Hinduismus

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westermann Arbeitsblätter für den Erdkundeunterricht
B-C
12.6.11g
Religionen der Welt: Hinduismus
Hinduismus
Fotos: Georg Klingsiek
Zu den besonderen Höhepunkten im Leben eines Hindu gehört ein Bad im Ganges, das den Gläubigen von
seinen Sünden reinwäscht sowie das Beten und Verrichten heiliger Rituale wie hier in Varanasi (Indien).
Der elefantenköpfige Ganescha ist einer der beliebtesten hinduistischen Götter.
Der Hinduismus ist – abgesehen von
vorzeitlichen Natur- und Stammesreligionen – die älteste Religion der
Welt. Sie entstand um 1500 v. Chr.
in den schon damals hochentwickelten Städten im Industal (Õ AB
3.3.2a). Als arische Völker aus Persien einwanderten, brachten sie neue
Götter und ein neues Gesellschaftssystem mit, das als Kastenwesen in
den Hinduismus einging. Weltweit
gibt es etwa 900 Mio. Hindus.
Religionsstifter und Götterwelt
Im Hinduismus gibt es – anders als
im Christentum, Islam oder Buddhismus – keinen Religionsstifter.
Auch gibt es keinen einzigen Gott
sondern unzählige Götter, die gleichberechtigt nebeneinander stehen. Die
drei Hauptgottheiten Brahma, der
Schöpfer, Vishnu, der Erhalter und
Shiva, der Zerstörer kommen in verschiedenen Inkarnationen (Ausprägungen) vor, was die Sache so kompliziert erscheinen lässt. Jeder Gott
hat zudem eine Gemahlin. Eigentlich
ist Hinduismus ein Sammelbegriff
für verschiedene religiöse Strömungen, die sich in ihren Inhalten und
Ritualen unterscheiden. Interessant
dabei ist, dass die Entscheidung für
eine Strömung nicht die Entscheidung gegen eine andere ist.
oder schlechtes Handeln (Karma)
über die Wiedergeburt als höheres
oder geringwertigeres Wesen entscheidet. Das Leben ist in vier Abschnitte (Ashrama) gegliedert. 1.
Zeit der Ausbildung, Einübung der
Grundlagen spirituellen Denkens
und Handelns; 2. Heirat, Familiengründung, Familienleben; 3. Rückzug, Studium der heiligen Schriften,
Meditation; 4. Vorbereitung auf das
Lebensende und Moksha.
Kastensystem
Bis heute bestimmt das Kastensystem das Leben in Indien, auch wenn
es offiziell abgeschafft ist. Die Geburt bestimmt die Zugehörigkeit zu
einer Kaste, einen Beruf, die Verwandtschaft und Ernährung. So kann
man z. B. nur innerhalb der Kaste
heiraten. Die vier Hauptkasten sind
1. Brahmanen (spirituelle Führer):
Priester und Gelehrte; 2. Kshatriyas
(Beschützer der Gesellschaft): Fürsten, Krieger, höhere Beamte; 3. Vaishyas (Versorger der Gesellschaft):
Bauern, Kaufleute; 4. Shudras
(Dienstleistende der Gesellschaft):
Diener, Handwerker. Außerhalb des
System stehen die Dalit (Unterdrückte), die so genannten Unberührbaren, die niedrigste Arbeiten
verrichten (Õ Bogen 11.2.9).
Erläuterungen
Askese: relig. bedingte Enthaltsamkeit
Ashrama: die vier Lebensabschnitte
Dharma: angemessenes Verhalten,
religiöse Pflichterfüllung
Karma: gutes oder schlechtes Handeln mit Auswirkung auf das nächste
Leben, Gesetz von Aktion u. Reaktion
Moksha: Befreiung von Õ Samsara
Sadhu: (Wander-)Asket, heiliger Mann
Samsara: Kreislauf der Wiedergeburten (Geburt – Tod – Wiedergeburt),
Seelenwanderung
Heilige Schriften
Der Hinduismus kennt zwei Formen
heiliger Schriften. In den Veden
(Sing.: Veda = Wissen) werden heilige Formeln, Lieder und Verse übermittelt. Sie enthalten die ewigen
Wahrheiten, die in der Vorzeit den
Sehern offenbart wurden und sind
zugleich die älteste religiöse Literatur Indiens. Die später entstandenen
Upanishaden enthalten philosophische* Betrachtungen.
Glaubensinhalte und Rituale
Gewaltlosigkeit und Frieden sind
zentrale Werte des Hinduismus.
Hindus glauben an den ewigen
Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt (Samsara), wobei gutes
Aufgabe:
Trage die wichtigsten Informationen über den Hinduismus in Arbeitsblatt 12.6.11n–p ein.
* Philosophie: Lehre vom Ursprung und Wesen der Dinge,
vom Denken, vom Streben nach Erkenntnis und Wahrheit
Die Internet-Seite für Schülerinnen und Schüler: www.geo-kids.de • www.erdkunde-for-kids.de
August 2013
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Befreiung aus Kreislauf der
Wiedergeburten
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Kreislauf aus Leben, Tod
und Wiedergeburt
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Weg der Liebe und Hingabe
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Weg des Wissens
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zugleich Resultat
vorangegangener Taten
Konsequenz der heutigen
Handlungen auf das
zukünftige Leben
Weg der guten Tat
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Pflichten, die man erfüllen muss
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Das Weltbild des Hinduismus
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