Versuch 2 – Modellierung des elektrischen Feldes eines Plattenkondensators Professur Theoretische Physik, insbesondere Computerphysik Betreuer: M.Sc. Karsten Schwalbe, P213 Ort: Computerpool P205 Versuchsbeschreibung Der ideale Plattenkondensator, d.h. zwei gegensätzlich geladene ebene Platten unendlicher Ausdehnung im Abstand d, ist ein aus theoretischer Sicht gut verstandener Gegenstand der Elektrodynamik. Reale Plattenkondensatoren besitzen aufgrund ihrer endlichen Ausdehnung nur genähert die gleichen Eigenschaften. Ziel des Praktikumsversuchs ist es, diese Diskrepanz anhand der elektrischen Feldstärke systematisch zu untersuchen. Ausgangspunkt der Modellierung soll eine Betrachtung der beiden Platten des Kondensators als regelmäßige Anordnung von Punktladungen sein. Darauf aufbauend erfolgt eine numerische Berechnung und Darstellung des elektrischen Feldes dieser Anordnung. Der hierfür notwendige Algorithmus soll selbstständig und unter dem Gesichtspunkt einer Laufzeitminimierung erarbeitet werden. Anschließend wird der Unterschied zum idealen Plattenkondensator für die Bereiche Innen- bzw. Außenfeld in Abhängigkeit der Simulationsparameter, welche selbstständig zu identifizieren sind, diskutiert. Entsprechend geeignete Kennwerte zur Quantifizierung dieser Diskrepanz und deren Darstellung werden selbstständig erarbeitet. Anschließend soll untersucht werden, inwieweit diese Unterschiede sich auf resultierende Größen auswirken. Dazu soll die Bewegung eines Elektrons, das durch den Kondensator abgelenkt wird, simuliert werden (vergleiche Elektronenstrahlröhre) und der Einfluss auf die Bahnkurve ermittelt werden. Voraussetzung für den Praktikumsversuch Für den Praktikumsversuch werden Kenntnisse in Elektrodynamik, Numerik und einer selbst gewählten Programmiersprache vorausgesetzt. Stichworte: Plattenkondensator, Coulombkraft, elektrisches Feld, Elektronenstrahlröhre, numerische Integration von Bewegungsgleichungen. Versuchsziel Die Modellierung eines physikalischen Systems soll geübt werden. Durch die Auswertung der Simulationsergebnisse soll das Verständnis für den Unterschied zwischen realen und idealen physikalischen Systemen gesteigert werden. Es wird großer Wert auf eigenständiges Arbeiten gelegt. Alle Schritte sind unter dem Gesichtspunkt guter wissenschaftlicher Arbeit zu dokumentieren.