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Ergebnisse der 21. Klimakonferenz der
Vereinten Nationen und deren
Bedeutung für die Wirtschaft
Webinar
12.01.2016
Johannes Erhard, WWF Deutschland
gefördert durch:
Klimareporting.de als zentrale Anlaufstelle für die
Themen Klimastrategie und Klimareporting
Praxisnahe Hilfestellungen
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Leitfaden „Vom Emissionsbericht zur Klimastrategie“
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Neuigkeiten zu relevanten
politischen und inhaltlichen
Entwicklungen
Informationspapiere
Leitfragen des Webinars
1. Was sind die Kernergebnisse der COP 21 in Paris?
2. Was bedeuten diese für Unternehmen?
Kernergebnisse der COP21
Auf einen Blick
Langfristziel: Begrenzung des Temperaturanstiegs
auf „deutlich < 2°C“ und wenn möglich 1.5°C (Art. 2)
 Mit dem Pariser Abkommen einigten sich die Länder völkerrechtlich
bindend darauf, die durchschnittliche Erderwärmung auf „deutlich
unter zwei Grad“ gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen
 zudem möchte man „Anstrengungen unternehmen“, die globale
Erwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen und erkennt dabei an,
dass dies die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels signifikant
begrenzen würde
 die Klimawissenschaftler des IPCC sollen im Jahr 2018 einen
Sonderbericht veröffentlichen, der speziell die Auswirkungen einer
globalen Erwärmung auf maximal 1,5°C und damit verbundene
Emissionsverläufe untersuchen soll
Ziel der Netto-Nullemissionen bis zum Zeitraum
2050-2100 (Art. 4)
 um das globale Langfristziel zu erreichen, soll ein Peak der globalen
THG-Emissionen „so bald wie möglich“ erreicht und dann zügige
THG-Reduktionen in Einklang mit der Klimawissenschaft
unternommen werden
 die Staaten streben an, in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts ihre
Nettoemissionen auf Null zu setzen
 große Bedeutung des Waldschutzes und nachhaltigen
Landmanagements zu Erhalt und Entwicklung natürlicher Senken im
Abkommen betont
Nationale Zusagen zur Emissionsminderung
(Art. 4)
 im Vorfeld der COP hatten 187 von 196 Länder nationale Zusagen
(INDCs) zur Reduzierung oder Beschränkung des CO2-Ausstoß
eingereicht
 diese Beiträge reichen jedoch für eine Einhaltung des Langfristziels
nicht aus und würden laut den Szenarien des IPCC zu einem
Temperaturanstieg von 2,7°C oder mehr führen
www.climateactiontracker.org
Ambitions-Mechanismus zur Überprüfung der
Länderbeiträge (Art. 4; Art. 14)
 die Staaten einigten sich, ab 2020 ihre Beiträge regelmäßig anzupassen und
zu verschärfen
 „Global stocktake“: Der Status der Zielerreichung (Minderung, Anpassung,
Finanzierung) wird ab 2023 alle fünf Jahre überprüft, um so die globale
Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu halten.
 2018 soll es mit Blick auf die Einreichung neuer Ziele in 2020 einen ersten
Dialog zum Status der Zielerreichung geben
Klima-Anpassung (Art.7)
 Verankerung des globalen Langfristziels, die Anpassungsfähigkeit
und Resilienz zu steigern sowie die Verletzlichkeit durch den
Klimawandel zu reduzieren (insbesondere in besonders verletzlichen
Entwicklungsländern);
 Anerkennung bereits bestehender Anpassungsbemühungen von
Entwicklungsländern
 länderspezifische Anpassungspläne, -maßnahmen und
Unterstützungsbedarfe sollen regelmäßig kommuniziert und beim
„global stocktake“ adressiert werden
 Anerkennung der Bedeutung von internationaler Unterstützung und
Zusammenarbeit in der Anpassung
 Least developed countries sollen Unterstützung u.a. aus dem Green
Climate Fund erhalten
Hilfe für die ärmsten Länder bei der Bewältigung von
Schäden durch den Klimawandel (Art. 8)
 im Abkommen strebt die Weiterentwicklung des 2013 etablierten
Warschau Mechanismus für Schäden und Verluste, der sich auf die
finanziellen Verluste von Staaten bezieht, die die Folgen des
Klimawandels wie Extremwetterereignisse besonders stark zu spüren
bekommen
 die Staatengemeinschaft soll die ärmsten und verwundbarsten
Ländern dabei unterstützen, Schäden und Verluste durch den
Klimawandel zu bewältigen - zum Beispiel durch
Klimarisikoversicherungen oder eine bessere Schadensvorsorge.
 die Vereinbarungen enthalten bzw. bieten keine Grundlage für
Haftbarkeit oder Kompensation
Klimafinanzierung (Art. 9)
 Langfristziel „shifting the trilions“: Finanzströme sollen konsistent mit
einer THG-armen und gegen Klimarisiken resistenten Entwicklung
gemacht werden
 Industrienationen sollen Entwicklungsländer bei der Finanzierung von
THG-Reduktionsmaßnahmen und Anpassung an den Klimawandel
unterstützen; andere Staaten werden ermutigt, freiwillig zur
Klimafinanzierung beitragen;
 Berichterstattung zur Klimafinanzierung alle zwei Jahre
 bei der regelmäßigen Überprüfung der nationalen Zusagen werden auch
die Finanzzusagen berücksichtigt
 COP decisions: 100 Milliarden Dollar als Zielmarke für Klimafinanzierung
ab 2020 aus öffentlichen und privaten Quellen bestätigt; ab 2025 muss die
Summe erhöht werden
 mehrere das Abkommen flankierende Finanzierungsinitiativen
Transparenz ( Art. 4, Art. 13)
 Ein neuer Rahmen für Transparenz mit einheitlichen Regeln für das
Messen, Berichten und die Verifizierung im Kontext der eingereichten
THG-Reduktionspläne soll eine effektive Umsetzung des Abkommens
sicherstellen
 Dazu gehört die regelmäßige Einreichung eines umfangreichen THGInventars differenziert nach Emissionsquellen und Senken
 Die Bilanzierungsregeln, sollten vom IPCC anerkannt sein und werden von
der Staatengemeinschaft noch konkretisiert
 Für die Bilanzierung hat man sich auf die Prinzipien wie Transparenz,
Vollständigkeit, Konsistenz und Vergleichbarkeit geeinigt; Doppelzählung
von THG-Reduktionen soll verhindert werden
 Flexibilitäten für Entwicklungsländer sollen gewährt werden
Bewertung: Stärken des neuen Klima-Abkommens
 rechtsverbindliches gemeinsames Langfristziel aller Länder in Einklang mit
den Erkenntnissen der Klimawissenschaft
 erstmals Berücksichtigung des Ziels einer Begrenzung auf maximal 1,5°C
 THG-Reduktion auf einem sich selbst beschleunigenden Pfad
 Überwindung der veraltete Zweiteilung zwischen Industrie- und
Entwicklungsländern
 Etablierung der Möglichkeit eines freiwilligen Marktmechanismus für die
Zielerreichung
 Ergänzung durch 10.000+ Klima-Initiativen wie die 114 Unternehmen, die
sich in den kommenden zwei Jahren „Science Based Targets“ setzen
wollen
Bewertung: Schwächen des Abkommens und
Herausforderungen
 unzureichende Minderungsbemühungen vor 2020
 deutliche Verschärfung der Länderbeiträge (NDCs) benötigt
 Finanzzusagen und NDCs nicht rechtlich bindend
 Bedarf der Konkretisierung angemessener Maßnahmen wie eines
internationalen Marktmechanismus, um die anvisierten Ziele zu
erreichen
 Bedarf einer klareren Definition von Mess-, Reporting- und
Verfizierungsverfahren
 Keine Abdeckung von internationalen Luft- und Schifffahrtsemissionen
Bedeutung des neuen UN
Klimaschutzabkommens für die
Wirtschaft
Bedeutung für die Wirtschaft in Deutschland
 Globale THG-Reduktion und Dekarbonisierung als Ziel und unumkehrbarer Trend
 Deutsche Energiewende kein Alleingang
 Neue Geschäftschancen für deutsche Unternehmen, wenn energie- und
klimarelevante Investitionen aus unterschiedlichen Quellen erhöht werden
 Klares Signal, dass Investitionen in treibhausgasintensive Technologien hohen
Risiken ausgesetzt sein werden
 Fokus auf die Umsetzung: Konkretisierung der politischen Rahmenbedingungen
zur Erreichung der deutschen Klimaziele zu erwarten
 Untermauert die Bedeutung eines zukunftsgerichteten
Klimamanagements und - reportings
Ein Erfolgsfaktor für Paris: Globale Energiewende
lohnt sich zunehmend auch ökonomisch
Quelle: Felix Matthes, Öko-Insitut
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