6 kanarische inseln FOREIGN LANGUAGE NEWS 057 Teneriffa PROMOTION „Ich hab‘ die Nägel schön ...“ vom Nageltantenonkel Den originellen und leicht zu behaltenden Namen „Nageltantenonkel“ bekam Jörg Partzschefeld von seiner Nichte noch in Berlin. Er half im Studio seiner Schwester aus und fand an der Arbeit so viel Gefallen, dass er blieb, um zu lernen. Nicht einfach nur ein Wochenendkurs, sondern rund zwei Jahre Schulung durch die Schwester und inzwischen etwa acht Jahre Berufserfahrung machten ihn zum Profi. Als er 2013 auf Teneriffa zum ersten Mal Urlaub machte, packte ihn die Insel so, dass er beschloss zurückzukehren, um zu bleiben. Im August 2014 war es dann so weit. Er begann sich auf Teneriffa als Nail Artist selbstständig zu machen. Den originellen Spitznamen seiner Nichte nahm er als Glücksbringer mit. Der Nageltantenonkel arbeitet mobil. Er macht Hausund Hotelbesuche. Manchmal ist er in etablierten Friseursalons zu Gast, wie zum Beispiel im Expert in Adeje, um den Kundinnen diese Zusatzleistung anzubieten. Jörg arbeitet mit Gelnägeln, die mit Airbrushtechnik verfeinert werden. „Bei den Urlaubern sind Motive wie Delfine und Orcas in. Engländer stehen auf grelle Farben. Russinen bevorzugen Swarovski-Kristalle, Blattgold und Brillanten. Bei ihnen muss es funkeln. Die meisten deutschen Frauen mögen lieber dezente Farben. Ein männlicher Kunde ist Gitarrist und lässt sich deshalb einen Nagel mit Gel stabilisieren“, erzählt Jörg aus seinem Alltag. „Am schwierigsten ist es, wenn Frauen nicht genau wissen, was sie wollen. Dann macht man Vorschläge ins Blaue hinein, weil ich die Kundin ja Nadine geht mit kunstvoll designten Nägeln nach Hause. nicht kenne. Bei meiner Stammkundschaft ist das anders. Entweder kenne ich die Kundinnen gut genug, um zu wissen, was sie mögen oder sie kennen mich gut genug, um mir freie Hand zu lassen“. Der Vorteil an den Gelnägeln ist, dass sie robust sind, egal ob Garten- oder Hausarbeit ansteht oder die Trägerin jeden Tag zum Schwimmen ins Meer steigt. „Mit diesen Nägeln kann ich meine Finger sechs Wochen lang vergessen. Sie halten einfach und sehen immer gut aus“, bekräftigt Nadine, eine Stammkundin der ersten Stunde. Damit der Gelnagel so lange hält und die Kundinnen zufrieden sind, legt Jörg Wert auf gute deutsche Produkte. Zum Beispiel Airbrushfarben von „Alte Frieda“ und Gelnägel von Code. Insgesamt hat Jörg 30 verschiedene Gelfarben zur Auswahl. Insgesamt gibt es bis zu 500 Farben. „Da ich mobil arbeite, muss ich das Angebot auf ein tragbares Maß beschränken. Allerdings weiß ich, welche Farben besonders gefragt sind oder richte mich nach den Jahreszeiten. An Weihnachten ist Rot besonders angesagt. Im Sommer eher Türkisblau und Koralle. Der Gelnagel ist ungefähr 60 Mal stärker als ein normaler Fingernagel. Die längsten Nägel, die gestaltet werden können, sind bis elf Zentimeter lang. „Das kommt nicht so oft vor. Schade eigentlich, weil da so viel Gestaltungsmöglichkeit drin ist.“ Es ist schwierig, angesichts vieler Angebote von Nageldesignern herauszufinden, wer wirklich gut ist. „Mir ist es wichtig, meine Kundinnen zu beraten. Zum Beispiel rate ich in der Schwangerschaft oder bei der Einnahme bestimmter Medikamente ab. Die Nägel halten dann nicht. Die Gelnägel sind aber hervorragend, wenn eine Frau sehr brüchige, splittige Nägel hat oder zum Nagelkauen neigt. Wenn jemand das erste Mal Gelnägel machen lässt, ist es wichtig, die Kundin langsam vorzubereiten. Ich würde nie gleich Gelnägel modellieren, die wesentlich länger sind, als die Nägel, die die Kundin gewohnt ist. Es ist besser, sich langsam zur eigentlich gewünschten Länge zu steigern“, erklärt er. „Es ist auch kein Problem, es einfach mal auszuprobieren. Wer den Nagel nicht mehr möchte, lässt ihn einfach rauswachsen“, empfiehlt er. Das macht eben den Profi aus. Eine gute Beratung und Fachwissen. Wer den Nageltantenonkel buchen möchte, kann ihn jederzeit telefonisch unter der Nummer 631 809 338 kontaktieren. Er arbeitet mobil von El Médano bis Adeje. Aber auch wer gerne seine Boutique oder seinen Salon an bestimmten Wochentagen zur Verfügung stellen und damit die eigene Dienstleistung ergänzen möchte, kann sich gerne bei ihm melden. Fotos von seinen Nägeln sind auch über Facebook https:// www.facebook.com/nageltanten. onkel abrufbar. n TierschutzverstöSSe – eine unendliche Geschichte Bekannter Boxer zeigt an Mitte Februar verbrachte er in dieser Mission einige Tage auf Teneriffa und fand Tiere unter fürchterlichen Zuständen vor. Mit einem Freund war er im Norden der Insel Jägern, Hirten und Bauern auf der Spur, die ihre Tiere unter grausamen Umständen halten. Sie sind angebunden, verkotet, verletzt, haben kein Wasser und Futter und sterben langsam vor sich hin. Sogar Nutzvieh wie Kühe und Schafe haben sie entdeckt. „Die Menschen auf der Insel sind wunderbar. Es gibt sehr gute Menschen. Aber es gibt auch die anderen“, erklärte er bei seinem Besuch. Vor allem klagte er an, wie erbärmlich viele Tiere gehalten, und wie wenig www.facebook.com/chatarraspalace/www.facebook. com/chatarraspalace/ Eigentlich ist Javier Garcia Roche Profiboxer. Der Mann mit den harten Fäusten hat aber ein weiches Herz. Vor allem für Tiere, die misshandelt werden. Auf seiner Facebookseite Chatarras Palace engagiert sich der Spanier für den Tierschutz. An kürzester Leine, eine rostige Tonne als einziger Schutz vor Regen und Sonne – das fand „chatarra“ auf Teneriffa vor. die Tierschutzgesetze angewandt werden. Auf den Kanaren sei das ein allgemeines Problem. Auch deshalb, weil diejenigen, die die Tierschutzgesetze anwenden und die Halter bestrafen müssten, nur allzu gerne wegschauen. Erst jüngst wurde der Fall der Podencos bekannt, die in Los Realejos fast verhungert, von deutschen Urlaubern gefunden wurden. Es wurde Anzeige erstattet, doch plötzlich waren die Tiere weg. Inzwischen sind sie lokalisiert. Wie befürchtet, verschafften sich die Besitzer Zeit, um die Hunde mit Weißbrot in kürzester Zeit so aufzufüttern, dass man ihnen keine Unterernährung mehr nachsagen kann. Dennoch: Die Naturschutzeinheit der Guardia Civil, Seprona, ist noch dran und hat gegen drei Besitzer Anzeige Einer der völlig abgemagerten Podencos, von denen der Kanaren Express in der letzten Ausgabe berichtete. erstattet. Sie werden demnächst vor einem Richter aussagen müssen. Dass das Thema mehr als aktuell ist, zeigt sogar der Karneval. Die Murga „Los Zeta Zetas“ hat das Thema aufgegriffen und damit sogar den Wettbewerb gewonnen. „Noch ein Tag in dieser Hölle“, singen sie unter anderem. Artgerechte Haltung, kein Aussetzen und ein verantwortungsbewusster Umgang war der Tenor ihres kritischen Karnevalsthemas. Vor dem Wochenende wurden in Los Placeres in Palo Blanco zwei Tage alte Welpen gefunden. Sie waren in einem Kartoffelsack im Müll entsorgt worden. Obwohl sich der Tierschutzverein Refugio de Animales in Cruz Santa sofort kümmerte, hatten die Kleinen keine Chance. Fünf waren bereits tot, sieben sehr schwach und stark unterkühlt. Schon auf dem Weg zum Tierheim starben drei, einer musste eingeschläfert werden, weil der Kleine aus der Nase blutete. Blieben noch drei, aber auch sie haben nicht überlebt. Eines starb in der ersten Nacht in der Obhut der Tierschützer, der zweite auf dem Weg zum Tierarzt und der dritte hat es auch trotz einer kräftigenden Infusion nicht geschafft.n