ETWR – Teil B Urnenexperimente Stephan Schosser 2 Urnenexperimente 53 Motivation – Geburtstagswette • Ihnen werden die folgenden beiden Wetten angeboten. Welche favorisieren Sie? • Wette 1 • Alternative A 100 Euro, falls zwei (oder mehr) Personen in diesem Hörsaal am selben Tag (innerhalb eines Jahres) Geburtstag haben (ungefähr 400 Personen im Hörsaal). • Alternative B 80 Euro so mitnehmen • Wette 2 • Alternative A 100 Euro, falls eine (oder mehr) Personen in diesem Hörsaal heute Geburtstag haben (ungefähr 400 Personen im Hörsaal). • Alternative B 80 Euro so mitnehmen • Am Ende dieses Kapitels können Sie dies „objektiv“ beantworten. WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Voriges Kapitel Stephan Schosser 3 Urnenexperimente 53 Motivation - Formal • Wahrscheinlichkeit von Ereignis A Anzahl Ergebnisse in A P(A) = Anzahl Ergebnisse in Ω • Kombinatorik liefert strukturiertes Vorgehen für • Bestimmung der Anzahl Ergebnisse in A • Bestimmung der Anzahl Ergebnisse in Ω • Kombinatorik ermöglicht also Bestimmung von p WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 4 Urnenexperimente 53 Ziele • Bisher • Mathematische Beschreibung von Mengen • Einführung des Wahrscheinlichkeitsbegriffs • Ziel des Kapitels • Einführung in die Kombinatorik • Ziel der Kombinatorik • Systematisierung bei der Ermittlung der Anzahl möglicher Ereignisse • Beispiel: • Ein Mann hat drei Pullover (rot, gelb, blau) und zwei Hosen (schwarz, weiß) • Wie viele verschiedene Möglichkeiten hat er sich zu kleiden? WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 5 Urnenexperimente 53 Kartesisches Produkt • Satz Seien A = {a1 ,..., am }und B = {b1 ,..., bn } Mengen. Für das kartesische Produkt A × B = {(a, b) a ∈ A, b ∈ B} gilt | A × B |=| A | ⋅ | B |= m ⋅ n . • Beispiel (forts.) • Ein Mann hat drei Pullover (rot, gelb, blau) und zwei Hosen (schwarz, weiß) • Der Mann hat 3 · 2 = 6 Möglichkeiten sich zu kleiden. WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 6 Urnenexperimente 53 Kartesisches Produkt – Beweis • Beweis: • Der Beweis ist offensichtlich, wenn man sich die möglichen Ergebnisse folgendermaßen aufschreibt. b1 a1 a2 (a1 , b1 ) (a1 , b2 ) (a2 , b1 ) (a2 , b2 ) ai (ai , b1 ) am (am , b1 ) WS12/13 b2 (ai , b2 ) (am , b2 ) bj bn (a1 , b j ) (a2 , b j ) (a1 , bn ) (a2 , bn ) (ai , b j ) (am , b j ) (ai , bn ) (am , bn ) Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 7 Urnenexperimente 53 Kartesisches Produkt – Verallgemeinerung • Daraus folgt sofort folgende Verallgemeinerung: • Satz Seien A1, …, Ar endliche Mengen. Für das kartesische Produkt gilt A1 ×…× Ar = { (a1 ,…, ar ) ai ∈ Ai , i = 1,…, r} | A1 ×…× Ar |=| A1 | ⋅…⋅ | Ar | . • Beispiel (forts.) • Ein Mann hat drei Pullover (rot, gelb, blau) und zwei Hosen (schwarz, weiß)? • Der Mann hat 3 · 2 = 6 Möglichkeiten sich zu kleiden. • Der Mann besitzt noch eine lila und eine orange Krawatte. Wie viele Möglichkeiten hat er jetzt sich unterschiedlich zu kleiden? • Zu jeder der 6 Hosen-Pullover-Kombinationen kann er eine Krawatte anziehen. D.h. 2 · 6 = 12 Möglichkeiten • ... oder direkt: |Hosen| · |Pullover| · |Krawatte| = 2 · 3 · 2 = 12 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Agenda • Formalisierung des Zufalls • Bewertung von Ereignissen • Urnenexperimente • Mit Berücksichtigung der Anordnung • Ohne Berücksichtigung der Anordnung • Bewertung von Urnenexperimenten • Zufallsvariablen • Verteilungsparameter • Mehrdimensionale Zufallsvariablen • Verteilungsparameter II • Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (diskret) • Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig) WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 8 Urnenexperimente 53 Stephan Schosser 9 Urnenexperimente 53 Urnenexperiment • Klassische Fragestellung der Kombinatorik • Eine Urne enthält n Kugeln, die von 1 bis n durchnummeriert sind. • Der Urne werden nacheinander k Kugeln entnommen. • Nach jedem Zug notiert man die Nummer der gezogenen Kugel • Dann wird die Kugel • (a) entweder zurück (Ziehen mit Zurücklegen) gelegt oder ... • (b) zur Seite gelegt (Ziehen ohne Zurücklegen). • Außerdem unterscheiden wir noch, ob • (a) die Anordnung der gezogenen Kugeln berücksichtigt oder ... • (b) nicht berücksichtigt wird. Zurücklegen Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt WS12/13 ohne mit nein ? ? ja ? ? Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 10 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen I • Ziehen mit Zurücklegen unter Berücksichtigung der Reihenfolge • Urne mit 4 Kugeln • U = {1, 2, 3, 4} • Möglichkeiten bei 2 mal Ziehen (1,1) (1,2) (1,3) (1,4) (2,1) (2,2) (2,3) (2,4) (3,1) (3,2) (3,3) (3,4) (4,1) (4,2) (4,3) (4,4) • Anzahl der Möglichkeiten: 4 · 4 = 4² • |U x U| = |U| · |U| = 4 · 4 = 4² = 16 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Ziehen mit Zurücklegen II • Satz Stephan Schosser 11 Urnenexperimente 53 Die Anzahl der geordneten Stichproben vom Umfang k aus einer Menge vom Umfang n beträgt beim Ziehen mit Zurücklegen nk. • Beispiel (forts.) • Urne mit 4 Kugeln (U = {1, 2, 3, 4}), 2x Ziehen • n = 4, k = 2 → 42 = 16 geordnete Stichproben Zurücklegen Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt WS12/13 ohne mit nein ? ? ja ? nk Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 12 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen – Beweis • Beweis Sei U eine Menge mit n Elementen. Die Menge aller möglichen geordneten Stichproben ist beim Ziehen mit Zurücklegen: A = { (a1 ,…, ak ) ai ∈U , i = 1,…, k}= U ×U ×…×U die Kardinalität dieser Menge ist | A| = |U ×…×U| = |U | ⋅…⋅ | U| = |U |k = n k WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 13 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen – Beispiel I • Beispiel • Ein Bit ist die kleinste Informationseinheit • Ein Bit kann zwei Zustände (0 oder 1) haben • Ein Byte besteht aus 8 Bits • Wie viele Informationen in einem Byte? • Visualisierung (1 Byte) 0 oder 1 • Experiment: Ziehe 8 Mal aus der Menge B = {0, 1} • In einem Byte können also 2 · 2 · 2 ·... · 2 = 28 = 256 unterschiedliche Informationen gespeichert werden • Hinweis für Informatiker: • 1 Byte speichert Binäzahlen mit 8 Elementen • Binärzahl 11111111 entspricht Dezimalzahl 255 • Es können also 256 Zahlen (0 bis 255) gespeichert werden WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 14 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen – Beispiel II • Beispiel • Gegeben sei eine Menge M = {1, 2, 3, ..., n−1, n} vom Umfang n. • Wie viele Teilmengen A hat die Menge M? • Lösungsidee !# • Vektor: v = (v1, v2, ..., vn) mit vi = " 1 #$ 0 falls i in der Teilmenge sonst • Ordne jeder (möglichen) Teilmenge einen solchen Vektor zu: • Für n = 6: • M = {1, 2, 3, 4, 5, 6} • A = {1, 2, 3} → vA = (1, 1, 1, 0, 0, 0) • Mit Wissen über Bits und Bytes folgt daraus: • Teilmengen A ⊂ M wobei |M| = n repräsentierbar mit 2n Vektoren • Es gibt also auch 2n Teilmengen WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Ziehen mit Zurücklegen – Beispiel III • Beispiel • Gegeben seien die zwei Muster rechts • Lösungsidee • Man kann auf beliebigen X der 1. Zeile starten und in jeder folgenden Zeile genau ein X treffen. • Anzahl Pfade • Muster 1: 29 = 512 • Muster 2: 83 = 512 • Es gibt in beiden Mustern gleich viele (512) Pfade. Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B 15 Urnenexperimente 53 Muster 1: (Muster 1, Muster 2) • Bei welchem der Muster gibt es weniger Pfade von der 1. bis zur letzten Zeile? WS12/13 Stephan Schosser Muster 2: Stephan Schosser 16 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen I • Ziehen ohne Zurücklegen und mit Berücksichtigung der Anordnung • Urne mit 4 Kugeln • U = {1, 2, 3, 4} • Möglichkeiten bei 2 mal Ziehen (1,2) (1,3) (1,4) (2,1) (2,3) (2,4) (3,1) (3,2) (3,4) (4,1) (4,2) (4,3) • Anzahl der Möglichkeiten: 4 · 3 = n · (n-1) = 12 Möglichkeiten erster Zug (n) Möglichkeiten zweiter Zug (n−1) • Was ändert sich, wenn 3 mal gezogen wird? • Anzahl Möglichkeiten: n · (n-1) · (n-2) • Im Beispiel: 4 · 3 · 2 = 24 Möglichkeiten WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 17 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen II • Satz Die Anzahl der geordneten Stichproben vom Umfang k aus einer Menge vom Umfang n beträgt beim Ziehen ohne Zurücklegen: (n)k = n · „n sub k“ 1.Zug (n-1) · 2.Zug 3.Zug WS12/13 · (n-k+1) k-ter Zug Zurücklegen Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt (n-2) · ... ohne mit nein ? ? ja (n)k nk Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 18 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen III • Wiederholung “Fakultät” • Notation: n! (sprich: n Fakultät) • Berechnung: n! = n · (n−1) · (n−2) · (n−3) · ... · 1 • Spezialfall n = 0: 0! = 1 • Berechnung n 0 1 2 3 4 5 6 7 8 n! 1 1 2 6 24 120 720 5040 40320 n! ermittelbar durch Multiplikation von n und (n-1)! WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 19 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen IV • Satz Es gilt (n) k = • Beweis (n) k n! (n − k )! = n ⋅ (n − 1) ⋅… ⋅ (n − k + 1) n ⋅ (n − 1) ⋅… ⋅ (n − k + 1) ⋅ (n − k ) ⋅ (n − k − 1) ⋅… ⋅ 2 ⋅1 (n − k ) ⋅ (n − k − 1) ⋅… ⋅ 2 ⋅1 n! = (n − k )! = Zurücklegen Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt WS12/13 ohne mit ? ? n! (n − k)! nk nein ja (n)k = Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 20 Urnenexperimente 53 Permutation • Interpretation n! • n! ist Anzahl der Möglichkeiten, aus Urne n Kugeln zu ziehen (ohne Zurücklegen und mit Beachtung der Anordnung) entspricht Menge aller möglichen geordneten Stichproben vom Umfang n aus einer Menge mit n Elementen → Permutationen einer Menge WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 21 Urnenexperimente 53 Permutation - Beispiel • Beispiel • Urne U = {1, 2, 3, 4} • Wie viele Permutationen der Elemente der Menge U existieren? • Mögliche Permutationen (1, 2, 3, 4), (1, 2, 4, 3), (2, 1, 3, 4), ... • Insgesamt 4! = 4 · 3 · 2 · 1 = 24 Permutationen WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 22 Urnenexperimente 53 Bestimmung von p – Beispiel I • Anordnung Familie an Weihnachten • Die Familie hat 6 Mitglieder, am Tisch sind 6 Stühle • Wie viele Sitzmöglichkeiten gibt es? • Es gibt: 6! = 720 Möglichkeiten • Fairer Würfel • Ein fairer Würfel wird 6 Mal hintereinander geworfen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle 6 Augenzahlen auftreten? • Anwendung „Gleichmöglichkeitsmodell“ • Anzahl möglicher Fälle: nn = 66 = 46656 (Ziehen mit Zurücklegen und mit Beachtung der Anordnung) • Anzahl günstiger Fälle: n! = 6! = 720 (Ziehen ohne Zurücklegen und mit Beachtung der Anordnung) • Gesuchte Wahrscheinlichkeit Anzahl günstige Fälle 6! 720 = 6= = 0, 0154 Anzahl mögliche Fälle 6 46656 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 23 Urnenexperimente 53 Bestimmung von p – Beispiel II • Geburtstagswette (siehe Einstieg in dieses Thema) Wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, dass zwei (oder mehr) Personen von 400 am selben Tag (innerhalb eines Jahres) Geburtstag haben? • Zunächst am Beispiel: 3 Personen • Ereignis A3: mindestens zwei der drei Personen haben am gleichen Tag des Jahres Geburtstag • Ereignis A3: jede der drei Personen hat an einem anderen Tag des Jahres Geburtstag • Anwendung „Gleichmöglichkeitsmodell“ • Anzahl möglicher Fälle: 3653 = 48.627.125 (Ziehen mit Zurücklegen und mit Beachtung der Anordnung) • Günstige Fälle fürA3: (365)3 = 365 · 364 · 363 = 48.228.180 (Ziehen ohne Zurücklegen und mit Beachtung der Anordnung) • Gesuchte Wahrscheinlichkeiten P( A3 ) = WS12/13 (365)3 = 0,9917 3653 P(A3 ) = 1− P(A3 ) = 1− 0, 9917 = 0, 0083 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Bestimmung von p – Beispiel III • Geburtstagswette (siehe Einstieg in dieses Thema) (forts.) Stephan Schosser 24 Urnenexperimente 53 Wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, dass zwei (oder mehr) Personen von 400 am selben Tag (innerhalb eines Jahres) Geburtstag haben? • Jetzt allgemein und Beispiele: (365) k 365k 20 = 0, 4114 • 20 Personen P(A20 ) = 1− (365) 20 365 • 25 Personen P(A25 ) = 1− (365)2525 = 0, 5687 365 • 75 Personen P(A75 ) = 1− (365)7575 = 0, 9997 365 • Ab 148 Personen größer 0,9...9 mit 15x 9 • Ab 366 Personen 1 (logisch?) • k Personen WS12/13 P( Ak ) = 1 − Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Bestimmung von p – Beispiel IV • Geburtstagswette (siehe Einstieg in dieses Thema) (forts.) • Alternative A Stephan Schosser 25 Urnenexperimente 53 100 Euro, falls zwei (oder mehr) Personen in diesem Hörsaal an dem selben Tag (innerhalb eines Jahres) Geburtstag haben (ungefähr 400 Personen im Hörsaal). • Alternative B 80 Euro so mitnehmen • Wie würden Sie sich entscheiden? • Alternative A 100 Euro (wegen Wahrscheinlichkeit für 2 Geburtstage an einem Tag = 1) • Alternative B 80 Euro • Wählen Sie Alternative A! • Technische Anmerkungen • Berechnung mit Taschenrechner / Excel nicht (mehr) möglich • Taschenrechner unterstützen (normalerweise) bis ca. 65! • Excel unterstützt bis ca. 170! (Excel 2011 für Mac) WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 26 Urnenexperimente 53 Bestimmung von p – Beispiel V • Geburtstagswette (siehe Einstieg in dieses Thema) (forts.) Wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, dass eine (oder mehr) Personen in diesem Hörsaal heute Geburtstag haben (ungefähr 400 Personen im Hörsaal)? • Hinweise: • Bisher: Berechnete Wahrscheinlichkeiten für den Fall, dass von k Personen mindestens zwei am gleichen Tag im Jahr Geburtstag haben • Aber: Nicht an einem festgelegten Datum! WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Bestimmung von p – Beispiel VI • Geburtstagswette 2 (siehe Einstieg in dieses Thema) Stephan Schosser 27 Urnenexperimente 53 Wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, dass eine (oder mehr) Personen in diesem Hörsaal heute Geburtstag haben (ungefähr 400 Personen im Hörsaal)? • Zwei Ereignisse • Ereignis Bk: mindestens eine von k Personen hat heute Geburtstag • Ereignis Bk: keine von k Personen hat heute Geburtstag • Berechnung P(B ): • Anzahl günstige Fälle: 364k k (Ziehen mit Zurücklegen) • Anzahl mögliche Fälle: 365k (Ziehen mit Zurücklegen) • Gesuchte Wahrscheinlichkeiten 364 k P(Bk ) = 365 k WS12/13 364 k P(Bk ) = 1− P(Bk ) = 1− 365 k Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 28 Urnenexperimente 53 Bestimmung von p – Beispiel VII • Geburtstagswette 2 (siehe Einstieg in dieses Thema) (forts.) Wie hoch ist Wahrscheinlichkeit, dass eine (oder mehr) Personen in diesem Hörsaal heute Geburtstag haben (ungefähr 400 Personen im Hörsaal)? • Jetzt allgemein und Beispiele: 364 k • k Personen P(Bk ) = 1− 365 k 364 75 • 75 Personen P(B75 ) = 1− 365 75 = 0,1860 364 253 • 253 Personen P(B253 ) = 1− 365 253 = 0, 5005 364 400 • 400 Personen P(B400 ) = 1− 365 400 = 0, 6663 • Ab 840 Personen größer 0,9 mit 1x 9 • Ab 1679 Personen größer 0,9 mit 2x 9 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Wahrscheinlichkeit, dass von 400 Personen mindestens eine Person heute Geburtstag hat. Stephan Schosser 29 Urnenexperimente 53 Bestimmung von p – Beispiel VIII • Geburtstagswette 2 (siehe Einstieg in dieses Thema) (forts.) • Alternative A 100 Euro, falls eine (oder mehr) Personen in diesem Hörsaal heute Geburtstag haben (ungefähr 400 Personen im Hörsaal). • Alternative B 80 Euro so mitnehmen • Wie würden Sie sich entscheiden? • Alternative A 100 Euro mit Wahrscheinlichkeit 66,6% bei 400 Studenten • Alternative B 80 Euro • Kommt auf Ihre Risikopräferenz an ... ... dazu mehr in einer anderen Vorlesung WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Agenda • Formalisierung des Zufalls • Bewertung von Ereignissen • Urnenexperimente • Mit Berücksichtigung der Anordnung • Ohne Berücksichtigung der Anordnung • Bewertung von Urnenexperimenten • Zufallsvariablen • Verteilungsparameter • Mehrdimensionale Zufallsvariablen • Verteilungsparameter II • Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (diskret) • Spezielle Wahrscheinlichkeitsverteilungen (stetig) WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 30 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen I • Urne mit 4 Kugeln • U = {1, 2, 3, 4} • Möglichkeiten bei 2 mal Ziehen (1,2) (1,3) (1,4) (2,3) (2,4) (3,4) • Anzahl der Möglichkeiten: 3 + 2 + 1 = 6 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 31 Urnenexperimente 53 Stephan Schosser 32 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen II • Satz ( n) Eine Menge vom Umfang n hat ⎛ n ⎞ (n) k Wir setzen ⎜⎜ k ⎟⎟ = k! ⎝ ⎠ k k! Zurücklegen Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt WS12/13 Teilmengen vom Umfang k. nein ja ohne ! n $ (n) # &= k " k % k! (n)k = n! (n − k)! Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B mit ? nk Stephan Schosser 33 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen III • Satz ! n $ n! = # & Es gilt " k % k!(n − k)! • Beweis n! ! n $ (n) n! (n − k)! = # &= k = k! k!(n − k)! " k % k! Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt WS12/13 Zurücklegen ohne ! n $ n! &= nein # " k % k!(n − k)! ja (n)k = n! (n − k)! Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B mit ? nk Ziehen ohne Zurücklegen – Beispiel I • Beispiel: Lotto • Lotto “6 aus 49” • Wie viele unterschiedliche Ziehungen gibt es? • Typ Ziehung • Ziehen ohne Zurücklegen • Anordnung der Kugeln spielt keine Rolle • Anzahl Möglichkeiten • ! 49 $ (49)6 # &= 6! "6 % • ! 49 $ 49 ⋅ 48⋅ 47 ⋅ 46 ⋅ 45⋅ 44 = 13.983.816 # &= 6 6 ⋅ 5⋅ 4 ⋅ 3⋅ 2 ⋅1 " % • Die Wahrscheinlichkeit für 6 Richtige ist 1 / 13.983.816 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 34 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen – Beispiel II • Beispiel • Von n Kugeln sind k schwarz, (n-k) weiß • Wie viele Folgen kann man bilden? • Lösungsidee • Folge ist eindeutig festgelegt, wenn Position der schwarzen Kugeln bekannt • Wahl von k aus n Positionen ohne Zurücklegen Reihenfolge ist irrelevant. • ⎛ n ⎞ Es gibt also ⎜⎜ ⎟⎟ mögliche Folgen. ⎝ k ⎠ • Zahlenbeispiel • 4 Kugeln: 2 schwarz, 2 weiß • Es gibt also ⎛⎜⎜ 42 ⎞⎟⎟ = 42⋅⋅13 = 6 mögliche Folgen ⎝ ⎠ WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 35 Urnenexperimente 53 Ziehen ohne Zurücklegen – Beispiel III • Beispiel (forts.) • Visualisierung der Lösung WS12/13 gezogene Position Folge (1,2) SSWW (1,3) SWSW (1,4) SWWS (2,3) WSSW (2,4) WSWS (3,4) WWSS Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 36 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen I • Urne mit 4 Kugeln • U = {1, 2, 3, 4} • Möglichkeiten bei 2 mal Ziehen (1,1) (1,2) (1,3) (1,4) (2,2) (2,3) (2,4) (3,3) (3,4) (4,4) • Anzahl der Möglichkeiten: 4 + 3 + 2 + 1 = 10 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 37 Urnenexperimente 53 Stephan Schosser 38 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen II • Satz Die Anzahl der ungeordneten Stichproben vom Umfang k aus einer Menge vom Umfang n beträgt beim Ziehen mit Zurücklegen " n + k −1 % $ '. k # & Zurücklegen Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt WS12/13 nein ja ohne ! n $ (n) # &= k " k % k! (n)k = n! (n − k)! Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B mit " n + k −1 % $ ' k # & nk Stephan Schosser 39 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen – Illustration I Posi%on Häufigkeit Zeichenke3e • Beispiel: 1 2 3 1 2 3 4 1 2 3 4 5 6 k = 3, n = 4 WS12/13 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2 2 2 2 2 2 3 3 3 4 1 1 1 1 2 2 2 3 3 4 2 2 2 3 3 4 3 3 4 4 1 2 3 4 2 3 4 3 4 4 2 3 4 3 4 4 3 4 4 4 3 2 2 2 1 1 1 1 1 1 -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ 1 -­‐ -­‐ 2 1 1 -­‐ -­‐ -­‐ 3 2 2 1 1 1 -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ 1 -­‐ -­‐ 1 -­‐ 2 1 -­‐ -­‐ 1 -­‐ 2 1 -­‐ 3 2 1 -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ 1 -­‐ -­‐ 1 -­‐ 1 2 -­‐ -­‐ 1 -­‐ 1 2 -­‐ 1 2 3 * * * * * * * * * * | | | | | | | | | | * * * * | | | | | | * * * * * * | | | | Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B * | | | * * * | | | * * * | | | * * * | | * | | * | | * * | * | | * * | * * | * | | * | | * | * | * | * | * | * * | * * | | | * | | * | * * | | * | * * | * * * 1 Num. Kugeln 2 3 4 5 6 Stephan Schosser 40 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen – Illustration II • Idee: Abbildung als Zeichenkette • Mit Zurücklegen: Einzelne Elemente dürfen wiederholt vorkommen • Anordnung nicht berücksichtigt: Position des Zuges egal • Zeichenkette aus * und | • * Zeichen kommt vor • | Nächstes Element • Für jede Zeichenkette gibt es genau eine Entsprechung bei Ziehen • Beispiel • Mögliche Werte: G = {1, 2, 3, 4} • Ein Zug: M = {1, 1, 3}, Kodierung des Zugs M: **||*| • Anzahl möglicher Zeichenketten • k Sterne *: k Elemente werden gezogen • n-1 Trennstriche |: n verschiedene Elemente zu trennen • Ziehen ohne Zurücklegen von k Elementen aus Grundmenge mit n+k-1 Elementen: " n + k −1 % $ ' k # & WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 41 Urnenexperimente 53 Ziehen mit Zurücklegen - Beispiel • Sonderangebot von Getränkekisten • Eine Kiste (12 Fl.) aus 3 Getränkesorten beliebig kombinierbar • Wie viele Möglichkeiten gibt es dafür? • Lösungsidee • Ziehen mit Zurücklegen, da unbegrenzt Flaschen vorhanden • Anordnung nicht relevant (Getränkesorten müssen im Kasten nicht geordnet werten) • " n + k −1 % ' mögliche Folgen. Es gibt also $ k # & • Im Zahlenbeispiel: " n + k −1 % " 3+12 −1 % " 14 % 14! 14! = = 91 $ '=$ '=$ '= k 12 & # 12 & 12!(14 −12)! 12!2! # & # • Es gibt also über 91 Möglichkeiten die Getränkesorten zu kombinieren. WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Rechenregeln I • Satz Es gilt ⎛ n ⎞ • Eigenschaft 1: ⎜⎜⎝ 0 ⎟⎟⎠ = 1 • Eigenschaft 2: ⎛⎜⎜1n ⎞⎟⎟ = n • • • ⎝ ⎠ ⎛ n ⎞ ⎛ n ⎞ ⎟⎟ Eigenschaft 3: ⎜⎜ ⎟⎟ = ⎜⎜ ⎝ k ⎠ ⎝ n − k ⎠ ⎛ n ⎞ n ⎛ n − 1⎞ ⎟⎟ Eigenschaft 4: ⎜⎜ ⎟⎟ = ⎜⎜ ⎝ k ⎠ k ⎝ k − 1⎠ ⎛ n ⎞ n ⎛ n − 1⎞ ⎜⎜ ⎟⎟ Eigenschaft 5: ⎜⎜ ⎟⎟ = k k n − k ⎝ ⎠ ⎝ ⎠ • Eigenschaft 6: ⎛⎜⎜ nk ⎞⎟⎟ = ⎛⎜⎜ nk− 1⎞⎟⎟ + ⎛⎜⎜ nk −−11⎞⎟⎟ ⎝ ⎠ ⎝ WS12/13 ⎠ ⎝ ⎠ Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 42 Urnenexperimente 53 Rechenregeln – Beweis I • Beweis ⎛ n ⎞ • Eigenschaft 1: ⎜⎜ 0 ⎟⎟ = 1 ⎝ ⎠ Genau eine Menge vom Umfang 0: Ø Ø ist Teilmenge jeder Menge • ⎛ n ⎞ Eigenschaft 2: ⎜⎜ ⎟⎟ = n ⎝1 ⎠ Jede Menge M vom Umfang n hat n Teilmengen vom Umfang 1 WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 43 Urnenexperimente 53 Rechenregeln – Beweis II • Beweis ⎛ n ⎞ ⎛ n ⎞ • Eigenschaft 3: ⎜⎜⎝ k ⎟⎟⎠ = ⎜⎜⎝ n − k ⎟⎟⎠ Vorgehen: " n % n! n! = $ '= # n − k & (n − k)!(n − (n − k))! (n − k)!⋅ k! " n % n! = =$ ' k!(n − k)! # k & WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 44 Urnenexperimente 53 Rechenregeln – Beweis III • Beweis • ! n $ n ! n −1$ Eigenschaft 4: # k & = k # k −1& " % " % • Vorgehen: WS12/13 ⎛ n ⎞ n(n − 1)(n − 2) ... 2 ⋅ 1 ⎜⎜ ⎟⎟ = ⎝ k ⎠ k (k − 1)(k − 2) ... 2 ⋅ 1⋅ (n − k )(n − k − 1) ... 2 ⋅1 = n (n − 1)! ⋅ k (k − 1)!(n − k )! = n (n − 1)! ⋅ = k (k − 1)![(n − 1) − (k − 1)] ! n ⎛ n − 1⎞ ⎜⎜ ⎟⎟ k ⎝ k − 1⎠ Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 45 Urnenexperimente 53 Rechenregeln – Beweis IV • Beweis • !n$ n ! n −1 $ # & Eigenschaft 5: # & = "k % n − k " k % • Vorgehen: ⎛ n ⎞ n(n − 1)! ⎜⎜ ⎟⎟ = ⎝ k ⎠ k!(n − k )(n − k − 1)! = n (n − 1)! ⋅ n − k k!(n − k − 1)! n ⎛ n − 1⎞ ⎟⎟ = ⋅ ⎜⎜ k n − k ⎝ ⎠ WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 46 Urnenexperimente 53 Stephan Schosser 47 Urnenexperimente 53 Rechenregeln – Beweis V • Beweis • ! n $ ! n −1 $ ! n −1 $ &+# & Eigenschaft 6: # & = # " k % " k % " k −1 % • Vorgehen: " n −1 % " n −1 % (n −1)! (n −1)! + $ '+$ '= # k & # k −1 & k!(n −1− k)! (k −1)!(n −1− k +1)! WS12/13 = (n −1)! (n −1)! + k(k −1)!(n − k −1)! (k −1)!(n − k)(n − k −1)! = (n − k)(n −1)! k(n −1)! + k(k −1)!(n − k)(n − k −1)! k(k −1)!(n − k)(n − k −1)! = "n% (n − k + k)(n −1)! n(n −1)! n! = = =$ ' (k)!(n − k)! (k)!(n − k)! (k)!(n − k)! # k & Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 48 Urnenexperimente 53 Kombinatorik – Beispiel I • Beispiel • Urne mit N durchnummerierten Kugeln (1, …, N) • K Kugeln sind schwarz, N-K sind weiß • n Kugeln werden mit Zurücklegen gezogen werden • Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass k davon schwarz sind? • Zwei Ereignisse • Ereignis Ak: Ereignis, dass k der gezogenen Kugeln schwarz sind • Ereignis A k: Ereignis, dass mehr oder weniger als k Kugeln schwarz sind WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 49 Urnenexperimente 53 Kombinatorik – Beispiel II • Beispiel (forts.) • Berechnung P(Ak): • Anzahl mögliche Fälle: Nn (Ziehen mit Zurücklegen) • Anzahl günstige Fälle: • k schwarze, (n - k) weiße Kugeln gezogen • Anordnung nach Farben: ⎛⎜⎜⎝ kn ⎞⎟⎟⎠ Möglichkeiten n • Unterschiedliche Zahlen: zu jeder dieser ⎛⎜⎜⎝ k ⎞⎟⎟⎠Positionen k n-k gibt es K (N - K) unterscheidbare n-Tupel ⎛ n ⎞ k ⎜⎜ ⎟⎟ ⋅ K ⋅ ( N − K ) n − k ⎝ k ⎠ • Gesuchte Wahrscheinlichkeit !n$ k n−k # & ⋅ K ⋅ (N − K ) ! n $ ! K $k ! N − K $n−k ! n $ k Ak " k % n−k P(Ak ) = = = # &⋅# & ⋅# & = # & p (1− p) n Ω N "k % " N % " N % "k % mit p = WS12/13 K N Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 50 Urnenexperimente 53 Kombinatorik – Beispiel III • Beispiel (forts.) • Urne mit N durchnummerierten Kugeln (1, …, N) • K Kugeln sind schwarz, N-K sind weiß • n Kugeln werden ohne Zurücklegen gezogen werden • Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass k davon schwarz sind? • Zwei Ereignisse • Ereignis Ak: Ereignis, dass k der gezogenen Kugeln schwarz sind • Ereignis A k : Ereignis, dass mehr oder weniger als k Kugeln schwarz sind • Berechnung P(Ak) : • Anzahl mögliche Fälle: (N)n (Ziehen ohne Zurücklegen) WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 51 Urnenexperimente 53 Kombinatorik – Beispiel IV • Beispiel (forts.) • Berechnung P(Ak): • Anzahl mögliche Fälle: (N)n (Ziehen ohne Zurücklegen) • Anzahl günstige Fälle: • k schwarze, (n - k) weiße Kugeln gezogen • Anordnung nach • Unterschiedliche ⎛ n ⎞ Farben: ⎜⎜⎝ k ⎟⎟⎠ Möglichkeiten (siehe letztes Bsp.) ⎛ n ⎞ Zahlen: zu jeder dieser ⎜⎜⎝ k ⎟⎟⎠Positionen gibt es (K)k(N - K)n - k unterscheidbare n-Tupel !n$ # & ⋅ (K ) k ⋅ (N − K ) n−k "k % WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Kombinatorik – Beispiel V • Beispiel (forts.) • Berechnung P(Ak): • Gesuchte Wahrscheinlichkeit Stephan Schosser 52 Urnenexperimente 53 !n$ # & ⋅ (K ) k ⋅ (N − K ) n−k (K ) k ⋅ (N − K ) n−k Ak " k % n! P(Ak ) = = = Ω (N )n k!(n − k)! (N )n (K ) k (N − K ) n−k ⋅ k! (n − k)! = (N )n n! ! a $ (a) b mit # b & = b! " % ! K $ ! N −K $ & # &⋅# " k % " n−k % P(Ak ) = ! N $ # & n " % WS12/13 Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B Stephan Schosser 53 Urnenexperimente 53 Urnenexperimente - Übersicht Urnenmatrix Anordnung berücksichtigt WS12/13 Zurücklegen ohne mit " n + k −1 % (n + k −1)! ! n $ n! $ '= &= nein # k & k!(n −1)! " k % k!(n − k)! # ja (n)k = n! (n − k)! Entscheidungstheorie, Wahrscheinlichkeit und Risiko – Teil B nk