The Fairy Queen – eine märchenhaft schöne Semioper The Fairy Queen von Henry Purcell ist eine Semioper in fünf Akten, die jeden in eine andere Welt verzaubert. Die Erwartungen an das Theater St.Gallen sind hoch, denn die eigene Fantasiewelt im Kopf wird nur selten von den Darbietungen auf der Bühne überflügelt. Doch bei diesem Stück ist dies ausnahmsweise der Fall. The Fairy Queen besteht aus der Musik von Henry Purcell und den bearbeiteten Schauspieltexten von William Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Diese Kombination aus Musik und Schauspiel mischt das Theater St.Gallen zu einer wunderschönen Inszenierung. Da das Theater St.Gallen sowohl sein erstklassiges Sinfonieorchesters und hervorragende Sänger, als auch ausgezeichnete Schauspieler und talentierte Tänzer in diesem Stück vereint, ist Abwechslung garantiert. Der Inhalt dieser Semioper besteht darin, dass ein Dichter (Bariton: David Maze) auf der Suche nach einer Geschichte ist. Von seinem plötzlichen Einfall überrascht, wird er gleich selbst Teil seiner Handlung. Diese Handlung besteht grösstenteils aus den Irren und Wirren des Liebeslebens vier junger Menschen aus Athen, doch auch die Feenkönigin Titania (Annette Wunsch) und insbesondere ihr Mann Oberon (Matthias Albold) spielen ihre Spielchen mit den zwei jungen Paaren: Hermia (Hanna Binder) und Lysander (Julian Sigl), sowie Helena (Lea Marlen Woitack) und Demetrius (Romeo Meyer). Doch nicht immer bleibt das Stück romantisch und verzaubert. Puck (Christian Hettkamp) der Diener von Oberon sorgt für viele lustige Slapstickeinlagen. Was bei einem Märchen ebenfalls dazugehört ist das Happy End, The Fairy Queen endet mit einer Doppelhochzeit der Athener Pärchen. Wie es zu einer Semioper gehört, sind auch berührende Gesangseinlagen ein wichtiger Teil der Handlung. Besonders überraschend waren die singenden Wildschweine (Sopran: Alison Trainer, Bass: Wade Kernot) oder auch das singende Reh (Sopran: Simone Riksman), welche bestimmt zu Publikumslieblingen avancierten. Die Elfen (Sopran: Evelyn Pollock, Haute-Contre: Samuel Boden, Tenor: Erlend Tvinnereim) bezauberten ebenfalls mit ihren klaren zauberhaften Gesängen. Die gesamte musikalische Leitung übernahm Robert Howarth und inszeniert wurde The Fairy Queen von Johannes Schmid. Gesang und Schauspiel, die wichtigsten Komponenten der Semioper, wurden unterstützt durch die Tanzkompagnie des Theaters St.Gallen (Choreografie: Marcel Leemann), wodurch die ganze Inszenierung noch abwechslungsreicher gestaltet wurde. Märchenhaft wurde auch das Bühnenbild ausgestattet (Michael S. Kraus), wenn auch nicht im klassischem Stil. Als ich zur Premiere von The Fairy Queen eingeladen wurde, hatte ich hohe Erwartungen an die Inszenierung des Theaters St.Gallen. Ich erwartete eine märchenhafte, zauberhafte Fairy Queen. Enttäuscht wurde ich nur bedingt, denn obwohl die Inszenierung alles andere als klassisch märchenhaft war, begeisterte sie mich. The Fairy Queen von St.Gallen überzeugte mich mit ideenreichen Kostümen, kreativen Ideen, wunderschönen Gesangsstimmen, witzigen Schauspieleinlagen, barocker Musik und der dargebotenen Abwechslung. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte, abwechslungsreiche, zauberhafte Darbietung. 13.03.2012 – Céline Fäh, Kanti Wattwil weitere Infos: www.theatersg.ch/spielplan/fairy-queen