Lehrplan Wirtschaftsmathematik Berufsgrundbildungsjahr, Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft Hohenzollerstraße 60, 66117 Saarbrücken Postfach 10 24 52, 66024 Saarbrücken Telefon 0681 501-00 Telefax 0681 501-7549 E-mail: presse@ bildung.saarland.de www.bildung.saarland.de Saarbrücken 2003 Hinweis: Der Lehrplan ist online verfügbar unter www.bildungsserver.saarland.de LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Seite 1 von 11 1 Einleitende Hinweise Dem vorliegenden Lehrplan „Mathematik“ liegt die Verordnung zur Änderung der Verordnung – Schulordnung − über die Stundentafeln des Berufsvorbereitungsjahres und des schulischen Berufgrundbildungsjahres im Saarland vom 03. Mai 2002 zu Grunde. Ziel des Mathematikunterrichts ist die Entwicklung der Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, mathematische Aufgaben und Probleme aus dem Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung auf gesicherter Grundlage wirtschaftsmathematischen Wissens und Könnens zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen. In der Auseinandersetzung mit den gestellten Aufgaben und Problemen lernen die Schüler und Schülerinnen, exakt und regelgerecht, konzentriert, sorgfältig und gewissenhaft zu arbeiten und sich mit Hilfe der mathematischen Sprache logisch richtig auszudrücken und zu argumentieren. Sowohl der Erarbeitung der Lerninhalte als auch ihrer Festigung und Einübung sind hinreichend Raum zu geben. Zusätzlich sollten die Lernenden regelmäßig Gelegenheit zum kreativen Üben und Wiederholen wesentlicher Lerninhalte bekommen, um kumulatives und nachhaltiges Lernen zu fördern. Die fachsprachlichen Kompetenzen müssen sowohl bei schriftlichen als auch bei mündlichen Arbeitsformen in angemessener Weise gepflegt werden. Insbesondere sollten die Lernenden zur Begründung, Präsentation, Interpretation und Bewertung ihrer Lösungen befähigt werden. Im Arbeitsverhalten wird von den Lernenden Leistungsbereitschaft, zunehmende Selbstständigkeit, Kooperationsfähigkeit und Eigenverantwortung erwartet. Hausaufgaben sind unverzichtbarer Bestandteil des Lernprozesses. Die Lehrkraft sollte für jede Phase des Unterrichts den Einsatz der Neuen Medien zur Unterstützung des Lernprozesses bedenken. Mathematische Begründungen sollten jedoch nicht durch numerische oder grafische Veranschaulichungen verdrängt oder gar ersetzt werden. Auf nachstehende formale Vorgaben wird hingewiesen: • In seinem Aufbau lehnt sich der Lehrplan der Lernzieltaxonomie nach Bloom an. • Die Lernziele sind mit Blick auf den Umfang des Lehrplans als Groblernziele formuliert. • Die Zeitrichtwerte sind als vorgeschlagene zeitliche Empfehlung zu verstehen. Sie sind stets als Jahresstunden ausgewiesen, um Vergleiche mit Schulformen anderer Bundesländer zu ermöglichen. • Bei den ausgewiesenen Stundenanteilen sind die Zeiten für Wiederholungen, Leistungsüberprüfungen u.s.w. enthalten, die mit rd. einem Drittel angesetzt sind. LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Seite 2 von 11 2 Lerngebietsübersicht Nr. Lerngebiete Zeitrichtwert in Stunden 1. Grundrechenarten 12 2. Bruchrechnen 20 3. Dreisatzrechnen 12 4. Prozentrechnen 20 5. Zinsrechnen 20 6. Elementare Geometrie 20 7. Grundlagen der Algebra 36 8. Mathematik am Computer 20 Summe LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 160 Seite 3 von 11 Lerngebiet 1: Grundrechenarten Lernziele 1.1 Die Lernenden (L.) können sicher mit mit positiven und negativen ganzen Zahlen umgehen. 1.2 Die L. können Aufgaben im Bereich der ganzen Zahlen lösen. Zeitrichtwert: 12 Stunden Lerninhalte - Zahlenarten und ihre Darstellung - Natürliche Zahlen - Ganze Zahlen - Addition - Subtraktion - Multiplikation - Division LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Hinweise zum Unterricht • Darstellung der natürlichen Zahlen am Zahlenstrahl • Rechnen mit ganzen Zahlen ohne Gebrauch des Taschenrechners Seite 4 von 11 Lerngebiet 2: Bruchrechnen Lernziele Zeitrichtwert: 20 Stunden Lerninhalte - Grundbegriffe der Bruch2.1 Die L. können das rechnung Bruchrechnen zur - Echter Bruch Darstellung als Tei- Unechter Bruch le des Ganzen er- Gemischte Zahl klären. - Dezimalzahl 2.2 Die L. vertiefen ihre - Addition und Subtraktion von Bruchtermen Fähigkeiten mit ra- gleichnamige Brüche tionalen Zahlen - ungleichnamige Brüche umzugehen. 2.3 Die L. können Aufgaben mit Bruchtermen lösen Hinweise zum Unterricht • Darstellung der rationalen Zahlen am Zahlenstrahl • Rechnen mit Brüchen ohne und mit Einsatz des Taschenrechners - Multiplikation von Bruchtermen - Multiplizieren eines - Bruches mit einer ganzen - Zahl - Multiplizieren eines - Bruches mit einem Bruch - Division von Bruchtermen - Dividieren eines Bruches - durch eine ganze Zahl - Dividieren eines Bruches - durch einen Bruch 2.4 Die L. können Bruchzahlen als Dezimalzahlen darstellen. 2.5 Die L. können mit Bruchzahlen umgehen und Aufgaben mit Dezimalzahlen lösen. - Umwandlung von Brüchen - in Dezimalzahlen und - umgekehrt • Rechnen mit Dezimalzahlen • Beispiel: Umwandlung von Stunden und Minuten in Dezimalzahlen - Rechnen mit Dezimalzahlen - Dezimalschreibweise - Runden - Addition und Subtraktion • Systematischer - von Dezimalzahlen Gebrauch des - Multiplikation von DezimalTaschenrechners - zahlen - Division von Dezimalzahlen LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Seite 5 von 11 Lerngebiet 3: Dreisatzrechnen Lernziele 3.1 Die L. festigen und erweitern ihre Kenntnisse im Dreisatzrechnen. 3.2 Die L. können zwischen geradem und ungeradem Verhältnis unterscheiden. Zeitrichtwert: 12 Stunden Lerninhalte - Einfacher Dreisatz - Dreisatz mit geradem Verhältnis - Dreisatz mit ungeradem Verhältnis - Zusammengesetzter Dreisatz LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Hinweise zum Unterricht • Anwendungsorientierte Beispiele aus der kaufmannischen Berufspraxis Seite 6 von 11 Lerngebiet 4: Prozentrechnen Lernziele 4.1 Die L. können die Grundaufgaben der Prozentrechnung mit Hilfe der Dreisatzrechnung sicher lösen. 4.2 Die L. können die die Formeln der Prozentrechnung mit Hilfe der Dreisatzrechnug entwickeln. Zeitrichtwert: 20 Stunden Lerninhalte - Grundbegriffe der Prozentrechnung - Berechnungen - Prozentwert - Prozentsatz - Grundwert - Verminderter Grundwert (Im-Hundert-Rechnung) - Vermehrter Grundwert (Auf-Hundert-Rechnung) LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Hinweise zum Unterricht • Zusammenhang zwischen Dreisatzund Prozentrechnung verdeutlichen • Anwendungsorientierte Beispiele aus der kaufmännischen Berufspraxis Seite 7 von 11 Lerngebiet 5: Zinsrechnen Lernziele 5.1 Die L. können den Zusammenhang zwischen der Prozent- und der Zinsrechnung erklären. 5.2 Die L. können Aufgaben der Zinsrechnung sicher lösen und die Lösungen bewerten. Zeitrichtwert: 20 Stunden Lerninhalte - Grundbegriffe der Zinsrechnung - Berechnungen - Zinsen - Kapital - Zinssatz - Zeit LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Hinweise zum Unterricht • Zusammenhang zwischen Prozentund Zinsrechnung erläutern • Anwendungsorientierte Beispiele aus der kaufmännischen Berufspraxis Seite 8 von 11 Lerngebiet 6: Elementare Geometrie Lernziele 6.1 Die L. können Umfang und Flächen unter Anwendung der Formeln berechnen. 6.2 Die L. können Oberfläche und Rauminhalt mit Hilfe der Formeln berechnen. Lerninhalte - Umfang und Flächeninhalt - Quadrat - Rechteck - Dreieck - Parallelogramm - Trapez - Kreis - Zusammengesetzte Flächen (fakultativ) - Oberfläche und Rauminhalt - Würfel - Quader - Pyramide - Kegel - Zusammengesetzte Körper (fakultativ) LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Zeitrichtwert: 20 Stunden Hinweise zum Unterricht • Formeln zur Berechnung der Flächen und Inhalte anwenden • Pi als mathematische Zahl, die das Verhältnis von Kreisumfang zu Kreisdurchmesser angibt, erklären • Aufgaben aus der beruflichen Praxis Seite 9 von 11 Lerngebiet 7: Grundlagen der Algebra Lernziele Lerninhalte a) (5a − 3b) − (8a + 5b) + (7a − b) − (3a − 8b) b) 4x − 15 = 2x − 7 a) 2x − 5 = x + 7 7.4 Die L. können lineare Gleichungen sicher lösen. • Bedeutung der Variablen erklären • Aufgaben zur Auflösung von Klammern Beispiele: b) [ a − ( b + c ) ] − [ ( a + c ) + ( b − c ) − ( a+ b ) ] 7.3 Die L. können lineare Gleichungen äquivalent umformen. Hinweise zum Unterricht c) − 3x − [ 4x + 2y − ( x + 5y )] - Rechnen mit Variablen 7.1 Die L. können die - Addition Rechenregeln auch - Subtraktion für das Rechnen - Multiplikation mit Variablen - Division anwenden. - Rechnen mit Klammern - Auflösen von Klammern 7.2 Die L. können - Plusklammer Klammern unter - Minusklammer Beachtung der Rechenzeichen vor - Auflösen von Klammern in Klammern vor der Klammer - Multiplikation von Klammern auflösen. mit ganzen Zahlen - Division von Klammern mit ganzen Zahlen Zeitrichtwert: 36 Stunden - Lineare Gleichung - Äquivalenzumformungen - Addition - Subtraktion - Multiplikation - Division - Gleichungen ohne Klammer - Gleichungen mit Klammer - Gleichungen mit Produkten • Aufgaben zur Lösung - Textgleichungen (fakullinearer Gleichungen tativ) Beispiele: c) 2(5x − 10) − 4 = 4(3x − 8) LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Seite 10 von 11 Lerngebiet 8: Mathematik am Computer Lernziele 8.1 Die L. erfahren wie man mit Hilfe moderner Werkzeuge Aufgaben und Probleme aus Wirtschaft und Beruf löst. Lerninhalte - Taschenrechner mit Bruchtaste - Spezielle Mathematiksoftware zum Auslagern von Wissen und Können, Experimentieren, Darstellen (Visualisieren), Üben und Wiederholen Internet zur Datenbeschaffung Lernhilfen im Internet LP-Saarland: BGJ-WI-Mathematik, 2003 Zeitrichtwert: 20 Stunden Hinweise zum Unterricht • Exemplarische Auswahl von Mathematiksoftware • Computer als didaktisches Hilfsmittel • Zusammenarbeit mit den Fächern Datenverarbeitung und Arbeitstechnik Seite 11 von 11