Theater St.Gallen The Fairy Queen (Die Feenkönigin) Semioper von Henry Purcell Material zur Vor Voror-/Nachbereitung Nachbereitung des Theaterbe Theaterbesuchs mit der Schulklasse Spielzeit 2011/12 Theater St.Gallen, 20. Februar 2012 Liebe Lehrerinnen und Lehrer Mit der vorliegenden Materialsammlung zu „The Fairy Queen“ möchten wir Ihnen einen Überblick über Musikwerk und Leitgedanken der Inszenierung geben. Sie beinhaltet Texte und Themen, die sich für eine mögliche Vor- und Nachbereitung des Schulklassenbesuchs anbieten. Selbstverständlich verstehen wir die Materialien als Vorschlagssammelsurium: Dem Einen mögen einzelne Texte als Vorlage für eine Unterrichtseinheit nützlich sein, dem Anderen Ideen für eine ganz andere Form der Vorbereitung geben. Verschaffen Sie sich auf den folgenden Seiten einen Eindruck und picken Sie einfach das heraus, was Sie für die spezielle Vor- und/oder Nachbereitung mit Ihrer Klasse für sinnvoll halten. Ausserdem: • Ab ca. 10. März finden Sie unter www.theatersg.ch/spielplan/fairy-queen Fotos, Videoclip und Presseberichte zur Produktion. • Am Sonntag, 4. März gibt es um 11 Uhr im Theaterfoyer eine Einführungsmatinee zu „The Fairy Queen“. Dramaturg Serge Honegger stellt zusammen mit dem Produktionsteam Idee und Prozess vor. Vielleicht gibt’s sogar eine kleine musikalische Kostprobe. Eintritt frei! • Am Mittwoch, 7. März von 18.40 bis ca. 20.30 Uhr laden wir Sie ein zur Lehrersicht von „The Fairy Queen“ – kurze Einführung und Besuch der Hauptprobe bis zur Pause. Um Anmeldung wird gebeten. • Interessiert an unserer theaterpädagogischen Einführung/Nachbereitung speziell für Ihre Klasse? – Theaterpädagoge Mario Franchi freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Klasse viel Freude beim Vorbereiten und einen spannenden Theaterbesuch! Auf schriftliche Feedbacks freuen wir uns sehr. Freundliche Grüsse Nina Stazol & Mario Franchi Für Fragen und Anregungen sind wir für Sie da! Nina Stazol Mario Franchi Dramaturgin Kinder- und Jugendtheater Theaterpädagoge [email protected] [email protected] 071 242 05 18 071 242 05 71 weitere Infos: www.theatersg.ch/mitmachen Kartenreservationen bitte direkt bei der Theaterkasse: [email protected] oder 071 242 06 06 Spezialpreise für Schulklassen: www.theatersg.ch/mitmachen Schulangebote Materialsammlung „The Fairy Queen“ Theater St.Gallen HINTERGRUND GRUNDL GRUNDLA AGEN ÜBERSICHT Eckdaten «... dass du so luftig sollst wie Geister sein!» Inhalt der Semioper Semioper Ein Sommernachtstraum von William Shakespeare Zum Enstehungskontext Enstehungskontext Betrachtungen Betrachtungen über die Unsittlichkeit Geschichtlicher Hintergrund Das Barocktheater und seine Maschinerie Shakespeares Theater Elemente der St.Galler Inszenie Inszenierung ANHANG Musiktheater – zum Beispiel „The „The Fairy Queen“ Queen“ Biografie: Henry Purcell Orpheus Britannicus - Henry Purcell und die englische SemiSemi-Opera Königin von England – Königin der Elfen Sind Sie interessiert an der vollständigen Materialsammlung? Fordern Sie sie kostenlos an bei Mario Franchi, [email protected] 3 Materialsammlung Theater St.Gallen „The Fairy Queen“ The Fairy Queen Semioper in fünf Akten von Henry Purcell Musik: Henry Purcell — Libretto: anonym Literarische Vorlage: „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare Uraufführung: Uraufführung: 1692 in London St.Galler Erstaufführung: Erstaufführung: Samstag, 10. März 2012, 19.30 Uhr, Grosses Haus Dauer: ca. 3 Stunden (inkl. 1 Pause) Oper in 5 Akten in deutscher Sprache mit Übertitelung der englischen Gesangstexte Leitungsteam Musikalische Leitung — Robert Howarth Inszenierung — Johannes Schmid Choreografie — Marcel Leemann Bühne und Kostüme — Michael Kraus Gesang Sopran Evelyn Pollock | Simone Riksman | Alison Trainer Tenor Erlend Tvinnereim Bariton/Drunken Poet David Maze HauteHaute-Contre Samuel Boden Bass Wade Kernot Schauspiel Titania Annette Wunsch Hermia Hanna Binder Demetrius Romeo Meyer Oberon Matthias Albold Lysander Julian Sigl Theseus Alexandre Pelichet Puck Christian Hettkamp Helena Lea Marlen Woitack Tanzkompagnie In verschiedenen Rollen — Yannick Badier, Exequiel Barreras, Hella Immler, Sandra Klimek, Robin Rohrmann, Patricia Rotondaro, David Schwindling, Emma Skyllbäck, Tobias Spori, Rebecca Weingarter Opernchor des Theaters St.Gallen und Sinfonieorchester St.Gallen Henry Purcells barockes Bühnenspektakel The Fairy Queen aus dem Jahr 1692 ist eine Bearbeitung von Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Aus dem Ensemble des Theaters St.Gallen hauchen sowohl Sänger, Schauspieler als auch Tänzer diesem barocken Juwel Leben ein. In der Oper werden die Irrungen und Wirrungen des nächtlichen Feenspuks besungen, beunruhigende Träume werden Wirklichkeit, und nur die aufgehende Sonne bringt zum Schluss Gewissheit in die durcheinander geratenen Gefühlswelten dieser Mittsommernacht. 4 Materialsammlung „The Fairy Queen“ Theater St.Gallen «... dass du so luftig sollst wie Geister sein!» Basierend auf Shakespeares Ein Sommernachtstraum erarbeiteten Henry Purcell und sein sein Librettist im Jahr 1692 ein barockes Bühnenspektakel für das Queen’s Theatre in Lon London. Rund um die Elfenkönigin Titania entfaltet sich ein Reigen aus Bildern, Sprache und Musik, dessen Zauber nun zum ersten Mal überhaupt in St.Gallen auf der Bühne zu erle erleben ist. Die Besonderheit der frühen englischen Barockoper liegt in der Mischung aus Musik und Sprache. The Fairy Queen kennt keine Rezitative, dafür ganze Schauspielszenen, die von Musik begleitet, kommentiert und allegorisch überhöht werden. Für ein Dreispartenhaus wie das Theater St.Gallen ein Idealfall, um dieses Werk mit dem gesamten Ensemble aus den Sparten Oper, Schauspiel und Tanz zum Leben zu erwecken! Die musikalische Leitung übernimmt der Engländer Robert Howarth, der mit viel Bravour bereits Alcina in der letzten Spielzeit dirigiert hat. Die Inszenierung stammt vom Film- und Theaterregisseur Johannes Schmid, einem Experten für szenische Fantasiewelten. Als Choreograf konnte der Schweizer Marcel Leemann gewonnen werden, der sich in der letzten Spielzeit mit scenes for nothing in der Lokremise vorgestellt hatte. Bei einer Barockoper – und im Fall von Henry Purcell wegen der nicht ganz einfachen Quellenlage ganz besonders – stellt sich eine Reihe von Fragen, zu deren Beantwortung man sich bisweilen inständig eine Zeitmaschine wünschen würde, um ins London des 17. Jh. reisen zu können und zu schauen, wie dieses Bühnenspektakel von den damaligen Künstlerinnen und Künstlern in Szene gesetzt wurde. Zur Einstimmung auf die Produktion nachfolgend eine kleine Auswahl aus dem Forschungskatalog, dem man in der englischen Hauptstadt nachgehen würde: • Für welche Musiknummer schlug Purcells Herz am meisten und welche Instrumente setzte er dafür ein? Hörte sich die Aufführung nach einer Oper an, wie sie in Frankreich von Lully oder Rameau zur Aufführung gebracht wurde? Oder klang die Musik weniger höfisch-artifiziell, weil sie der englischen Schauspiel- und Gebrauchsmusik näher stand? • Wurden Titania und Oberon sowie die ganze Elfenschar tatsächlich, wie einige Untersuchungen meinen, von Kindern gespielt? Wenn es tatsächlich so gewesen ist, muss es zu szenisch sehr witzigen und skurrilen Begegnungen gekommen sein zwischen den im Wald herumirrenden erwachsenen Liebespaaren und dem kleinen Elfenvolk! • Was hat sich Queen Mary gedacht, als sie mit ihren Hofdamen 1693 in ihrer Loge sass und im überlieferten Programmheft las, dass es besser sei, ins Theater zu investieren als gegen Frankreich Krieg zu führen? Hat sie sich im Spiegelbild der Feenkönigin Titania wieder erkannt? Hat sie sich während der Vorstellung im Queen’s Theatre an ihre eigenen Theaterversuche erinnert, als sie am englischen Königshof in ihrer Kindheit in der Rolle einer Nymphe aus Ovids Metamorphosen aufgetreten war? Wie die barocke Menschen- und Elfenwelt in St.Gallen auf der Bühne umgesetzt wird, sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Wenn Sie aber wissen möchten, wie sich ein barockes Musical anhört, dürfen Sie sich The Fairy Queen nicht entgehen lassen! Text: Serge Honegger 5 Materialsammlung „The Fairy Queen“ Theater St.Gallen Inhalt der Semio Semioper ioper Erster Teil Ein Streit zwischen vier Liebenden eröffnet das Stück. Hermia liebt Lysander, Lysander soll aber Demetrius heiraten. Helena wiederum liebt Demetrius, aber dieser will nichts von ihr wissen. Hermia will nicht akzeptieren, dass sie jemanden heiraten soll, den sie gar nicht liebt und bittet den Herzog Theseus um Rat. Dieser gibt ihr zu verstehen, dass sie ins Kloster verbannt werde, wenn sie sich weiterhin weigere. Lysander schlägt Hermia vor, aus der Stadt Athen in den Wald zu flüchten, dort können sie nicht vom Gesetz belangt werden. Helena erfährt von dem Plan und will ihn Demetrius verraten. Sie hofft, ihn dadurch für sich gewinnen und ihn von seiner Leidenschaft zu Hermia abbringen zu können. Im Wald feiert derweil die Elfenkönigin Titania ein Fest mit ihren Feen. Sie lässt sich von ihnen den Indischen Knaben bringen, mit dem sie ein paar süsse Stunden verbringen möchte. Leider erscheint ihr Gemahl Oberon, Oberon worauf die beiden sofort in einen Streit geraten. Titania wirft ihm seine Affären vor. Oberon kontert mit dem Argument, auch sie habe sich Liebhaber zugelegt. Als Geste der Versöhnung fordert er den Indischen Knaben. Darauf geht Titania nicht ein und rauscht ab. Oberon ruft seinen Diener Puck und trägt ihm auf, eine Blume zu besorgen, deren Saft, in die Augen von Schlafenden geträufelt, dazu führe, dass man sich in das Erstbeste verliebe, was einem beim Aufwachen begegne. Mit einem bösen Streich will er sich bei Titania rächen. Die vier Liebenden sind mittlerweile im Wald angekommen. Demetrius begegnet Helena und schnauzt sie an, sie solle ihn endlich in Ruhe lassen. Ein Reh erscheint und singt der zu Tode Betrübten eine tieftraurige Melodie (The Plaint). Oberon hat die Szene beobachtet und hat Mitleid mit Helena. Er trägt Puck auf, Demetrius’ Augen mit dem Saft der Blume zu beträufeln, damit er sich in Helena verliebt. Im Wald irren nicht nur die vier Liebenden herum, sondern auch ein betrunkener Dichter, Dichter der in seinem Leben noch keine vernünftige Zeile zu Papier gebracht hat. Titania trägt ihrer Gefolgschaft auf, sie vor jedem Fremdling zu schützen, der nicht zu ihrem Reich gehöre. Die Elfen schwirren aus, ergreifen den Poeten, dem sie so übel mitspielen, dass er in die grösste Verwirrung gerät. Eine Nachtelfe besingt die beruhigende Wirkung des Schlafs (See, even night). Derweil sind Lysander und Hermia aufgetreten und werden von Müdigkeit übermannt. Im Einschlafen hören sie zuerst eine Elfenarie über die verschlungenen Wege der nächtlichen Welt (One charming night) und ein Elfenschlaflied (Hush, no more). Puck taucht auf und findet Hermia und Lysander. Er verwechselt ihn mit Demetrius und träufelt ihm den Saft in die Augen. Helena verfolgt immer noch Demetrius, der sie loswerden möchte. Schliesslich trifft sie auf den schlafenden Lysander, der aufwacht und sich sofort in Helena verliebt. Sie ist darob äusserst verwirrt und geht ab. Lysander lässt seine frühere Geliebte allein und folgt Helena nach. Hermia erwacht und findet sich alleine im Wald. Zweiter Teil Sind Sie interessiert an der vollständigen Materialsammlung? Fordern Sie sie kostenlos an bei Mario Franchi, [email protected] 6