierungsmodelle, die sie in Abhängigkeit zur fraktionierten Kristallisation, Aufschmelzungsrate und eventueller heterogenen Mantelzusammensetzung stellen. Aus der Darstellung V versus Zr (Abb .25) ist für die normalen Grüsnchiefer (Gruppe 1) der Rechnitzer Serie eine Plagioklas-betonte Kristallisationsfraktionierung entlang einer partiellen Schmelzkurve abzuleiten, wobei hinsichtlich der Hauptelemente eher eine Plagioklas-Klinopyroxen-Fraktionierung mit geringerer Olivinbeteiligung zu erwarten ist. Di,e relativ einheitlichen Zr/Nb-Quotienten (Abb .25), bei .niederen Nb-Werten (Tab. 10) und den damit verbundenen Fehlergrenzen, lassen die Herkunft der meisten Metabasalte (Gruppe 1) aus einem Magmentyp möglich erscheinen. Um den Aufschmelzungsgrad des oberen Erdmantels abzuschätzen, hat PEARCE (1980) die Schmelzkurve des C3-Chondriten in Cr versus V- und in Zr/Y versus Zr-Diagrammen ausgearbeitet und dargestellt. Bei Verwendung der primitivsten, nicht kumulativen Basaltzusammensetzungen aus der Gruppe der normalen Grünschiefer (RS-171 /81, RS-231/83; Tab. 10) lassen sich Aufschmelzungsraten um 15 % ableiten (Abb. 26). Dies steht in guter Übereinstimmung mit den Prasiniten der Glocknerdecke im Tauernfenster (PEARCE,1980; HÖCK, 1983), für die ebenfalls Schmelzraten von 15-20 % abgeleitet wurden. In der Darstellung Zr/Y versus Zr (Abb. 27) nach PEARCE (1980) fallen alle normalen Grünschiefer (Gruppe 1) der Rechnitzer Serie ins Feld der Morb-Basalte und sie können auf einer fraktionierten Kristallisationskurve mit Aufschmelzungsraten um 15 % für einen Plagioklas-Lherzolith dargestellt werden. Ein Teil der normalen Grünschiefer kommt bei ZrWerten um 60-70 ppm und Zr/V Quotienten von 2,5-3,5 relativ nahe der Zusammensetzung primitiver Ozeanbodentholeiite, dies könnte nach PEARCE(1980) auf geringe Produktionsraten am mittelozeanischen Rücken hingewiesen. Eine Vorstellung, die mit dem verbreiteten Vorkommen der ozeanischen Metamorphose in den Metabasiten gut übereinstimmen würde. Die Cr-reichen Grünschiefer (Gruppe 2) sind durch auffallend niedere Ti-, V-, Zr- und Nb-Gehalte charakterisiert und liegen im Diagramm V versus Zr (Abb. 25) nahe der Schmelzkurve. Ihre hohen Cr-Gehalte sowie die unterschiedlichen Zr/V-Quotienten (Abb .27) lassen sich nicht durch fraktionierte Kristallisation ableiten. Die Cr-Gehalte dieser Grünschiefer, sie verursachen im CrV-Diagramm (Abb. 26) eine häufige Projektion oberhalb der Schmelzkurve, lassen sich ebenso wie die hohen Mg-Gehalte mit einer Olivin- und Chromspinellakkum- Zr/y 10 5 Mantelanreichung ----. Großglockner 15%_ • 1 10 50 100 Zr Abb. ~7: Darstellung Zr/Y v~,rsu~Zr nach PEARCE & NORRY (1979) mit Feld der Morb-Basalte, genetische Entwicklung ausgehend von einem ,C~-Chondnten fur die Metabasalte der Glocknerdecke mit einer Aufschmelzungsrate von 15 % (PEARCE, 1980). Legende wie In Abb. 25. 147 mulierung in pikritischen Basalten erklären. Sie stellen primäre Teilschmelzen des oberen Erdmantels dar, die keine nennenswerte Fraktionierung erfahren haben. Die Variation des Zr/Y-Verhältnisses entspricht eher Unterschieden in der Mantelzusammensetzung als verschiedenen Schmelzraten. Pikrite ähnlicher Zusammensetzung sind aus der atlantischen Riftzone im Bereich 36°N (Famous-Gebiet) bereits beschrieben worden (BOUGAULT& HEKINIAN,1974). Die Zuordnung der pikritischen Basalte zu den Rechnitzer Ophioliten und ihre genetische Bedeutung erfordert zusätzliche Untersuchungen. Die Fe-Ti-reichen Metabasalte (Gruppe 3) lassen sich nach BECCALUVAet al. (1983) als hypabyssische Ferrobasalte der Ti-reichen Ophiolite einstufen und sind für derartige Komplexe charakteristisch, sie können aber nicht durch direkte Fraktionierung aus "Morb"-Basalten abgeleitet werden. Die in Gruppe 4 zusammengefaßten Gesteine sind durch hohe Zr- und V-Gehalte ausgezeichnet, sie lassen geochemische Ähnlichkeiten zu den Blauschiefern erkennen. Die Zuordnung ist mangels guter Aufschlüsse unzureichend, jedoch sind Si02-reiche Gläser, reich an inkompatiblen Elementen, aus dem ozeanischen Environment durchaus bekannt (KAY et aI., 1970). Die Albit- und Epidot-reichen Mobilisate stellen hydrothermale Bildungen, die zur ozeanischen Metamorphose gestellt werden, dar und sind durch sehr niedere Gehalte an inmobilen Spurenelementen gekennzeichnet. Die nichtophiolitischen Grünschiefer (Tab. 10) sind stark spilitisiert und sind bisher auf Vorkommen innerhalb der Metasedimentserien des Rechnitzer Fensters beschränkt (KOLLER& PAHR, 1985). Sie besitzen neben hohen Ti- und P-Gehalten abnorm hohe Nb-Werte zwischen 114-184 ppm (Tab.10) und entsprechen Alkalibasalten (PEARCE & CANN, 1973) aus einer "within plate"-Assoziation. Von KOLLER& PAHR (1985) werden diese Metabasite als Ozeaninselbasalte gedeutet und können daher bei wesentlich geringeren Aufschmelzungsgrad für diese postophiolitische Basalte nur aus größerer Manteltiefe als die Tholeiite abgeleitet werden. 9. Zusammenfassung der Ergebnisse der Geochemie o Die Ophiolite der Rechnitzer Serie entsprechen einem "high Ti"-Ophiolit im Sinne von BECCALUVAet al. (1983), wie er für mittelozeanische Rücken oder gut entwickelte "Back arc basins" charakteristisch ist. Derartige Ophiolite sind im Alpen-ApenninenOrogen weit verbreitet. f) Die plutonische Sequenz zeigt eine gut entwickelte Abfolge von den Ultramafititen ausgehend über "Lower level"-Gabbros und Fe-Ti-reiche "Upper level"-Gabbros bis zu sauren Differentiaten mit plagiogranitischer Zusammensetzung. Die ophiolitischen Grünschiefer der Rechnitzer S€rie gliedern sich in die normalen Metabasalte, in pikritische Basalte und in die Ti-Fe-reichen. Die normalen Grünschiefer entsprechene tholeiitischen Basalten mit "N- Typ"-Morb-Zusammensetzung, nach PEARCE (1980) lassen sich Aufschmelzungsraten um 15 % sowie eine Plagioklas-Klinopyroxen-Fraktionierung e 148 o o " G mit geringerem Olivinanteil ableiten. Die Pikrite steIlen weitgehend unfraktionierte Primärschmelzen aus dem oberen Erdmantel dar, für die eine Olivin- und Chromspinellakkumulierung vermutet wird. Die Ferrobasalte werden als hypabyssische Entwicklungen interpretiert, ein genetischer Zusammenhang zu den Ferrogabbros ist möglich. Der genetische Zusammenhang von Ultramafititen, Metagabbros und tholeiitischen Basalten mit "NTyp"-Morb-Zusammensetzung sowie den hypabyssischen Fe-Ti-Basalten ist trotz Deformation und metamorpher Überprägung anzunehmen. Die zumindest teilweise inversen Lagerungsverhältnisse müssen im alpidischen Deckenbau begründet sein, da die untersuchten Metabasite einer durchaus üblichen Ophiolitassoziation entsprechen. Informationen über die Ausbildung als "Back arc basin" fehlen. Die nichtophioiitischen, stark spilitisierten Grünschiefer (KOLLER & PAHR, 1985) entsprechen einer "within plate"-Assoziation und werden wegen ihrer Geochemie ais Ozean insel basalte gedeutet, die postophiolitischen Intrusionen oder Extrusionen in die penni nischen Sedimente oder den penni nischen Sedimentationsraum darstellen. Äquivalente Alkalibasaltchemismen beschreiben BRUNACCI et al. (1983) aus dem Sennagebiet südlich des Mt. Amiata in der Toskana. Die geochemischen Untersuchungen stützen die interpretation der Ophikarbonatgesteine als tektonische Breccien der Ultramafitite in den karbonatreichen Sedimenten. Die Bildung im Zusammenhang mit einer Transformstörung würde durchaus rezenten Beispielen entsprechen (HEKINIAN,1982). Im Vergleich mit den Ophioliten des Tauernfensters ergeben sich gute Korrelationen mit jenen aus der Glocknerdecke (HÖCK, 1983), jedoch fehlen die an inkompatiblen Elementen angereicherten "Transitional"-Basalte der Fuscherfazies (HÖCK & MILLER, 1980; HÖCK, 1983). Pikritische Basalte sind dafür aus den mesozoischen Decken des Tauernfensters derzeit nicht bekannt. 10. Methodik Die Zusammensetzung der Mineralphasen wurden mit einer Elektronenstrahlmikrosonde des Typs ARL-SEMQ bei 15 KV Anregungsspannung gemessen. Die notwendigen Korrekturen wurden nach BENCE& ALBEE (1968) durchgeführt, gemessen wurde gegen Mineralstandards. Alle analytischen Angaben zu den Mineralphasen, sofern nicht anders angegeben, beziehen sich auf Mikrosondenanaiysen. Aus den Mikrosondenanalysen der Amphibole wurde ein theoretischer Fe3+-Gehalt aus einer iterativ durchgeführten Ladungsbilanz auf der Basis von 23 0 errechnet. Ein erster Näherungswert wurde aus einer Ko'mbinationsformel - alle Elemente außer Ca, Na und K, die aus einer Sauerstoffbilanz auf 23 0 bezogen wurden, auf 15 Kationen - abgeleitet. Fe3+ Berechnung, Formelaufteilung und Darstellung in den Nomenklaturfeldern nach LEAKE(1978) wurde mit dem Fortran 5 (Fortran 77)-Programm Amphib durchgeführt. Die chemische Zusammensetzung der Gesteine wurde mittels RFA (Philips PW 1400) unter Verwendung einer Rh-Röhre bestimmt. Für Li2B404-Schmelzpilien Das FeO wurde wurde als nach Glühverlust handenene ebenfalls mittelt. die der Für Methode von 60 bei Elemente wurden bestimmt radiochemisch WILSON nach Hauptelemente (1955) Abzug gravimetrisch Bestimmung preßlinge vierung die wurden bei 50 kV und 30 mA gemessen. der und mittels (1979) instrumenteller (KIESL et aI., 1980), er- nach wurden gemessen. vor- CO2 Spurenelemente 45 mA H20 das eventuell bestimmten NISBET et al. kV titriert, eines PulverDie SEE- Neutronenaktieinzelne wurden aufgearbeitet. Dank Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützte die Arbeiten durch Bereitstellung der Elektronenstrahlmikrosonde (Projekt 1939) sowie die Österreichische Nationalbank durch die Erweiterung des Mikrosondenrechners (Projekt 1890). Herrn Dr. A. PAHR, Geologische Bundesanstalt Wien, sei für viele. Hinweise und gute Zusammenarbeit, Herrn Prof. Dr. V. HOCK, Institut für Geowissenschaften, Universität Salzburg, sei für die kritische Durchsicht des Manuskriptes, für die Bestimmung der SEE mittels Neutronenaktivierung sei Herrn Prof. Dr. W. KIESL und Herrn F. KLUGER, Institut für Analytische Chemie, Universität Wien, gedankt. Weiters bin ich Prof. Dr. W. AICHTER, Prof. Dr. H. G. SCHARBERT, Prof. Dr. J. ZEMANN und Prof. Dr. W. FRANK für ihr Interesse und ihre Unterstützung für diese Arbeit zu Dank verpflichtet. Allen Angehörigen des Institutes für Petrologie sowie Herrn H. NOWOTNY sei ebenfalls gedankt. Literatur BARRIGA, F. & FYFE, W. 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