Anna Ziegler Hinduismus

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Anna Ziegler
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Hinduismus
Auszug aus einer Rede Mahatma Ghandis:
“Der Hindu ist in religiösen Fragen der toleranteste und weitherzigste Mensch. Seine Religion verkündet nicht einen
besonderen Hindu-Gott oder einen besonderen Hindu-Himmel. Gott eist einer, für Hindus so gut wie für Nicht-Hindus.
Und jeder gute Mensch kann in den Himmel kommen. Man braucht kein Hindu zu sein, um ein guter Mensch zu sein,
und nicht jeder Hindu ist ein guter Mensch. Im Hinduismus gibt es kein Dogma über `den´ Weg. Es gibt verschiedene
Wege, zur Wahrheit zu gelangen und Gott zu verwirklichen. (---)”
Hinduismus ist die älteste der großen Weltreligionen, im Gegensatz zum Christentum ist er nicht organisiert: Keine
Hochschulen zum Studium der Theologie, kein gemeinsames Glaubensbekenntnis.
Geschichte:
Vorarische Zeit:
Indusgebiet
Hier findet man die tiefsten Wurzeln der indischen Glaubenswelt.
Verehrung männlicher und weiblicher Gottheiten, Natur mi9t Pflanzen und Tieren war einbezogen.
Altertum (1500 – 500 v. Chr.)
Arier (“die Edlen”, Hirtenkrieger) wanderten im 2. Jahrtausend v. Chr. Über Gebirgstraßen des Nordwestens in
Stromgebiet der Indus ein.
In ständigen Kämpfen um Vorherrschaft gewannen sie die Oberhand und vermischten sich mit den überlebenden
Einwohnern der Intus.
Induskulur ging unter
Die Arier brachten Gesänge mit, die aufgezeichnet wurden: Veden (von Veda, “heiliges Wissen”), bilden die ältesten
Schriften des Hinduismus.
Upanishaden (“Geheimlehren”) beschäftigen sich mit der Beziehung des einzelnen zum göttlichen Allwesen und die
Wiedergeburt der Seele.
Indisches Mittelalter (500 v. Chr. – 1000 n. Chr.)
Arier brachten merkbare Veränderung d. indischen Sprachwelt und der indischen Gesellschaftsordnung. Götterwelt
veränderte sich, neue Namen drängten sich in den Vordergrund.
Das geistige Leben, Philosophie, Literatur und Kunst entfalteten sich zu großer Reife und Anregungskraft.
Zeit der islamischen Vorherrschaft (nach Jahrtausendwende bis Mitte 18. Jhd.)
Nach der Jahrtausendwende drang der Islam nach Indien vor, errichtete eigene Reiche auf indischem Boden, gewann
zahlreiche Hindus für sich und wirkte mit seiner Gedankenwelt immer mächtiger auf das Volk
Islam brachte Ausschließlichkeitsdenken und Intoleranz.
Zeit der Britischen Vorherrschaft (1757 – 1947)
Indien wurde britische Kolonie, geriet dabei in Einfluß europäischer Denk- u. Lebensform.
Inder entwickelten die Kraft Neues anzunehmen, ohne die alte Tradition aufzugeben.
Reform-Hinduismus (s. europ. Literatur)
Das Neue Indien
Ende Britischer Herrschaft
Mahatma Gandhi (1869 – 1948)
Gewaltloser Kampf f. Unabhängigkeit d. Landes
Teilung Pakistans (Islam. Gesetz) u. Indiens (Alle Religionen leben gleichberechtigt miteinander)
Mit der Bekanntgabe der Teilung waren ungewöhnlich starke Ausbrüche von religiösem Fanatismus verbunden.
Weltbild
Hinduismus riesiger Mythos
Starke Symbolik verdeutlicht Mythen
In der Welt herrscht ewiges Gesetz Dharma. Wirkt in den Naturgesetzen, aber auch in der sittlichen Ordnung.
Gott ist Ursache von allem und zugleich in allem wirkend. Die Gottheit kann als persönlich und zugleich überpersönlich
verstanden werden, als das wahre Sein jeder Materie.
Götter
Politheistisch
“Ein und derselbe Mond spiegelt sich
in allen Wassern.
Alle Monde im Wasser
Sind eins in dem einen einzigen Mond”
Anna Ziegler
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Brahma (Gottheit) steht in Verbindung mit atman, dem Selbst eines jeden Menschen. Der Atem der Welt ist das
brahma. Atem in jedem Lebewesen ist atman. Brahma ist die Weltseele, der Welthgeist, der All-Eine, atman ist das
Göttliche in der Einzelseele, das Selbst.
Befreiung durch Yoga
Yoga ist eine Konzentrationstechnik, die dem Menschen helfen soll, die Einheit von brahma (Gott) und atman (Selbst)
zu finden.
“Unterdrückung der Bewußtseinszustände”. Ausgangspunkt für diese Praxis ist die Konzentration auf ein einziges
Objekt.
Vorstufe dazu bilden die fünf “Zügelungen”: nicht töten, nicht lügen, nicht stehlen, sexuelle Enthaltsamkeit, nicht
geizig sein. Diese Zügelungen verhelfen zu einem “geläuterten Zustand”, der dem des Ungeübten überlegen ist.
Yogin muß bestimmte Regeln beachten: “Sauberkeit, Heiterkeit, Askese, das Studium der Yoga-Lehre, die Bemühung,
Gott zum Beweggrund aller seiner Handlungen zu machen”
Wiedergeburt und Erlösung
Überzeugung, daß der Geist weder geboren, noch der Zerstörung anheimfallen kann.
Lehre vom Karma und Glaube an die Seelenwanderung
Karma heißt die summe der Taten, die einen Menschen kennzeichnen. Der Hindu glaubt nicht, daß vergangene Taten
vergessen sind: Ein Mensch ist letztlich alles das, was er in seinem Leben lebt.
Gesamtheit der menschlichen Handlungen erzeugen eine Art Energie, die der Tod nicht auslöscht. Weil die Seele des
Menschen als unsterblich gilt und nach jedem körperlichen Tod in den Kreislauf des Lebens neu einbezogen wird,
entscheidet das Karma über das Schicksal dieser Wiedergeburt. Samsara (“umherirren”) bezeichnet das Gesetz der stets
neuen Wiedergeburt.
Bei bösem Karma erfolgt die Wiedergeburt in einer niedrigeren Stufe
Bei gutem Karma erfolgt die Wiedergeburt in einer höheren Stufe
Die Seele bleibt dem Gesetz des Samsara verhaftet und durchwandert immer neu den Kreislauf der Wiedergeburten.
Erlösung hiervon gibt es nur, wenn das Selbst des Menschen, atman sich als eins mit brahma erkennt. Und damit ist der
Mensch vom Kreislauf der Wiedergeburten befreit: In der Einheit mit dem letztlich Einen und dem Eingehen ins
Nirwana.
Die Kastenordnung
Den Karma-Glauben trifft die Überzeugung , daß ein ewiges Gesetz (dharma) den Kosmos, die Gesellschaft und den
einzelnen Menschen beherrscht. Dharma enthüllt sich vor allem darin, daß alle Lebewesen von Geburt an durch
Pflichten und Rechte streng geschieden sind.
Darum gibt es verschiedene Klassen, Kasten genannt.
Jede Kaste hat ihr eigenes Dharma, das nicht veränderbar ist. Die Menschen erfüllen ihr Dharma.
Brahmanen
Adel (Ksatyras)
Bauern und Kaufleute
Bedienstete der oberen Kasten (Shudras)
Ausgenommen vom Kastenwesen sind die Unberührbaren (Parias), die nicht einmal den Dorfbrunnen benützen dürfen.
Mahatma Ghandi machte die Aufhebung der Unberührbarkeit zu einem Hauptziel seiner Lebensarbeit.
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