Steinbeißer Cobitis taenia (LINNAEUS, 1758) vorzugt fädige Grünalgen) abgelegt. Die Larven verbergen sichbiszurSchwimm-undFressfähigkeitindenPflanzenpolstern und Algenmatten und sind sogar in der Lage, die dorttemporärauftretendenhohenpH-Wertezutolerieren. Die Nahrung des Steinbeißers besteht aus kleinen wirbellosen Bodenorganismen, die er aus dem Sediment filtert. Dafür werden Sand und Detritus „durchkaut“ (namensgebend!), d.h. aufgenommen, die Nahrungsbestandteile in den Kiemenreusendornen zurückgehalten und Unverdauliches durch die Kiemenspalten entlassen. Verbreitung © Andreas Hartl Artbeschreibung und Umweltansprüche Steinbeißer gehören wie der Schlammpeitzger zur Familie der Schmerlen (Cobitidae) und haben einen aalartig langgestreckten,hintenseitlichabgeflachtenKörper,deraberinsgesamtkaumlängerals12cmist.DerKopfistaufderOberseitederSchnauzeauffälliggewölbtundträgtunterjedem Auge einen aufrichtbaren, gegabelten Dorn, weshalb der Steinbeißer auch gelegentlich als Dorngrundel bezeichnet wird. Die Nasenöffnungen sind röhrenförmig verlängert. DasstarkunterständigeMaulträgt6kurzeBartelnaufder Oberlippe. Die Grundfarbe des Körpers ist sandfarben bis gelblich-braun. Unterhalb der Seitenlinie zieht sich ein auffälliges Band großer, dunkler Flecken bis zum Schwanzstiel. DarüberbefindensicheinzweitesschmalesdunklesBand sowie weitere Bänder mit zahlreichen sehr feinen braunen Punkten. SteinbeißerzählenzudentypischenFlussfischartenundbesiedelndieUferregionfließenderundstehenderGewässer mitsandigemGrundundeinerleichtenorganischerAuflage.TagsübergrabensichSteinbeißerhäufigindieoberste Substratschicht ein. Die Anpassungsfähigkeit des SteinbeißersinBezugaufWassergüteundUferstrukturscheintausgeprägter zu sein, als bisher in der Literatur beschrieben. Er scheint durchaus relativ niedrige Sauerstoffgehalte und hoheTemperaturenzutolerieren. Steinbeißer sind phytophil. In der sich von April bis Juli erstreckenden Laichzeit werden bei Wassertemperaturen >18°CproWeibchenbiszu200EieranWasserpflanzen(be- 66 Steinbeißer besiedeln fast ganz Europa und Asien, von Portugal im Westen bis Japan im Osten, wobei innerhalb des Verbreitungsgebietes zahlreiche Arten bekannt sind, die im Feld nicht immer problemlos zu unterscheiden sind. Im Berliner Umland nehmen die Bestände des Steinbeißers zu und die Art ist in Ausbreitung begriffen, was offenbar auf die flächendeckende,deutlicheVerbesserungderWasserqualität in den Gewässern zurückzuführen ist. Aktuell sind in Brandenburg 391 Vorkommen des Steinbeißers dokumentiert, womit sich die Anzahl der bekannten Fundorte in den letzten zehn Jahren beinahe verdoppelt hat. Daneben sind in Brandenburger Gewässern zwei weitere Arten präsent, die bislang noch nicht in Berlin beobachtet wurden, DonauSteinbeißer und Goldsteinbeißer. Vorkommen und Bestandssituation in Berlin In Berlin haben sich Steinbeißerbestand und Zahl der Vorkommen ebenfalls sehr positiv entwickelt. Aktuell sind 44 Nachweise aus 14 Gewässern dokumentiert. Einen starken, reproduzierenden Bestand beherbergt nach wie vor der Große Müggelsee. Daneben fanden sich Steinbeißer vergleichsweise zahlreich in der Uferzone der Unterhavel, im GewässersystemderTiefwerderWiesensowieimGrimnitz-, Dämeritz-, Seddin- und Groß Glienicker See. Fische in Berlin | Spezieller Teil – Steinbeißer Messstelle Nachweis Fließgewässer Flussseen Standgewässer Steinbeißer Anzahl Nachweise 44 Anzahl Gewässer 2013:14,2003:10,1993:3 Vorkommen2013nachGewässertyp Fließgewässer:4,Flussseen:7,Standgewässer:3 Gewässerpräferenz LangsambisschnellfließendeGewässer,Flussseen Hauptvorkommen in Berlin Unterhavel, Kleiner u. Großer Jürgengraben, Hauptgraben, Fauler See, Grimnitzsee, Müggelsee, Dämeritzsee, Seddinsee, Groß Glienicker See Gefährdungskategorie RoteListeBRD:ungefährdet(*) RoteListeBerlin:Vorwarnliste(V) FFH-Anhang:II 67