anhang i zusammenfassung der merkmale des

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
SUCCICAPTAL 200 mg, Hartkapseln
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Succimer ............................................................................................................................................................... 200,00 mg
pro Hartkapsel n°1 von 350,00 mg
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Weisse Hartkapsel.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1.
Anwendungsgebiete
Behandlung von Blei- und Quecksilbervergiftungen.
4.2.
Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die empfohlene Dosis bei Erwachsenen wie bei Kindern beträgt
• 10 mg/kg (oder 350 mg/m²) alle 8 Stunden über 5 Tage (d. h. 30 mg/kg/Tag),
• danach 10 mg/kg (oder 350 mg/m²) alle 12 Stunden über 2 Wochen (d. h. 20 mg/kg/Tag).
Bei Erwachsenen sind im Allgemeinen 1,80 g/Tag nicht zu überschreiten.
Bezogen auf das Körpergewicht gelten die folgenden Dosisempfehlungen:
Gewicht
Dosis
8 - 15 kg
100 mg / Dosis
16 - 23 kg
200 mg / Dosis
24 - 34 kg
300 mg / Dosis
35 - 44 kg
400 mg / Dosis
>45 kg
500 mg / Dosis
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Bei Kleinkindern kann der Inhalt der Hartkapsel mit Fruchtsaft oder Nahrung gemischt werden.
Häufigkeit der Einnahme
3-mal pro 24 Stunden, im Abstand von 8 Stunden, in den ersten 5 Tagen der Behandlung. Danach 2 Wochen lang alle
12 Stunden.
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Dauer der Behandlung
19 Tage.
Bei Behandlungsende sind die Plasmakonzentrationen von Schwermetallen ca. 10 Tage lang zu überwachen, da ein
Rebound-Phänomen auftreten kann (hauptsächlich bedingt durch die Freisetzung von Knochenreserven); in besonders
schweren Fällen kann dies Anlass zu weiteren Behandlungszyklen geben (siehe Abschnitt 5.1).
4.3.
Gegenanzeigen
Dieses Arzneimittel ist bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile kontraindiziert.
4.4.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung
Besondere Warnhinweise
Dieses Arzneimittel enthält Laktose. Bei Patienten mit Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-GalactoseMalabsorption (seltene Erbkrankheiten) wird die Anwendung nicht empfohlen.
Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion: Da hierzu keine Daten vorliegen, ist das Arzneimittel bei dieser
Patientengruppe nur mit besonderer Vorsicht anzuwenden.
Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung
Nicht zutreffend.
4.5.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Nicht zutreffend.
4.6.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Tierexperimentelle Studien haben teratogene Effekte gezeigt (Gaumenspalten, Skelettfehlbildungen, Fehlbildungen der
Augen, Neuralrohrdefekte). Klinische Daten liegen hierzu nicht vor.
Ob Succimer plazentagänig ist, ist nicht bekannt.
Daher ist Succimer an Schwangere nur dann zu verabreichen, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter grösser ist als
das potenzielle Risiko für den Fetus.
Stillen
Die Anwendung von Succimer während der Stillzeit wird nicht empfohlen.
4.7.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Von diesem Arzneimittel ist keine Beeinträchtigung der Fähigkeit, am Strassenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu
bedienen, zu erwarten.
4.8.
Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen (>5 %) betreffen den Gastrointestinaltrakt, die Haut und bestimmte Laborwerte.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
•
Übelkeit, Erbrechen
•
Diarrhö
•
Appetitlosigkeit
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
•
Hautausschlag, bisweilen vesikulär, potenziell mit Beteiligung der Schleimhäute
Änderungen der Laborwerte
•
Vorübergehender Anstieg der Transaminasen
•
Erhöhte renale Ausscheidung von Kupfer und Zink
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Andere
•
Unangenehme Geruchsbildung (Atem, Urin)
In seltenen Fällen ist auch von Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet worden (Urtikaria, Quincke-Ödem).
Die meisten der beobachteten Nebenwirkungen waren von geringer bis mittlerer Schwere. Alle genannten Effekte klingen
bei Therapieende ab.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine
kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen
sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen: Agence
Nationale de Sécurité du Médicament et des Produits de Santé (ANSM) und Réseau des Centres Régionaux de
Pharmacovigilance (Website: www.ansm.sante.fr).
4.9.
Überdosierung
Die klinische Erfahrung bezüglich der Auswirkungen einer Überdosierung beschränkt sich auf den Fall eines 3-jährigen
Kindes, das nach Verschlucken von 2,4 g Succimer von der Klinik wie von den Laborwerten her unauffällig blieb.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1.
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: ANTIDOT / SCHWERMETALL-CHELATBILDNER
ATC-Code: V03AB
Succimer steigert die Ausscheidung von Schwermetallen mit dem Urin, indem es mit ihnen stabile, wasserlösliche
Komplexe bildet.
Die Ausscheidung ist am ersten Tag der Behandlung mit dem Chelatbildner am höchsten, und die vom Blei
hervorgerufenen Symptome klingen in der Regel innerhalb von zwei Tagen ab. Die Therapie muss unterdessen weiter
angepasst werden, um einen Wiederanstieg der Bleikonzentration im Blut zu vermeiden und vollständige Wirksamkeit der
Chelatbildung zu erzielen.
5.2.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach der oralen Einnahme wird Succimer im Gastrointestinaltrakt rasch (Tmax: 1–4 Stunden), aber unvollständig (20 %)
resorbiert.
Verteilung
Im Blut bindet Succimer zu 85 % an Plasmaproteine (mehrheitlich Albumin).
Das Verteilungsmuster von Succimer ist vorwiegend extrazellulär.
Metabolisierung
Succimer wird schnell und intensiv metabolisiert, vermutlich in der Leber und mehrheitlich zu Cystein-Succimer-Disulfiden,
dem aktiven Metaboliten in der Chelatbildung von Schwermetallen.
Ein enterohepatischer Zyklus des Succimers und/oder seiner Metabolite sowie eine Einlagerung der Metabolite in der
Gallenblase werden diskutiert.
Ausscheidung
Nach der oralen Einnahme erfolgt die Ausscheidung von Succimer vorwiegend mit dem Urin. Auch eine Ausscheidung mit
der Galle ist diskutiert worden.
90 % des mit dem Urin ausgeschiedenen Succimers werden in Form von Cysteine-Succimer-Disulfid wiedergefunden, die
restlichen 10 % in unveränderter Form.
Das Maximum der Ausscheidung mit dem Urin wird ca. 2–4 Stunden nach der oralen Einnahme erreicht. Zwei
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verschiedene Halbwertszeiten sind gemessen worden: eine initiale Halbwertszeit von weniger als 4 Stunden und eine
finale Halbwertszeit von ca. 48 Stunden (zurückzuführen auf Einlagerung in der Gallenblase).
Die theoretischen chemisch-physikalischen Eigenschaften des mit Blei oder Quecksilber gebildeten Chelatkomplexes
deuten darauf hin, dass er dialysierbar ist.
5.3.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Das extrazelluläre Verteilungsmuster von Succimer erklärt möglicherweise seine geringe Toxizität im Vergleich zu
anderen Dithiolen. Toxische Wirkungen von Succimer treten nur bei Dosen auf, die weit über der für die Behandlung von
Vergiftungen empfohlenen Dosierung liegen.
Bei Ratten und Mäusen betrug die mittlere letale Dosis von Succimer mehr als 3.000 mg/kg bei oraler Gabe. Bei Ratten
und Hunden sind keine signifikanten Anzeichen von Toxizität bei oralen Succimer-Dosen von bis zu 200 mg/kg/Tag
beobachtet worden. Bei Hunden wurden toxische Wirkungen bei oralen Succimer-Dosen von mehr als 300 mg/kg/Tag
beobachtet.
Hervorzuheben ist hier das Auftreten einer Thrombozytopenie nach 3-monatiger oraler Succimer-Gabe von 80 oder
140 mg/kg/Tag bei Hunden, während nach 3-monatiger oraler Succimer-Gabe von 10 mg/kg/Tag hingegen die
Thrombozytenzahl normal blieb.
Studien zur Kanzerogenität von Succimer liegen bisher nicht vor.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1.
Liste der sonstigen Bestandteile
Lactose; Magnesiumstearat; kolloidales Siliciumdioxid, wasserfrei.
Zusammensetzung der Kapselhülle: Gelatine, Titandioxid
6.2.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3.
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre.
6.4.
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 ºC lagern. Den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit schützen.
6.5.
Art und Inhalt des Behältnisses
15 Kapseln in Blisterstreifen (PVC / Aluminium).
6.6.
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den geltenden Anforderungen zu beseitigen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
SERB
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8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
365 710-8 : 15 Kapseln in Blisterstreifen (PVC / Aluminium) (in Verkehr).
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9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
1. Februar 1996 / 1. Februar 2006
10.
STAND DER INFORMATION
18. Juli 2012 / V2
11.
DOSIMETRIE
Nicht zutreffend.
12.
ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN
Nicht zutreffend.
VERKAUFSABGRENZUNG
Liste I.
Initial stationär verschreibungspflichtig.
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