Elektrische Antriebstechnik und Maschinen (EAM)

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Institut für Elektrische Antriebstechnik
und Maschinen
Laborprojekt
Sommersemester 2016
Messung elektrischer Größen
Inhalt und Übungsziel
Kennenlernen und Handhabung von Messgeräten für die Messung von Spannung, Strom
und Wirkleistung. Selbständiges Aufbauen von Messschaltungen und korrektes Einbauen
der Messgeräte.
Inhaltsverzeichnis
1
Organisatorisches .......................................................................................................... 3
2
Einführung in die Messung elektrischer Größen ............................................................. 3
3
4
2.1
Allgemeines............................................................................................................. 3
2.2
Messgeräte ............................................................................................................. 4
2.3
Drehspulmessgerät ................................................................................................. 4
2.4
Dreheisenmessgerät ............................................................................................... 4
2.5
Elektrodynamisches Messgerät ............................................................................... 4
2.6
Digitale Messgeräte................................................................................................. 5
2.7
Zusammenstellung der wichtigsten Messgeräte ...................................................... 6
2.8
Messpraxis mit digitalen Messgeräten ..................................................................... 6
2.9
Aufbau von Messschaltungen ................................................................................. 6
Grundlagen zur Versuchsdurchführungen ...................................................................... 7
3.1
Aufgabenstellung .................................................................................................... 7
3.2
Widerstandsbestimmung ......................................................................................... 7
3.3
Spannungsrichtige Schaltung .................................................................................. 8
3.4
Stromrichtige Schaltung .......................................................................................... 8
3.5
Temperaturabhängigkeit des Widerstandes ............................................................ 9
3.6
Elektrische Leistung P ............................................................................................. 9
3.7
Schaltungsaufbau ................................................................................................... 9
Protokoll ........................................................................................................................11
4.1
Durchzuführende Arbeiten im Labor .......................................................................12
4.2
Geräteliste ..............................................................................................................12
4.3
Messwerte ..............................................................................................................13
4.4
Berechnungen und Ergebnisse ..............................................................................13
4.5
Zusammenfassung und Diskussion ........................................................................15
4.6
Anhang 1: Widerstandskennlinie R=f(UR,𝝑) und R20=f(UR, 𝝑 = 𝟐𝟎°𝑪).....................16
4.7
Anhang 2: Leistungskennlinie Pϑ=f(UR, 𝝑) und P20=f(UR, 𝝑 = 𝟐𝟎°𝑪) ........................17
5 RICHTLINIEN FÜR SICHERHEIT UND UNFALLVERHÜTUNG FÜR DAS
LABORPROJEKT, Teilbereich Elektrische Größen ..............................................................18
6
Bestätigung Sicherheitsrichtlinien ..................................................................................20
2
1 Organisatorisches
Um einen geregelten Ablauf der Lehrveranstaltung garantieren zu können, sind folgende
Punkte zwingend zu beachten:







Die
Kenntnisnahme
der
RICHTLINIEN
FÜR
SICHERHEIT
UND
UNFALLVERHÜTUNG FÜR DAS LABORPROJEKT, Teilbereich Elektrische Größen
ist auf dem Vordruck (siehe Kap. 6) zu bestätigen und dieser ist dem Laborleiter
unmittelbar zu Beginn der Laborübung auszuhändigen.
Zu Beginn wird ein benoteter Eingangstest durchgeführt, zu dessen Bestehen eine
gründliche Vorbereitung mit den vorliegenden Unterlagen erforderlich ist.
Ein pünktliches Erscheinen ist Grundvoraussetzung zum Bestehen, Treffpunkt ist
stets VOR dem Labor HSK1038, Inffeldgasse 18, 1.Kellergeschoss.
Die Mitarbeit während des Versuches wird benotet.
Von jedem Teilnehmer ist ein Versuchsprotokoll zu erstellen und am Ende des
Versuches dem Betreuer auszuhändigen (zu verwendende Vorlage: Kap. 4). Dieses
wird ebenfalls bewertet.
Sollte eine der drei Teilleistungen (Einstiegstest, Mitarbeit, Protokoll) unzureichend
sein, wird der Versuch als nicht bestanden gewertet.
Exemplarische Fragestellungen für den Eingangstest könnten lauten:
1. Skizzieren Sie die stromrichtige Schaltung und geben Sie den
Formelzusammenhang zur Bestimmung des Widerstandes an. Ist der tatsächliche
Spannungswert größer oder kleiner als der Gemessene und was ist der Grund
dafür?
2. Zeichnen Sie die Verläufe P(U) und R(U) für einen elektrischen Widerstand (z.B.
Glühbirne) jeweils qualitativ in ein eigenes Diagramm und nehmen Sie dabei an,
der elektrische Widerstand sei nicht temperaturabhängig.
2 Einführung in die Messung elektrischer Größen
2.1
Allgemeines
Aufgabe der Messtechnik ist es, physikalische Größen nach Zahl und Einheit zu bestimmen.
Dabei erfolgt am Messgerät ein Vergleich von Messeinheiten und zu messender Größe.
Im Labor werden ausschließlich elektrische Größen gemessen. Zu diesen Größen zählen
Spannung, Strom und Wirkleistung. Die Prinzipien, die bei der Messung dieser Größen
Verwendung finden, beruhen auf folgenden physikalischen Erscheinungen:

Kraftwirkung auf einen stromdurchflossenen Leiter (Drehspulmesswerk):
⃗⃗)
𝐹⃗ = 𝐼 ∙ (𝑙⃗ × 𝐵


Kraftwirkung zwischen den von einer Spule magnetisierten Eisenkernen
(Dreheisenmesswerk)
Kraftwirkung zwischen stromdurchflossenen Leitern (elektrodynamisches Messwerk)
𝐹~𝐼1 ∙ 𝐼2

(2.1)
(2.2)
Ablenkung eines Elektronenstrahls im elektrischen Feld (Elektronenstrahloszilloskop):
𝐹⃗ = −𝑒 ∙ 𝐸⃗⃗
(2.3)
3
Auch werden digitale Messgeräte (Vielfach-Messgeräte, digitale Speicheroszilloskope)
verwendet. In diesem Fall wird die zu messende Größe digitalisiert (Analog-DigitalUmsetzer), digital weiterverarbeitet und auf einem Display angezeigt.
2.2
Messgeräte
Im Labor werden folgende Messgeräte eingesetzt:





Drehspulmessgerät
Dreheisenmessgerät
Elektrodynamisches Messgerät
digitale Vielfachmessgeräte (Digital-Multimeter (DMM))
Oszilloskope (analog und digital)
Die genaue Beschreibung des Aufbaus und der Funktionsweise der einzelnen
Messgerätetypen können im Skriptum Grundlagen der Elektrotechnik (LV Nr. 437.161) in
Kapitel 8 nachgelesen werden.
2.3
Drehspulmessgerät
Der Aufbau des Messgerätes ist in Abb. 1 schematisch dargestellt. Eine drehbar gelagerte
Spule befindet sich im radial homogenen Magnetfeld eines Permanentmagneten. Wenn nun
die Spule von einem Strom durchflossen wird (in diesem Fall ist es der zu messende Strom),
dann erfährt jeder Leiter der Spule eine Kraft gemäß:
⃗⃗)
𝐹⃗ = 𝐼 ∙ (𝑙⃗ × 𝐵
(2.4)
Somit ist der Zeigerausschlag proportional zu dem zu messenden Strom.
2.4
Dreheisenmessgerät
Im Magnetfeld einer vom Messstrom durchflossenen Spule befinden sich ein festes und ein
bewegliches Blechplättchen, wodurch beide Plättchen vom selben Magnetfeld erfasst und
magnetisiert werden. Folglich stoßen sich die Plättchen gegenseitig ab, wodurch das
bewegliche, drehbar gelagerte Plättchen entsprechend der Größe des Messstromes
ausgelenkt wird (Abb. 2). Die Auslenkung ist direkt proportional zu dem Quadrat des
Stromes. Aufgrund der mechanischen Trägheit des Messwerks folgt der Zeiger nicht dem
pulsierenden Quadrat des Momentanwertes des Stromes (z.B. 100-mal pro Sekunde bei
50 Hz), sondern stellt den zeitlichen Mittelwert des quadratischen Momentanwertes dar. Der
Ausschlag des Zeigers gibt somit das Quadrat des Effektivwertes von i(t) an und deshalb ist
es egal, ob man Gleich- oder Wechselgrößen misst.
Das Dreheisenmessgerät misst also ohne Umweg über Gleichrichter den echten Effektivwert
(True RMS, vgl. Abschnitt 2.6), von Wechselgrößen jeder Art (z.B. Sinus-, Dreieck-,
Rechtecksignale).
2.5
Elektrodynamisches Messgerät
Das elektrodynamische Messwerk (Abb. 3) ist vom Aufbau her dem Drehspulmesswerk
ähnlich. Der Unterschied zum Drehspulgerät besteht darin, dass das Magnetfeld nicht von
einem Permanentmagneten, sondern von einer zweiten stromdurchflossenen Wicklung
erzeugt wird. Der Zeigerausschlag ist somit proportional zum Produkt der beiden Ströme.
Wenn einer der beiden Messströme zwischen die Spannungsanschlüsse eines Verbrauchers
geschaltet wird, ist dessen Stromfluss direkt proportional zur Spannung U am Verbraucher.
4
Wenn nun u1(t) und i1(t) sinusförmige Wechselsignale mit einer Phasenverschiebung φ sind,
dann zeigt das Messwerk aufgrund seiner Trägheit wiederum den Mittelwert des Produktes
an.
𝛼~𝐼1 ∙ 𝑈1 ∙ cos(𝜑)
(2.5)
Somit wird mit diesem Messgerät die Wirkleistung gemessen.
Abb. 1: Drehspulmesswerk
2.6
Abb. 2: Dreheisenmesswerk
Abb. 3: Elektrodynamisches
Messwerk
Digitale Messgeräte
Mit digitalen Vielfachmessgeräten bzw. Multimetern können je nach Ausführung mit ein und
demselben Gerät unterschiedliche Größen gemessen werden (Gleich- und
Wechselspannung, Gleich- und Wechselstrom, elektrischer Widerstand, Temperatur usw.).
Bei diesen Messgeräten werden die zu messenden Größen in äquivalente Spannungen
umgesetzt, da nur Spannungen verarbeitet werden können.
Die Eingangsschaltung wirkt als Spannungsteiler, um das Eingangssignal auf ein
verarbeitbares Niveau zu senken. Hier erfolgt auch die (automatische oder manuelle)
Umschaltung der Messbereiche des DMM entsprechend der Höhe der Messgröße. Der
Analog-Digital-Umsetzer (ADU) erzeugt aus der analogen Messgröße ein digitales Signal zur
Verarbeitung und zur Anzeige am Display.
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei Arten von DMM:


DMM mit eingebautem Gleichrichter („Effektivwertgleichrichter“), welche, wie bei
Drehspulinstrumenten, bei Wechselsignalen nur für einen sinusförmigen Verlauf den
korrekten Effektivwert anzeigen, Aufschrift "RMS" (root-mean-square, Wurzel des
quadratischen Mittelwerts = Effektivwert).
DMM mit eingebautem Effektivwert-Umformer, welche den „echten“ Effektivwert
unabhängig von der Kurvenform, also auch von nichtsinusförmigen Größen anzeigen,
Aufschrift "TRMS" oder "True RMS" (echte Effektivwertmessgeräte).
Abb. 4: Vereinfachtes Schema eines Digital-Multimeters
5
2.7
Zusammenstellung der wichtigsten Messgeräte
Symbol
2.8
Messwerk
Verwendung
Drehspulmesswerk
DC
Gleichgrößen
U, I
Dreheisenmesswerk
DC
AC
Gleichgrößen, Wechselgrößen
U, I
Elektrodynamisches Messwerk,
eisengeschlossen
DC
AC
Gleichgrößen, Wechselgrößen
P
Drehspulmesswerk mit
Gleichrichter
DC
AC
Gleichgrößen, Wechselgrößen
U, I
Schaltzeichen
Messpraxis mit digitalen Messgeräten
Mit digitalen Multimetern können Gleichgrößen, Wechselgrößen und meist auch Widerstände
gemessen werden. Vor dem Messen muss mit Hilfe eines Wahlschalters der gewünschte
Messbereich (Gleich- bzw. Wechselspannung, Gleich- bzw. Wechselstrom, Widerstand) eingestellt werden. Falls keine automatische Anpassung ("auto range") des Wertebereiches
erfolgt, muss anschließend noch ein optimaler Messbereich für die Messung gewählt
werden. Für die Messung von Spannung und Strom sind meist eigene Eingänge
vorgesehen.
Messbereiche
V~
V=
A~
A=
Ω
2.9
Wechselspannung
Gleichspannung
Wechselstrom
Gleichstrom
Widerstand
Anschlussbuchsen am Messgerät
COM bzw. ┴
Gemeinsamer Bezugspunkt („Masse“)
A
Stromeingang
V, Ω
Spannungseingang, Widerstandseingang
Aufbau von Messschaltungen
Das selbstständige Aufbauen von Messschaltungen ist ein wichtiger Punkt dieses Labors
und soll während der Übung geübt und erlernt werden. Um das Aufbauen von Schaltungen
zu erleichtern, sollen bestimmte Hilfsregeln beachtet werden:
 Farbliche Unterscheidung von Strom- und Spannungspfaden
Um Strom- und Spannungspfade unterscheiden zu können, sollten die
Verbindungsleitungen mit unterschiedlichen Farben ausgeführt werden. Dadurch
entstehen übersichtliche Schaltungen und Fehler sind leichter zu erkennen und zu
beseitigen. Vorteilhaft ist es zudem, wenn mit dem Zusammenstecken des Strompfades
begonnen wird. Amperemeter werden in Serie zum Verbraucher geschaltet, Voltmeter
parallel.
 Auswahl geeigneter Messgeräte
Welche Messgeräte verwendet werden können, hängt von der Art der Messgröße ab.
Stehen Größe und Signalart fest, so muss aus den zur Verfügung stehenden Geräten ein
Geeignetes ausgewählt werden. Die Beschriftung auf den Geräten gibt Auskunft, welche
6
Größe damit gemessen werden kann. Der nächste Schritt ist, die Größe bzw. Amplitude
der Messgröße abzuschätzen und einen optimalen Messbereich am Gerät zu wählen. Ist
eine Voraussage nur schwer möglich, so muss anfangs der höchste Messbereich
gewählt werden. Dieser kann anschließend, sofern erforderlich, verändert werden.
 Messwertaufzeichnung
Die gesuchten Messwerte sind in einer Tabelle zu notieren. Dabei sind alle Daten
(Einheiten, Umrechnungsfaktoren, usw.) zu protokollieren, um beim Verfassen des
Laborberichtes die Messwerte eindeutig zuordnen zu können. Wenn eine
zusammengehörige Messreihe aufgenommen wird, so ist es hilfreich die gemessenen
Werte unmittelbar grafisch darzustellen. Damit können Messfehler rasch erkannt und der
fehlerhafte Messpunkt erneut aufgenommen werden.
3 Grundlagen zur Versuchsdurchführungen
3.1
Aufgabenstellung
Im Labor werden eine Strom- und eine Spannungsmessung durchgeführt. Als elektrischer
Verbraucher wird eine Glühlampe verwendet. An dieser Lampe werden über einen
Regeltrenntrafo verschiedene Versorgungsspannungen eingestellt. Gemessen werden die
an der Glühlampe anliegende Spannung sowie der Strom, der durch die Glühwendel fließt.
Der Widerstand und die Temperatur der Wolframglühwendel sollen berechnet werden. Im
Weiteren wird auch die aufgenommene Leistung der Glühbirne berechnet.
3.2
Widerstandsbestimmung
Widerstände können nicht direkt, sondern nur indirekt bestimmt werden. Dazu gibt es die
folgenden Möglichkeiten:
 Strom- und Spannungsmessung
 Strom- und Spannungsvergleich (bekannter Referenzwiderstand)
 Quotientenmessverfahren (Kreuzspulohmmeter)
 Nullabgleich einer Messbrücke
Bei der hier verwendeten Strom- und Spannungsmessung werden die Widerstände mit Hilfe
des ohmschen Gesetzes berechnet:
𝑈
(3.1)
𝑅=
𝐼
Spannung U in Volt, Strom I in Ampere und Widerstand R in Ohm.
Aufgrund der Tatsache, dass Strom und Spannung gleichzeitig gemessen werden, entsteht
ein Messfehler der systematischer Natur ist. Wenn das Spannungsmessgerät den richtigen
Wert anzeigt, da es direkt am Widerstand misst, dann misst das Strommessgerät einen zu
großen Strom, da auch der Stromfluss durch das Spannungsmessgerät (endlich hoher
Eingangswiderstand) mitgemessen wird. Wenn aber der richtige Stromfluss gemessen wird,
zeigt das Spannungsmessgerät nun auch den Spannungsabfall am Amperemeter an. Aus
diesem Grund unterscheidet man zwischen der stromrichtigen und der spannungsrichtigen
Messung.
7
3.3
Spannungsrichtige Schaltung
Für die Bestimmung kleiner Widerstände eignet sich die spannungsrichtige Schaltung. Die
Spannung wird direkt am Widerstand gemessen. Das Amperemeter zeigt aber einen um den
Strom durch das Voltmeter zu großen Wert an. Der Widerstandswert, der mit einer
spannungsrichtigen Schaltung bestimmt wird, ist also zu niedrig.
Abb. 5: Spannungsrichtige Schaltung
Der Widerstandswert R, unter Berücksichtigung von Iv, kann wie folgt berechnet werden (RV:
Innenwiderstand des Voltmeters):
𝑅=
𝑈𝑅
𝑈𝑅
𝑈𝑅
=
=
𝐼𝑅
𝐼𝐴 − 𝐼𝑉 𝐼 − 𝑈𝑉
𝐴
𝑅
(3.2)
𝑉
3.4
Stromrichtige Schaltung
Der Strom wird hier, wie der Name schon sagt, richtig gemessen. Die Spannung wird jedoch
um den Spannungsabfall am Amperemeter zu groß gemessen.
Abb. 6: Stromrichtige Schaltung
Der Wert R muss also wie folgt berechnet werden (RA: Innenwiderstand des Amperemeters):
𝑅=
𝑈𝑅 𝑈𝑉 − 𝑈𝐴 𝑈𝑉 − 𝐼𝑅 ∙ 𝑅𝐴
=
=
𝐼𝑅
𝐼𝑅
𝐼𝑅
(3.3)
8
3.5
Temperaturabhängigkeit des Widerstandes
Der elektrische Widerstand eines elektrischen Leiters ist mehr oder weniger
temperaturabhängig (materialspezifisch). Bei metallischen Leitern steigt der Widerstand mit
der Temperatur parabelförmig an. Das Temperaturverhalten wird näherungsweise mit
folgendem Polynom beschrieben:
𝑅(𝜗) = 𝑅20 ∙ (1 + 𝛼20 ∙ (𝜗 − 20°𝐶) + 𝛽20 ∙ (𝜗 − 20°𝐶)2 )
(3.4)
α20/β20: Temperaturkoeffizient des linearen/quadratischen Anteils
Index 20: Bezugstemperatur ist 20°C
Für kleine Temperaturänderungen (Δ ϑ < 200°C) genügt die Verwendung des linearen
Anteils.
Tabelle 1 beinhaltet den spezifischen Widerstand und die Temperaturkoeffizienten α20 und
β20 für unterschiedliche Materialien.
Material
Kupfer
Wolfram
Eisen
Spez. Widerstand ρ
-6
[10 Ωm]
0,018
0,056
0,14
α20
-3
-1
[10 K ]
4
4,1
5
β20
-6
-2
[10 K ]
0,6
1
6
Tabelle 1: Parameter für verschiedene Materialien
3.6
Elektrische Leistung P
Da die Wendel der Glühlampe nahezu eine rein ohmsche Last darstellt, kann die Leistung
der Glühbirne mit der folgenden Formel berechnet werden:
𝑃 =𝑈∙𝐼
3.7
(3.5)
Schaltungsaufbau
Das selbstständige Aufbauen von Messschaltungen soll unter Berücksichtigung folgender
Hilfsregeln erfolgen:


Farbliche Unterscheidung von Strom- und Spannungspfaden
Auswahl geeigneter Messgeräte (Funktionsweise und Grenzwerte)
9
Abb. 7: Symbolischer Aufbau einer einfachen Messschaltung
Abb. 7 zeigt die richtige Verwendung von Quelle, Messgeräten und Messobjekten bei einer
spannungsrichtigen Schaltung. Der Strompfad unterscheidet sich farblich vom
Spannungspfad.
10
4 Protokoll
Institut für Elektrische Antriebstechnik
und Maschinen
Laborprojekt im
Sommersemester 2016
(431.133)
Messung elektrischer Größen
Name, Vorname:
……………………………………………………….
Matrikelnummer:
……………………………………………………….
Gruppe:
……………………………………………………….
Betreuer:
……………………………………………………….
Übungsdatum:
……………………………………………………….
4.1
Durchzuführende Arbeiten im Labor
Wählen Sie geeignete Messgeräte aus und bauen Sie eine Schaltung nach Abb. 8 auf.
Messen Sie für mindestens 5 Spannungen (U0 von 0...30 V) die Spannung UR und den Strom
IA und berechnen sie den Widerstand R der Glühbirne (genau, nicht über die
Näherungsformel).
Berechnen Sie mit den angeführten Formeln jeweils die Temperatur ϑ der
Wolframglühwendel, sowie die Leistungen Pϑ (mit Temperaturabhängigkeit) und P20
(Temperaturkonstanz ϑ = 20°C)
Stellen Sie R = f(UR) und P = f(UR) in den zur Verfügung gestellten Diagrammvorlagen
grafisch dar. Zeichnen Sie jeweils zwei Kurven pro Diagramm, i) mit temperaturabhängigem
Widerstand Rϑ und ii) mit dem bei angenommener Temperaturkonstanz ϑ = 20°C
vorliegenden Widerstandswert R20.
Beantworten sie stichwortartig die 4 Fragen unter Punkt 4.5.
Abb. 8: Messschaltung
4.2
Geräteliste
12
4.3
Messwerte
eingestellt
gemessen
berechnet
Nr.
1
2
3
4
5
Tabelle 2: Eingestellte, gemessene und berechnete Werte
4.4
Berechnungen und Ergebnisse
13
14
4.5
Zusammenfassung und Diskussion
a) Was war das Ziel der Übung?
b) Welche Schaltung wurde verwendet und warum?
c) Wie sehen die Diagrammverläufe R=f(UR) und P=f(UR) mathematisch betrachtet aus
und warum? Betrachten Sie dabei die Verläufe mit Temperaturänderung ϑ sowie mit
Temperaturkonstanz ϑ=20°.
d) Sonstige Erkenntnisse?
15
4.6
Anhang 1: Widerstandskennlinie R=f(UR,𝝑) und R20=f(UR, 𝝑 = 𝟐𝟎°𝑪)
Abb. 9: Kennlinie R=f(UR)
16
4.7
Anhang 2: Leistungskennlinie Pϑ=f(UR, 𝝑) und P20=f(UR, 𝝑 = 𝟐𝟎°𝑪)
Abb. 10: P=f(UR)
17
5 RICHTLINIEN FÜR SICHERHEIT UND
UNFALLVERHÜTUNG FÜR DAS
LABORPROJEKT,
Teilbereich Elektrische Größen
Ausgabe Februar 2016
Die Laborübungen werden in Gruppen durchgeführt. Die Einteilung der Studierenden
in diese Gruppen erfolgt durch den Übungsleiter.
1. Der Übungsbeginn ist gemäß Einteilung des das Laborprojekt federführend
organisierenden Instituts festgelegt, das Übungsende bestimmt jeweils der
Übungsleiter. Die Übungsteilnehmer haben sich während der Laborübungen nur
an dem der Gruppe zugewiesenen Arbeitsplatz aufzuhalten. Vor Beginn der
Arbeiten wird vom Übungsleiter auf die Hauptschalter der einzelnen
Betriebsmittel und auf die NOT-AUS-Schalter hingewiesen. Ein Verlassen des
Labors innerhalb der Übungszeit muss dem Übungsleiter mitgeteilt werden. Das
Betreten der übrigen Räume ohne Erlaubnis durch den Übungsleiter, sowie die
eigenmächtige Handhabung von Teilen der Laboreinrichtung, Verbindungs- und
Messleitungen, Schalter, Messgeräten, Werkzeugen und dgl., die nicht in
unmittelbarer Beziehung zur Übungsaufgabe stehen, kann gefährlich sein und ist
daher streng untersagt.
2. An die Laborarbeitsplätze dürfen keine Überkleider mitgenommen werden. Es
stehen Garderobehaken im Eingangsbereich des Labors zur Verfügung. Für
Kleider und Wertsachen wird keine Haftung übernommen.
3. Aus Sicherheitsgründen sind folgende Punkte strengstens zu beachten:
a) Es dürfen nur jene Spannungsquellen verwendet werden, welche der
Arbeitsgruppe zugewiesen worden sind. Die erstmalige Inbetriebnahme
des Versuchsaufbaus darf nur nach erteilter Erlaubnis des Übungsleiters
erfolgen.
Alle an der Übung beteiligten Personen
sind bei
Schalthandlungen zu unterrichten. Vor Schaltungsänderungen sind alle
Spannungsquellen abzuschalten. Vor dem Wiedereinschalten ist ebenfalls
die Erlaubnis des Übungsleiters einzuholen.
b) Das Berühren blanker, der Stromleitung dienender Teile ist grundsätzlich
untersagt, solange diese unter Spannung stehen könnten (Hauptschalter!).
In unmittelbarer Nähe rotierender Teile ist Vorsicht geboten, insbesondere
ist an die Gefahr zu denken, dass lange Haare oder Teile der Kleidung
erfasst werden können.
c) Außergewöhnliche Vorkommnisse, wie z.B. der Ausfall einer
Spannungsquelle, der offensichtlich gestörte Betrieb einer Maschine oder
eines Messgerätes, das Auftreten ungewöhnlicher Geräusche und
dergleichen, sind unverzüglich dem Übungsleiter zu melden.
d) Im Falle eines gestörten Betriebes des Prüfstandes, der die Gefährdung
von Personen oder die Beschädigung von Maschinen oder Messgeräten
befürchten lässt, ist einer der NOT-AUS-Schalter (der alle Übungsstände
spannungsfrei schaltet) zu betätigen. Der Ort der Betätigung des NOTAUS-Schalters muss unverzüglich dem Übungsleiter gemeldet werden.
e) Für Unfälle und Sachbeschädigungen, welche auf Nichtbeachtung der
Richtlinien, auf unvorsichtige oder mutwillige Handhabung zurückzuführen
sind, haftet der Verursacher selbst im vollen Ausmaße.
f) Die Nichtbeachtung der Richtlinien hat einen sofortigen Ausschluss
der/des Betreffenden von der Teilnahme an den Übungen zur Folge.
4. Nach Beendigung der Arbeiten ist der Hauptschalter auszuschalten, die
Versuchsanordnung stillzulegen und gegebenenfalls unter besonderer Beachtung
des Punktes 3.b) nach Anweisung des Übungsleiters abzubauen. Geräte und
Hilfsmittel sind wegzuräumen.
5. Die Durchführung von Untersuchungen außerhalb des Übungsprogramms bedarf
der besonderen Erlaubnis durch den Übungsleiter.
6. Vor Beginn der Übungen hat jede/r Teilnehmer/in durch ihre/seine
Unterschrift zu bestätigen, dass sie/er diese Richtlinien für Sicherheit und
Unfallverhütung gelesen, vollinhaltlich verstanden hat und sie als
unbedingt verpflichtend anerkennt und dass sie/er sich nach diesen
Richtlinien im Labor verhält.
Die Institutsleitung
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Annette Mütze
19
6 Bestätigung Sicherheitsrichtlinien
Dieses Blatt bitte heraustrennen und dem
Übungsleiter unmittelbar zu Beginn der
Laborübung unterschrieben aushändigen!
Hiermit bestätige ich, dass ich die RICHTLINIEN FÜR SICHERHEIT UND
UNFALLVERHÜTUNG FÜR DAS LABORPROJEKT, Teilbereich Elektrische Größen
(Ausgabe Februar 2016) erhalten und vollinhaltlich verstanden habe, sie als unbedingt
verpflichtend anerkenne sowie mich gemäß dieser Richtlinien verhalten werde.
Name, Vorname
Matrikelnummer
Gruppe
Ort, Datum
Unterschrift
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