bob marley - Fundus.org

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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Bob Marley
von
Eva-Maria Drömer
Jamaikas Geschichte
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Das Leben in Jamaika
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BOB MARLEY Biographie
3
Die Band (The Wailers)
5
Die Musik von Bob Marley
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Vortragsfassung, Dauer ca. 22 min
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Jamaikas Geschichte
Die Ureinwohner Jamaikas waren Mitglieder vom Stamm Aruak. Das Wort Jamaika bedeutet
„Insel der Quelle“. Während seiner zweiten Reise 1494 entdeckte Christoph Kolumbus die
Insel. 1509 wurde sie spanische Kolonie. Durch eingeschleppte Krankheiten und harte
Arbeitsbedinungen starb die indianische Urbevölkerung aus. 1655 eroberte eine englische
Flotte Jamaika.
Jamaikas Bevölkerung stammt von den Sklaven ab, die ab dem 17. Jahrhundert auf die Insel
gebracht wurden. Sie ist in erster Linie afrikanischer Herkunft. 2,5 Millionen Einwohner leben
ca. in Jamaika. Etwa 588.000 Einwohner leben in Kingston, der Hauptstadt. Stanish Town
(92.000) und Montego Bay (83.000) sind weitere bedeutende Städte. Die offizielle
Landessprache ist englisch. Viele Jamaikaner sprechen jedoch einen englischen Dialekt. Der
afrikanische, spanische und französische Elemente enthält. Britische und afrikanische
Einflüsse spiegeln sich in der Kultur des Landes wieder. Der Reggea wurde populär durch
Bob Marley und andere Musiker. Die internationale Rep- und Rock and Roll Musik wird bis
heute durch diese Musikrichtung beeinflusst.
Englische Einwanderer kamen Ende des 17. Jahrhunderts in großer Zahl auf die Insel. Schnell
entwickelte sich die Plantagenwirtschaft, es wurden afrikanische Sklaven ins Land geholt, da
ein Großer Bedarf an Arbeitern bestand. In Jamaika entstand das weltweit größte Zentrum für
den Sklavenhandel. Am ersten August 1838 wurde die Sklaverei abgeschafft. Viele der
befreiten Sklaven verließen die Plantagen und nahmen Besitz vom unbesiedelten Land im
Inneren der Insel.
In der schwarzen Bevölkerung kam es zu Unzufriedenheit wegen zu hoher Steuern,
Ausgrenzungsmaßnahmen und Diskriminierungen seitens der Gerichte. Bei Port Morant kam
es im Oktober 1865 zu einer Rebellion. Am 6. August 1962 errang Jamaika die
Unabhängigkeit. Michael N. Manley kam nach den Wahlen 1972 in der P.N.P. an die Macht.
Die Bevölkerung spaltete sich jedoch wegen seiner linksgerichteten Politik und der offenen
Freundschaft zu dem kubanischen Regierungschef Fidel Castro. 1980 wurde er abgewählt.
Der Finanzminister, Edward Seager von der J.L.P. bildete danach eine Regierung. Er knüpfte
enge Beziehungen zu den USA und löste die Bindungen zu Kuba. Sein Bestreben war es
ausländisches Kapital ins Land zu holen. 1989 kehrte die P.N.P. mit großer Mehrheit im
Palament, mit Manley an der Spitze zurück an die Macht. 1992 im März führte er eine Politik
der freien Marktwirtschaft vor seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen ein.
Das Leben in Jamaika
Jamaika ist die drittgrößte Insel der großen Antillen, im karibischen Meer südlich von Kuba.
Bis auf wenige Landstriche in der südlichen Küstengegend, ist das Land gebierig. Die
Hafenstädte Kingston, Saint Ann´s Bay, Montego Bay und Port Maria liegen entlang der 800
km langen Küstenlinie. Oft wird die Insel von schweren Erdbeben heimgesucht. Im
Küstentiefland Jamaikes herrscht tropisches Klima vor. Hier beträgt die Jahrestemperatur
durchschnittlich 26,7 Grad C. Das extreme Klima wird oft durch nordöstliche Passatwinde
gemildert, auf der Hochebene (900 m) ist die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 22,2
Grad C.
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Die Wirtschaft Jamaikas ist in erster Linie landwirtschaftlich geprägt. Mit dem Bergbau, der
Industrie und dem Tourismus wurden neue Wirtschaftszweige erschlossen. Zuckerrohr ist das
Hauptanbauprodukt Jamaikas. Bananen, Zitrusfrüchte, Kakao, Kokosnüsse, Mangos, Kaffee
und vieles mehr sind andere landwirtschaftliche Produkte. Auch Hanf wird angebaut und
Marihuana daraus gewonnen. Beinahe der gesamte Piment Weltbedarf kommt aus Jamaika.
In der Landwirtschaft arbeiten 20 % aller Erwerbstätigen. Wir finden auf der Insel
Bodenschätze von Gips, Blei und Salz. Die Bauxit-Minen gehören zu den reichsten der Welt.
Auf einer Zuckerrohrplantage zu arbeiten war und ist sehr schwer und zur damaligen Zeit
musste man Glück haben, in der Woche 20 Dollar zu verdienen. In einer Bauxit-Mine zu
arbeiten war noch schwerer, der Lohn ein bisschen höher.
BOB MARLEY
Biographie
Im Jahr 1944 heiratete der 50.jährige Captain Norvel Marley die jamaikanische, 18 jährige
Kolonialwarenhändlerin, Cedella Booker.
An einem Mittwoch, im Februar 1945, (der genaue Tag ist nicht festzustellen) bekam sie im
Haus des Großvaters einen Sohn mit Namen Robert Nesta Marley.
Bob war der älteste von 5 Kindern, drei Jungen und zwei Mädchen. Cedella versuchte so gut
sie konnte mit ein wenig Unterstützung durch ihre Verwandten die Kinder aufzuziehen. Als
1955 Bobs Vater starb, war er gerade 10 Jahre alt. Bob kannte seinen Vater kaum, da er ihn
nur ganz selten gesehen hatte.
Bob wurde von der Mutter angehalten, im Kirchenchor mitzusingen, da sie sehr religiös war.
Sie versuchte Spirituals zu schreiben und zu singen. Bob war nicht soviel an Kirche und
diesen Dingen gelegen, doch kam er bewusst in dieser Zeit mit dem Gesang und der Musik in
Berührung.
In der Stepney School in Kingston fand seine erste Ausbildung statt. Seine Mutter veranlasste
ihn nach der Schulzeit einen Beruf zu erlernen. Nach einiger Überwindung begann er eine
Schweißerlehre. Er machte dieses nicht gerne, doch war es besser, als andere Jobs, wie zum
Beispiel auf den Zuckerrohrfeldern oder in den Bauxit-Mienen zu arbeiten. Dazu später mehr.
1958 zog Bob nach Trenchtown. Trenchtown hatte eine neue Bedeutung. Die ersten Lektionen
über Existenz, über die tiefste Armut erhielt er hier. Gerade in Trenchtown erkannte er den
Unterschied zwischen Reichtum und Armut. Er hatte einen Punkt erreicht, an dem das
Überleben von Tag zu Tag ein Problem war. Oftmals hatte er nichts zu essen. Was heisst oft?
Fast nie und wenn, dann eine Schüssel Maismehl.
Er bezeichnete das Leben dort als notwendig, damit er alle Probleme der Menschen verstehen
konnte. Bob redete zwar nie darüber, aber in der Zeit, als er in Trenchtown lebte, kam er
erstmals mit dem Rastafarianismus in Kontakt. Die Rasta-Bewegung entstand in den 20er
Jahren. Die Rastas stellen das „gottlose“ Babylon der Weißen dem „gelobten Land“ Afrika
gegenüber, sie glauben an. die Göttlichkeit Ras Tafaris, des früheren äthiopischen Kaisers
Haile Selassie I. Sie glauben auch, Nachkommen der verlorenen, letzten israelitischen
Stämme zu sein. Ihre Erlösung betrachteten sie als eine Art von Gott, Jah, angeführten Zug in
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
die Heimat Afrika, den Himmel auf Erden, in der sich die Weißen der schwarzen Mehrheit
unterordnen müssen.
Mortimo Planno war sein Mentor. Er führte Bob als erster und als Rasta-Bruder in die
Religion ein. Er war verantwortlich für die spätere Auslegung der Rasta-Ideale durch den
lernwilligen jungen Mann. Schließlich endete die Beziehung wegen religiöser Differenzen.
Seine Glaubenshaltung verdankt er jedoch dem Anstoß Mortimo Plannos.
Über Mortimo Planno weiss man nur, dass er viele Jahre Haus und Hof für die Brüder als
Ausbildungsplatz benutzte. Es gab zahllose Treffen, bei denen die Brüder Seite für Seite 3
Jahre lang die Bibel studierten . Waren sie fertig, fingen sie von vorne an. Es wurde
afrikanische Geschichte und die Staatssprache von Äthiopien (amharisch) unterrichtet. 1961
besuchte er als Mitglied einer inoffiziellen Mission Äthiopien.
Als Haile Selassie (den die Rastafariereligion als ihr religiöses Oberhaupt erhoben), nach
Jamaika kam, spielte Mortimo Planno eine wichtige Rolle. Die Menge durchbrach die
Absperrungen und tat, was sie wollte. Einige Beamte wollten sie davon abhalten, Haile
Selassie zu sehen. Als keiner die Menge unter Kontrolle bekam, sprach Planno zu der Menge
und beruhigte sie. Er war ein angesehener Mann, der sehr viel Einfluss hatte.
Wegen seines Alters hat sein Einfluss sehr stark nachgelassen und er hat eine weniger
Aktivität fordernde Rolle übernommen.
Zum ersten Mal fand Bob Gefallen am Singen, als er 15 Jahre alt war (1960). Es war für ihn,
genau wie für viele Jungs in seinem Alter, die einzige Fluchtmöglichkeit von den
gewöhnlichen Arbeitsstellen, wie z. B. auf dem Zuckerrohrfeld oder in der Bauxitmiene zu
arbeiten, wegzukommen.
Am 10. Februar 1966 heiratete Bob die damalige Sängerin von den Souletts, Rita Anderson.
Am nächsten Tag flog er nach Wilmington, Delaware, um dort seine Mutter zu besuchen und
Geld für den Start seiner Karriere zu verdienen. In den USA arbeitete er in einer Crysler
Autofabrik am Fliessband. Es war harte Arbeit und trotzdem fand Bob Zeit für die Musik.
Bob schrieb während dieser Zeit meist in seiner Freizeit. Bend Down Low schrieb er z.B. in
USA.
Als er plötzlich seinen Job verlor, meldete er sich bei der Wohlfahrt. Aber er bekam die
Unterstützung vom US-System nicht. Statt dessen schickten sie einen Einberufungsbefehl zur
Armee. Uncle Sam schien ihn so schnell wie möglich für den Vietnam zu brauchen, doch das
war zuviel für Bob. Vor diesem Horror schreckte er so zurück, dass er nach Trenchtown floh.
Er stellte die alte Besetzung mit Peter Tosh und Bunny Livingstone wieder zusammen. Die
Wailers kehrten ins Geschäft zurück.
Eine Weile zigeunerte er in Europa herum. Als er dann nach Jamaika zurückkam, wurde er
wegen Ganja-Besitzes ins Gefängnis geworfen. Später leugnete er diese Anschuldigung
jedoch und behauptete, es wäre wegen eines Verkehrsdeliktes gewesen. Egal, es holte ihn
jedenfalls für Monate von der Strasse.
Im Gefängnis hatte er genug Zeit nachzudenken, das Leben hatte für ihn eine neue Bedeutung
bekommen. Als er sich dann mit Lee Perry zusammentat, fing seine Karriere erst richtig an.
Lee Perry half ihnen in kürzester Zeit 30 Melodien aufzunehmen, die 2 bekanntesten sind
wohl „Small Axe“ und „Duppy Conquerer“ (1970). Danach folgten zahlreiche Schallplatten.
Natty Dread, Rasta Vibration und Exodus machten ihn international bekannt.
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Am 03.12.1976 bereitete er ein freies Konzert in seinem Haus vor und wurde bei einem
Attentat leicht am Fuss verletzt, vermutlich wegen seiner zunehmenden politischen
Aktivitäten und sein Eintreten für die Rechte der Schwarzen. Kurze Zeit später spielte er
trotzdem auf einem Konzert in Kingston vor 50.000 Menschen. 1977 verliess er Jamaika und
lebte für 18 Monate in Miami.
1978 kehrte Marley für das „One Love Peace“ Konzert nach Kingston zurück, um die beiden
sich bekämpfenden politischen Parteien zu versöhnen. In New York verliehen ihm die
Vereinten Nationen den Medal of Peace. Der äthiopische Kronprinz Asfa Wossen verlieh ihm
den Ring seiner Majestät Haile Selassie. Im gleichen Jahr reiste Marley zum erstenmal nach
Afrika. In dieser Zeit war sein politischer Einfluss so gross, dass er den politischen Terror, der
seit über 10 Jahren auf Jamaika lag, für kurze Zeit unterbrechen konnte.
Nach seiner Welttournee 1979 lud in die Regierung von Zimbabwe 1980 zu den
Unabhängigkeitsfeierlichkeiten ein. Sein Auftritt in Harare vor 40.000 Zuhörern war
wahrscheinlich der schönste Moment in Bob`s Leben. Leider musste er zu dieser Zeit auch
feststellen, dass sein Manager Don Taylor ihn betrogen hatte. Bei einem Wutanfall prügelte er
ihn fast zu Tode und feuerte ihn dann. Im gleichen Jahr spielte er eine wichtige Rolle bei den
jamaikanischen Wahlen und setzte sich stark für die Ziele dess sozialistischen Premiers
Michael Manley ein. Bereits 1980 stellten die Ärzte fest, Bob habe Krebs. 1981 wurde die
Behandlung von Dr. Joseph Issels abgebrochen. Die Ärzte diagnostizierten: Gehirntumor und
Krebs-Metastasen.
1981 starb er in einem Hospital in Miami. Am 21. Mai 1981 fand ein offizieller
Gedenkgottesdienst in Kingston statt. Am 23. Mai 1981 wurde er an seinem Geburtsort Nine
Miles beigesetzt, wo er von Leuten aus der ganzen Welt besucht wird. Bob hinterliess 11
Kinder von 8 Frauen. Im Sommer 1981 wurde er mit dem Tribute Bob Marley Konzert geehrt.
1982 wurde des Bob Marley Performing Center in Montegobay eröffnet. Sein Erbe betrug
schätzungsweise 30.000.000 US-Dollar. Der 6. Februar, der Geburtstag von Bob Marley ist in
Jamaika inzwischen Nationaler Bob Marley Erinnerungstag.
Die Band (The Wailers)
Ende der 50er Jahre waren Gitarren- und Vokalgruppen in Trenchtown ein alltäglicher
Anblick. Das Singen und Spielen von Instrumenten war die einzige Alternative, wenn man
nicht in einem Hotel, auf dem Zuckerrohrfeld oder in der Bauxit-Miene arbeiten
wollte/konnte. Zu dieser Zeit fand Bob zum ersten Mal Gefallen am Gesang. Während er die
Schweißerlehre machte, lernte er Desmond Dekker kennen, der selbst Sänger werden wollte
unnd ihn dazu ermunterte, auch Lieder zu schreiben. Desmond stellte Bob Jimmy Cliff vor,
der Anfang der 60er einige erfolgreiche Lieder in der Hitparade (Charts) von Jamaika hatte.
Jimmy brachte ihn in die Beverly-Studios, wo Bob einige Aufnahmen machte, die allerdings
nicht sehr erfolgreich waren. Er verlor das Interesse am Singen wieder und kehrte zu seiner
Schweißerlehre zurück. Nachdem er Joe Higgs traf, entschied sich Bob dafür, eine Band zu
gründen. Er tat sich mit Bunny Wailer (Bunny Livingstone) zusammen und gründete 1963 mit
Junior Braithwaite, Bevely Kelso, Cherry Smith und Peter Mc Intosh, die Wailing Wailers.
Anfang 1965 wurde die erste Single „Simmer Down“ veröffentlicht. Die Platte verkaufte sich
über 80.000 Mal. Sie erschien auf dem Label Coxson von C. Dodd. Bis 1966 produzierten die
Wailers über 70 Lieder für Dodd, darunter 20 lokale Hits. Ende 1965 verliessen Braightwaite,
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Kelso und Smith die Band. Obwohl die Platten in die Charts kamen, erhielt die Band kaum
etwas dafür. Dodd zahlte ihnen für alle Hits, die sie 1966 hatten, insgesamt nur 20 Dollar. Die
meisten dieser Hits (I need jou, lonesome feeling, It hurts to be alone und I am still waiting)
waren langsame sentimentale Balladen.
1966 ging Bob nach seiner Heirat in die USA, um Geld für die Band zu verdienen. Während
Bob in den Staaten war, spielte die Gruppe kaum zusammen, nur Bunny Livingstone und
Peter Tosh schrieben weiterhin Songs und übten auf den Rat von Joe Higgs auf ihren
Instrumenten. 1967 probierten sie es noch einmal mit Coxsone (Dodd). Aber es war das
Gleiche, wie im vorigen Jahr. Was sie nun taten, war wesentlich schwieriger, als sie sich es
vorgestellt hatten, sie wollten ihr eigenes Label Wailin Soul gründen. Da sie jedoch keine
Ahnung hatten, wie man ein solches Unternehmen führt, ging das Label nach einen halben
Dutzend Veröffentlichungen ein. Von Jonny Nash wurden die Wailers für das J.A.D.Label
verpflichtet, für das sie eine LP-Aufnahme machten. Jedoch wurde nur „Bend Down Low“ als
Single veröffentlicht.
Dieses Lied hatte Bob während seines Aufenthaltes in den USA geschrieben. Jonny Nash
holte die Wailers nach England und brachte die C.B.S. dazu, „Reggae on Broadway“ zu
veröffentlichen. Danach ging Nash nach Schweden und nahm Bob mit, damit er eine
Filmmusik schrieb. Erst als Bob nach seiner Rückkehr nach Jamaika und der Entlassung auf
dem Gefängnis Lee Perry traf, lebte die Arbeit der Band wieder auf.
Die Zusammenarbeit mit Lee Perry dauerte bis 1970 und war ungeheuer produktiv. Die Musik
von Bob Marley und den Wailers wurde als Rebellenmusik bekannt. Von über 30 Melodien
sind die bekanntesten „Small axe“ und „Duppy Conqueror“, vor allem aber das Album „Soul
Rebel“, welches besonders in Jamaika erfolgreich war.
1970 beschlossen sie von neuem, ein eigenes Label zu gründen, obwohl „Wailin Soul“ so ein
Flop gewesen war. „Tuff Gong“ - so hieß ihr neues Label - wurde von einem Plattenladen
herausgebracht. „Tuff Gong“ war ein größerer Erfolg als „Wailin Soul“. Innerhalb von sehr
kurzer Zeit konnten sie die stattliche Reihe von Hits vorweisen. Auf diesem Label wurde auch
„Trenchtown Rock“ einer der Größten Hits, den sie jemals in Jamaika hatten, veröffentlicht.
Aston “ Familie Man“ Barret und sein Bruder Charlton“Charlie“ Barret schlossen sich in
dieser Zeit den Wailers an. Die Barret Brüder waren die Stars von Lee Perrys Sessionmusik
Als Mitglieder der Upsetters waren sie auch 1970 mit diesen auf Englandtournee gewesen.
Allerdings nicht sehr erfolgreich. Ein weiteres Kapitel der Wailers-Geschichte wurde hiermit
markiert. Die Zeit mit Lee Perry war für Bob sehr wichtig, aber kurz und für die Wailers sehr
produktiv. Es war eine unglaublich fruchtbare Phase für die Wailers und für Bob ein neuer
Start. Bob nutzte es auch, dass Lee Perry so gute Ideen brachte. Das Plattenpublikum
Jamaikas wurde mit dem „Tuff Gong Label „ von den Wailers überrascht. Unter anderem
machten sie sich einen Namen mit „Mr. Fire Coal Man“ und „Screw Face“. Ein bisschen
außerhalb der traditionellen Rebellenmusik dieser Zeit lag „Satisfy my Soul“.
„Chris Blackwell“ - Produzent - erschien Ende 1971 auf der Szene und schlug Bob die
Finanzierung eines Albums vor. Marley musste, wenn er das Album machen wollte, genügend
Zeit im Studion verbringen, damit das Album wirklich perfekt wurde. Dieses war die einzige
Bedingung die Chris Blackwell stellte.
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Bob macht sich an die Arbeit in den Dynamite-Studios. Dabei hatte er viele Schwierigkeiten
mit dem Studioinhabern. Er durfte solange im Studio bleiben bis er den richtigen Sound
gefunden hatte. Überwältigend war das Ergebnis. „Catch A Fire“ ist ein Album, über das die
Leute heute noch reden. Durch das Album wurde die Richtung der gesamten jamaikanischen
Musik festgelegt und auch in England von den Musikmedien ernster genommen. Der letzte
Schritt der künftig erfolgreichen Wailers Musik wurde hiermit markiert.
Die Wailers auf Island Records. Im heutigen Regaefeld ist der durchdachte, empfindsame Stil
der Wailers der stärkste. Einerseits erhielten die Wailers durch die Freundschaft zu Chris
Blackwell internationale Aufmerksamkeit, andererseits kam es zur Trennung von Bob, Bunny
und Peter. Die beiden letzteren erklärten öffentlich, nicht wieder mit Blackwell
zusammenzuarbeiten.
Die Wailers waren 1973 zum erstenmal in Großbritannien auf Tournee. Im Juli traten sie als
„Support Act“ für Bruce Springsteen in New York auf. Die Platte „Burnin“ erschien im
gleichen Jahr. Marley erweiterte 1973 die Instrumentalsektion seiner Band. Zu den BarretBrüdern kam der Keyborder Bernard „Touter“ Harvey, ebenfalls der Sänger Joe Higgs und die
I-Threes, denen auch seine Frau Rita angehörte. Der internationale Erfolg wurde durch Alben
wie Natty Dread, Rastaman Vibration und Exodus gefestigt. „No Woman No Cry“ war der
erste ineternationale Hit Bob Marleys, bis zu seinem Tod wurden schätzungsweise Platten für
insgesamt 190 Millionen US-Dollar verkauft. Der Konzertfilm Bob Marley And The Wailers
Live wurde im Juni 1977 von Keith Macmillan gedreht. 1977 kam ein neues Mitglied dazu.
Junior Marvin war der neue Leed Gittarist der Gruppe. Die Wailers gingen anschließend auf
ausgedehnte Welttournee (USA, Japan, Canada, Australien und Neuseeland). 1980 waren sie
in Afrika auf Welttournee. Dort spielten sie vor 100.000 Menschen.
Die Musik von Bob Marley
(wovon sie handelt)
Viele Themen und Stimmungen enthält die Musik von Bob Marley. In seiner Umgebung und
in seinen Erfahrungen finden wir den Ursprung seiner Musik. Seine Musik ist die einer
leidenden Masse, die sich zu befreien versucht. Sie ist die geistige Nahrung eines hungrigen,
frustrierten und unterdrückten Volkes. Er berichtet über die jammervolle Armut, die in den
Slums von Kingston herrscht. Über die schlimmste Armut der Welt. Einige werden sagen,
Armut gibt es auf der ganzen Welt, aber die Ghettos von Kingston schreien besonders nach
Gerechtigkeit.
Seine ersten Platten waren Balladen in der Stimmung des amerikanischen R`n´B-Stils. „Judge
Not“ und „One Cup Of Coffee“ waren in diesem Stil geschrieben und bei vielen Jamaikanern
sehr beliebt. Aber „Judge Not“, seine erste Platte zeigte, dass er ein wachsames Auge für das
gesellschaftliche Klima im Land hatte. Anfang der 60er Jahre verschlechterten sich die
sozialen Bedingungen in Jamaika sehr. Eine Welle der Kriminalität und der Schießereien traf
Kingston. Zu dieser Zeit schrieb er „Simmer Down“ und appellierte damit an die Vernunft der
„Rude Boys“ und „ Bad Mans“. Diese erste Phase dauerte bis ungefähr 1968.
Nachdem Bob aus dem Gefängnis entlassen wurde, änderte sich seine Musik. Ein Klassiker
aus dieser neuen Zeit war „Small Axe:
...Was rühmt ihr euch, ihr Teufel.
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Ihr spielt die schlauen, aber klug seid ihr nicht.
Ich sage euch, ihr braucht das Unrecht.
Um eure Eitelkeit zu befriedigen.
Aber Jah Jah´s Güte währt ewig.
Ihr seid der große Baum.
Wir sind die kleine Axt.
Scharf genug, euch zu fällen...
Hier versucht Bob seine Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Gleichberechtigung auszudrücken.
Es ist auch sein erstes öffentliches Bekenntnis zur Rasta-Bewegung.
Ab 1971 begann die Zusammenarbeit mit Chris Blackwell und Island Records. Mit dem
Album „Catch a Fire“ erinnert Bob an die Sklaventreiber seiner Urahnen:
...Sklaventreiber!
Das Blatt wendet sich.
Fang Feuer.
Jetzt wirst du verbrannt.
Immer wenn ich die Peitsche knallen höre,
Erstarrt mir das Blut.
Ich erinnere mich wie auf einem Sklavenschiff
Unsere Seelen brutal geschunden wurden.
Heute sagen sie, ihr seid frei.
Nur tragen wir noch die Ketten der Armut.....
In dem Titel „I shot the Sheriff“, der 1973 auf dem nächsten großen Album „Burnin“
erschien, verteidigt Bob die Gewalt, die zur Selbstverteidigung angewandt wird und lehnt die
Gewalt zu politischen Zwecken ab:
...Ich erschoss den Sheriff.
Aber doch keinen Abgeordneten.
Eines Tages bot sich die Freiheit an
Und ich machte mich auf, die Stadt zu verlassen.
Plötzlich sah ich Sheriff John Browm.
Der mich niederschießen wollte.
Dann hab ich geschossen....
Mit dem 1974 geschriebenen „Natty Dread“ Album gelang es den Wailers entgültig,
international erfolgreich zu sein. Der Titel-Song feiert die Unabhängigkeit der Anhänger des
Rastafarianismus (Dread locks genannt):
...Ich bin ein Dread lock Congo bongo (religiöser Afrikaner).
Kinder schafft eureKultur.
Und bleibt nicht hier und passt euch an.
Oh, der Kampf wird noch viel heißer werden....
Dies sind nur einige Beispiele für die gesellschafts-politischen Inhalte von Bob Marleys
Musik. In vielen anderen Liedern hat er Themen der Rasta-Sekte oder auch einfach des
alltäglichen Lebens verwendet.
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Diskographie (Auswahl)
Wann welche Alben und Lieder geschrieben und aufgezeichnet wurden:
Catch A Fire (1972), Island
Afrikan Herbsman (1973), Island
Burnin (1973), Trojan
Natty Dread (1975), Island
Live (1975), Island
Rastaman Vibration (1976), Island
Exodus (1977), Island
Kaya /1978), Island
Babylon By Bus (1978), Island (Live-Doppel-LP)
Surval (1979), Island
Uprising (1980), Island
Changes Are (1981), WEA (rec.1968-72)
Confrontation (1983), Island (rec. 1979-81)
Talking Blues (1991), Island,/Tuff Gong (rec.1973-75)
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Vortragsfassung, Dauer ca. 22 min
Das Leben in Jamaika
Jamaika ist die drittgrößte Insel der großen Antillen, im karibischen Meer südlich von Kuba.
Bis auf wenige Landstriche in der südlichen Küstengegend, ist das Land gebierig. Die
Hafenstädte Kingston, Saint Ann´s Bay, Montego Bay und Port Maria liegen entlang der 800
km langen Küstenlinie. Oft wird die Insel von schweren Erdbeben heimgesucht. Im
Küstentiefland Jamaikes herrscht tropisches Klima vor. Hier beträgt die Jahrestemperatur
durchschnittlich 26,7 Grad C. Das extreme Klima wird oft durch nordöstliche Passatwinde
gemildert, auf der Hochebene (900 m) ist die durchschnittliche Jahrestemperatur bei 22,2
Grad C.
Die Ureinwohner Jamaikas waren Mitglieder vom Stamm Aruak. Das Wort Jamaika bedeutet
„Insel der Quelle“. Während seiner zweiten Reise 1494 entdeckte Christoph Kolumbus die
Insel. 1509 wurde sie spanische Kolonie. Durch eingeschleppte Krankheiten und harte
Arbeitsbedinungen starb die indianische Urbevölkerung aus. 1655 eroberte eine englische
Flotte Jamaika.
Jamaikas Bevölkerung stammt von den Sklaven ab, die ab dem 17. Jahrhundert auf die Insel
gebracht wurden. Sie ist in erster Linie afrikanischer Herkunft. 2,5 Millionen Einwohner leben
ca. in Jamaika. Etwa 588.000 Einwohner leben in Kingston, der Hauptstadt. Stanish Town
(92.000) und Montego Bay (83.000) sind weitere bedeutende Städte. Die offizielle
Landessprache ist englisch. Viele Jamaikaner sprechen jedoch einen englischen Dialekt. Der
afrikanische, spanische und französische Elemente enthält. Britische und afrikanische
Einflüsse spiegeln sich in der Kultur des Landes wieder. Der Reggea wurde populär durch
Bob Marley und andere Musiker. Die internationale Rep- und Rock and Roll Musik wird bis
heute durch diese Musikrichtung beeinflusst.
BOB MARLEY
Biographie
Bob wurde an einem Mittwoch, im Februar 1945 geboren. Er war der älteste von 5 Kindern,
drei Jungen und zwei Mädchen. Seine jamaikanische Mutter versuchte so gut sie konnte mit
ein wenig Unterstützung durch ihre Verwandten die Kinder aufzuziehen. Als 1955 Bobs
englischer Vater starb, war er gerade 10 Jahre alt.
Bob wurde von der Mutter angehalten, im Kirchenchor mitzusingen, er kam in dieser Zeit
bewusst mit dem Gesang und der Musik in Berührung.
Seine Mutter veranlasste ihn nach der Schulzeit einen Beruf zu erlernen. Nach einiger
Überwindung begann er eine Schweißerlehre. Er machte dieses nicht gerne, doch war es
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
besser, als andere Jobs, wie zum Beispiel auf den Zuckerrohrfeldern oder in den BauxitMienen zu arbeiten.
1958 zog Bob nach Trenchtown. In Trenchtown lernte er die Armut erst richtig kennen.
Oftmals hatte er nichts zu essen. Was heisst oft? Fast nie und wenn, dann eine Schüssel
Maismehl.
Hier kam er erstmals mit der Rasta-Bewegung in Kontakt. Die Rasta-Bewegung entstand in
den 20er Jahren. Die Rastas glauben, Nachkommen der verlorenen, letzten israelitischen
Stämme zu sein. Ihre Erlösung betrachteten sie als eine Art von Gott, Jah, angeführten Zug in
die Heimat Afrika, den Himmel auf Erden, in der sich die Weißen der schwarzen Mehrheit
unterordnen müssen.
Zum ersten Mal fand Bob Gefallen am Singen, als er 15 Jahre alt war (1960). Es war für ihn,
genau wie für viele Jungs in seinem Alter, die einzige Fluchtmöglichkeit von den
gewöhnlichen Arbeitsstellen, wie z. B. auf dem Zuckerrohrfeld oder in der Bauxitmiene zu
arbeiten, wegzukommen. Er versuchte sich als Sänger und ab 1963 mit einer Band, den
Wailin Wailers.
Am 10. Februar 1966 heiratete Bob die damalige Sängerin von den Souletts, Rita Anderson.
Am nächsten Tag flog er nach Wilmington, Delaware, um dort seine Mutter zu besuchen und
Geld für den Start seiner Karriere zu verdienen. In den USA arbeitete er in einer Autofabrik
am Fliessband. Er verlor seinen Job, und erhielt einen Einberufungsbefehl zur Armee. Vor
diesem Horror floh er zurück nach Trenchtown. Die Wailers spielten wieder zusammen
waren jedoch nur wenig erfolgreich.
Bob ging mit Johny Nash nach Europa und zigeunerte dort eine Weile herum. Als er dann
nach Jamaika zurückkam, wurde er wegen Ganja-Besitzes ins Gefängnis geworfen. Im
Gefängnis hatte er genug Zeit nachzudenken. Als er sich nach der Entlassung mit Lee Perry
zusammentat, begann seine Karriere. Lee Perry half ihnen in kürzester Zeit 30 Melodien
aufzunehmen, die 2 bekanntesten sind wohl „Small Axe“ und „Duppy Conquerer“. Danach
folgten zahlreiche Schallplatten. Natty Dread, Rasta Vibration und Exodus machten ihn
international bekannt.
Am 03.12.1976 wurde ein Attentat auf ihn verübt, vermutlich wegen seiner zunehmenden
politischen Aktivitäten und seinem Eintreten für die Rechte der Schwarzen. Kurze Zeit später
spielte er trotzdem auf einem Konzert in Kingston vor 50.000 Menschen. 1977 verliess er
Jamaika und lebte für 18 Monate in Miami.
1978 kehrte Marley für das „One Love Peace“ Konzert nach Kingston zurück, um die beiden
sich bekämpfenden politischen Parteien zu versöhnen. In New York verliehen ihm die
Vereinten Nationen den Medal of Peace. Der äthiopische Kronprinz Asfa Wossen verlieh ihm
den Ring seiner Majestät Haile Selassie. Im gleichen Jahr reiste Marley zum erstenmal nach
Afrika. In dieser Zeit war sein politischer Einfluss so gross, dass er den politischen Terror, der
seit über 10 Jahren auf Jamaika lag, für kurze Zeit unterbrechen konnte.
Nach seiner Welttournee 1979 lud ihn die Regierung von Zimbabwe 1980 zu den
Unabhängigkeitsfeierlichkeiten ein. Sein Auftritt in Harare vor 40.000 Zuhörern war
wahrscheinlich der schönste Moment in Bob`s Leben. Im gleichen Jahr spielte er eine
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
wichtige Rolle bei den jamaikanischen Wahlen und setzte sich stark für die Ziele dess
sozialistischen Premiers Michael Manley ein. Bereits 1980 stellten die Ärzte fest, Bob habe
Krebs. 1981 wurde die Behandlung von Dr. Joseph Issels abgebrochen. Die Ärzte
diagnostizierten: Gehirntumor und Krebs-Metastasen.
1981 starb er in einem Hospital in Miami.
Die Band (The Wailers)
Ende der 50er Jahre waren Gitarren- und Vokalgruppen in Trenchtown ein alltäglicher
Anblick. Das Singen und Spielen von Instrumenten war die einzige Alternative, wenn man
nicht in einem Hotel, auf dem Zuckerrohrfeld oder in der Bauxit-Miene arbeiten
wollte/konnte. Nachdem Bob als Sänger keinen Erfolg hatte entschied er sich eine Band zu
gründen. Er tat sich mit Bunny Wailer (Bunny Livingstone) zusammen und gründete 1963 mit
Junior Braithwaite, Bevely Kelso, Cherry Smith und Peter Mc Intosh, die Wailing Wailers.
Anfang 1965 wurde die erste Single „Simmer Down“ veröffentlicht. Die Platte verkaufte sich
über 80.000 Mal. Sie erschien auf dem Label Coxsone von C. Dodd. Bis 1966 produzierten
die Wailers über 70 Lieder für Dodd, darunter 20 lokale Hits. Obwohl die Platten in die
Charts kamen, erhielt die Band kaum etwas dafür. Dodd zahlte ihnen für alle Hits, die sie
1966 hatten, insgesamt nur 20 Dollar.
Während Bob 1966 in den Staaten war, spielte die Gruppe kaum zusammen. Erst als Bob nach
seiner Rückkehr nach Jamaika und der Entlassung auf dem Gefängnis Lee Perry traf, lebte die
Arbeit der Band wieder auf. Die Zusammenarbeit mit Lee Perry dauerte bis 1970 und war
ungeheuer produktiv. Die Musik von Bob Marley und den Wailers wurde als Rebellenmusik
bekannt.
1970 schlossen sich Aston “ Family Man“ Barret und sein Bruder Charlton“Charlie“ Barret
den Wailers an. Die Barret Brüder waren die Stars von Lee Perrys Sessionmusic. „Chris
Blackwell“ - Produzent - erschien Ende 1971 auf der Szene und schlug Bob die Finanzierung
eines Albums vor. Marley durfte solange im Studio bleiben bis er den richtigen Sound
gefunden hatte. Das Ergebnis „Catch A Fire“ war überwältigend. Durch das Album wurde die
Richtung der gesamten jamaikanischen Musik festgelegt und auch in England von den
Musikmedien ernster genommen. Einerseits erhielten die Wailers durch die Freundschaft zu
Chris Blackwell internationane Aufmerksamkeit, andererseits kam es zur Trennung von Bob,
Bunny und Peter.
Die Wailers waren 1973 zum erstenmal mit erweiterter Instrumentalsektion in Großbritannien
auf Tournee. Zu den Barret-Brüdern kam der Keyborder Bernard „Touter“ Harvey, der Sänger
Joe Higgs und die I-Threes, denen auch Bob’s Frau Rita angehörte. Der internationale Erfolg
wurde durch Alben wie Natty Dread, Rastaman Vibration und Exodus gefestigt. 1977 kam ein
neues Mitglied dazu. Junior Marvin war der neue Lead Gittarist der Gruppe. Die Wailers
gingen anschließend auf ausgedehnte Welttournee (USA, Japan, Canada, Australien und
Neuseeland). 1980 waren sie in Afrika auf Welttournee. Dort spielten sie vor 100.000
Menschen.
Die Musik von Bob Marley
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Eva Maria Droemer [email protected] (H Droemer)
Seine ersten Platten waren Balladen in der Stimmung des amerikanischen R`n´B-Stils. „Judge
Not“ und „One Cup Of Coffee“ waren in diesem Stil geschrieben und bei vielen Jamaikanern
sehr beliebt.
Anfang der 60er Jahre verschlechterten sich die sozialen Bedingungen in Jamaika sehr. Eine
Welle der Kriminalität und der Schießereien traf Kingston. Zu dieser Zeit schrieb er „Simmer
Down“ und appellierte damit an die Vernunft der „Rude Boys“ und „ Bad Mans“. Diese Phase
dauerte bis ungefähr 1968. Nachdem Bob aus dem Gefängnis entlassen wurde, änderte sich
seine Musik. Das folgende sind nur einige Beispiele für die gesellschafts-politischen Inhalte
von Bob Marleys Musik. In vielen anderen Liedern hat er Themen der Rasta-Sekte oder auch
einfach des alltäglichen Lebens verwendet. Ein Klassiker aus dieser neuen Zeit ist „Small
Axe:
...Was rühmt ihr euch, ihr Teufel.
Ihr spielt die schlauen, aber klug seid ihr nicht.
Ich sage euch, ihr braucht das Unrecht.
Um eure Eitelkeit zu befriedigen.
Aber Jah Jah´s Güte währt ewig.
Ihr seid der große Baum.
Wir sind die kleine Axt.
Scharf genug, euch zu fällen...
(Davon spiele ich jetzt einen Ausschnitt)
Hier versucht Bob seine Sehnsucht nach Gerechtigkeit und Gleichberechtigung auszudrücken.
Es ist auch sein erstes öffentliches Bekenntnis zur Rasta-Bewegung.
Mit dem Album „Catch a Fire“ (1972) erinnert Bob an die Sklaventreiber seiner Urahnen:
...Sklaventreiber!
Das Blatt wendet sich.
Fang Feuer.
Jetzt wirst du verbrannt.
Immer wenn ich die Peitsche knallen höre,
Erstarrt mir das Blut.
Ich erinnere mich wie auf einem Sklavenschiff
Unsere Seelen brutal geschunden wurden.
Heute sagen sie, ihr seid frei.
Nur tragen wir noch die Ketten der Armut.....
In dem Titel „I shot the Sheriff“, der 1973 auf dem nächsten großen Album „Burnin“
erschien, verteidigt Bob die Gewalt, die zur Selbstverteidigung angewandt wird und lehnt die
Gewalt zu politischen Zwecken ab:
...Ich erschoss den Sheriff.
Aber doch keinen Abgeordneten.
Eines Tages bot sich die Freiheit an
Und ich machte mich auf, die Stadt zu verlassen.
Plötzlich sah ich Sheriff John Browm.
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Der mich niederschießen wollte.
Dann hab ich geschossen....
Mit dem 1974 geschriebenen „Natty Dread“ Album gelang es den Wailers entgültig,
international erfolgreich zu sein. Der Titel-Song feiert die Unabhängigkeit der Anhänger der
Rasta-Bewegung (Dread locks genannt):
...Ich bin ein Dread lock Congo bongo (religiöser Afrikaner).
Kinder schafft eureKultur.
Und bleibt nicht hier und passt euch an.....
In seiner späten Komposition „Redemption Song“ fasst er seine gesellschaftspolitischen,
religiösen und persönlichen Anliegen zusammen.
Früher haben Piraten uns geraubt und an Händlerschiffe verkauft...
Befreit euch selbst von der geistigen Versklavung.
Wie lange noch werden unsere Propheten getötet während wir nur zusehen...
Ja, es ist Teil der Weissagung: wir müssen die Schrift erfüllen.
Willst du nicht auch das Lied der Freiheit singen?
Alles, was ich jemals wollte sind Erlösungslieder.
(Davon spiele ich jetzt einen Ausschnitt)
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