BGYW 2016 a – VWL

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2.1.2.2 Zentralplanwirtschaft versus Freie Marktwirtschaft
VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
Klasse: __________
© SEI
Datum: ___________
Thema: Freie Marktwirtschaft
Arbeitsauftrag
Stellen Sie mit Hilfe der nachstehenden Texte fest, welche Merkmale die Freie Marktwirtschaft aufweist! Halten Sie diese in der freien Spalte neben dem Text stichwortartig fest!
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Schlüsselstellen
mit Bleistift
Einzelarbeit
TEXTE AUS LEHRBÜCHERN UND FACHZEITSCHRIFTEN
15 Minuten
MERKMALE
TEXT 1:1
„Braucht die Zentralverwaltungswirtschaft eine Rechtsordnung, die dem Staat zur
Sammlung der Planunterlagen, zur Aufstellung und Durchsetzung des zentralen
Planes eine starke, ja übermächtige Stellung einräumt, so braucht die Marktwirtschaft, die den wirtschaftenden Menschen die Planautonomie belässt und davon
ausgeht, dass die freie wirtschaftliche Betätigung der Einzelnen die beste Grundlage für die bestmögliche Versorgung aller bietet, umgekehrt eine Ordnung, die
dem einzelnen eine Freiheitssphäre zugesteht und sichert. Die autonome Betätigung der einzelnen ist nur möglich, wenn bestimmte rechtliche Institutionen vorhanden und gesichert sind: Privateigentum; Freiheit der Berufswahl, des Gewerbes und der Niederlassung; Vertragsfreiheit.“
2
TEXT 2:
„Die reine Marktwirtschaft ist auf dem Grundsatz der vollen Selbstverantwortung
und wirtschaftlichen Handlungsfreiheit der Individuen aufgebaut. Hier gibt es eine
Unzahl von selbständig wirtschaftenden Menschen, die alle trachten, ihre Bedürfnisse so weit als möglich zu befriedigen, und die alle wenigstens über ihre Arbeitkraft im Prinzip frei verfügen können, zum Teil aber auch sachliche Produktionsmittel, wie Kapital oder Grund und Boden besitzen, über die sie gleichfalls disponieren können. Der Staat greift keineswegs in das freie Spiel der Kräfte ein, der
Einzelne kann im Bereich der Wirtschaft tun und lassen, was er will, sofern er nicht
mit dem Strafgesetzbuch in Konflikt kommt. Jeder kann seine Arbeitskraft verwenden, wie es ihm beliebt, aber es bleibt ihm überlassen, die entsprechende Gelegenheit zu finden; wenn er Kapital besitzt, darf er es nach seinem Gutdünken
anlegen, er darf eine Fabrik errichten, ein Kaufmannsgeschäft eröffnen, Ackerbau
und Viehzucht treiben usw.; er darf für Güter und Leistungen, die er anbietet, beliebige Preise fordern, vorausgesetzt, dass er zu diesen Preisen Abnehmer findet.
Es herrscht völlige Freiheit des Konsums, jeder kann die Güter und Mengen verbrauchen, die er begehrt, natürlich soweit sein Einkommen dazu ausreicht.
Auf den ersten Blick scheint es wohl, dass es sich hier um eine geradezu chaotische Form der gesellschaftlichen Wirtschaft handelt. In Wahrheit gibt es jedoch
einen Regulator: das ist der Markt und die sich auf ihm vollziehende Preisbildung.“
3
TEXT 3:
„In der Marktwirtschaft kann der Einkommensträger frei darüber entscheiden,
welchen Teil des Einkommens er verbrauchen und welchen er sparen will...
1
Eine Marktwirtschaft ohne Konkurrenz und freie Preisbildung würde ihren Namen
nicht verdienen. Der sich durch das freie Spiel von Angebot und Nachfrage bildende Preis lenkt die Wirtschaft. Durch ihn wird, wie schon des öfteren bewiesen,
Investition, Arbeitseinsatz und Einkommensverwendung auf den tatsächlichen
Bedarf der wirtschaftenden Menschen abgestimmt. Jeder Kauf auf dem Markte ist
letztlich eine individuelle Stimmabgabe, die ja oder nein zu den Dispositionen der
Produzenten sagt. Ändern sich die Wünsche der Konsumenten, dann muss sich
die Wirtschaft anpassen. Die Unternehmer werben und kämpfen dabei um die
Gunst des Kunden und wetteifern untereinander um die beste Leistung. Dieses
Bemühen ist auch ein stetes Motiv für die Anpassung an den technischen Fortschritt.“
2.1.2.2 Zentralplanwirtschaft versus Freie Marktwirtschaft
TEXTE AUS LEHRBÜCHERN UND FACHZEITSCHRIFTEN
MERKMALE
4
TEXT 4:
„Eines der wichtigsten Merkmale der freien Marktwirtschaft ist die wechselseitige
Abhängigkeit von Produktion und Konsument. Freie Marktwirtschaft bedeutet
gleichzeitig freie Konsumwahl; freie Konsumwahl bedeutet Kampf um den Konsumenten. Hier liegt das Element der ständigen Unsicherheit und des Risikos des
Produzenten einerseits und des Erfolgszwanges, das Produkt an den Verbraucher
zu bringen andererseits.
Der risikovolle Markt und der harte Wettbewerb bewirken, dass die Existenz der
einzelnen Unternehmungen von eigenen qualitativen Leistungen an den Konsumenten abhängt, Leistungen, die nur dann Erfolg haben können, wenn sie auch
anerkannt werden. Diese Unsicherheit über das Marktverhalten der Konsumenten
führt zum Einsatz von Werbung, einem der organischen Bestandteile, der freien
Marktwirtschaft.“
5
TEXT 5:
„Soll Konkurrenz am Markt möglich sein, so muss jeder am Markt frei nachfragen
und anbieten können. Es dürfen deshalb keine Maßnahmen erlaubt sein, die durch
Schließung von Märkten durch private oder öffentliche Machtgruppen unerwünschte Konkurrenz aufhalten. Die Zünfte im Mittelalter sind ein Beispiel dafür, wie man
den Zugang zum Markt einschränken kann. Nur Zunftmitglieder waren zur Ausübung eines bestimmten Handwerks berechtigt. In der Marktwirtschaft muss aber
jeder grundsätzlich die Möglichkeit haben, am Markt als Anbieter und Nachfrager
auftreten zu können.“
6
TEXT 6:
„In einem freiheitlichen Wirtschaftssystem ist der Unternehmer autonom. Er bestimmt sein Produktions- oder Verkaufsprogramm, er bestimmt technische Verfahren und Organisationsablauf, er bestimmt die Art der Finanzierung, und er bestimmt Angebotsmenge und/oder Angebotspreis.“
7
TEXT 7:
„Ziel des Unternehmers bei der Erstellung seines Produktionsplanes ist die Maximierung des Gewinns. Die dezentrale individuelle Planung in der Marktwirtschaft
ist am Eigeninteresse orientiert. Der Unternehmer ist daran interessiert, billig zu
produzieren, weil er damit seinen Gewinn erhöht. Deshalb werden die Unternehmer solche Güter produzieren, für die ein hoher Preis zu erzielen ist. Hohe Preise
sind das Ergebnis einer im Verhältnis zum Angebot großen Nachfrage und zeigen
damit die Knappheit an. Der Unternehmer produziert knappe und begehrte Güter,
um seinen Gewinn zu maximieren. Er hat sein eigenes Interesse verfolgt und doch
dem Wohle der Gemeinschaft gedient.“
1
A. Mahr: Der unbewältigte Wohlstand – Probleme der modernen Industriegesellschaft. Berlin, 1964. S. 13. Zitiert nach: Augsburger Volkswirtschaftliche Studientexte, Volkswirtschaftslehre – Eine problemorientierte Einführung, Band 1. Goldmann Verlag,
München, 1971. S. 16.
2
H.J. Störig: Wirtschaft – Ein Entscheidungsbereich. 4. Aufl. Diesterweg Verlag, Frankfurt am Main und R. Oldenbourg Verlag,
München, 1970. S. 60.
3
A. Rittmannsberger: Ausgewählte Kapitel der Volkswirtschaftslehre für den Unterricht an Höheren Lehranstalten. 4. Aufl. Stuttgart, 1967. S. 131 f.
4
Kleiner Wirtschaftsspiegel, Nr. 7, September 1979, S. 4.
5
Hagemann/Heinen/Scholz: Wirtschafts- und Soziallehre, Teil 1. Köln, 1972. S. 63.
6
W. Frank: Volkswirtschaft – Lehre und Wirklichkeit. 55. Aufl. Darmstadt, 1977. S. 54.
7
H. Reip: Volkswirtschaftslehre in Probleme. Bad Homburg u.a., 1976. S. 108.
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