1 C H I L E - kurzgefasst Chile ist mit einer Länge von ca. 4300 km und einer durchschnittlichen Breite von nur ca. 200 km eines der ungewöhnlichsten Länder der Welt. Legte man Chile auf die Europakarte würde es von Grönland bis nach Marokko reichen. Mit einer Grundfläche von 756.950 km2 ist es etwa so groß wie die Staaten Deutschland (im Vergleich: 357.021 km2), Österreich, die Schweiz und Italien zusammen. Die Landschaft wird durch die Andenkordillere im Osten und die Pazifikküste im Westen geprägt. Im Norden Chiles befindet sich das trockenste Gebiet der Welt, die AtacamaWüste. In der von mediterranem Klima geprägten Zentralzone liegt die Hauptstadt Santiago, in deren Grossraum mit rund 6,2 Mio. Einwohnern der Großteil der gesamten Bevölkerung von 16,7 Mio. lebt. Seenplatten, imposante Vulkane, Fjorde und Gletscher prägen den Süden des Landes. Der indigene Anteil der Bevölkerung ist sehr gering, die Mehrheit stellen Mestizen, Nachfahren europäischer Einwanderer dar. Chile ist eine demokratische Republik mit der Landessprache Spanisch. Günstige Rahmenbedingungen Was Chile für deutsche Unternehmen interessant macht, sind die günstigen Rahmenbedingungen. Dazu gehören die politische Stabilität, eine verlässliche Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung sowie die geringe Korruption. Nach einer Studie der Organisation „Transparency International“ nimmt das Land bezüglich der Korruption von 180 Ländern Platz 23 knapp hinter Deutschland, Japan und den USA ein. Chile ist damit nicht nur das Land mit der geringsten Korruptionsrate in Südamerika, sondern auch im internationalen Vergleich eines der korruptionsfreisten Länder. Ein weiterer Vorteil ist die hervorragende Infrastruktur, welche nach neuesten Studien die beste in ganz Süd- und Mittelamerika ist. Seit März 2006 ist mit Michelle Bachelet zum ersten Mal eine Frau Präsidentin in Chile. Die Mitte-Links Regierungskoalition besteht aus Sozialdemokraten, Sozialisten und Christdemokraten. Auch unter der sozialistischen Präsidentin wurde die von ihren christ- und sozialdemokratischen Vorgängern beibehaltene liberale Wirtschaftspolitik fortgeführt, wobei soziale Aspekte erheblich verstärkt wurden. Erklärte Ziele der Regierung sind die Verbesserung des Gesundheits- und Bildungssystems, eine gerechtere Einkommensverteilung und eine Verstärkung umweltpolitischer Kriterien zur nachhaltigeren Wirtschaftsentwicklung. Gleichzeitig stehen die Stärkung der kleinen und mittleren Unternehmen, die Anregung von Investitionen, technologischem Fortschritt und Innovation, die Modernisierung des Kapitalmarkts sowie der weitere Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur im Mittelpunkt des Regierungsprogramms. Die innenpolitische Lage ist aktuell von der Wahlkampfkampagne für die Parlamentsund Präsidentschaftswahlen beeinflusst (11. Dezember 2009). Die Staatspräsidentin, deren Amtszeit 4 Jahre beträgt, kann nicht unmittelbar wiedergewählt werden. Präsidentschaftskandidat der Regierungskoalition ist Eduardo Frei RuizTagle (Christlich-Demokratische Partei, PDC), der bereits von 1994-2000 Staatspräsident war. Für die Oppositionskoalition kandidiert der Unternehmer Sebastian Piñera (Konservative Nationale Erneuerungspartei, RN). Berichte internationaler Banken und Finanzinstitute betonen, dass Chile das Wirtschaftswachstum Lateinamerikas auch in den kommenden Jahren mit anführen wird. Im internationalen Vergleich bzgl. der wirtschaftlichen Freiheit liegt Chile mit einem 11. Platz noch vor Deutschland und den USA. Die erfolgreiche Performance des Landes, seine internationale Anerkennung sowie das erfolgreiche Zusammenwirken von Staat und Wirtschaft zum Zwecke einer konsequenten 2 C H I L E - kurzgefasst Diversifizierung der Zielmärkte für chilenische Produkte finden in der Vielzahl von Freihandelsabkommen ihren Niederschlag. Seit dem 1. Februar 2003 ist das Assoziierungsabkommen zwischen Chile und der Europäischen Union in Kraft, von dem ein enormer Impuls für den Außenhandel sowie für die europäischen Direktinvestitionen in Chile ausgegangen ist. Ebenso unterzeichnete Chile mit den USA ein Freihandelsabkommen, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat. Das Freihandelsabkommen mit der VR China trat am 01. Oktober 2006 in Kraft. Weitere Handelsabkommen bestehen mit Südkorea, Mittelamerika, Neuseeland, Singapur, Brunei und den NAFTA-Staaten Kanada, Mexiko sowie Indien, Kuba und Japan. Seit März 2009 besteht ebenfalls ein Freihandelsabkommen mit Peru und Australien und es finden Gespräche mit Vietnam, Malaysia und der Türkei statt. Chile hat zur Zeit 20 Handelsabkommen mit 56 Ländern. Aufgrund der Freihandelsvereinbarungen liegt der reale Durchschnittszollsatz bei 1,4%, obwohl der einheitliche Einfuhrzollsatz 6% beträgt. Der seit 25 Jahren offene Markt hat dafür gesorgt, dass heute eine enorme Zahl internationaler Unternehmen von Rang und Namen in Chile vertreten sind. Die außenwirtschaftspolitische Aktivität des Landes wird flankiert durch ein beachtliches Engagement. Chile engagiert sich in den Vereinten Nationen (VN) bei globalen Anliegen wie Menschenrechten und Umweltthemen. Für den Zeitraum 2008-2011 wurde Chile in den Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen gewählt. Es beteiligt sich bei Friedensmissionen der VN. Das Land ist auch in anderen multilateralen Organisationen einschließlich der Welthandelsorganisation und den internationalen Finanzinstitutionen aktiv und personell gut vertreten. Es hat keine Außenstände beim Internationalen Währungsfonds. Weltbank und Interamerikanische Entwicklungsbank sind in Chile präsent. Die VN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC/CEPAL) hat ihren Sitz in Santiago. Deutschland ist dort seit 2005 Vollmitglied (neben 6 weiteren EU-Ländern: Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Spanien, Portugal, Italien). Chile gehört zu den Gründungsmitgliedern der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA). Das Land arbeitet darauf hin, bis zum Ende der Amtszeit von Staatspräsidentin Michelle Bachelet in die OECD aufgenommen zu werden. Aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks und seiner Markttransparenz ist Chile für viele ausländische Firmen ein beliebter Testmarkt für Lateinamerika. Es gilt: “Wer hier Erfolg hat, wird auch in den anderen Ländern erfolgreich sein“. Zudem ist Chile dank seiner modernen Häfen am Pazifik ein wichtiger Umschlagplatz für den Handel anderer südamerikanischer Länder mit Asien und Nordamerika. Das Land besitzt somit das Privileg, ein bedeutender Anlaufpunkt in der südlichen Hemisphäre zu sein. Gegenwärtig versucht die chilenische Regierung durch eine gezielte Innovationsstrategie den bisher vergleichsweise schwach ausgeprägten Sektor der Forschung und Entwicklung zu stärken, nicht zuletzt um die Wirtschaft zu diversifizieren und nachhaltiger zu gestalten. Die Firmengründung ist einfach, da es überschaubare gesetzliche Auflagen für ausländische Unternehmen gibt. Für die Gründung eines Unternehmens kann in Chile ein Zeitraum von etwa 3 Monaten veranschlagt werden. Ausländische Investoren können sich ohne Beschränkungen an chilenischen Unternehmen beteiligen. Außerdem schafft ein deutsch-chilenisches Investitionsschutzabkommen das notwendige Vertrauen. Der Arbeitsmarkt bietet qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte. Die Geschäftspartner sind allgemein verlässlich und 3 C H I L E - kurzgefasst Deutschen gegenüber aufgeschlossen. außerordentlich Darüber hinaus stärkt die Chilenische Agentur für Wirtschaftsförderung CORFO durch das Investitionsförderprogramm InvestChile die Positionierung Chiles als optionsreiche Investitionsplattform für ausländische Firmen. Besonders fokussiert werden hierbei strategisch bedeutende Branchen oder einzelne Regionen des Landes. (Für genauere Informationen bzgl. der Förderprogramme kontaktieren Sie bitte Pamela Valdivia: [email protected]) Erdöl und Diesel verantwortlich. Der Export nach Deutschland betrug 2008 2,11 Mrd. US$, der Import deutscher Waren erreichte 1,45 Mrd. US$. Chile versucht seine starke Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen durch eine gezielte Diversifizierung seiner Produktpalette zu verringern. Die von der Regierung Bachelet angestoßenen Projekte betreffen insbesondere die Tourismusbranche, IT und Bergbauzulieferer, den agrarindustriellen Sektor sowie regenerative Energien. Wichtige Branchen Wirtschaftliche Entwicklung Chile wird dank positiver Indikatoren seiner Wirtschaftsentwicklung als „sicherer Hafen“ der Region geschätzt. Die Gründe für den guten Ruf Chiles sind: ein seit vielen Jahren konstantes Wirtschaftswachstum, Haushaltsdisziplin, geringe Inflation, eine unabhängige Zentralbank, eine fast vollständig abgebaute Staatsverschuldung und die konsequente Liberalisierung der Wirtschaft. Der aktuelle Staatsanteil beträgt weniger als 20%. Im Jahr 2008 wuchs das BIP um 3,2%. Der jährliche Anstieg des BIP im Zeitraum 20052010 wird mit durchschnittlich 5-6% bei einer 3,5% Inflation prognostiziert. Das BIP pro Kopf betrug 2008 11.910 US$. Dies ist mit den meisten osteuropäischen EUMitgliedsländern vergleichbar. Die Handelsbilanz des Andenstaates verzeichnete 2008 Importe im Wert von rund 62 Mrd. US$, während die Exporte mit etwa 68 Mrd. US$ fast konstant zum Vorjahr geblieben sind. Die geringe Wachstumsrate der Exporte (0,2%) ist insbesondere auf die gesunkenen Kupferpreise zurückzuführen. Produkte des Bergbaus sind um 7,9% gesunken. Exporte von Zellulose, Obst, Agrarund Fischereiprodukte sind um 23% gestiegen, Industrieprodukte um 12,2%. Für die Steigerung der Importe von 31,4% sind insbesondere die gestiegenen Preise für Die wichtigsten Branchen in Chile sind der Bergbau, die Energiewirtschaft, die Land- und Forstwirtschaft, Fischerei und der Tourismus. Der Bergbau ist gleichzeitig die dominierende Branche des Landes. Chile verfügt über ca. 40% der weltweiten Kupferreserven. Wegen seiner reichen Vorkommen sowie den stabilen politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen wird Chile vom kanadischen Fraser-Institut als eine der weltweit attraktivsten Investitionsstandorte für Minenunternehmen eingestuft. Der Bergbau nimmt innerhalb der chilenischen Wirtschaft eine herausragende Stellung ein: der Anteil der Bergbauindustrie am Bruttoinlandsprodukt ist in den letzten Jahren von durchschnittlich 8% auf ca. 22% im ersten Halbjahr 2008 gestiegen. Die Exporte des Bergbaus, allen voran die Kupferexporte, sind der wesentliche Motor der chilenischen Wirtschaft. Im Jahr 2008 entfielen rund 59% der gesamten Ausfuhren auf die Bergbaubranche. Seit 2003 stieg der Kupferpreis stetig an. Im Juli 2008 erreichte er seinen historischen Höchststand mit 4,07 US$/lb. Die internationale Finanzund Wirtschaftskrise ist aber auch in Chile nicht ohne Auswirkungen geblieben: Seit dem vierten Quartal 2008 ging der Kupferpreis zurück und betrug im Dezember 2008 nur 4 C H I L E - kurzgefasst noch 1,35 US$/lb., erholt sich aber wieder leicht seit Ende des ersten Quartals 2009. Chile konnte seine Position als Marktführer in der Kupferproduktion mit 5,33 Millionen Tonnen in 2008 dennoch beibehalten. Bis 2015 sind 18,5 Mrd. US$ an Investitionen im Kupferbergbau geplant. Die chilenische Kupferkommission, Cochilco rechnet mit Investitionen von 5,33 Mrd US$ für das Jahr 2009, nachdem im Vorjahr laut vorläufigen Angaben rund 3,32 Mrd US$ getätigt wurden. Der Goldund Silberbergbau plant Investitionen über 3,1 Mrd US$ für den Zeitraum 2008-2012. Das derzeit größte Investitionsprojekt ist die Erweiterung der Grube Andina bei Santiago durch die Firma Codelco. Die Inbetriebnahme wird für 2015 mit einer geplanten Verarbeitungskapazität von 230.000t prognostiziert. Anglo American plant die Verarbeitungskapazität seiner Kupfermine Los Bronces (ehemals La Disputada) von derzeit 60.000t pro Tag auf 160.000t zu erhöhen. Weiterhin überprüft die Firma BHP Billiton die Möglichkeit die Mine Escondida zu erweitern. Zu den weiteren Großprojekten gehören die Kupferminen Collahuasi und Los Pelamberes. Diese Investitionsprojekte eröffnen für die Zulieferer neue Chancen im chilenischen Bergbausektor. Hauptexportland ist in diesem Bereich die USA, allerdings haben andere Länder wie Schweden, Deutschland und Frankreich den Exportanteil in diesem Bereich gesteigert. Im Jahr 2006 hat die deutsche K+S Gruppe für 477 Mio. US$ das SalzBergbauunternehmen Sal Lobos aufgekauft, was die größte deutsche Dirketinvestition der vergangenen Jahre in Chile darstellt. Weitere wichtige Bodenschätze sind Molybdän, Lithium, Jod, Mangan, Schwefel, Phosphate und Salze. Ausserdem ist Chile das einzige Land, das Salpeter abbaut. Der Sektor Elektrizität, Gas und Wasser konnte in den letzten Jahren große Zuwächse verzeichnen. Nach den erfolgreichen Privatisierungsprozessen der 90er Jahre haben die neuen Eigentümer lokaler und internationaler Herkunft enorme Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Versorgungsnetze getätigt. Der Energiebereich steht durch das anhaltende Wirtschaftswachstum, die hohe Abhängigkeit von Klimaverhältnissen (Wasserkraftwerke) und von ausländischen Rohstoffen (Gas, Öl) unter dem Druck, seine Kapazitäten in den nächsten Jahren erheblich zu erweitern. Schätzungen der nationalen Energiekommission (CNE) gehen davon aus, dass zur Deckung des Strombedarfs jährlich Kraftwerkskapazitäten von mindestens 400 MW neu geschaffen werden müssen. Für 2020 wird von einer installierten Kapazität von 24.000 MW ausgegangen, was ungefähr einer Verdopplung der derzeitigen Kapazität gleichkommt. Momentan werden Projekte wie der Bau von fünf Wasserkraftwerken im Süden Chiles durch das spanische Unternehmen Endesa entwickelt, die über eine Kapazität von insgesamt 2355 MW verfügen werden und wofür insgesamt circa 3,20 Mrd. US$ aufgewendet werden. Endesa hat außerdem den Bau eines Wärmekraftwerks auf Kohlebasis in der Region Atacama angekündigt. Das Werk (Punta Alcalde) wird voraussichtlich gegen Ende 2013 in Betrieb genommen. Für die nächsten Jahre steht die Inbetriebnahme von acht Kohlekraftwerken zur Diskussion, die gemeinsam etwa 2.000 MW produzieren können. Aufgrund unbeständiger argentinischer Gasexporte, steigender Ölpreise sowie einem überproportional wachsenden Energieverbrauch erfreuen sich Themen wie Energieeffizienz, erneuerbare Energien sowie die Sondierung eigener Offshore Gasvorkommen eines starken Interesses innerhalb der Branche. Durch gesetzgeberische Maßnahmen sowie die Förderung des Baus von Kleinkraftwerken 5 C H I L E - kurzgefasst durch die chilenische Regierungsgesellschaft für Wirtschaftsentwicklung CORFO wurde eine solide Basis für den Einsatz regenerativer Energien geschaffen. Im März 2008 ist ein neues Gesetz zu erneuerbaren nicht konventionellen Energien (ERNC) in Kraft getreten, welches besagt, dass ab 2010 mindestens 5% Strom aus ERNC stammen muss. Ab 2015 soll diese gesetzlich vorgeschriebene Quote jährlich um 0,5% gesteigert werden, um 2024 einen Anteil von 10% zu erreichen. Chile hat durch seine außergewöhnliche geographische Lage enormes Potenzial für Windenergie. Aufgrund seiner Nord-SüdAusdehnung bestehen grosse Installationsmöglichkeiten sowohl an Land (on-shore) als auch im Pazifik (off-shore). Gemäß Schätzungen der CNE existiert in Chile ein Potenzial an Windenergie zwischen 5.000 bis zu 10.000 MW. Außerdem weist Chile im weltweiten Vergleich eine der höchsten Sonneneinstrahlungen auf. Besonders der Norden (I. bis zur IV. Region) zeigt außergewöhnlichst gute Konditionen zur Nutzung von Solarenergie. Die modernen Bereiche der Agrarbranche gewannen in den letzten Jahren immer weiter an Bedeutung. Die wichtigsten Produkte sind Obst und Gemüse, aber auch sogenannte „industrielle“ Arten, die der vertikalen Integration in der Vieh- und Fischzucht dienen. Chile ist heute bereits weltweit einer der bedeutendsten Lieferanten von Äpfeln, Trauben, Pflaumen, Himbeeren und Avocados. Zunehmend wird neben der Diversifizierung mit Blumen und Saaten in die Weiterverarbeitung von Früchten, Obst und Gemüse investiert, um neben dem Export von frischer Ware auch die Wertschöpfung im Lande zu erhöhen. Dazu werden komplette Verarbeitungsund Verpackungslinien eingerichtet und internationale Qualitätskriterien übernommen. Das grösste derzeit im Bau befindliche Projekt des chilenischen Agrarunternehmens Agrosuper sieht Gesamtinvestitionen von etwa 500 Mill. US$ vor, um im Norden des Landes einen völlig neuen Agroindustriekomplex aus dem Boden zu stampfen, der neben Obst- und Gemüseanbau und –verarbeitung auch Schweineund Geflügelzucht sowie entsprechende Schlachthäuser vorsieht. Die deutsche Südzucker hat mit einem Investitionsvolumen von 220 Mio. US$ in Pemuco eine Inulinfabrik gebaut, die 2006 in Betrieb genommen wurde und von Chile aus die internationalen Märkte bedient. Während bis vor einigen Jahren das Andenland noch Nettoimporteur von Fleisch und Milch war, hat es inzwischen hochmoderne Kapazitäten aufgebaut, die u.a. so anspruchsvolle Märkte wie die EU und Japan beliefern. Auch chilenisches Olivenöl macht inzwischen den traditionellen Produzenten aus Spanien und Italien Konkurrenz. Zur Stützung der Agrarwirtschaft in der aktuellen Finanzkrise hat die Regierung Anfang 2009 neue Instrumente wie Kreditgarantiegemeinschaften, Förderung des Zugangs zu Darlehen zu günstigeren Bedingungen oder Refinanzierung von Verbindlichkeiten durch die Staatsbank geschaffen. Chilenischer Wein ist heute in jedem besseren Weingeschäft Deutschlands zu finden, insbesondere die Rotweine des Andenlandes erzielen regelmässig Medaillen auf renommierten internationalen Wettbewerben. Der Weinbau verzeichnete in den vergangenen Jahren eine erhebliche Erweiterung der Anbauflächen, die Diversifizierung der Reben und die Modernisierung der Kellereien wird von zweistelligen Exportzuwächsen begleitet. Wertmässig gehen mehr als die Hälfte der Lieferungen nach Europa. Chile will weiterhin die Produktion durch die Anlegung neuer Anbauflächen steigern und zur Erschließung neuer Märkte auf die Imageförderung des chilenischen Weins setzen. Die Fischwirtschaft Chiles gehört zu den größten der Welt und ist in den letzten Jahren 6 C H I L E - kurzgefasst erheblich gewachsen. Zudem bringt das Ökosystem der chilenischen Küsten einen außerordentlichen Artenreichtum hervor, so dass jährlich ca. 5 Mio. Tonnen Fisch- und Meeresprodukte gefangen werden. Die wichtigsten Produkte sind Frisch- und Tiefkühlfisch, Meeresfrüchte sowie Fischmehl und Fischöl. Bei Speisefischen gehört der Lachs zu den Exportschlagern. In 2008 kam es durch den ISO-Virus zu Produktionsausfällen in der Lachszucht und dadurch zu gesunkenen Einnahmen. Für die nächsten 10 Jahre wird jedoch mit einer jährlichen Wachstumsrate von 10% und Investitionen von über 2 Mrd. US$ gerechnet. Chiles Forstwirtschaft ist die zweitwichtigste Exportbranche des Landes. Schwerpunktmäßig wird Zellulose produziert. Der chilenische Forstsektor hat seit über 30 Jahren ein weltweit gutes und bekanntes Image und zeigte, dank hoher internationaler Nachfrage und anziehender Weltmarktpreise, steigende Exporte von Holz, Holz- und Faserplatten, Papier, Zellulose und Karton. In 2008 ist aufgrund der amerikanischen Bauund Immobilienkrise die Nachfrage nach Holz erheblich gesunken und somit auch die Produktion in Chile. Der Präsident des Chilenischen Forst- und Holzverbandes (CORMA) prognostizierte dennoch eine positive Entwicklung für 2009. Neue Investitionen sind geplant, insbesondere für den Bau neuer Zellulosewerke und von Anlagen zur Wellkartonproduktion. Zunehmende Bedeutung gewinnt auch die Produktion von Holzplatten und die Entwicklung höherwertiger Produkte für die Bau- und Möbelindustrie. Die verarbeitende Industrie beschäftigt sich vor allem mit der Weiterverarbeitung und Veredelung der nationalen Rohstoffe sowie von Forst- und Agrarprodukten. Bedeutung haben dabei die Metallschmelzen, Ölraffinerien, Methanolwerke, die Nahrungsmittelsowie die Verpackungsindustrie, die Papier-, Kunststoffund Druckerei-, aber auch Pharma- und Kosmetikindustrie. In den vergangenen 3 Jahren haben Produkte der verarbeitenden Industrie ihren Anteil an den chilenischen Exporten vergrößern können. Hierin zeigt sich die von Regierung und Unternehmen betriebene Diversifizierung der chilenischen Wirtschaft, um die Abhängigkeit von den Rohstoffpreisen zu senken. Das Baugewerbe ist einer der wichtigsten Wirtschaftssektoren Chiles und zeigte seit 2000 ein anhaltendes Wachstum. In 2008 erreichte es eine Wachstumsrate von 12%. Aber auch das chilenische Baugewerbe hat die globale Finanzkrise zu spüren bekommen und wies im letzten Quartal 2008 eine niedrigere Wachstumsrate auf. Besonders der Immobilienmarkt und Neubauprojekte sind betroffen. Einen Ausgleich für die rückläufige Entwicklung im Wohnungs- und Gewerbebau schafft die Tätigkeit im Infrastrukturbereich. Das Budget des Ministeriums für öffentliche Arbeiten (MOP) wurde für 2009 abermals erhöht. Das Etat des Ministeriums für Wohnungs- und Städtebau (MINVU) wurde ebenfalls für 2009 ausgeweitet. Der soziale Wohnungsbau steht im Mittelpunkt. Der vom Finanzressort vorgelegte Entwurf sieht einen Anstieg der Ausgaben infolge eines weiteren Konjunkturpakets auf circa 2,1 Mrd. US$ vor. Projekte im Bergbau und in der Energieversorgung, sowie im Bau öffentlicher Infrastruktur schaffen damit einen gewissen Puffer für die Baubranche. Am Ausbau des konzessionierten städtischen Autobahnsystems, dass in Santiago inzwischen mit kontaktfreier Maut läuft, hat auch die deutsche Firma HochTief erfolgreich teilgenommen. In seine Infrastruktur beispielsweise wird Chile in den kommenden Jahren rund 5 Mrd. US$ investieren. Chile besitzt außerdem eines der modernsten Telekommunikationsnetze Lateinamerikas und weist den höchsten Elektrifizierungsgrad der Region auf. Die Entwicklung in der Telekommunikationsbranche war in den letzten Jahren von einer starken Dynamik geprägt und konzentriert sich weiterhin auf 7 C H I L E - kurzgefasst den Ausbau von Mobilfunkund Breitbandverbindungen. Geschäftschancen für deutsche Firmen ergeben sich aus der Umstellung von Mobilfunknetzen auf den europäischen GSM-Standard sowie UMTS (G3). Im Durchschnitt wurden in den letzten Jahren 900 Mio. US$ jährlich investiert. Während sich die Zahl der Festnetzleitungen (vielfach Breitband) mittlerweile bei 3,3 Mio. Kunden eingependelt hat, existierten inzwischen mehr als 12,7 Mio. Mobiltelefone und decken fast 84% der Bevölkerung mit einem Handy ab. Damit verfügt Chile über die höchste Marktdurchdringungsrate in Südamerika. Den Markt dominieren Prepaidhandys. Die Einführung neuer Technologien wie WLAN, Telefonieren über das Internet (VOIP) oder Breitbandverbindungen sorgen für eine rasante Entwicklung der Branche. 2007 nutzten 43 % der Bevölkerung Internet. Währung und Zinsen Um die Inflation niedrig und den Wechselkurs stabil zu halten, verfolgt die Zentralbank seit 1998 eine restriktive Geldpolitik. Der Peso Kurs unterliegt dem Prozess des freien „floating“. Die starke Verbesserung der chilenischen Wirtschaft und der enorme Exportüberschuss haben seit 2005 zu einer erheblichen Stärkung des Peso geführt. An den internationalen Finanzmärkten gelten sowohl die chilenische Währung als auch Staatsanleihen sowie Aktien als sichere Anlage. Neben dem Chilenischen Peso (CLP) wird im Geschäftsverkehr die Verrechnungseinheit UF genutzt. Durch die laufende Aktualisierung des UF-Wertes erfolgt eine Inflationsbereinigung. Derzeit beträgt ein UF rund 20.900 chil. Pesos. Chiles Regierung folgt der selbstauferlegten Verpflichtung, einen strukturellen Haushaltsüberschuss zu sichern. Ein Überschuss von 0,5% des BIP im Staatsbudget ist jährliche Zielgröße. Gleichzeitig sind die Staatsausgaben per Gesetz an die Einnahmen gekoppelt. Dank der Hochkonjunktur in den letzten Jahren und hoher Staatseinnahmen aus dem Kupfergeschäft konnten hohe Reserven angelegt werden, die heute ein umfangreiches Krisenpaket ermöglichen. Hier zahlen sich die antizyklischen und langfristigen Strategien der chilenischen Regierung aus. Seit Oktober 2008 wurden zwei Konjunkturmaßnahmenpakete verabschiedet. Das erste hat geholfen den Kapitalfluss wieder herzustellen, indem es den lokalen Akteuren Finanzspritzen gewährte (im Gesamtwert von 2 Mrd. US$). Im Januar 2009 kam das zweite Paket auf den Markt, welches Steueranreize und andere Maßnahmen in Höhe von 4 Mrd. US$ beinhaltet. Insbesondere der Bergbausektor findet in diesem Maßnahmenpaket Berücksichtigung. Darüber hinaus senkte die Chilenische Zentralbank im März 2009 abermals den Leitzins auf nur 2,25%. Im Dezember 2008 stand der Leitzins noch auf 8,25%. Diese Senkung soll die Kreditattraktivität durch niedrigere Zinsraten steigern und die Wirtschaft ankurbeln. Außenhandel In 2008 konnte Chile wieder einen Handelsüberschuss erwirtschaften. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Überschuss jedoch um 57% gesunken. Aufgrund der Krise sind Chiles Exporte sowohl mengen- als auch wertmäßig gesunken. Zusätzlich sind die Importe um 30,4% gestiegen und haben diesen Effekt noch verstärkt. Der wieder gestiegene Dollarkurs könnte sich in einigen Bereichen, wie zum Beispiel landwirtschaftlichen Produkten, günstig auf die Exporte auswirken und den Export ankurbeln. Das seit Februar 2003 gültige Assoziierungsabkommen mit der EU hat nicht nur für Chile eine besondere Bedeutung: Seine 8 C H I L E - kurzgefasst herausragende Stellung gewinnt es vor allem vor dem Hintergrund, dass die EU von ihrem bisherigen Standpunkt, nur mit Wirtschaftsblöcken wie dem Mercosur zu agieren, mit diesem bilateralen Abkommen abgewichen ist. Abgesehen von der Errichtung einer Freihandelszone umfasst das Assoziierungsabkommen die Bereiche Menschenrechte, Außenund Sicherheitspolitik sowie Kooperation bei technischen Regulierungen, intellektuelles Eigentum und Zollvorschriften. Im Februar 2008 besteht das Assoziierungsabkommen zwischen Chile und der EU fünf Jahre alt. Der Handelsaustausch zwischen den beiden Ländern ist im Vergleich zu 2002 um 330% gewachsen. Im letzten Jahr 2008 betrug das Wachstum 9,3%. Dies findet auch im deutsch-chilenischen Außenhandel seinen Niederschlag. Allein in 2008 betrugen Importe aus Deutschland 25% der gesamten europäischen Handelsmenge. Insbesondere der Export chilenischer Produkte nach Deutschland hat mit Inkrafttreten des Assoziierungsabkommens mit der EU deutlich zugenommen. Aber auch die deutschen Exporte konnten dank der steigenden Nachfrage nach Investitionsgütern erheblich zulegen. Wichtigste deutsche Importgüter sind Kupfererzeugnisse, Obst und Gemüse, Fischund Fleischwaren, Wein sowie Zellulose. Bei den deutschen Ausfuhren dagegen nehmen Maschinen, Flugzeuge, KFZ und –teile, Messund Regeltechnik, Elektrotechnik und Elektronik die ersten Plätze ein. 24,7% des gesamten chilenischen Handelsaufkommens werden in die Europäische Union exportiert. Deutschland ist der wichtigste Handelspartner Chiles innerhalb der Europäischen Union und das weltweit achtwichtigste Quellenland chilenischer Importe. Arbeitsmarkt Seit 2004 zeigte sich eine gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und die Arbeitslosenzahl war wieder unter 8% gesunken. 2006 führte die Regierung Bachelet die Arbeitslosenversicherung ein. Wie das chilenische Rentensystem unterliegt auch diese Versicherung den Kräften des Marktes: Die Arbeiter zahlen 0,6% ihres Lohns auf individuelle Konten, die von einem privaten Fond verwaltet werden, während die Arbeitgeber 2,4% beitragen. Wird ein Arbeiter arbeitslos, kann er auf dieses Kapital zurückgreifen. Trotz unterschiedlicher Regierungsprogramme rechnen Experten für 2009 mit einer Arbeitlosenrate um die 10%. Investitionen Die ausländischen Direktinvestitionen betrugen im Zeitraum 1974-2007 65,0 Mrd. US$. Der Löwenanteil ging in den Bergbau, gefolgt von den Dienstleistungen und von der Industrie. Die deutschen Direktinvestitionen sind 2008 weiter gestiegen und betrugen Ende des Jahres circa 1,7 Mrd. US$ (akkumuliert seit 1990). Ein erheblicher Teil wurde in den letzten Jahren von der K+S Gruppe in den Bergbau, von B. Braun im Gesundheitsbereich, von Hochtief in den Infrastruktursektor sowie von Südzucker in die Agrarindustrie investiert. Die chilenische Regierung preist das Land zu Recht als „Plattform für Investitionen“ im Südkegel des Kontinents und als Brücke zum asiatischen Markt. Dank der Vielzahl von Freihandelsabkommen ist der Außenhandel fast unbeschränkt möglich und macht das Land zusätzlich als Logistikcenter oder Produktionsstandort für hochwertige Produkte interessant, die die komparativen Vorteile des Andestaates nutzen. Da die Privatisierungsprozesse in den Bereichen Wasser, Abwasser, Strom und Telekommunikation inzwischen abge- 9 C H I L E - kurzgefasst schlossen sind, werden in Zukunft die größten Mengen der ausländischen Direktinvestitionen in den Bergbau und in den weiteren Ausbau der Kapazitäten zur Energieerzeugung fließen. Die chilenische Regierung hat in den letzten Jahren die Beteiligung des privaten Sektors an öffentlichen Infrastrukturprojekten durch ein Konzessionssystem gefördert. Auf diese Weise konnten enorme Mengen privaten Kapitals für die Modernisierung der Infrastruktur (Flughäfen, Autobahnen, Tunnel, Häfen, etc.) mobilisiert werden. Neue Konzessionsprojekte richten sich jetzt auf die Modernisierung der Gefängnisse sowie privatwirtschaftliche Engagements bei den bisher ausschliesslich staatlichen Krankenhäusern sowie die zweite Phase der Modernisierung des öffentlichen Personennahverkehrs in Santiago. Umweltschutz Dem Umweltschutz wird weiter wachsende Bedeutung beigemessen. Deshalb wurde am 5. Juni 2008 das Gesetz zur Gründung eines Umweltministeriums von der Präsidentin Bachelet unterzeichnet. Die geltenden Umweltschutzgesetze basieren auf dem Prinzip: Wer verschmutzt, zahlt. Große Fortschritte wurden in der kommunalen Abwasserklärung gemacht, wo mittlerweile fast vollständig das Abwässer in Kläranlagen gereinigt wird. Seit September 2006 müssen sämtliche Industrieabwässer einer Klärung zugeführt werden. Eine geordnete Entsorgung des Hausmülls und eine kontrollierte Müllbehandlung ist bisher allerdings noch ungenügend. Bei allen Investitionsprojekten, beispielsweise dem Bau von Wasserkraftund Zellstoffwerken und bei der großflächigen Nutzung von Naturwäldern müssen Firmen der Conama eine Umweltverträglichkeitsstudie vorlegen. Die Behörde kann ihre Zustimmung verweigern oder diese mit Auflagen versehen. Für bereits bestehende Anlagen erlässt die Conama Grenzwerte für Emissionen, legt Normen fest und kontrolliert deren Einhaltung. Um die Luftqualität im Großraum Santiago zu verbessern, gibt es beispielsweise einen Dekontaminierungsplan: Bei kritischen Luftbedingungen können Betriebe teilweise stillgelegt und der Verkehr eingeschränkt werden. Aufgrund der schärferen Gesetze rechnen Experten mit einer verstärkten Nachfrage nach Umwelttechnik. Das gilt in erster Linie für Geräte und Instrumente zur Reinigung von Abgasen und Abwässern. Die Umweltschutzinvestitionen, die bei der Conama für die kommenden Jahre eingereicht wurden, belaufen sich beispielsweise auf fast 13 Mrd. US$. Die deutsche Auslandshandelskammer in Chile hat deshalb im Jahr 2001 die Abteilung Umwelt eingerichtet, die deutschen Unternehmen, die sich in diesem Bereich engagieren möchten, qualifizierte Hilfestellung leistet. Chile beabsichtigt im gesamten Land die Nutzung erneuerbarer Energien auszubauen und darüber hinaus ein „Nationales Zentrum für erneuerbare Energien“ zu gründen. 10 C H I L E - kurzgefasst Aktuelle Stärken/Schwächen in Chile Stärken • • • • • • • • • Liberalisierter und offener Markt: Freihandelsabkommen mit allen wichtigen Industrienationen Chile gilt aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks und der Markttransparenz als Testmarkt für Lateinamerika International wettbewerbsfähige Kostenstruktur und Steuersätze Sehr modernes Bankund Finanznetzwerk (alle Banken in Chile erfüllen Anforderungen von Basel) Positive Wirtschaftsentwicklung: Prognose für Wirtschaftswachstum 2010 beträgt 3,5% (höchster Wert in Lateinamerika, Durchschnitt: 2,7%) Chile ist für die globale Finanz- und Wirtschaftskrise gewappnet! Schnelle Reaktion: Zentralbank legte den Leitzins im März auf 2,25%(Leitzins in wenigen Monaten um 600 Punkte gesunken) Staatshaushaltsüberschüsse der vergangenen Jahre stehen heute für Konjunktmaßnahmen zur Verfügung Für 2009 steht ein Konjunkturpaket von 4 Mrd. US$ zur Verfügung (entspricht ca. 2,8% des BIP) Staatliche Förderprogramme stärken Liquidität, niedrigste Einkommensgruppen und Arbeitsplatzbeschaffung über Investitionsprogramme in Bau, Infrastruktur, Gesundheitssystem Schwächen • Überwiegend Technologieimport, da der Forschungs- und Entwicklungsbereich in Chile bisher nicht stark ausgeprägt ist. • • • • • • • • Ungleiche Einkommensverteilung Hohe Konzentration auf die Hauptstadt Santiago (35% der Gesamtbevölkerung leben in Santiago) Gefahren aufgrund der Krise Rückgang der Exporte Rückgang der Binnennachfrage Steigende Arbeitslosigkeit Starker Rückgang im Immobilien- und Baubereich Einfluß auf die Zahlungsfähgkeit der privaten Konsumenten. Gefahr von Zahlungsverzug im Gesamtsystem Einbrüche in den Großunternehmen und in den noch stärker betroffenen KMUs Chile - 2008 auf einen Blick* BIP (Wachstum in %) BIP pro Kopf (in US$) Haushaltsüberschuss (% des BIP) Investitionsrate (%) Binnennachfrage (Wachstum in %) Inflation (%) Arbeitslosenrate (%) Kupferpreis (amerk. Pfund in US$) Exporte (in Mrd. US$) Importe (in Mrd. US$) 3,2 10.814 6,5 29,6 7,4 7,1 7,5 3,87 68 62 *(übergreifend verlässliche Daten bis 2008 verfügbar) C H I L E - kurzgefasst Tipps für Geschäftsreisende Ausländer, die in Chile arbeiten möchten, benötigen ein Visum, das in einer diplomatischen Vertretung Chiles in Deutschland beantragt werden kann (Bearbeitungszeit 3 – 4 Monate). Bei einem Kurzaufenthalt von nicht mehr als 3 Monaten ist ein Touristenvisum ausreichend, das formlos bei der Einreise erteilt wird. Die Amtssprache ist Spanisch, jedoch wird im Geschäftsverkehr auch Englisch gesprochen. Grundkenntnisse der spanischen Sprache sind aber in jedem Fall empfehlenswert. Bei Geschäftsreisen ist zu beachten, dass in den chilenischen Ferienmonaten Januar und Februar viele Unternehmen Betriebsferien machen. Weitere Informationen entnehmnen Sie bitte unseren Veröffentlichungen: • • • • • Tipps für Kaufleute – Geschäfte machen in Chile Investitionen und Firmengründung Chile – Markt für Abwasser- und Abfallbehandlung Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Chile, gegenwärtiger Einsatz, Potenziale und Fördermöglichkeiten Verschiedene Branchenberichte Wenden Sie sich an uns! Ansprechpartner Cornelia Sonnenberg Hauptgeschäftsführerin Antje Wandelt Leiterin DE International Maiken Kayser Senior Projektmanager DEUTSCH-CHILENISCHE INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER Av. El Bosque Norte 0440 Of. 601, Las Condes Santiago de Chile Tel. + 56 (2) 203 5320 Fax + 56 (2) 203 5325 www.camchal.cl (Stand: April 2009)